Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.
Für die Aufgeweckten in diesem Land, für diejenigen, denen der Begriff Frieden nichts anderes mehr bedeutet, als ein beständiges Zittern vor dem großen Knall, ist der tollwütige Ritt unserer „Verantwortungsträger“ in den dritten, alles vernichtenden Weltkrieg unerträglich geworden. Ihr irrlichternder Blindflug auf dem Propagandateppich der Medien bleibt jedoch nicht unentdeckt. Gerade wurde in Russland der Mitschnitt eines Geheimgesprächs unter vier deutschen Luftwaffengenerälen veröffentlicht, das diese am 19. Februar auf dem nicht abhörsicheren Portal Webex geführt hatten. In dem Gespräch wurde in frivoler Leichtfüßigkeit über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine diskutiert und darüber, wie man russische Ziele wie beispielsweise die Krim-Brücke angreifen kann, ohne dass der Bundeswehr eine direkte Beteiligung nachzuweisen wäre.
Ein in seiner ganzen Tragweite nicht einzuschätzender Fauxpas, über den die deutschen Medien zunächst aber kein Wort verloren, als suchten sie nach einer gemeinsamen Sprachregelung. Die war dann schnell gefunden. Von russischer Propaganda wurde getönt und von Fake News. Der Spiegel, das Sturmgeschütz unserer verdorbenen Demokratie, knallte folgenden Artikel aus der Hüfte:
„Wie russische Kriegspropaganda auf Telegram funktioniert – Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat der russische Staat seine Propaganda massiv ausgebaut. Auch deutsche Leser will man mit den Fake News erreichen. Eine Reise in die Welt des Hasses.“
Gegen den Auswurf der wahnsinnig gewordenen Maulhelden an der Berliner Einheitsfront und ihren speichelleckenden Arschkriechern in den Redaktionsstuben der „Qualitätsmedien“ kann man sich kaum noch schützen. Sie wiegen das Wort Krieg in ihren Händen wie einen Kohlrabi auf dem Gemüsemarkt. Sie haben dem Tod, zumindest die Angst vor ihm, Einlass in unser Leben gewährt, sodass wieder Feindbilder erblühen und grüngefärbte Hassnebel übers Land ziehen. Es herrscht eine Art Seelenstarre unter uns. Mir geht es nicht anders, als fast allen Menschen, denen ich zur Zeit begegne. Wir wissen weder ein noch aus.
Manchmal aber braucht es nur einen kleinen Hinweis, um unter diesem Fangnetz täglicher Horror-Informationen herauszufinden. Mir wurde vor kurzem ein Buch zugeschickt, das genau dies bewirkt hat: »SHEIKHI – Ein afrikanisches Märchen«. Es ist ein Märchen, ja, aber es ist kein Märchenbuch. Der Autor Paul Soldan hat diesen Titel mit Bedacht gewählt. Am Ende stellt der Leser fest, dass die Bloßlegung eines verschütteten Herzens, von dem hier die Rede ist, tatsächlich märchenhaft anmutet. Und dass sie beispielhaft deutlich macht, dass jeder von uns Verblendeten in seine Herzenergie zurückfinden kann. Das Buch weist einen so sauberen Weg zum inneren Frieden, dass ich nicht verwundert war, als mir beim lesen der letzten Zeilen die Tränen kamen.
»SHEIKHI« ist eine großartige Erzählung, in der es auf wunderbare Weise gelungen ist, das didaktische Anliegen im Zaum zu halten und es mit einer schlichten, von Eitelkeit freien Sprache zu ummanteln. Auf diese Weise treten die Protagonisten dem Leser entgegen, anstatt sich vor ihm hinter ihren Botschaften zu verstecken.
Worum geht es in dem Buch? Paul Soldan bedient sich des klassischen Lehrer-Schüler-Modells, um eine Bewusstwerdung zu dokumentieren, die auf einem Kontinent, der von fanatischen Religionskriegen sozusagen durchlöchert wird, eigentlich nicht herzustellen ist. Der junge Abanga fühlt sich aufgerufen, sein Dorf zu verlassen und nach Westen in den Krieg zu ziehen. Dafür erbittet er den Segen seines alten Mentors Sheikhi, dem dieser ihm jedoch verwehrt. Mehr noch, Sheikhi verbietet dem Jungen den Aufbruch nach Westen. Um Abanga den Grund dafür zu nennen, trifft er sich mit ihm jeden Tag an einem geheimen Platz im Wald. Dort erzählt Sheikhi von seinem früheren Leben als Söldner. Seine Geschichte gleicht einer Zwiebel, die Schicht für Schicht entblättert wird, bis sie schließlich zum Kern gelangt, in dem die Schrecken des Krieges sich zu einer unauslöschlichen Seelenqual verdichtet haben.
Ich habe gerne mit dem Imam Sheikhi und Abanga im Wald gesessen und dabei zugesehen, wie dem Jungen nach und nach die Augen geöffnet wurden. Die Welt verwandelte sich aus einem oberflächlichen Konglomerat aus oktroyierten Gedanken, Gefühlen und Meinungen zu einem sich ständig erneuernden Mysterium, zu einem Zauber, der das für edel und gerecht gehaltene kriegerische Anliegen auf natürliche Weise entwaffnet hat. Was letztlich dazu führte, dass die blindwütige Energie der Jugend, die sich ausschließlich über toxische Einflüsterungen speist, der Weisheit des Herzens unterlag.
Am Anfang dieses Artikels habe ich versucht, einen Eindruck von unserer momentanen Befindlichkeit zu geben, die durch die Wolllust der Eliten weitgehend bestimmt wird. Wir sollten nun sehr darauf achten, dass wir uns unter all den stumpf gewordenen Mitläufern der Staatspropaganda nicht verlieren. Erinnern wir uns an die wahre Essenz des Lebens, an die Düfte, das Licht, die Gerüche, den Wind, an alles, was so aufregend und schwindelerregend ist. Atmen wir uns frei. »Sheikhi« hat mir dabei geholfen, er kam zur rechten Zeit. Der Roman ist ein sinnliches Erlebnis, das in die Tiefen des Schmerzes reicht, aber auch die Freuden der Erkenntnis spüren lässt. Eine Art Heimkehr nach einer langen Reise durch die Hölle. Ich kann dem Autor für diese feinsinnige Arbeit nur gratulieren. Stimmen dieser Art sind selten geworden.
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Auch auf apolut erschienen: Exklusiver Kapitelauszug aus dem Buch: https://staging.apolut.net/literatur-fuer-eine-friedliche-welt-von-paul-soldan/
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Dirk C. Fleck ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er wurde zweimal mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Sein Roman “Go! Die Ökodiktatur” ist eine beklemmend dystoptische Zukunftsvision. 2023 erschien sein aktuelles Buch „HEROES. Mut, Rückgrat, Visionen“.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: Maridav / Shutterstock
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Der dritte Weltkrieg hat bereits begonnen. Ich frage mich, wie das übersehen werden kann. Dieser Krieg kann weiter schwelend voranschreiten oder auf die eine oder andere Weise brennend eskalieren. Warum manifestieren manche Leute repitierend, so wie der Autor des Artikels, die totale Vernichtung?
Lieber Dirk, lieber Paul,
inzwischen ist das Buch auch schon auf dem Kontinent angekommen, wo die Geschichte angesiedelt ist. Ich würde auch so gerne eine Rezension schreiben, aber es ist schon so vieles gesagt und ich kann mich dem wirklich nur anschließen. Es ist für mich auch ein sehr spirituelles Buch, ohne spirituell zu sein. Man kann es auf so vielen Ebenen lesen. Es ist die Veranschaulichung eines Satzes von Gandhi, der mich seit Jahrzehnten begleitet:
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für die Welt."
Ich kann diesem Märchen nur wünschen, dass es sich ausbreitet, wie eine Pandemie. :-)
Bitte verschenkt es an Eure Familie, an die Freunde und sät damit Frieden aus.
Es kann ein ganz großartiges Buch werden!!!
Danke Paul, danke Dirk