Aus dem Klappentext:
Dreimal zehn Minuten Bestandsaufnahme.
• Leopard versus »Im Westen nichts Neues«
• Paul-Un-ehrlich-Institut und »Impf«-Opfer
• Propaganda oder arbeitslosSiehe auch Apolut.net und demokratischerwiderstand.de
Bestandsaufnahme! Die Medienschaffenden Kayvan Soufi-Siavash und Anselm Lenz treffen sich wöchentlich zur Bestandsaufnahme. Verlinkt wird das Privatformat im befreundeten Presseportal Apolut.net, ein Auszug wird in der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand abgedruckt (demokratischerwiderstand.de).
Bestandsaufnahme!
K.S.S.: Hallo?
A.L.: Hallo!K.S.S.: Jetzt gehts los! Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von Bestandsaufnahme, ein Format, das wir aus der Taufe gehoben haben. Es geht genau dreißig Minuten, es wird einmal die Woche stattfinden und wir werden uns über Themen austauschen, die iuns auf den Nägeln brennen. Herr Lenz, ich grüße Dich!
A.L.: Hallo, Herr Soufi-Siavash, ich grüße Dich auch!K.S.S.: Wir beide sind Medienschaffende, haben Portale und Medien gegründet und sie entwickelt, aber wir sprechen hier als Einzelpersonen, haben eine größere Freiheit. Dieses Format soll etwas Spielerisches haben. Weil wir beide Quasselstrippen sind, haben wir uns überlegt: Nach zehn Minuten klingelt die Eieruhr.
A.L.: Unsere Themen!K.S.S.: Presse in Zeiten von Corona, Bildung – und wir möchten über die Nato sprechen, die ja immer sagt, dass sie nicht nur Kriege führt, sondern auch für die gerechte Sache siegt. Und da stellt sich die Frage: Siegt denn die Nato? Erste Frage an dich: Die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand würde es ja ohne Corona so nicht geben.
A.L.: Sie ist ja dadurch entstanden, dass ich vormals bei der Tageszeitung Taz war, wo man mich schasste, weil ich ein Angebot für eine Hintergrundseite 3 anbot – mit den Verlautbarungen der Regierungsoberbehörde RKI einerseits in Gegenüberstellung mit den damals schon in großer Zahl vorliegenden echten Expertisen. Und nur das Angebot gereichte dazu, mich da rauszuwerfen von dem einen auf den anderen Tag. Ich habe dann aus der Not eine Tugend gemacht, zuerst die Demokratiebewegung gegründet mit meinem ehrenwerten Mistreiter Hendrik Sodenkamp und dann das gemacht, was ich gut kann, denke ich, und womit ich mich beschäftige, seitdem ich 13 oder 14 Jahre alt war: Schwarz auf Weiß, das gedruckte Werk, die gedruckte Zeitung.K.S.S.: Ich habe ja ein Radiovolontariat gemacht und im Zuge dessen auch bei einer Zeitung gearbeitet. Damals beim Schwäbischen Tagblatt. Ich weiß noch: Mein erster Bericht im Schwäbischen Tagblatt! Das hat schon etwas. Ein Interview haptisch zu bekommen, es zu fühlen, auf Papier. Papier ist, übrigens genau wie Bargeld, ein Stück Unabhängigkeit, weil man es nicht mehr wegbekommen kann oder durch einen Algorithmus aus der Welt schaffen kann. Ich finde, unter Corona konnte man sehen, dass die Presse eine ihrer Kernaufgaben gar nicht erfüllt. Sie sollte Inhalte so darstellen, dass der Otto-Normal-Bürger sie versteht. Und sie sollte immer kritische Fragen stellen. Die Corona-Presse hat sich aber so verändert, dass sie selber auf alle eingedroschen hat, die kritische Fragen stellten, und vor allem Journalisten gejagt hat, die die kritischen Fragen gestellt hatten. Von daher finde ich, dass die Presse ihre Berufsstand verraten hat. Niemand hat abtrünnige Journalisten mehr gejagt, als die etablierte Presse und die Konzermedien…
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Bildquelle: apolut / Demokratischer Widerstand
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Immerhin: ein bisschen, haben die beiden gesagt, koenne jeder "was" tun tun und sei es, eine Symbolmuetze zu tragen.
Insofern ist die Unterhaltung der beiden immerhin was Positives.
Wenn auch anstrengend, da Lenz den Ken im Schnellsprechen einzuholen versucht aber dabei nicht so schnell denken kann.
Man bemueht sich redlich und hat ja auch sein aufgebautes Image zu stuetzen.
Kayvan,
Du weißt doch dass es schlimmer kommen wird. Warum glaubst du, dass Sie nach den Spielregeln spielen werden?
Es kommt noch schlimmer: Lese bitte Genesis 9:3 und denke darüber ausführlich nach. Dann weisst du wohin die Reise geht.
Viele Grüße vom Freund des Algorithmers
Ken Jebsen vergleicht sich mit Rosa Parks. Herrlich.
Den Vergleich sehe ich gerade eher von deiner Warte aus kommen. Abgesehen davon, sie setzte sich damals trotz wiedrigkeiten für ihre Mitmenschen ein, das kann man auch von Ken in gegenwärtigen Zeiten behaupten. Mir gelingt es nicht ganz den Kern deiner Kritik zu verstehen.
Minute: 36:50 Ja, ein Gesellschaftsvertrag setzt ein faires (gleiches) Vertragsverhältnis voraus, allerdings gilt das nur für liberale (demokratische) Gesellschaftsverträge. Thomas Hobbes begründete immerhin in seinem Leviathan die absolute Herrschaft eines Fürsten ebenfalls anhand eines Gesellschaftsvertrags. Jenen schlossen alle Beteiligten, allerdings nicht der Fürst. Der Fürst war Gegenstand des Gesellschaftsvertrags, somit nicht Vertragspatner, und infolgedessen einigten sich alle bis auf den Fürsten darüber, die Herrschaftsgewalt, in Vertrauen auf diesen, abzugeben. Hier verzichten folglich alle Bürger auf ihre naturrechtlich bestehende Autonomie (bei Hobbes nur das Recht auf Selbstbestimmung), um einen natürlichen Kriegszustand durch Ordnung zu ersetzen – den Kriegszustand veranschaulicht Hobbes in seinem Behemoth. Ist nur eine beiläufige Bemerkung, da für uns nicht praxisrelevant, sondern rein theoretisch.
Und aufgrund eines kurzen Bezugs im Laufe des Gesprächs, auf das Bestehen von Feindbildern in der politischen Öffentlichkeit.
Bezeichnend ist ja gerade, dass in der sog. aufgeklärten Gesellschaft nahezu kein Denken vorgeht. Nur ein sehr geringer Teil der Gesellschaft ist für nüchterne Betrachtung empfänglich, und es mutet mir so an, als bestünde allgemein ein Unvermögen zu Gedankeninhalte logisch zu verknüpfen. Diese Wechselwirkung aus politischer Amnesie und gestörtem Denkvermögen scheint mir eines der Grundprobleme zu sein. Wer erinnert sich, was am 26. September 2022 geschah? Nord-Stream wurde gesprengt. Was wäre der nächste Schritt? Antwort: Cui bono? Diese einfachste gedankliche Verbindung von Informationen ist dem Menschen des 21. Jahrhunderts schon zu viel.
Anderes Beispiel: Wie kann die Behauptung, Waffen- und Panzerlieferungen würden Menschenleben retten, logisch richtig sein? Indem man in Menschen und Unmenschen (oder auch "Untermensch") einteilt. Russische Volksangehörige seien dieser Behauptung nach keine Menschen, somit würden Waffenlieferungen auch Menschenleben retten. Diese Pervertierung einer liberalen Gesellschaft in direktem Übergang zu einem liberalen Korporatismus, also der Ablösung der Souveräns (das Volk) durch Konzerne, wird immer deutlicher. Es ist der Anfang einer Theateraufführung, die mittels eines Demokratismus in die Tyrannis der fremdgeleiteten Massen mündet.
Als Antwort auf die FDP-Jünger mit ihrer saudummen Poetik zu reagieren:
Panzer schicken,
Frieden ficken!
Das haben sie gemeint.