Bis heute vertuscht: Die Gründe für den US-Massenmord in Hiroshima und Nagasaki | Von Rainer Rupp

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Für den US-Atombombeneinsatz auf zwei japanische Großstädte vor fast 80 Jahren gab es laut Zeitzeugen wie z.B. US-General Eisenhauer zufolge, keine militärische Notwendigkeit. Vielmehr war das Verbrechen ein politisches Kalkül, um – mit Blick auf den kommenden Kalten Krieg – die Sowjetunion als Bezwinger der deutschen Nazi-Armeen einzuschüchtern und in ihre Schranken zu verweisen

Vor genau 79 Jahren, am 6. und am 9. August, setzten die USA zum ersten und vorerst letzten Mal in der Geschichte der Menschheit Atomwaffen gegen die Zivilbevölkerung zweier japanischer Großstädte ein, nämlich Hiroshima und Nagasaki. Als wären die Luftaufnahmen von der unsäglichen Zerstörungskraft der ersten Bombe auf Hiroshima nicht entsetzlich genug gewesen, führte 3 Tage später ein weiterer US-Bomber den Befehl von ganz oben aus Washington aus und warf die zweite nukleare Massenvernichtungswaffe auf die nichtsahnenden Menschen der Großstadt Nagasaki.

Wie aus den Dokumenten jener Zeit hervorgeht, sahen schon damals führende US-Militärs – im Gegensatz zur auch hier in Deutschland weit verbreitenden Mär – keine zwingende militärische Notwendigkeit für den Einsatz dieser beiden, unterschiedslos tötenden, verstümmelnden und verstrahlenden Massenvernichtungswaffen. Denn es war in der politischen und militärischen US-Führungsriege längst bekannt, dass sich die japanische Regierung bereits seit geraumer Zeit um Kontakte für Kapitulationsverhandlungen bemüht hatte.

Dokumente, die vor allem erst in den letzten drei Jahrzehnten veröffentlicht wurden, deuten vielmehr darauf hin, dass Washington mit Blick auf die zukünftigen Verhandlungen mit der aufsteigenden Supermacht Sowjetunion über die Nachkriegsordnung den Kreml in Moskau mit dieser nuklearen Machtdemonstration einschüchtern wollte. In diesem politischen Kalkül der US-Regierung spielten die unzähligen Opfer von Hiroshima und Nagasaki keine Rolle; denn sie waren wertlose Verfügungsmasse und lediglich Mittel zum Zweck. Dabei hat offenbar der damals in den USA noch weit verbreitete Rassismus mitgespielt.

Erst viel später versuchten die für den atomaren Massenmord verantwortlichen US-Politiker, ihre Tat mit der angeblich militärischen Notwendigkeit zu rechtfertigen, dass auf diese Weise der Krieg schnell vorbei gewesen sei und die Gesamtzahl der Opfer sei trotz Atomwaffeneinsatz auf japanischer und auch auf amerikanischer Seite weitaus geringer gewesen als wenn es zu einer US-Invasion der japanischen Hauptinsel gekommen wäre. Laut dieser, auch heute noch offiziellen US-Version, wird aus einem der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte letztlich sogar ein humaner Akt. So kann man Geschichte verdrehen. Und besonders dabei ist, dass die US-Vasallen in der Regierung in Tokio auch fast 80 Jahre später immer noch mitmachen und das US-Mantra wiederholen.

Seit ein, zwei Jahren hat die diesbezügliche Geschichtsfälschung, bzw. die Geschichtsmanipulation auf japanischer Seite ungeahnte Dimensionen erreicht: Zum diesjährigen Hiroshima-Gedenktag hat der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida in seiner Rede (1) die USA mit keinem Wort erwähnt, dafür aber wiederholt Russland und dem Kreml unterstellt, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen.

Heute vor 79 Jahren warfen die US-Streitkräfte eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Bei einer Gedenkzeremonie nennt der japanische Regierungschef jedoch nicht die USA.

Die beiden vom US-Präsidenten Harry Truman befohlenen Atombombenabwürfe forderten je nach Schätzung zwischen 90.000 und 166.000 Menschen allein in Hiroshima. Die Opfer waren fast ausschließlich Zivilisten. Viele wurden sofort getötet, andere starben in den Tagen danach. In Nagasaki forderte die neue US-Superwaffe zur Terrorisierung der Zivilbevölkerung zwischen 39.000 und 80.000 Menschen das Leben.

Selbst von US-Militärhistorikern wird nicht bestritten, dass es sowohl in Hiroshima als auch in Nagasaki keine auch nur halbwegs bedeutenden, militärischen Ziele gab. Stattdessen handelte es sich um zwei Großstädte mit lebhaftem zivilem Leben. Das wurde von einer Sekunde auf die andere ausgelöscht, als die beiden Atombomben absichtlich genau über den zivilen Zentren der beiden Städte explodierten.

Die Zahl der Toten, die an den Spätfolgen der Atomwaffeneinsätze frühzeitig starben und die Zahl der Krüppel und der auf Grund der Verstrahlung der Mütter als Krüppel geborenen Kinder wurde nie genau erfasst. Aber sie geht in die Hunderttausende. Die genaue Zahl der in Hiroshima und Nagasaki getöteten Menschen wird unter Einbeziehung der Strahlentoten auf bis zu eine halbe Million Menschen geschätzt.

Als Rechtfertigung für den zivilen Massenmord wird in den USA immer noch das Argument vorgebracht, dass Japan ohne den Nuklearwaffeneinsatz niemals kapituliert hätte. Eine US-Invasion hätte blutige Kämpfe erfordert, die zig Tausenden von US-Soldaten und Millionen von Japanern das Leben gekostet hätte. Die atomare Vernichtung Hiroshimas und Nagasakis dagegen hätten die Japaner schnell und effektiv von der Notwendigkeit der bedingungslosen Kapitulation überzeugt. Folglich habe ihr Einsatz im Endeffekt viele Leben auf beiden Seiten gerettet, so das US-Narrativ.

Als Beweis für diese Version wird gemeinhin Japans zurückweisende Antwort auf die so genannte „Potsdamer Erklärung“ von US-Präsident Truman zitiert. Der hatte während der Konferenz der Großen Drei [USA, Großbritannien, Sowjetunion] in der Nähe von Berlin die Japaner zur bedingungslosen Kapitulation aufgefordert. Tatsächlich hatte Tokio nur die „Bedingungslosigkeit“ abgelehnt. Eine weitere der vielen US-Kriegslügen.

Tatsache war, dass, während die drei Großmächte Mitte Juli 1945 in Potsdam konferierten, Japan am 16. Juli die Sowjetunion ersuchte, einen Waffenstillstand zu vermitteln. Stalin unterrichtete Truman darüber. Aber der forderte in der „Potsdamer Erklärung“ vom 26. Juli die „bedingungslose“ Kapitulation Japans. Darauf konnten sich die sechs Mitglieder des “Obersten Rates für die Kriegsführung” in Tokio nicht einigen. Obwohl Kaiser Hirohito, Ministerpräsident Suzuki und Außenminister Togo den Krieg so schnell wie möglich beenden wollten, stellte sich das Militär gegen die „Bedingungslosigkeit“ quer. Die japanische Antwort auf die „Potsdamer Erklärung“ fiel entsprechend nuanciert und verklausuliert aus.

Auf der Grundlage historischer Dokumente gingen damals alle Einschätzungen der US-Militärführung davon aus, dass Japan zu militärischen Großoperationen nicht mehr fähig war. Wegen katastrophaler, militärischer Niederlagen war der japanische Ministerpräsident General Kuniaka Koiso bereits am 4. April 1945 zurückgetreten. Neuer Ministerpräsident wurde der achtundsiebzig Jahre alte Admiral Kantaro Suzuki, der im Einvernehmen mit dem Kaiser den Krieg so schnell wie möglich beenden sollte, aber aus Furcht vor einem Putsch fanatisierter Militärs vorsichtig agieren musste. Unterstützung fand Suzuki bei seinem Außenminister Shigenori Togo. All dies war der amerikanischen Seite bekannt.

Ohne weitere diplomatische Bemühungen zur Klärung des Textes und der japanischen Absichten stand für Truman schnell fest, dass die Japaner nicht verhandeln wollten. Er gab sogleich Befehl zum ersten Atombombeneinsatz gegen Hiroshima. Die Vollzugsmeldung über die Zerstörung der Stadt nahm Truman am 7. August 1945 auf dem US-Kreuzer Augusta in Empfang und feierte ihn vor der Besatzung spontan als „überwältigenden Erfolg“ und „die größte Sache in der Geschichte der Menschheit“.

Ironischerweise gehörten zu den frühesten Kritikern des von Präsident Truman befohlenen, atomaren Massenmords sowohl konservative Persönlichkeiten als auch Vertreter der obersten militärischen Führung. Unter anderem hatte sich der Zeitzeuge und spätere US-Präsident, General Dwight D. Eisenhower, heftig gegen die Bombe ausgesprochen:

„Erstens ist Japan bereits geschlagen und die Bombe einzusetzen war absolut unnötig”, heißt es in seinen Notizen, “und, zweitens, glaube ich, dass unser Land die Weltöffentlichkeit nicht damit schockieren sollte, indem es eine Waffe einsetzt, die nicht mehr benötigt wird, um amerikanische Leben zu retten. Ich war fest davon überzeugt, dass Japan zu diesem Zeitpunkt eifrig dabei war, nach Möglichkeiten zu suchen, die eine Kapitulation mit geringstmöglichem Gesichtsverlust erlauben würde. Der Minister (Trumans Kriegsminister Stimson) zeigte sich über meine Einwände zutiefst verärgert“, hielt Eisenhower in seinem Buch “Mandate For Change” auf Seite 380 fest.

Eisenhower zeigte sich insbesondere darüber deprimiert, dass Minister Stimson den Einsatz der Atombombe gefordert hatte, obwohl er zuvor in einer langen Liste aufgezählt hatte, weshalb Japan bereits geschlagen war. Wenn aber selbst der damalige General Eisenhower für den Abwurf der Bombe auf Japan keine militärische Notwendigkeit mehr gesehen hatte, warum wurde sie dann doch am 6. August gegen Hiroshima und drei Tage später sogar eine zweite gegen Nagasaki eingesetzt?

Eine These lautet, dass die USA einen Tag nach Eintritt der Sowjetunion in den Krieg gegen Japan mit Hilfe ihrer Atombomben ein schnelles Ende des Kriegs im Pazifik zu amerikanischen Bedingungen erzwingen wollten. Die in Potsdam von den Großen Drei bereits vereinbarte Beteiligung der Sowjetunion an der Besetzung Japan sollte verhindert werden, um auf diese Weise die US-Dominanz im Pazifik in der Nachkriegszeit zu sichern. Obwohl diese These sehr plausibel erscheint, gibt es keine dokumentarischen Beweise, zum Beispiel US-Regierungsdokumente, zu ihrer Untermauerung.

Dagegen gibt es zumindest starke Indizien und Erklärungen von Zeitzeugen, die die These (2) von Wolfgang Abendroth untermauern, dass die US-Demonstration atomarer Stärke als Warnung für den aufsteigenden strategischen Rivalen Sowjetunion gedacht gewesen ist.

Abendroth stützt sich dabei hauptsächlich auf die Erinnerungen des Nobelpreisträgers für Physik, Joseph Rotblat, der sich zu der Entscheidung durchgerungen hatte, das „Manhattan Projekt“ zu verlassen, nachdem er erfahren hatte, dass die Nazis nicht in der Lage waren, eine Atombombe zu bauen. Nachdem also die US-Atombombe nicht mehr dazu da war, um Nazi-Deutschland vor dem Einsatz einer deutschen Atomwaffe abzuschrecken, hatte der Direktor des „Manhattan Projekts“, US-General Leslie Groves, Rotblat gegenüber ein neues Motiv für die Fertigstellung der amerikanischen A-Bombe genannt, nämlich die Sowjets einzuschüchtern. (3)

Diese These wird durch die Zeugnisse der Tochter von US-Präsident Truman gestützt, wonach ihr Vater bereits unmittelbar nach Amtsantritt sich besonders große Sorgen über die potentielle Bedrohung durch die Sowjetunion gemacht hätte. Damit aber wäre das zynische Kriegsverbrechen von Hiroshima und Nagasaki nicht nur der letzte Akt in der Tragödie des Zweiten Weltkrieges, sondern zugleich auch die Ouvertüre zum Kalten Krieg gewesen.

Soweit bekannt ist, hat die US-Regierung seit 1945 keine Atomwaffen mehr eingesetzt. Aber das Instrument des Massenmords an Zivilisten als polit-militärische Taktik zur Erpressung des Gegners hat Washington immer wieder genutzt. Auch hat Washington in vielen seiner Kriege, unter anderem in Korea und in Vietnam ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, Atomwaffen einzusetzen. Auch heute noch droht Washington seinen Gegnern mit der Atomwaffe, wenn es warnt, dass „alle Optionen auf dem Tisch liegen.”

Quellen und Anmerkungen

(1) https://dert.site/international/214714-hiroshima-gedenktag-japans-premier-verliert/

(2) „Die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki trafen zwar (das schon längst geschlagene) Japan, waren aber bereits – in der Illusion, ein lange währendes Waffenmonopol beweisen zu können – eine „Warnung“ an die als internationale soziale Gefahr für das nunmehr durch die USA als deren ökonomisch und militärisch stärkste Macht geführte kapitalistische Weltsystem gewertete UdSSR”. Quelle: „Auf dem Wege in den Dritten Weltkrieg?“, Von Wolfgang Abendroth.

(3) The Legend of Hiroshima HIROSHIMA’S SHADOW: WRITINGS ON THE DENIAL OF HISTORY AND THE SMITHSONIAN CONTROVERSY, eds. Kai Bird and Lawrence Lifschultz, The Pamphleteer’s Press, 1998, softcover, $25.00, 584 pp

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: GC photographer / shutterstock

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Kommentare (12)

12 Kommentare zu: “Bis heute vertuscht: Die Gründe für den US-Massenmord in Hiroshima und Nagasaki | Von Rainer Rupp

  1. Mondzebra sagt:

    Ich habe schon öfter gehört, dass es im Falle von Hiroshima und Nagasaki ein ähnliches Bombardement gegeben haben soll wie in Dresden. Gibt es nicht vielleicht trotz aller Einschüchterung Augenzeugenberichte, die das, was man uns offiziell darüber erzählte, Lügen straft?

  2. Mondzebra sagt:

    Ich habe schon öfter gehört, dass es im Falle von Hiroshima und Nagasaki ein ähnliches Bombardement gegeben haben soll wie in Dresden. Gibt es nicht vielleicht trotz aller Einschüchterung Augenzeugenberichte, die das, was man uns offiziell darüber erzählte, Lügen straft?

  3. Charly1 sagt:

    Aufklärender Bericht, aber es fehlt die INFO, Japan ist seit Ende des 2. WK ein von der Weltmacht USA besetztes Land,
    ohne Friedensvertrag!

  4. Für Interessierte, in aller Kürze:
    Napalm hat Verbrennungstemperaturen zwischen 800 und 1200°. Senfgas wird bei diesen Temperaturen zerstört. Es kann also keine derartige "Kombination" geben.

    Radioaktiver Abfall aus Reaktoren ist nicht möglich gewesen da es zu dem Zeitpunkt keine Reaktoren gab. (Erst 1954 in der SU und 1956 in GB).
    Bei Anreicherung von Uran entsteht als Abfall abgereichertes Uran und keine Abfallspaltprodukte wie Cäsium, Kobalt, usw., die von Palmer erwähnt werden.

    "Nur ein Teil des Urans wurde gespalten".
    Woher will man das wissen? Und überhaupt – was denn nun? War es jetzt doch eine Atombombe oder Napalm mit Senfgas?

    Palmer "nimmt an", "glaubt", "geht davon aus" und dergleichen. Mehr Dilettantismus ist kaum möglich.

    Fürchterlich! Total abwegig!

  5. Matthu sagt:

    Lieber Herr Rainer Rupp,
    auf Hiroshima und Nagasaki gab es keine Atombomben, sondern Senfgas und Napalm. Die Atombombenlüge diente dazu, Menschen weltweit in maximale Angst zu versetzen.
    Bitte lesen und recherchieren Sie selbst. Es hilft keinem, wenn Sie die Mär von den Atombomben weiterplappen.

    Michael Palmer hat den Betrug mit den Atombomben in seinem Buch "Hiroshima revidiert – Senfgas und Napalm anstatt Strahlung" investigativ hervorragend aufgedeckt.

    Viele Grüße!

    • Eigentlich nicht überraschend wie viele Irren frei durch die Welt rumlaufen.
      Genau; Viren gibt's ja auch nicht.
      Dafür aber der Weihnachtsmann und der Osterhase, die auf der Erdscheibe ab und an mal auftreten.
      Michael Palmer…
      Mein lieber Scholli…🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️

  6. paradoxus sagt:

    Die wahren Gründe hat doch schon Frank Zappa belegt:

    Let’s Make the Water Turn Black

    Now believe me when I tell you that my song is really true
    I want everyone to listen and believe
    It's about some little people from a long time ago
    And all the things the neighbours didn't know
    Early in the morning Daddy Dinky went to work
    Selling lamps & chairs to San Ber'dino squares
    And I still remember Mama with her apron & her pad
    Feeding all the boys at Ed's Cafe!

    Whizzing & pasting & pooting through the day…
    (Ronnie helping Kenny helping burn his poots away!)
    And all the while on a shelf in the shed:
    KENNY'S LITTLE CREATURES ON DISPLAY!

    Kenny saves his numies on a window in his room
    (A marvel to be seen: dysentery green)
    While Kenny & his buddies had a game out in the back:
    LET'S MAKE THE WATER TURN BLACK

    We see them after school in a world of their own
    (To some it might seem creepy what they do…)
    The neighbors on the right sat & watched them every night
    (I bet you'd do the same if they was you)

    Whizzing & pasting & pooting through the day…
    (Ronnie helping Kenny helping burn his poots away!)
    And all the while on a shelf in the shed:
    KENNY'S LITTLE CREATURES ON DISPLAY!

    Ronnie's in the Army now & Kenny's taking pills
    Oh! How they yearn to see a bomber burn!
    Color flashing, thunder crashing, dynamite machine!
    (Wait till the fire turns green… wait till the fire turns green)

  7. _Box sagt:

    Paul D’Amato
    Pearl Harbor, Internierung und Hiroshima: Historische Lehren
    (November 2001)
    Aus International Socialist Review, Ausgabe 20, November–Dezember 2001.

    DIE MOBILISIERUNG für den Krieg in Afghanistan wurde von Hinweisen auf den japanischen „Überfall“ auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 begleitet. Der Zweck der Analogie ist offensichtlich. Aber um die volle Bedeutung des Vergleichs zu verstehen, müssen wir uns genauer ansehen, was vor, während und nach dem Angriff auf Pearl Harbor geschah.

    Der Angriff auf Pearl Harbor war zwar der Beginn des Schießkriegs, aber keineswegs der Beginn des Krieges im Pazifik. „Das amerikanische Volk“, so ein Artikel in Fortune aus dem Jahr 1943, „wurde durch einen Prozess diskreten schrittweisen Vorgehens und konstruierter Unvermeidlichkeit in den Krieg hineingeführt … Pearl Harbor legalisierte lediglich die vollendete Tatsache.“ [1] Seit dem Krieg verfügbare Beweise zeigen, dass die USA Japan nicht nur absichtlich so manövrierten, dass es als erstes angreifen konnte, sondern dass sie auch im Voraus über Japans Pläne Bescheid wussten. Nach der Kriegserklärung erfasste eine Welle antijapanischen Rassismus die USA, und Präsident Franklin Delano Roosevelt ordnete an, 120.000 Japaner, die meisten von ihnen amerikanische Staatsbürger, für die Dauer des Krieges in Konzentrationslagern zu internieren. Der Krieg endete mit einer seiner schlimmsten Gräueltaten: der Zerstörung zweier Städte, Hiroshima und Nagasaki, durch den Einsatz der ersten Atombomben der Welt.

    Heute bombardieren die USA Afghanistan und „bekämpfen den Terrorismus“ mit Marschflugkörpern, Streubomben und Spezialeinheiten. Dabei schüren sie antiarabischen Rassismus und bereiten neue Gesetze vor, die es ihnen erlauben, „Verdächtige“ auf unbestimmte Zeit zusammenzutreiben und festzuhalten. Dies ist Grund genug, sich daran zu erinnern, was im Pazifikkrieg wirklich passiert ist.

    Kampf um die Kontrolle des Pazifikraums

    Nachdem japanische Flugzeuge Pearl Harbor angegriffen, viele Schiffe zerstört und über 2.300 Menschen getötet hatten, läutete das Time Magazine die Kriegssirene, und die Botschaft lautete Rache: „Über die USA und ihre Geschichte gab es eine große unbeantwortete Frage: Was würden die Menschen … angesichts des gewaltigsten Ereignisses ihrer Zeit sagen? Was sie sagten – Zehntausende von ihnen – war: ‚Na, diese gelben Bastarde!‘“ [2]

    Obwohl Rassismus und Rachsucht die Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg anheizten, hatte der Weg zum Krieg zwischen Japan und den USA wenig mit Rache für Pearl Harbor zu tun, sondern alles mit einem Zusammenstoß zwischen zwei Mächten, die darauf aus waren, den Pazifik zu kontrollieren.

    Die Vereinigten Staaten hatten ihren Ursprung in einem gierigen Expansionismus, der mit der Eroberung nach Westen auf Kosten der indianischen Bevölkerung und der gewaltsamen Enteignung westlicher Staaten von Mexiko in den 1840er Jahren unter dem Deckmantel der „offensichtlichen Bestimmung“ begann.

    Nach dem Bürgerkrieg explodierte der amerikanische Kapitalismus in einem rasenden Wachstumsrausch. Die inländische Produktion, die 1860 noch 2 Milliarden Dollar wert war, war 1890 bereits 9,5 Milliarden Dollar wert. Im selben Zeitraum verdreifachte sich die Bevölkerung, die landwirtschaftliche Produktion verdreifachte sich und der Gesamtwert der Industrieprodukte stieg von 1 Milliarde Dollar auf 11,5 Milliarden Dollar, was die USA an die Spitze vor Großbritannien brachte. [3] Wie andere relative Neulinge im Spiel der Weltmachtpolitik, Japan und Deutschland, begannen die USA, ihren Platz als „Großmacht“ – auf der Ebene von Großbritannien und Frankreich – zu suchen, der ihrem neuen wirtschaftlichen Gewicht angemessen war.

    Der neue Impuls der USA, ihre Macht international auszuspielen, wurde 1898 von Senator Albert Beveridge aus Indiana klar zum Ausdruck gebracht: „Amerikanische Fabriken produzieren mehr, als das amerikanische Volk verbrauchen kann; amerikanischer Boden produziert mehr, als er verbrauchen kann. Das Schicksal hat unsere Politik für uns geschrieben; der Handel der Welt muss und wird uns gehören … Wir werden den Ozean mit unserer Handelsmarine bedecken. Wir werden eine Marine aufbauen, die unserer Größe entspricht.“ [4]

    Was diese „Größe“ bedeuten würde, zeigte sich bald in der Praxis im Krieg mit Spanien, der im selben Jahr begann. Die USA führten diesen „großartigen kleinen Krieg“ unter dem Vorwand, unterdrückte Völker von der spanischen Tyrannei zu befreien. Aber die Menschen in Kuba, Puerto Rico und den Philippinen stellten schnell fest, dass sie nur einen Kolonialherren gegen einen anderen eingetauscht hatten – die Vereinigten Staaten. Zusammen mit Hawaii, das die USA 1898 erobert hatten, wurden die Philippinen zum Sprungbrett für die Machtprojektion der USA im Pazifik.

    Angesichts der Anschläge vom 11. September ist es bemerkenswert, wie es dazu kam, dass die USA Spanien den Krieg erklärten. Im Februar 1898 erschütterte eine mysteriöse Explosion die im Hafen von Havanna liegende USS Maine und versenkte sie. 268 Menschen kamen dabei ums Leben. Sofort startete die US-Presse eine hysterische Kampagne, in der Spanien die Schuld dafür gegeben wurde. Obwohl spätere Untersuchungen nie die Ursache der Explosion klären konnten, wurde der Vorfall genutzt, um die amerikanische Öffentlichkeit darauf vorzubereiten, einen Krieg zur Vertreibung Spaniens aus seinen Kolonien zu unterstützen.

    Nicht alle waren überzeugt. Die Monatszeitschrift der International Association of Machinists witterte Lunte und kommentierte:

    Das Blutbad, das sich Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr in der Industrie abspielt, die Tausenden von nützlichen Leben, die jährlich dem Moloch der Gier geopfert werden, der Blutzoll, den die Arbeiterschaft dem Kapitalismus zahlt, rufen keinen Ruf nach Rache und Wiedergutmachung hervor … Der Tod kommt in Tausenden von Fällen in Mühlen und Minen, fordert seine Opfer, und kein Volksaufruhr ist zu hören. [5]

    In einem weit verbreiteten Appell an die Arbeiter schrieb Bolton Hall, der Schatzmeister der American Longshoremen’s Union:

    Wenn es Krieg gibt, werdet ihr die Leichen und die Steuern liefern, und andere werden den Ruhm ernten. Spekulanten werden damit Geld verdienen – das heißt mit euch. Die Menschen werden hohe Preise für minderwertige Vorräte, leckende Boote, für schäbige Kleidung und Pappschuhe bekommen, und ihr werdet die Rechnung bezahlen müssen, und die einzige Genugtuung, die ihr habt, ist das Privileg, eure spanischen Arbeitskollegen zu hassen, die wirklich eure Brüder sind und die mit den Missständen in Kuba ebenso wenig zu tun haben wie ihr. [6]

    Dass die USA ein Imperium errichten wollten – und nicht unterdrückte Völker befreien – wurde durch ihr Vorgehen auf den Philippinen deutlich. Nachdem er Spanien in einer entscheidenden Seeschlacht in der Bucht von Manila besiegt hatte, schloss Admiral George Dewey ein Abkommen mit den spanischen Streitkräften. Die philippinischen nationalistischen Rebellen, die sich erhoben und Manila belagert hatten, wurden aus der Stadt ferngehalten, während eine Scheinschlacht zwischen spanischen und US-amerikanischen Streitkräften abgehalten wurde, nach der sich die Spanier dem US-Militär ergeben sollten. Die für die Unabhängigkeit kämpfenden Filipinos wurden außerhalb Manilas in Schach gehalten, während ihr Heimatland von der spanischen in die US-amerikanische Kontrolle überging.

    Von Anfang an war klar, dass die USA ihre kolonialen Ziele auf die gleiche rassistische Weise verfolgten wie ihre europäischen Gegenstücke. Präsident William McKinley erklärte bei einem Treffen mit einer methodistischen Delegation im Jahr 1899, dass er – nach langem nächtlichem Herumlaufen und Beten – zu einem Schluss gekommen sei: Da die USA die Philippinen nicht an Spanien zurückgeben oder an Frankreich oder Deutschland übergeben konnten und da das philippinische Volk „nicht zur Selbstregierung fähig“ war, „blieb uns nichts anderes übrig, als sie alle zu nehmen und die Filipinos zu erziehen, zu erheben und zu christianisieren.“ [7] General William Shafter machte im selben Jahr deutlich, was die „Erhebung“ der Filipinos bedeuten würde:

    Es könnte notwendig sein, die Hälfte der Filipinos zu töten, damit die verbleibende Hälfte der Bevölkerung auf eine höhere Lebensebene gehoben werden kann, als ihr gegenwärtiger halbbarbarischer Zustand es ermöglicht. [8]

    In ihrem darauffolgenden dreijährigen Krieg zur Unterwerfung des Archipels und zur Zerschlagung der Unabhängigkeitsbewegung verfolgten die US-Streitkräfte eine Politik der verbrannten Erde, die das Land und seine Bevölkerung verwüstete, von denen die Mehrheit die Unabhängigkeitskämpfer unterstützte. Die Bevölkerung ganzer Inseln wurde in Konzentrationslager getrieben und Hunderttausende wurden getötet. Ein General berichtete, dass allein auf der Insel Luzon bis zu 600.000 Menschen getötet wurden oder an Krankheiten starben – und einem Historiker zufolge wurden schätzungsweise 1 Million Filipinos getötet. [9]

    „Töten und verbrennen, töten und verbrennen, je mehr ihr tötet und je mehr ihr verbrennt, desto mehr gefallt ihr mir“, sagte General „Howlin‘ Jake“ Smith seinen Truppen. [10] Ein amerikanischer Kongressabgeordneter, der 1901 die Philippinen besuchte, berichtete, was diese haarsträubenden Erklärungen in der Praxis bedeuteten:

    Man hat nie von irgendwelchen Unruhen in Nordluzon gehört, weil es dort niemanden gibt, der rebellieren könnte … Nur der liebe Gott im Himmel kennt die Zahl der Filipinos, die unter die Erde gebracht wurden. Unsere Soldaten machten keine Gefangenen, sie führten keine Aufzeichnungen; sie durchkämmten einfach das Land und töteten jeden Filipino, den sie erwischen konnten. [11]

    Da der Handel nationale Grenzen ignoriert und der Hersteller darauf besteht, die Welt als Markt zu haben, muss ihm die Flagge seiner Nation folgen und die Türen der Nationen, die ihm verschlossen sind, müssen eingeschlagen werden. Von Finanziers erlangte Zugeständnisse müssen von Staatsministern geschützt werden, selbst wenn dabei die Souveränität unwilliger Nationen verletzt wird.“ [12]

    In China, wo die USA mit anderen Großmächten konkurrierten, forderten sie die offene Tür, aber in Lateinamerika, wo sie die Tür bereits für ihre eigenen Interessen eingeschlagen hatten, forderten sie die geschlossene Tür – um Europa draußen zu halten. [13] Als der Zweite Weltkrieg näher rückte, begannen die USA, Japan als potenziellen Rivalen im Pazifik zu betrachten, eine Macht, die drohte, dem amerikanischen Einfluss die Tür zu verschließen. Die US-Militärplaner waren sich der Tatsache bewusst, dass die wirtschaftliche Macht der USA irgendwann nicht mehr ausreichen würde, um ihren Einfluss im Pazifikraum zu erhalten und auszuweiten.

    Japan war eine aufstrebende, aber wirtschaftlich weit schwächere Macht als die USA. Anders als die USA war Japan ein Land, das vollständig von Rohstoffen von außerhalb seiner Grenzen abhängig war. Es versuchte daher, ein territoriales Imperium in Asien zu konsolidieren, zunächst durch die Annexion Koreas im Jahr 1910, dann durch Teile Chinas, später durch Niederländisch-Indien (eine wichtige Ölquelle) und anderswo. Japan eroberte 1931 die Mandschurei in Nordchina und annektierte anschließend wichtige Häfen in China. Ähnlich wie die USA in Vietnam geriet die japanische Armee in einen Zermürbungskrieg, den sie nicht gewinnen und aus dem sie sich nicht befreien konnte.

    Während die USA ihre imperiale Politik mit Verweisen auf „Demokratie“ und „Freiheit“ rechtfertigten, sprachen japanische Politiker vom „Aufbau einer gemeinsamen Wohlstandssphäre in Großostasien“ und der Befreiung der Asiaten vom „amerikanischen und britischen Imperialismus“. Wie die USA gegenüber den Philippinen verbarg eine solche Rhetorik eine Politik des brutalen Kolonialismus.

    etc. komplett hier:

    https://www.marxists.org/history/etol/writers/damato/2001/11/hist-lesson.html

  8. Krishna sagt:

    Eine Frage bleibt unberührt: Haben die Japaner womöglich die "Bedingungslose" Kapitulation aus Gründen ihrer Bildung und der Kenntnis des Versailler Vertrages abgelehnt, welcher die Deutschen in den nächsten Krieg hineintrieb?
    Nun, das Ergebnis läßt Parallelen erahnen: Es gibt Militärbasen in der BRD und in Japan, sodaß Russland stabil von beiden Seiten aus von den USA bedroht werden kann.
    Weiters könnt man ja mal die Frage stellen, wenn es denn um Machtdemonstration gegenüber Japan und der Sovjetunion ging, ob den nicht eine Bombe ausreichend gewesen wäre. Und ob man diese eine Bombe aus "humnitären" Gründen nich öffentlichkeitswirksam aber dennoch über unbewohntem Gebiet abwerfen hätte können?
    Eine strategisch hilfreiche Wendung für die USA, daß der Deutsche Holocaust dann als größtes Verbrechen alles in den Schatten stellte, sodaß die USA nicht gemeinsam mit den Deutschen Verbrechern verurteilt worden sind, und womöglich in der UNO als "Feindstaat" gelistet wären.

  9. Dass, die Atombomben aus "humanitären" Gründen abgeworfen wurden, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Obwohl es eigentlich keinen zutreffenden Begriff für diese Tat gibt.

    Ähnlich, aber sicherlich nicht mit den unbeschreiblichen Folgen wie in Japan, war die Zerstörung Dresdens. Militärisch betrachtet, absolut sinnlos. Absolut kriminell.

    Was für ein "Segen", von den USA "beschützt" zu werden.

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