“Die Geschichte wird mich freisprechen”
Fidel Castro ist tot. Er starb mit 90 Jahren, am 25. November 2016, eines natürlichen Todes in Havanna.
Das ist um so erstaunlicher, da der amerikanische Auslandsgeheimdienst, die CIA, spätestens seit der gescheiterten Schweinebucht-Invasion 1961 alles daran setzte, Castro zu beseitigen. Die Legende sagt, er hätte rund 638 Attentatsversuche überlebt. Sein langjähriger Kampfgenosse Che Guevara starb im Alter von 39 durch die Hand aus Langley.
Aber Castro war weit mehr als ein Überlebenskünstler.
Der Anwalt aus wohlhabendem Haus war während seines Studiums auf die Schriften von Marx getroffen, um sich fortan gegen die Unterdrückung der Massen durch das Großkapital zu widmen. Sein Weg führte über den bewaffneten Kampf im Untergrund direkt an die Spitze des Staates Kuba.
1959 gelang es der Guerilla-Armee Fidel Castros den damaligen Diktator Fulgencio Batista, eine Marionette der USA, in die Flucht zu schlagen, um sich selber an der Spitze der neuen Regierung zu implantieren.
Es folgte eine Landreform, die von den amerikanischen Großgrundbesitzern als klassische Enteignung bezeichnet wurde. Faktisch war sie das, nur hatte Fidel Castro die Bevölkerung hinter sich. In Kuba wurde damals von einem Großteil der Menschen verlangt, für Hungerlöhne zu arbeiten. Die Kindersterblichkeit war aufgrund von Mangelernährung extrem hoch, während US-Konzerne, wie die United Fruit Company, in Kuba Millionen verdienten.
Fidel Castro war zu Anfang der Revolution kein Kommunist. Er wollte vollkommen unabhängig zwischen den beiden Machtblöcken existieren. So bot er den USA nach seiner befohlenen Verstaatlichung von Landflächen an, diese fünf Jahre später mit einem Aufschlag von 5 % zu bezahlen. Washington, oder besser die Machtelite hinter Washington, wollte sich darauf nicht einlassen. Man verhängte ein Embargo gegen Kuba, das bis heute anhält! Selbst zwischen China oder Vietnam wurde inzwischen das Kriegsbeil begraben. Kuba aber wird von DC und der Wall Street bis heute gehasst. Warum? Nun Castros Kuba hatte immer einen hohen Abstrahlfaktor für unterdrückte Völker auf der ganzen Welt und so ließ es sich der Vater der Kubanischen Revolution nicht nehmen, diese, wo immer es in seiner Macht stand, zu unterstützen. Kuba unterstützte den Südamerikanischen Befreiungskampf, aber es war auch in Afrika aktiv. Militärisch.
Die USA sahen in Kuba stets die lange Hand Moskaus, doch genau das war Kuba nie. Aufgrund der Embargopolitik des gesamten Westens, wurde Castro dann aber förmlich zu einer Allianz mit Moskau getrieben. Fidel Castro war bis ins hohe Alter ein Kind seiner Zeit und verfügte über ein politisches Charisma, wie man es nur selten findet. Wer ihn treffen wollte, konnte es. Was aber folgen für die eigene Karriere hatte.
KenFM spricht mit dem Lateinamerika-Experten Harald Neuber über die historische Figur Castro.
Was trieb diesen Mann und vor allem, was hat er erreicht? Im Gespräch geht es auch um die Haltung von Rot/Grün und der Linken, als sie die Chance hatten, gegenüber Kuba Farbe zu bekennen.
Harald Neuber ist der Gründer des Nachrichtenportals amerika21.de, das sich vor allem mit der Entwicklung Südamerikas beschäftigt.
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