Das missbrauchte Land: Die Ukrainer sterben für die Ziele anderer | Von Thomas Röper

Ein Standpunkt von Thomas Röper.

Putin sagt immer, dass die USA in der Ukraine “bis zum letzten Ukrainer gegen Russland kämpfen”. Das wird als russische Propaganda abgetan, dabei wird das im Westen selbst immer offener gesagt.

In der Ukraine läuft ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland. Schon diese Aussage wird im Westen gerne bestritten, weil dort die Parole lautet, die Ukraine kämpfe für Demokratie und für ihre Unabhängigkeit. Der Westen führe keinen Krieg gegen Russland, er unterstütze lediglich den Freiheitskampf der Ukrainer gegen das böse Russland.

Dass diese Erzählung des Westens nicht stimmt, sondern von Politik und Medien nur für die „dumme Öffentlichkeit“ verbreitet wird, kann man belegen. Die USA haben Russland immer als Gegner gesehen, das galt auch für die Zeiten, in denen es offiziell gute Beziehungen zwischen Russland und dem Westen gab. Der Grund ist, dass die USA geopolitisch denken und alleine die Existenz eines so großen Landes, das mit seinen unermesslichen Bodenschätzen das Potenzial hat, sehr mächtig zu sein, war und ist für den Weltmachtanspruch der USA inakzeptabel.

Russland als Staat zerschlagen

Als Putin zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2000 – als das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland offiziell noch sehr gut war – vorgeschlagen hat, Russland könne in die NATO eintreten, wurde das von den USA umgehend abgelehnt. Stattdessen wurde die NATO in Richtung Russland erweitert, was nur dann einen Sinn ergibt, wenn die NATO-Erweiterung gegen Russland gerichtet war. Hätte man Russland als Freund angesehen, wie damals noch behauptet wurde, wäre die Erweiterung eines „Verteidigungsbündnisses“, das die NATO laut Eigenwerbung ja ist, bis an Russlands Grenzen unnötig gewesen, weil Russland ja ein Freund war. Oder man hätte auch Russland in die NATO aufgenommen, was aber auch nicht gewollt war.

Die USA haben in den 1990er Jahren, als Russland offiziell als Freund des Westens bezeichnet und sogar in die G7 aufgenommen wurde, die daher in G8 umbenannt wurden, in Russland Separatisten unterstützt, zum Beispiel die Islamisten in Tschetschenien, bei denen es sich übrigens nur in der Minderheit um Tschetschenen handelte, der Großteil waren eingesickerte Glaubenskrieger, die damals davon sprachen, zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer einen „Islamischen Staat“ zu errichten. Kommt Ihnen der Begriff bekannt vor? Das ist kein Zufall.

Aber die USA haben auch andere separatistische Bewegungen in Russland unterstützt. Das Ziel der USA war es (und ist es immer noch), Russland – wie zuvor die Sowjetunion – in kleinere Länder aufzuspalten, die sich dann problemlos kontrollieren lassen, was mit dem großen Russland weitaus schwieriger war. Und natürlich ging es dabei um den Wunsch der US-Konzerne, die russischen Rohstoffe auszubeuten.

Das ist keinesfalls russische Propaganda, das wird in Washington (und inzwischen auch in der EU) offen gesagt, wobei davon gesprochen wird, Russland sei eine Kolonialmacht, die andere Völker unterdrückt. Russland, so ist die offizielle Formulierung im Westen, soll daher „dekolonisiert“, also zerschlagen werden.

Das ist offiziell die Politik der US-Regierung, die die 1976 vom US-amerikanischen Kongress gegründete Kommission über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (Commission on Security and Cooperation in Europe, CSCE) äußert. Sie hält dazu sogar Konferenzen ab, über die Konferenz von 2022, in der ganz offen die „Dekolonisierung Russlands“ gefordert wurde, habe ich hier berichtet. In der Kommission sitzen keine unwichtigen Spinner, der Vorsitzende der Kommission wird von den Kammern der US-Parlamente bestimmt und die Mitglieder sind die höchsten Vertreter der US-Parlamente.

Russland als Staat zu zerschlagen, ist tatsächlich das offiziell formulierte Ziel der US-Regierungspolitik.

Die Ukraine

Ich habe oft genug in Artikeln erklärt, wie Geopolitik funktioniert und wie die Ukraine von den USA gegen Russland in Stellung gebracht wurde. Die USA wollten einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine, und das hatte mehrere Gründe. Geostrategen in Washington sagen ganz offen, dass es das Ziel der US-Regierung ist, die Ukraine und Russland voneinander zu trennen, weil sie gemeinsam viel stärker wären, Russland ohne die Ukraine als Partner jedoch entscheidend geschwächt wäre. Das kann man unter anderem Schwarz auf Weiß in dem Standardwerk „Die einzige Weltmacht“ lesen, das bereits 1997 geschrieben und danach auch umgesetzt wurde.

Die Ukraine – und vor allem die Menschen dort – wurden seit der Unabhängigkeit des Landes einer sehr konsequenten anti-russischen Indoktrinierung ausgesetzt, was schon in den Schulbüchern beginnt, in denen den Kindern von der ersten Klasse an alles Russische als barbarisch dargestellt wird. Dass das ukrainische Bildungswesen dabei finanziell großzügig aus dem Westen, vor allem von westlichen Stiftungen, allen voran Soros, unterstützt wurde, sei nur nebenbei erwähnt.

Es brauchte daher eine Generation, bis die Ukraine etwa 20 Jahre später auf die radikal anti-russische Politik umschalten konnte, die nach dem Maidan kam. Das wäre nach der Unabhängigkeit der Ukraine Anfang der 1990er Jahre noch unmöglich gewesen, damals sah die große Mehrheit der Ukrainer die Russen noch als Brudervolk an.

Auch 2014 war die Mehrheit der Ukrainer keineswegs anti-russisch eingestellt, wie die Ereignisse im April 2014 gezeigt haben, denn die in den Donbass geschickte ukrainische Armee verweigerte oft den Befehl, auf die unbewaffneten Menschen zu schießen und ganze Einheiten der ukrainischen Armee liefen zu den Rebellen über. Der Krieg begann erst wirklich, als Kiew die aus den Neonazis des Rechten Sektors rekrutierten „Freiwilligenbataillone“ erschuf und in den Donbass schickte. Das können Sie in meinem Buch über die Ukraine-Krise 2014 im Detail nachlesen, weil ich dort die Chronologie der Ereignisse aufgezeigt habe.

Übrigens sei dabei angemerkt: Wer die Ereignisse des Jahres 2014, also die Vereinigung der Krim mit Russland oder den Beginn der Krieges, als Niederlage der USA ansieht, der hat Geopolitik nicht verstanden. Das Jahr 2014 war für die USA insgesamt ein großer Erfolg, denn sie haben erstens den Maidan-Putsch erfolgreich durchgeführt, der in Kiew eine radikal anti-russische und genauso radikal pro-amerikanische Regierung an die Macht gebracht hat. Außerdem ist es den USA zweitens gelungen, den Krieg im Donbass zu entfesseln, denn als in Kiew die Entscheidung getroffen wurde, Truppen gegen die damals noch unbewaffneten Demonstranten im Süden und Osten der Ukraine in Marsch zu setzen, saß in Kiew zufälligerweise der CIA-Chef am Tisch, der inkognito zu dem Treffen angereist war, die Details dazu finden Sie hier.

Dass sich die Krim mit ihren militärstrategisch wichtigen Häfen mit Russland vereint hat, mag die US-Regierung geärgert haben, es war aber nebensächlich, denn das Hauptziel der USA war es ja, Russland und die Ukraine zu trennen und einen tiefen Graben zwischen den Ländern und Völkern zu ziehen. Das Ziel haben die USA mit der Entfesselung des Donbass-Krieges im April 2014, nur sieben Wochen nach dem Maidan, erreicht.

Russlands Eingreifen

Die USA haben Russland mit ihrer Politik in der Ukraine ständig provoziert und gehofft, Russland möge endlich aggressiv reagieren, damit man Russland vor aller Welt als Aggressor darstellen kann. Diese These klingt für Sie merkwürdig? Das ist sie nicht, es ist genauso gewesen und auch das lässt sich auch belegen.

Dass Russland keinerlei aggressiven Absichten hat, ist nicht meine blühende Fantasie oder russische Propaganda, das hat einer der mächtigsten Think Tanks der USA, die RAND-Corporation, 2019 in einer Studie herausgearbeitet. Darüber, dass Russland keinerlei aggressiven Absichten gegenüber den USA oder sonst wem verfolgt, war man in den USA aber nicht etwa erfreut, man war stattdessen verärgert und hat sich Gedanken gemacht, wie man Russland so sehr reizen kann, dass es endlich mal aggressiv reagiert, die Details der Studie finden Sie hier.

Das mag für Sie unverständlich klingen, ist aber eine logische Folge, wenn man geopolitisch denkt. Die USA mussten eine Koalition schmieden, um Russland in die Knie zu zwingen, denn es behindert, solange es den USA gegenüber ungehorsam ist, auch ohne irgendwen zu bedrohen, schon aufgrund seiner schieren Größe den US-Anspruch, die dominante Macht in Eurasien und der Welt zu bleiben.

Aber wie schmiedet man eine Koalition gegen einen friedlichen Nachbarn? Ganz einfach: Indem man ihn so sehr reizt, dass er nicht mehr friedlich reagiert, und dann kann man den anderen sagen: „Seht her, Russland ist gefährlich, wir müssen uns zusammentun und Russland stoppen!“

So zynisch funktioniert Geopolitik und deshalb war die Erkenntnis der RAND-Corporation, Russland habe keinerlei aggressive Absichten, für die USA eine schlechte Nachricht.

Und das haben die USA dann auch getan: Sie haben Russland so sehr in die Enge getrieben, dass Russland keine andere Möglichkeit mehr gesehen hat, als seine Sicherheitsinteressen mit Gewalt zu sichern. Der Schlüssel dazu war der Beitritt der Ukraine zur NATO, den die USA 2021 forcierten und der für Russland inakzeptabel war. Am Ende dieses Artikels führe ich die Chronologie der Ereignisse auf, die dem russischen Eingreifen in der Ukraine vorausgegangen sind, und die zeigen, dass die USA die Lage bewusst eskaliert und Russlands Reaktion bewusst provoziert haben.

„Nützliche Idioten“

Die russische Regierung formuliert heute oft den Satz: „Die USA kämpfen in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer gegen Russland.“

Der Satz impliziert, dass es sich bei den Kampfhandlungen in der Ukraine um einen Krieg des US-geführten Westens gegen Russland handelt. Aber lässt sich das auch belegen, oder ist das „russische Propaganda“?

In der Tat lässt es sich belegen, denn viele führende US-Politiker haben das längst offen gesagt. Ganz aktuell hat der republikanische US-Senator Mitt Romney die Strategie Washingtons gelobt, Russland durch massive Militärhilfe für Kiew zu schwächen und so hoffentlich auch Russlands Streitkräfte zu schwächen, während nur ukrainische Truppen, aber keine US-Soldaten, geopfert werden:

„Wenn Russland geschwächt wird, schwächt das seinen Verbündeten China. Und nebenbei bemerkt, einen Betrag, der etwa fünf Prozent unseres Militärbudgets entspricht (…) zu nehmen, um den Ukrainern zu helfen, ist so ziemlich die beste nationale Verteidigungsausgabe, die wir je gemacht haben. (…) Wir verlieren keine Menschenleben in der Ukraine. Und die Ukrainer kämpfen heldenhaft gegen Russland (…) Wir schwächen und vernichten also das russische Militär für einen sehr geringen Betrag.“

Das ist zynisch, aber so denken Geopolitiker. Denen sind die Opfer egal, sie machen ganz trockene Kosten-Nutzen-Rechnungen. Und wenn es ihr Ziel ist, Russland zu schwächen oder sogar zu zerschlagen, dann ist es aus ihrer Sicht eine tolle Idee, wenn sie das „nur“ Geld kostet, während sie „nützliche Idioten“ haben, die dafür ihr Leben geben.

Wer kann nach solchen Aussagen bestreiten, dass die Ukrainer leider nur „nützliche Idioten“ der USA sind, die für die Ziele der USA sterben, nachdem sie 30 Jahre lang so sehr indoktriniert und radikalisiert wurden, dass sie das nicht einmal dann bemerken, wenn ihre „Freunde“ in Washington das sogar ganz offen sagen? Und Romney war weder der erste, noch der einzige führende US-Politiker, der so etwas gesagt hat.

Das gleiche gilt übrigens auch für die europäischen „Freunde“ der Ukraine. Der polnische Präsident Duda, der sich ebenfalls – wenn auch aus anderen Gründen als die US-Regierung – eine Zerschlagung Russlands wünscht, hat kürzlich gegenüber US-Medien folgendes gesagt:

„Im Moment kann der russische Imperialismus billig gestoppt werden, weil keine amerikanischen Soldaten sterben.“

Im Klartext war die Aussage also, dass man sich in Polen freut, dass die Ukrainer so bereitwillig für die geopolitischen Ziele der USA und auch Polens sterben. Er hätte auch sagen können: „Die radikalisierten, ihren Bandera anbetenden ukrainischen Dummköpfe sind so blöd, dass sie für unsere gemeinsamen Ziele sterben.“

Der Westen führt Krieg gegen Russland

Die westliche Behauptung, die Ukraine würde sich selbst verteidigen, der Westen liefere lediglich die dafür benötigten Waffen, war nie wirklich haltbar, wenn man die Meldungen der Vergangenheit verfolgt hat. Die USA und Großbritannien haben sich damit gebrüstet, der Ukraine Geheimdienstinformationen zu geben und die ukrainische Offensive im Herbst 2022 geplant zu haben. Auch vor der aktuellen, komplett gescheiterten, ukrainischen Offensive haben sie stolz über ihren wichtigen Beitrag bei der Planung Offensive gesprochen.

Davon wollen sie aber aktuell nichts mehr wissen, weil die Offensive so ein Fiasko ist. Daran geben sie der Ukraine die Alleinschuld, denn mit dem Misserfolg wollen sie nicht in Verbindung gebracht werden.

Am 26. August berichtete der britische Guardian von einem Treffen hochrangiger NATO-Generäle mit dem obersten Militärkommandeur der Ukraine, sowie dem ukrainischen Kommandostab an einem geheimen Ort in Polen. Demnach ging es bei dem Treffen vor allem um eine gravierende Änderung der ukrainischen Strategie bei der Gegenoffensive, die bisher erfolglos ist.

Bei dem Treffen war der Westen hochrangig vertreten, denn zu dem Treffen kamen der derzeitige Oberkommandierende der United States Army Europe and Africa und damit auch NATO-Kommandeur, US-General Christopher Cavoli, sowie der Admiral der britischen Marine Tony Radakin. Radakin hatte demnach zuvor ein geheimes Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selensky in Kiew, bei dem es auch um die ukrainische Militärstrategie ging.

Das bedeutet, dass der Westen tatsächlich faktisch mit Russland im Krieg ist, wenn er mit der ukrainischen Militärführung die Planung der Kampfhandlungen bespricht. Und das bestätigt all das, was ich oben ausgeführt habe: Der Westen lässt die Ukrainer gegen Russland sterben, um Russland zu schwächen. Wie viele Ukrainer dabei für die Ziele des US-geführten Westens sterben, ist den Entscheidern im Westen unwichtig – nur das Ergebnis zählt.

Und da es bisher ganz und gar nicht danach aussieht, als könnte die Ukraine das von ihren westlichen Herren und Meistern gewollte Ziel erreichen, müssen eben noch mehr Ukrainer sterben. So einfach und zynisch funktioniert Geopolitik.

Die Chronologie der Eskalation

Zur Verdeutlichung werde ich noch einmal aufzeigen, wie es zu der Eskalation in der Ukraine gekommen ist.

Anfang Dezember 2019 fand der letzte Normandie-Gipfel in Paris statt. Selensky kam danach zurück nach Kiew und verkündete seinen Leuten hinter verschlossenen Türen, dass er das Abkommen von Minsk nicht umsetzen wird. Allen Beteiligten in der Ukraine war damit klar, dass ein Krieg mit Russland unvermeidbar geworden war und Kiew begann mit konkreten Kriegsvorbereitungen. Das hat der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Alexej Danilow, im August 2022 in einem Interview offen erzählt und auch Selensky hat das nun in dem Spiegel-Interview bestätigt.

Im Januar 2021 wurde Joe Biden US-Präsident. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Trump, der keine Eskalation in der Ukraine wollte, gab Biden Selensky grünes Licht. Daraufhin begann Selensky im Februar 2021 gegen die Opposition vorzugehen, woraufhin der Chef der größten Oppositionspartei unter Hausarrest gestellt und alle oppositionellen Medien wurden verboten wurden.

Im März 2021 setzte Selensky die neue Militärdoktrin der Ukraine in Kraft, in der ein Krieg mit Russland mit dem Ziel festgeschrieben wurde, die Krim gewaltsam zurückzuerobern und den Konflikt im Donbass gewaltsam zu entscheiden.

Mitte April 2021 verkündete die Biden Regierung den Abzug aus Afghanistan bis zum 11. September.

Im April und Mai 2021 stand die Ukraine kurz vor einem Krieg mit Russland, wurde aber von den USA noch einmal zurückgepfiffen. War der Grund, dass die US-Truppen noch in Afghanistan und damit verwundbar waren, oder dass die USA die Ukraine nicht so umfänglich unterstützen konnten, solange sie noch in Afghanistan gebunden waren?

Mitte Juni 2021 fand ein Gipfeltreffen der Präsidenten Putin und Biden statt, bei dem es aber keine Annäherung gab.

Im August 2021 fand die überstürzte Flucht der NATO- und US-Truppen aus Afghanistan statt.

Während Kiew die Situation im Donbass ab Ende 2021 wieder eskaliert hat und die NATO ihre Truppenpräsenz in der Ukraine unter dem Vorwand von Manövern und Ausbildungsmissionen erhöht hat, haben Deutschland und Frankreich das Minsker Abkommen im November 2021 offiziell beerdigt, worüber es in westlichen Medien allerdings keine Berichte gab.

Die Russland-Sanktionen wurden, wie Politico im Oktober 2022 berichtet hat, bereits mindestens ab November 2021 in Gesprächen zwischen Washington und Brüssel vorbereitet. Das war drei Monate vor dem Beginn der russischen Intervention in der Ukraine und just zu dem Zeitpunkt, als Berlin und Paris das Minsker Abkommen beerdigt haben. Dass die Abkehr vom Minsker Abkommen zum Krieg in der Ukraine führen würde, war den Entscheidungsträgern in Washington und Brüssel (und wahrscheinlich auch in Berlin und Paris) offenbar klar, weshalb sie parallel die entsprechenden Sanktionen vorbereitet haben. Afghanistan war Vergangenheit und damit hatten die USA die Hände frei für einen neuen Konflikt.

Im Dezember 2021 forderte Russland von den USA und der NATO ultimativ gegenseitige Sicherheitsgarantien und den Abzug der NATO-Truppen aus der Ukraine und erklärte, dass es im Falle einer Ablehnung gegenseitiger Sicherheitsgarantien gezwungen sei, „militärtechnisch“ zu reagieren. Damit war klar, dass Russland auf weitere Bestrebungen, die Ukraine in die NATO zu ziehen, militärisch reagieren würde. Das war der Moment, in dem allen verantwortlichen Politikern bewusst war, dass eine Ablehnung von Verhandlungen mit Russland zu einem Krieg in der Ukraine führen würde. Der Krieg und all das Elend hätte verhindert werden können, wenn die USA bereit gewesen wären, einen neutralen Status der Ukraine dauerhaft zu akzeptieren und zu garantieren.

Am 8. Januar 2022 wurde Scott Miller zum US-Botschafter in der Schweiz berufen. In einem Interview vom November 2022 erzählte er ganz offen, dass die USA „Geheimdienstinformationen über die Invasion“ gehabt hätten und er diese sofort, also Anfang Januar 2022, der Schweizer Regierung gezeigt hätte. Da die Gespräche zwischen Russland und den USA über die Frage, ob es zu Verhandlungen über die von Russland geforderten gegenseitigen Sicherheitsgarantien kommen würde, zu diesem Zeitpunkt noch liefen, belegt die Aussage von Miller, dass die USA bereits beschlossen hatten, nicht in Verhandlungen einzutreten und sich der Folgen, nämlich der russischen Intervention in der Ukraine, in vollem Umfang bewusst waren. Miller bestätigte damit außerdem indirekt den Bericht von Politico darüber, dass die Sanktionen schon Monate vorher ausgearbeitet wurden, was Bundeskanzler Scholz und andere westliche Politiker später auch bestätigt haben, als sie sagten, dass die Russland-Sanktionen „von langer Hand vorbereitet“ waren.

Ende Januar 2022 wurde in den USA das Lend-Lease-Gesetz für die Ukraine eingebracht, über das bei seiner Einreichung in den Kongress geschrieben wurde:

„Mit diesem Gesetzentwurf wird vorübergehend auf bestimmte Anforderungen im Zusammenhang mit der Befugnis des Präsidenten, Verteidigungsgüter zu verleihen oder zu leasen, verzichtet, wenn die Verteidigungsgüter für die ukrainische Regierung bestimmt sind und zum Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine vor der russischen Militärinvasion erforderlich sind“

Das bestätigt ein weiteres Mal, dass die USA sich bereits auf den Krieg vorbereitet haben, während sie offiziell noch immer mit Russland über mögliche Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien gesprochen haben, denn das Gesetz zur Unterstützung der Ukraine gegen die „russische Militärinvasion“ wurde einen Monat vor der russischen Intervention in den Kongress eingebracht.

Fast gleichzeitig mit der Einreichung des Gesetzes haben die USA und die NATO Ende Januar 2022 die von Russland vorgeschlagenen Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien abgelehnt.

Am 19. Februar 2022 hat Selensky auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter dem Applaus der hochrangigen westlichen Zuhörer die atomare Bewaffnung der Ukraine angedroht. Damit war das russische Eingreifen nicht mehr zu verhindern, denn dass sich die Ukraine, die in ihrer Militärdoktrin offen einen Krieg gegen Russland vorbereitet hat, sich dazu auch noch mit Rückendeckung des Westens nuklear bewaffnen könnte, war für Russland eine inakzeptable Bedrohung der eigenen Sicherheit.

Am 21. Februar 2022 hat Putin die Donbass-Republiken anerkannt und Beistandsabkommen mit ihnen geschlossen. In seiner Rede dazu hat Putin Kiew deutlich vor den Folgen einer weiteren Eskalation gewarnt. Kiew hat den Beschuss auf zivile Ziele im Donbass danach aber noch einmal demonstrativ erhöht.

Am 24. Februar 2022 hat Putin in einer weiteren Rede den Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine verkündet.

Am 29. März 2022 gab es Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über einen Waffenstillstand. Kiew selbst machte dabei den Vorschlag, die Krim als russisch anzuerkennen und eine Verhandlungslösung für den Donbass zu finden. Darüber hinaus hat Kiew zugesagt, keine ausländischen Truppen mehr in seinem Land zu stationieren und nicht NATO-Mitglied zu werden. Ein EU-Beitritt der Ukraine war hingegen möglich. Außerdem erklärte Russland als Zeichen des guten Willens, seine Truppen aus der Region Kiew abzuziehen, was westliche Medien sofort als militärische Niederlage Russlands umdeklarierten, obwohl der russische Rückzug ohne Kampfhandlungen stattgefunden hat.

Am 3. April 2022 erschienen die Meldungen von angeblichen Massakern der russischen Armee in Butscha, die sich jedoch schnell als False-Flag-Operation herausstellten. Dennoch wurde Butscha als russisches „Verbrechen“ bezeichnet und in den Medien breit behandelt, während die mögliche Verhandlungslösung, die nur Tage zuvor erreicht worden war, kein Thema in den Medien war.

Großbritannien ist ebenfalls nicht auf die erreichte Verhandlungslösung eingegangen, sondern hat der Ukraine stattdessen am 8. April 2022 Militärhilfe in Höhe von 100 Millionen Pfund für die Fortsetzung des Kampfes gegen Russland versprochen, was zum damaligen Zeitpunkt noch eines der größten bisherigen Hilfspakete gewesen ist.

Einen Tag später, am 9. April 2022reiste der britische Premierminister Johnson nach Kiew und sprach mit Selensky, der das ukrainische Angebot im Anschluss an diese Gespräche zurückzog und stattdessen verkündete, die Entscheidung müsse auf dem Schlachtfeld erfolgen.

Am 30. September 2022 hat der ukrainische Präsident Selensky Verhandlungen mit einem von Putin geführten Russland per Dekret unter Strafe gestellt.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 28.8.2023 auf anti-spiegel.ru.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: mykhailo pavlenko / Shutterstock.com

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Kommentare (40)

40 Kommentare zu: “Das missbrauchte Land: Die Ukrainer sterben für die Ziele anderer | Von Thomas Röper

  1. Schramm sagt:

    Wer erwirtschaftet und finanziert den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Rest-Ukraine?

    Der durchschnittliche Arbeitslohn für eine Krankenschwester/-pfleger in der Ukraine liegt mtl. bei rund 225 Euro (nach Umrechnung); in Deutschland etwa beim zehnfachen Monatslohn. Natürlich waren die Lebenshaltungskosten in der Ukraine vor dem Krieg geringer; heute auf dem Schwarz- und Korruptionsmarkt drastisch höher.

    Trotz alledem, wer von den derzeit mehr als 1,3 Millionen Ukrainer*innen und deren Familienangehörigen wird nach Kriegsende zurückkehren? Auch wenn die deutsche Medien- und statistische Regierungspropaganda davon spricht, es wäre derzeit eine Mehrheit, die zurückkehren würde; so dürften die ukrainischen Flüchtlinge in ihrer Mehrzahl nicht zurückkehren und sich auch nicht am wirtschaftlichen und sozialpolitischen Wiederaufbau beteiligen.

    So ganz im Gegenteil, wenn mit dem Kriegsende der erzwungene Verbleib, vor allem für männliche, wehrfähige Jugendliche und Erwachsene, endet, dürften weitere hunderttausende Ukrainer das Land verlassen und bevorzugt nach Deutschland emigrieren. Ist doch bspw. auch das Kindergeld für ein Kind in Deutschland deutlich höher als ein durchschnittlicher Monatslohn in der Ukraine.

    Die Ukraine wird sich im Vergleich zur Vorkriegszeit ihrer Bevölkerung entleeren und das Territorium den heimischen Oligarchen, den internationalen Spekulanten und verbliebenen, korrupten politischen Eliten überlassen.

    PS: Nur für die Bundesrepublik Deutschland dürfte die materielle und finanzielle Hilfe für den EU-Anschluss fähigen Wiederaufbau der Rest-Ukraine bei deutlich mehr als für die „neuen Bundesländer“ nach 1990 liegen [mehr als 1500 Milliarden DM/Euro].

    Mein vorläufiges Fazit: Die tatsächlichen, offiziell von der deutschen Beamten-, Parlaments- und Regierungspolitik unterschlagenen Versorgungs- und Unterhaltskosten, für Flüchtlinge und Migranten aus der Ukraine, liegen derzeit übers Jahr bei mehr als 50. Milliarden Euro. Nach dem Ende des Krieges und der weiteren Aufnahme von mehreren hunderttausend, vor allem: männlichen Ukrainern, dürften voraussichtlich die zusätzlichen Jahreskosten bei mehr als 100. Milliarden Euro für die deutsche Erwerbsbevölkerung liegen.

    03.09.2023, R.S.

  2. MaxOne sagt:

    Hallo zusammen,
    ich bin hier bei apolut schon einige Zeit. Auch schon als es noch KENFM hieß. Lese gerne die Berichte und auch gerne die Kommentare.
    Ich habe eine "unqualifizierte" Frage:
    Früher fand ich gerade die zahlreichen Quellen-Angaben sehr sehr hilfreich. Es war einfach zu recherchieren, was geschrieben wurde und man konnte sich von einem zum anderen (so wie es auch Gott sein Dank sein sollte) Artikel durchklicken und sich selbst die Zusammenhänge ziehen. Ich habe vermehrt das Gefühl, dass Texte geschrieben werden und keine Quellenangabe oder weiterführende Links folgen.
    Woher soll ich wissen (auch wenn das eigentlich nie möglich ist), ob das geschriebene wahr ist oder auch irgendwo anders berichtet wird.
    Habe ich einen falschen Eindruck? Bin ich zu faul geworden selbst nochmal nachzuforschen? Bilde ich es mir ein – und das ist wirklich nicht böse gemeint – oder führen die meisten wenigen Quellenangaben einfach nur zum Antispiegel, in dem ich auch nicht sehr viele Quellen sehen kann? Es ist nicht so, dass ich vom Anti-Spiegel nichts halte; aber gerade als alternative zu ARD Mainstream sollte man es doch besser machen!? Nochmal: früher fande ich das auch leichter..
    Was ist der Hintergrund? Bilde ich es mir ein dass es früher anders war?
    Vielen Dank vorab und viele Grüße!
    -M

    • GTMT sagt:

      Ich kann leider nicht feststellen, was Sie hier andeuten.
      Eventuell ist das Übernagebot an Quellen so umfangreich, dass Sie praktisch " den Wald vor lauter Bäumen" nicht mehr sehen können.

      Gerade beim Anti-Spiegel sind IMMER Quellen ( im Text z.B. rot markiert) hinterlegt.
      Helfen könnte auch, sich international zum jeweiligen Thema zu informieren & belesen oder auch mal ein 4 wöchige Pause von ALLEN "Nachrichten" zu machen. Sie werden feststellen, dass das für den gesunden Menschenverstand gut ist & neue Perspektiven auf das eigene Leben ermöglicht. Die Erde wird sich in diesen 4 Wochen weiterdrehen & Sie werden nicht viel verpasst haben….

  3. Zivilist sagt:

    Der NATO ist die Tötung eines Russen 8 Ukrainer wert, Suizidbeihilfe, so einfach ist das, der älteste Bürger, den Kiev gerade nach D zur 'Ausbildung' nach D gekievt hat, ist 71 !

    Und sonst? Die britischen Geheimdienste (? eigentlich haben die nur einen Auslandsgeheimdienst, aber dann war vom Militärgeheimdienst die Rede) bezweifeln, daß Ru seine Flugzeuge in der Tiefe des Landes schützen kann, damit kombiniert, daß mindestens eine Tu-23 am Boden zerstört worden war. Jetzt wurden 4 Il-76 @ Pskow, 650 km von Ukr und 40 Km von Lettland beschädigt. Es dürfte sich in beiden Fällen um UK = NATO Angriffe handeln. Der wichtigste Handelspartner Lettlands außerhalb der EU ist nach wie vor Ru.

    Und US – ISR fährt den Krieg gegen Sy wieder hoch, das alte Prinzip, 10.000 Terroristen zerstören die Infrastruktur und bringen eigene (humanitäre Hilfe des Westens), aber dieses mal im Süden mit den Drusen > Vanewssa BEELEY

    https://thealtworld.com/vanessa_beeley/syria-western-intelligence-agencies-recycle-2011-revolution-in-southern-syria

    https://beeley.substack.com/p/syrian-colour-revolution-20-deep

  4. Poseidon 1 sagt:

    War es nicht Boris Johnson der als erster postulierte wir werden bis zum letzten Ukrainer kämpfen?

    Was ist die Heartland-Theorie von Mackinder?
    Heartland Theory:
    Mackinder glaubte, dass derjenige, der Osteuropa – das Kernland – kontrolliert, die Welt kontrollieren würde. Die Idee war, dass jeder, der die Kontrolle über Osteuropa erlangte, das Kernland – auch bekannt als Pivot Area – kontrollierte, und wer auch immer das Kernland kontrollierte, leicht die Kontrolle über die Weltinsel (Afrika und Eurasien) erlangen konnte.

    Wenn sich zwei streiten freut sich eben der "Brite"

    Und sind nicht fast alle amerikanischen Praesidenten inklusive Obama in Blutline mit dem britischen Koenigshaus verbandelt ?

    Falls Putin auf Europa-Tour geht, sollte er fuer Antworten in jeden Fall im Buckingham Palace vorbei schauen.

  5. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    übrigens; die Ukrainer kämpfen bis zum letzten gefallenen Soldaten und die Deutschen kämpfen bis zum letzten abgewanderten Unternehmen oder bis zum letzten Sondervermögen.
    Aber beide kämpfen für FED, BlackRock & Co., also für die maßgeblichen Multimilliardäre.

    • VolkerDjamani sagt:

      Die Deutschen kämpfen nicht, sondern lassen sich insbesondere von den Grünen kalt enteignen. Übrigens, für den Krieg in der Ukraine steuern sogar die Rentner bei, denen jährlich insgesamt 30 Milliarden Euro Einkommenssteuer abgezogen wird, also bei der Rente, für die sie bereits über 40 Jahre lang ihr Einkommen versteuert haben sowie üppig in die Sozialsysteme eingezahlt hatten.
      Das ist doch gelebte Solidarität, nicht wahr?

    • Zivilist sagt:

      Scholzens Sondervermögen von 100Mrd, dem ja keine Wertschöpfung gegenübersteht, durch 80 mio macht 1250 € pro Nase, dazu noch Northstream, ist doch gar nicht so schwierig zu berechnen.

      Tucker CARLSON hat ja um ein Interview mit Putin gebeten, jetzt hat er sich erst mal aus Budapest gemeldet, auch zu D

      https://freeassange.rtde.me/kurzclips/video/179245-carlson-keiner-unserer-politiker-wird/

    • Andreas I. sagt:

      @ VolkerDjamani Hallo,
      ja stimmt, die Deutschen kämpfen nicht, die Deutschen "dienen führend. :-.)

  6. Elbereth sagt:

    Größtenteils d'accord, aber dass Putin kein eiskalter Machtpolitiker mit Leichen im Keller (Prigoschin die frischeste) sei und von der alternativen Seite irgendwie auf ein Podest gehoben werden müsste anstatt beide Seiten für ihren Willen zum Krieg zu kritisieren… das ist irgendwie nicht in Mode? Ohne eigenen "Stamm" geht es wohl nicht?

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      von der Nato-Propaganda wurde der serbische Präsident, der irakische Präsident, der libysche Präsident und der syrische Präsident verteufelt und nun der russische Präsident. Dabei ging es immer darum, in den Bevölkerungen der Nato-Staaten Kriegsstimmung zu erzeugen.
      Und die Mehrheit der Bevölkerungen der Nato-Staaten glauben die Brutkastenlügen immer wieder, aber international ist der Drops gelutscht.
      USA versucht sich über das Völkerrecht zu stellen, USA versucht sich auf das Podest der "regelbasierten Ordnung" zu stellen – und das geht nun für USA & Verbündete nach hinten los, denn da gibt es kein Podest, nach dem Völkerrecht haben alle Staaten gleiche Rechte.

      Beide Seiten für ihren Willen zum Krieg zu kritisieren klingt gut, aber haben den beide Seiten gleichermaßen Willen zum Krieg?!
      Aus der Chronologie ergibt sich, wer bis zuletzt versucht hat zu verhandeln und wer bis zuletzt alle Verhandlungen abgelehnt hat.

    • @ Andreas I.
      Welcher "libyschen Präsident" wurde eigentlich gestürzt? Sie meinen wahrscheinlich Gaddafi. Der war allerdings weder offiziell Präsident noch Regierungschef von Libyen, sondern lediglich "Revolutionsführer". Ist Haarspalterei, ich weiß. Also Russland ist natürlich wieder von jeglicher Schuld freizusprechen für den Krieg in der Ukraine. Sie konnten nicht anders, sondern das russische Eingreifen in der Ukraine folgte mehr oder weniger Naturgesetzen, die man ja nicht aushebeln kann?! So zumindest im Endeffekt die Schlussfolgerungen eines Thomas Röper. Vielleicht könnte sich Russland auch mal irgendwo konziliant zeigen und Zugeständnisse an Kiew machen? Aber nein, das ist völlig ausgeschlossen, denn nur die USA wollen ja Russland den Krieg aufzwingen, weshalb Russland wohl leider gezwungen ist, alle Ukrainer zu töten…

    • Zivilist sagt:

      Der Ort, wo die Wahrheit ganz sicher nichzt zu finden ist, ist die Mitte.

    • Andreas I. sagt:

      @ ReinerZufall83 Hallo,
      Thomas Röper hat dem Artikel eine Chronologie der Ereignisse angehängt. Wenn Sie darin einen Fehler nachweisen können … ansonsten stehen da die politischen Fakten der Vorgeschichte, aus denen hervorgeht, wer bis zum Dezember 2021 / Januar 2022 alles versucht hat, zu verhandeln – und wer Verhandlungen abgelehnt hat.

      Was _Schuld_ angeht; es ist wohlfeil jemanden einer Schuld zu bezichtigen, aber bei zivilisiertem Rechtsverständnis gilt die Unschuldsvermutung, bis die Schuld _beweisen_ ist.

      Für Staaten bzw. zwischen Staaten gilt das Völkerrecht.
      Laut Völkerrecht ist Gewaltanwendung verboten – mit Ausnahme von Selbstverteidigung. Und bekanntlich beruft sich Russland auf Selbstverteidigung, was nur dann abwegig klingt, wenn man von der westlichen Betrachtungsweise ausgeht, dass LVR und DVR trotz allem noch ukrainisches Territorium sind. Wenn man aber von der russischen Betrachtungsweise ausgeht, dass LVR und DVR in die Russische Föderation aufgenommen wurden, also russisches Territorium sind, dann ist Selbstverteidigung plausibel.

      Und das kann man dann persönlich so oder so sehen, das ist dann eine von 7 Milliarden Meinungen auf der Welt, ja schön und gut.
      In der internationalen Politik sieht es so aus, dass etwa 40 Staaten (USA/Nato/Aukus) Russland der Aggression beschuldigen, 49 afrikanische Staaten es als Selbstverteidigung Russlands sehen (Abschlusserklärung des russisch-afrikanischen Gipfels) und 69 Staaten am BRICS-Treffen teilgenommen haben, also neutral sein dürften. (Wobei die 49 und die 69 sich teilweise überschneiden.)

      Wenn man in einem der 40 Staaten lebt, dann könnte man es für selbstverständlich halten, dass Russland schuldhaft Gewalt angewendet hat – aber so selbstverständlich ist das nicht, im Rest der Welt wird das als Selbstverteidigung gesehen oder zumindest als provoziert durch USA.
      Und m.E. könnte das auch daran liegen, wie viele Staaten ihre eigenen Erfahrungen mit Kolonialismus und Neokolonialismus haben und darum die Rolle der USA in Kiew entsprechend kritisch sehen.

    • GTMT sagt:

      @RainerZufall83

      Eventuell haben Sie seit mindestens 2014 viele Informationen verpasst? Ein Naturgesetz, dass Sie rainer zufällig aushebeln?
      Russland hat so viele Kompromisse gemacht, dass es schon ärgerlich war, dass so viele Menschen in der Ostukraine sterben mussten, weil Nazis wieder das Sagen haben & Menschen, die echte Demokratie wollten & unterstützten erst zu Terroristen gestempelt wurden ( siehe ATO von Poroshenko!) & dann zu Untermenschen gemacht wurden um sie weltöffentlich ausmerzen zu können?
      Hätte der WertlosWesten nicht überzogen, hätte Russland nicht auf das Hilfeersuchen der DVR &LVR reagiert & versucht, diese Menschen, die übrigens auch Ukrainer sind, zu schützen!
      Oder haben Sie gesehen, dass Russland versucht, die Westukraine zu unterwerfen? Sie verteidigen lediglich die beiden Republiken!
      Schauen Sie einfach nur noch einmal ganz genau hin!

    • Andreas I. sagt:

      p.s.
      @ ReinerZufall83 Hallo,
      "Vielleicht könnte sich Russland auch mal irgendwo konziliant zeigen und Zugeständnisse an Kiew machen? Aber nein, das ist völlig ausgeschlossen,"

      Richtig.
      Das ist jetzt ausgeschlossen, weil Russland 2015 Zugeständnisse an Kiew gemacht HATTE, und zwar in den Minsker Vereinbarungen.
      Nun sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa:
      "Wozu sollen wir mit Ihnen jetzt über theoretische Möglichkeiten reden, wenn es die historische Tatsache gibt?"
      Und mit der historischen Tatsache meint sie die Minsker Vereinbarungen, d.h. den Wortbruch der Ukraine, Frankreichs und Deutschlands.

    • @ Andreas @GTMT
      Fakt ist, dass Russland mit den Minsker Abkommen eigentlich nichts zu tun hat. Das sagt ja selbst Röper. Vertragsparteien sind die sog. Volksrepubliken und die Ukraine. Moskau hat damit offiziell nichts zu tun. Warum leiten sie dann aus einem Bruch dieses Abkommens irgendein Recht zur militärischen Intervention ab?! Beide Seiten haben ihre Verpflichtungen aus den Minsker Verträgen nicht erfüllt und nicht nur Kiew. Dass der Westen hier auch ein falsches Spiel gespielt hat, bestreite ich keineswegs. Nun, es ist völkerrechtlich gesehen völlig unumstritten, dass Russlands Eingreifen im Februar 2022 in den innerukrainischen Bürgerkrieg ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht war. Dass es einige Staaten möglicherweise anders bewerten, liegt ganz einfach an verständlichen wirtschaftlichen Interessen dieser Länder. Sie versprechen sich gute Geschäfte mit Moskau. Kaum ein Land der Welt erkennt übrigens die Annexion der Krim und der Donezker "Volksrepubliken" offiziell an. Das spricht doch auch eine klare Sprache.

    • GTMT sagt:

      @rainer Zufall83

      Merkwürdige Ansicht! Der Westen hat Russland aufgefordert, dass Minsker Abkommen auszuarbeiten & da die Ukraine sich weigerte mit den Volksrepubliken direkt zu verhandeln, hat RF diesen Part übernommen & gemeinsam mit FR &DE als Garant gestanden.
      Die Ukraine hat mit Hilfe "seiner" Garanten das Abkommen NICHT eingehalten & die Kriegshandlungen gegen die Ostukrainer in DVR&LVR maximiert. Lt. Merkel war man sowieso nicht daran interessiert, das Abkommen einzuhalten. Die USA hat den Rest beigetragen indem sie die Sicherheitsgarantien, die RF an USA gestellt haben, NICHT erfüllen wollte. Daraufhin gab es ein Referendum in den LVR&DVR, Russland hat die dann im Februar22 angenommen & deren Hilfsersuchen – ähnlich wie in Syrien – zugestimmt!

      Wenn Opfer von Gewalt Sie um Hilfe bitten, sollten es doch westliche Werte sein, dem nachzukommen, oder nicht?
      Schauen Sie sich genau an, WO die militärische Auseinandersetzung stattfindet!
      Wenn immer behauptet wird, Russland würde nicht schnell genug Landgewinne machen, darf man doch fragen, WARUM?
      Vielleicht weil sie keinen Krieg gegen die Ukraine führen sondern die Ostukrainer gegen die Naziregierung, die einen Krieg gegen ihre eigenen Bürger seit 2014 führt, verteidigen?!

    • GTMT sagt:

      qrainer zufall83
      kleiner Nachtrag…

      Was "völkerrechtswidrig" ist , bestimmt der Westen?
      Warum sollte sich die Krim nicht mit RF wieder vereinen? Die DDR &BRD "durften" das auch & das ganz ohne Referendum…….
      Wer erkennt denn den Kosovo an? Der "Wertloswesten" darf das? Da gibt es sogar Militärstützpunkte der USA…. warm stört Sie das so wenig? War das Völkerrechtskonform?

    • Andreas I. sagt:

      @ ReinerZufall83 Hallo,
      "Beide Seiten haben ihre Verpflichtungen aus den Minsker Verträgen nicht erfüllt und nicht nur Kiew."

      Ob das so ist, könnte man in den Berichten der OSZE-Beobachztermission nachlesen. Ich habe es so in Erinnerung, dass die ostukrainischen Milizen/Armeen sich an die Vereinbarungen hielten (schweres Geschütz von der Frontlinie abziehen usw.) und die westukrainische Armee bzw. Azow-Bataillon u.ä. den Beschuss mit schwerem Geschütz fortgesetzt hatten.

      "es ist völkerrechtlich gesehen völlig unumstritten, dass Russlands Eingreifen im Februar 2022 in den innerukrainischen Bürgerkrieg ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht war."

      Am 21. Februar 2022 hat Russland die Republiken LVR und DVR anerkannt und Beistandsabkommen mit ihnen geschlossen.
      Militärischer Beistand ist völkerrechtlich völlig legal.

      "Dass es einige Staaten möglicherweise anders bewerten, liegt ganz einfach an verständlichen wirtschaftlichen Interessen dieser Länder. Sie versprechen sich gute Geschäfte mit Moskau. Kaum ein Land der Welt erkennt übrigens die Annexion der Krim und der Donezker "Volksrepubliken" offiziell an. Das spricht doch auch eine klare Sprache."

      Interessante "Logik", hier werden wirtschaftlichen Interessen von Staaten als Argument genommen, aber territoriale Interessen von Staaten werden nicht beachtet. Kaum eine Regierung der Welt hat es nicht selber mit mehr oder minder starken Separationsbestrebungen im eigenen Staat zu tun.
      Außerdem haben die Staaten, die Russland verurteilen, auch wirtschaftliche Interessen an Geschäften mit USA, z.B. auch die deutschen Autokonzerne, für die ist USA ein wichtiger Exportmarkt.

      Und die "Annexion" der Krim darf natürlich nicht fehlen, iss ja klar.
      Der Westen redet immer von "Demokratie", aber das Ergebnis eines Referendums leugnet der Westen.
      Der Westen redet immer von "regelbasierter Ordnung", aber die Regeln des Völkerrechts – hier konkret das Selbstbestimmungsrecht – ignoriert der Westen.
      Tja; der Rest der Welt schaut sich das an und zieht seine eigenen Schlüsse daraus.

    • Andreas I. sagt:

      @ GTMT Hallo,
      "Die DDR &BRD "durften" das auch & das ganz ohne Referendum"

      Aporopos; was mich dabei umtreibt, ist das selektive Geschichtsbewusstsein der Mehrheit der Deutschen.
      Israel hat die Golanhöhen annektiert. Israel fliegt im Schnitt alle zwei Wochen Luftangriffe auf Ziele in Syrien.
      Russland habe angeblich die Krim annektiert (hat es zwar nicht, aber selbst wenn es wahr wäre, wie Israel und Golanhöhen). Russland fliegt Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine, wenn man die Umstände weglässt, ist das rein technisch das Gleiche.
      Deswegen wird Russland sanktioniert.
      Wenn Annexion und Luftangriffe Gründe für Wirtschaftssanktionen sind, müsste die BRD deswegen Israel sanktionieren.
      Bei Israel ist das undenkbar wegen der deutschen Geschichte.
      Bei Russland geht das, als ob da in der deutschen Geschichte nichts gewesen wäre.

      Mal abgesehen davon, dass die BRD nicht Israel, sondern Syrien sanktioniert … und dass die BRD nicht Russland schadet, sondern sich selbst …

      Kritik an Israel wird von der Mehrheit der Deutschen als "antisemisch" abgetan, davon distanziert man sich, denn man ist ja kein Faschist.
      Die antirussische Propaganda wird von der Mehrheit der Deutschen nachgeplappert, denn man ist ja ein Guter.
      Bloß nicht so weit denken, wer im Dritten Reich offiziell die "Guten" waren! So weit muss das Geschichtsbewusstsein nun auch wieder nicht gehen.

    • >ReinerZufall83, Zitat:
      "es ist völkerrechtlich gesehen völlig unumstritten, dass Russlands Eingreifen im Februar 2022 in den innerukrainischen Bürgerkrieg ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht war."

      Der Putsch gegen die gewählte ukrainische Regierung unter Präsident Janukowitsch 2014 war auch ein Verstoß gegen das Völkerrecht, oder nicht? – In anderen Ländern Regierungen zu stürzen, ist völkerrechtlich nicht vorgesehen.

      Sie erzählen Geschichten ohne Vorgeschichte: indem sie den völkerrechtswidrigen Putsch gegen die ukrainische Regierung weglassen, und mit ihrer Geschichtserzählung beim Eingreifen Russlands anfangen, kehren sie die Geschichte um.

    • >Elbereth, Zitat:
      "Prigoschin die frischeste)": da weiss wieder einer ganz genau Bescheid.

    • Senfei sagt:

      @Kasra: Aha, dann war wohl auch die Wende 1989 völkerrechtswidrig?

      Luhansk und Donezk haben sich damals 1990 in einem Referendum für die Ukraine entschieden. 2014 wurden russische Separatisten hochgerüstet von Russland und haben den Krieg begonnen. Andreas, sie können ihre Märchen immer wieder und wieder wiederholen. Sie bleiben Märchen..

    • > "Senfei":
      wenn die USA ihre Finger im Spiel hatten, ist es durchaus möglich, dass 1989 auch völkerrechtswidrig war: dazu müsste sich mal eine Völkerrechtsexperte zu Wort melden.
      Dass die USA jedoch beim Fall der Sowjetunion und der DDR ihre Finger im Spiel hatten, ist unbestritten, oder?
      Nur wissen wir ja: sie wohl auch?, dass wenn der Westen das Völkerrecht bricht, dass dann davon möglichst gar nicht gesprochen wird, obwohl es sich so verhält. Z.B. sind ALLE Sanktionen, die die USA, die EU und wer auch immer ohne die Zustimmung der UNO verhängt haben, völkerrechtswidrig, da nur die UNO welche verhängen darf.

      Sie leben scheinbar in einem Paralleluniversum: indem sie die geschichtliche Entwicklung ignorieren, wird sie nicht unwahr, sondern sie verlieren den Realitätsbezug.

      Es ist sicher bemerkenswert, und hat der Ukraine bestimmt sehr gut getan, daß Lungansk und Donek sich 1990 für die Ukraine entschieden haben, aber bis 2014 hatten sich einige Dinge in der Ukraine entwickelt, und gerade in 2014 haben die USA die ukrainische Regierung weggeputscht, oder zumindest kräftig mitgeholfen.
      Damit war für die Ostukraine eine Situation geschaffen, die sich von der von 1990 deutlich unterschied, und sie wollten hier nicht mehr mitmachen. – Das ist ihnen sicher aufgefallen, oder?
      Dass diese dann selbst Waffen gegen das Kiewer Regime eingesetzt hätten, halte ich für eine westliche Propagandaente.
      Soweit ich weiss, wollten diese Gebiete in der Ostukraine verbleiben, aber mehr Autonomie bekommen, aber das Regime in Kiew wollte das nicht, und hat selbst den Krieg gegen diese Gebiete begonnen.

      Wirklich blöd, dass die Geschichte sich einfach nicht an ihre Märchen anpassen will.

      "Sie können ihre Märchen immer wieder und wieder wiederholen. Sie bleiben Märchen.."

    • Senfei sagt:

      @Kasra:
      "Sie leben scheinbar in einem Paralleluniversum: indem sie die geschichtliche Entwicklung ignorieren, wird sie nicht unwahr, sondern sie verlieren den Realitätsbezug."

      Das Beispiel von der Wende zeigt mir, dass sie eher in einer Scheinwelt leben. Ich habe die Wende live miterlebt damals 1989 in Leipzig. Die Menschen waren zutiefst unzufrieden mit den Verhältnissen damals in der DDR. Dafür sind sie auf die Straße gegangen. Ich war dabei! Die hier auf Apolult erzählten Märchen über die USA oder Ukraine erkenne ich daher sehr gut.

  7. VolkerDjamani sagt:

    Als Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland habe ich seit März 2020 andere Sorgen wie und wo und ob überhaupt ein professioneller Killer zu Tode gekommen ist, um mich davon auch noch dauerberieseln lassen zu müssen.

  8. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    die Ukraine ist nur ein Feld bzw. eine Position auf den "Grand Chessboard".
    Weiterhin ist seit 2011 nach wie vor der Krieg in Syrien heiß, der Krieg in Jemen hat sich etwas beruhigt, die Situation im Irak ist nur oberflächlich ruhig … und rund um Niger ist es aktuell spannend …

    Und USA handelt im Umfeld von Nato, Aukus und EU.
    Russland handelt im Umfeld von BRICS und SOZ.
    Das klingt banal, aber da stecken einige wesentliche Unterschiede in den Details,

  9. Parkwaechter sagt:

    Die Ukrainer haben lt. seriösen Schätzungen bisher ca. 300.000 getötete Soldaten und fast eine Million tw. schwer Verletzte zu verzeichnen. Täglich gibt es zw. 300-500 Opfer. Wenn sich die Opfer eines einzigen Tages oder einiger weniger Tage zusammentäten und gegen die skrupellose rechtsextreme Kiew-Regierung zu putschen, dann würde das ausreichen, um das sinnlose Massaker schnell zu stoppen. Denn nach dem Willen der USA und ihrer Speichellecker in Deutschland soll das Verheizen und Neuproduzieren von Kriegsgerät und Munition ad infinitum weitergehen.

    Das Problem ist wohl (wie ich auch bei meiner ukrainischen Nachbarin sehen kann): Auch in der Ukraine sind breite Teile der Bevölkerung medial wie unter Drogen gesetzt und versuchen im Kampf gegen Russland einen im Oligarchen-Staatsgebilde namens "Ukraine" derzeit nicht vorhandenen Sinn und Inhalt zu finden.

    • Irwish sagt:

      Medial narkotisiert sind heutzutage nahezu alle Menschen auf der ganzen Welt – manche mehr, manche weniger, doch verschont bleibt davon kaum jemand. Das liegt rein technisch gesehen am menschlichen Gehirn, das nicht nur aus selbst Erlebtem, sondern auch aus medial Vermitteltem so etwas wie »Wahrheit« oder »Gewißheit« macht. Wie ich schon häufig erwähnt habe, unterscheidet das Gehirn nicht zwischen diesen beiden Aspekten. Erst der bewußte Verstand bzw. das kognitive Bewußtsein wäre dazu in der Lage.

      Verstandes- und ganz allgemein Denkleistungen müssen erlernt werden, die sind sonst nicht verfügbar. Insbesondere bewußte Verstandesleistungen müssen ganz bewußt, also zielgerichtet eingeübt werden, sonst kann man nicht auf sie bauen. Und genau daran mangelt es bei den allermeisten Menschen, denn die leben irgendwie einfach in den Tag hinein, lesen, sehen, hören, was ihnen vorgesetzt wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, daß sie immer dann auf das medial Vermittelte reagieren, wenn die Auftraggeber das wünschen.

      Propaganda, egal ob für Waren, andere Produkte wie Dienstleistungen, Ideologien, moralisch verbrämte Handlungsweisen usw. wird heute von PR-Firmen und Think Tanks ausgetüftelt und unter die Leute gebracht. Ungefähr 70 Prozent aller sogenannten Nachrichten sind PR-Produkte, die an die Presseagentueren weitergeleitet werden und am Ende als angeblich seriös recherchierte Nachrichten in den Zeitungen, Zeitschriften, im Internet, im Radio und im Fernseher erscheinen. Und es funktioiert, wie allein schon die milliardenschweren Werbeausgaben zeigen, die sonst sicher nicht investiert würden.

      Sehr aufschlußreich waren für mich die Bücher von Michel Meyen, der mir – vor allem in seiner Propaganda-Matrix (1) – erläutert hat, wie das alles funktioniert. Zitat:

      »Corona hat die Medienrealität gekapert, ohne daß die Redaktionen sich wehren konnten, weil der Imperativ der Aufmerksamkeit in einem kommerziellen Mediensystem auch die gebührenfinanzierten Angebote regiert. Corona ist Medienlogik pur. Journalismus war schon immer Selektion. Selbst das, was an einem Tag in einem Stadtteil von München passiert, würde mehr füllen als eine Süddeutsche Zeitung. Heute wird das Medienrealität, was die meisten Klicks verspricht, die meisten Likes, die meisten Retweets. Superlative, Sensationen, Prominente. Dinge, die es so noch nicht gab. Drei Infizierte, 15, 200. Tom Hanks. Der erste Bundestagsabgeordnete. Der erste Zweitligaspieler. Der erste Trainer. Sogar jemand von Juve, eben noch halb nackt in der Jubelkabine und in drei Tagen schon auf dem Rasen gegen Lyon. Tom Hanks aus dem Krankenhaus entlassen. Und jetzt auch noch Friedrich Merz.
      Zitatende.

      Wer möchte, schaut sich das Interview an, das Meyen erst kürzlich bei Manova gegeben hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=GgezhhTPxRc

      Es gibt außer Meyen aber noch viele andere Autoren, die sehr gut nachvollziehbar beschrieben haben, wie Verdummung, um nicht zu sagen Verblödung funktioniert und eingesetzt wird. Ich verweise hier wie schon oft auf das exzellente Buch von Robert F. Kennedy junior, (2) der sehr eindrücklich und spannend davon berichtet, wie die Pharma-Industrie seit über 100 Jahren das bis dahin mehr auf natürlichen Methoden aufbauende Gesundheitssystem gekapert hat, wie Dr. Fauci mit rabiatesten Methoden fürdie Pharma-Konzerne den Weg frei macht und wie verlogen, heuchlerisch und verbrecherisch zahllose Ärzte und Wissenschaftler agieren. Die Pharma-Konzerne erfinden regelmäßig angebliche Krankheiten, um so den Absatz ihrer Giftküchen voranzutreiben und ihren Umsatz zu maximieren.

      (1) http://irwish.de/PDF/_Manipulation/Meyen_Michael/Meyen_Michael-Die_Propaganda-Matrix.pdf

      (2) Robert F. Kennedy: Das wahre Gesicht des Dr. Fauci – Bill Gates, die Pharmaindustrie und der globale Krieg gegen Demokratie und Gesundheit
      http://irwish.de/PDF/CORONA/Kennedy_Robert_F-Das_wahre_Gesicht_des_Dr_Fauci.pdf

    • Parkwaechter sagt:

      @Irwish: "Verstandes- und ganz allgemein Denkleistungen müssen erlernt werden, die sind sonst nicht verfügbar." Ganz richtig.
      Aber wie ich gerade schrieb: Das annähernde Totalversagen der heutigen Intellektuellen hat auch einen positiven Effekt: Viele „normale“ Bürger sagen sich nun: „Moment mal, wenn ich mit meinem bescheidenen Hausverstand SELBST denke, dann liege ich ja schon mindestens 10 mal richtiger als mit dem, was diese verdrosteten Doktores und Meinungsführer verkünden – die bei jedem Statement, das sie formulieren, eine dreifache Rückgratverkrümmung veranstalten müssen, um in einem mittlerweile durch und durch heuchlerischen System der Political Correctness nicht versehentlich an der Wahrheit zu schrammen und damit ihre „Reputation“ zu verlieren.
      Insofern: Es bleibt spannend. Das derzeit beobachtbare Abbrennen vermeintlich ehrwürdiger Institutionen und Idole ist auch eine große Chance …
      https://www.nachrichtenspiegel.de/2023/08/29/morden-in-boehmermannlaune/

    • VolkerDjamani sagt:

      Wenn der Pulverdampf verraucht ist, wird der Kriegstreiber und Streubombenfan Steinmeier sicherlich verstümmelte Kinder aus der Ukraine ins Schloss Bellevue einladen, um mit staatstragender Miene via ARD und ZDF sein Bedauern auszudrücken.

  10. Publikviewer sagt:

    Darum ging es mir nicht.
    Natürlich hatte Putin nicht vor bei und einzumarschieren.
    Es ging mir nur einzig und allein darum, unser Regime loszuwerden. ;-))
    Denn, es wäre allemal besser bei den BRICS-Staaten zu sein, als alles, was jetzt noch kommen wird.
    Und vor allem den Gender und LGTBQ-Scheiss endlich loszuwerden!

  11. VolkerDjamani sagt:

    Was für eine friedliche Welt:

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/
    u.a:

    USA 877 Milliarden Euro

    Russland 86, 4 Milliarden Euro

    Deutschland 55,8 Milliarden Euro

    Ukraine 44 Milliarden Euro

  12. Ursprung sagt:

    Der Artikel formuliert "nur" die US-Gangster-Unteragenda einer weit uebergeordneten globalen Oberagenda, in der weit mehr Staaten verbrecherisch sind als nur die USA.
    Und das ist die Viehhaltung von Menschen, die weit grauslicher ist, als die von Tierherden oder in Staellen.

    Hans-Juergen Geese nennt das grausliche Spiel "Unter"-Haltung (von Menschen).

    So schnurren die Scheusslichkeiten, welche die Amiverbrecher, Englaender, wir, Restwesten gerade in der Ukraine so verueben, schnell und ploetzlich zu einem Ablenkungsspektakel zusammen. Zu einem News-"Ergoetzungs"-Spiel fuer TV-Glotzer. Uns.

    Und das ist noch viel schlimmer und diabolischer als blosser nackter Egoismus als "Geopolitik", wie Roeper es diagnostiziert.
    Gibts noch was Widerlicheres auf der Welt als das, zu was wir Menschen geworden sind?
    Ist da noch ein Aufwachen aus diesem Alptraum in Sicht?

  13. Irwish sagt:

    Daß Völker und Bevölkerungen gegeneinander aufgehetzt werden, um Kriege zu entfachen, stellt keine neue Entwicklung dar. Man denke nur mal an die urplötzlich aufgetretenen ethnischen Konflikte im ehemaligen Jugoslawien. Was heute aus meiner Sicht anders ist: Viel mehr Leuten als in der Vergangenheit ist es durch die digitalen Medien nun möglich. alternative Sichtweisen einzunehmen. Ich kann nur hoffen, daß dieser Trend anhält und immer mehr Leute erkennen, wo der Hase im Pfeffer liegt.

  14. Publikviewer sagt:

    Ich träume nachts vom Einmarsch Putins in Berlin.
    Besser kann es, angesichts der Lage kaum werden.

    • VolkerDjamani sagt:

      Der Zug ist für Putin abgefahren, selbst wenn er es vorgehabt hätte.

      Was soll er in einem Land, in dem gerade die Deindustrialisierung eingeläutet wurde, eine Insolvenz nach der anderen verkündet wird, keine aktiven Atomkraftwerke mehr gibt, dass auf dreckiges Frackinggas ihrer "Schutz"macht angewiesen ist und Strom aus Braunkohlekraftwerken von Natopartnern (u.a.), die Autoindustrie von den Chinesen abgehängt wird, die Altersarmut floriert, die Ampel auf grün geschaltet ist, um aus den Deutschen ein noch larmoyanteres Volk zu machen, das auf die Maskenpflicht ab 01.10.2023 wartet?
      Wer tut sich so etwas an?

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