Das Wirtschaftswachstum schwächelt | Von Christian Kreiß

Sind die guten Zeiten jetzt vorbei?

Ein Kommentar von Christian Kreiß.

Der vorliegende Aufsatz gibt zum großen Teil Aussagen des Buches: „Das Ende des Wirtschaftswachstums“ wieder, das gerade erschienen ist. (1)

Schlechte Konjunkturdaten

Die schlechten Konjunkturdaten zu Deutschland wollen nicht abreißen. Am 25. August meldete das Münchner ifo-Institut, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter eingetrübt habe. Sie sei nun vier Monate in Folge zurückgegangen. Die Einschätzung der aktuellen Lage werde von den Chefetagen der deutschen Wirtschaft nun so schlecht eingeschätzt wie zuletzt im August 2020. Der Pessimismus habe in den Unternehmen zugenommen, „die Durststrecke der deutschen Wirtschaft verlängert sich.“ (2)

Das reale deutsche Sozialprodukt lag im zweiten Quartal 2023 leicht unter dem Wert vom ersten Quartal 2022. Seit fünf Quartalen stagniert also die deutsche Wirtschaft.(3) Für das Gesamtjahr 2023 wird von Experten eine leichte Wirtschaftsschrumpfung von 0,3 Prozent erwartet, für 2024 ein reales Wachstum von 1,2 Prozent.(4) Der Euroraum soll 2023 um 0,9 und 2024 um 1,5 Prozent wachsen(5), die Weltwirtschaft um 2,1 Prozent 2023 und 2,4 Prozent 2024.(6) Wird bald wieder alles gut? Kommt bald wieder das langjährige Wirtschaftswachstum?

Das Ende des Wirtschaftswachstums

Nein. Die Zeiten ständigen realen Wirtschaftswachstums dürften in den meisten Industrieländern und einigen Entwicklungsländern vorbei sein. Wir sind schon längst in einer säkularen Wende. Für den Großteil der Bevölkerung dürfte es künftig kaum mehr reales, wohlfahrtssteigerndes Wirtschaftswachstum geben, vermutlich sogar eine Schrumpfung. In einigen Industrie- und Entwicklungsländern ist dies bereits seit etwa 10 bis 20 Jahren für einen Großteil der Bevölkerung der Fall, beispielsweise in Großbritannien, Italien, Brasilien, Südafrika, Japan, Mexiko, Deutschland und den USA und sicher auch in einigen anderen Ländern. (7)

Gründe

Im Wesentlichen gibt es dafür drei Gründe: erstens abnehmende Gesundheit, vor allem wegen zunehmender Zivilisationskrankheiten und steigender Umweltbelastungen, zweitens zunehmende Ungleichverteilung sowie drittens sinkende Moral- und Ethikstandards beziehungsweise abnehmendes Vertrauen.

Gesundheit und Umwelt

Ein Blick auf die Entwicklung der Zivilisationskrankheiten in den letzten Jahrzehnten sowie insbesondere auf die Gesundheit unserer Kinder zeigt uns erschreckend, wie stark chronische Krankheiten auf dem Vormarsch sind, wie sehr die Resilienz, die körperliche und geistig-seelische Widerstandskraft der Menschen abnimmt. Dadurch müssen wir immer mehr Ressourcen dafür aufwenden, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden.

In Deutschland stieg der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP von 10 Prozent 1997 auf 13,2 Prozent 2021, in den USA von 5 Prozent 1960 auf 18,3 Prozent 2021 (8). Das Bundesgesundheitsministerium führt aus, dass in Deutschland in einer erweiterten Abgrenzung derzeit etwa 7,7 Millionen Beschäftigte oder etwa jeder sechste Erwerbstätige im Gesundheitswesen arbeiten.(9)

Was heißt das? Je mehr Zeit, Geld und Kraft wir für den Gesundheitssektor aufwenden müssen, um unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen, desto geringer wird unser realer Wohlstand. Das gleiche gilt für unsere Umwelt und das Klima. Je mehr Ressourcen wir aufwenden müssen, um eine gesunde Umwelt wiederherzustellen und schädliche Klimaauswirkungen abzuwenden, desto mehr vermindert sich unser realer Wohlstand. Ein Großteil des Zuwachses an Gesundheitsausgaben der letzten Jahrzehnte hat letztlich nicht unseren Wohlstand erhöht, sondern vermindert.

Ungleichverteilung

Laut einem Artikel der sehr einflussreichen, konservativen Brookings Institution von Mai 2023 steigt die Ungleichverteilung auf der Erde seit etwa 1980 in fast allen Ländern an.(10) Die Ungleichverteilung sei heute ähnlich hoch wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Besonders bei den top 10% und noch stärker den top 1% sei der Einkommenszuwachs stark gestiegen. Das sei Hand in Hand gegangen mit Verlusten bei den unteren 50%, habe zu einer Erosion der Mittelklasse und zu einer größeren Polarisierung in der Einkommensverteilung geführt. Die Vermögensverteilung sei noch deutlich ungleicher als die Einkommensverteilung.

Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommt das World Economic Forum (WEF) von Davos in einer Analyse von Januar 2023.(11) Es lohnt sich, einige Passagen der WEF-Analyse im Wortlaut zu lesen:

„Die globale Ungleichheit hat sich verschlimmert, und das reichste 1% verfügt über fast zwei Drittel der 42 Billionen Dollar, die seit 2020 neu geschaffen wurden. Ungleichheit zerstört die Gesellschaft, und das ist nicht unvermeidlich; es ist eine Entscheidung, die zeigt, dass es uns sowohl an Empathie als auch an Vorstellungskraft mangelt. […]

 

Ungleichheit ist die Anhäufung von Reichtum und Macht in wenigen Händen. Sie hat unsere Politik und Medien korrumpiert und polarisiert. Sie zersetzt unsere Demokratien. Sie vergrößert die Kluft zwischen Rassen und Geschlechtern. Sie treibt die unablässige Ausbeutung und Monetarisierung unserer natürlichen Ressourcen voran und treibt Konflikte und den Klimawandel voran. […]

 

Arme Länder sind mittlerweile so stark verschuldet, auch bei räuberischen („predatory“) privaten Kreditgebern, dass sie viermal mehr für die Schuldentilgung als für die Gesundheitsversorgung ausgeben müssen.“

Als Ursachen nennt das World Economic Forum (WEF) Davos folgende Faktoren:

„Wir können nur zu dem Schluss kommen, dass die Elite die Regeln setzt und ihre Funktionäre darum kämpfen, sie in ihren Interessen zu manipulieren, insbesondere in Bezug auf Steuern, Arbeitsrechte, Monopole und geistiges Eigentum; zu Bodenkontrolle, Planungs- und Abbaurechten und Gewerkschaftsbekämpfung. Eigentlich alles, was dazu dient, die Gewinne zu maximieren, die Kontrolle zu festigen, die Kosten zu minimieren und das Risiko auf andere abzuwälzen. Alles, was Verantwortung und abweichende Meinungen zunichtemacht. Sie verkaufen uns die Geschichte, dass dieser Reichtum irgendwie zu allen „herabrieselt“ („trickling down“). Sie propagieren „Sparmaßnahmen“ („austerity“) als unvermeidliches Heilmittel.“

Bei einem großen Teil der Bevölkerung, der ärmeren Hälfte oder gar den unteren 80 Prozent kommt von dem offiziellen Wirtschaftswachstum daher schon seit Jahren oder Jahrzehnten wenig oder nichts an. Für breite Bevölkerungskreise hat in einigen Ländern schon vor vielen Jahren das Ende des Wirtschaftswachstums stattgefunden.

Sinkende Moral- und Ethikstandards

Moral- und Ethikstandards sind äußerst schwer empirisch zu messen, deshalb kann man versuchen, ihre Entwicklung über einige Indikatoren abzuschätzen.

Die Ausgaben für Überwachung und Security nehmen in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten dramatisch zu. In Deutschland hat sich der Umsatz von Wach- und Sicherheitsunternehmen von 2,4 Milliarden Euro 1995 auf 9,85 Milliarden 2021 mehr als vervierfacht.(12) Wann muss man mehr überwachen und mehr Security-Personal einstellen? Sicherlich nicht, wenn die Menschen immer anständiger und ehrlicher werden.

Ähnliches gilt für die Arbeit von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, deren Zahl sich in Deutschland in der Nachkriegszeit vervielfacht hat:

  1. Die Zahl der Steuerberater in der deutschen Bundessteuerberaterkammer hat sich von 1962 bis 2022 von knapp 24.000 auf 89.800, also um 275 Prozent erhöht.(13)
  2. 1961 gab es in Deutschland 1.590 Wirtschaftsprüfer, 2022 waren es 14.653.(14) Zwischen 1961 und 2022 hat sich die Zahl der Wirtschaftsprüfer um über 820 Prozent erhöht, es gibt heute 9,2-Mal so viele wie vor 60 Jahren.
  3. 1950 gab es in Deutschland 12.800 zugelassene Rechtsanwälte, heute gibt es 165.587.(15) Von 1950 bis heute ist die Zahl der Rechtsanwälte um etwa 1.200 Prozent gewachsen, ihre Verbreitung hat sich beinahe ver-13-facht.

Je geringer das Vertrauen, je stärker der Egoismus und je geringer der Altruismus in einer Gesellschaft wird, desto mehr solcher Tätigkeiten brauchen wir. Diese drei Berufsgruppen bewirken keine reale gesellschaftliche Wertschöpfung, führen zu keiner gesamtwirtschaftlichen Nutzenerhöhung, sie erhöhen daher nicht den realen Wohlstand, im Gegenteil.

Bürokratie, Zertifizierungen, Akkreditierungen usw. haben in den letzten Jahrzehnten in fast allen Branchen dramatisch zugenommen, die Klagen darüber quer durch das ganze Gesellschaftsspektrum sind ausführlich und lang. Wann muss man mehr und gründlicher verwalten, zertifizieren, kontrollieren, akkreditieren usw.? Sicherlich nicht, wenn das Vertrauen zunimmt, wenn Ehrlichkeit und Verlässlichkeit, wenn Treu und Glauben zunehmen. Deshalb dürfte die starke Ausbreitung dieser Tätigkeiten ein Indikator für abnehmende Ethik sein.

Fazit

Zunehmende Zivilisationskrankheiten bewirken, dass wir immer mehr Ressourcen, Arbeit und Kapital dafür verwenden müssen, unsere Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen, anstatt neue, zusätzliche Güter oder Dienstleistungen herzustellen. Abnehmende Moralstandards führen dazu, dass wir immer mehr Kontroll-, Überwachungs- und Bürokratieaufwand brauchen, der keinen Wohlstand schafft, sondern nur immer mehr Ressourcen unproduktiv aufsaugt. Die seit Jahrzehnten steigende Ungleichverteilung sorgt dafür, dass von einem etwaigen realen Wirtschaftswachstum wenig oder nichts bei dem unteren Teil der Bevölkerung ankommt.

Daher sind die Zeiten ständigen realen Wirtschaftswachstums in vielen Industrieländern und einigen Entwicklungsländern für den Großteil der Bevölkerung vermutlich schon lange vorbei. Und auch künftig dürfte es kaum mehr reales, wohlfahrtssteigerndes Wirtschaftswachstum in vielen Ländern für den Großteil der Bevölkerung geben, vermutlich sogar eine Schrumpfung.

Zum Autor

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für BWL mit Schwerpunkt Investition, Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von sieben Büchern: Gekaufte Wissenschaft (2020); Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft (2019); BWL Blenden Wuchern Lamentieren (2019, zusammen mit Heinz Siebenbrock); Werbung nein danke (2016); Gekaufte Forschung (2015); Geplanter Verschleiß (2014); Profitwahn (2013). Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD). Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen. Mitglied bei ver.di und Christen für gerechte Wirtschaftsordnung. Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de

Quellen

(1) https://shop.tredition.com/booktitle/Das_Ende_des_Wirtschaftswachstums/W-728-968-490 : Kreiß, Christian, Das Ende des Wirtschaftswachstums – Die ökonomischen und sozialen Folgen mangelnder Ethik und Moral, tredition, Hamburg 2023

(2) https://www.ifo.de/sites/default/files/secure/umfragen-gsk/ku-202308/ku-2023-08-pm-geschaeftsklima-DT.pdf

(3) https://tradingeconomics.com/germany/gdp-constant-prices

(4) https://www.zew.de/das-zew/aktuelles/wirtschaftswachstum-in-weiter-ferne

(5) https://www.ecb.europa.eu/pub/projections/html/index.de.html

(6) https://www.axa-im.de/nachrichten-und-insights/investment-institute/weltwirtschaft/woechentlicher-marktkommentar-take-2/weltbank-und-oecd-heben-wachstumsprognosen-fuer-2023-euroraum-der-rezession

(7) https://shop.tredition.com/booktitle/Das_Ende_des_Wirtschaftswachstums/W-728-968-490

(8) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76458/umfrage/deutschland-entwicklung-der-gesundheitsausgaben-seit-1997/; https://www.statista.com/statistics/184968/us-health-expenditure-as-percent-of-gdp-since-1960/

(9) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/gesundheitswirtschaft/gesundheitswirtschaft-als-jobmotor.html, Stand Januar 2023

(10) https://www.brookings.edu/articles/rising-inequality-a-major-issue-of-our-time/ Artikel vom 16.5.2023

(11) https://www.weforum.org/agenda/2023/01/global-inequality-is-a-failure-of-imagination/ Artikel vom 16.1.2023

(12) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258510/umfrage/entwicklung-des-umsatzl-der-wach-und-sicherheitsunternehmen-in-deutschland/

(13) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36372/umfrage/steuerberater-als-mitglieder-der-steuerberaterkammer/

(14) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153866/umfrage/anzahl-der-wirtschaftspruefer-in-deutschland-seit-1961/

(15) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37293/umfrage/entwicklung-der-zahl-zugelassener-rechtsanwaelte/

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Kommentare (13)

13 Kommentare zu: “Das Wirtschaftswachstum schwächelt | Von Christian Kreiß

  1. UdoSteinborn sagt:

    Die Gründe für abnehmendes Wirtschaftswachstum sind: „ abnehmende Gesundheit, vor allem wegen zunehmender Zivilisationskrankheiten und steigender Umweltbelastungen, zweitens zunehmende Ungleichverteilung sowie drittens sinkende Moral- und Ethikstandards beziehungsweise abnehmendes Vertrauen.“
    Lieber Herr Kreiß vielleicht ist es dienlich, wenn Sie sich das mal anhören: https://www.youtube.com/watch?v=Mn-qzWwcBkc
    Robert Kurz lebt zwar nicht mehr, aber seine Analyse ist bestechend und nach so einem Vortag erklärt sich dann vieles von selbst, warum es nicht nur ein abnehmendes Wirtschaftswachstum, sondern noch viele andere Erscheinungen der inneren Schranke des kapitalistischen Verwertungssystems gibt.

  2. Querdenker sagt:

    Quintessenz, die westliche Gesellschaft richtet sich selbst zu Grunde durch grenzlose Gier und Selbstsucht. Ein Prozess mit positiver Rückkopplung, sprich sich selbst verstärkend. Der Probant, wie ein Drogensüchtiger, unfähig dieser Abwärtsspirale zu entkommen, wie es scheint. Faszinierend das miterleben zu dürfen …

  3. Gnil sagt:

    Deutschland bricht zusammen, weil China den Autohandel abgesagt hat!

    Geopolitik ist nicht nur ein Schachspiel – es ist ein Kampf um die Vorherrschaft. Chinas gewagter Schachzug, Deutschlands Autohandel zu kündigen, hat Europas Wirtschaftsriesen ins Chaos gestürzt. Doch damit nicht genug: Jetzt nimmt China auch noch US-Rüstungskonzerne ins Visier, darunter Lockheed Martin und Raytheon. Währenddessen starrt Europa auf eine drohende Energiekrise.

    Tauchen Sie tief ein, stellen Sie mehr Fragen und verlangen Sie Antworten. Genau darum geht es in diesem Video!

    https://www.youtube.com/watch?v=kHvcT0Sf7DE

  4. Ursprung sagt:

    Christian Kreiss misst. Ich vermute mal: korrekt.
    Er versucht sich auch an der Ursachensuche fuer seine warnenden Messergebnisse. Die von ihm gefundenen Ursachen moegen teilweise auch zutreffen. Andere, viele davon erscheinen mir zu spekulativ.
    Ein Gegenhalten zu abnehmendem Gesundheitsniveau beispielsweise muss nicht zwangsweise zu redudantem Ressorcenverbrauch fuehren, sondern nur im Falle einer falschen Therapiewahl.
    Es waere also der Mangel an Innovationsbereitschaft in der Massnahmenwahl zu beklagen, nicht apriori die vermeintlich gefundene Massnahme (hier Massenkontrolle).

    Es mangelt m. E. also erstmal nicht an moeglichen Auswegen aus einer vermeintlichen Misere. Sondern an einer Art Laehmung des Experimentiertriebs.

  5. Ralle002 sagt:

    Die Veränderungsrate des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften.

    24.11.2019
    Ist das BIP als Wohlstandsindikator noch zeitgemäß?
    https://www.capital.de/wirtschaft-politik/ist-das-bip-als-wohlstandsindikator-noch-zeitgemaess

    Hierzu:
    Die vom Wirtschaftsmagazin Capital vorgeschlagene verbesserte Messung des BIP ändert jedoch nichts daran, dass der Kapitalismus gar nicht funktioniert.

    Christian Kreiß nennt zwar einige Symptome für das Versagen des Kapitalismus völlig richtig, aber er geht dabei nicht so sehr auf die spezielle Funktionsweise unseres Geld- und Bankensystems ein.

    Bei unserem Schuldgeldsystem gibt es jedenfalls den Fehler, dass die Profite der wenigen Superreichen und der großen Konzerne eben auch den Nebeneffekt haben, dass alle anderen Personen, ohne die es die Profite der Ultrareichen gar nicht hätte geben können, mit der Zeit auf immer größeren Schuldenbergen sitzenbleiben, für die sie vor allem auch noch Zinsen bezahlen müssen.
    Die vielen Schulden machen sich dadurch bemerkbar, dass es immer mehr Geld in der Welt gibt.
    Daher bezahlen wir beim Einkaufen an der Ladentheke mit der Zeit einen immer schneller ansteigenden Zinsanteil, der wenigen reichen Menschen zufließt.

    13.10.2008
    Finanzkrise
    "Falscher Begriff vom freien Markt"
    Der Staat steigt bei den Banken ein – erleben wir das Ende des Kapitalismus? Der frühere Bayer-Manager Hauke Fürstenwerth hält das für eine ideologische Debatte, die den Blick auf die Lehren aus der Krise vernebelt. Die wichtigste: die Finanzwirtschaft muss wieder der Realwirtschaft dienen. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD steht das noch anders.
    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-583325.html

    11.08.2019
    «Der Wachstumszwang» und seine absurden Folgen
    https://www.infosperber.ch/wirtschaft/konsum/der-wachstumszwang-und-seine-absurden-folgen/

    29.10.2019
    Summe von 250 Billionen Dollar
    Weik und Friedrich: Nur noch Schulden treiben das Wachstum – das muss scheitern
    https://www.focus.de/finanzen/boerse/experten/summe-von-250-billionen-dollar-weik-und-friedrich-nur-noch-schulden-treiben-das-wachstum-das-muss-scheitern_id_11286674.html

    Etwa Arne Pfeilsticker bringt in seinem Buch "Geldwende" den Ansatz von
    Geld und Geldschöpfung auf der realen Ebene.
    https://neuegeldordnung.de/2017/09/25/arne-pfeilsticker-geldwende/

    Arne Pfeilsticker: Schuld- oder Nicht-Schuld-Geld? – Das ist hier die Frage
    https://www.youtube.com/watch?v=xbI9xaxkBhM

    Arne Pfeilsticker hatte in einer Vortragsreihe eine vom Finanzsektor unabhängige Währungsinfrastruktur vorgestellt:

    Fazit: Währungsinfrastruktur Teil 1 – 4
    https://neuegeldordnung.de/2017/06/15/fazit-waehrungsinfrastruktur-teil-1-3/

    Jörg Buschbeck sagt: Die Schuldenkrise müsste eigentlich Guthabenkrise heißen:

    Jörg Buschbeck – Die Guthabenkrise
    https://www.youtube.com/watch?v=ID8rTwHauzY

    Weil es mit Geld in Wirklichkeit gar keinen Tausch gibt, sondern ein völliges Verwirrspiel mit den "Schulden anderer Leute", würde ich mich selbst aber eher folgender Überlegung anschließen:

    6. FEBRUAR 2019 VON MARKUS KOLLOTZEK
    Friederike Habermann – das „gute Leben für alle“ muss tauschlogikfrei sein

    Ecommony: UmCARE zum Miteinander
    https://nanu-magazin.org/ecommony-umcare-zum-miteinander/
    https://greennetproject.org/2019/02/16/friederike-habermann-gutes-leben-fuer-alle-ist-tauschlogikfrei/

    Der Ansatz von Friederike Habermann gibt nur eine Richtung vor.
    Eine entsprechende Wirtschaftssteuerung fehlt noch. Hier könnte dann evtl. das sog. "Viable System Model" weiterhelfen:

    Viable System Model
    https://de.wikipedia.org/wiki/Viable_System_Model

  6. jsm36 sagt:

    "Das sei Hand in Hand gegangen mit Verlusten bei den unteren 50%, "

    Diese "Verluste" sind keine Verluste von Reichtum, sonder nur Verluste der Nähe zu den Eliten.
    Das heißt ALLE werden reicher, nur die reichen werden eben schneller reicher als die, die weniger haben.

    Angesichts der sehr tendenziösen und missverständlichen Formulierung in dem Artikel sehe ich mich gezwungen das hier klar zu stellen.

    Das die ganze Welt seit vielen Jahren immer reicher wird sollte man ruhig mal anerkennen, dann müsste man sich auch weniger Kritik an tendenziöser Berichterstattung gefallen lassen.
    Dieser Trend war zumindest bis zur Einmischung der NATO in den Ukraine-Krieg und den Grünen in der Regierung sehr stabil.

    • _Box sagt:

      Ihre Aussage von unten:

      "Die Realität zu leugnen oder Fakten zu verschweigen, weil sie einem (oder die Quelle) nicht gefallen ist kindisch, naiv und dumm."

      Und um sie mal daran zu messen:

      Die Helfer der Tafel helfen zunehmend auf Anschlag
      04. August 2023 um 9:00 Ein Artikel von Frank Blenz

      Vor unser aller Augen läuft die größte, ungenierte Erhöhung der Rüstungsausgaben seit Gründung der Bundesrepublik bei gleichzeitigem Kürzen im sozialen Bereich, während viele einfache Bürger im Land um den Erhalt von Mindeststandards kämpfen bis hin zum Erhalt von Leistungen und Angeboten der zahlreichen Tafeln in der Bundesrepublik. Diese Einrichtungen, ihre Mitarbeiter und schließlich die Bedürftigen geraten mehr und mehr in Bedrängnis. Die Lage bei den Tafeln, wie zum Beispiel beim Verein Arbeitsloseninitiative (ALI) im Vogtland, ist angespannt. Zehn Tafel-Ausgabestellen betreibt der Verein ALI dort. Deutschlandweit gibt es über 960 Tafeln. Die stehen vor der mathematisch nicht zu lösenden Aufgabe, mehr und mehr Menschen trotz allem würdevoll zu versorgen, und das bei abnehmenden Spenden und Zuwendungen. Von Frank Blenz.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=102024

      Und hier auf Weitwinkel:

      Oxfam: Den großen Konzernen verschaffen die Krisen Traumprofite
      10 Juli 2023 10:44 Uhr
      Die durch die Sanktionspakete des Westens angeheizte Krise ist ein Geschenk für die großen globalen Konzerne. Zu diesem Schluss kommt die britische Hilfsorganisation Oxfam angesichts jüngster Wirtschaftsdaten. Der Hunger auf der einen Seite schaffe auf der anderen Rekordgewinne.

      Die Hilfsorganisationen Oxfam und ActionAid haben sich weltweite Wirtschaftsdaten vorgenommen, beispielsweise den Bericht "Global 2000" von Forbes. Sie stellten fest, dass große Konzerne gewaltig von der Krise profitierten, die unter anderem durch die Russland-Sanktionen des Westens ausgelöst wurde.

      "722 der weltgrößten Konzerne haben zusammen in den letzten zwei Jahren jeweils eine Billion US-Dollar an Mitnahmegewinnen eingestrichen, bei explodierenden Preisen und Zinssätzen, während Milliarden Menschen knapsen müssen oder an Hunger leiden."
      (…)
      "Das erste Mal in 25 Jahren haben extreme Armut und extremer Reichtum gleichzeitig zugenommen", schrieben die Verbände in ihrer Erklärung. Die zusätzlichen Gewinne von 18 Nahrungsmittelkonzernen betrügen mit 14 Milliarden Dollar jährlich mehr als das Doppelte des Betrages, der erforderlich wäre, den Hunger in Ostafrika zu beenden, wo derzeit alle 28 Sekunden ein Mensch verhungere.

      "Die Menschen haben die Gier der Konzerne mehr als satt. Es ist obszön, dass Konzerne Milliarden Dollar an außergewöhnlichen Gewinnmitnahmen einstreichen, während die Menschen überall damit kämpfen müssen, sich genug Nahrung oder grundlegende Bedürfnisse wie Medikamente oder Heizung leisten zu können", sagte Amitabh Behar, Interimsvorsitzender von Oxfam International.

      "Das Big Business führt uns alle hinters Licht – sie setzen die Preise herauf, um Monsterprofite einzufahren, und plündern die Menschen unter dem Deckmantel einer vielfachen Krise aus."

      https://de.rt.com/international/174775-oxfam-grossen-konzernen-verschaffen-krisen/

  7. Warum nicht das Offensichtliche erkennen.
    Alle Eliten der Marionettenstaaten (sorry entwickelten Demokratien) sagen, dass es ihr Wunsch ist, den Konsum den Verbrauch von natürlichen Ressourcen zu reduzieren. Man begründet das mit "Klimawandel", Erderhitzung. Reduzieren müssen alle nur nicht sie. Deshalb ist das Benzin für ihre Privatjets steuerbegünstigt.

    Und was passiert, wenn alle Eliten etwas wollen und ALLE Untertanen gehorsam sind?

    Dann macht der Frontmann Bill Gates PANDEMIE für sich und die Seinen. Der Kollateralschaden für den Wohlstand war sicher um eine Größenordnung höher als der Profit, aber wen stört das schon.
    Europa lädt Millionen zunächst einmal unproduktive Emigranten herein.
    Wir finanzieren mal eben so Kriege und deren Nutznießer aus der Rüstung.
    Und Deutschlands Verdummung durch die Ampel. Gendersterne und das zählen von Geschlechtern kosten vielleicht kein Geld doch Hirn, was man für produktive Zwecke nutzen könnte, geht verloren.

    Das vor dem Hintergrund der Krise im Finanzsystem. Wo die Allocation immer öfter nicht mehr der Markt sondern der Lobbyist erledigt.

    Das mit den Wirtschaftsprüfern ist Unsinn, denn die braucht man einfach, wenn es mehr Großunternehmen gibt.
    Und Rechtsanwälte sind nicht quer über die Gesellschaft gewachsen sondern es geht um zwei Gruppen, die Wirtschaftsanwälte und die "Zensur und Demonstrations" -Begleiter. Der Rest ernährt sich aus den immer komplexer formulierten Gesetze.

    Das dann die Verteilungskämpfe zunehmen, wenn die Futtertröge schrumpfen überrascht auch nicht.

    Das mit der Gesundheit ist ihr Punkt!!!

    • _Box sagt:

      Ein Bullshit-Job ist eine Beschäftigungsform, die so völlig sinnlos, unnötig oder schädlich ist, dass selbst der Arbeitnehmer ihre Existenz nicht rechtfertigen kann. Es geht also gerade nicht um Jobs, die niemand machen will, sondern um solche, die eigentlich niemand braucht.

      Im Zuge des technischen Fortschritts sind zahlreiche Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt worden. Trotzdem ist die durchschnittliche Arbeitszeit nicht etwa gesunken, sondern auf durchschnittlich 41,5 Wochenstunden gestiegen. Wie konnte es dazu kommen? David Graeber zeigt in seinem bahnbrechenden neuen Buch, warum immer mehr überflüssige Jobs entstehen und welche verheerenden Konsequenzen diese Entwicklung für unsere Gesellschaft hat.

      Im Jahr 1930 sagte der britische Ökonom John Maynard Keynes voraus, dass durch den technischen Fortschritt heute niemand mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Fast ein Jahrhundert danach stellt David Graeber fest, dass die Gegenwart anders aussieht: Die durchschnittliche Arbeitszeit ist gestiegen und immer mehr Menschen üben Tätigkeiten aus, die unproduktiv und daher eigentlich überflüssig sind – als Immobilienmakler, Investmentbanker oder Unternehmensberater. Es sind Jobs, die keinen sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Es sind Bullshit-Jobs.

      Warum bezahlt eine Ökonomie solche Tätigkeiten, die sie nicht braucht? Wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen? Und was können wir dagegen tun? David Graeber, einer der radikalsten politischen Denker unserer Zeit, geht diesem Phänomen auf den Grund. Ein packendes Plädoyer gegen die Ausweitung sinnloser Arbeit, die die moralischen Grundfesten unserer Gesellschaft ins Wanken bringt.
      – David Graeber, Bullshitjobs – Vom wahren Sinn der Arbeit

    • An _Box.
      Das was der leider viel zu früh verstorbene David Graeber meinte ist für mich die aktuell Sichtbare Auswirkung des "Grundwiderspruch des Kapitalismus".
      Man arbeitet gegeneinander wie beim Tauziehen. Dabei ist die "Stärke" der Teams irrelevant, weil die Bewegung ausschließlich aus der Resultierenden, also dem Delta aus den Kräften von Team A und Team B entsteht.

  8. Observator sagt:

    Beinhalten die aufgewendeten Resourcen für Gesundheit auch die verplemperten Milliarden für sinnlose Tests, im Übermaß produzierten und bzw. entsorgten Masken und sogenannter "Impfstoffe"? Ich vermute ja, und das verfälscht die reale Situation um einiges.
    Übrigens, den WEF zu zitieren finde ich ein Unding. Es ist schon schlimm genug, dass es diesen Verein überhaupt gibt.

    • jsm36 sagt:

      Mal ein Tipp:
      Etwas zu ignorieren hat nicht zu Folge das es damit verschwindet.
      Die Realität zu leugnen oder Fakten zu verschweigen, weil sie einem (oder die Quelle) nicht gefallen ist kindisch, naiv und dumm.

    • Observator sagt:

      Könnte Ihnen sagen, was Sie mit Ihrem Tipp so alles anfangen können…

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