Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Der dritte Weltkrieg hat längst begonnen. Spätestens mit Beginn des Wirtschaftskrieges gegen Russland und etwas verhaltener gegen China hätte das jeder verstehen sollen. Nun wurde dieser Krieg zu einem voll entwickelten Bombenkrieg an zwei Stellen, in der Ukraine und in Gaza. Und die Medien unternehmen alles, um zu erklären, dass sich der Westen „nur verteidigt“, gegen den „Aggressor“ Russland, so wie die israelische Besatzungsmacht ja „ein Recht auf Verteidigung“ habe gegen die palästinensischen „Terroristen“, unbeachtet der Tatsache, dass Letztere durch die UN-Generalversammlung mehrmals zum bewaffneten Kampf gegen den Besatzer legitimiert worden waren. Beginnen wir daher mit einer Erklärung des jüngsten Versuchs, die „Aggressivität“ Russlands, seinen angeblichen „Imperialismus“ zu behaupten.
Russlands „Imperialismus“
Da waren in den letzten Wochen Bilder aufgetaucht, welche den ehemaligen russischen Präsidenten und amtierenden stellvertretenden Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, vor einer Karte Ost-Europas sah, die beweisen sollte, was Russland angeblich erobern wolle. Was war wirklich geschehen?
Er hatte am 4. März auf dem Weltjugendfestival über den seiner Meinung nach bestehendem Unterschied zwischen geografischen und strategischen Grenzen gesprochen. Er betrachtet die ersten als international anerkannte Linien, während die zweiten Gebiete seien, in denen Länder die Entwicklung in der Nähe der eigenen Grenzen zur Sicherung der international anerkannten Linien kontrollieren.
Andrew Korybko schreibt dazu:
„Zur Erklärung: ‚Strategische Grenzen‘ sind im Wesentlichen ‚Pufferzonen‘, in denen ein Land seinen Einfluss geltend macht, um sicherzustellen, dass seine legitimen Sicherheitsinteressen nicht gefährdet werden, was nicht dasselbe ist wie eine ‚Einflusssphäre‘ …“ (1)
Wer nun „strategisch Grenzen“, also Pufferzonen mit der imperialistischen Großmachtpolitik der USA vergleicht, wie sie z.B. mit der Monroe-Doktrin zum Ausdruck kamen, der irrt sich. Mit der „Roosevelt Corollary“ von 1904 beanspruchten die USA für sich das Recht, in Lateinamerika und der gesamten westlichen Hemisphäre eine Polizistenrolle zu spielen. Die Karibik wurde im Verständnis der Amerikaner zum „Hinterhof“ der USA. Und nach der Selbstauflösung der Sowjetunion, wurde der Anspruch auf die ganze Welt ausgedehnt.
Im Fall von “Pufferzonen” geht es aber nicht um die politische Kontrolle und wirtschaftliche Ausbeutung eines Gebietes, sondern darum, einen Sicherheitsbereich für das eigene Land zu erzeugen, von dem aus keine Aggression gegen das eigene Land ausgehen kann. Korybko weist auch darauf hin, dass es möglich ist, dass ein Land eine “Einflusssphäre” hat, in der es zwar politischen, aber keinen sicherheitspolitischen Einfluss ausübt, wie die Rolle, die Armenien jetzt für den Westen spiele, aber das sei keine “Pufferzone“, wenn sich der Einfluss nicht ausschließlich auf die Sicherheitssphäre konzentriert.
Eine „Pufferzone“ ist rein defensiv zu verstehen und soll den Staat, der sie für sich in Anspruch nimmt, schützen, nicht als „erobertes“ Gebiet gelten. Es sollen in diesem Gebiet Bedrohungen eliminiert werden, welche man gegen das eigene Land identifiziert hat, aber keine Bedrohung für andere darstellen, da man selbst auch dort keine offensiven Kräfte stationiert.
Wenn die USA also Kuba als Pufferzone betrachteten und keine Stationierung von Kernwaffen der Sowjetunion dort duldeten, war das die Inanspruchnahme einer Pufferzone. Interessanterweise erkannten die USA ebenfalls eine Art Pufferzone der Sowjetunion an, und zogen ihre damaligen Atomraketen aus der Türkei wieder ab. Wenn die USA aber z.B. in Syrien Ölfelder besetzen und ausbeuten, hat das nichts mehr mit Pufferzonen zu tun.
Natürlich können „Pufferzonen“ der Einstieg für mehr sein. Wenn Länder sich über solche Pufferzone einschleichen, um letztlich das Gebiet auszubeuten. Aber das wird im Zeitalter des aufkommenden Multipolarismus nicht mehr funktionieren, wenn es nicht von der lokalen Mehrheit unterstützt wird.
Mehr zu „Pufferzonen“ aus der Analyse von Korybko im Anhang (3). Er erklärt weiter:
„Russlands Ersuchen um Sicherheitsgarantien ab Dezember 2021 im Vorfeld der letztlich laufenden Sonderoperation zielten auf eine umfassende Lösung seines Sicherheitsdilemmas mit der NATO gemäß dem Vorschlag einer Rückkehr zur NATO-Russland-Grundakte von 1997 ab.
Diese hätte zum Abzug ausländischer Streitkräfte aus den Ländern geführt, die der NATO nach dem Ende des alten Kalten Krieges beigetreten waren, wurde aber von den USA abgelehnt, nachdem sie sich in der Annahme verkalkuliert hatten, dass Russland nicht militärisch reagieren würde, um seine Interessen zu verteidigen.“
Die heimliche Expansion der NATO in die Ukraine, die Medwedew, wie Korybko findet, richtigerweise als “unveräußerlichen Teil der historischen strategischen Grenzen Russlands” bezeichnete, überschritt eine rote Linie für die nationale Sicherheit, die Russland dazu veranlasste, zu reagieren, nachdem die Diplomatie nicht in der Lage war, diese noch nie dagewesene Phase des langjährigen Dilemmas zu lösen. Das Hauptziel sei die Entmilitarisierung der Ukraine und die Wiederherstellung ihrer verfassungsmäßigen Neutralität, die durch Entnazifizierung aufrechterhalten werden sollte, um die Rückkehr derjenigen zu verhindern, die versuchen würden, diesen Status zu verändern.
Was im Internet als gefährlicher Eroberungswahn Russlands dargestellt wurde, ist nichts anderes, als die Erklärung Russlands, in welchem Gebiet man keine offensiven NATO-Kräfte sehen will, welches man als Pufferzone ansieht.
Um mit Korybko zu argumentieren: Russland versuchte, diesen Teil seiner “strategischen Grenzen” mit militärischen Mitteln in eine “Pufferzone” zu verwandeln, nachdem sich die diplomatischen Mittel als unzureichend erwiesen hatten, um die legitimen Sicherheitsinteressen zu wahren, nachdem es dazu im Baltikum aufgrund der offiziellen NATO-Erweiterung nicht in der Lage war. Ursprünglich hatte Russland nicht vor, seine geografischen Grenzen zu erweitern, tat dies aber schließlich, um die hart erarbeiteten Errungenschaften zu bewahren, nachdem es in den vorhergegangenen Monaten unerwartet viel für dieses Land geopfert hatte.
„Wie Medwedew sagte, ist die Ukraine ein ‚Sonderfall‘ und daher nicht repräsentativ für die Art und Weise, in der Russland andere Fragen im Zusammenhang mit dem Sicherheitsdilemma anzugehen gedenkt, so dass die populär gewordene Angstmacherei vor einer ‚russischen Invasion im Baltikum‘ diskreditiert ist. Die Mitgliedschaft dieser drei Länder in der NATO stellt sie unter den nuklearen Schutzschirm der USA, anders als die Ukraine, die kein Mitglied ist. Daher zieht Russland militärische Mittel zur Lösung des ersten Dilemmas nicht in Betracht….“ (1)
Korybko geht davon aus, dass Russland wahrscheinlich seine sicherheitspolitischen Ziele erreichen wird – ganz oder eher teilweise -, während der Westen in diesem Szenario seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf diesen Quasi-“Pufferstaat” beibehält. Doch das sei dann keine Niederlage für Russland, wie es der Westen sicher darstellen werde, da einige der oben genannten Ziele Russlands immer noch innerhalb eines Teils seiner historischen “strategischen Grenzen” erreicht worden wären. Darüber hinaus habe Russlands Sieg im “logistischen Wettlauf”/”Zermürbungskrieg” mit der NATO einen großen Teil der Ausrüstungsbestände dieses Blocks zerstört und die Schwäche seines militärisch-industriellen Komplexes offengelegt, was beides Moskaus legitimen Sicherheitsinteressen zugutekomme.
Also während ahnungslose Verbreiter von Bildchen mit bedrohlichen roten Gebieten die angeblich Teil Russlands werden sollen, die Propaganda des Westens verbreiten, „Putin steht bald vor Berlin, wenn wir ihn nicht in der Ukraine aufhalten“, ist das Gegenteil der Fall. Für einen aufmerksamen Beobachter zeigt es auf, wie Russland sein Sicherheitsdilemma mit der NATO zu lösen versucht. Und zwar in erster Linie mit Hilfe einer „Pufferzone“.
Nochmal: Im Jahr 1962 hatten die USA atomare Mittelstreckenraketen gegen die Sowjetunion in der Türkei in Stellung gebracht, worauf der Kreml Atomraketen nach Kuba schickte. Die so genannte Kuba-Krise. Es ging darum, Pufferzonen zwischen den Atommächten einzuhalten. Damals waren die Verantwortlichen vernünftig genug, darauf zu verzichten, sowohl in der Türkei als auch auf Kuba, Atomraketen zu stationieren. Beide Seiten billigten der Gegenseite Pufferzonen zu. Heute gibt es offensichtlich diesen Sinn für gegenseitige Sicherheitsempfindungen nicht mehr. Nach Aufbau eines Raketenschirms gegen einen russischen Zweitschlag, nach Osterweiterung der NATO, nach dem Putsch in Kiew 2014, scheint der Westen kein Halten mehr zu kennen.
Die NATO-Eskalation
Nun wollen die Vertreter eines härteren Vorgehens der NATO, sogar mit eigenen Truppen, einfach nicht zu „Putinverstehern“ werden, was noch einmal zu einer eindeutigen Antwort Putins führte. Während deutsche Politiker erklären, sie hätten keine Angst vor einem Atomkrieg, während sie vor der friedlichen Nutzung von Atomenergie zittern, war Putin äußerst deutlich. Die Kriegstreiber in der westlichen Politik weisen darauf hin, dass Putin so viele rote Linien aufgezeichnet habe, ohne wirklich aktiv zu werden. Sie vermitteln den Eindruck, dass Geduld und Verantwortungsbewusstsein eines Politikers in Wirklichkeit Schwäche seien, die man ausnutzen könne.
Der indische Ex-Diplomat M.K. Bhadrakumar warnt, dass das Schreckgespenst Armageddon während des zweijährigen Krieges in der Ukraine oft genug beschworen wurde, so dass der Hinweis darauf in der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Lage der Nation im März 2024 nichts Neues sei. Aber genau darin, so erklärt er, liege die Gefahr einer Fehleinschätzung seitens des westlichen Publikums.
Er führt dann drei Fakten an, die wichtig für diese Einschätzung seien. Erstens: Putin habe sich klar und direkt geäußert. Er habe im Voraus angekündigt, dass er verpflichtet ist, mit nuklearen Mitteln zu reagieren, wenn die russische Staatlichkeit bedroht wird. Unter Verzicht auf dunkle Andeutungen habe Putin tatsächlich eine düstere Erklärung von epochaler Bedeutung abgegeben.
Zweitens habe Putin vor der Föderalversammlung, also vor der Crème de la Crème der russischen Elite gesprochen, und die ganze Nation darauf eingestimmt, dass das Land zu seiner Selbsterhaltung in einen Atomkrieg getrieben werden könnte.
Drittens werde ein spezifischer Kontext sichtbar, der von leichtsinnigen, ungestümen westlichen Staatsmännern herbeigeführt wurde, die verzweifelt versuchen, eine drohende Niederlage in dem Krieg abzuwenden, den sie in erster Linie mit der erklärten Absicht begonnen haben, Russlands Wirtschaft zu zerstören und soziale und politische Instabilität zu schaffen, die zu einem Regimewechsel im Kreml führen sollte.
Die Prognose des US-Außenministers Lloyd Austin vom Donnerstag bei einer Kongressanhörung in Washington sei nun, dass
“die NATO im Falle einer Niederlage der Ukraine in einen Kampf mit Russland verwickelt sein wird”.
Ausdruck der misslichen Lage, in der sich die Regierung Biden befinde, nachdem die USA Europa an den Rand einer Niederlage in der Ukraine geführt habe. Es sei ein Aufruf an Europa, sich für einen kontinentalen Krieg zu sammeln.
Bhadrakumar zitiert dann Macron mit den Worten:
„Es gibt heute keinen Konsens, offiziell Bodentruppen zu entsenden, aber … nichts ist ausgeschlossen. Wir werden alles tun, was nötig ist, um sicherzustellen, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann. Die Niederlage Russlands ist für die Sicherheit und Stabilität Europas unerlässlich.”
Macron hatte die Äußerung nach einem Gipfeltreffen von 20 europäischen Ländern in Paris gemacht. Es wurde ein “eingeschränktes Dokument” diskutiert, das laut dem slowakischen Premierminister Robert Fico andeutete,
“dass eine Reihe von NATO- und EU-Mitgliedstaaten die Entsendung von Truppen in die Ukraine auf bilateraler Basis in Erwägung ziehen”.
Fico sagte, das Dokument lasse einem “einen Schauer über den Rücken laufen“, da es andeute, dass “eine Reihe von NATO- und EU-Mitgliedstaaten die Entsendung von Truppen in die Ukraine auf bilateraler Basis in Betracht ziehen“.
Ficos Enthüllung wäre für Moskau keine Überraschung gewesen, meint Bhadramukar. Er weist daraufhin, dass Russland ein vertrauliches Gespräch zwischen zwei deutschen Generälen vom 19. Februar veröffentlicht hat, in dem das Szenario eines möglichen Angriffs auf die Krim-Brücke mit Taurus-Raketen und ein möglicher Kampfeinsatz Berlins in der Ukraine entgegen allen öffentlichen Dementis von Bundeskanzler Olaf Scholz diskutiert wurde.
Passenderweise, so der indische Ex-Diplomate, habe der russische Außenminister Sergej Lawrow das Transkript als “schreiende Offenbarung” beschrieben. Interessanterweise enthülle es, dass amerikanische und britische Soldaten bereits in der Ukraine stationiert sind – etwas, das Moskau seit Monaten behauptet.
Dies sei ein Moment der Wahrheit für Russland. Nachdem es gelernt habe, mit der ständigen Aufrüstung westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine zu leben, zu denen inzwischen auch Patriot-Raketen und F-16-Kampfjets gehören, nachdem es vergeblich signalisiert habe, dass jeder Angriff auf die Krim oder jeder Angriff auf russisches Territorium als rote Linie betrachtet wird, nachdem es der Beteiligung der USA und Großbritanniens an Operationen, die den Krieg auf russisches Territorium zurückverlagern sollen, behutsam ausgewichen sei, war Macrons kriegerische Erklärung in der vergangenen Woche der sprichwörtliche letzte Tropfen, der das Fass des Kremls überlaufen ließ.
In seiner Rede am Donnerstag, die fast ausschließlich einem äußerst ehrgeizigen und zukunftsweisenden Fahrplan zur Bewältigung sozialer und wirtschaftlicher Probleme im Rahmen der neuen Normalität gewidmet war, die Russland selbst unter den Bedingungen westlicher Sanktionen erreicht habe, sprach Putin eine Warnung an den gesamten Westen aus, indem er Atomwaffen auf den Tisch legte. Putin habe unterstrichen, dass jede (weitere) Überschreitung der ungeschriebenen roten Linien inakzeptabel sei.
Womit die rote Linie gemeint ist, hinter der sich Russland auf den Einsatz konventioneller Waffen beschränken werde, während die USA und ihre NATO-Verbündeten der Ukraine militärische Hilfe leisten, aber Russlands Boden nicht angreifen und sich nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligen. Mit anderen Worten: Sobald NATO-Länder direkt in Bodenkämpfe eingreifen behält sich Russland den Einsatz taktischer Kernwaffen vor.
Die Quintessenz von Putins Äußerungen, so Bhadrakumar, liege in seiner Weigerung, ein vom Westen arrangiertes existenzielles Schicksal für Russland zu akzeptieren. Die Überlegungen, die dahinter stehen, seien nicht schwer zu verstehen. Russland werde keinen Versuch der USA und ihrer Verbündeten zulassen, die Lage vor Ort neu zu gestalten, indem es mit NATO-Militärs, unterstützt durch moderne Waffen und Satelliten, an die Front geht. Putin habe dem Westen die Entscheidung überlassen, ob die NATO eine nukleare Konfrontation riskieren wird, was natürlich nicht der Wunsch Russlands sei.
Den Kontext, in dem sich all dies abspiele, hat der Führer eines NATO-Landes, Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, in seiner Rede vor einem Forum von Spitzendiplomaten in Antalya an der türkischen Riviera am Wochenende treffend umrissen, als er betonte, dass “die Europäer zusammen mit den Ukrainern den Krieg verlieren und keine Ahnung haben, wie sie einen Ausweg aus dieser Situation finden können. Wir, die Europäer, sind jetzt in einer schwierigen Lage” und fügte hinzu, dass die europäischen Länder den Konflikt in der Ukraine “als ihren eigenen Krieg” betrachteten und zu spät erkennen, dass die Zeit nicht auf der Seite der Ukraine steht. Originalton Orban:
“Die Zeit ist auf der Seite Russlands. Deshalb ist es notwendig, die Feindseligkeiten sofort einzustellen. Wenn Sie denken, dass dies Ihr Krieg ist, aber der Feind stärker ist als Sie und auf dem Schlachtfeld Vorteile hat, dann sind Sie im Lager der Verlierer und es wird nicht leicht sein, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Jetzt verlieren wir Europäer zusammen mit den Ukrainern den Krieg und haben keine Ahnung, wie wir einen Ausweg aus dieser Situation, aus diesem Konflikt finden können. Das ist ein sehr ernstes Problem.” (2)
Das sei der Kern des Problems, meint der Autor. Unter diesen Umständen wäre es ein katastrophaler Leichtsinn der westlichen Führung und der öffentlichen Meinung, wenn sie die Bedeutung von Putins eindringlicher Warnung nicht in vollem Umfang begreifen würden, dass Moskau das, was es gesagt hat, ernst meint, nämlich, dass es jeden westlichen Kampfeinsatz von NATO-Ländern in der Ukraine als Kriegshandlung betrachten wird.
Wenn Russland in der Ukraine eine militärische Niederlage durch den Einsatz von NATO-Streitkräften droht und die Regionen Donbass und Noworossija erneut unterworfen zu werden drohen, würde dies die Stabilität und Integrität der russischen Staatlichkeit bedrohen – und die Legitimität der Kremlführung selbst in Frage stellen -, so dass die Frage des Einsatzes von Kernwaffen offensichtlich wird.
Um dies zu verdeutlichen, so Bhadrakumar weiter, habe Putin einen Blick auf das russische Inventar, das die nukleare Überlegenheit Russlands untermauert und mit dem die USA nicht mithalten können, gegeben. Und er gab einige streng geheime Informationen offiziell bekannt:
“Die Bemühungen um die Entwicklung mehrerer anderer neuer Waffensysteme gehen weiter, und wir erwarten, dass wir noch mehr über die Leistungen unserer Forscher und Waffenhersteller erfahren werden.”
Inzwischen wird berichtet, dass der neue Napoleon Frankreichs Soldaten in Moldau stationieren werde, und die Absicht habe, in die Ukraine einzumarschieren, sollte die Situation entstehen, dass Russland auch Odessa übernehmen könnte. Und auch der polnische Außenminister bestätigte, dass längst NATO-Soldaten in der Ukraine aktiv sind (4).
Fazit
Vielleicht ist es ganz gut, dass das Format keinen Platz mehr lässt, um auch über Gaza zu sprechen. So habe ich noch eine Galgenfrist, bis ich mich wieder intensiver mit dem Thema beschäftige. Denn die Nachrichten sind so unwirklich böse und schlimm, dass man sie am liebsten ausblenden möchte, um nachts schlafen zu können. Wie ein Bekannter vor kurzem sinngemäß über den Zionismus sagte: „das zur Realität gewordene Böse, was man bisher glaubte, dass es nur in der Mystik existiert.“ Denn, so fuhr er fort, “es habe schon viele ungeheuerliche Verbrechen gegeben, aber eine solche Zerstörung und Vernichtung von Menschen und ihrer Lebensgrundlage durch militärische Mittel und sogar mit dem Einsatz von Künstlicher Existenz sei etwas Einzigartiges.”
Aber zurück zur Ukraine. Mit der Sprache der Straße: Dieser Typ, Putin hat es geschafft, die russischen Oligarchen auf Linie zu bringen. Sie zahlen Steuern, naja die meisten, halten sich aus der Politik raus, jedenfalls beeinflussen sie sie nicht wirklich in größerem Stil. Und mit diesem Typen hat sich dann die EU angelegt und gemeint … “Den kriegen wir schon klein, der geht auf die Knie“. Tja, vielleicht hätte man ja mal genauer hinschauen sollen, wie Putin inzwischen so lange die Richtlinien des Staates bestimmt, wie keiner seiner “Putin muss gehen” Rufer im Westen.
Zuerst den Wirtschaftskrieg, den haben sie bisher verloren, während Russlands Wirtschaft wächst, schrumpft die deutsche, also wollen sie noch mehr, irgendwann wird es schon klappen. Jetzt wollen sie also nicht nur einen Stellvertreter-Krieg führen gegen Putin, sondern eigene Truppen schicken. Dabei haben sie nach 20 Jahren den Krieg gegen Sandalen tragende afghanische Kämpfer verloren, und immer noch nicht begriffen, dass man nicht gegen ein Land gewinnen kann, das sich nicht „gewinnen lassen“ will, und das sogar noch eine Atommacht ist.
Ja, Krieg erzeugt viele Gewinne und einige wenige Gewinner. Aber die Massen werden immer im Krieg leiden, egal ob er “gerecht” ist oder nicht. Ich sehe den Krieg in der Ukraine ganz anders als der Mainstream. Es ist egal, ob “Putin dann seinen Willen durchgesetzt hat“. Wenn die Menschen vor Ort den Wunsch haben, mit Russland zu leben, nachdem sie 8 Jahre von Kiew bombardiert wurden, dann sollte man ihnen den Willen lassen. Egal ob es “gerecht” ist oder nicht. Es ist egal, ob Putin “Kriegsverbrechen” beging oder nicht, wenn durch einen sofortigen Waffenstillstand tausende, zehntausende, vielleicht hunderttausende von Menschen gerettet werden können.
Ich lebe inzwischen in Afrika. Eigentlich könnte ich mir das in Ruhe anschauen. Aber Deutschland ist meine Heimat. Deutschland ist das Land, welches ich am Ende meiner Arbeitszeit eigentlich als Ruhestandsland ausgewählt hatte, obwohl ich in vielen Ländern lebte, und meine heutige Familie in Asien lebt. Ich wünschte mir wirklich ein besseres Schicksal für Deutschland, als sich am Horizont abzeichnet. Denkt noch mal drüber nach, wenn demnächst mal Wahlen sind. Man sagt ja, “Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten“. Aber man sagt auch “Die Hoffnung stirbt zuletzt” oder so ähnlich.
Quellen und Hinweise:
Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://twitter.com/jochen_mitschka
(1) https://korybko.substack.com/p/are-medvedevs-strategic-borders-more
(2) https://www.indianpunchline.com/putins-nuclear-warning-is-direct-and-explicit/
(3) Darüber hinaus, so die Meinung von Korybko, könnten früher unterstützte “Pufferzonen” in den Köpfen der einheimischen Mehrheit als “Einflusssphären” rekonzeptualisiert werden, was dazu führen könnte, dass sie sich für den Beitritt zu einem feindlichen Block stark machen und so freiwillig in die “Einflusssphäre” eines anderen Landes eintreten – auf Kosten der Sicherheit des anderen. Die Einheimischen könnten auch ihre Beziehungen zu dem Land, das eine zuvor populäre “Einflusssphäre” über sie errichtet hat, als “riskant” einschätzen und sich dafür einsetzen, stattdessen eine “Pufferzone” zu werden, um die Spannungen zu deeskalieren.
Beide Prozesse könnten entweder völlig organisch sein oder durch Informationskriegsführung ausgelöst/beschleunigt werden, und beide betreffen die sich verändernde Rolle, die die Einheimischen ihrem Land in dem Sicherheitsdilemma zwischen viel größeren Ländern zuschreiben. Dieser Begriff beziehe sich auf zwei oder mehr Länder, die einander so sehr misstrauen, dass sie die vermeintlich defensiven Schritte des anderen als heimlich von aggressiven Absichten getrieben ansehen, unter demselben Vorwand der Verteidigung reagieren, und so weiter und so fort, bis sich die Spannungen zuspitzen.
(4) https://twitter.com/Ltc_Hicks/status/1766963713603449280
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Oleksii Synelnykov/ shutterstock
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Eine Gesellschaft, die sich systematisch weigert, zu erkennen, dass ihr physisches Überleben unmittelbar in Frage steht, und die keinen Schritt zu ihrer Rettung unternimmt, kann nicht als psychisch gesund bezeichnet werden.
Im Allgemeinen kann man den Beiträgen nur beipflichten .Der Weltkrieg begann eigentlich schon sehr viel früher .Ob nun der dritte oder dreitausendste ,die Frage ist doch welchem Sinn ,bzw. welcher Geist folgt diesem Denken von Gier -Macht und Zerstörung ?
Eigentlich ist es das Dunkel des Ying und Yang ,oder die Finsternis gegen das Licht ,ohne dabei in Gut oder Böse einzuteilen . Dennoch gibt es für die Menschheit eine gewisse Basis ,wenn man daran Glauben kann . Doch wahrer Glaube ist nur mit Geist …bzw. Geist Gottes möglich und wir leben immer mehr in einer von Gott verlassenen Welt ,was den Menschen betrifft .
Dem entsprechend spricht Gottes Sohn auch von Verblendung der Menschen ,wenn sie sich von Gott und seinen empfohlenen Gesetzen ,besser Geboten abkehren ,denn darin liegt eine gut begründete Ordnung ,auch von Naturgesetzen ,die schließlich unsere Welt zusammenhalten .
Die Verblendung von immer mehr Menschen unterliegt ihrer Dummheit ,sich von "antichristlichen Geistern " verführen zu lassen ,weil ihre Unzufriedenheit zu einer Unvollkommenheit ,also einem großen Mangel an Liebe führt ,die sie mit materiellen Dingen und Aufmerksamkeit meinen ausgleichen zu können . Dabei werden sie in immer tiefern Wahn verfallen ,weil sie sich damit weiter von Gott entfernen !
All dies lässt sich bereits im alten Testament ,sowie im neuen Testament finden ,-nachlesen – und die Erfahrungen ,z.B. vieler Israelischer Könige in ihrer Beziehung zu Gott ,zog ein Auf -oder Ab für Israel nach sich.
Die einfachsten Beispiele sind die Verführungsversuche Satans gegen Jesu in der Wüste ,der allein mit Gottes Wort widerstanden hatte und ihn schließlich unanfechtbar machte ,da Satan fliehen musste . Es sind die alten "Urmächte " ,die mit uns spielen ,aber die gottabgekehrte Dummheit dieser Welt-Verführer ,ist auch der immerkehrende Versuch gegen Gott aufzustehen ,um wie dieser zu sein ,was aber gleichsam ihren eigenen Untergang bedingt.
Warum ist das so ? Die Menschheit muss sich weiterentwickeln ,dazu brauchen wir Erfahrungen ,die wir über unseren Körper mit allen Sinnen machen und zur Unterscheidung gibt es Gutes wie Böses. Als Kind lernen wir z.B. Laufen ,fallen aber immer wieder und trotz Schmerz stehen wir wieder auf ..bis wir gehen und rennen können .Es sind unsere Erfahrungen und Entscheidungen ,die uns ausmachen und unseren Geist schulen und zum Individuum ausbilden .Damit dienen wir dem Großen und Ganzen ,was alles vereinigt ,den Einzelnen aber auf -oder absteigen lässt . Somit lassen sich auch gewisse Geschehnisse unabdingbar machen ,aber vielleicht eben alles zu seiner Zeit ?
Wer sucht ,der findet ,heißt es schon in der Bibel und genau dies ist eigentlich der Weg zum Vater ,dessen Nähe einjeglicher vermisst .In dieser Nähe kann unser Geist mit seinem Geist (heiliger Geist ) eine Verbindung eingehen ,welche DIE Grundlage zum wahren Leben ist. Genügend Propheten zeugen davon ,womit man auch eine ganz andere Sichtweise über unsere Realität und Wahrheit bekommt .(Es macht uns Frei )
In dieser Suche -/ Entscheidung sind wir eigentlich frei ,doch evtl. gibt es Vorbelastungen ?
Wer sich zu dieser "Basis" entschieden hat ,wird durch Gottes Geist in seinem Geist bestätigt und hat keine Angst mehr vor dem Leben oder Tod .Man nennt dies auch ein Kind Gottes !
Diese Entscheidung sollte jeder für sich selber treffen !
Doch um zum Thema zurück zu kommen .Ich las einen interessanten Bericht in uncut news,Ch -den ich hier übertrage:
Wie die NATO-Mächte das britische Modell des Ersten Weltkriegs nutzen, um Russland in den nächsten großen globalen Krieg zu locken
Von : Leo Hohmann März 15, 2024 NATO, Russland
Mit Doppelzüngigkeit, Täuschung und Geheimbündnissen hat der innere Kreis der britischen Spitzeneliten unter der Führung von Nathaniel Rothschild, König Edward VII. und Lord Alfred Milner den deutschen Kaiser in die Enge getrieben und den Deutschen absichtlich die Schuld für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs in die Schuhe geschoben, obwohl es in Wirklichkeit die Briten waren, die die Deutschen so weit provoziert haben, dass der Krieg die einzige Option war.
Deutsche Generäle wurden vor einigen Wochen dabei ertappt, wie sie darüber nachdachten, wie sie Russlands Hauptbrücke zur Krim bombardieren könnten. Dies wäre ein Akt der Aggression, der, wie der russische Präsident Wladimir Putin sagte, garantiert eine harte militärische Antwort Russlands nach sich ziehen würde, möglicherweise sogar einen Atomschlag gegen Berlin.
Und das hat zu dem Eingeständnis deutscher Offizieller geführt, dass ihr Militär auf einen Angriff auf Russland nicht vorbereitet ist. Wenn deutsche Generäle und Politiker wirklich einen Krieg mit Russland provozieren wollen, sollten sie besser langsam machen und warten, bis ihr Militär die politische Rhetorik aus Berlin eingeholt hatEin Artikel vom 14. März von John Cody bei Remix News zeigt, dass die deutsche Armee nicht über das Personal, die Ausrüstung und die Infrastruktur verfügt, um einen größeren Krieg zu führen, geschweige denn mit einer atomar bewaffneten militärischen Supermacht wie Russland.
„Das deutsche Militär und die Regierung zeichnen ein so düsteres Bild von den Streitkräften, dass einige der einflussreichsten Politiker des Landes nun die Wiedereinführung der Wehrpflicht fordern“, schreibt Cody.
Ja, eine Wehrpflicht.
Ein von Remix News produziertes Video zeigt die Aussagen von Eva Högl, der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, die katastrophale Details über den Zustand des deutschen Militärs lieferte. Es ist schockierend in Bezug auf seine Offenheit über den aktuellen Zustand der deutschen Streitkräfte.
Sie findet es „wirklich beeindruckend“, dass Deutschland seine militärischen Verteidigungsvorräte geleert hat, indem es sie der Ukraine überlassen hat, um sie in einem verlorenen Krieg mit Russland zu vergeuden. Das klingt wie ein Eingeständnis von Hochverrat in aller Öffentlichkeit.
Aber halt. Das ist bislang nicht alles.
Deutschland weiß, dass es nicht in der Lage ist, es mit Russland aufzunehmen, und verhandelt deshalb ein geheimes Abkommen mit den verrückten Führern zweier anderer europäischer Länder, Frankreich und Polen, mit dem Ziel, unabhängig von der NATO Truppen in die Ukraine zu entsenden, obwohl ich nicht glaube, dass dies ohne die Zustimmung Washingtons und Londons wirklich möglich ist.
Eine Organisation namens Weimarer Dreieck – bestehend aus Frankreich, Deutschland und Polen – besteht seit 1991, dem Jahr des Zusammenbruchs der Sowjetunion.
Erklärtes Ziel des Weimarer Dreiecks war es, Polen bei der Loslösung von der kommunistischen Herrschaft zu helfen. Es ist seltsam, dass es immer noch existiert, aber es könnte einen neuen Zweck gefunden haben – die Anzettelung des Dritten Weltkriegs mit Russland.
Laut Wikipedia „besteht das Weimarer Dreieck hauptsächlich in Form von Gipfeltreffen zwischen den Staatsoberhäuptern der drei Länder und ihren Außenministern. Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten umfasst interparlamentarische Kontakte, militärische, wissenschaftliche und kulturelle Kooperationen. Der jüngste Gipfel der Staats- und Regierungschefs fand am 12. Juni 2023 in Paris statt.“ (Hervorhebung von mir)
Die Medien haben kaum darüber berichtet, aber Reuters meldete gestern, am 13. März, dass sich die drei Staaten des Weimarer Dreiecks am Freitag, dem 15. März, zu „eilig arrangierten Gesprächen“ treffen, um zu erörtern, wie die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland unterstützt werden kann. Bei diesem Treffen könnte eine – möglicherweise geheime – Vereinbarung getroffen werden, ihr militärisches Personal durch Wehrpflicht und andere Mittel aufzustocken, um schließlich eine Kombination aus französischen, deutschen und/oder polnischen Truppen auf dem ukrainischen Schlachtfeld gegen Russland einzusetzen.
Russland hat die erste Phase dieses Krieges gewonnen, und die NATO-Staaten müssen kreativ werden, wenn sie den Kampf fortsetzen wollen. Und es steht für mich außer Frage, dass sie den Krieg gegen Russland fortsetzen wollen. Und warum? Weil Russland, mehr noch als China, der Mittelpunkt der BRICS-Koalition von Nationen ist, die die von den USA geführte Weltwirtschaftsordnung herausfordern, die an den US-Petrodollar und die militärische Vorherrschaft der USA gebunden ist.
Alle Militärexperten, denen ich in den vergangenen zwei Jahren zugehört habe, scheinen die wirtschaftlichen Gründe zu übersehen, warum sich der Krieg über Russland und die Ukraine hinaus ausweiten wird. Es ging nie um Russland und die Ukraine. Es ging um Herausforderungen und veränderte Realitäten im Zusammenhang mit der globalen Wirtschaftsordnung.
Militäranalysten haben davon gesprochen, ob die Ukraine oder Russland den Krieg gewinnt oder verliert, aber nur wenige, wenn überhaupt, haben die Möglichkeit eines dritten Ergebnisses wirklich ernsthaft in Betracht gezogen – dass weder die Ukraine noch Russland diesen Krieg „gewinnen“ werden, weil der wahre Krieg nicht zwischen der Ukraine und Russland stattfindet. Er findet zwischen der NATO und ihren Verbündeten und Russland und seinen Verbündeten statt. Die Ukraine ist nur ein Stellvertreter und wird demnächst gezwungen sein, das Schlachtfeld zu verlassen. Wenn nicht von irgendwoher ein neuer Truppenzustrom kommt, ist der Krieg vorbei und Russland gewinnt. Aber aus den oben genannten wirtschaftlichen Gründen und aus anderen Gründen, die mit der liberalen sozialen Agenda des Westens zusammenhängen, die mit der eher konservativen Kultur Russlands nicht vereinbar ist, wird die NATO das nicht zulassen.
Nehmen wir unter anderem den „Ehemann“ des US-Verkehrsministers Pete Buttigieg, der eine Gruppe von Kindern zum „Treueschwur auf den Regenbogen“ anleitet. Das wäre in Russland weder willkommen noch erlaubt.Wenn die NATO also einen Weg findet, Truppen in die Ukraine einzuschleusen, nachdem die Ukraine den Krieg verloren hat, und dies unter dem Vorwand, sie sei „von der NATO getrennt“, dann sollte sie genau das tun.
Die Frage ist, ob Putin sich die Ausrede gefallen lassen wird, dass die NATO nichts damit zu tun hat, dass er jetzt polnische, deutsche und französische Truppen in seinem Hinterhof kämpfen lässt. Wenn Truppen aus Frankreich, Deutschland und Polen in der Ukraine eintreffen, wird er dann mitspielen und sagen, das sei ein separates Unterfangen und nicht wirklich die NATO, obwohl alle drei Länder NATO-Mitglieder sind? Das glaube ich nicht. Aber das ist genau das, was die NATO will. Sie hofft, Putin dazu zu bringen, in ein NATO-Land einzumarschieren.
Die Lüge funktioniert in etwa so: Die französischen, deutschen und polnischen Truppen, die in der Ukraine kämpfen, tun dies nicht als Teil der NATO, aber wenn Putin auf diese Provokation mit direkten Angriffen auf Städte oder die Infrastruktur in Frankreich, Deutschland oder Polen reagiert, dann hat er ein NATO-Land „angegriffen“, und die gesamte NATO hat nun den legalen Vorwand, in Russland einzufallen.
Ich weiß, es klingt verrückt, aber sehen Sie sich an, wer in diesen NATO-Ländern das Sagen hat. Sie alle sind Verrückte und Marionetten des Weltwirtschaftsforums, der Vereinten Nationen, des britischen Königshauses und der Geheimdienste in Washington und London.
Auch wenn Frankreich, Deutschland und Polen unter dem Deckmantel des „Weimarer Dreiecks“ gegen russische Soldaten in der Ukraine kämpfen würden, lässt sich die Tatsache nicht verleugnen, dass sie auch Mitglieder der NATO sind und der Verteidigungsmechanismus der NATO ausgelöst würde, wenn Putin auf eines dieser drei Länder zurückschlägt. Dann kommt es zum Dritten Weltkrieg, den die USA, Großbritannien und die NATO anscheinend auslösen wollen. Doch bevor sie den Dritten Weltkrieg gegen Russland beginnen können, müssen sie sich selbst als „Opfer“ positionieren, indem sie Russland dazu bringen, eines ihrer NATO-Mitglieder anzugreifen. Die westlichen Medien werden sich dieser internationalen Schikane voll anschließen und ihren Propagandakrieg gegen Russland intensivieren, indem sie das Land und seinen Führer als „Aggressor“ darstellen. Sie werden mit der großen Lüge fortfahren, Putin wolle „das alte Sowjetreich wiederherstellen“. Obwohl sie dafür keinerlei Beweise haben, werden sie es als ausgemachte Sache behandeln. Sie sagen es, also muss es wahr sein.
Wiederholt sich die Geschichte?
Hier kommt das Weimarer Dreieck in meinem hypothetischen Szenario ins Spiel, das ich für ein sehr plausibles Szenario halte, das in den nächsten sechs bis 12 Monaten zu beobachten ist. Es wird wahrscheinlich etwa ein Jahr dauern, bis die Länder des Weimarer Dreiecks ihre militärischen Fähigkeiten durch Zwangseinberufung und Umstellung auf eine Kriegswirtschaft aufgebaut haben.
Das klingt nach Verrat, weil es einer ist. Und es ist nicht ohne Präzedenzfall. Wenn Sie daran zweifeln, dass die westlichen Mächte zu einem solchen Verrat fähig sind, empfehle ich Ihnen das ausgezeichnete Buch „Hidden History: The Secret Origins of the First World War“ (Verborgene Geschichte: Die geheimen Ursprünge des Ersten Weltkriegs) von Gerry Docherty und Jim Macgregor.
Die These des Buches lautet, dass der innere Kreis der britischen Spitzeneliten, angeführt von Nathaniel Rothschild, König Edward VII. und Lord Alfred Milner, Doppelzüngigkeit, Täuschung, eine Propagandakampagne und geheime Bündnisse einsetzte, um den deutschen Kaiser in die Enge zu treiben und absichtlich eine Kriegsfalle zu stellen. Die Geheimen Eliten nutzten die gekaufte und bezahlte britische Presse, um den Hass gegen die Deutschen zu schüren und ihnen später die Schuld für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu geben, obwohl es in Wirklichkeit die Briten waren, die den ganzen Flächenbrand ausgelöst hatten. Kriege beginnen, wenn mächtige Geldeliten alle Möglichkeiten des Friedens ausschließen.
Die britische Führung sowohl der konservativen als auch der liberalen Partei befürchtete, dass Deutschland auf dem Vormarsch war und im Begriff war, Großbritannien in Bezug auf seine Wirtschaftsleistung und potenzielle militärische Macht zu überholen. Es musste gestoppt werden, aber auf eine Art und Weise, die das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten als Opfer eines aggressiven Deutschlands erscheinen ließ, obwohl Deutschland in Wirklichkeit keinen Krieg wollte, sondern nur seine Wirtschaft ausbauen wollte.
Bis heute wird jedem Schüler im Westen beigebracht, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg begonnen hat. Wenn es um Krieg geht, schreibt der Sieger die Geschichte. Und in diesem Fall ist es eine falsche Geschichte, die sich nun zu wiederholen droht.
Der Dritte Weltkrieg scheint in ähnlicher Weise wie der Erste Weltkrieg Gestalt anzunehmen, nur dass dieses Mal nicht die Deutschen das Objekt der westlichen Besessenheit sind, sondern die Russen und im weiteren Sinne die Chinesen. Diese beiden Nationen und ihre führende Rolle bei der Entwicklung der BRICS-Koalition stellen eine Bedrohung für die globale wirtschaftliche Vorherrschaft der USA dar. Man muss sich mit ihnen befassen, und zwar mit aller Härte. Sie können bereits sehen, wie sich das Narrativ in den westlichen Medien aufbaut. Wenn Sie „World War III starts in Ukraine“ in Ihre Lieblingssuchmaschine eingeben, werden Sie massenhaft Artikel darüber finden, dass „Russland den Dritten Weltkrieg beginnen will“.
Vergessen Sie nicht, dass es sich um dieselbe Gruppe von Menschen handelt, die dieses Narrativ schüren und die ihren eigenen Streitkräften und ihrer eigenen Zivilbevölkerung giftige, gentechnisch veränderte Impfungen verordnet haben. Ihr Gewissen ist angefressen, und sie stehen kurz davor, auf grandiose Weise zu fallen. Ja, ein Sturz steht bevor. Hochmut kommt vor dem Fall, und Sie können sehen, wie der Westen aus Hochmut glaubt, Russland in einem Krieg besiegen zu können, was ein unmögliches Unterfangen ist. Wenn die NATO und Russland gegeneinander antreten, wird es keine Gewinner geben. Nationen, die ihre militärische Führung in die Hände von Frauen und Transgendern legen, haben keine Zukunft als Supermacht und sind nicht in der Lage, einen Krieg gegen Russland oder China zu gewinnen. Und doch ist es dieselbe feminisierte Führung, die einen Krieg mit Russland und China provozieren will. Da kann ich nur sagen: Viel Glück dabei.
Quelle: How NATO powers are using the U.K.’s World War I model to lure Russia into the next big global war.
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In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn etwas passiert, können Sie wetten, dass es so geplant wurde.“ – Franklin Delano Roosevelt.
BIBEL: Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Bibelstelle: Prediger / Koh 1,9: „Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Vielleicht ist es neu für uns ? Wie entscheiden wir uns ,….was uns zu unserem wahren ICH macht ?
Wenn Imperialisten sich gegenseitig, für ihre auf dem Rücken der Machtunterworfenen ausgetragenen Gemetzel, die Schuld zuschieben, schickt es sich etwas tiefer zu graben:
Das wichtigste Operationsfeld des deutschen Imperialismus wurde die Türkei, sein Schrittmacher hier die Deutsche Bank und ihre Riesengeschäfte in Asien, die im Mittelpunkt der deutschen Orientpolitik stehen. In den fünfziger und sechziger Jahren wirtschaftete in der asiatischen Türkei hauptsächlich englisches Kapital, das die Eisenbahnen von Smyrna aus baute und auch die erste Strecke der anatolischen Bahn bis Esmid gepachtet hatte. 1888 tritt das deutsche Kapital auf den Plan und bekommt von Abdul Hamid zum Betrieb die von den Engländern erbaute Strecke und zum Bau die neue Strecke von Esmid bis Angora mit Zweiglinien nach Skutari, Brussa, Konia und Kaizarile. 1899 erlangte die Deutsche Bank die Konzession zum Bau und Betrieb eines Hafens nebst Anlagen in Haidar Pascha und die alleinige Herrschaft über Handel und Zollwesen im Hafen. 1901 übergab die türkische Regierung der Deutschen Bank die Konzession für die große Bagdadbahn zum Persischen Golf, 1907 für die Trockenlegung des Sees von Karaviran und die Bewässerung der Koma-Ebene.
Die Kehrseite dieser großartigen „friedlichen Kulturwerke“ ist der „friedliche“ und großartige Ruin des kleinasiatischen Bauerntums. Die Kosten der gewaltigen Unternehmungen werden natürlich durch ein weitverzweigtes System der öffentlichen Schuld von der Deutschen Bank vorgestreckt, der türkische Staat wurde in alle Ewigkeit zum Schuldner der Herren Siemens, Gwinner, Helfferich usw., wie er es schon früher beim englischen, französischen und österreichischen Kapital war.
(…)
Durch diese Operationen werden also zweierlei Resultate erzielt. Die kleinasiatische Bauernwirtschaft wird zum Objekt eines wohlorganisierten Aussaugungsprozesses zu Nutz und Frommen des europäischen, in diesem Falle vor allem des deutschen Bank- und Industriekapitals. Damit wachsen die „Interessensphären“ Deutschlands in der Türkei, die wiederum Grundlage und Anlaß zur politischen „Beschützung“ der Türkei abgeben. Zugleich wird der für die wirtschaftliche Ausnutzung des Bauerntums nötige Saugapparat, die türkische Regierung, zum gehorsamen Werkzeug, zum Vasallen der deutschen auswärtigen Politik. Schon von früher her standen türkische Finanzen, Zollpolitik, Steuerpolitik, Staatsausgaben, unter europäischer Kontrolle. Der deutsche Einfluß hat sich namentlich der Militärorganisation bemächtigt.
Es ist nach alledem klar, daß im Interesse des deutschen Imperialismus die Stärkung der türkischen Staatsmacht liegt, soweit, daß ihr vorzeitiger Zerfall verhütet wird. Eine beschleunigte Liquidation der Türkei würde zu ihrer Verteilung unter England, Rußland, Italien, Griechenland und anderen führen, womit für die großen Operationen des deutschen Kapitals die einzigartige Basis verschwinden müßte. Zugleich würde ein außerordentlicher Machtzuwachs Rußlands und Englands sowie der Mittelmeerstaaten erfolgen. Es gilt also für den deutschen Imperialismus, den bequemen Apparat des „selbständigen türkischen Staates“, die „Integrität“ der Türkei zu erhalten, so lange, bis sie, vom deutschen Kapital von innen heraus zerfressen, wie früher Ägypten von den Engländern oder neuerdings Marokko von den Franzosen, als reife Frucht Deutschland in den Schoß fallen wird.
(…)
Deutschland, das am 8. November 1898 in Damaskus beim Schatten des Großen Saladin feierlich schwur, die mohammedanische Welt und die grüne Fahne des Propheten zu schützen und zu schirmen [2], stärkte also ein Jahrzehnt lang mit Eifer das Regiment des Blutsultans Abdul Hamid und setzte nach einer kurzen Pause der Entfremdung das Werk an dem jungtürkischen Regime [3] fort. Die Mission erschöpfte sich außer den einträglichen Geschäften der Deutschen Bank hauptsächlich in der Reorganisation und dem Drill des türkischen Militarismus durch deutsche Instrukteure, von der Goltz Pascha an der Spitze. Mit der Modernisierung des Heerwesens waren natürlich neue drückende Lasten auf den Rücken des türkischen Bauern gewälzt, aber auch neue glänzende Geschäfte für Krupp und die Deutsche Bank eröffnet. Zugleich wurde der türkische Militarismus zur Dependenz des preußisch-deutschen Militarismus, zum Stützpunkt der deutschen Politik im Mittelmeer und in Kleinasien.
Daß die von Deutschland unternommene „Regeneration“ der Türkei rein künstlicher Galvanisierungsversuch an einem Leichnam ist, zeigen am besten die Schicksale der türkischen Revolution. In ihrem ersten Stadium, als das ideologische Element in der jungtürkischen Bewegung überwog, als sie noch hochfliegende Pläne und Selbsttäuschungen über einen wirklichen Leben verheißenden Frühling und innere Erneuerung der Türkei hegte, richteten sich ihre politischen Sympathien entschieden nach England, in dem sie das Ideal des liberalen modernen Staatswesens erblickte, während Deutschland, der offizielle langjährige Beschützer des heiligen Regimes des alten Sultan, als Widersacher der Jungtürken auftrat. Die Revolution des Jahres 1908 schien der Bankerott der deutschen Orientpolitik zu sein und wurde allgemein als solcher aufgefaßt, die Absetzung Abdul Hamids erschien als die Absetzung der deutschen Einflüsse. In dem Maße jedoch, als die Jungtürken, ans Ruder gelangt, ihre völlige Unfähigkeit zu irgendeiner modernen wirtschaftlichen sozialen und nationalen großzügigen Reform zeigten, in dem Maße, als ihr konterrevolutionärer Pferdefuß immer mehr hervorguckte, kehrten sie alsbald mit Naturnotwendigkeit zu den altväterlichen Herrschaftsmethoden Abdul Hamids, das heißt zu dem periodisch organisierten Blutbad zwischen den aufeinandergehetzten unterjochten Völkern und zur schrankenlosen orientalischen Auspressung des Bauerntums als zu den zwei Grundpfeilern des Staates zurück. Damit ward auch die künstliche Erhaltung dieses Gewaltregimes wieder zur Hauptsorge der „jungen Türkei“, und so wurde sie auch in der auswärtigen Politik sehr bald zu den Traditionen Abdul Hamids – zur Allianz mit Deutschland zurückgeführt.
(…)
Und in seinem zu Beginn des Weltkrieges erschienenen Buche Der Weltkrieg und die deutsche Politik sagt er:
Die Bagdadbahn war von Anfang an dazu bestimmt, Konstantinopel und die militärischen Kernpunkte des türkischen Reiches in Kleinasien in unmittelbare Verbindung mit Syrien und den Provinzen am Euphrat und Tigris zu bringen … Natürlich war vorauszusehen, daß die Bahn im Verein mit den teils projektierten, teils im Werke befindlichen oder schon vollendeten Eisenbahnlinien in Syrien und Arabien auch die Möglichkeit gewähren würde, türkische Truppen in der Richtung auf Ägypten zur Verwendung zu bringen … Es wird niemand leugnen, daß unter der Voraussetzung eines deutsch-türkischen Bündnisses und unter verschiedenen anderen Voraussetzungen, deren Verwirklichung eine noch weniger einfache Sache wäre, als jenes Bündnis, die Bagdadbahn für Deutschland eine politische Lebensversicherung bedeutet. [11]
So offen sprachen die halboffiziösen Wortführer des deutschen Imperialismus dessen Pläne und Absichten im Orient aus. Hier bekam die deutsche Politik bestimmte weitausgreifende Umrisse, eine für das bisherige weltpolitische Gleichgewicht höchst grundstürzende, aggressive Tendenz und eine sichtbare Spitze gegen England. Die deutsche Orientpolitik wurde so der konkrete Kommentar zu der 1899 inaugurierten Flottenpolitik.
Zugleich setzte sich Deutschland mit seinem Programm der Integrität der Türkei in Gegensatz zu den Balkanstaaten, deren historischer Abschluß und innerer Aufschwung mit der Liquidierung der europäischen Türkei identisch ist. Endlich geriet es in Gegensatz zu Italien, dessen imperialistische Appetite sich in erster Linie auf türkische Besitzungen richten. Auf der Marokkanischen Konferenz in Algeciras 1906 [12] stand denn auch Italien bereits auf seiten Englands und Frankreichs. Und sechs Jahre später war die Tripolitanische Expedition Italiens [13], die sich an die österreichische Annexion Bosniens [14] anschloß und ihrerseits zu dem ersten Balkankrieg den Auftakt gab, schon die Absage Italiens, die Sprengung des Dreibunds und Isolierung der deutschen Politik auch von dieser Seite.
Die zweite Richtung der deutschen Expansionsbestrebungen kam im Westen zum Vorschein, in der Marokkoaffäre. Nirgends zeigte sich die Abkehr von der Bismarckschen Politik schroffer. Bismarck begünstigte bekanntlich mit Absicht die kolonialen Bestrebungen Frankreichs, um es von den kontinentalen Brennpunkten, von Elsaß-Lothringen abzulenken. Der neueste Kurs in Deutschland zielte umgekehrt direkt gegen die französische Kolonialexpansion.
(…)
Mit der Marokkopolitik kam Deutschland jedoch nicht nur in Gegensatz zu Frankreich, sondern mittelbar wiederum zu England. Hier in Marokko, in nächster Nähe Gibraltars, wo sich der zweite wichtigste Kreuzungspunkt der weltpolitischen Straßen des britischen Reiches befindet, mußte das plötzliche Auftauchen des deutschen Imperialismus mit seinem Anspruch und mit dem drastischen Nachdruck, der dieser Aktion gegeben wurde, als eine Kundgebung gegen England aufgefaßt werden. Auch formell richtete sich der erste Protest Deutschlands direkt gegen die Abmachung zwischen England und Frankreich über Marokko und Ägypten vom Jahre 1904 [15], und die deutsche Forderung ging klipp und klar dahin, England bei der Regelung der Marokkoaffäre auszuschalten.
(…)
So hatte die imperialistische Politik sowohl in Vorderasien wie in Marokko einen scharfen Gegensatz zwischen Deutschland und England sowohl wie Frankreich geschaffen. Wie war aber das Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland beschaffen? Was liegt auf dem Grunde des Zusammenstoßes hier? In der Pogromstimmung, die sich in den ersten Kriegswochen der deutschen Öffentlichkeit bemächtigt hatte, glaubte man alles. Man glaubte, daß belgische Frauen deutschen Verwundeten die Augen ausstechen, daß die Kosaken Stearinkerzen fressen und Säuglinge an den Beinchen packen und in Stücke reißen, man glaubt auch, daß die russischen Kriegsziele darauf ausgehen, das Deutsche Reich zu annektieren, die deutsche Kultur zu vernichten und von der Warthe bis zum Rhein, von Kiel bis München den Absolutismus einzuführen.
(…)
Das Hauptziel sowohl der traditionellen Politik des Zarismus wie der modernen Appetite der russischen Bourgeoisie sind nun die Dardanellen, die nach dem bekannten Ausspruch Bismarcks den Hausschlüssel zu den russischen Besitzungen am Schwarzen Meer darstellen. Um dieses Zieles willen hat Rußland seit dem 18. Jahrhundert eine Reihe blutiger Kriege mit der Türkei geführt, die Befreiermission auf dem Balkan übernommen und in ihrem Dienste bei Ismail, bei Navarin, bei Sinope, Silistra und Sewastopol, bei Plewna und Schipka enorme Leichenhügel errichtet. Die Verteidigung der slawischen Brüder und Christen vor den türkischen Greueln fungierte bei dem russischen Muschik als ebenso zugkräftige Kriegslegende, wie jetzt die Verteidigung der deutschen Kultur und Feigheit gegen die russischen Greuel bei der deutschen Sozialdemokratie. Aber auch die russische Bourgeoisie erwärmte sich viel mehr für die Aussichten auf das Mittelmeer als für die mandschurische und mongolische Kulturmission. Der japanische Krieg wurde von dem liberalen Bürgertum besonders deshalb als ein sinnloses Abenteuer so scharf kritisiert, weil er die russische Politik von ihrer wichtigsten Aufgabe ablenkte – von dem Balkan. Der verunglückte Krieg mit Japan hat noch in anderer Hinsicht nach derselben Richtung gewirkt. Die Ausbreitung der russischen Macht in Ostasien, in Zentralasien, bis in den Tibet und nach Persien hinein, mußte die Wachsamkeit des englischen Imperialismus lebhaft beunruhigen. Besorgt um das enorme indische Reich, mußte England die asiatischen Vorstöße des Zarenreichs mit wachsendem Mißtrauen verfolgen. In der Tat war der englisch-russische Gegensatz in Asien um den Beginn des Jahrhunderts der stärkste weltpolitische Gegensatz der internationalen Situation, wie er höchstwahrscheinlich auch der Brennpunkt der künftigen imperialistischen Entwicklung nach dem heutigen Weltkrieg sein dürfte. Die krachende Niederlage Rußlands im Jahre 1904 und der Ausbruch der Revolution änderten die Situation. Auf die sichtbare Schwächung des Zarenreichs folgte eine Entspannung mit England, die im Jahre 1907 sogar zu einer Abmachung über gemeinsame Verspeisung [17] Persiens und freundnachbarliche Beziehungen in Mittelasien führte. [18] Dadurch wurde Rußland der Weg zu großen Unternehmungen im Osten vorerst verlegt, und seine Energie wendete sich um so kräftiger dem alten Ziel – der Balkanpolitik zu. Hier war es nun, daß das zarische Rußland zum ersten Male seit einem Jahrhundert treuer und gut fundierter Freundschaft mit der deutschen Kultur in einen schmerzlichen Gegensatz zu ihr geraten war. Der Weg zu den Dardanellen führt über die Leiche der Türkei, Deutschland betrachtete aber seit einem Jahrzehnt die Integrität dieser Leiche für seine vornehmste weltpolitische Aufgabe. Freilich hat die Methode in der russischen Balkanpolitik schon verschiedentlich gewechselt, und auch Rußland hat eine Zeitlang – erbittert durch den „Undank“ der befreiten Balkanslaven, die sich der Vasallität beim Zarenreich zu entwinden suchten – das Programm der „Integrität“ der Türkei vertreten, auch mit demselben stillschweigenden Vorbehalt, daß die Aufteilung auf günstigere Zeiten verschoben werden müsse. Jetzt aber paßte die endliche Liquidation der Türkei in die Pläne Rußlands sowohl wie der englischen Politik, die ihrerseits zur Stärkung der eigenen Position in Indien und Ägypten die dazwischen liegenden türkischen Gebiete – Arabien und Mesopotamien – zu einem großen mohammedanischen Reich unter britischem Zepter zu vereinigen strebt. So geriet im Orient der russische Imperialismus, wie früher schon der englische, auf den deutschen, der in der Rolle des privilegierten Nutznießers der türkischen Zersetzung als ihre Schildwache am Bosporus Posto gefaßt hatte. [3*]
Aber noch mehr als direkt mit Deutschland prallte die russische Politik auf dem Balkan mit Österreich zusammen. Die politische Ergänzung des deutschen Imperialismus, sein siamesischer Zwillingsbruder und sein Verhängnis zugleich ist der österreichische Imperialismus.
Aus:
Rosa Luxemburg
Die Krise der Sozialdemokratie
IV
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1916/junius/teil4.htm
@Jochen Mitschka
Der 3. Weltkrieg begann mit "9/11" und wurde ca. 14 Tage später von George W. Bush im Fernsehen verkündet – allerdings nannte er ihn nicht so, sondern schwurbelte stattdessen von einer "Strafaktion mit nicht näher definiertem Ziel und von unbekannter Dauer" (sinngemäss aus dem Gedächtnis zitiert).
Warum haben Sie das nicht wahrgenommen, Herr Mitschka?
Wie schon gesagt: Die Rolle der Politiker wird stark überbewertet. Diese sind in Wirklichkeit nur der Anus, der den Furz abgibt, der in den Massenmedien und der Bevölkerungsmasse gärt. Wenn wir die Gärung in uns stoppen, wird auch das suizidale Furzen der Macrons, Kiesewetters, Strack-Zimmermanns & Co. ein Ende haben. Solche Köpfe würde man angesichts ihrer gemeingefährlichen Aussagen umgehend des Amtes entheben oder ins Gefängnis stecken, wenn wir in der Zivilgesellschaft ganz bei Trost wären.
Der gegenwärtige Unfriede (man muss schon fast sagen: Selbstzerstörungsrausch) resultiert in Wirklichkeit aus einer simplen, aber quälenden Tatsache: Dass die meisten Menschen in unserer digitalisierten / virtualisierten Welt das Gefühl haben, nichts wirklich Reales mehr zu können und in ihren Arbeitstätigkeiten auch nichts Reales beizutragen. Und mit "Realem" meine ich hier nicht die üblichen handfesten, "pragmatischen" Dinge, sondern wirkliche Werte, die etwas mit dem Inneren und dem Auftrag des Menschen zu tun haben. – Das Ganze ist also weniger eine politische oder wirtschaftliche, sondern vielmehr eine philosophische Frage.
Friede wird automatisch einkehren, je mehr Menschen ganz unabhängig vom herrschenden (technokratisch-nihilistisch-psychopathischen) Zeitgeist beginnen, sich wieder dieses Reale zu erarbeiten – und dann auch im sozialen Leben umzusetzen.
Lieber Parkwächter,
Sie erwähnten es bereits: »… wenn wir in der Zivilgesellschaft wären.« Daß das nicht der Fall ist, fällt indes nur sehr wenigen Menschen auf, vermutlich, weil sie tatsächlich »nicht ganz bei Trost« sind. Der Begriff bedeutet ja soviel wie »nicht ganz bei Verstand zu sein«, also unter gestörten oder verminderten Verstandesleistungen zu »leiden« (oder auch nicht zu leiden, indem man andere darunter leiden läßt). Der menschliche Verstand kann nur dann richtig arbeiten, wenn er von existierenden Vorausseztungen ausgeht. Was uns von anderen erzählt wird – und damit meine ich insbesondere die Massenmedien –, muß nicht zwingend zutreffen. Auslassungen und unwahre Hinzufügungen verzerren oft das Bild, das wir uns von einer Sache machen. Menschen, die ein Leben lang sozusagen belogen wurden, indem man sie mit nicht oder nur teilweise zutreffenden Informationen versorgte, sind meines Erachtens nicht wirklich in der Lage, politische, soziale, zwischenmenschliche und wirtschaftliche Situationen zutreffend zu beurteilen. Zudem wurden und werde viele Menschen in ihrer Beurteilsungsfähigkeit dadurch stark beeinflußt, daß man sie in Kindheit und Jugend gewissermaßen psychisch belastet – durch fragwürdige Erziehungmethoden, durch Schulstreß, durch ablenkende Romane usw. Wäre das nicht so, hätten die Massenmedien nicht stets diesen »Erfolg«, ihre seltsamen Sichtweisen bei den Massen durchzusetzen. Wer z.B. nur fernsieht, setzt sich regelmäßig einem durch und durch korrupten Medium aus, das mehr durch die Auswahl der Bilder als durch vernünftige Aussagen besticht. Fernsehen macht nachweislich dumm, schläfert den Zuschauer ein und manipuliert nachhaltig die Wahrnehmungsfähigkeit.
Ihrer Schlußfolgerung kann ich nur zustimmen: Wer beginnt, sich wieder mit dem zu befassen, was Sie als »Reales« bezeichnen, hat weder Zeit noch Lust, sich täglich den Massenmedien auszusetzen, um sich in die jeweils gewünschte Richtung manipulieren zu lassen. Doch ist das meiner Auffassung nach nichts weiter als Wunschdenken: Der sozial abgekapselte Mensch in der Konsumgesellschaft weiß heute oft gar nichts mehr von solchen Dingen. Er arbeitet den ganzen Tag fremdbestimmt und fremdgesteuert, kommt abends nach Hause und will nur noch abschalten. Und diesen Wunsch erfüllt ihm die Glotze hinreichend. Essen, vor die Glotze und dann ins Bett. Gehen Sie einmal abends nach 20 Uhr durch Ihre Stadt: Fast überall flimmert es aus den Fenstern, ein letztendlich todbringendes Flimmern, das mentales Absterben, zwischenmenschliche Zuwendung und geistige Aufmerksamkeit erwürgt.
Ich selbst habe seit gut zwanzig Jahren keinen Fernseher mehr, und ich habe das noch keinen einzigen Tag bereut.
Der gegenwärtige Unfriede wird nicht vom überwiegenden Teil der Bevölkerung befördert, sondern von einer moralisch verwahrlosten Politkaste, die in ihrer Selbstüberschätzung das Schicksal der EU Länder ohne Not mit dem Ausgang des Krieges in der Ukraine verbindet. Sogar Uncle Sam wird es langsam unheimlich mit welcher Geschwindigkeit und Motivation seine Einflussagenten und Ortskräfte in Kriegshysterie ausbrechen als ob es kein Morgen mehr gäbe. Good Job. Aber in diese Abwärtsspirale möchte man dann doch besser nicht mit hinein gerissen werden. Die freigestellte US-Vizeaußenministerin hat es schon sehr früh auf den Punkt gebracht: Fuck the EU. Und so zieht die Karawane weiter in den Fernen Osten mit Chaos und Krieg im Gepäck.
@Irwish: "Menschen, die ein Leben lang sozusagen belogen wurden" – richtig festgestellt. Und das ist auch der schmerzliche Punkt, den Viele zu vermeiden suchen. Sich das einzugestehen, würde fast alles zusammenbrechen lassen, worüber man sich definiert. Wie auch immer: Wer es trotzdem wagt, gewinnt. Es hat letztlich etwas ungemein Befreiendes. Man kann dann endlich die Augen für das wirklich Sinnvolle im Leben öffnen, das wartet.
Nicht nur die Politkaste befördert deen gegenwärtigen Unfrieden, sondern auch die westlichen Massenmedien sowie deren Leser, die jenen Glauben schenken. Und auch die kriegslüsternen Politiker arbeiten nicht wirklich bzw. nicht alle aus rein persönlichen Motiven, sondern meiner Kenntnis nach im Auftrag gewisser westlicher Oligarchen, die es nicht ertragen können, daß Rußland sich nicht mehr ausbeuten läßt. Daß die von Ihnen genannte europäische Politkaste in der Mehrzahl moralisch verwahrlost ist, kann nicht bestritten werden, dafür ist dieser Umstand viel zu offensichtlich. Politiker waren meinen Beobachtungen nach jedoch schon immer Fähnlein im Wind, die für ein bißchen Machtgefühl fast alles zu tun bereit sind. Solche Leute sind mehr oder weniger entartet, von Menschlichkeit keine Spur, allenfalls geschauspielert.
Schlimm, wenn ein Großteil der Bevölkerungen ihren verlogenen Anführern noch immer glaubt. Da werden via Massenmedien Volksmassen aufeinander gehetzt, nur um Macht und Profit zu generieren. Aus meiner Sicht sind das völlig pervertierte Menschen mit der Geisteshaltung eines Aasfressers – obwohl es eigentlich unanständig ist, die armen Tiere zum Vergleich heranzuziehen, denn die haben eigentlich nur Hunger und sorgen dafür, daß sich keine Gifte, die bei der Verwesung entstehen, ausbreiten.