Der isolierte Westen | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Seit Beginn der russischen Intervention in der Ukraine ist es das Ziel des US-geführten Westens, Russland zu isolieren. Immer wieder wird verkündet dass das große Land alleine dastehe, dass es dem Westen mittels Sanktionen und moralischer Außenpolitik gelungen sei, den Kreml aus der internationalen Gemeinschaft herauszutrennen, und als den Bösewicht in die Schäm-dich-Ecke zu stellen. Allenfalls der böse Chinese, ebenfalls ein Hort der Autokratie und Demokratiefeindlichkeit, leiste ihm noch eine gewisse Schützenhilfe. Da ist es nur konsequent, dass führende Vertreter westlicher Länder und Institutionen darüber sprechen, Russland aus den Vereinten Nationen auszuschließen.

Denn ein Land, das sich selbst so verhält wie der Elefant im Porzellanladen, hat sich im Grunde ja selbst bereits aus der internationalen Gemeinschaft ausgeschlossen.

Auch das Abstimmungsergebnis in der Vollversammlung der UN zu Resolution [ES 11/4] am 12. Oktober 2022, in welcher die „Annexion“ der Ostukraine durch Russland verurteilt wurde, scheint diesen Eindruck zu bestätigen. 143 Länder stimmten für die Verurteilung, nur 5 dagegen, während 35 sich enthalten haben. Doch schaut man sich die Liste der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen an ist das Ergebnis gar nicht mehr so überwältigend, wie man zunächst annimmt. Denn von den 143 Ländern sind zugleich 56 Länder, inklusive Großbritannien, Teil des britischen Commonwealth. Diese Organisation besteht aus ehemaligen Kolonien Großbritanniens und dem ehemaligen Kolonialherren selbst. Die meisten der Länder sind kleine Inselreiche, oder wenig entwickelte Länder der sogenannten dritten Welt. Sie stehen nach wie vor in Abhängigkeit von Großbritannien. Nur Australien, Neuseeland, Kanada und Zypern fallen hier aus dem Rahmen. Diese abhängigen Länder würden es jedoch niemals wagen, in den Vereinten Nationen gegen Großbritannien zu stimmen.

Enthalten haben sich unter Anderem Indien und China, die gemeinsam etwa 2,8 Milliarden Menschen, und damit ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren. Ebenso haben sich Südafrika und Pakistan enthalten, sowie noch eine Reihe anderer Staaten, insbesondere der sogenannten dritten Welt. 10 Länder, darunter der Iran, waren in der Sitzung nicht vertreten.

Zudem ist die Motivation einzelner Länder für ihre Zustimmung zu berücksichtigen. Serbien zum Beispiel ist Russland an sich sehr zugeneigt. Im Ukrainekonflikt hat das Land sich bislang neutral verhalten, trägt die westlichen Sanktionen gegen Russland trotz Drohungen und Drucks aus dem Westen nicht mit sondern baut seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland noch aus. Dennoch hat der Balkanstaat die Referenden in der Ost- und Südukraine nicht anerkannt. Grund dafür ist, dass das Land mit dem Kosovo seine eigene Geschichte mit Staatsgebiet hat, das sich selbst für unabhängig erklärt hat, und diesem keinen Anlass geben will, Legitimität für diese einseitige Unabhängigkeit zu erhalten. Auch andere Länder haben aus ähnlichen Gründen für die Resolution gestimmt. Entweder, weil sie Erfahrungen mit Separatismus haben, wie Moldawien, oder weil es im eigenen Land starke separatistische Bestrebungen gibt. Hier ist beispielhaft Spanien zu nennen, wo die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens vor einigen Jahren wieder hochkochten. Man will solche Bestrebungen nirgendwo unterstützen oder befeuern. Das Abstimmungsergebnis sagt damit nicht allzu viel über die russische Isolation aus.

Auch wirtschaftlich steht Russland lange nicht so schlecht dar, wie allgemein behauptet wird. Während die Prognosen für die EU, insbesondere Deutschland, düster aussehen, da die Länder sich durch die Sanktionen selbst vernichten, hat Russland trotz Sanktionen einen Haushaltsüberschuss von umgerechnet etwa 28 Milliarden Euro vorzuweisen. Nach dem anfänglichen Einbruch der Wirtschaftsleistung erholt diese sich bereits wieder, und hat in einigen Sektoren wieder den Stand des Vorjahres erreicht. Die Inflation im Land geht zurück und der Rubel ist im Vergleich zum Euro sogar stärker als noch im Vorjahr. Hinzu kommt, dass durch die Sanktionen die Exportpreise russischer Güter gestiegen sind. Das führt dazu, dass, obwohl der Westen weniger russische Güter importiert, Deutschland, Spanien und weitere westliche Länder, deutlich mehr für ihre Importe bezahlen. Noch drastischer ist der Anstieg der Einnahmen Russlands aus Exporten nach Staaten wie China und Indien, wohin nun die Waren und Rohstoffe fließen, die der Westen nicht mehr abnimmt.

Die Isolation auf internationaler Bühne ist kaum mehr als ein frommer Wunsch des Westens. Dies zeigen die vielen Treffen internationaler Organisationen in der letzten Zeit, in denen diese ihre Zusammenarbeit ausbauen und neue Mitglieder begrüßen. Immer mit dabei: Russland. So tagte Anfang Oktober in der kasachischen Hauptstadt Astana die Conference on Interaction and Confidence Building Measures in Asia (CICA), ein interstaatliches Forum in Asien, das durch multilaterale Zusammenarbeit Frieden, Sicherheit und Stabilität in Asien fördern soll. Mit 28 Mitgliedsstaaten deckt CICA circa 90 Prozent der Fläche und Bevölkerung Asiens ab. Gemeinsam verfügen die Länder über enorme Rohstoffvorkommen und stellen zwei Drittel der internationalen landwirtschaftlichen Produktion bereit.

Bei diesem Treffen wurde nicht nur mit Kuwait ein weiteres Mitgliedsland aufgenommen. Bei einem Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem russischen Präsidenten Putin wurde zudem beschlossen, in der Türkei Gasterminals für den Transit nach Europa einzurichten. Damit übernimmt die Türkei eine Rolle, die bis vor Kurzem noch Deutschland zugekommen ist, und kann diese zu ihrem Vorteil nutzen, wohingegen die EU das Nachsehen hat. Auch Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hielt per Video zugeschaltet eine Rede. Es zeigte sich auf diesem Gipfel, dass sich die Länder Asiens ihrer wichtigen Rolle in der Welt bewusster werden.

Schon zuvor, Mitte September, tagte im usbekischen Samarkand die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), eine Art asiatisches Pendant zur europäischen OSZE. Auch hier war Russland vertreten, zusammen mit anderen asiatischen Staaten. Die SCO zielt auf Zusammenarbeit in wirtschaftlichen und militärischen Angelegenheiten, und hat zum Ziel, Frieden, Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung ihrer Mitglieder zu fördern. Zusammen stellen die Mitgliedsländer mehr als 30 Prozent des internationalen BIP und decken über 60 Prozent von Eurasien ab. Auf dem Gipfeltreffen wurde eine Entwicklung hin zu einer multipolaren Welt festgestellt und anerkannt. Die Mitgliedsländer erklärten, die internationale Zusammenarbeit auf demokratischen Grundsätzen aufbauen zu wollen, in der alle Länder gleichberechtigt sind. Beschlossen wurde eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit, indem zum Beispiel Handelsbarrieren abgebaut werden. So kann Russland den weggefallenen Absatzmarkt Europa ersetzen und seine Rohstoffe nun dorthin exportieren.

Am 16. September wurde zudem der Iran als neues Mitgliedsland aufgenommen. Der Iran hat auch ein Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion geschlossen und wird seine Zusammenarbeit mit Russland im Energiesektor ausbauen. So hat er angekündigt, dutzende Gasturbinen an Russland liefern zu wollen. Die Eurasische Wirtschaftsunion, die von der russischen Regierung einst als einheitlichen „Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok“ angedacht war, beschränkt sich aufgrund der westlichen Weigerung, ihr beizutreten, bislang auf einige Zentralasiatische Staaten. Doch gibt es Freihandelsabkommen mit Serbien, Vietnam und dem Iran. Auch mit Ägypten soll ein solches geschlossen werden. China soll ebenso Mitglied werden, wie Indien Interesse bekundet.

Mit den BRICS gibt es ein weiteres Format, in dem Russland zusammen mit China, Indien, Südafrika und Brasilien vertreten ist. In diesen Staaten leben mit circa 3 Milliarden Menschen knapp 40 Prozent der Weltbevölkerung, Es handelt sich um einen Zusammenschluss aufstrebender Wirtschaftsnationen mit hohen Wachstumsraten, die auch über diese Organisation zusammenarbeiten. Im Juni 2022 hat auch dieses Format ein virtuelles Treffen unter der Leitung Chinas abgehalten. Dabei hat der Präsident von Argentinien, Alberto Fernandez, erklärt, dass Argentinien den BRICS Staaten beitreten wolle. Zudem wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedsstaaten beschlossen. Schon zuvor hat auch der Iran bekundet, dem Format beitreten zu wollen.

Ende Oktober fand in Moskau die 19. Waldai-Konferenz statt. Hier waren 111 Experten, Politologen, Historiker, Militärs und Diplomaten aus 41 Ländern, hauptsächlich aus China, Indien, Pakistan, Indonesien, Venezuela und Südafrika vertreten. Sie alle lauschten der Rede Putins, in welcher dieser mit dem Westen abrechnete. Das westliche Modell des Kapitalismus hätte sich erschöpft, so erklärte er, indem materielle Verteilung zunahm, jedoch auch die Ungleichheit. Der Westen sei nicht mehr in der Lage, die Welt zu führen. Gerade die Vertreter aus Afrika und Lateinamerika stimmen zu, wenn er erklärt, dass die westliche Dominanz endet und einem vielfältigen System weichen muss. Auch mit der westlichen Moral, die sich in Genderthemen, LGBTQ und Überheblichkeit ausdrückt, rechnete Putin unter Beifall ab.

Man sieht also, dass Russland alles andere als isoliert ist. Ob BRICS, SCO oder CICA, auf vielen internationalen Foren mischt Russland mit und stärkt seine Zusammenarbeit abseits vom Westen. Auch nach Russland lassen sich Vertreter der meisten, vor Allem bevölkerungsreichsten Länder gerne einladen. Während die aufstrebenden Länder ihre Zusammenarbeit stärken, wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbaren und gemeinsam auf Wachstum und Stabilität hin arbeiten, sitzt einzig der Westen nicht mit am Tisch. Er ist bei all diesen Foren entweder nicht vertreten, oder verzichtet freiwillig auf die Teilnahme. Damit zeigt sich, dass es der US-geführte Westen ist, der sich selbst mehr und mehr isoliert. Immer mehr Länder wenden sich vom Westen ab. So hat Saudi Arabien es im Rahmen der OPEC+ Staaten nicht nur gegen den Willen der USA durchgesetzt, die Fördermenge für Erdöl um 2 Millionen Barrel täglich zu senken, was den Preis für Öl und Gas in die Höhe schnellen lässt, sondern beabsichtigt nun auch, den BRICS Staaten beizutreten. Die Beziehungen zwischen Saudi Arabien und den USA haben zudem einen Tiefpunkt erreicht. Zu einer internationalen Investitionskonferenz der Future Investment Initiative (FII) in Saudi Arabien, die auch das „Davos in der Wüste“ genannt wird, wurden Vertreter der USA nicht einmal mehr eingeladen.

Viele Länder halten an ihren Beziehungen zu Russland fest oder intensivieren sie sogar noch. So treibt China mit Russland weiterhin ausgiebig Handel und strebt sogar einen Ausbau der Beziehungen an. So haben die beiden Länder erst vor Kurzem eine neue Brücke über den Amur eingeweiht, über den der zunehmende Warenaustausch zwischen den beiden Ländern zumindest teilweise stattfinden soll. Dieser Handel soll zudem nicht mehr in Dollar abgewickelt werden, sondern in den jeweiligen Landeswährungen.

Auch die Vereinigten Arabischen Emirate wollen ihre wirtschaftliche Beziehung zu Russland stärken. Die Golfmonarchien, traditionell enge Verbündete der USA, wenden sich nun vom Westen ab und suchen sich vielversprechendere Partner, die sie unter Anderem in Russland gefunden zu haben glauben.

In Europa ist neben Serbien auch Ungarn nicht vollständig auf Seiten des Westens verortet. Immer wieder sprach Viktor Orban sich gegen die Sanktionen aus, erreichte für sein Land Ausnahmen und arbeitet auch mit dem prorussischen Serbien immer enger zusammen. Ein neuestes Finanzpaket der EU für Kiew hat Ungarn blockiert. Bei einem Treffen im Brüssel hat der ungarische Finanzminister Mihaly Varga den Finanzministern der übrigen Mitgliedsstaaten mitgeteilt, dass es den Änderungen zur Vorbereitung einer 18-Milliarden-Euro Kreditlinie nicht zustimmen würde. Für die Änderung ist jedoch die Zustimmung aller 27 Mitgliedsstaaten notwendig.

Das NATO-Mitglied Türkei wendet sich vom hegemonialen Westen ab und der neuen Realität einer multipolaren Weltordnung zu. Hochrangige Vertreter äußern sich immer klarer in Opposition zum Westen. So kritisieren sie die Sanktionen gegenüber dem Iran und Venezuela, und widersprechen auch den Drohungen gegen Saudi Arabien wegen seiner Weigerung, die Ölfördermenge zu erhöhen. Auf dem Rückflug von einem Treffen der Turkstaaten im usbekischen Samarkand erklärte der türkische Präsident Erdogan außerdem, dass „der US-geführte Westen“ Russland „ohne Grenzen attackiere“ woraufhin Russland sich lediglich verteidige. Die Türkei droht zudem immer wieder damit, die Europäische Zollunion zu verlassen, und der Eurasischen Wirtschaftsunion beizutreten. Auch gibt es in Ankara Bestrebungen, zusammen mit Ägypten und Saudi-Arabien, den BRICS beizutreten. Die Türkei ist zudem Dialogpartner der SCO. Der türkische Präsident Erdogan hat erklärt, dass ein vollständiger Beitritt das erklärte Ziel der Türkei sei.

Am 12. Oktober unterzeichnete Mansour Faye, Senegals Minister für Infrastruktur ein Memorandum, das den Senegal zu einem Mitgliedsstaat des BRICS-Bündnisses machen soll. Damit ist der Staat das erste Land in Westafrika, das dem Forum beitritt, womit es sich auf diese Region der Welt ausweitet. Die Stadt Saint Louis soll in den kommenden Jahren zu einem repräsentativen BRICS-Standort ausgebaut werden, mit Industrie und einem erweiterten Hafen. Weitere afrikanische Staaten könnten auf dem Weg in die Selbstbestimmung diesem Schritt folgen. So bereitet die russische BRICS-Vorsitzende Larisa Selenzowa, die das Memorandum ebenfalls unterzeichnete, Reisen in die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik vor, beides Länder, die seit Jahrzehnten vom Bürgerkrieg zerrüttet werden. Zuvor hat auch schon die ehemalige französische Kolonie Algerien einen offiziellen Beitrittsantrag für das BRICS-Bündnis gestellt.

Kolumbien baut seine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland aus, und erhöht seine Fleischexporte in das Land um beinahe das Doppelte von 32 auf 60 Millionen US-Dollar.

Die kolumbianischen Exporte nach Russland sind im Jahr 2022 insgesamt um acht Prozent angestiegen. 63 Prozent dieser Exporte machen wiederum die Fleischexporte aus. Es zeigt sich, dass gerade Entwicklungsländer und ehemalige Kolonien die Gelegenheit ergreifen, sich aus der westlichen Einflusssphäre zu lösen und sich dabei mit Russland und China zusammentun.

Immer mehr Länder treten also den von Russland und China dominierten Bündnissen und Foren bei oder bauen ihre Zusammenarbeit mit dem Land aus. Diese Bündnisse regeln den grenzüberschreitenden Warenaustausch zudem zunehmend ohne den US- Dollar. Stattdessen wird an rohstoffgedeckten Währungen gearbeitet, werden Rubel, Rupin und Yuan verwendet, sowie ein alternatives Zahlungssystem MIR, eingeführt. Damit schwindet die Macht des US-Dollars mit jedem weiteren Land, das sich vom Westen abwendet und den neuen Allianzen beitritt.

Die Menschen haben genug

Auch die Bevölkerungen vieler Länder haben mittlerweile genug. So kam es in den vergangenen Wochen und Monaten in vielen Ländern zu Protesten gegen die jeweiligen Regierungen. Dabei bringen die Protestierenden vermehrt eine pro-russische Haltung zum Ausdruck. So haben nicht nur in Frankreich, Deutschland, Griechenland und Italien große Proteste gegen die Sanktionen und die Waffenlieferungen an die Ukraine stattgefunden. Auch in Haiti gibt es starkem Widerstand gegen die pro-amerikanische Marionettenregierung, wobei russische Flaggen in verschiedener Form gesichtet wurden. Ähnlich verhielt es sich bei dem Regierungssturz in Burkina Faso wo russische Fahnen neben den Landesfahnen geschwenkt wurden.

In zahlreichen Ländern Afrikas, der ehemaligen Kolonien einiger westlicher Länder, kommt es zu antiwestlichen Demonstrationen. So gingen in Äthiopien über 100.000 Menschen gegen den Westen auf die Straße, und forderten ein Ende der Einmischung in das Land. Auch im Tschad wurde gegen die Militärregierung und die französische Einmischung protestiert.

Russland ist also alles andere als isoliert, sondern erfreut sich großer Beliebtheit überall auf der Welt.

Über verschiedene internationale Organisationen baut es seine Beziehungen zu vielen Ländern der Welt, darunter Schwergewichte wie Indien und China, weiter aus. Anstatt seine Rohstoffe in den Westen zu exportieren, erhöht es seine Exporte in andere Regionen der Welt zu günstigen Konditionen. So können andere Länder wirtschaftlich von den Sanktionen des Westens profitieren, und finden einen Weg, sich von den ehemaligen Kolonialmächten zu lösen. Viele Regierungen, aber auch Völker haben genug von der Knechtschaft durch den Westen, und scheinen nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben, sich von diesem zu lösen, und zu einer eigenständigen Rolle zu finden. Russland, aber auch China bieten ihnen dafür nicht nur den Anlass, sondern auch die Möglichkeit. Ob das zu einer erneuten Abhängigkeit, diesmal von diesen Ländern, führen wird, ist jetzt noch nicht absehbar.

Der Westen hat sich also vielmehr vollkommen selbst isoliert. Im wirtschaftlichen Niedergang begriffen, gebeutelt von Energieunsicherheit, Rezessionen, fehlenden Absatzmärkten, Deindustrialisierung und überfordert mit einem Strom von Flüchtlingen, hat er sich sein eigenes Grab geschaufelt und verliert seine hegemoniale Stellung. Gleichzeitig werden Milliarden an Dollar in der Ukraine und in fragwürdigen Rüstungsprojekten versenkt, gar ein Marshallplan für die Ukraine in Höhe von 750 Milliarden Euro geplant, oder Milliarden in nutzlose Coronaimpfstoffe investiert, während die heimische Bevölkerung frieren und vielleicht demnächst auch hungern darf.

Der Westen befindet sich im kollektiven Niedergang, verhält sich aber noch so, als könne er sich die fortschreitende Eskalation gegenüber Russland noch leisten.

Gleichzeitig eröffnet man mit einer Eskalation in Richtung China eine weitere Front und das, obwohl die heimischen Waffenarsenale sich bedenklich leeren und somit eine bewaffnete Konfrontation vorhersehbar in einer Niederlage enden würde.

Der Rest der Welt hingegen ist dabei, sich weiterzubewegen, vom Westen abzuwenden und eine multipolare Weltordnung zu etablieren. So hat auch der russische Außenminister Sergej Lawrow eine Abkehr vom Westen angekündigt. Der Westen sei „tollwütig“ geworden, resümiert er treffend. Bei seiner Ansprache an die Teilnehmer des “24. Weltkonzils des Russischen Volkes” fügte er zudem hinzu, dass sich die Völker der Welt gegen den kollektiven Westen auflehnen. Das ist insofern ein Paradigmenwechsel, als dass Russland bis zuletzt an der Hoffnung guter Beziehungen zum Westen festgehalten hat. Immer wieder wurden Vorschläge der Zusammenarbeit unterbreitet, wovon nicht zuletzt die Eurasische Wirtschaftsunion ein Zeugnis darstellt, die einen Wirtschaftsraum „von Lissabon bis Wladiwostok“ bilden sollte.

Der neue, große Wirtschaftsraum, der sich über Zentralasien, den mittleren Osten, Afrika und Südamerika erstreckt, wird ohne den Westen gebildet. Die Multipolare Weltordnung findet ohne ihn statt. Die EU, USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland haben sich selbst ins Abseits gestellt und dürfen nun zusehen, wie der Rest der Welt ohne sie weitermacht, und dabei an vielen Stellen der Welt wahrscheinlich zum ersten Mal seit Jahrhunderten erblüht. Gleichzeitig befinden sich die westlichen Länder auf dem Weg in Richtung dritte Welt. Das Zeitfenster für eine Abkehr von dieser Selbstisolation ist möglicherweise schon geschlossen. Doch selbst wenn nicht, unsere hiesigen Regierungen halten sich verbissen an ihrer selbstzerstörerischen Ideologie fest, und werden jede ausgestreckte Hand, wie schon in der Vergangenheit, abschlagen.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Hanna Taniukevich / shutterstock

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Kommentare (29)

29 Kommentare zu: “Der isolierte Westen | Von Felix Feistel

  1. Roman sagt:

    Ein wirklich sehr guter Beitrag, Herr Feistel. Vielen Dank für Ihre Arbeit und Recherche. Freut mich immer wieder, dass es noch Leute wie Sie in diesem Land gibt.

  2. triple-delta sagt:

    Die Abwendung vom Westen kann nur mit einer Abwendung vom Kapitalismus einhergehen. Die postulierte multipolare Weltordnung wird eine sozialistische Weltordnung werden.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo triple-delta

      was genau meinst du mit `Abwendung vom Kapitalismus`?
      Wovon genau wird sich dabei `abgewendet`?

      Wie würdest Du `sozialistische Weltordnung` definieren?

      Ergänzung:
      Da `(Buch-)Geld(-schöpfung) die Welt regiert` …die `reale` Wirkung dessen `final` im `Kapitalismus` sich offenbarend… wie kommt `etwas wie Geld` in deiner Vorstellung von `sozialistischer Weltordnung` in die Welt, genauer: wie wird die `Geldschöpfung` durch wen bilanziert?

      Danke vorab …
      …und viele Grüße in die Runde

  3. Mike Ahrend sagt:

    "…Märkte mit großem Wachstumspotential…"
    Ich gönne den Menschen in Asien von Herzen einen besseren Lebensstandard. Aber warum können die nicht gleich was besseres machen als diesen ewigen Wachstumsmist zu kopieren? Der muss bekanntlich an der Endlichkeit des Planeten irgendwann scheitern.

    • triple-delta sagt:

      Weil der Stand der Produktionsmittel den Stand der Produktivkräfte determiniert.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo Mike Ahrend

      guter Hinweis, sehr ich genau so!
      Nur… ;)
      … was genau ist die Ursache für den `Wachsumsmist` bzw. was müsste verändert werden?

      und Hallo triple-delta

      kannst Du deine Aussage etwas erweitern?

      …und viele Grüße in die Runde

  4. jsm36 sagt:

    "Es bleibt abzuwarten, ob dieses Meinungsklima auch in Zukunft noch Bestand haben wird."

    Es bleibt abzuwarten ob der dafür verantwortliche Abschaum der Gesellschaft dafür noch hinter Gittern landet.
    Jedenfalls wird ohne unser Aufbegehren nichts weiter passieren!

  5. Zivilist sagt:

    S Ritter rechnet so: G20 – G7 = BRICS

    Man gebe sich aber keinen Illusionen hin, der isolierte Westen ist eine malthusische Bestie, der es egal ist, wer uns wie mordet, Corona 'Therapie', Massenvergiftung per Spritze oder wenn die Russen die Ukrainer umbringen, alles willkommen. Die zum Hass gehirngewaschenen Ukrainer schicken natürlich erst mal die russischsprachigen Ukrainer vor.

  6. Die Widerlichkeit der chinesischen Oligarchie zeigt sich mehr in einem Bild als in tausend Worten und zwar als reines Patriarchat:
    https://www.dw.com/de/china-xi-jinping-vor-dem-gipfel-der-macht/a-63452015

    Hoffentlich versteht man das hier überhaupt noch.

    Hier werden oligarchische und bonapartistische (Russland) patriarchale Herrschaftsstrukturen hochgehalten, was nur den jeweils ausbeutenden und unterdrückenden und damit parasitären Klassen nützt:
    Mitzuhelfen, äußere Feinde aufzubauen, was ihre Macht nach innen stabilisiert und das in allen oligarchischen Herrschaftssystemen dieser Welt,
    die selbst schon längst überwiegend gemeinsam das Projekt des "Great Reset" mit Hilfe der sog. "4. technischen Revolution" verfolgen:
    Endgültige weltweite Etablierung des Patriarchats als weltweite totalitäre Herrschaft unter Inkaufnahme einer möglichen gänzlichen Zerstörung des Lebens und der Natur.

    Historisch waren die Kämpfe der Oligarchien gegeneinander immer nur mit Verheerungen der Bevölkerungen verbunden und dienten nur der siegreichen Oligarchie, die die Bevölkerung der jeweils besiegten feindlichen Oligarchie ebenso unterdrückte und ausbeutete wenn nicht gar schlimmer.
    Gegenwärtig fassen aber die Patriarchate dieser Welt auf Grund der technischen Möglichkeiten die endgültige Weltherrschaft ins Auge, was ja historisch immer die innere Logik jedes Patriarchats war und bis heute ist:
    Das "Römische Reich" z.B. konnte nicht mehr expandieren ab dem 3. Jahrhundert, weil es "überdehnt" war und die damaligen technischen Möglichkeiten der Kontrolle nicht ausreichten – heute ist das anders.
    Das weltweite Coronaregime scheint hier schon wieder vergessen zu sein.
    Die für echte Emanzipation entscheidenden Fronten laufen zwischen "unten" und "oben" quer durch alle patriarchalen Herrschaftsstrukturen dieser Welt.
    Wer sich auf die eine oder andere Seite der sich vermeintlich bekämpfenden Oligarchiengruppen stellt – aus meiner Sicht nur ein geneinsames Herrschaftsmittel der schon längst weltweit sich etablierenden Oligarchie und Plutokratie – ist schon in ihrem Spiel gefangen und behindert damit echte emanzipatorische Arbeit, wenn er sie gar nicht sabotiert.

    • Zivilist sagt:

      Na, da sind wir Westeuropäer doch fein raus, da uns die Davos- Bande die Staatsterroristen Tochter vdL vor die Nase gesetzt hat, um uns bis über den Tod hinaus zu verschulden und davor noch ordentlich zu quälen.

    • hog1951 sagt:

      Neben dem Problem, das Sie anschneiden: Unterdrueckung des Proletariats durch die Oligarchie, gibt es aber noch eine Reihe von Nebenwiderspruechen, wie etwa der Kampf einzelner Staaten gegen die Hegemonialmacht des US-Imperialismus.
      Ist das unterdrueckte Proletariat noch nicht bereit oder in der Lage den Kampf gegen die „eigenen“ Unterdruecker zu fuehren, so gewinnt der antiimperialistische Kampf gegen den Hegemon an Bedeutung.
      Wir vergegenwärtigen uns, dass die Nato/USA die sog Eindämmungspolitik (containment-politik) Russlands, was eine Fortfuehrung der gleichen Politik gegenueber der SU ist, also trotz Absprachen die Natoosterweiterung fortfuehrte. Hier wurde ein Punkt gesetzt durch RU.
      Nun kann man sehenden Auges sich der Politik des US-Imperialismus (gedanklich) unterwerfen, wie der Forist #rolftheus es offensichtlich vorschlägt, aber hier muesste er erklären, was der Vorteil wäre, wenn man sich zu diesem Konflikt nicht äussert, bzw. keinen Standpunkt einnimmt.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo rolftheus

      danke für deine Hinweise auf deine Sicht dessen, was ich damit umschreiben würde, daß auch `China`, `Russland` etc. `nur` (!) alter Wein in neuen Schläuchen ist.

      `Mitzuhelfen, äußere Feinde aufzubauen, was ihre Macht nach innen stabilisiert und das in allen oligarchischen Herrschaftssystemen dieser Welt, …`
      … ein wesentlicher Hinweis auf `des Pudels Kern` der irgendwo auf dem Weg der EIGENEN Bewusstwerdung der EIGENEN Identifikation mit genau dieses `erschaffenden` Identifikationen und dem weiteren EIGENEN Umgang damit liegt.

      Denn…
      …`Die … entscheidenden Fronten laufen zwischen "unten" und "oben" quer durch alle patriarchalen Herrschaftsstrukturen dieser Welt.`
      … würde ich gerne so erweitern/`verwesentlichen`:
      Die entscheidende `Front`*
      läuft zwischen Bewusstwerdung/`Nichtbewusstbleibung` dessen,
      was im Kern die Grundlage für `alles` im Ergebnis in der Welt manifestierte "unten" und "oben"
      in unserem VORfinanzierten** UMVERTEILUNGsspiel ist
      … für echte Emanzipation als Teil der Evolution ;)

      * etwas Lyrik dazu:
      aus `Pförtner`
      https://www.youtube.com/watch?v=3K9xyg9-upY&t=190s
      `Wer, wenn nicht Jetzt?
      Und was, wenn nicht wir?
      Wo, wenn nicht Du?
      Und Wodurch, wenn nicht hier?
      Warum, wenn nicht Alles?
      Und Wofür, wenn nicht Das?

      Das Nichts hat der Stille
      ein Schweigen verfasst.
      Doch warum ballt es sein Herz
      zu einer Faust, wenn es spricht?

      Das Nichts zeugte den Zeugen
      und nannte ihn Ich.
      Und ist Ich auch viele,
      die Wahrheit bleibt schlicht:
      Die Welt ist ein Verb,
      sie handelt Dich.

      Doch jetzt bricht es die Gleichung
      deins ungleich meins.
      Wir ins Quadrat,
      geteilt durch Seins.
      Du multiplizierst,
      du addierst,
      du vereinst,
      doch das Ergebnis der Formel
      bleibt immerfort
      Eins`

      ** im Kern ohne rechtliche Regelung, dh. durch ein BilanzierungsPRIVILEG
      https://pbs.twimg.com/media/FN2jVYjXIAEkhmn?format=jpg&name=medium
      bzw.
      was bedeutet die Aussage der Bundesbank im Kern eigentlich für das eigene `Rollenspiel`
      ?

      Hallo zivilist,
      sind `wir`*** dadurch, daß `wir`*** das `Spiel` mit `da uns die Davos- Bande die Staatsterroristen Tochter vdL vor die Nase gesetzt hat, um uns bis über den Tod hinaus zu verschulden und davor noch ordentlich zu quälen` umschreiben nicht eher `unfein drin` … ;) … ?
      (*** `eigene Nase`)

      Hallo hog1951

      was denkst Du ist der Grund (die `Spielregel`,`Spieloption`) für das, was du beschreibst:
      – Unterdrueckung des Proletariats
      – Kampf einzelner Staaten gegen die Hegemonialmacht des US-Imperialismus
      – sog Eindämmungspolitik
      – Natoosterweiterung
      und spielt dabei für dich der ´normativ faktische` Umstand, daß im Wesentlichen `alles`, um was in `unserem` UMVERTEILUNGsspiel `gestritten` wird (…egal, auf welcher `Seite`) mehr oder weniger auf VORfinanzierung `ruht`, eine Rolle und wenn ja welche
      ?

      Danke vorab!
      …und viele Grüße in die Runde

    • Kiristal sagt:

      Man kan sich ja die Punkte rausgreifen bei denen der Schreiber irrt.

      >>Das weltweite Coronaregime scheint hier schon wieder vergessen zu sein

      In jedem Block bedeutet Corona (die Pandemie) etwas anderes. Im Westen ist "die Pandemie" das aufkommen Chinas insb der Seidenstraße, SCO, BRICS+. Für china ist es der Versuch China durch Wirtschafts- Finanzkollialismus (aka Korruption) zu unterwerfen (sh die Blockade der Apple-Stadt in China vorgeblich wegen Corona, tatsächlich aber aus anderen Gründen). Für Russland ist "die Pandemie" sicherlich die Ausweitung der Nato nach Osten und Versuch Einhegung durch Militärbasen.

      Die Pandemie war sicher zu einem Teil auch ein medizinisches Ereingiss (ein Militärisches, Schlagabtausch Biowaffen). Aber zu einem größrern Teil werden Covid, Pandemie, Klimawandel, usw international benutzt als Bezeichner in der derzeitigen geostrategischen Auseinandersetzung.

    • In China gibt es ja auch viele private Firmen. Ich befürchte, dass es dort daher auch viele Lobbyisten gibt und, dass auch dort einige Journalisten, Politiker und Wissenschaftler dort interessengesteuert sind.

      Ein gutes Kriterium für „Links“ ist die Privatisierung. Da bei uns alle Parteien für Privatisierung sind, wären die nach diesem Kriterium nicht links.

      Und wenn ein Politiker, Journalist oder Wissenschaftler eher die Interessen von manchen Unternehmen oder Gruppen vertritt als die der Beschäftigten im unteren Lohnniveau und der Mieter, dann ist er nach meinem Geschmack auch nicht links.

    • hog1951 sagt:

      Moin, #rhabarbeer, ich will versuchen kurz die Fragen zu beantworten

      Unterdrueckung des Proletariats

      Die Konzentration von Vermögen und auch Kapital durch eh. Sklavenbesitzer oder Kolonialisten fuehrte dau, dass Besitzende sich die ersten Maschinen kaufen konnten wie z.B. maschinelle Webstuehle, an denen dann Nichtbesitzende arbeiten mussten, weil sie ausser ihrer Arbeitskraft nichts anderes besassen.
      Dadurch nun, dass der Besitzer des Webstuhls in der fuer ihn komfortablen Situation war, dass er die anderen fuer sich arbeiten lassen konnte und auch wie lange und gegen welche Entlohnung, konnte er sich fuer den Teil des Geldes, das er ueber den Verkauf der Waren erwirtschaftete, und nicht als Lohn an den Arbeiter ging, neue/verbesserte Maschinen kaufen, um so mehr Profit/Gewinn zu generieren.
      Dass es sich hierbei darum handelt, möglichst viel aus den Arbeitern herauszupressen, weil ja nebenan der kapitalistische Konkurrent aufwartete, der mit noch besseren/schnelleren Maschinen mehr und billiger produzieren konnte. Dieser Konkurrenkampf wurde auf dem Ruecken der Arbeiter ausgetragen.
      Allerdings entwickelte sich gegen diese Unterdrueckung Widerstand von Seiten der Proletarier. Dieser Widerstand wurde mehr oder weniger unterdrueckt von den Kapitaleignern.

      Kampf einzelner Staaten gegen die Hegemonialmacht des US-Imperialismus

      Die meisten Kämpfe der Staaten gegen die Hegemonialmacht wurde umgelogen, weil es einfacher zu glauben ist im Westen, wenn es heisst, der Diktator des Irak entwickelt Massenvernichtungswaffen, gegen die der ‚demokratische‘ Westen mit aller Macht vorgehen muesse. Das galt z.B. auch fuer Jugoslawien, Lybien Syrien und das gilt heute auch fuer die Konfliktfelder in Russland in China im Iran und anderswo.
      Ueber den Hebel der Reservewährung haben die USA die Möglichkeit ihr Haushaltsdefizit auf viele andere Staaten zu verteilen.
      Diesen Hebel wollte z.B. Muammar al-Gadaffi nicht mehr akzeptieren und war daran interessiert eine gesamtafrikanische Währung aufzubauen. Wie wir wissen wurde er von US-Schergen ermordet.

      sog. Eindämmungspolitik und Natoosterweiterung

      Spätestens nach dem Ende des 2.WK war den US-Imperialisten klar, dass ihr Hauptfeind in der kommunistischen SU zu verorten ist. Schier unendliche Rohstoffe, die nur noch (von den Richtigen) aus der Erde geholt werden muessen. Doch dagegen hatten die Besitzer, als die damalige SU etwas einzuwenden. Nachdem also die beiden Warnschuesse gen Osten abgefeuert wurden (Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki), war man sich sicher, dass die SU kleinbeigeben wuerde. Doch die SU unter Stalin entwickelten innerhalb kuerzester Zeit das Vermögen atomar zu antworten.
      Aus dieser Pattsituation entwickelten die US-Strategen die Politik der Einkreisung/Eindämmung, d.h. einen Guertel von Vasallenstaaten aufzubauen, die jederzeit das Feuer auf die SU eröffnen könnten, ohne dass der Gegner die Möglichkeit hätte adäquat
      zu antworten. Das setzte sich ueber die Natoosterweiterung fort bis heute.

      Zu der letzten Anregung/Frage kann ich leider nichts sagen.

      mfG

    • rhabarbeer sagt:

      hallo hog1951

      danke für deine Ergänzungen zu deinen Punkten
      – Unterdrueckung des Proletariats
      – Kampf einzelner Staaten gegen die Hegemonialmacht des US-Imperialismus
      – sog Eindämmungspolitik Natoosterweiterung
      die diese Punkte sehr anschaulich verdeutlichen!

      Meine Frage zielte jedoch auch dahin, ob es vielleicht ein `verbindendes Element` für diese beschriebenen, wahrnehmbaren `Symptome` gibt, praktisch bzw. `normativ faktisch` so zu sagen eine `gemeinsame` Ursache
      ?
      Nach meiner Einschätzung und im Kontext von `Geld regiert die Welt`*:
      Ja, diese `gemeinsame` Ursache gibt es und nennt sich
      im Kern rechtlich ungeregelte (Buch-)geldschöpfung
      (dh. ein BilanzierungsPRIVILEG) …
      … dh. * etwas verwesentlicht:
      `(Buch-)Geldschöpfung bedingt alles, was die Welt regiert.`
      …dh. wer hat `die Macht`, wen & wobei sich selbst als `Schuldner` betrachten wollen zu animieren
      ;)

      … die Zeit ist reif, diesen `blinden Fleck` in `unserem` UMVERTEILUNGsspiel,
      welches sonst alles anderen Bereiche des täglichen Miteinanders beim leben, wirtschaften, bilanzieren, legitimieren, etc. durch `Recht & Ordnung` geregelt haben will/wollte,
      in den Fokus zu rücken ;)

      … übrigens auch ganz unabhängig davon, ob man nun eher nach `linken` oder `konservativ/rechten` Mustern ausschau halten will und vor allem etwas in Richtung heraus aus dem `teile & herrsche`.

      …und viele Grüße in die Runde

    • hog1951 sagt:

      Moin, #rhabarbeer

      Als Marxist beurteile ich die Geschichte als eine Geschichte von Klassen und eine Geschichte von Klassenkämpfen.
      Sklave gegen Sklavenhalter (Spartakusaufstand in Rom), Leibeigener gegen Lehnsherr (Bauernkriege) oder Proletarier gegen Kapitalisten.
      Auf einer etwas anderen Ebene spielt sich der Kampf von abhängigen Staaten gegen Hegemonie ab.
      Dadurch, dass sich ein Herrtschaftssystem etabliert hat, das u.a. Lenin Imperialismus nannte, d.h. ein Staat sorgt dafuer, dass seine in ihm herrschenden Monopole die Gelegenheit erhalten auch in anderen Ländern sich zu bereichern. Sehr gut zu analysieren zur Zeit mit den europäischen Vasallen und ihrem Kriechen vor den US-Imperialisten.
      Wie stark die Ungterdrueckung ist, zeigt sich daran, dass es keiner Kanonenbootpolitik bedurfte, sondern nur 4 Sprengungen in der Ostsee, um alle auf Linie zu bringen.
      Wenn man so will, ist die Ursache fuer alle Fragen, um die es ging im Kapitalismus zu finden.

      „ Ja, diese `gemeinsame` Ursache gibt es und nennt sich
      im Kern rechtlich ungeregelte (Buch-)geldschöpfung
      (dh. ein BilanzierungsPRIVILEG) …“

      Nun, bin ich kein Finanzexperte (…) aber m.M.n. macht das in der diskutierten Form nur Sinn, wenn mit dem Geld auch Macht verbunden ist.
      Solange wir von Geld reden, ist es ‚nur‘ Tauschmittel, sodass man ebenso Muscheln oder Tulpenzwiebeln benutzen könnte (geschichtlich so geschehen). Aber wie gesagt, Geld hat so keine Macht.

      mfG

    • rhabarbeer sagt:

      hallo hog1951

      ich kann deine Sicht sehr gut nachvollziehen, da ich selbst als in der DDR sozialisierter und mit damals ausgeprägtem `religiösen` Ausgleichsangeboten durch Familie, Freunde und Bekannte mein `Gesellschaftsbild` entwickelte, vieles damals `leichter` kritisch sehen konnte, vieles davon heute als damals durchaus berechtigt betrachte und … ;)
      …mir irgendwann ergänzend bewusst wurde, das es ein `Detail` gegeben hat, welches von uns allen nicht betrachtet wurde.
      Denn warum sollte eigentlich zb. für den `Kommunismus` ein `neuer Mensch` notwendig sein, mit all den von verschiedenen Vordenkern als dafür notwendig beschriebenen `Maßnahmen`, wenn `Gier`, `Neid` und `Gewalt` zwar im Menschen angelegt sind, diese jedoch durch die Akzeptanz bzw. das Mitspielen von `(Buch-)Geld(-schöpfung) regiert die Welt` und seinen Facetten in die Welt kommt, dh. nicht der Mensch an sich zu ändern wäre sondern eben vor allem ein Detail des eigenen Umgangs mit dem `eigenen Wert` aus dem Bewusstsein heraus, daß sich zugeschriebene `Schuld` dadurch (sogar dem Recht bekannt ;) ). auflösen ließe?
      Und `…wenn mit dem Geld auch Macht verbunden ist…` ist aus meiner Sicht offensichtlich, denn alles (Buch-)Geld entsteht durch Schuld, dh. durch `die Macht`, `Schuldner` und ihre `dinglichen Sicherheiten` auf den unterschiedlichsten, sogar `völkerrechtlichen`, Ebenen zu `vertraglicher Haftung` zu verleiten.

      Ich sehe leider die Tendenz, daß die `Reduktion` auf `Klassen`/ `Klassenbewusstsein` eben in einem `Revol_v` (nach einer `Revol–ution`) endet, dh. jetzt mal die anderen (die `Richtigen`) die Macht über die Wertedefinition erlangen und wiederum `verschleiert` bleibt, das aller Wert in jedem Einzelnen selbst und ganz ohne Schuld liegt … jedoch glaube ich auch an die `Evolution` des Bewusstseins …
      …und selbst Marx sah `am Ende` eine Auflösung des Staates, da gar nicht notwendig ;)

      … und viele Grüße in die Runde

  7. Kiristal sagt:

    Die Führer des Imperiums West haben ihr eigenen Propagandafilme nicht verstanden.

    Prinzessin Lea: je härter ihr zupackt, desto mehr Sternensysteme werden euch durch die Finger schlüpfen!

  8. Die Propaganda von Frau Selenskyj und einige Mainstreamedien ist ohne Grenzen:

    Frau Selenskyj behauptet, dass sie die Frauen von russischen Soldaten ihre Ehemänner angeblich dazu anstiften würden, ukrainische Frauen zu vergewaltigen. Völlig absurde Behauptung. Denn fast keine Frau würde so etwas machen, da Frauen Mitgefühl mit Vergewaltigungsopfern haben. Außerdem würde eine Vergewaltigung ja bedeuten, dass der Ehemann/Freund mit einer anderen Frau Geschlechtsverkehr hätte und damit gleichsam fremd gehen würde.
    Die Behauptung von Frau Selenskyj ist eine Verumglimpfung der Russen auf unterstem Niveau und fördert den Hass gegen Russen.

    Einige Mainstreammedien verbreiten diese absurde Behauptung unkommentiert oder schweigen hierzu anstatt Kritik zu üben.

    • Zivilist sagt:

      rolftheus@yahoo.de hält das vermutlich für das rettende Matriachat !

    • @ Zivilist

      Ich bin ja überzeugter Feminist, aber ich muss gestehen, dass ich trotzdem über den Witz sehr lachen musste. Der war zu krass.

      Und mehr Frauen, die mitbestimmen, können uns schon retten, vorausgesetzt, sie sind nicht genauso indoktriniert oder interessengesteuert wie viele Männer, die bestimmen.

      Ich bin als Feminist allerdings nicht dafür, dass man Krieg und Wirtschaftskriege führt, um angeblich Frauen und LGBTQIA zu befreien, weil andere Mittel wesentlich humaner und effektiver sind, z.B. Radios und Internet.

    • Koven sagt:

      "Die Behauptung von Frau Selenskyj ist eine Verumglimpfung der Russen auf unterstem Niveau und fördert den Hass gegen Russen."

      Können sie mir bitte eine Quelle dazu geben , wo klar und einwandfrei ersichtlich ist, dass Frau Selenskyi so etwas geäußert hat.

    • Quellen: MSN, Bang Showbizz, olena-selenska-sagt-russische-frauen-rufen-ihre-ehemänner-im-militär-dazu-auf-ukrainische-frauen-zu-vergewaltigen, ferner nau.ch, möglicherweise wurden einige Quellen hinterher wieder gelöscht.

  9. Narrativ zum Nordstreamanschlag:

    Angeblich sollen vor den Explosionen Schiffe an den Tatorten gewesen sein, was man angeblich anhand von Satellitenbildern erkennen können soll. Dies würde bedeuten, dass die Schiffe am Morgen des 26.9.22, dann noch einmal am Abend desselben Tages und noch ein weiteres Mal drei Tage später (gleichsam vor laufender Kamera) die Anschläge verüben konnten, ohne dabei verfolgt und geschnappt zu werden oder auch nur wenigstens erkannt zu werden, obwohl die Ostsee durch Satelliten, Radar, Drohnen, Flugzeuge, Schiffe und Hubschrauber überwacht wird und spätestens nach der ersten Explosion die Alarmglocken hätten läuten müssen und zumal ja auch russische Flugzeuge und Schiffe in diesem Bereich regelmäßig abgefangen werden.

  10. NATO-Flugverbotszone, d.h. Intensivierung des Ukrainekrieges droht:

    Denn die Regierungen der NATO-Länder debattieren darüber, ob sie in der Ukraine ein Flugabwehrsystem, bestehend aus Patriot-Raketen, installieren.

    • Obwohl seit Anfang diesen Jahres 100 Milliarden extra in die Bundeswehr fließen, soll sie nur für 3 Tage Munition besitzen. Besser man hätte den Verteidigungsetat auf das notwendige Minimum reduziert.

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