Die Mechanismen der Selbstzensur, die dem real existierenden prekärem Journalismus innewohnen und ihm die Grenzen des Schreibbaren aufzeigen, sind von panischen Existenzängsten und Unterwürfigkeit gegenüber dem Establishment gekennzeichnet. Denn Abweichler werden gebrandmarkt, denunziert und schlussendlich aus der öffentlichen Wahrnehmung ausgegrenzt. Über die Grenzen des Erlaubten herrscht Konsens – wenn man die guten Beziehungen, den Platz am Tisch der Eliten und die Wichtigkeit des eigenen Wirkens bewahren will. Dabei spielt die Wahrhaftigkeit der veröffentlichten Meinung weniger eine Rolle, als die unbedingte Bewahrung lang gehegter Narrative.
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