Die gespaltene Gesellschaft – Tagesdosis 17.6.2020 (Podcast)

Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.

“Die psychotherapeutische Praxis konfrontiert uns mit Paradoxien, die ich so zusammenfasse: Es gibt (nicht wenige) Menschen, die haben vor nichts mehr Angst als vor Liebe und Frieden.” Hans-Joachim Maaz, Arzt, Psychiater und Psychoanalytiker.

Wurden die Grundgesetz- und Hygienedemonstranten teilweise scharf und völlig unverhältnismäßig von der Polizei angegangen und bestraft, so wurden die Demonstranten gegen Rassismus (1) hofiert und bejubelt. Was passiert da gerade mit uns allen?

Pausenlose Veräppelung der Gesellschaft

Was ist eigentlich mit dem Klimawandel, dem CO2, der Greta und der Fridays for Future-Bewegung geworden? Wischmoppideologie, also einfach weggewischt und ein Coronavirus dabei gefunden? Refugees Welcome, den Wiedergutmachern (2) in diesem Land. Was ist damit? Sind die alle schon toll integriert? Wertvoller als Gold, hieß es damals, seien sie. Doch wo sind sie hin, wenn sie so wertvoll sein sollen? Immer noch in abgeschotteten Bereichen, wo niemand sie sieht? Und was ist nun mit dem Killervirus SARS-CoV-2? Und überhaupt, was ist mit HIV, dem Virus, das AIDS auslösen soll? Das uns alle in den 1980er Jahren auslöschen sollte? Was mit der Vogelgrippe, auf die die Vögel dieser Welt bis heute noch warten? Was ist mit der Schweinegrippe? Wo ist sie hin? Was ist mit der Finanzkrise von 2008? Wo ist die hin? Und was ist mit 9/11? Und was ist jetzt? Überall wird nun gegen Rassismus für Black People demonstriert – ohne Abstand, ohne Maske, und ohne jedwede Skrupel vor Rücksichtnahme, ob des Killervirus, das in Wahrheit nicht einmal die Gefährlichkeit einer gewöhnlichen Grippewelle besitzt? Die größte Verarsche der Welt. So könnte dieses Virus in den Annalen der Weltgeschichte eines Tages auftauchen. Ein US-amerikanisches Problem wird so mir nichts dir nichts nach Deutschland importiert und Schwupps, finden sich Abertausende, die gegen diesen Rassismus hier demonstrieren.

Ich sehe ein Logo, in der Mitte eine weiße Feder und der Rest in Rot getränkt. Rot als die Hautfarbe der Indianer, Red Lives Matter, steht unter der weißen Feder. Aber ich glaube kaum, dass sich die bis heute überlebenden Ureinwohner des Kontinents Amerikas für so etwas, was derzeit in den USA geschieht, missbrauchen ließen. Und ich glaube auch nicht, dass sie in ihrem Interesse mit der Antifa gemeinsam für ihre Rechte kämpfen würden. 

Das falsche Leben

In diesem System der falschen Erziehung, der falschen Bindungsbeziehungen, der falschen Liebe, des falschen Geldes, der falschen Karriere und des falschen Selbstbildes, leben wir alle ein falsches Leben und stellen gesamtgesellschaftlich eine normopathische Kümmerversion unserer Selbste dar. Darauf wies der Arzt und Psychiater Dr. Hans-Joachim Maaz vor ein paar Jahren hin. Schon in seinem Buch über Das falsche Leben, Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft, legte Maaz das Übel unserer gesellschaftlichen Pathokratie bloß. Denn dieses ist die innere Staatsform, in der wir leben. Er schrieb dort auf Seite 191 seines oben erwähnten Buches, Zitat Anfang, Kollektive Protestbewegungen entstehen zumeist dann, wenn die „falschen Selbst“ mit ihren (Ersatz-)Entwicklungschancen eine kritische Grenze der möglichen (Ersatz)-Befriedigung erreicht haben. Dann wirken die Drogen des „falschen Lebens“ nicht mehr ausreichend beruhigend und ablenkend und es werden Kräfte für Protest und für Veränderungswünsche frei. Der Widerstand kündigt einen Gesundungswillen an, der sich aber häufig in einer neuen Form des falschen Lebens verirrt. (…) Protest transportiert immer einen Ich-Willen, formuliert ein „Nein“ gegen erlebte Belastung, Benachteiligung und Kränkung. Protest entsteht zumeist aus einem Zusammenspiel einer individuellen innerseelischen Krise und realen äußeren Belastungen und Bedrohungen, verbunden mit der Gefahr, dass dann nur noch die äußeren Auslöser und kritikwürdigen Verhältnisse angeprangert werden, ohne die Qual der falschen Selbst zu erkennen, Zitat Ende.

Der Objektmissbrauch der Subjekte

Mit anderen Worten, die Widerstandskräfte der Aktivisten speisen ihren Widerstand aus ihrer inneren Verletztheit, der sie die nach außen gerichtete Kritik überstülpen. Beide wirken so als Kraft des persönlichen Widerstandes, werden aber nur als äußeres Dagegensein artikuliert und verstanden. Die innerseelische Verworfenheit ist der Hauptschrei, der auf das als von außen wahrgenommene Gesellschaftdefizit geworfen wird. Die äußere Problemsituation wird somit quasi als eine Welle für den inneren Schmerz benutzt und als Widerstand nach außen artikuliert. Im Dagegensein finden sich so zahlreiche Rechtfertigungsgründe für einen in Wahrheit innerseelischen Schmerz, der jedoch auf einen Scheingegner projiziert wird, da der innere Schmerz, der zumeist durch ein Angepasstsein, durch eine über alle Gesellschaftssysteme hindurch erzwungene Normopathie, nicht mehr gefühlt und somit nicht mehr bewusst als ein vom Inneren her stammendes Ungeliebtsein herrührt. Akzeptiere dein Ungeliebtsein und erwarte von uns, als Gesellschaft, keine Empathie für deinen inneren Schmerz. Fast alle Menschen in unserer Gesellschaft erleiden eine solche Abwertung ihrer Selbste. Diese Abwertung wird unbewusst, häufig aber auch verstärkt durch eine Erziehung des Kindes und der Jugendlichen. Durch jede Form der Erziehung werden Kinder von ihrer Subjektivität getrennt und zu Objekten der Elternschaft und der Gesellschaft umgeformt. In Kinderhorten, Schule, Universitäten und in der Arbeitswelt gilt die Maxime, dass wir dich benutzen und dir vorschreiben, was du zu leisten und was du zu lassen hast. Ausschließlich bewerten wir deinen Gehorsam zu unseren Anweisungen und wir prüfen dich darin, um dich ebenfalls darin zu benoten. Wie deutlich du dich als Objekt unserer Handlungen erweist, desto besser gelingt es uns, eine Autorität deines Lebensweges zu sein. Du machst das, was wir wollen und so zeigen wir dir, wie wir dich gut finden und lieben können. Das ergeht allen und jeder Generation so und das meint ein Psychologe damit, wenn er über transgenerative Traumen spricht. Denn, wenn man dies alles ernst nimmt, leben wir nicht nur in einer normopathischen Gesellschaft. Sie, die Normopathie, ist nur möglich, wenn zuvor möglichst viele Generationen mehrfach und häufig traumatisiert, also in ihrem Inneren gebrochen, entempathiesiert von sich und den anderen wurden. Die Selbstbestimmung wird so konterkariert und die Fremdbestimmung als völlig normal zum eigenen Bezug auf die eigenen Handlungen zur Gesellschaft erkannt. So entsteht das, was der Psychoanalytiker Arno Gruen den Verrat am eigenen Selbst nennt (3). 

Die Blutspur-Experimente

Es ist sehr wichtig, zu verstehen, dass genau diese individuellen Defizite und Zerstörungen im Inneren der Masse unserer Gesellschaft die Norm ausmacht und gewünscht wird. Der geerdete Mensch, der, der in seiner Kraft steht und so gut wie nicht schief und krumm erzogen wurde, ist dieser Masse ein äußerst suspekter, ja all den anderen einer ihre Schieflage aufzeigender Mensch, dessen Spiegelung in ihnen seit jeher als Spinner und Sündenbock ihrer Projektionen dienlicher Nichtmensch wurde. Bis heute ist das so und er ist für sie Beute, sobald sie ihre inneren Verwerfungen irgendwie spüren. Dann sind solche ihr Feind. Bei den Nazis waren dies all diejenigen, die sie als lebensunwert betrachteten, bei den Europäern, die sich die Neue Welt nahmen, waren es die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents. Die Blutspur der Geschichte ist sehr lang, bei der die kranken Menschen wüten durften. Es ist heutzutage eine Kunst, nicht ihre Kleider und äußeren Maskeraden zu sehen, sondern nur ihre menschlichen Schwächen, zu denen wir alle neigen können, wenn die Umstände es von uns erzwingen. Psychologische Experimente, die ihre Universalität aufzeigen, sind zahlreich gemacht worden. Blue Eyed-Konfrontation, Milgrim-Experiment, Schweigespirale, Konformitäts-Forschung, Stanley Prison-Experiment und zahlreiche Ergebnisse der Hypnose-Forschung zeigen auf, wie hauchdünn die Schicht der Zivilisation ist und wie brüchig sie werden kann, wenn die Millionen zerbrochener Kinderherzen in uns Erwachsenen grenzenlosen Freigang hätten. Über dieses Phänomen, was der Urgrund allen menschlichen Übels ist, wurde seit Jahrhunderten das Tuch des großen Tabus gelegt. Zum Zwecke der Politisierung der Massen, um Herrschaft zu verdecken und Macht auszuweiten. Man spricht nicht über den wahren Grund, man deckt eher investigativ die Machenschaften übelster Machtgier auf, um darin den Grund neuer Wahlen oder neuer politischer Möglichkeiten zu erkennen. Wie sagte es der Kognitionsforscher und Psychologe Rainer Mausfeld treffend: Demokratie ist die Umsetzung der Eliten, um freiwillige Knechtschaft zu erwirken.  

Der innere Verfall

 

Nie, wenn es über Lösungen der Weltwirtschaft ging oder geht, der Finanzkrisen, der politischen Blender, der Katastrophen- und Angstverwalter in der Corona-Krise, wird darüber gesprochen, warum diese Menschen stets ihren destruktiven, unterbewussten Anteilen verfallen. Man kann Angela Merkel für vieles zum eigenen Feind erklären, doch etwas ganz anderes ist es, zu erklären, was sie so werden ließ, dass sie empathielos und vollkommen unnachgiebig in der Corona-Krise (und nicht nur dort) keine andere wissenschaftliche Meinung zulässt, als die, die ihre eigene Vorstellung von Karriere zulässt und unterstützt? Wie kann ein Mensch so krumm und irrational so viele namhafte und höchst renommierte Wissenschaftler einfach ausblenden, die eine andere fundierte Meinung zum Corona-Virus haben? Na weil im Unbewussten alle Anteile des verletzten inneren Kindes sein Unwesen treiben, solange diese, es krank machende und zerstören wollende Anteile nicht verarbeitet und nicht angeschaut werden. Die Fülle an Selbstkonflikten wird in Karriere und Lebensstil umgelenkt und das innere schmerzbesetzte Kind zerstört via Projektionen die Außenwelt, was heißt, die Deutsche Gesellschaft. Ähnliche Prozesse finden wir, wenn wir die seelischen Umstände verstehen, in sehr vielen Politikerinnen und Politiker wieder, aber auch in kleineren Maßstäben bei uns selbst. Sie werden verdrängt, denn auch das ist Ziel der normopathischen Menschwerdungsstruktur: Der Mensch muss krumm werden und faulen, nur dann können wir ihn so hinbiegen, wie wir, die Gebrochenen an der Spitze der Gesellschaft, ihn für unser Wohl haben wollen. 

Dr. Hans Joachim Maaz hat ein Meisterwerk veröffentlicht

Sein neuestes Buch Das gespaltene Land, ein Psychogramm, ist ein Jahrhundertwerk geworden, versteht man seinen Inhalt als ein Buch, das als eines der ganz Wenigen in der heutigen Psychologielitertaur steht, dass die gesamte deutsche Politik und Gesellschaft auf die Bank legt und darlegt, dass die gesamte innerseelische Pathogenität zu einer irrationalen Führungsstruktur geführt hat, zu einer Krisenkultur, die ihre Kraft von den jeweiligen inneren, nicht aufgearbeiteten Konflikte herrühren, die unsere Gesellschaft in uns, in jeden Einzelnen hineinzwängt. Als Hans-Joachim Maaz in meiner Sendung M-Pathie war, sagte ich ihm zum Abschied, dass ich ihn für den heutigen Erich Fromm halte, einen Psychologen, der sich im Laufe seines Lebens die Kompetenz angeeignet hat, die wichtigste Lösung für uns Menschen aufzuzeigen – für unsere Zeit. Mit seinem neuen Buch hat er dies aufgeschrieben und ich kann es nur jedem Menschen anempfehlen, zu lesen und seinen Inhalt zu verinnerlichen und an ihm persönlich, im Sinne einer notwendigen Arbeit an sich selbst, zu beginnen. Uns muss klar werden, dass wir unsere innere Not selbst zu verleugnen erlernen. Sie zu verleugnen ist eine Überlebensstrategie unserer Psyche, wie der ebenso renommierte Traumapsychologe Franz Rupert weiß. Die Überlebensstrategie der Selbstverleugnung ist zu einer wichtigen Komponente des angepassten normopathischen Menschen geworden. Wer in dieser Gesellschaft etwas werden will, der muss die Regeln dieser Gesellschaft beherrschen. Du darfst nicht fühlen, weder dich noch den anderen. Wie sonst sind die grauenhaften Taten zu erklären, zu denen sich Menschen in Massen haben verleiten lassen, durch eine Ideologie und ein eben solches Dorthinführen, dem Ziel der jeweiligen Ideologie. 

Totgedacht, warum Intellektuelle unsere Welt zerstören, nennt Roland Baader dieses zerstörerische Phänomen, das, so ist sich auch Noam Chomsky sicher, Intellektuelle leichter und umfassender von einem Zerstörungswillen befallen sind, als der eher schlichte Mensch. Vielleicht deswegen, da Intellektualität für viele eine Überlebensstrategie darstellt, ein Ausweichen auf rationale Strategien? Eine Ideologie will ein Mensch nur deswegen folgsam beschreiten, weil er den Weg zu seinem Selbst abgeschnitten hat, zu seiner Selbstführung. Eine Fremdführung will ein Mensch nur, wenn ihm seine Selbstführung abhandengekommen ist. Die Liebe zu sich und zu den anderen ist dem Menschen in unserer Gesellschaft wegkonditioniert worden. Dieses Wegkonditionieren ist Ziel der Menschwerdung in einer normopathischen Gesellschaft. All diesen Wegkonditionierungen liegt im Wesentlichen die Banalität des Bösen zugrunde, von dem die Philosophin und Antifaschistin Hannah Arendt sprach. Wer im Anderen sich selbst nicht mehr sieht, der ist zu dem fähig, zu dem ein Adolf Eichmann fähig war. Das war ihre Erkenntnis nach 1945 und die Lehre für die Menschheit für ein Nie wieder. Und so lange unsere gesellschaftlichen Strukturen den zu funktionierenden Menschen produziert, so lange werden die Eichmänner und Eichfrauen leben und einer Führung alles abnicken und streng gehorsam zu ihren Weisungen sein wollen. Die Pflicht zum Ungehorsam, zur Remonstration, zu der Arendt nach dem Holocaust aufrief, wurde der blinde Fleck in der Aufklärung der jüngeren Geschichte Deutschlands, vor allem in den Bildungseinrichtungen. Wir erkennen dies heute in der Corona-Krise wieder (4) und sind schier fassungslos darüber. Was ja im Kern, wollte man Hannah Arendts Erkenntnisse umsetzen, eine Entpathogenisierung der Menschen zum Ziel hätte. 

Die Raubritter der Moderne

Gegenspieler all der Maßnahmen zur Gesundung der Gesellschaft ist das Festhalten an einem Finanzwirtschaftssystem, das den Kampf aller gegeneinander nicht aufgeben will und es in ein kooperatives Modell der Gesunderhaltung, der Salutogenese und der Kohärenz umstrukturieren will. Demokratie und Kapitalismus passen nicht zusammen. Demokratie und Kooperation hingegen scheinen füreinander wie gemacht. Die globale Kooperation der Menschheitsfamilie, der Erkenntnis also, das Frieden immer auch alle Menschen beinhaltet, ist zwar durch die UN-Charta längst verbrieft. Doch die Kraft der Destruktivität und die Waffen des falschen Lebens brauchen unendliches Projizieren auf einen konstruierten Feind, damit das innere schmerzverzerrte Kind nicht zum Vorschein kommt und das wahre echte Leben nicht angegangen werden darf. Lieber entfesselt der pathogenisiert-konditionierte Mensch den Weltenbrand und wiederholt so in jedem Jahrhundert das Vergrößern von Elend, Massenmord und Feindproduktion. Im Umbringen großer Menschenmassen ist der Mensch schon immer ein Meister des Todes gewesen. 

Unser jetziges System macht alles, was lebt, also nicht bloß uns Menschen, zu Objekten der Begierde, der Gier und der Ersatzbefriedigungen traumatisierter Generationen, die im Auftrag ihrer zerbrochenen inneren Seelen Rache üben an den zu Objekten konstruierten Subjekten, die unschuldig an ihren Leiden sind. Ursache ist die erzwungene Lieblosigkeit, das Abraspeln der Empathiefähigkeit und das Zentrieren des Wettkampfes als Kampf gegen alle und alles, um den Ersatzhandlungen zu dienen, an denen die gesamte Finanzwirtschaft zappelt und die Pathokratie anstrebt. Die Optimierung der Pathokratie sind alle menschlichen Ressourcen zugewandt. Die ganze Welt der elektronischen Bankengeschäfte sind Ausdruck der pathogenen inneren Strukturen der Alpha-Pathokraten, die sich erdreisten, die gesamte Welt mit in ihren Abgrund zu nehmen. Wer wenn nicht all diese selbsternannten Eliten reißen dieses Welt ,, Champagner trinkend, in den Abgrund? Der gewöhnliche Mensch tut das nicht, will das nicht. Er will Frieden und Freiheit. Sie, die Alpha-Patokraten sind die Raubritter der Moderne und sie steigern ihre Gewinne in jeder Krise auf ungeahnte Höhen, manipulieren diese Krisen zu ihren Gunsten und sind doch bloß nur nimmersatte Milliardäre, denen man niemals gesellschaftliche Unterstützungen anbieten sollte, nur weil in ihnen der Philanthrop erwacht. Ihre gönnerhafte neue Menschenliebe sollen sie mit ihresgleichen teilen. Nicht aber mit uns, wofür wir unsere Gründe haben. Ich persönlich wäre dafür, dass man ihnen ihre Milliarden lässt, aber es ihnen strikt untersagt und verhindert, dass sie mit ihren Geldern auch nur einen einzigen Cent in sogenannte wohltätige oder philanthropische Zwecke für die Gesellschaft einbringen. Milliardäre sollen machen, was sie wollen, mit ihrem Geld. Sollen sie alleine glücklich werden mit ihren Milliarden und sie diese letztlich als Toilettenpapier verwenden. 

Im Namen der Pathokratie

Wenn wir dies alles begriffen und verstünden, dann würde uns allen viele Lichter aufgehen, wenn wir hören Black Lives Matter. Denn der Rassismus der existiert, ist in Wahrheit ein innerer Speziesismus der pathokratischen selbsternannten Elitenmilliardäre und Elitenbillionäre, innerhalb derer wir alle benutzt und nach ihren Gutdünken verwendet werden. Wenn wir ihn auflösen wollen, dann dürfen auch wir alle nicht mehr so sein, wie uns das System formte. Wer über Rassismus redet, nicht aber die Systemfrage stellt, der soll über Rassismus schweigen. Im Namen der Pathokratie wurden die Juden und andere unwerte Leben von den Nazis vernichtet. Im Namen der Pathokratie wurden in Nordamerika die Mayas, die Inkas und andere Ureinwohner Amerikas ganz allgemein fast komplett ausgerottet. Im Namen der Pathokratie wurde die Atombombe erschaffen und immer wieder in ihrer Vernichtungsdynamik optimiert. Im Namen der Pathokratie wurden biologische und chemische Waffen erfunden und bis heute optimiert. Das systematische Ermordenkönnen hat die pathokratische Elite zur Alpha-Industrie erklärt und ihr alle anderen Industriezweige untergeordnet. Im Namen der Pathokratie wurde alles Land erobert, Menschen versklavt, gemeuchelt, verstümmelt, missbraucht, vergewaltigt und zwangsideologisiert. Und immer fand man ein Volk vor, dass seine Grausamkeit unverhüllt und unter großem Jubel und Beifall geifernd ausüben durfte. Man projizierte und identifizierte sich mit allen Bestien der Gegenwart, die die Menschheit je hervorgebracht hatte. Nichts von alledem ist je eine nationale Ursache gewesen, zu dem sie aber gemacht wurde. Keine Nation tut diese Dinge. Menschen tun so etwas, wenn, ja wenn sie in der Pathokratie von Pathokraten geführt, gelenkt und seelisch gefüttert, also missbraucht werden. Das ist bis heute so geblieben, wie wir durch die jetzige Scheinkrise schmerzlich erleben durften. Wir brauchen eine Wende in der Aufklärungsarbeit, in der Widerstandsarbeit und in der Demonstrationsarbeit, die genau das fachlich in den gesellschaftlichen Diskurs einbetten kann. Hans-Joachim Maaz hat dies mit seinem neuen Buch, Das gespaltene Land getan. Michael Hüter (5) tat dies im letzten Jahr mit seinem Buch Kindheit 6.7. Ich tat dies 2012 mit meinem Buch Die Fratze der Gewalt, und viele weitere taten dies sicher auch. Wir brauchen einen Debattenraum, der dieses Wissen, dass wir an unseren Seelen krank gemachte Menschen wurden und werden, wenn wir diese pathokratische Kultur der trangenerativen Traumaweitergabe an zukünftige Generationen immer weiter und weiter vollziehen – durch Anpassung, Gehorsam, Selbstentfremdung und einen gesellschaftlichen Missbrauch. Wenn wir das nicht tun, uns in Massen nicht darüber gewahr werden, dass wir unsere inneren Konflikte lösen müssen, dann können wir Symptome zu Ursachen erklären, wie wir es zum allergrößten Teil in Foren, auf YouTube, in Texten und Büchern, bei Reden und auf Vorträgen, in journalistischer Arbeit und anderen Fachkreisen bis heute überwiegend tun und vorfinden. Es wird keine äußere Demokratie geben, wenn wir nicht für unsere innere Demokratie diese Arbeit an uns selbst vollziehen, mahnt uns Hans-Joachim Maaz in seinem neuen Buch.

Fütter niemals die Bestie

Aufklärungsarbeit ist nicht allein der kantische Weg des Mutes zur Aufklärung und der Befreiung aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit. Aufklärung heißt auch, dass wir uns selbst in dem, was wir tun, warum wir es tun und wozu wir es tun, gewahr werden müssen. Denn das, was wir tun, ist nicht das, was wir wirklich auch tun wollen. Unser Gefängnis ist unsere innere Tiefenstruktur, die, wenn wir sie bedingungslos anschauen, darüber gewahr werden, dass wir fast alle zutiefst verletzte Kinder in erwachsenen Körpern sind. Wenn wir aus dieser Pathologie heraus weiter handeln, werden wir weiterhin Instrumente feinster und tödlichster Destruktivität optimieren und den anderen töten, weil wir im Inneren fast Totgelebte, ja Zombies sind. Wenn wir dem Debattenraum der Aufklärung nicht auch unser Inneres zuführen, werden wir weiterhin die Bestie füttern. Diese Bestie der Destruktivität und des Missbrauchs aller Systeme, den zu funktionierenden und zu gehorchenden Menschen, den unselbstständigen und sich selbst verachtenden Menschen, sind wir alle zusammengenommen. Wer dann zur Führungsbestie wird, liegt an den jeweiligen Kontakten und der inneren benötigten Schieflage, dem sehr krummen Holz, aus dem der jeweilige Mensch geschnitzt wurde, wie Immanuel Kant es schrieb. Die wahre Pandemie, an der fast die gesamte Menschheit gestern litt, heute und morgen noch leiden wird, das ist das Leiden des inneren ungeliebten Kindes. 

Das Kind in dir muss Liebe finden

Die Spaltung dieser Gesellschaft in Gutmenschen und Bösmenschen, hat krank seiende Ursachen und fördert die Krankheit, nicht seine Linderung. Das Spiel von teile die Gesellschaft auf, damit sie sich gegenseitig bekämpfen und dann nie erkennen können, was sie gemeinsam tun können, um uns, das Übel, loszuwerden, ist Nahrung für die, die herrschen müssen, weil sie nicht im Geringsten sich selbst beherrschen können – das kranke innere Kind will aber im Sandkasten über alle herrschen. Es braucht erzwungene Anerkennung, weil es diese als Ersatz zur echten Anerkennung braucht. Dieses dreckige Spiel wird von Spielern erfolgreich konstruiert, die unsere Schwächen der Einsicht um unser krumm gewordenes Holz wissen und es überall dann und dort fördern, wo und wie es noch krummer werden kann. Alle staatlichen Institutionen dienen quasi der Konservierung unseres inneren krummen Holzes. Je krummer und kränker wir werden, desto fester können sie uns beherrschen. Wer Macht braucht, ist selbst ohnmächtig, hat sich selbst verloren und benötigt zur eigenen Stabilität äußere Machtpositionen. Denn wir schreien nicht nach Freiheit oder Frieden oder Selbstermächtigung. Wir schreien nach Posten, Job, Haus, Auto, Karriere und dafür tun fast alle Menschen alles, wirklich alles. Darin liegt die Anziehung zum Gesellschaftssystem des Konsumismus fast aller Migranten begründet. Je höher der Grad an Konsum in einem Land ist, desto mehr Migranten wollen dorthin. Weil auch sie in der Ersatzhandlungsschleife, also in ihren inneren Gefängnissen Gefangene der eigenen Verdrängung sind. Diese Verdrängung ist ihr Heimatverlust, ihr Familienverlust, ja ihre Identität, die mit ihrem Zuhause verknüpft ist. Der Grund ihrer Flucht mag ein gänzlich anderer sein. 

Wir prostituieren uns in hoher Zahl für die Zwecke der Mächtigen unser ganzes Leben lang und sagen: Ja was denn? Was soll ich denn machen? Und die anderen Gleichgesinnten sagen darauf: Ja, ich verstehe dich, wenn du anders handelst und dich für Frieden, Freiheit und eine bessere Welt einsetzt, dann verlierst du ja deinen Job und wirst Verschwörungstheoretiker, vielleicht sogar Rechtsextremist genannt. Empathie so verstanden, ist eine stabil erhaltene Abwertungsmaßnahme des eigenen inneren verletzten Kindes und ein Versteck dafür, in der verordneten Pathokratie zu bleiben. Nicht erkennen zu wollen, dass man selbst irgendwann einmal den Anfang machen muss, mit sich selbst anders umzugehen, damit die Liebe wieder Heimat wird und die Gesunderhaltung wieder im ganzen Selbst zum Sinn des eigenen Lebens wird. Egal was du gleich tust, ganz egal, was es ist. Frage dich ab jetzt, bei allem was du tust und was du über dich ergehen lässt oder über dich ergehen lassen musst: Was würde die Liebe dazu sagen, wie würde sie antworten? Die Antwort darauf ist das, was du wirklich tun solltest. Wenn du das oft machst, dann wirst du dich von deinen inneren Ängsten befreien. Und wenn das sehr viele machen, dann löst sich das Bestiensystem der gelebten Pathokratie in Wohlgefallen auf. 

Als ich die vielen Demonstranten der Bewegung Black Lives Matter in Berlin sah, kam mir sofort in den Sinn: Was für ein großer Schrei nach Liebe sich da zeigt. Denn das war es, was das ganze Phänomen erklärt. Ich will anerkannt, geliebt, respektiert und geachtet sein und für das Gute einstehen. Denn so will ich leben. Gegen Rassismus zu demonstrieren offenbart bei den vielen Demonstranten genau diese nicht gelebte Natur, die die Natur aller Menschen ist. Wir sehen dort die nichtgelebten Anteile, wonach sich gerade junge Menschen stark sehnen. Doch die Rattenfänger wissen um derlei Defizite und fangen diese jungen Leute schnell ein, um sie neu zu programmieren – für ihre Zwecke.

Versuchter Anschlag

Der Anschlagsversuch an den Verleger und Friedensaktivisten Ken Jebsen (6+7) hat bei der Anschlagsgruppe, dem Werfer und den anderen, eine ebensolche Projektion konstruiert. In Ihm, dem Redner und Aufklärer konnten sie ihre inneren Verletzungen spüren und haben diese auf ihn projiziert. Denn nur durch ihn kamen ihre inneren Dämonen zutage und wurden als von ihm an sie gerichtet und einzig von ihm kommend, verarbeitet und erkannt. Dieser Prozess ist für entwertete Menschen, wie ich es hier beschrieben habe, leider ein normaler Vorgang, eine Verdrängungsstrategie des schreienden inneren Kindes, zu dem gerade bei jungen Leuten die Selbstreflexion noch viel zu oft fehlt. Aber dafür werde ich einen anderen Bericht verfassen, einen der aufzeigt, dass der Klassenkampf eine Kopfgeburt tiefer innerer Verletztheit ist und dass der Klassenkampf ein völlig falsches Mittel darstellt, um von ganz unten nach ganz oben zu gelangen. Kampf verschmiert alle Handlungen mit den schreienden inneren Verletzungen und ist daher allein schon ein wunderbares trojanische Zugpferd für die geldmächtigen Lenker dieser Welt. Das gespaltene Land gebiert alle Formen der Destruktivität, weil die innere Destruktivität nach Wiedergutmachung des schreienden inneren Kindes trachtet. Ob wir dann, bildlich gesprochen, ein Gandhi oder ein Hitler werden, hängt von dem Umfeld ab, dem Milieu, für welches Weltbild und narrativ wir uns dann entscheide und mittels welcher Kopfgeburt wir unserem inneren Kind eine Legitimation für ein Verarbeiten oder Ausleben der inneren Verletztheit freies Ausleben anbieten. Im Nachhinein bin ich sehr glücklich darüber, dass ich, damals einundzwanzigjährig, mich für das Verarbeiten entschied und weiterhin große Freude an der Arbeit an mir selbst erlebe. Freunde, wir alle tragen eine große Verantwortung für das, was wir tun und für das, was wir unterlassen. Und glaubt mir, wir unterlassen viel zu viel und geben damit unsere Möglichkeiten auf, mehr aus uns und der Welt zu machen. Das meine ich grundsätzlich im positiven Sinn. Unsere Leben sind das, was wir aus ihnen machen und wozu wir bereit sind, Realität zu erschaffen. Wer aber hat so vielen da draußen erklärt, dass sie nicht können, was andere hingegen einfach tun. Der Mensch ist kein passives Geschöpf. Der Mensch ist Schöpfer seiner Welt – allerdings im Guten und Bösen. Böses zu tun gelingt mit Unachtsamkeit, was mit möglichst wenig Aufmerksamkeit stets gelingt. Gutes hingegen mit Achtsamkeit, was viel Aufmerksamkeit verlangt. 

Quellen:

(1) https://www.youtube.com/watch?v=HSA9AHt16yg&feature=youtu.be

(2) https://www.booklooker.de/Bücher/Angebote/isbn=9783958902343

(3) https://www.youtube.com/watch?v=KQEp2e5vXrU&list=PLlY1qXIUmjwk2jWpMde1tP_o7zx0F9Hub&index=26&t=0s

(4) https://www.youtube.com/watch?v=cmcSDrSMSoY&feature=youtu.be

(5) https://www.youtube.com/watch?v=rEbcZpF0J-Q

(6) https://www.youtube.com/watch?v=CSDN5-Sntd4

(7) https://www.youtube.com/watch?v=oBIqxSpUN_U&t=3007s

Buchempfehlungen zum Artikel:

Hans Joachim Maaz, Das falsche Leben, Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft, München 2020, zweite Auflage.

Hans-Joachim Maaz, Das gespaltene Land, ein Psychogramm, München 2020, erste Auflage.

Rüdiger Lenz, Die Fratze der Gewalt, Versuch einer Aufklärung, 2012, erste Auflage.

John Taylor Gatto, verdummt noch mal! Dumbing us down, Der4 unsichtbare Lernplan, oder, Was Kin der in der Schule wirklich lernen, Bremen 2009, erste Auflage

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Bildquelle: agsandrew / Shutterstock

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