Die Grünen als Steigbügelhalter der globalen Finanzelite | Von Antonia von Fürstenberg

„Nur wo Grün draufsteht, ist echte Diktatur drin“- das Plakat eines Demonstrierenden gegen die Verabschiedung des neuen Bevölkerungsschutzgesetzes irritierte mich. Und veranlasste eine Revision meiner Geschichte mit den Grünen.

Ein Standpunkt von Antonia von Fürstenberg.

Damals, in den siebziger Jahren, war ich jung und verliebt in einen Ökobauer aus Schleswig-Holstein. Die Grünen gab es noch nicht, dafür Alternative, die in Kommunen wohnten und staubtrockene Biobrote backten. Das Bewusstsein erweiterte sich durch LSD und Lesezirkel zu Marx und Menstruation. Anti-Atomkraft-Demos einten die Progressiven aus den Städten und die Biohippies auf dem Land. Meine Schwester, die ich als Landei so oft wie möglich besuchte, lebte in West-Berlin.

Direkt gegenüber ihrer Wohnung war eine von bärtigen Elementen frequentierte Kneipe. Da trank man Bier, rauchte Gitanes und wollte den Kapitalismus abschaffen. Im Keller wurde der Extradienst gedruckt, ein von der Stasi gefördertes SEW Organ. Als er eingestellt wurde, kam dort der Stachel heraus – bis heute das Organ der Grünen.

Der Stachel war aus der Zeitschrift „Rebell“ der marxistisch-leninistischen „Revolutionären Jugend“ hervorgegangen. Einige Jahre später zog ich nach West-Berlin und wurde Theaterschaffende in der alternativen Szene. Wir waren „die Guten“, progressiv und kreativ. Allerdings störte mich schon damals eine Neigung zur moralischen Rigidität „der Guten“, was die Meinung und das Verhalten von Andersdenkenden betraf. Erinnerte es mich doch an die Enge und Doppelmoral meiner katholisch geprägten Jugend.

Wie damals wurde auch in diesen mehr oder weniger „linksprogressiven“ Bewegungen ausgeschlossen und diffamiert, wer sich nicht brav an das vorgegebene Schwarz-Weiß Narrativ hielt. Hausbesetzungen waren gut, Biobauern waren gut, Rio Reiser und die „Einstürzenden Neubauten“ waren gut und in Ostberlin holte man sich billigen Lesestoff und ging ins Berliner Ensemble.

Als die Grünen 1980 gegründet wurden, wählten „die Guten“ grün und lasen das Szeneblatt der Linksalternativen, die taz. „Die Schlechten“ waren im kapitalistischen Schweinesystem zu finden. Konzerneigner waren schlecht. Springerpresse war schlecht. Privateigentum war schlecht, jedenfalls solange wie man selbst noch nichts hatte.

Ehen wurden verachtet und Kinder als gleichberechtigte Sexualwesen integriert in die Erwachsenenwelt. Als Mutter gefiel mir das nicht.

Dann sah ich über vierzig Jahre später Werbevideos für den „Great Reset“, dem Motto des Weltwirtschaftsforums 2021: Dort wird ein junger, sympathisch aussehender Mann gezeigt, der anscheinend nur noch vor die Tür geht, um sich sein von einer Drohne geliefertes Essen abzuholen. Er arbeitet im home office, isst kein Fleisch, hat kein Privateigentum und schont die Umwelt vor Überbevölkerung, indem er auf die Zeugung von Kindern verzichtet. Die Welt ist multilateral und refugees welcome. Sollte körperlich ein Organ ausfallen, bekommt er ein neues gedruckt(1).

Ein „Guter“ in der von Klaus Schwab propagierten „Schönen Neuen Welt“ lebt vorwiegend kontaktlos. Er achtet auf seinen klimaneutralen Fußabdruck und hat der Sinnlichkeit, der menschlichen Berührbarkeit, der Unordnung und Widersprüchlichkeit des Lebens und des Denkens abgeschworen.

So jemand ist fremdgesteuert und vermeidet Kontamination mit Wahrheiten, die von denen vom Staat proklamierten abweichen. In einem anderen Video des WEF werden Horrorvisionen einer von Gesundheits-, Umwelt- und sozialen Katastrophen zerstörten Welt gezeigt. Dann, auf Knopfdruck, verwandeln sich diese in eine grüne Idylle.

Statt rauchender Schornsteine tummeln sich dank des „Great Reset“ muntere Fischchen im kristallklaren Wasser(2).

Es ist nicht wahr, dass Reiche gegen die Klimarettung sind. Reiche mögen keine arbeitslos Herumlungernden und Dreck vor der Haustür. Sie lieben Kontrolle über andere, menschenleere Strände, gesunde Ernährung und sattgrüne Golfplätze inmitten intakter Natur.

Für sich und wenige andere. Das lassen sie den Rest der Menschheit etwas kosten. Wie der „Great Reset“ aussehen wird, das verrät ein „Weißbuch“ mit Vorschlägen zur Umsetzung der in dem Buch „CoviD19 — Der große Umbruch“ proklamierten Zukunftsziele(3). Hier einige Auszüge:

  • Bis zu 84% aller Arbeitsprozesse sollen digital oder virtuell (Videokonferenzen) ausgeführt werden. Es besteht also kein direkter menschlicher Kontakt. Home office und social distancing werden zum Lebensmodell.
  • Etwa 50% aller Aufgaben sollen automatisiert werden, d.h. der menschliche Input wird drastisch reduziert, auch bei der Fernarbeit.
  • Beschleunigung der Digitalisierung bei der Weiterbildung/Umschulung (z.B. durch Anbieter von Bildungstechnologie). Vermittlung von Bildungseinheiten via künstlicher Intelligenz (KI) und Algorithmen statt durch menschlichen Kontakt und Austausch.
  • 34% der derzeitigen Organisationsstrukturen sollen „umstrukturiert“ werden – d.h. bestehende Organisationsstrukturen werden für veraltet erklärt, um Platz für neue zu schaffen. Diese bieten durch digitale Strukturen eine umfassende Kontrolle über alle Aktivitäten der Mitarbeiter.
  • Durch die Umstrukturierungen entstehen Lohnskalen mit extrem niedrigen Löhnen, wodurch das ebenfalls geplante „universelle Grundgehalt“ oder „Grundeinkommen“ – ein Lohn, mit dem man kaum überleben kann –, unabdingbar wäre. Es würde die Bezieher abhängig von einem digitalen System machen, ohne Kontrolle über ihre Daten.
  • Der „Great Reset“ sieht ein Kreditsystem vor, bei dem alle persönlichen Schulden „erlassen“ würden – gegen Aushändigung aller persönlichen Vermögenswerte an ein Verwaltungsorgan oder eine Agentur.

Das wäre möglicherweise eine globale Institution wie der IWF. Die WEF Videos wie das Weißbuch propagieren im Namen der Klimarettung eine Menschen wenig zuträgliche Zukunft.

Es scheint, dass in Zeiten einer „Pandemie“, die rigide Maßnahmen und massive Grundrechtseinschränkungen der Regierungen begründet, die Bürger und Bürgerinnen der Welt darauf vorbereitet werden sollen, sich mit home office, social distancing und dem dauerhaften Verzicht auf Geselligkeit, Kultur und Reisen abzufinden. Das nämlich ist das Programm des großen Umbruchs eines Klaus Schwab, Gründer des WEF, und seiner milliardenschweren Mitstreiter. Viele davon aus dem Silicon Valley.

Die oppositionellen, einstmals systemkritischen Grünen unterstützen dieses Umerziehungsprogramm im Namen der Klimarettung. Sie sind zu einer Jubeltruppe der Regierung geworden. So stimmten sie mit einer Ausnahme geschlossen in der Abstimmung zum neuen „Bevölkerungsschutzgesetz“ der Vorlage der CDU/ SPD Regierung zu.

Erstaunlich ist auch, dass die grünen Gentechnikverhinderer jetzt in ihrem Parteiprogramm umschwenken auf eine Befürwortung der Gentechnik. Wer sich der CDU als verlässlicher Koalitionspartner andienen will, muss sich für Gentechnik öffnen. Und für eine verkürzt getestete Genimpfung eintreten, die unser Leben bedrohen und vielleicht unsere DNA verändern und diese Veränderungen vererbbar machen wird(4).

Die Vergesellschaftung von Eigentum hingegen passt zu den Grundwerten der Grünen, die sich aus marxistisch-leninistischen Strömungen formte. Jetzt wird diese Ideologie reaktiviert, um den Mittelstand zu entmächtigen, ihn abhängig und lenkbar zu machen.

Allerdings legen sich hier die grünen Befürworter eines Staatssozialismus ins Bett mit der Finanzelite. Mit Inbrunst wird diese Prostitution verschleiert und zum heroischen Klimarettungsakt erklärt. Damals, in den 70ern und 80ern des 20. Jahrhunderts, waren die Grünen gegen Umweltverschmutzung und das System.

Trotz des Dogmatismus linker Fundamentalisten waren sie aber auch anarchisch, bunt und innovativ. Gegenwärtig dominiert die graue Farbe sozialistischer Einheitsdenker.

Regeln und Gehorsam, Zwang und Unterdrückung individueller Grundrechte kennzeichnen das neue grüne „Wir“.

Grüne eint das traurige Symbol der Maske. Diese Lust am Masochismus wird begleitet von einer schäumenden Wut gegen Andersdenkende. Da werden Maskenfreie durch Freiburg gehetzt, Demonstrierende in Berlin von Linksgrünen und der Antifa massiv angefeindet und, wie in Leipzig, zusammengetreten.

Die grüne Politikerin Claudia Roth, bekannt für ihr Overacting, gefällt sich in moralischer Entrüstung über eine Provokation eines AfD Abgeordneten im Bundestag und verstößt dabei gegen Hygieneregeln(5).

Deutlich wird: Es geht nicht um die Gesundheit, es geht allein um die Macht. Heute wird die linke Forderung nach internationaler Solidarität zum Umbau von nationalen Verfassungen und demokratischen Grundrechten benutzt. Das begünstigt die Errichtung einer globalen Klima- und Hygieneschutzregierung unter weitgehender Auflösung der Nationalstaaten. Umverteilung des Kapitals durch Schuldenerlass gegen Überlassung aller persönlichen Vermögenswerte wird glorifiziert: „Du wirst nichts haben und du wirst glücklich sein“ (Video WEF), denn dein Staat gewährt dir ein Grundeinkommen und wacht immer über dich.

Demokratiezersetzung durch „Bevölkerungsschutzgesetze“ bereiten den großen Umbruch vor- mit den Grünen als klimarettendes Aushängeschild.

Die grüne Bewegung hat es weltweit geschafft, bei Regierungen anzudocken, deren Führungspersonal einerseits beste Verbindungen zu globalen Konzernen, anderseits eine gewisse Neigung zu totalitären Strukturen haben, ob sie nun Biden, Macron oder Merkel heißen. Und Grüne überschlagen sich in Anbiederungen an die noch halbwegs demokratischen Regierungen, um endlich in Machtpositionen zu kommen, die ihnen erlauben, gemeinsam mit der Hochfinanz eine „Neue Weltordnung“ zu schaffen, wie sie schon im Koalitionsvertrag 2018 zwischen CDU/ CSU und SPD avisiert wird (6).

In den auf dem WEF vertretenen Visionen sorgt der Staat für das Leben der Bürger, aber er steuert es auch bis in intimste Vorgänge hinein. Er kontrolliert Zeugung und Gebärfähigkeit durch „planned parenthood“, einem Instrument der Eugenik.

Auch die neue Genimpfung könnte sterilisierend wirken (s. 4)

Der Staat dirigiert das digitalisierte Leben, er fördert im Sinne eines Transhumanismus die Verschmelzung von Mensch und Maschine (7). Allerdings diskret angeleitet durch eine globale Finanzelite, deren immenser Besitz natürlich nicht ins Allgemeineigentum übergegangen ist. Diese Großkapitaleigner nehmen durch finanzielle Zuwendungen mittels Stiftungen und internationalen Organisationen Einfluss auf Politik, Medien, Wissenschafts- und Gesundheitseinrichtungen(8).

Das Weltwirtschaftsforum ist das Instrument zur Vernetzung dieser Kapitaleigner mit Staaten, die als Erfüllungsgehilfen einer globalen Umstrukturierung dienen.

Junge, idealistische Klimaaktivistinnen wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer werden umworben und in Abhängigkeitsverhältnisse hineinmanövriert. Damit Politiker mit den globalen Wirtschaftsplayern zu einem weltweiten privaten Netzwerk verschmelzen, werden sie, so sie Ehrgeiz zu skrupelloser Führung zeigen, in einem Fünfjahresprogramm zu „Young Global Leader“ ausgebildet und treten dann, laut WEF Mitteilung, einer Alumni Gesellschaft bei, „um ihre Führungsreise abzuschließen. Alumni dienen als Stewards des Forum of Young Global Leader, unterstützen den Auswahlprozess und fungieren als wertvolle Mentoren für neue Mitglieder. Unsere Alumni sind für unseren anhaltenden Erfolg von entscheidender Bedeutung, da sie neue Kooperationen oft unterstützen und anleiten und dazu beitragen, die wirkungsorientierte Denkweise der Gemeinschaft zu fördern.“(9)

Teilnehmer dieses Programms waren Jens Spahn und Emmanuel Macron. In diesem Jahr ist die Grüne Annalena Baerbock von den Alumni für das Programm auserkoren.

Quellen:

  1. https://youtu.be/ER04dbt5p74
  2.  https://www.weforum.org/videos/the-great-reset-726dedeacb
  3. https://www.weforum.org/whitepapers/resetting-the-future-of-work-agenda-disruption-and-renewal-in-a-post-covid-world
  4. https://www.globalresearch.ca/world-economic-forum-step-two-resetting-future-work-agenda-after-great-reset/5729175 Klaus Schwab, Thierry Malleret, Covid-19: Der große Umbruch, Forum Publishing, 2020
  5. https://www.heise.de/tp/features/Corona-Impfstoffe-Gigantisches-Tappen-im-Dunkeln-4969117.htmlhttps://www.wodarg.com/impfen/
  6. https://www.youtube.com/watch?v=dntm2gBmveE&feature=youtu.be
  7. https://clubderklarenworte.de/wp-content/uploads/2020/12/Koalitionsvertrag_2018.pdf Seite 146, Zeile 6910-6913 „Zur Stärkung europäischer Handlungsfähigkeit wollen wir die Idee eines „European Council on Global Responsibilities“ unterstützen, die inEU-Mitgliedstaaten wie Frankreich und Polendiskutier twird. Der Council soll als unabhängige Institution Initiativen formulieren, die Europas Wettbewerbs-und Innovationsfähigkeit ermutigen und dazu beitragen, unsere Interessen bei der Gestaltung einer neuen Weltordnung selbst bewusster zur Geltung zubringen.“
  8. https://de.rt.com/gesellschaft/109670-transhumanismus-wef-gruender-schwab-prophezeit/ Hier findet sich auch eine Rede von Ursula von der Leyen, in der sie den „Great Reset“ propagiert: https://axelkra.us/klaus-schwab-und-sein-grosser-faschistischer-reset-offguardian/ Zu Mussolini, der vom Transhumanismus beeinflußt war: Am liebsten, sagte er schon 1925 vor zahlreichen Parteigenossen, würde er den neuen Italiener in der Retorte züchten: ‚Hin und wieder schwebt mir die Idee vor, Generationen im Labor zu schaffen, etwa die Klasse der Krieger –immer bereit zu sterben –, … die Klasse der großen Industriekapitäne, der großen Forscher, der großen Herrscher. Durch diese methodische Auslese schafft man Eliten, die ihrerseits Imperien schaffen.‘“ Hans Woller: Mussolini, der erste Faschist, C.H. Beck Verlag München, 2016 https://www.oekumenisches-netz.de/wp-content/uploads/2020/02/nt-2020-1.pdf Das Repressive an der transhumanistischen Ideologie läuft darauf hinaus, dass der Mensch sich vollständig der Verwertungsdynamik des Kapitalismus zu unterwerfen hat. Das schließt die Möglichkeit seiner eigenen Vernichtung mit ein. Entweder der Mensch wird schlussendlich durch die Maschine bzw. die Künstliche Intelligenz verdrängt oder er wird selbst zur Maschine.
  9. https://open.who.int/2018-19/contributors/contributor; https://www.gatesfoundation.org/How-We-Work/Quick-Links/Grants-Database#q/page=7; https://www.cjr.org/criticism/gates-foundation-journalism-funding.php;
  10. https://www.younggloballeaders.org/vision-and-mission – Eine interessante Auswahl der bisherigen Teilnehmer bei: https://www.youtube.com/watch?v=dntm2gBmveE&feature=youtu.be und https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Global_Leaders

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Die Bücher „Krieg vor dem Krieg“ und „Lückenpresse“ von Ulrich Teusch werden in diesem Zusammenhang empfohlen.

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Danke an die Autorin für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle:  / shutterstock

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