Die Propaganda-Bombardements der Medien und Politiker!

Von Evelyn Hecht-Galinski.

Als das Bild des kleinen syrischen Kindes Omran durch alle Printmedien ging, wie er da gerettet voller Staub und Blut, mit Entsetzen im Gesicht im Krankenwagen sitzt, da hieß: „Hinschauen ist Pflicht“. Wir leben in einer Welt der Bilder, daher ist es legitim, die Menschen aufzurütteln. Das gleiche Phänomen tauchte schon auf mit dem Bild des kleinen syrischen Jungen Aylan, der ertrunken ist und von der Brandung angeschwemmt wurde. Was haben beide Bilder gemeinsam? Sie dürfen gezeigt werden, um das Grauen in Syrien zu zeigen. (1) (2)

Ganz anders stellt sich allerdings die Situation dar, als es um den Gaza-Völkermord 2014 ging. Walter Herrmann, mein vor kurzem verstorbener Freund und Symbol der Kölner Klagemauer, wurde von einem Kölner Gericht im Februar 2015 angeklagt, weil er, Zitat:

„entgegen § 15 Abs. 1 Nr. 1 in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 3  Jugendschutzgesetz schwer jugendgefährdende Trägermedien ausgestellt habe, welche Menschen die sterben oder schweren körperlichen Leiden ausgesetzt sind und waren, in einer Menschenwürde verletzender Weise darstellen und ein tatsächliches Geschehen wiedergeben, ohne dass ein überwiegend berechtigtes Interesse gerade an dieser Form der Berichterstattung vorliegt.“ Zitat Ende.

Walter Herrmann wurde also angeklagt, weil er laut Kölner Gericht „vermeintlich“ völkerrechtswidrige und unmenschliche Kriegsgräuel durch Bildmaterial aus „israelisch-palästinensischen Konfliktzonen“, von toten, schwerverletzten und blutüberströmten Kindern und Jugendlichen aus Gaza ausstellte. Schon damals schrieb ich, dass es nicht Walter Herrmann und die Kölner Klagemauer war, der die Menschenwürde verletzte, sondern allein die Völkerrechts- und Menschenrechtsverbrechen der „Jüdischen Verteidigungssoldaten“, die durch die Ermordung von tausenden Zivilisten, darunter eben auch über 450 palästinensische Kinder in Gaza die Menschenwürde verletzten.(3) (4)

Was lernen wir daraus? Wenn die Medien ihnen nützliche Bilder des Kriegsgrauens zeigen, dann ist das legitim, aber wenn es um Fotos geht, die die Gräuel der „jüdischen Verteidigungsarmee“ zeigen, dann gefährdet das angeblich den Jugendschutz und die Menschenwürde.

Und wieder einmal sind wir bei der deutschen Sonderbehandlung, wenn es um den „Jüdischen Staat“ und das Besatzerregime geht. Der lange Arm von Netanjahu und der Israel-Lobby hat sich inzwischen zu einer Medien-Medusa ausgeweitet, die sich immer mehr ausbreitet und machtvoll agiert. Der Philosemitismus hat inzwischen Züge angenommen, die jede Israel-Kritik zu Judenhass umdeuten und so die Bevölkerungsmeinung in Schach halten. Zumal sich jetzt ein neues zusätzliches ergiebiges Feld für die Israel-Lobby ergeben hat, nämlich die muslimischen Flüchtlinge. Vor diesen wird jetzt als „antisemitisch unterwandert“ gewarnt. Was das bedeutet und welcher Schaden damit angerichtet wird, sehen wir jetzt, wo große Teile der deutschen Bevölkerung immer mehr Vorurteile gegen den Islam und Muslime hegen. Das schleichende Gift der Vorurteile wirkt, verstärkt durch Politik und Medien.

Dazu passt als Antwort auf das lächerliche Burkiniverbot ein mehr als erheiterndes Bild badender Nonnen, das ein kluger Imam gepostet hatte. Dies führte zu „heftigen Reaktionen“, weshalb die Seite von Facebook vorübergehend gesperrt wurde. Auf meiner Facebookseite wurde dieses Bild und Artikel mit persönlichem Kommentar von über 770 Lesern geteilt und hatte über 125.000 Klicks! (5)

Während Europa sich in der Doppelpass-Debatte, im Burka- und Burkiniverbot überbietet, baden christliche Nonnen in Habit und jüdische orthodoxe Frauen und Mädchen mit Kopftüchern und langen Röcken. Hat sich die Gilde der Burka-Experten schon einmal darüber aufgeregt? Mitnichten, betrifft es doch die plötzlich entdeckten „christlich-jüdischen Werte“, während die muslimischen abgelehnt werden! Allerdings ist uns New York einiges voraus, denn dort gibt es ein von Mushky Notik und Mimi Hecht (keine Verwandte!) gegründete Modelabel speziell für orthodoxe jüdische Frauen, das deren Bedürfnis nach „sittsamer“ Mode befriedigt. Inzwischen kaufen dort auch muslimische Frauen ihre Kleider.(6)

Und nebenbei, sollte „Killery“ Clinton zur US-Präsidentin gewählt werden, wird auch sie sicher aus Fotos von den „Judaisten“, den Haredim, den ultra-orthodoxen Juden, wegretuschiert werden, weil Frauen in deren Veröffentlichungen nicht abgebildet werden dürfen. Soviel zu Religion und Frauenrechten, aber darüber haben sich weder die CDU/CSU-Minister, noch die eifrige Burkabeauftragte und rheinland-pfälzische Wahlverliererin Julia Klöckner je aufgeregt. (7)

Das aufgeblähte Sommerloch spülte auch den unerträglichen Versuch von Claude Lanzmann in die Öffentlichkeit, das Bristol Hotel Kempinski in Berlin in Verruf zu bringen. Er beschwerte sich bei der Hotelleitung darüber, dass im Telefonverzeichnis die Vorwahl von Israel fehlte! Für dieses sein aufgeblasenes Problemchen hat er sich mächtig in Szene gesetzt und hat die FAZ, hinter der doch angeblich ein kluger Kopf steckt, seinen unerträglichen, völlig überflüssigen polemischen Text auch noch drucken lassen! Allerdings ist nicht vermeldet, ob sich Lanzmann auch darüber aufgeregt hat, dass auch Palästina nicht auf der Telefonliste steht, die eh nur eine Auswahl von Ländern bereit hält. Dass aber Google Maps den Staat Palästina getilgt hat und stattdessen „Israel“ als Staatsbezeichnung führt, scheint ihn noch weniger zu interessieren.

Es ist ekelerregend, wie sich die Israel-Lobby und ihre Protagonisten inszenieren und auch noch die Medien für ihre Zwecke einspannen können!

Lanzmann hat sicher nicht im Sinne seiner geschiedenen Frau Angelika Schrobsdorff gehandelt. Weil sie aus „Gerechtigkeitssinn“, wie sie sagte, für die Palästinenser Partei ergriff, galt sie bei den Israelis bald als Nestbeschmutzerin und Querulantin. Einige ihrer Bücher sind bis heute nicht auf hebräisch erschienen! Sie kehrte 2006, verbittert über die politische Lage in Israel, nach Berlin zurück, wo sie jetzt starb. (8) (9) (10) (11)

Das Sommerloch in diesem Jahr hat noch anders zu bieten. Zwischen Burkaverbot, Doppelpass, Türkei und Russland-Bashing steht uns jetzt die weitere Israelisierung ins Haus. Gesichtserkennung, Hamsterkäufe, alles Maßnahmen, die nur Terror Angst schüren, aber in Wahrheit den neuen kalten Krieg einläuten, um von eigenen Versäumnissen abzulenken. Was ist bloß aus Deutschland geworden! Lobbyisten, US-Thinktanks, die Israel-Lobby haben die Meinungshoheit in den Medien übernommen. Es gibt einen neuen mehr als Erfolg versprechenden Berufszweig, der wie die Pilze aus dem Boden sprießt: den „Islamkritiker“. Keine Perspektive haben dagegen die Israel-Kritiker. Die gibt es offiziell nämlich gar nicht: Die heißt man nämlich „Israel-Hasser“ oder gleich „Antisemiten“.

Von Phoenix, bis Deutschlandfunk, von Welt bis Tagesspiegel Islamkritiker und Experten. Besonders gefragt sind konvertierte Islamkritikerinnen, wie z.B. die pakistanischstämmige Österreicherin Sabatina James, die vom Islam zum Katholizismus konvertierte. Während also zum Christentum konvertierte Zuwanderer und Flüchtlinge mit Wohlwollen gesehen werden, betrachtet man Muslime oder muslimische Verbände mit Argwohn. So wird der Islam und Muslime zu einer Bedrohung aufgebauscht, wenn diese sogenannten Kritikerinnen Hass und Vorurteile schüren und Falschinformationen verbreiten, was sich wie eine Epidemie über das Land verbreitet. Während man alles, was mit sogenannten „christlich-jüdischen Werten“ in Verbindung gebracht wird, positiv bewertet und mediale Unterstützung findet, wird alles islamische negativ bewertet. Interessant, dass sich deutsche CDU-Innenminister an die Spitze der Bewegung gesetzt haben, um die AfD noch rechts zu überholen. Endlich hat Bundesinnenminister de Maiziere ein Gebiet gefunden, in dem er sich zu profilieren meint, nämlich mit neuer Sicherheit, die Freiheit zu garantieren. Was er vorschlägt, gleicht einer „Israelisierung Deutschlands“.(12)

War es nicht gerade dieser de Maiziere, der schon mehrmals vor einer Misere stand, sein Rücktritt schien nicht fern, kam wie ein Phoenix aus der Asche. Endlich hat die Politik die Erzeugung von Angst, und das Schüren der Terrorangst für ihre Zwecke entdeckt. (13)

Blinder Aktionismus in Zeiten von Wahlen, zusammengefasst in einer „Berliner Erklärung“ der CDU/CSU geführten Innenministerien der Länder, die Überwachung im Kampf gegen den Terror und andere Verbrechen umfangreich auszubauen. Vorratsdatenspeicherung, erhöht von bisher 10 Wochen, auf jetzt 6 Monate, oder die erweiterten Zugriffsmöglichkeiten durch das Bundeskriminalamt BKA, oder Verfassungsschutzämter. Besonders wieder im Blickfeld der CDU/CSU Minister ist auch die Debatte um den Bundeswehr-Einsatz im Innern. Am liebsten würden diese Scharfmacher das Grundgesetz sofort nach ihren Wünschen umschreiben. Das Parlament, der Bundestag, wird doch in Wirklichkeit immer mehr zu einer Staffage, zu einem lästigen Nebenschauplatz. Auch die Eingriffe in verschiedene Netzwerke wie z.B. Facebook sollen verstärkt werden.(14)

Als die Bundesregierung noch eins draufsetzte und den Deutschen dann noch Hamsterkäufe empfahl, da musste allen klar sein, wir befinden uns im neuen Kalten Krieg, diesmal sprichwörtlich geführt an den Kühlregalen der Supermärkte. Was sollte ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt diese Details aus dem Zivilschutz offen zu legen? (15)

Steht Putin, Erdogan, oder der IS vor der Tür und klingelt zweimal? Es ist Wahlkampf und man meint, endlich noch ein Thema gefunden zu haben, um die AfD überflüssig werden zu lassen. Wann wird wohl das Verständnis von Frauke Petry für die Bewaffnung privater Haushalte auch von CDU/CSU Ministern geäußert? Wieviel gefährlichen Schwachsinn werden wir demnächst noch ertragen müssen? (16)

Dabei betont de Maiziere immer wieder, die „Meinungsfreiheit ist für uns nicht verhandelbar“, aber wie es um diese bestellt ist, konnten wir gerade an dem Beispiel Hochschule Hildesheim sehen, wo die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Lehre, dank der Interventionen der Israel-Lobby und des grünen Wissenschaftsministeriums mehr als gelitten hat. Und immer wieder dabei die berüchtigte „Löschtruppe“ der Amadeu Antonio Stiftung (IM-Victoria), die bestimmt, was Rassismus und Antisemitismus ist! (17) (18)

Durch alle diese Ablenkungsmanöver werden die wirklich besorgniserregenden Zustände in deutscher Außenpolitik, wie TTIP, CETA, Rüstungshaushaltsaufstockung, Kriegseinsätze der Bundeswehr bewusst aus den Schlagzeilen gedrängt. Es sollte uns neben der schleichenden ISraelisierung Deutschlands hellhörig machen, dass die deutsche Bundesregierung von einem Besatzerregime, also vom „Jüdischen Staat“, Kampfdrohnen anzuschaffen plant, die auch noch in Israel stationiert werden sollen, mit deutschen Bundeswehrsoldaten, alle Details, wie die Bewaffnung etc. gilt als streng geheim und die Informationen werden von Israel „gedeckelt“. Sind wir als also zu Dackeln des „Jüdischen Besatzerregime“ geworden? (19)

Warum werden gerade diese israelischen Drohnen gekauft und im „Jüdischen Staat“ stationiert? Ist das Kanzlerin Merkels „Spezialgeschenk“ zum bevorstehenden „Jubiläum“ 50 Jahre illegale jüdische Besatzung Palästinas mit inzwischen mehr als 600 000 illegalen jüdischen Siedlern?

Dieser Text erschien zuerst auf der Seite „Sicht vom Hochblauen“: http://sicht-vom-hochblauen.de/die-propaganda-bombardements-der-medien-und-politiker/

Danke an die Autorin für das Recht der Zweitverwertung.

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