Die Geschichte der Terroranschläge vom 11. September 2001 muss neu geschrieben werden, denn nun ist belegt: WTC7 wurde gesprengt.
Von Daniele Ganser.
Hinweis zum Rubikon-Beitrag: Der nachfolgende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
Am 11. September 2001 ereignete sich in den USA der bisher größte Terroranschlag der Geschichte mit rund 3.000 Toten. Die meisten Menschen glauben, beeindruckt durch das Fernsehen, dass damals in New York nur zwei hohe Türme eingestürzt sind. Aber das stimmt nicht, es waren drei. Nämlich die bekannten, über 400 Meter hohen Zwillingstürme WTC1 und WTC2 sowie das 186 Meter hohe WTC7.
Im Unterschied zu den Zwillingstürmen war WTC7 zuvor nicht durch ein Flugzeug getroffen worden. Trotzdem stürzte die massive Stahlskelettkonstruktion in nur sieben Sekunden um 17:20 Uhr ein. Der Einsturz setze plötzlich ohne erkennbare Vorzeichen ein und erfolgte vollständig in den eigenen Grundriss. Der Einsturz von WTC7 kann nur zwei mögliche Ursachen haben: Feuer oder kontrollierte Sprengung.
Während den ersten zweieinviertel Sekunden fiel der Turm mit seinen 47 Stockwerken im freien Fall, also ohne jeden Widerstand mit Erdbeschleunigung nach unten.
Das Hochhaus WTC7 bewegte sich also für 25 Meter auf seiner gesamten Breite genauso schnell nach unten wie ein Fallschirmspringer ohne Fallschirm, der vom Dach des Gebäudes springen würde. Wie ist das möglich? Wie kann ein Stahlskelettbau mit 81 starken senkrechten Stahlsäulen plötzlich in den freien Fall übergehen?
Bild 1: Das Computermodell der Hulsey-Studie (Bild links) stimmt mit dem realen Einsturz von WTC7 überein (Bild Mitte). Das Computermodell der US-Regierung (Bild rechts) jedoch nicht. Dies zeigt: Die US-Regierung hat nicht ehrlich über den Einsturz von WTC7 informiert.
„Feuer hat den Einsturz von WTC7 nicht verursacht. Der Einsturz des Gebäudes kann nur durch das praktisch gleichzeitige Versagen aller Säulen erklärt werden“, so der Bericht. Obschon das Wort „Sprengung“ im Bericht nirgends vorkommt, ist der Befund von Hulsey eindeutig und überzeugend (1):
WTC7 wurde gesprengt.
Dieses Forschungsergebnis ist eine Sensation. Die ganze Geschichte zum Terroranschlag vom 11. September 2001 und zu dem darauffolgenden Krieg der USA gegen Afghanistan, der am 7. Oktober 2001 begann und bis heute andauert, muss neu geschrieben werden. Auch die Bundeswehr, die am Afghanistankrieg teilnimmt, muss darüber nachdenken, was die Sprengung von WTC7 bedeutet.
Schon seit einigen Jahren wird über den Einsturz von WTC7 diskutiert. In England sorgte damals Reporterin Jane Stanley von BBC, die am Tag der Anschläge live aus New York über den Einsturz von WTC7 berichtete, für Verwirrung. Sie berichtete am 11. September 20 Minuten zu früh über den Einsturz von WTC7, das Gebäude stand noch und war hinter ihr klar zu sehen. „Das war ein Fehler“, sagte Jane Stanley später. Auch BBC-Nachrichtenchef Richard Porter entschuldigte sich 2008 für das Versehen (2).
Bild 2: Die 81 Stahlsäulen von WTC7 (Quelle: NIST, 2008, NCSTAR 1A)
Als ich vom Einsturz hörte, schaute ich mir die verfügbaren Videos im Internet an. Ich war damals Senior Researcher an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich und kontaktierte 2006 erfahrene ETH Dozenten für Baustatik und Konstruktion. „Nach meiner Meinung ist das Gebäude WTC7 mit großer Wahrscheinlichkeit fachgerecht gesprengt worden“, erklärte mir damals Hugo Bachmann, emeritierter ETH-Professor für Baustatik und Konstruktion. Auch Jörg Schneider, ebenfalls emeritierter ETH-Professor für Baustatik und Konstruktion, deutet die vorhandenen Daten so, dass „das Gebäude WTC7 mit großer Wahrscheinlichkeit gesprengt wurde.“ Diese Aussagen werden nun durch den Hulsey-Bericht bestätigt (3).
Auch in Deutschland wird seit Jahren über WTC7 diskutiert. Der Physiker Ansgar Schneider hat das plötzliche und gleichzeitige Nachgeben aller 81 Stahlsäulen zu Recht als „extrem erstaunlich“ eingestuft. „Können Sie mir nun eine wissenschaftliche Erklärung geben, wie vereinzelte, lokal begrenzte Brände es ermöglichen, dass sich die Stahlstützen am östlichen Ende mit denen 100 Meter weiter westlich absprechen, um gleichzeitig nachzugeben?“ fragt Schneider in einem Interview, das von Rubikon publiziert wurde. Nur eine absichtliche Zerstörung des Gebäudes könne dies erklären (4).
In den USA ist die Debatte über WTC7 schwierig. Im Abschlussbericht zum Terroranschlag von Thomas Kean und Lee Hamilton, der am 22. Juli 2004 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, fehlt der Einsturz von WTC7 völlig.
Dieser Bericht kann daher nicht ernst genommen werden, da nicht einmal die Anzahl der eingestürzten Hochhäuser stimmt. „Die Kommission hat ein unangenehmes Problem — die Erklärung, wie WTC7 praktisch im freien Fall einstürzen konnte — so umgangen, indem sie den Einsturz des Gebäudes einfach nicht erwähnte“, protestierte damals der 9/11 Forscher David Ray Griffin (5).
Danach hat die US-Regierungsbehörde National Institute of Standards and Technology (NIST) in einem anderen Bericht, der am 21. August 2008 publiziert wurde, behauptet, WTC7 sei wegen Feuer eingestürzt. Der Hulsey-Bericht zeigt nun, dass dies nicht die Wahrheit ist. NIST-Untersuchungsleiter Shyam Sunder hatte damals erzählt, dass beim Einsturz des Nordturms WTC 1 um 10:28 Uhr Trümmerteile auf das 110 Meter entfernt gelegene WTC7 gefallen seien und dort Bürobrände ausgelöst hätten. Das war tatsächlich der Fall. Doch die Behauptung von Sunder, dass sich daraufhin der horizontale Stahlträger A2001 ausdehnte und von seiner Halterung an der Säule 79 sprang, entspricht nicht der Wahrheit (6).
Die Feuer im Gebäude bei der Säule 79 waren nicht heiß genug, um den Träger A2001 von seiner Halterung zu stoßen, so zeigt der Hulsey-Bericht. Auch die Säulen 80 und 81 wurden nicht durch Feuer zerstört, dies konnte der Bauingenieur Hulsey mit umfangreichen Tests nachweisen. „Die Säulen 79, 80 und 81 haben nicht versagt auf den tieferen Stockwerken des Gebäudes, wie das NIST behauptet“, erklärt der Bericht. Damit aber entfällt die von NIST präsentierte Ursache für den Einsturz des ganzen Gebäudes. Feuer kann nicht der Grund für den Einsturz dieses Hochhauses gewesen sein. WTC7 wurde gesprengt.
Der US-Mathematiker Peter Michael Ketcham, der von 1997 bis 2011 am NIST gearbeitet hatte, aber nicht an der WTC7-Untersuchung beteiligt gewesen war, hat im August 2016 angefangen, die NIST-Berichte zu lesen. „Ich wurde schnell wütend. Erstens über mich selber: Wie konnte ich so viele Jahre am NIST arbeiten und dies nicht bemerken? Zweitens wurde ich wütend über das NIST“, erinnert sich der Mathematiker Ketcham. „Je länger ich nachforschte, desto klarer wurde mir, dass das NIST eine vorgefasste Schlussfolgerung präsentierte und dafür die Fakten ignoriert und weggelassen hat.“ Der Hulsey-Bericht hat die Vertuschung des NIST nun aufgeklärt und damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Terroranschläge vom 11. September 2001 geleistet (7).
Daniele Ganser: „WTC7: Feuer oder Sprengung?“
Quellen und Anmerkungen:
(1) Leroy Hulsey, Zhili Quan, Feng Xiao: A Structural Reevalutaion of the Collapse of World Trade Center 7. Draft. University of Alaska Fairbanks, 3. September 2019.
(2) The Conspiracy Files: 9/11 — The Third Tower. BBC News, 6. Juli 2008.
(3) Daniele Ganser: Der erbitterte Streit um den 11. September. Tages-Anzeiger, 9. September 2006.
(4) Klaus-Dieter Kolenda: Geplanter Zusammenbruch. Rubikon, 10. Mai 2019.
(5) David Ray Griffin: The 9/11 Commission Report. Omissions and Distortions (Olive Branch Press 2005), S. 28.
(6) E. Lipton: Report Says Fire, Not Explosion, Felled 7 W.T.C. New York Times, 22. August 2008. Sowie: NIST: Global Structural Analysis oft he Response of World Trade Center Buidling 7 to Fires and debris Impact Damage. US Departement of Commerce November 2008.
(7) Peter Michael Ketcham: Thoughts from a Former NIST Employee. Europhysiscs News (EPN), 25. November 2016.
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Dieser Beitrag erschien am 07.09.2019 bei Rubikon – Magazin für die kritische Masse.
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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.
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Bildhinweis: f11photo / Shutterstock
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