Millionen Kinder verbringen ihre prägenden Jahre unter Masken- und Hygienezwang — sie dürften mit schweren Schäden in ihr Leben starten.
Ein Standpunkt von Michael Hüter.
„Die Kinder schützen vor allen Gefahren ist doch meine verdammte Vaterpflicht“, sang Reinhard Mey. Schutz bräuchte unser Nachwuchs derzeit vor allem vor dem rigiden Corona-Regime an Schulen. Unseren Söhnen und Töchtern wird durch Maskenzwang und Abstandsregeln, durch ständiges Lüften bei Eiseskälte und die Unterdrückung ihrer vitalen Bedürfnisse nach Kontakt und Unbefangenheit schwerer Schaden zugefügt — körperlich wie seelisch. Zudem wird ihr Selbstvertrauen durch die andauernde Suggestion gebrochen, sie seien ein wandelndes Ansteckungsrisiko. „Nebenbei“ werden noch Konformismus und Unterwerfung unter Zwängen trainiert. Welche Generation wächst da heran? Halten wir unsere Kinder für nicht systemrelevant und opfern wir sie deshalb nur allzu bereitwillig auf dem Altar des herrschenden Corona-Narrativs? Wir müssen uns endlich wehren gegen die organisierte Lieblosigkeit, der unsere Kinder ausgesetzt sind.
Als Historiker bin ich seit Monaten zutiefst entsetzt darüber, wie letztlich allein auf Basis von massenhaften PCR-Testungen sich kollektiv eine ganze Gesellschaft, ganze Nationen, in Spaltung und vor allem Irrationalität führen lassen.
Seit Wochen frage ich mich: Wo ist die sogenannte akademische Elite Europas aus Historie, Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie, die sich erhebt und ruft: Es reicht!
Mit einem totalen „Krieg gegen das Virus“, so Emmanuel Macron, werden — wie in jedem Krieg — tausende oder Millionen „Zivilisten“ — in diesem Fall Gesunde — ihre Existenz verlieren, krank gemacht, letztlich getötet (1).
Wo sind die vielen Prominenten Europas aus Wissenschaft, Kunst, Literatur, Musik und Film, die gemeinsam an die Öffentlichkeit treten und rufen: Es reicht! Wir fordern ein Ende des nicht nur medialen Covid-19-Totalitarismus!
Vor drei Jahren schrieb der renommierte deutsche und in Wien lebende Historiker Philipp Blom das mahnende Buch: „Was auf dem Spiel steht!“ Mittlerweile steht alles auf dem Spiel: Menschenrechte, sozialer Frieden, Freiheit, Demokratie, Wohlstand, Arbeit, Toleranz, die Volksgesundheit — nicht wegen des Virus, sondern der in hohem Maße Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen wie „Lockdown“ — und schlicht auch die Würde des Menschen.
Für all diese humanen Errungenschaften haben Menschen teils Jahrhunderte gekämpft und viele ihr Leben gelassen. Diese Errungenschaften sind kein Naturgesetz, nicht teilbar, nicht verhandelbar, nicht interpretierbar und auch nicht messbar.
Nicht ohne Grund gab uns der größte Friedensstifter aller Zeiten, Mahatma Gandhi, mahnend mit auf den Weg: Wer das Unrecht schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig!
Zur Erinnerung: Totalitarismus und Faschismus sind geistige Kinder Europas. Zwischen 1914 und 1970 haben in allen Welt- und Bürgerkriegen, in allen totalitären Gesellschaften Europas, sowohl mit rechten als auch mit linken Ideologien, rund 100 Millionen Menschen das Leben gelassen.
Alle totalitären Systeme Europas — Nationalsozialismus, Stalinismus, italienischer Faschismus, Francos Diktatur in Spanien et cetera — sie alle wurden nicht durch die Machthabenden, nicht durch die Führer und Befehlshaber ermöglicht, sondern ausnahmslos und immer wieder durch die tolerierende oder schweigende Mehrheit. Durch die Denunzianten, aber auch durch die Mutlosen und Ängstlichen. Durch die um ihr Hab und Gut Besorgten. Am Ende verloren fast alle dennoch alles: Hab und Gut, Ehre und Menschenwürde.
Ich schreibe hier nicht nur als Historiker und Kindheitsforscher, sondern in erster Linie als dreifacher Vater.
Noch am Weltspieltag für Kinder am 29. Mai und zum Weltkindertag am 1. Juni waren die meisten öffentlichen Spieleinrichtungen für Kinder geschlossen, Biergärten und Baumärkte hingegen bereits wochenlang geöffnet.
Eine Gesellschaft, die implizit sagt, Kinder und Jugendliche sind nicht „systemrelevant“, will keine Zukunft!
Seit spätestens Ende März und bis heute ergaben alle internationalen Studien zu SARS-CoV-2 Folgendes: Kinder und Jugendliche spielen für das Infektionsgeschehen keinerlei Rolle, sie infizieren sich selten und wenn überhaupt, werden sie in der Regel gar nicht krank (2).
Ein positives PCR-Testergebnis bedeutet nicht automatisch: infiziert! Das müsste mittlerweile jedem Journalisten — auch in Deutschland und Österreich — bekannt, verständlich und nachvollziehbar sein. Und infiziert mit SARS-CoV-2 heißt nicht automatisch, dass man an Covid-19 erkrankt.
Nicht ohne Grund weist jeder PCR-Test-Hersteller darauf hin: Der Test ist für diagnostische Zwecke nicht geeignet.
Daher sind Maskenzwang und Quarantäne bei Kindern und Jugendlichen, allein auf Basis eines positiven PCR-Tests Kindesmisshandlung und schlicht ein Menschheitsverbrechen.
Denn dafür gibt es bis heute keine einzige evidenzbasierte medizinische und damit auch keine rechtliche Rechtfertigung!
Die Initiative „Eltern stehen auf“ hat bundesweit eine Umfrage unter Schülern zum Maskenzwang an Schulen durchgeführt. Ein erster Zwischenbericht von 2.300 Fragebögen ergibt folgendes verheerendes Bild:
Beispielsweise leiden an Atembeschwerden 44,1 Prozent der befragten Schüler. An Kopfschmerzen 73 Prozent, an Müdigkeit 86,4 Prozent, an Konzentrationsstörungen 65,7 Prozent, an Schwindel 38 Prozent und an Angstzuständen rund 36 Prozent.
Zur Erinnerung: Jahrhunderte waren die Schulen Europas in erster Linie ein Ort religiöser, politischer oder ideologischer Indoktrinierung und ebenso ein Ort der Gewalt. Mich beklemmt seit Monaten das Gefühl, als würde Europa seit März alle negativen Geister der letzten Jahrhunderte sprichwörtlich mit einem Schlag aus der Flasche frei lassen.
Nun ein kleiner Auszug der Zwischenauswertung von 2.300 Fragebögen an vornehmlich deutschen Kindergärten und Schulen im Jahr 2020:
In manchen Krippen und Kindergärten müssen die Eltern ihre Kinder an der Tür abgeben, auch in der sogenannten Eingewöhnungsphase, weil den Erwachsenen das Begleiten verboten ist!
Schulklassen sitzen mit Masken und feuchten Jacken den ganzen Tag in Schulräumen mit geöffnetem Fenster!
Immer wieder kollabieren Schüler wegen des Maskentragens und werden obendrein auch noch mit Denunziation und Ausgrenzung bestraft!
Immer wieder wird jungen Menschen suggeriert, wer keine Maske trägt, sei ein Mörder! Mittlerweile belegen jedoch dutzende Studien, dass das Tragen von Alltagsmasken zur Eindämmung der Virusverbreitung absolut nichts bringt.
Schüler dürfen nur noch nach Zeitplan trinken und zur Toilette gehen, nicht nach Bedürfnis!
In manchen Schulen ist es nach dem Schwimmunterricht nicht mehr erlaubt, sich zu duschen und die Haare zu föhnen!
Immer wieder wird Kindern massiv Angst gemacht, mit dem Argument: Wenn du keine Maske trägst, bist du schuld, wenn Opa und Oma sterben!
Diese Aufzählung ist Wahnsinn, ist Pathologie. Hier werden Gesunde krank gemacht.
Eine Menschenrechtskatastrophe
Mit welchem Recht — im doppelten Sinn des Wortes — rauben wir einer ganzen Generation von Kindern und Jugendlichen schlicht alles? Beziehung und Freundschaft, Bildung und Ausbildung, Sport und Gesundheit, Freiheit und Selbstwirksamkeit, den Erwerb lebenswichtiger Kompetenzen, schlicht vollständig die Zukunft!
Kürzlich sprach die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, in der 41. Sitzung des Menschenrechtsrates von einer „Menschenrechtskatastrophe“. „Wenn aber die Rechtsstaatlichkeit nicht respektiert wird, droht der Gesundheitsnotstand zu einer Menschenrechtskatastrophe zu werden, deren negative Auswirkungen die der Pandemie selbst längst übertreffen werden“, warnte die UN-Hochkommissarin.
An alle Höchst- und Verfassungsrichter Deutschlands und Österreichs: Beendet sofort alle Covid-19-Maßnahmen für junge Menschen, für Kinder und Jugendliche, beendet die Maskenpflicht und Schulschließungen, beendet die übertriebenen Hygiene- und Abstandsregeln, kommt zu Verstand und schaut nach Schweden!
Die junge Astrid Lindgren, Autorin von Pipi Langstrumpf, schrieb in den 1940er Jahren in ihr Tagebuch: „Die Menschheit hat den Verstand verloren.“
Schweden im Jahr 2020. Dieses Land hat bis heute weder einen Lockdown durchgeführt, noch eine generelle Maskenpflicht eingeführt. Keine Schulschließungen und vor allem keinen Maskenzwang für Kinder und Jugendliche. In Schweden sind bis heute nicht die von Angela Merkel, Sebastian Kurz, Christian Drosten und Co prophezeiten hunderttausend Menschen gestorben. Schweden macht die Gesunden nicht krank und misshandelt seine Kinder und Jugendlichen nicht mit Maskenzwang.
Kann es sein, dass Covid-19 in vielen Teilen Europas zu einem politischen Virus mutiert ist? Ein kleines, aber möglicherweise klärendes Detail am Rande: Schweden ist bis heute weder in der Eurozone noch Mitglied der NATO. Während sich beispielsweise Deutschland und Österreich im zweiten „Lockdown“ befinden, sind in der angrenzenden Schweiz Schulen, Restaurants, Fitnessstudios, Kinos et cetera geöffnet.
Erstes Urteil zur generellen Quarantänepflicht
Ein portugiesisches Berufungsgericht (Tribunal da Relação de Lisboa) hebt als erstes Gericht Europas mit Urteil vom 11. November 2020 die generelle Quarantänepflicht für positiv Getestete auf. Seine Begründung: Für Gerichte gilt der Grundsatz „in dubio pro reo“. Die PCR-Tests seien unzuverlässig und positiv getestet bedeute weder zwangsläufig ansteckend noch infiziert. Eine medizinische Diagnose, so das Gericht, könne nur ein Arzt stellen (3).
Kann es sein, dass wir lediglich Zeugen eines gigantischen und historisch beispiellosen medizinisch-politischen Macht-Missbrauches sind? Dass hier ein Virus als Sündenbock für etwas Anderes missbraucht wird?
Kinder und Jugendliche sind keine Virusgefahr für die Gesellschaft, auch nicht für die Alten, Kranken und Betagten. Kinder sind und bleiben unsere einzige Zukunft!
Wer das Lachen eines Kindes nicht erträgt, wer die mentale Gesundheit eines Kindes nicht erträgt, wer Kinder zu Masken und Abstandsgeboten zwingt, ist selbst krank. Nicht erkrankt an Covid-19, sondern an Lieblosigkeit, Ignoranz, Hass und Entmenschlichung.
Eines zeigt die Geschichte der Menschheit beeindruckend: Keine Seuche, kein einziges Virus kann so viel Not, Leid, Krankheit, Elend und auch Tod verursachen wie eine mental kranke Gesellschaft, die menschliche Anmaßung und vor allem die Selbstüberschätzung. Davor sollten wir unsere Kinder schützen!
Das Buch „Kindheit 6.7“ von Michael Hüter wird in diesem Zusammenhang empfohlen.
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Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: David Tadevosian / shutterstock
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