Von Rainer Rupp.
Die Aussage des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dass „Geburtenkontrolle Verrat ist“, sei eine “deutlichen Warnung, was passieren wird, wenn Kanzlerin Angela Merkel den türkischen Bürgern visumfreies Reisen in ganz Europa ermöglicht“, warnte am Montag (30. Mai) der US-Anlageberater Mike “Mish” Shedlock auf seiner Internetseite. Shedlock bezieht sich dabei auf einen Bericht der BBC vom selben Tag über eine Fernsehansprache Erdogans, in der er alle muslimischen Familien mit starken Worten auffordert, jegliche Art von Empfängnisverhütung zu vermeiden und mehr Kinder zu haben. „Muslime müssen ihre Nachkommen vermehren“, sagte er.
Bereits jetzt ist die Fruchtbarkeitsrate der Türkei eine der höchsten in Europa und die im Vergleich mit anderen europäischen Ländern junge Bevölkerung des Landes wächst weiter. Derzeit zählt die Bevölkerung des Landes knapp 80 Millionen.
Erdogan ist im August 2014 Präsident der Türkei geworden, nachdem er als Chef der religiösen AKP-Partei 12 Jahre das Amt des Ministerpräsidenten innehatte. In seiner Rede am Montag in Istanbul appellierte der türkische Führer an vor allem an “gut ausgebildete, zukünftige Mütter”, der Geburtenkontrolle zu entsagen und „das weitere Wachstum der türkischen Bevölkerung zu gewährleisten.“ Dabei bürdete er einzig und allein den Frauen die Last auf, in den Familien dafür zu sorgen, dass keine Mittel der Empfängnisverhütung zur Anwendung kommen. Das passt voll und ganz in Erdogans Weltbild, denn Frauen sind weniger Wert als Männer. Sie dürfen den Männern nicht gleichgestellt behandelt werden.
Erdogan selbst ist Vater von vier Kindern. Sein jüngster Sohn Bilal ist weltweit bekannt, d.h. vielmehr berüchtigt wegen seiner guten Beziehungen und seines weitverzweigten Handels mit den Halsabschneidern von ISIS, denen er ihr illegales Öl aus Syrien und Nordirak abkauft und mit hohem Gewinn an internationale Abnehmer weiterverkauft.
Bild: Cancillería del Ecuador (CC BY-SA 2.0)
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