Ein Standpunkt von Felix Feistel.
Immer wieder wird in Bezug auf das Coronaregime vom Faschismus gesprochen. Dabei werden hier oft wild alle Assoziationen in einem Topf miteinander vermischt, die fast schon reflexhaft mit diesem Begriff einhergehen. Viele weisen den Vorwurf von sich mit der Begründung, dieser verharmlose den Nationalsozialismus. Andere mühen sich auf der oberflächlichen Erscheinungsebene ab und sind der Meinung, Faschismus könne nur mit kahlköpfigen Rassisten, Fackelmärschen und Hakenkreuzen einhergehen. Beides ist zwar verständlich, nichtsdestotrotz ist es falsch. Faschismus hat nicht in erster Linie etwas mit dem Nationalsozialismus zu tun. Dass dieser in einer faschistischen Bewegung an die Macht kam, ist zwar richtig, doch Nationalsozialismus und Faschismus sind zwei unterschiedliche Dinge, die man voneinander trennen muss. Das sieht man schon daran, dass es im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts in vielen Ländern vor Allem Europas faschistische Bewegungen gab, und nicht alle davon mit den Ideen des Nationalsozialismus einhergingen.
Die Wiege des Faschismus ist zum Beispiel Italien. Der italienische Faschismus, der noch vor dem deutschen das Land übernahm, war nicht ansatzweise so rassistisch oder antisemitisch wie der deutsche. So waren in den faschistischen Banden auch Schwarze und Juden vertreten, etwas, das es in Deutschland so nicht hat geben können. Dies wurde behindert durch die nationalistische, völkische Idee des Nationalsozialismus, der ausgewählte Menschengruppen als anderen überlegen betrachtete. Nationalsozialismus ist somit eine reine Ideologie, die zu menschenverachtenden Verbrechen geführt hat. Der Faschismus hingegen, auch wenn er in allen Ländern mit Gewalt, Mord, Kampf und Unterdrückung einherging, ist mehr als eine Ideologie. Er ist eine Form, Gesellschaften zu organisieren.
Wenn wir die letzten beinahe 3 Jahre des Coronaregimes aufarbeiten wollen, was definitiv dringend notwendig wäre, kommen wir auch um die Frage nicht herum, wie sehr sich hier Geschichte wiederholt hat, obwohl wir doch stets behauptet haben, aus dieser gelernt zu haben. Daher ist es wichtig zu klären, was eigentlich Faschismus ist, und inwiefern das Coronaregime faschistische Züge aufwies. Nun gibt es jedoch keine einheitliche Definition von Faschismus. Es gab im Laufe der Zeit viele Versuche, zu erklären, was Faschismus ist. Fangen wir daher mit jemandem an, der es wissen muss.
Staat und Kapital
„Faschismus sollte zu Recht Korporatismus genannt werden, denn er ist die Verschmelzung von Unternehmens- und Regierungsmacht“,
ist ein Zitat, das Benito Mussolini, dem italienischen Duce, also Führer der faschistischen Bewegung zugesprochen wird. Es ist also eine Verschmelzung von Unternehmensmacht mit Regierungsmacht notwendig, wenn man vom Faschismus sprechen will. In welcher Form diese Verschmelzung stattfindet, also ob die Regierungsmacht die Unternehmensmacht übernimmt, oder umgekehrt, ist hier nicht erkennbar. Dahingehend kann eine weitere Aussage Mussolinis für Aufklärung sorgen, derzufolge der Staat die Unternehmen dirigiere und kontrolliere.
Dass im Zuge des Coronaregimes eine Verschmelzung von Regierungs- und Unternehmensinteressen stattgefunden hat, ist wohl kaum von der Hand zu weisen. In nie gekanntem Ausmaß haben Staaten eine Krise ausgesprochen und entsprechende, restriktive Gesetze beschlossen, welche die Menschen in eine Zwangslage brachte, in der sie sich Masken kaufen und aufsetzen, sich ständig testen lassen, und schließlich eine experimentelle Gentherapie spritzen lassen mussten. Masken, Tests, Desinfektionsmittel, Genspritzen, all das wird von Konzernen hergestellt, denen die Staaten Milliarden an Steuergeldern in den Rachen geschmissen haben. Politiker haben fragwürdige Maskendeals geschlossen, um einzelnen Konzernen große Vorteile zu verschaffen, haben die Finanzierung der Entwicklung von Gentherapeutika zur Chefsache gemacht, diese mit großen Mengen an Steuergeldern finanziert, und entsprechende Gesetze erlassen, welche diese Mittel geradezu in die Menschen hinein zwang. All das auf einer Grundlage, die realistische betrachtet nie gegeben war. Es wurde also alles daran gesetzt, die Profite der Konzerne zu erhöhen, Steuergelder in die Privatwirtschaft umzuverteilen, Unsummen an Schulden aufzunehmen und neues Geld zu drucken, sodass auch der Finanzsektor bedient worden ist.
Der Staat hat hier allerdings nicht die Kontrolle über die Unternehmen übernommen. Er hat sich lediglich zu deren Gehilfe gemacht. Zudem muss man in heutigen Zeiten Unternehmen wohl durch den Begriff „Konzern“ ersetzen. Bedenkt man, wie mit Jens Spahn und Karl Lauterbach Pharmalobbyisten auf den Posten des Gesundheitsministers gesetzt wurden, wie die European Medical Agency zu 86 Prozent von Pharmafirmen finanziert wird, und an ihrer Spitze mit Emer Cooke zu Beginn der Spritzkampagne eine langjährige Pharmalobbyistin gesetzt worden ist, kann man resümieren, dass es eher die Wirtschaft ist, die den Staat und die suprastaatlichen Organisationen übernommen hat. Auch die Korruptionsaffäre rund um Ursula von der Leyen, die im Alleingang die Genspritzenbestellungen angeleiert hat, legen Zeugnis von der Verflechtung der Institutionen mit der Wirtschaft ab.
Das Gleiche kann man überall auf der Welt beobachten. So stand mindestens eine der Mitarbeiterinnen des US-amerikanischen „Independent Data and Safety Monitoring Board“, das die Sicherheit der in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel überwachen sollte, zuvor auf der Gehaltsliste von Pfizer. Dies gab die besagte Mitarbeiterin Kathryn Edwards, bei einer offiziellen Befragung durch das Informed Consent Action Network (ICAN) zu. Oft sind es auch die Ehepartner von Politikern, die in großen Konzernen arbeiten. So ist der Mann von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Heiko von der Leyen, medizinischer Direktor des US-amerikanischen Pharmakonzerns Orgenesis, der auf Gen- und Zelltherapie spezialisiert ist und sich auch mit mRNA-Forschung beschäftigt.
Was zu Mussolinis Zeiten wahrscheinlich auch noch kaum vorstellbar war, ist die unsagbare Macht einzelner Oligarchen wie Bill Gates, der mithilfe seines breiten Netzwerkes aus Stiftungen nicht nur an beinahe jedem Pharmakonzern beteiligt ist, der von dem Coronaregime profitiert hat, sondern auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert und ihr damit Bedingungen diktieren kann. Somit wurde es ihm, sowie anderen Konzernen, die diese ebenfalls finanzieren, möglich, eine Pandemie auszurufen und die Gegenmaßnahmen dazu bestimmen zu lassen. Nicht zu vergessen die großzügigen Zuwendungen an Medien wie den Spiegel, mit deren Hilfe die Propaganda vom der Pandemie an den Mann oder die Frau gebracht werden konnte. Das sind nur die augenfälligsten Beispiele der Verschmelzung von Kapitalmacht und Staatsmacht.
Doch auch die Finanzindustrie ist in staatliche Macht verwickelt. Schon seit der Finanzkrise im Jahr 2008 ist Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt, Berater der EZB, der US-amerikanischen FED und der Bank of England. Die Finanzinstitute aller Welt können heutzutage keine Entscheidung mehr gegen Blackrock treffen, denn sie sind alle auf das Finanzanalysesystem Aladdin angewiesen, das von Blackrock entwickelt wurde und betrieben wird. Durch seine unfassbare Finanzmacht kann Blackrock zudem jeden Markt in jede beliebige Richtung manipulieren. Damit hängen Zentralbanken und letztlich auch Regierungen am Tropf von Blackrock.
Blackrock hat auch personell Regierungen und Institutionen durchdrungen. In Deutschland ist das auffälligste Beispiel Friedrich Merz, der sich nun als Opposition aufspielt und als Kanzlerkandidat gehandelt wird, oder die Blackrock-Mitarbeiterin Elga Bartsch, die vor Kurzem als Staatssekretärin ins Wirtschaftsministerium von Robert Habeck gewechselt hat. Doch auch beim WEF ist Blackrock durch dessen Gründer und Vorstandsvorsitzenden Larry Fink vertreten, wo er neben EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Board of Trustees sitzt. Hier werden auch die digitalen Zentralbankenwährungen geplant. Für diese wird massiv für Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP) geworben, die nicht weniger sind als die Delegation staatlicher Macht in private Hände, also ein Zusammengehen der Staats- mit der Konzernmacht. Digitale Zentralbankenwährungen, die gerade unter dem Deckmantel Corona erheblich forciert worden sind, stellen ein totalitäres Kontrollinstrument dar, mit dessen Hilfe die Menschheit überwacht und gesteuert werden kann.
Das WEF, gegründet von Klaus Schwab, wiederum hat ebenso die Regierungen der Welt durchdrungen, wie er selbst stolz zugegeben hat. Macron, Trudeau, Baerbock, der britische Premierminister Rishi Sunak, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte und viele andere Staats- und Regierungschefs, sie alle kommen in der ein oder anderen Weise aus dem Kreis des WEF und sind mit der Finanzelite eng verbunden. Diese Verbundenheit zeigte sich gerade in der vollkommen gleichschrittartigen Reaktion all dieser Länder auf eine künstliche Pandemie, die von Anfang an eher harmlos war. Trotz aller Ungereimtheiten ist das Narrativ nur in wenigen Ländern hinterfragt und sind totalitäre Maßnahmen mit eiserner Faust durchgezogen worden.
Man kann also anhand dieser wenigen und längst nicht erschöpfenden Beispiele feststellen, dass der Staat, sowie die supranationalen Organisationen schon seit Längerem von Wirtschaft und Industrie unterwandert und übernommen wurden, sodass hier ein Zusammengehen der Wirtschafts- mit der Staatsmacht durchaus gegeben ist. Dieser Teil des Faschismus war also schon vor 2020 erfüllt, wurde seitdem aber nochmal ordentlich ausgeweitet.
Wenn es also um die Verschmelzung von Staats- mit Kapitalmacht geht, dann handelt es sich bei dem Coronaregime auf jeden Fall um einen Korporatismus, beziehungsweise Faschismus. Doch es gibt noch andere Faktoren, die den Faschismus bestimmen. Dabei geht es nicht so sehr um eine Form der Staatsmacht, sondern eher um eine gesellschaftliche Organisation von Folgsamkeit und Gehorsam. Diese hat Umberto Eco, italienischer Philosoph und Schriftsteller, der den italienischen Faschismus selbst erlebt hat, in seinem „Urfaschismus“ beschrieben. Hier führt er 14 Punkte an, die seiner Meinung nach den Faschismus ausmachen. Nicht alle davon sind auf den heutigen Faschismus zu übertragen, jedoch erstaunlich viele.
Der Urfaschismus
So führt Eco als zweiten Punkt die „Ablehnung der Moderne“ auf, welche die rationalistische Entwicklung der Kultur ablehnt. Auf den ersten Blick scheint dieser Aspekt nicht erfüllt. Denn das Coronaregime hat sich gerade auf die „Wissenschaft“ berufen, um die Maßnahmen zu rechtfertigen, und die Wissenschaft ist doch Inbegriff des westlichen Rationalismus. Allerdings wurde die Wissenschaft hier als Dogma eingeführt, mit dem jede Kritik abgebügelt werden sollte. Die Ideologen haben ihre Maßnahmen mit „Wissenschaftlichkeit“ begründet, ohne dass diese Wissenschaftlichkeit tatsächlich gegeben war. So wurden die Massen an Studien zur Harmlosigkeit des Virus, zur Nutzlosigkeit und sogar Schädlichkeit von Masken, Lockdown und „Impfungen“ einfach ignoriert und mit dem Argument, diese seien „Unwissenschaftlich“ abgewehrt.
Tatsächlich wurden hier aus einem Teil des wissenschaftlichen Establishments verkündete Scheinwahrheiten zur absoluten Wahrheit erklärt, wohingegen jede andere Erkenntnis gar nicht erst zur Kenntnis genommen wurde. Die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung wurde auf diese Weise ausgehebelt, und „Die Wissenschaft“ als unantastbaren Kanon zementiert, dem sich zu unterwerfen allen Menschen aufgezwungen wurde.
Das spiegelte sich auch in den Universitäten, eigentlich wissenschaftliche Institutionen, wider. Hier wurde die herrschende Ideologie einfach unhinterfragt übernommen, Maßnahmen unreflektiert durchgesetzt, und widersprechende wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zur Kenntnis genommen, ja kritische Wissenschaftler gar vor die Tür gesetzt. Damit ist Wissenschaft zur Religion geworden und hat sich vom rationalistischen Erkenntnisprozess verabschiedet. Damit ist eine Ablehnung der Moderne und ihres rationalen Vorgehens gegeben.
Als dritten Punkt arbeitet Eco den „Kult der Handlung um der Handlung willen“ heraus. Handlungen werden unreflektiert einfach übernommen, was mit Irrationalität und anti-Intellektualität verbunden ist. Dieser Aspekt ist mehr als offensichtlich. Obwohl oftmals bewiesen wurde, dass Masken keinen Nutzen haben, wurde ihr Tragen als Akt der Zugehörigkeit und Unterwerfung zelebriert. Das Gleiche gilt für die Impfung. Daraufhin entstandene Schäden wurden oftmals ausgeblendet und mit der Erklärung versehen, dass man es „trotzdem nochmal tun“ werde, weil es „das ist, was wir tun müssen“. Viele Menschen haben sich trotz erheblicher Spritzenschäden auch ein zweites und drittes Mal spritzen lassen, obwohl relativ bald jedem klar geworden ist, dass diese Spritzen auch keinen Nutzen haben, weder Infektionen vorbeugen, noch Übertragung ausschließen und selbst schwere Verläufe nicht verhindern. Die reine Handlung wurde hier unreflektiert um ihrer selbst willen zelebriert und zu einem Kult aufgeblasen, um eine Unterordnung unter die Ideologie zur Schau zu stellen, sich als folgsamer Bürger zu beweisen und damit von den Aussätzigen der „Maßnahmenverweigerer“ abzugrenzen. Wer die Maßnahmen und Spritzen kritisierte, sah sich erheblicher Anfeindung ausgesetzt, was Eco als Angriff auf die moderne Kultur und Wissenschaft als Teilaspekt dieses Punktes beschreibt.
Weiterhin führt Eco den Punkt fehlender Opposition an. Uneinigkeit ist im Faschismus Verrat, kritischer Diskurs stellt ein Handlungshindernis dar, und so darf es keine kritischen Stimmen geben. Schon zu Beginn der „Krise“ wurde uns relativ schnell gesagt, dass nur wenig Zeit bestehe, und schnell gehandelt werden müsse. Zeit und Raum für Diskurs wurden systematisch zerstört, kritische Stimmen mit den absurdesten Beschuldigungen mundtot gemacht und aus dem „Diskurs“ ausgesondert. Dieser „Diskurs“ der daraufhin noch geführt wurde, bewegte sich lediglich in den ideologisch vorgegebenen Bahnen, und durfte allenfalls noch ein „mehr und härter“ fordern, damit also den Faschismus noch zu härterem Durchgreifen ermuntern.
Jeder, der den verkündeten „Wahrheiten“ widersprach, wurde als Feind, als Aussätziger behandelt, stigmatisiert, verfolgt, diffamiert, aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Das ging an vielen Stellen bis zur Strafverfolgung, und im Zuge der Impfung sogar so weit, dass Menschen auch physisch ausgeschlossen wurden.
Über eine „Impfpflicht” wurde ebenso nachgedacht, wie über Bußgelder, höhere Krankenkassenbeiträge oder Sondersteuern, um die Opposition möglichst vollumfänglich zu zerstören. Es musste eine homogene Einheit hergestellt werden, in der Widerspruch nicht mehr vorkam. Das ist zugleich die Aufkündigung jeder demokratischen Debattenkultur, wie sie in diesem Land so hoch gehängt wird. Am prägnantesten auf den Punkt gebracht wurde diese faschistische Einstellung vom ehemaligen Vorsitzenden des RKI, Lothar Wieler, als er sagte:
„Diese Maßnahmen dürfen nie hinterfragt werden.“
Damit verbunden ist der nächste Punkt, die Angst vor Differenz. Diese wird vom Faschismus systematisch ausgenutzt, um gesellschaftliche Gräben aufzuwerfen, Angst zu schüren und Hass zu säen. Waren es in Zeiten Mussolinis und Hitlers noch die Angst vor dem Ausländer, dem Juden oder dem Bolschewisten, war es im Coronafaschismus die Angst vor dem Ungeimpften, vor dem Ungetesteten, demjenigen ohne Maske. So wurde zu Hass aufgestachelt, dessen Früchte in dem Buch „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ von Marcus Klöckner und Jens Wernicke gesammelt nachzulesen sind. Dabei ließen sich Kommentatoren auch rhetorisch auf die Stufe ehemaliger Nationalsozialisten herab, als sie in Bezug auf die „Ungeimpften“ von „Blinddarm“ sprachen und andere Bilder bemühten, bei denen der Führer zustimmend genickt hätte. Dieser Hass führte nicht nur zu Ausgrenzung, Diffamierung und Denunziation gegenüber dieser Gruppe, sondern spaltete die Gesellschaft, was von manchen Meinungsmachern auch explizit gefordert wurde, die der Meinung waren, man müsse den „gefährlichen von dem gefährdeten“ Teil der Bevölkerung mit „einem scharfen Keil voneinander trennen“. Auf diese Weise entstand ein Feindbild, gegen den sich die gesamte Frustration der im Faschismus Mitlaufenden richten konnte. So wurde jede Differenz mit Angst behaftet, Angst, zu den „Falschen“ zu gehören, zu jenen ausgestoßenen, gegen die sich doch eben der Zorn aller zu richten hatte.
Ein weiterer Aspekt ist eine Besessenheit mit einer Verschwörung und die Aufwertung des politischen Feindes. Das mag zunächst nicht eingängig erscheinen, wird doch gerade der Protestbewegung nachgesagt, „Verschwörungstheorien“ auf den Leim gegangen zu sein. Tatsächlich aber gingen diese Verschwörungstheorien eher von der faschistischen Bewegung aus. Denn von Anfang an wurden die Proteste zu einer terroristischen Bedrohung verklärt, die Führer habe und in Netzwerken miteinander verwoben, sowie systematisch von rechts unterwandert sei. Nichts davon war jemals wahr, handelte es sich doch um eine breite Protestbewegung aus der Mitte der Gesellschaft, die zum großen Teil dezentral stattfand und findet. Doch der Faschismus brauchte diese Erzählung, um den Mythos einer Bedrohung des anständigen Teils des Volkes zu spinnen, um somit Angst und Hass zu schüren. Es wurden homogene Gruppen konstruiert, wie „die Impfgegner“, „die Coronaleugner“, „die Heilpraktiker“, „Die Partyszene“, und damit stets der Eindruck erweckt, fest gefügte, terroristische Zellen hätten sich gegen die Allgemeinheit verschworen um dieser zu schaden. Warum dies das Anliegen dieser Menschen sein sollte, wurde hingegen gar nicht erst überlegt. Der Opposition wurde eine Bedrohlichkeit angedichtet, die von ihr selbstverständlich niemals ausging. Doch genügte das, um den faschistischen Teil der Bevölkerung gegen jede Kritik zu immunisieren und sie dazu zu bringen, die Kritiker zu verachten, und gleichzeitig zu fürchten. Das kulminierte dann in der Überwachung durch Geheimdienste, ebenfalls ein vom Faschismus gern genutztes Instrument zur Kontrolle der Opposition.
Damit verbunden ist der nächste Punkt, dass faschistische Regime ihre Feinde gleichzeitig als zu stark und zu schwach titulieren. Von Anfang an wurden die Proteste zu einer riesigen Bedrohung für „Rechtsstaat und Demokratie“ und natürlich die „Volksgesundheit“ aufgebauscht. Gleichzeitig wurden Durchhalteparolen ausgegeben, wurde bekundet, dass man sich „von denen nicht auf der Nase herumtanzen“, oder, wie Montgomery es ausdrückte „terrorisieren“ lasse. Der Feind wurde gleichzeitig zu einer echten Gefahr stilisiert, und als zu schwach, um „der Gesellschaft“ zu schaden, abgewertet. Zudem schob man den Protesten die Verantwortung für die Spaltung der Gesellschaft zu.
Nach Eco muss es für den Faschismus zudem immer einen Feind geben, der bekämpft werden muss. Auch das findet sich im Coronafaschismus wieder. Der Feind an sich hat sich zwar ständig geändert. So waren es wahlweise das Virus, die Skitouristen, die „Partyszene“, die Quarantänebrecher, die „Coronaleugner“, die „Impfgegner“ und so weiter, doch fest stand dass es immer einen Feind gab, und dieser rhetorisch, rechtlich und faktisch immer bekämpft werden musste. Schließlich kulminierte all das in dem Feindbild der „Querdenker“ oder „Verschwörungstheoretiker“, in dem alle die vorher genannten zusammenflossen. Auch ist für den Faschismus das Leben ein permanenter Krieg, so auch für den Coronafaschismus. Schon von Anfang an wurde die Kriegsrhetorik aufgefahren. So hat der französische Präsident, Emmanuel Macron, ganz offen von einem „Krieg gegen das Virus“ gesprochen, eine Rhetorik, die ziemlich schnell von allen übernommen wurde. So wurde das Virus „bekämpft“, mussten die Menschen „bei der Stange gehalten“ werden, wurden Maske, Test und Impfung zu „Waffen im Kampf gegen das Virus“ erklärt. Eine ähnliche Rhetorik wendete sich gegen die Opposition, sogenannte „Desinformation“, mit der einfach jede abweichende Meinung, und sei sie auch durch Fakten gedeckt, diffamiert wurde. Die Gesellschaft befand sich im Kriegsmodus, und tut dies zum Teil immer noch.
Ein weiterer Aspekt ist die Verachtung für die Schwachen, die so weit geht, dass der „Führer“ seine Untergebenen verachtet. Zwar wird im Coronafaschismus stets betont, man wolle die Alten und die Kinder schützen. Tatsächlich ist aber das Gegenteil passiert. Man hat ihnen gezielt Angst eingejagt, sie eingesperrt und ihnen Masken und andere Maßnahmen aufgezwungen, bis hin zur Genspritze, ohne jede Rücksicht auf Verluste. Viele Alte starben einsam in den Heimen, die Jugendpsychiatrien laufen mit psychisch angeschlagenen Kindern voll. Statt Schutz findet sich nichts als Verachtung im Umgang mit den angeblich Schwachen. Auch haben die Führer ihre Verachtung für ihre Untergebenen kaum verhehlen können. Auftritte ohne Maske, obwohl Maskenpflicht geherrscht hätte, Versammlungen, Galas und Feiern, obwohl Lockdown und Abstandspflichten für alle anderen vorgeschrieben waren, sind von vielen Politikern und Oligarchen bekannt. Steinmeier im Zug, Scholz mit angehängtem Journalistentross im Flugzeug, die Grünen auf dem Oktoberfest, es gibt unzählige Beispiele für die Doppelmoral der selbsternannten Eliten, in denen sich die Verachtung für die Untergebenen ausdrückt.
Weiterhin wird im Faschismus jeder dazu erzogen, ein Held zu werden. Für Eco ist der Urfaschist ungeduldig zu sterben, wobei er in seiner Ungeduld viele andere in den Tod schicke. Das Heldentum ist gerade im Coronafaschismus neu aufgelebt. So wurde es zu einer Heldentat erklärt, während des Lockdowns auf dem Sofa zu sitzen und Netflixserien zu schauen, anstatt vor die Tür zu gehen. Der Spruch „Nicht nur Superhelden tragen Maske“ der an einigen Ladentüren angebracht ist, legt Zeugnis von der Verklärung einfacher Alltagshandlungen zu Heldentaten ab. Auch die Werbekampagnen für die Coronaspritzen dockten an diesen Heldenmythos an, wurden dabei gar noch religiös aufgeladen. Allerdings ist der Coronafaschist nicht ungeduldig zu sterben. Ganz im Gegenteil bereitet ihm der Gedanke an den Tod erhebliches Unbehagen. Das ist der Grund, warum die Angstkampagne so gut funktioniert hat. Denn die Angst vor dem Tod wurde bewusst angesteuert, um Zustimmung und Gehorsam zu erzeugen. Allerdings führte diese Angst vor dem Tod in eine Erstarrung des Individuums, das zum reinen Objekt staatlicher Handlungen wurde. Es hat sein Leben aufgegeben zugunsten des Gehorsams und des Schutzes vor einer empfundenen Bedrohung. Damit ist der Coronafaschist bereitwillig in eine Art Tod marschiert, in der Hoffnung, zumindest physisch nicht vernichtet zu werden. Darin drückt sich eine tief empfundene Angst vor dem Leben aus, das nun einmal Risiken bis hin zum Tod birgt, und daher lieber nicht gelebt wird, in der Hoffnung, dem Tod auf diese Weise zu entrinnen. Damit ist im Coronafaschismus eine seltsame Mischung aus bereitwilliger Aufgabe des Lebens zugunsten einer Hoffnung, vor dem Tod bewahrt zu werden, zu finden. Dass der Coronafaschist bereitwillig andere in den Tod schickt ist auch nicht von der Hand zu weisen. So haben Lockdowns den globalen Hunger in die Höhe schnellen lassen, mit der Folge, dass mehr Menschen verhungern. Auch die vielen, oft gelungenen Versuche, andere zur Coronaspritze zu nötigen sind ein bereitwilliges in Kauf nehmen des Todes anderer, die sich eigentlich der Spritze verweigert hätten. Die Gesundheitsgefahren, die von Maske, Test und Lockdown ausgingen wurden ebenso bereitwillig in Kauf genommen, wie der Ausfall von Behandlungen in Krankenhäusern. Viele Menschen sind dadurch erkrankt oder gestorben und so ist es kein Wunder, dass die Übersterblichkeit weltweit erheblich zugenommen hat.
Auch selektiver Populismus ist ein Aspekt des Faschismus. Es wird ein Volkswille konstruiert, der aber vom Standpunkt jedes Einzelnen anders aussieht. Eine Masse an Menschen kann nie völlig eins sein, und so schwingt sich der „Führer“ zum Interpreten des Volkswillen auf, obwohl er diesen eigentlich diktiert. Dies wird benutzt, um demokratische Instanzen zu delegitimieren. Der konstruierte Volkswille im Coronafaschismus war die „Bewahrung der Gesundheit“, die Überlastung der Intensivstationen zu verhindern, und letztendlich jede Infektion zu vermeiden. Wie dies im Einzelnen zu geschehen habe, darüber gingen die Ansichten auseinander und so haben sich die „Führer“ zu Interpreten des Volkswillens aufgeschwungen. Wie oft hört man nicht die Worthülsen von demokratischen Entscheidungen, wo eigentlich nur Befehle ausgegeben werden? Jede Form von Demokratie, an der eben auch eine Opposition teilhat, wurde von Anfang an delegitimiert, indem es eine Opposition nicht geben durfte. Zudem wurde mit der Ministerpräsidentenkonferenz eine Instanz geschaffen, die im Grundgesetz nicht vorgesehen, und damit verfassungswidrig war, wurde per Verordnung durchregiert, und auf diese Weise die Grundrechte vollkommen abgeschafft. Auch die Justiz wurde durch eine vollkommene Gleichschaltung und eine Verfolgung von widerspenstigen Richtern ausgehebelt, und das Bundesverfassungsgericht durch die Ernennung eines der Politik nahestehenden Vorsitzenden auf Linie gebracht. Damit haben jene Demokratie und Rechtsstaat abgeschafft, die bereits auf lauschigen Pöstchen des Staates saßen, und das mit dem Volkswillen des „Gesundheitsschutzes“ legitimiert.
Schließlich bedient sich der Faschismus eines „Neusprechs“, fördert verarmtes und entfremdetes Vokabular, um kritisches Denken einzuschränken. Im Zuge des Coronafaschismus wurden Worte wie „Solidarität“, „Gesundheit“ oder „Schutz“ in ihr Gegenteil verkehrt. Solidarität war jetzt der Zwang, sich Anordnungen zu beugen, Gesundheit war faktisch abgeschafft, obwohl deren Bewahrung zum höchsten aller Ziele erklärt worden war, und Schutz auf einmal der totalitäre Zugriff auf den eigenen Körper. Umdeutungen wie diese und Neusprech lassen sich zuhauf finden. Auch wurde eine ganze Reihe neuer Begriffe wie „Teleskopierung“, „symptomlose Erkrankung“ oder „Impfdurchbruch“ erfunden, um die Wirklichkeit zu verschleiern.
Gleichgerichtete Gesellschaft
Es zeigt sich ganz deutlich, dass viele Faktoren, die Umberto Eco als Merkmale des Faschismus herausgearbeitet hat, erfüllt sind. Doch der Begriff des Faschismus ist vielfältig definiert und sehr umstritten. Auch spricht Eco von einem „Urfaschismus“. Dies legt nahe, dass sich der Faschismus im Laufe der Zeit weiterentwickelt und andere Faktoren mit einschließen kann. Was im Zuge des italienischen, wie des deutschen Faschismus offenbar wird, das ist die Organisation der Zustimmung breiter Bevölkerungsteile zur herrschenden Macht. Das geht so weit, dass die von der Macht Unterdrückten sich zu willfährigen Vollstreckern, zum verlängerten Arm des an sich totalitären Staates machen. Denunziation, Gewalt gegen Andersdenkende oder Selbstjustiz sind Teil des Faschismus, wie er sich immer wieder zeigt. Besonders wichtig für diesen Effekt sind Hierarchien, in denen sich die Gewalt von oben nach unten fortsetzt. Auf diese Weise wird den willigen Untertanen, die sich in der Hierarchie auch nur ein bisschen nach oben vorgekämpft haben, ein Stück der staatlichen Macht übertragen. Diese Macht setzen sie nun nach unten oftmals genüsslich durch. Darin drückt sich die Ohnmacht der eigenen Unterwerfung gegenüber den höheren Hierarchiebenen aus. Die eigene Machtausübung ist ein Ventil für aufgestaute Frustration, die sich gegen, scheinbar unterworfene, ausleben lässt.
Diesen Effekt kann man im Coronafaschismus auch beobachten. Bahnschaffner, Geschäftsführer und leitende Angestellte, Vorgesetzte aller Art sowie tatsächliche oder nur eingebildete Machthaber in jeder noch so unbedeutenden Position haben die Regeln, wie absurd, rechtswidrig und nutzlos sie auch waren, rigide durchgesetzt. Rücksichtslos, brutal, immer mit dem Dünkel der Überlegenheit versehen, haben sie sich zum Vollstrecker staatlicher Willkür gemacht, dabei das Recht oftmals nach ihren eigenen Vorstellungen ausgelegt. Denn wer wusste in Hochzeiten der sogenannten „Pandemie“, in dem Durcheinander von Rechtsverordnungen und Infektionsschutzgesetz, allesamt vollkommen Rechts- und verfassungswidrig, wirklich, was gerade aktuell die Regel war, welche Ausnahmen es gab, und vor allem welche Befugnisse jeweils gegeben waren? Denn kein Bahnschaffner, Supermarkt- oder anderer Mitarbeiter in irgendeiner Position hatte beispielsweise jemals das Recht, sich Maskenatteste zeigen zu lassen. Dennoch wurde hier das Recht gröblich missachtet und haben sie ihre eingebildete Macht durchgesetzt.
Auch Menschen, die nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, haben sich oftmals zu Erfüllungsgehilfen des Faschismus gemacht. Die Rede ist hier von der selbsternannten Antifa, die sich Protesten mit Gewalt und unverhohlener Verachtung entgegengestellt hat. Dabei positionierten sich diese Gruppen als Schutztruppe vor Staat und Kapital, die sie ansonsten zu verachten vorgeben, und schützten sie vor Kritik. Sie sind damit zu dem geworden, was in anderen Zeiten paramilitärische Schlägertruppen waren. Doch auch Menschen, die keiner Gruppe angehörten, sich jedoch zu Verfechtern des Maskenregimes in Bus und Bahn aufschwangen, leisteten dem totalitären Regime Schützenhilfe, machten sich zu dessen privaten Vollstreckern und nahmen somit am Faschismus teil. So haben all die Genannten an der Macht des totalitären Staates partizipiert, konnten sich und ihre an sich eher untergeordnete Funktion mit Bedeutung aufladen und sich eine Wichtigkeit zusprechen, die ihnen nicht zukam.
Der blinde Gehorsam ist im Faschismus Teil eines Selbstverständnisses, durch eigenes Zutun den vom totalitären Regime ausgegebenen Zielen zu dienen. Jeder, der seine Mitmenschen denunziert, Ungeimpfte nicht in Geschäfte lässt oder Menschen, die ohne Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, drangsaliert, leistet seinen Beitrag zum eingebildeten Schutze der Gemeinschaft, kann sich der Zustimmung der Obrigkeit gewiss sein und sich solidarisch nennen. Die dem totalitären Staat Unterworfenen dienen ihm damit mit Freuden, ziehen sie doch einen großen Teil ihres Selbstbewusstseins und ihrer persönlichen Identität aus diesem Dienst. Die Bevölkerung an sich wird dann zu jenem Rutenbündel, lateinisch fasces, das Namensgeber des Faschismus geworden ist. Wie dieses Bündel wird sie gleichgerichtet und in einer Einheit zusammengebunden. Sie trägt in begeisterter Zustimmung jedes Handeln des totalitären Staates mit und stützen ihn mit ihrer Akzeptanz.
Damit ist der Faschismus gar nicht so sehr eine Staatsform. Es ist vielmehr eine Gesellschaftsform, das Fundament auf dem ein totalitärer Staat ruht. Er formiert die Gesellschaft zu einer faschistischen Gemeinschaft, deren Willen er umzusetzen vorgibt, wobei er diesen eigentlich diktiert. Die im Faschismus mitlaufenden Menschen bekommen so das Gefühl, Staat und Obrigkeit kümmern sich um sie, während sie gleichsam Teil des Ganzen, Teil der Staatsmacht sind, und ihren angeblichen Volkswillen in der Obrigkeit abgebildet finden. Dass dieser Wille erst durch Propaganda in die einzelnen Menschen eingepflanzt wurde, bemerken sie dabei nicht, oder blenden es zumindest aus.
Der Faschismus ist damit ein Gerüst für die Organisation einer Gesellschaft, sozusagen die Hardware. Der Inhalt, oder die Software, ist die jeweilige Ideologie, mit der er aufgeladen wird. Diese Ideologie bestimmt dann auch die genauen Ziele, welche der Faschismus verfolgt, aber auch die Verbrechen, welche er verübt.
Die Ideologie des Coronafaschismus ist die Bewahrung einer „Volksgesundheit“ und des „Krieges gegen ein Virus“. Dieser Krieg muss mit allen Mitteln geführt werden, selbst wenn diese Mittel Millionen an toten und verletzten Opfern hinterlassen, die Gesellschaft zerstört und die Wirtschaft in den Abgrund treibt.
Dies ist geschehen. Millionen an Impfopfern zählt die Welt mittlerweile, die Masken und Tests haben physische und psychische Schäden angerichtet, die kaum zu beziffern sind, Lockdowns zur Verarmung und zum Welthunger beigetragen und die Wirtschaft geschwächt, sodass viele Unternehmen und Freiberufler in ihrer Existenz beeinträchtigt wurden. Auch die demokratischen Institutionen wurden ausgehebelt, die staatlichen Behörden für die Verfolgung von Oppositionellen eingesetzt, der Rechtsstaat geschleift damit das Vertrauen in die Institutionen für große Teile der Bevölkerung zerstört.
Die Ideologie ist dabei jedoch nur für die Masse der Bevölkerung da. Sie bildet eine Erzählung, die eine Legitimation für hoheitliche Maßnahmen schaffen und damit Akzeptanz befördern soll.
Das eigentliche Ziel der Machthaber ist nie das, was sie in ihrer Ideologie als Ziel der Politik vermarkten. Es geht ihnen stets um Macht und Geld, und letztlich darum, den Zusammenbruch des Wirtschaftssystems, wie er im Kapitalismus regelmäßig vorkommt, zu ihren Vorteilen zu nutzen.
Denn Faschismus entsteht immer dann, wenn ein kapitalistischer Zyklus in einem großen Knall endet. Dabei ist die totalitäre Macht, die sich in den Händen einiger Weniger konzentriert, durchaus willkommen und verlockt dazu, den Ausnahmezustand überhaupt nicht mehr zu beenden.
Sie werden es wieder tun
Deswegen ist eine Aufarbeitung unerlässlich, wollen wir jemals wieder in einer Gesellschaft miteinander leben. Es ist notwendig aufzuzeigen, an welchen Stellen sich die herrschende Gewalt auf den abschüssigen Weg in den totalitären Faschismus begeben hat, wie dies geschehen ist, und welche Schäden sie dadurch angerichtet hat. Wenn diese Aufarbeitung nicht stattfindet, wird es kein Ende geben.
Denn gerade ist der Faschismus dabei, die Coronaideologie langsam aufzugeben, und stattdessen gegen eine Anti-Russland und Pro-Ukraine Ideologie auszutauschen, die auf schnellstem Wege in einen großen Krieg führen kann.
Auch hier lassen sich ähnliche Faktoren und Verhaltensweisen beobachten, wie beim Coronafaschismus. Auch wird eine Bekämpfung jeder Opposition immer weiter verschärft, wie wir an der Razzia gegen angebliche Reichsbürger und den politischen Folgen daran erkennen. Die Feindgruppe der „Querdenker“ wird gerade ideologisch in die neue Feindgruppe der „Putinversteher“, „Russlandfreunde“ oder dergleichen überführt, indem die Medien erklären, dass es sich bei jenen, die da gegen Krieg und Waffenlieferungen, gegen die Sanktionen und für die Öffnung von Nordstream 2 protestieren, die selben Querdenker seien, die nun das Thema für ihre Destabilisierung der Gesellschaft einfach austauschen.
Der Rechtsstaat erodiert immer weiter und von Demokratie ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Der Coronafaschismus hat den Weg für den totalitären Staat geebnet, der sich um uns herum etabliert. Daher darf es keine Amnestien geben, wie sie jetzt von manchen der Täter schon gefordert werden. Wir können sie sich auch nicht einfach davonstehlen lassen, wie sie es jetzt mit einigen zaghaften Berichten über die Schäden der Coronamaßnahmen versuchen, sie müssen stattdessen zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Muster und Herrschaftstechniken zu erkennen, die Manipulationsmethoden, mit denen Zustimmung erzeugt und eine vielfältige Gesellschaft zu einer gleichgerichteten Masse verschmolzen wird, müssen durchschaut werden, um ähnliches in Gegenwart und Zukunft zu verhindern.
Ein erster Schritt ist hiermit getan. Hoffen wir, dass sich viele weitere anschließen.
+++
Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
+++
Bildquelle: Rawpixel.com / shutterstock
+++
Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/
Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk
+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/
+++
Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/
+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut
bank of england Benito Mussolini Bill Gates BlackRock Christine Lagarde Corona Emer Cooke faschismus fed Friedrich Merz Italien Jens Spahn Jens Wernicke Karl Lauterbach Kathryn Edwards Klaus Schwab Korporatismus Korruptionsaffäre Larry Fink Lothar Wieler Marcus Klöckner nationalsozialismus Orgenesis Pfizer Pharmakonzerns Pharmalobbyisten Umberto Eco Ursula von der Leyen
Looks great
Danke für diese sehr gute Arbeit, ein Sonnenstrahl in dunklen Zeiten, in denen man den deutschen Intellekt für eine Legende halten könnte. Danke!
'Der Rechtsstaat erodiert immer weiter und von Demokratie ist weit und breit nichts mehr zu sehen.'
Immer das selbe Rumgeheule. Oh je.
Da muss ich koven recht geben. Selten so einen Schwachsinn gelesen. Genau die Verniedlichung des Faschismus, die Herr Feistel eigentlich ja nicht möchte, liest man in jedem Satz. Unglaublich.
"Coronafaschismus' ist ein schönes Beispiel.
Falls man nicht mehr 250 brettern dürfte auf der Autobahn oder nur noch 30 in der Stadt. Herrscht dann ein "Geschwindigkeitsfaschismus"?
offensichtlich nichts verstanden.
Faschismus erkennt man am besten indem man ihn mit Faschismus vergleicht. Offenkundig wird das von den Praktizierenden als äußerst lästig empfunden. Es stört beim Verteilen der Sondervermögen.
Der Beginn einer Aufarbeitung??
Weder durch die Art intellektueller Auseinandersetzung des Herrn Feistel, noch mittels ellenlanger "Kommentare" anderer Menschen, wird irgendetwas "aufgearbeitet" werden. Solange die Menschen sich abarbeiten an von den Eliten ins Spiel gebrachten Themen, ohne ihre Eigenverantwortung zu erkennen (Politik, Gesellschaft, "Staat": alles nichts anderes, als die Abgabe von Verantwortung!), wird das Spiel von den Eliten bestimmt.
Wie war das noch? Wodurch oder durch was/wen erhält ein Tyrann, ein Herrscher, etc seine Legitimation?
Durch die Beherrschten, die Untergebenen…., die daran glauben, daß sie beherrscht werden sollten. Und dieses ewige Gefasel von "Demokratie", Volksherrschaft, u.ä. macht das auch nicht besser.
Naja, arbeitet sich langatmig an Symptomen ab. Mitte/Ende 2019 war der Konflikt zwischen USA/GB und Russland/China so eskaliert, dass die USA es für eine gute Idee hielten einen Biowaffenangriff auf China durchzuführen.. .. ..
" Die Struktur – die pseudorechtliche Struktur, sie ist nicht rechtmäßig – dieses kriminellen Regierungs-, Pharma- und Militärkartells haben sie nur auf dem Papier legalisiert. Tatsächlich operiert das Kartell auf der ganzen Welt. Ich spreche von einer in den USA ansässigen Struktur, die sich aber über die ganze Welt erstreckt. In den USA missbrauchen sie dafür die Emergency Use Authorization. …
Hier haben wir ein implementiertes Schema des Faschismus, so wird es gemacht. Der Staat fusioniert mit privaten Unternehmen. Sie können nicht einmal sagen, wer den Hund wedelt, aber sie verschmolzen und lügen. …
Warum sollte ein privater Pharmahersteller eine Militärbasis im Ausland haben wollen? Weil es die US-Regierung ist, die diese Basis will, nicht der private kommerzielle Hersteller. [Nicht nur diese Vertragsbedingung der Pharmaunternehmen hatte in der Tat viele beschäftigt; Anm. d. Blogs] …
Pfizer erklärte bereits vor Gericht: „Bitte weisen Sie diesen Fall zurück, Richter. Wir haben die Regierung nicht betrogen. Wir haben nur den Betrug geliefert, den die Regierung verlangt hat.""
— Wer in der Demokratie schläft, wacht in der totalen Tyrannei wieder auf – https://coronistan.blogspot.com/2023/02/wer-in-der-demokratie-schlaft-wacht-in.html
"Wir haben nur den Betrug geliefert, den die Regierung verlangt hat." … Und gut daran verdient. Das ist es doch, was Felix Feistel sagt. Und Morgen gehe ich als von Schwab authorisierter Pharmavertreter in die Politik.
Hallo,
"Weiterhin führt Eco den Punkt fehlender Opposition an."
Konformitätsexperiment von Salomon Asch.
Weiterhin:
"Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg … Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen … Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr."
Hermann Göring
Das Muster der Corona-Propaganfda war folgendes:;
Natürlich, das einfache Volk will keinen Lockdown … Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen … Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde (durch einen Virus) gefährdet, und den Kritikern ihren Mangel an Solidarität vorzuwerfen und zu behaupten, sie (die Kritiker) brächten das Land in Gefahr.
Das war von Anfang an 1 : 1 das originale Propagandamuster.
Genau! Deshalb brauchen wir Volksabstimmungen auf Bundesebene zu alle wichtigen Themen wie Krieg oder "Pandemie". www.unsere-verfassung.de
Andreas, klassische Vergleich mit dem Nationalsozialismus. Klassische Verharmlosung. Der Widerstand wurde zu dieser Zeit ermordet und vergast. Millionen Menschen sind umgekommen.
Sollte jemals eine totalitärer Führer wieder das Zepter in Deutschland wieder in die Hand nehmen, dann sind die "Aufgewachten" hier die ersten Opfer. Denn Kritiker sind unerwünscht! Oder sind sie dann freudiger Mitläufer eines deutschen Putins?
Zum Glück ist die Demokratie wehrhaft!
Dank für ihren gutformulierten Bericht. Dem einfachen Bürger war schon immer klar ,wenn etwas verschissen läuft ,es meist mit Faschissmus zu tun hat .
Letztlich geht es für den Einzelnen um Wahrheit und Gerechtigkeit ,wer aber schon unrecht handelt ,der biegt sich seine Wahrheit zurecht ,wie sie ihm passt.
Wer also im Leben nicht nach der Wahrheit sucht ,wird seinen Platz im Universum nie erkennen. Die Gerechtigkeit liegt darin,dass man sich diesen nicht kaufen kann .
Kommentar Nr. 4
Wenn die Aufarbeitung der faschistischen Maßnahmen auf diesem hohen Niveau weitergeht, bin ich beruhigt.
Wie Koven_3 zu Putin kommt, bleibt wohl ihm/oder ihr/oder es vorbehalten, zu begünden. Nach meiner Ansicht: Koven_3-Willkür.
zu _Box: AfD ? Ich habe Eco gehört.
Sprechen Sie über “Es ist Faschismus – Beginn einer Aufarbeitung | Von Felix Feistel” oder über einen anderen Artikel?
Bei der Länge eher ein eigener Artikel, der eigentlich kein Kommentar ist.
ulfmartin: "Der Artikel krankt an einer staatspolitisch-deutsch zentrierten Sicht." Seit wann ist die Argumentation von Umberto Eco staatspolitisch-deutsch zentriert?
Simple Zusammenhänge Nutzer Norbert, lesen könnte hierbei helfen. Dann würden sie zum Einen feststellen, daß der Nutzer Koven häufiger versucht den legitimen Widerstand gegen das totalitäre Regime zu delegitimieren, indem er alles was damit zu tun hat mit AfD, Reichsbürgern oder einfach rechts verklammert. Also quasi der Klassiker, der Dieb ruft, haltet den Dieb. Eine Variante, da es ein Konglomerat von Dieben ist. Zum Anderen könnten sie feststellen daß der verlinkte Artikel Herrn Mausfelds, tatsächlich thematisch sehr gut zu den Ausführungen Herrn Feistels passt.
"legitimen Widerstand gegen das totalitäre Regime zu delegitimieren"
Eine Demokratie als totalitäre Regime bezeichnen? Die Demokratie verunglimpfen, um sie letztlich zerstören zu wollen. Sie sind in meinen Augen ein Demokratiefeind! Ich werde gegen sie kämpfen!
Anerkennung. Danke für diesen ausführlich ausgearbeiteten Standpunkt einer Aufarbeitung. Einer allgemeinen Aufarbeitung. Wer konkrete Beweise und Täter sucht, findet es hier verständlich vorgetragen: www.kla.v/24505
Anerkennung. Danke für diesen ausführlich ausgearbeiteten Standpunkt einer Aufarbeitung. Einer allgemeinen Aufarbeitung. Wer konkrete Beweise und Täter sucht, findet es hier verständlich und mehrsprachlich vorgetragen: www.kla.tv/24505
„Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“ Benito Mussolini
Selten so ein Schwachsinn gelesen. Aber ein schönes Narrativ für Russland, auch Deutschland in Zukunft mal anzugreifen. Sind ja alles Faschisten die gewählten Vertreter, während Putin ein "lupenreiner" Demokrat ist.
"Der Coronafaschismus hat den Weg für den totalitären Staat geebnet, der sich um uns herum etabliert."
Kann man gerne haben, einfach AfD wählen! Reichsbürger gewehren lassen. Russland einmarschieren lassen (bitte nicht verteidigen)!
Die Aufgabe der AfD und die Agitation mit Bezug zur AfD von anderer Stelle ist u.a. dazu da um die Illusion einer Unterscheidbarkeit im parteilichen Politbetrieb zu erzeugen. Was sich bei näherer Betrachtung jedoch als Übertreibung und Irreführung erweist, denn die Kapitallakaien unterscheiden sich nur marginal:
Die AfD lässt sich grob unter zwei Aspekten betrachten. Zum einen bildet sie den Organisationskern einer gut organisierten und hochgradig vernetzten Neuen Rechten, die eher im rechtsextremen Bereich verwurzelt ist und gleichzeitig vielfältige Verbindungen zum konservativen Spektrum hat. Sie ruft also ein faschistoides Wählerpotenzial ab, das latent oder auch manifest immer schon da war. Durch die AfD verselbständigt sich gleichsam parteipolitisch dieses Potenzial, das früher überwiegend im Konservatismus gebunden war.
Zum anderen bildet die AfD bei Wahlen ein Auffangbecken für Protestwähler sowie bisherige Nichtwähler und nutzt dabei über das Thema Zuwanderung sehr geschickt und wirksam soziale Verunsicherungen und gesellschaftliche Ängste zum eigenen Vorteil. Insgesamt kann man sagen, dass der — angesichts der neoliberalen und sozialdarwinistischen Ausrichtung der AfD in gewisser Weise paradoxe — Erfolg dieser Partei wesentlich auf einer Ethnisierung gesellschaftlicher Probleme beruht. Und damit auf rassistischen und kulturrassistischen Ressentiments, die oft als „Fremdenfeindlichkeit“ verharmlost werden.
Die AfD ist daher vor allem ein Symptom für sehr viel tiefer liegende Ursachen. Zu diesen Ursachen gehört der ideologische und strukturelle Rassismus, der tief in unserer Gesellschaft und Kultur verwurzelt ist.
Zu diesen Ursachen gehören ebenso die autoritären, anti-egalitären und somit anti-demokratische Haltungen, wie sie insbesondere das Denken ökonomischer und politischer Eliten wesensmäßig prägen. Derartige Haltungen und Ressentiments sind tief in der politischen Klasse der Bundesrepublik verwurzelt und keineswegs auf die AfD begrenzt. Vielmehr sind sie fester Bestandteil der neoliberalen sowie kapitalistischen Ideologie. Sie sind dem Kapitalismus und seiner Ausbeutung immanent.
Die neoliberale Ideologie und der sogenannte Rechtsradikalismus haben tatsächlich viele Überschneidungselemente — insbesondere ihren Hass auf eine egalitäre Demokratie und auf alle emanzipatorischen Bewegungen. Neoliberalismus, Faschismus und Rechtsradikalismus sind Erscheinungsformen einer militanten Gegenaufklärung.
Folglich muss von den neoliberalen Kartellparteien ein hoher propagandistischer Aufwand betrieben werden, diese Überschneidungselemente für die Öffentlichkeit unsichtbar zu machen.
Das macht den von oben verordneten „Kampf gegen Rechts“ auch so heuchlerisch. Denn ein Kampf gegen Rechts — und damit gegen Rassismus, Chauvinismus, Exzeptionalismus und anderes — ist und war stets geradezu konstitutiv für die politische Linke, das heißt für konsequent egalitäre und anti-autoritäre emanzipatorische Bewegungen. Genau diesen Bewegungen wurde dann jedoch mit dem propagandistischen Instrument der sogenannten Extremismustheorie ideologisch ebenfalls der Kampf angesagt.
Der von den neoliberalen Kartellparteien verordnete „Kampf gegen Rechts“ lenkt also von den eigentlichen Ursachen rassistischer und anti-demokratischer Ressentiments ab.
(…)
Auch ein Blick auf die deutsche Nachkriegsgeschichte ist sehr hilfreich, wenn man rassistische, autoritäre und anti-demokratische Ideologien identifizieren will und verstehen will, was es mit dem von oben verordneten „Kampf gegen Rechts“ auf sich hat. Hier zeigte sich noch ganz offen, dass der Kampf gegen den sogenannten Extremismus, der seinen ideologischen akademischen Niederschlag in sogenannten Totalitarismus- und Extremismustheorien fand — stets gegen Links gerichtet war. Prominente Etappen waren Adenauers Radikalenerlass von 1950, das KPD-Verbot von 1956 und der Radikalenerlass von 1972. Wie ernsthaft sich der deklarierte Kampf gegen den „Extremismus“ gegen Rechts richtete, ließ schon 1952 das „131er Gesetz“ zu Artikel 131 des Grundgesetzes erkennen.
Mit diesem Gesetz wurde die weitgehende Eingliederung des Staatsapparates der NS-Diktatur ermöglicht und somit eine Politik der personellen Kontinuität zum Nationalsozialismus verfassungsrechtlich abgesichert. Zwischen der alten NS-Funktionselite und der politischen Elite der Bundesrepublik wurde systematisch eine Elitenkontinuität hergestellt. Das wird bis heute mit großem Indoktrinationsaufwand sehr erfolgreich aus dem öffentlichen Bewusstsein ferngehalten, weil natürlich fortbestehende ideologische Kontinuitäten erkennbarer werden könnten, durch die sich dann gegenwärtige Vorgänge besser verstehen ließen. Kürzlich hat Daniela Dahn noch einmal an diese Elitenkontinuität zwischen NS-Funktionselite und bundesrepublikanischer politischer Elite erinnert:
Unter den hohen Funktionsträgern der bürgerlichen Parteien der Nachkriegszeit fanden sich Dutzende von schwer belasteten NSDAP-Mitgliedern.
Die bürgerliche Mitte hatte also seit den Anfängen der Bundesrepublik mit „Rechts“ überhaupt keine Probleme. Die Rhetorik einer nach rechts und links gleichermaßen „wehrhaften Demokratie“ war von Anfang an ein Mythos, der verdecken sollte, dass es eigentlich immer um einen Kampf gegen Links ging und noch geht. Auch Adenauer hatte mit dem ideologischen Konzept der „Mitte“ seinen pathologisch-fanatischen Antikommunismus verbrämt, der schon 1933 in seiner Bekundung „ … meinetwegen auch Hitler“ Ausdruck fand.
Dieser Hass auf Links, der bereits in den jeweiligen historischen Anfängen Faschismus und Neoliberalismus verband, steckt, wie die Ereignisse in Thüringen zeigen, bis an den Rand der Selbstzerstörung tief im Affektbauch der sogenannten Mitte.
Dabei werden auch grobe Geschichtsklitterungen nicht gescheut. So erklärte Ursula von der Leyen am 23. Januar 2020, dass Auschwitz von den Alliierten befreit worden sei. Wolfgang Schäuble, der ja seine anti-demokratische und autoritäre Haltung immer wieder deutlich zum Ausdruck gebracht hat, sprach am 29. Oktober 2019 in seinem Adenauer-Vortrag „Deutschlands Rolle in der globalisierten Welt“ von der „Katastrophe von 1945“. Damit bediente er sich einer Interpretation rechter und rechtskonservativer Kreise der Nachkriegszeit — wie sie jüngst auch von Björn Höcke zum Ausdruck gebracht wurde — , die nicht akzeptieren wollten, dass die Katastrophe nicht in der Niederlage, sondern in der Herrschaft des Nationalsozialismus bestand, also bereits 1933 eingesetzt hatte. Auch durch solche Interpretationen kann man ein radikal rassistisches System verharmlosen.
(…)
Das Eigentliche, wovon der von oben verordnete „Kampf gegen Rechts“ gerade ablenken soll, ist also die Tatsache, dass autoritäre, anti-demokratische und rassistische Haltungen tief und geradezu konstitutiv im Denken der politischen Kaste verwurzelt sind. Und auch die ideologische Konzeption der „Mitte“ dient wesentlich dazu, genau dies zu verschleiern.
Die Elitenerzählung der „Mitte“ ist, wie ein Blick auf ihre geschichtliche Entstehung zeigt, eine Verblendungserzählung.
Es ist daher historisch wenig verwunderlich, dass es gerade Sozialdemokraten waren, die mit einer tiefgehenden Umgestaltung aller gesellschaftlichen Bereiche den Neoliberalismus über das zuvor von Reagan und Thatcher Begonnene hinaus radikalisierten. Die von Schröder und Blair ausgerufene „Neue Mitte“ verkaufte sich ja als eine „linke“ Mitte und konnte auf diese Weise Widerstand von links lähmen. Damit wurde der Weg frei, anti-demokratischen, anti-egalitären und sozialdarwinistischen Traditionen eine Art hegemonialer Wirkung zu verschaffen. Denn die Ideologie der neoliberalen „Mitte“ und rechte Ideologien teilen, wenn auch in unterschiedlicher Einkleidung, ein zentrales ideologisches Element, nämlich die Berufung auf ein Recht des Stärkeren. Damit teilen sie auch Sozialdarwinismus und Meritokratie, eine Verachtung der Armen und eine Naturalisierung von Armut.
Max Horkheimer sagte bekanntlich: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“ Stimmen Sie Horkheimer darin zu?
Horkheimers Einsicht, dass der Faschismus eine Antwort auf Krisen des Kapitalismus ist, der Machtverhältnisse, die mit rein ökonomischen Mitteln nicht mehr aufrecht erhalten werden können, nun auf autoritäre und, wenn es sein muss, auch auf faschistische Weise sichert, bleibt eine grundlegende und weiterhin gültige Einsicht, auch wenn sie ursprünglich an bestimmte Erscheinungsformen von Kapitalismus und Faschismus gebunden war.
Seitdem wurde freilich eine Reihe wichtiger Klärungen dazu erbracht, wie sich ein Konzept von Faschismus bestimmen lässt, das zum Verständnis vergangener und gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen Erklärungskraft besitzt. Ich will hier nur zwei Beispiele solcher Klärungsbemühungen nennen: Reinhard Kühnls „Formen bürgerliche Herrschaft. Liberalismus — Faschismus“ von 1971 und Roger Griffins — in The Nature of Fascism von 1991 — einflussreiche minimalistische Konzeption eines Idealtypus von Faschismus, der Rassismus und damit den NS-Faschismus als ein davon zu unterscheidendes Phänomen behandelt.
Da sich seit Horkheimers Aussage die Erscheinungsformen des Kapitalismus in einer Weise geändert haben, die in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg noch nicht absehbar war, und da auch Faschismus in konstitutiven Merkmalen in anderem Gewande auftritt, muss Horkheimers Einsicht für die Gegenwart weitergeführt und begründet werden, wenn sie heute mehr sein will als ein historischer Aphorismus. Die dabei erforderlichen, an die Gegenwart angepassten begrifflichen Ausdifferenzierungen werden jedoch nichts an der Einsicht ändern, dass — wie noch einmal Johannes Agnoli Ende der 1960er Jahre betonte — der kapitalistische Staat in bestimmten konkreten Situationen faschistische Modelle übernehmen kann, „um den politischen Folgen einer wirtschaftlichen Krise präventiv zu begegnen“.
Aus:
Der Wahnsinn der Normalität
Die Debatte um die „böse“ AfD ist zwar berechtigt, lenkt jedoch vom Wesentlichen ab, erklärt Elitenkritiker Rainer Mausfeld im Rubikon-Interview.
von Rainer Mausfeld, Jens Wernicke
https://www.rubikon.news/artikel/der-wahnsinn-der-normalitat-3
Faschismus lässt sich nicht auf die bürgerlichen Eliten reduzieren.
Rund 70 % der deutschen Bevölkerung waren vor 1945 freiwillig in NS-Organisationen.
Die NSDAP hatte zwischen 8,5 und 9 Millionen freiwillig organisierte m/w Parteimitglieder (davon zwanzig Prozent Frauen). Zwischen 30 und 40 Prozent, laut Parteistatistik, waren „Arbeiter“ (2,55 bis 3,6 Millionen Arbeiter). Um den freiwilligen Massenandrang zu kanalisieren, kam es wiederholt zu einer Aufnahmesperre. [Der NSDAP wurden sprichwörtlich die Türen eingerannt.]
Trotz der Niederlage von Stalingrad Ende 1942, die Rüstungsproduktion erreichte im März 1944 ihren Höhepunkt und brach infolge der fehlenden Rohstoffversorgung aus den vormaligen Besatzungsgebieten zunehmend zusammen.
Der Faschismus hatte eine Massenbasis in Deutschland. Die militärische Niederlage kam von außen. Mehr als 90 Prozent der NS-Beamtenschaft wurden in Westdeutschland auf allen Ebenen, bis in die Staatsführung und Regierung der BRD, übernommen. Alle juristischen, polizeilichen, militärischen, geheimdienstlichen Behörden und Ministerien und weiteren staatlichen Institutionen wurden maßgeblich von vormaligen NS-Aktivisten neu organisiert. Ebenso, auch in den Wirtschafts- und Monopolverbänden: BDI und BDA (SS-Hanns-Martin-Schleyer). Hans Globke als rechte Hand von CDU-Adenauer.
PS: Trotz aller Bemühungen, nach Kriegsende 1945 und nach der Gründung der DDR 1949, weniger Humanisten, Christen und Kommunisten, der Antifaschismus hatte keine Massenbasis in der DDR. Siehe hierzu nur das unverfälschte und korrekte Ergebnis der Volkskammerwahl vom 18. März 1990.
Info-Empfehlung: Geschichte der NSDAP 1920 bis 1945.
Von Kurt Pätzold und Manfred Weißbecker. PapyRossa Verlag.
07.02.2023, R.S.
So "freiwillig" wie man eben sein kann:
Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d. h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht. Die Klasse, die die Mittel zur materiellen Produktion zu ihrer Verfügung hat, verfügt damit zugleich über die Mittel zur geistigen Produktion, so dass ihr damit zugleich im Durchschnitt die Gedanken derer, denen die Mittel zur geistigen Produktion abgehen, unterworfen sind. Die herrschenden Gedanken sind weiter nichts, als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse, die eben die eine Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer Herrschaft.
– K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, 47.
Die Möglichkeiten zur Einflussnahme führte auch ein Faschistenführer an:
„Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Rußland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. (…)
Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“
– Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle, „achselzuckend“
Die wenigsten organisierten Arbeiter und Funktionäre hatten sich mit Marx „Deutsche Ideologie“ beschäftigt, oder aber beim Lesen nicht verstanden.
Mein verstorbener Tischler-Kollege aus den 1970er Jahren, Willy Papke, gehörte der KPD im Berliner Wedding an. Willy Papke erzählte mir von einem seiner Weggefährten aus der Weimarer Zeit. Hatten sie noch gemeinsam in der Weimarer Republik gegen das Kapital und den aufkommenden Faschismus gekämpft, so entschied sich in der Endzeit der Republik sein Weg- und Kampfgefährte für die Faschisten und wechselte hinüber.
Analoges gilt so auch für die Mehrzahl der vormaligen Wähler der SPD und KPD, damals noch in der Weimarer Republik.
Im Unterschied zur SPD, so standen die verbliebenen Mitglieder der KPD fest an der Seite ihrer Partei. Infolge wurden sie als Partei und Arbeiterorganisation 1956 von den bürgerlichen Postfaschisten und Sozialdemokraten verboten.
PS: Die ostdeutsche Nachfolgeorganisation löste sich widerstandslos 1989/1990 von selbst auf. Da hatte auch die humanistisch-marxistische Schulung keine Basis mehr. Die Erwartungshaltung an den Kapitalismus und der einsetzende Konsumrausch, so auch bei den hauptamtlichen Mitarbeitern der SED und des MfS, hatte alle ideologischen Schranken eingerissen.
07.02.2023, R.S.
@ Koven_3 Hallo,
"Selten so ein Schwachsinn gelesen. Aber ein schönes Narrativ für Russland, auch Deutschland in Zukunft mal anzugreifen. Sind ja alles Faschisten die gewählten Vertreter, während Putin ein "lupenreiner" Demokrat ist."
Selten so eine stringente Argumentation gelesen, wobei Sie die Messlatte da ja schon hoch gelegt haben, aber wie man sieht, geht da immer noch ein bisschen mehr.
"Kann man gerne haben, einfach AfD wählen!"
Tja Koven, wenn Sie kapieren könnten, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Grunde die gleiche ist, egal gegen welche Gruppe sie sich richtet und dass darum Ihre Russenfeindlichkeit haargenau das gleiche ist wie die Judenfeindlichkeit … die ganze Ideologie von Herrenrasse und Untermenschen, dass Ihre Hetze gegen Russen das gleiche ist.
Aber Halt!
Wenn alle Mainstreammedien das sagen … ja damals sagten das auch alle damaligen Mainstreammedien.
"Reichsbürger gewehren lassen."
Ach ja, vor denen sollen wir uns ja fürchten, ja ganz wichtig!
"Russland einmarschieren lassen (bitte nicht verteidigen)!"
Das Problem aus russischer Sicht ist doch nicht Deutschland, so wenig wie Ukraine, außer dass die Ukraine an der Grenze zu Russland liegt.
Das Problem sind die USA-Stützpunkte in Deutschland und sollte(n) die (Mehrheit der) Deutschen wirklich den Weg der Nibelungentreue bis zum Ende beschreiten wollen und sich daran beteiligen wollen, zu versuchen Russland zu vernichten – was ja historisch nichts neues wäre – dann wird Russland die USA-Stützpunkte in Deutschland funktionsunfähig machen müssen.
Wie das aussehen könnte, darauf weist hin, wo Russland seinerseits welche Raketen stationiert hat.
Wenn auch vieles ungewiss ist; eines ist jedenfalls klar:
mit "einmarschieren" hätte das eher sehr wenig zu tun.
Ist schon klar, Wilhelm Reich hat die psychischen Zusammenhänge dahinter ja auch herausgearbeitet. Dessen Buch sie selbst auch schon häufiger empfohlen haben:
Der Wirklichkeit hätte entsprochen festzustellen, dass der durchschnittliche Arbeiter einen Widerspruch, gleichzeitig die Gegensätze von revolutionärer Einstellung und bürgerlicher Hemmung in sich trägt, dass er also weder eindeutig revolutionär, noch eindeutig bürgerlich ist, sondern in einem Konflikt steht: Seine psychische Struktur leitet sich einerseits aus seiner Klassenlage ab, die revolutionäre Einstellungen anbahnt, andererseits aus der Gesamtatmosphäre der bürgerlichen Gesellschaft, was einander widerspricht.
Es ist nicht nur entscheidend, einen solchen Widerspruch zu sehen, sondern auch zu erfahren, worin sich konkret das Bürgerliche und das Klassenmässige im Arbeiter darstellt. Die gleiche Fragestellung gilt natürlich auch für den Mittelständler. Dass er in der Krise gegen das „System“ rebelliert, verstehen wir unmittelbar. Dass er aber, obwohl bereits ökonomisch proletarisiert, trotzdem das Absinken ins Proletariat fürchtet und extrem reaktionär wird, ist nicht unmittelbar sozialökonomisch zu verstehen. Auch er hat also einen Widerspruch in sich zwischen rebellierendem Fühlen und reaktionären Zielen und Inhalten.
(…)
Kein Krieg und kein Faschismus ohne Massenbasis
Es handelt sich offenbar um die grosse Frage, dass jede Gesellschaftsordnung sich in den Massen ihrer Mitglieder diejenigen Strukturen erzeugt, die sie für ihre Hauptziele braucht. Ohne diese massenpsychologisch zu erforschenden Strukturen wäre der Krieg nicht möglich gewesen. Es muss eine wichtige Korrelation bestehen zwischen der ökonomischen Struktur einer Gesellschaft und der massenpsychologischen Struktur ihrer Mitglieder; nicht nur in dem Sinne, dass die herrschenden Ideologien die Ideologien der herrschenden Klasse sind, sondern, was für die Lösung von praktischen Fragen der Politik bedeutsamer ist: Auch die Widersprüche der ökonomischen Struktur einer Gesellschaft müssen in den massenpsychologischen Strukturen der Unterdrückten repräsentiert sein. Anders wäre nicht denkbar, dass die ökonomischen Gesetze einer Gesellschaft nur durch die „Aktion“, das heisst die psychischen Strukturen der ihnen unterworfenen Massen zur konkreten Auswirkung gelangen können.
Die proletarische Bewegung wusste zwar von der Wichtigkeit des sogenannten „subjektiven Faktors der Geschichte“; woran es mangelte, war die Erfassung des irrationalen, unzweckmässigen Handelns, anders ausgedrückt, des Auseinanderfallens von Ökonomie und Ideologie. Wenn der Werktätige weder eindeutig bürgerlich noch eindeutig revolutionär ist, sondern in einem Widerspruch zwischen reaktionären und revolutionären Strebungen steht, so muss sich, wenn wir diesen Widerspruch entdecken, zwangsläufig eine Praxis ergeben, die den konservativen psychischen Kräften die revolutionären entgegensetzt.
Aus:
Anatomie des Wahns
Wilhelm Reichs Klassiker „Massenpsychologie des Faschismus“ provoziert Vergleiche zwischen 1933 und heute.
von Andreas Peglau
https://www.rubikon.news/artikel/anatomie-des-wahns
Viktor Klemperer beschreibt das Phänomen auch in seinem Buch LTI:
Und dann drang der Nationalsozialismus nach Sachsen. Ich bemerkte bei T. erste Anzeichen der veränderten Gesinnung. Ich fragte ihn, wie er mit diesen Leuten sympathisieren könne. »Sie wollen doch nichts anderes als die Sozialisten«, sagte er, »sie sind doch auch eine Arbeiterpartei.« – »Siehst du denn nicht, daß sie auf Krieg zielen?« – »Höchstens auf einen Befreiungskrieg, der der gesamten Volksgemeinschaft und so auch den Arbeitern und kleinen Leute zugute kommen muß …«
– Victor Klemperer, LTI, S. 54
Ich möchte an dieser Stelle noch auf Sheldon Wolin und den Begriff des umgekehrten Totalitarismus verweisen, der ja um eine adäquate Zustandsbeschreibung herzustellen, ebenso heranzuziehen ist:
Die Ideologie der Gegenwart sieht er in der vollkommenen Anpassung des menschlichen Bewusstseins und seiner Unfähigkeit, sich Alternativen zum Bestehenden auch nur vorzustellen (4).
Der amerikanische Politikwissenschaftler Sheldon Wolin spricht 2003 sogar schon davon, in Amerika sei die Tendenz zu beobachten, dass die Demokratie abgelöst und von einem invertierten Totalitarismus ersetzt wird. Einen zentralen Unterschied zum klassischen Totalitarismus sieht Wolin darin, dass der Nationalsozialismus ein Mobilisierungsregime gewesen sei, dem es darum ging Bürger zu etwas bestimmten zu bewegen. Während der umgekehrte Totalitarismus auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung baue und damit auf die Apathie der Masse. Außerdem setze der umgekehrte Totalitarismus zur Überwachung und Steuerung der Bevölkerung auf subtilere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen (5).
Aus:
Der Pawlowsche Mensch
Autoritäre Regierungen folgen einer Ideologie, die den Menschen als unbegrenzt steuerbar betrachtet.
von Ronja Kolompar
https://www.rubikon.news/artikel/der-pawlowsche-mensch
Denn es ist ja so, daß der größte Teil der Gesellschaft sich aus dem öffentlichen Raum verabschiedet hat und apathisch beiseite steht.
Box, ihre Copy&Paste Romane nerven. Damit ersticken sie gewollt oder ungewollt jegliche Diskussion. Und sie verstecken sich dahinter. Wer das liest, ist schon Rentner oder arbeitslos.
In der Kürze liegt die Würze.
Andreas, ihr Schwarz-Weiß Denken nervt auch. Eigentlich ist immer die USA schuld und ich bin ein Russland-Hasser. Sie verstehen die Welt einfach nicht, daher machen sie es sich einfach und stecken jeden in eine Schublade: Gut oder Böse!
Der Artikel krankt an einer staatspolitisch-deutsch zentrierten Sicht.
1) Er berücksichtigt nicht, dass die führenden deutschen Politiker und Wirschaftsführer nicht einfach Transatlantiker sind, sondern im Grunde Black-Rock-Kapitaldiener. Der Kapitalkomplex um Black Rock ist der eigentliche Organisator der Politik des Westens. Die ist sicherlich Amerika-zentriert umfasst jedoch den gesamten Westen. Vgl. Werner Rügemer, «Black rock enteignen!» (nomen-verlag 2021).
2) Deutschland dürfte inzwischen wirtschaftlich und kulturell derart abgewirtschaftet haben, dass ein Zusammenkommen von Deutschland und Russland nicht mehr die Hauptgefahr für die für die westliche Weltherrschaft darstellt, sondern die eurasische Zusammenarbeit zwischen China und Russland. China ist sozusagen das neue Deutschland. Die angloamerikanischen Eliten haben sich solange an einer machpolitischen Phantasie aus dem frühen 20. Jh. abgearbeitet, bis diese irrelevant wurde.
3) Deutschland ruinieren bedeutet Europa ruinieren. Indem der amerikanische Machtkomplex seine Vasallen ruiniert, ohne neue zu gewinnen, gräbt er sich letztlich die Voraussetzungen seiner eigenen Macht ab.
Hallo,
an Ihren Punkten 1 bis 3 ist was dran und der Artikel beginnt mit Bemerkungen zum deutschen Faschismus, aber danach bezieht er sich auf generelle Merkmale von Faschismus, die m.E. zu Ihren drei Punkten passen.