Auszug aus „Die Eroberung Europas durch die USA“
In der erweiterten Neuauflage seines Buches „Die Eroberung Europas durch die USA“ schildert und analysiert Wolfgang Bittner kenntnisreich die verhängnisvolle Einflussnahme der US-amerikanischen Regierung auf die zentralen Medien und die Politik Europas. Im folgenden Text geht er auf die Politik der USA unter Donald Trump ein und er plädiert für eine machtvolle Friedensbewegung.
von Wolfgang Bittner.
Die Situation ist und bleibt unübersichtlich und brandgefährlich. Donald Trump ist mit seinen Dekreten, Gesetzesvorlagen und Twitter-Attacken unberechenbar, und ebenso wenig garantiert das ihn umgebende Personal eine seriöse Friedens- und Sozialpolitik. Seit seinem Amtsantritt wird Trump boykottiert; aber es ist auch nicht auszuschließen, dass er psychisch gestört ist, was gleichermaßen, wenn auch anders, auf seine Gegner zutrifft. Die USA sind seit Langem eine Bedrohung für Frieden und Wohlergehen in der Welt, und das hat sich mit Trump bedauerlicherweise nicht geändert.
Als folgenschwere Erkenntnis ergibt sich, dass Europa nicht nur in Westeuropa und Russland geteilt ist, sondern auch Westeuropa in Gestalt der EU zweigeteilt wird: Auf der einen Seite befinden sich die von den USA aufgerüsteten militanten Baltischen Staaten, Polen, Bulgarien, und Rumänien, wozu nach dem Brexit noch Großbritannien stößt, das sich mehr und mehr den USA annähern und damit Probleme im Festlandeuropa herbeiführen wird. Das ist eine gefährliche Phalanx gegen Russland. Auf der anderen Seite stehen die übrigen EU-Staaten, die sich – mehr oder weniger – um ein vernünftigeres Verhältnis zu Russland bemühen werden und auch bemühen müssen (falls es nicht zu einem von den USA und der NATO angezettelten Krieg in Europa kommt).
Diese Konstellation wird in nächster Zeit zunehmend an Bedeutung gewinnen, insbesondere, wenn sich Großbritannien endgültig von der EU verabschiedet hat. Die Gefahr eines Krieges zwischen den USA mit der NATO gegen die Russische Föderation ist akut. Möge diese Katastrophe, die vor allem den europäischen Kontinent treffen würde, ein Rest gesunden Menschenverstandes verhindern.
Harold Pinter, einer der großen Schriftsteller und Denker, sagte 2005 in seiner Rede zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur: „Ich glaube, dass den existierenden, kolossalen Widrigkeiten zum Trotz die unerschrockene, unbeirrbare, heftige intellektuelle Entschlossenheit, als Bürger die wirkliche Wahrheit unseres Lebens und unserer Gesellschaften zu bestimmen, eine ausschlaggebende Verpflichtung darstellt, die uns allen zufällt. Sie ist in der Tat zwingend notwendig. Wenn sich diese Entschlossenheit nicht in unserer politischen Vision verkörpert, bleiben wir bar jeder Hoffnung, das wiederherzustellen, was wir schon fast verloren haben – die Würde des Menschen.“ (1)
Er zitierte den chilenischen Dichter und Nobelpreisträger für Literatur, Pablo Neruda:
„Und eines Morgens brachen die Flammen aus allem,
und eines Morgens stiegen lodernde Feuer
aus der Erde,
verschlangen Leben,
und seither Feuer,
Pulver seither,
und seither Blut …“
Unser ganzes Streben, das der Gutwilligen und Friedliebenden, richtet sich nicht darauf, Recht zu haben oder zu „gewinnen“, sondern darauf, mehr Licht in die Welt zu bringen. Demzufolge sollte weniger auf die in den Netzen der Unlauterkeit, Intoleranz und Kriegshetze verfangenen Politiker und Journalisten gehört werden, als vielmehr auf die Denker und Aufklärer, die zurzeit im politischen Abseits stehen. Denn ohne Frieden in der Welt ist alles NICHTS. Durch die verantwortungslose, menschheitsgefährdende Politik wurden Millionen Menschen ermordet oder heimatlos, ganze Länder wurden zerstört. Wer ist dagegen aufgestanden? Millionen, die gegen Trump demonstriert haben, sollten gegen Krieg und Aufrüstung demonstrieren. Die Welt braucht eine machtvolle Friedensbewegung, damit sich endlich etwas ändert und die Menschheit einer sich anbahnenden Katastrophe noch entgehen kann!
Wolfgang Bittner: „Die Eroberung Europas durch die USA. Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung“, Westend Verlag, 256 Seiten. Die komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe erschien am 2. Juni 2017.
Quellennachweis
(1) Harold Pinter, zit. n.: http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2005/pinter-lecture-g.html, 20.11.2016.
Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.
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