Fall Skambraks: SWR beurlaubt Kritiker | Von Paul Schreyer

Faktenchecker kämpfen um Deutungshoheit.

Der SWR-Mitarbeiter Ole Skambraks hatte mit seinem am 5. Oktober auf Multipolar veröffentlichten offenen Brief „Ich kann nicht mehr“ (1) für große Aufmerksamkeit gesorgt. Mehr als eine Million Menschen lasen den Text, es folgten Übersetzungen in vier Sprachen, ein TV-Auftritt in Österreich und schließlich am vergangenen Donnerstag ein ausführlicher Bericht in der Stuttgarter Zeitung. Am Freitag stellte der Sender seinen kritischen Mitarbeiter nun vom Dienst frei – ohne Begründung. Am selben Tag veröffentlichte die Nachrichtenagentur dpa einen Faktencheck zum offenen Brief, auf den Multipolar mit einer Beschwerde beim Presserat reagiert.

Ein Standpunkt von Paul Schreyer.

Das Schreiben, das Skambraks vom SWR am Freitag zugestellt wurde, setzt sich nicht inhaltlich mit seinem Anliegen auseinander, sondern kommt von der Personalabteilung und umfasst einen einzigen Satz:

„Aus aktuellem Anlass sind Sie ab sofort und bis auf Weiteres von jeglicher Tätigkeit im Rahmen Ihres befristeten Beschäftigungsverhältnisses im SWR bezahlt freigestellt.“

Eine Begründung für den Beschluss erhielt der Autor des offenen Briefes, der kritisch mit der Corona-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien ins Gericht geht, nicht. Noch am Donnerstag hatte die Stuttgarter Zeitung nach Rücksprache mit dem SWR berichtet (2):

„Von Strafe oder Sanktionen ist beim Südwestrundfunk keine Rede – das wäre ziemlich unklug. Allen Beschäftigten stehe es frei, im Rahmen der Rechtsordnung ihre Meinung zu äußern, sagt eine Sendersprecherin; dazu gehöre auch Kritik am SWR.“

Auf die Frage von Multipolar nach dem Grund für die Freistellung ging der Sender am Montag nicht direkt ein, sondern erklärte lediglich:

„Wie unter anderem die Stuttgarter Zeitung richtig zitiert, steht es allen Kolleginnen und Kollegen im SWR frei, ihre Meinung zu äußern – auch in Form von Kritik am SWR –, solange dies von der Rechtsordnung gedeckt ist. Wir bedauern jedoch, dass in diesem Fall der Weg über Dritte anstelle des vertieften direkten Austauschs gesucht wurde, zumal Herr Skambraks genau diesen ja selbst fordert. In der Sache teilen wir seine persönliche Auffassung nicht, vor allem weil die Aussagen zur Corona-Pandemie zumindest durch fehlende Einordnung einen falschen Eindruck erwecken. Über nach in seiner Wahrnehmung nicht aufgegriffene Themen wurde in Wahrheit sehr wohl berichtet. Zu diesen Punkten haben wir uns um einen internen Austausch mit ihm bemüht.“

Auf Rückfrage weiß Ole Skambraks nichts von solchen Bemühungen. Auf ein Gespräch am 8. Oktober – drei Tage nach Erscheinen des Textes – mit seinen direkten Vorgesetzten Jan-Philippe Schlüter, Leiter des Programm-Managements, und Wolfgang Gushurst, Wellenleiter beim SWR2, folgten laut Skambraks keine weiteren Dialogangebote des Senders:

„Das Gespräch am 8.10. verlief freundlich, es gab den Versuch meine Beweggründe zu verstehen, am Ende gegenseitige Ratlosigkeit, wie weiter zu verfahren ist.“

Skambraks war anschließend bis vergangenen Freitag krankgeschrieben und hätte nun am Montag wieder seinen Dienst angetreten. Doch das wird ihm verwehrt. Auch sein SWR-Login mit Zugang zu E-Mails, Intranet und den Sendesystemen ist nun gesperrt.

Auf die Frage von Multipolar, ob der SWR noch beabsichtige, eine öffentliche Stellungnahme zum offenen Brief abzugeben, antwortete der Sender am Montag, man sehe „keinerlei Anlass für eine proaktive öffentliche Stellungnahme“.

Skambraks, der am 13. Oktober, eine Woche nach Veröffentlichung des offenen Briefes, im österreichischen Sender Servus TV vor der Kamera noch einmal ausführlich auf seine Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk einging (3), hat inzwischen über einen Anwalt seiner Freistellung widersprechen lassen.

Faktenchecker kämpfen um Deutungshoheit

Wer den Link zum Multipolar-Beitrag von Skambraks auf Facebook teilen will, der erhält mittlerweile einen Warnhinweis:

„Teilweise falsche Informationen – von unabhängigen Faktenprüfern überprüft“

Facebook verlinkt dazu auf einen Faktencheck (4) der Nachrichtenagentur dpa. Dieser wurde einen Tag, nachdem über die Kritik des SWR-Mitarbeiters erstmals auch in einem etablierten Medium, der Stuttgarter Zeitung, berichtet worden war, am vergangenen Freitag veröffentlicht, am selben Tag, an dem Skambraks auch seine Freistellung erhielt.

Der Faktencheck greift aus der Fülle der mehreren Dutzend Argumente und Aspekte, die der Journalist in seinem offenen Brief zur Sprache gebracht und mit Quellenangaben belegt hatte, willkürlich und ohne erkennbare Systematik fünf heraus und stellt dazu fest, dass die Sachverhalte zwar teils „richtig“ dargestellt, einige allerdings „noch nicht abschließend erforscht“ oder „stark umstritten“ seien. Der Faktencheck trägt dazu eine Überschrift, die vom Inhalt nicht gedeckt ist:

„Offener Brief eines Journalisten enthält einige Falschbehauptungen über Corona“

Diese Überschrift ist stark irreführend, um nicht zu sagen gelogen. Sichtweisen, die angezweifelt werden und unter Fachleuten bislang strittig bleiben, sind etwas anderes als „Falschbehauptungen“.

Ein im Faktencheck erwähnter Punkt, den man Skambraks als Fehler vorhalten könnte, ist diese Aussage in seinem Text:

„Die Gates- und Rockefellerstiftungen haben die WHO-Richtlinien für die digitalen Impfpässe entworfen und finanziert. (5)

Hierzu merkt die dpa an:

„Die Stiftungen haben die Richtlinien nicht entworfen, sondern nur mit anderen Geldgebern an der Finanzierung mitgewirkt.“

Formal ist das korrekt, denn belegt ist tatsächlich „nur“ die Finanzierung und nicht die inhaltliche Formulierung des Richtlinientextes. Doch stellt sich hier die Frage, woher die dpa weiß, dass die privaten Milliardärs-Stiftungen, die die brisanten WHO-Impfpass-Richtlinien (warum eigentlich?) finanzierten, diese nicht auch (mit-)entworfen haben. Die Aussage der dpa hierzu erscheint spekulativ. Im Gegenteil ist es naheliegend, dass die Gates- und die Rockefeller-Stiftung, die in der Corona-Politik international eine wichtige Rolle spielen, die im August 2021 veröffentlichte 99-seitige WHO-Richtlinie (6) zu den digitalen Impfpässen durchaus auch mit der Absicht mitfinanzierte, inhaltlichen Einfluss auf die entscheidende Frage zu nehmen, wie und in welcher Form Impfpässe fortan global eingesetzt werden sollen.

Ebenfalls als Falschbehauptung werten die Faktenchecker diese Frage von Skambraks:

„Warum melden die Niederlande deutlich mehr Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe als andere Länder?“

Die dpa-Faktenchecker kommentieren dazu:

„Aus den Niederlanden kommen die meisten Verdachtsmeldungen, Nebenwirkungen sind das keine. Die EMA-Datenbank lässt keine abschließenden Schlussfolgerungen über Impfrisiken zu.“

Doch das ist nicht der Punkt von Skambraks´ Frage gewesen. Ob man die Meldungen nun „Nebenwirkungsmeldungen“ oder „Verdachtsmeldungen“ nennt – die Frage bleibt, warum in den Niederlanden mehr davon existieren als in anderen Ländern – und ob das vielleicht etwas mit einer besseren Erfassung solcher Meldungen dort zu tun hat, die Risiken hierzulande also womöglich unterschätzt werden. Schon eine solche Frage dem Autor als „Falschbehauptung“ anzukreiden entbehrt jeder Grundlage.

Multipolar hat deshalb am Montag beim Deutschen Presserat Beschwerde gegen die irreführende, sachlich nicht belegte und diskreditierende Überschrift des dpa-Faktenchecks eingelegt. In Ziffer 2 des Pressekodex (7) ist klar festgelegt, dass Überschriften nicht sinnverfälschend sein dürfen.

Der offene Brief von Ole Skambraks ist inzwischen auch auf Englisch, Französisch, Spanisch und Niederländisch veröffentlicht worden.

Quellen:

  1. https://multipolar-magazin.de/artikel/ich-kann-nicht-mehr
  2. https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.offener-protestbrief-ein-ketzer-vom-swr-leidet-am-corona-journalismus.4cde358e-dbfc-4acb-9ddc-b7486f1f01d2.html?reduced=true
  3. https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa-298arm9xh2111/
  4. https://dpa-factchecking.com/germany/211012-99-570299/
  5. https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/gates-rockefeller-who/
  6. https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-Digital_certificates-vaccination-2021.1
  7. https://www.presserat.de/pressekodex.html

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Danke an den Autoren für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 26. Oktober bei dem Online-Magazin Multipolar

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Kommentare (18)

18 Kommentare zu: “Fall Skambraks: SWR beurlaubt Kritiker | Von Paul Schreyer

  1. PeterLau sagt:

    Bitte ändert doch den Titel des Artikels.
    Es handelt sich um ein bezahlte Freistellung und nicht um Urlaub.

    Ist die bezahlte Freistellung befristet oder unbefristet (also bis zum Ende des befristeten Arbeitsverhältnis)? Die Freistellung kann ja eventuell auch nur bis übermorgen gelten?
    Ich finde, der Artikel sollte da für Klarheit sorgen, eventuell auch in einer Ergänzung.

  2. VolkerDjamani sagt:

    Ich habe viele Jahre im Gesundheitssystem gearbeitet. Dort habe ich viele Freistellungen von Kritikern am System, was in diesem System faul ist (Korruption) erlebt. Nur schnell weg mit diesen Menschen mit Rückgrat. Und die Veranlasser können das Geld für die Vergütung, die weiter gezahlt wird (gab Fälle da zog sich das über drei Jahre hin) noch nicht einmal erwirtschaften, denn es wird/wurde aus Beiträgen generiert (GKV).

    Genau so läuft es wohl wie im geschilderten Fall im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Betroffene wird weiter aus den Zwangsbeiträgen bezahlt und geht spazieren.

  3. wasserader sagt:

    "Faktencheck"
    ist Teil der durch Globalisierungsfaschisten betriebenen Inquisition gegen Wissenschaft, Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen

  4. Out-law sagt:

    Wenn Faktenchecker um die Deutungshoheit checken,damit niemand anders checkt,dass es sich um Täuschungshoheit handelt,checken selbst bisher Getäuschte ,dass Faktenchecker fake vortäuschen.
    What a fuck :-))

  5. Nevyn sagt:

    „Teilweise falsche Informationen – von unabhängigen Faktenprüfern überprüft“

    Unabhängig? Ich beiß' vor Lachen in die Tischkante!
    Für wie dämlich muss man sich eigentlich für sein Geld verkaufen lassen?
    Die neue Realität wird virtuell erschaffen!

    Ein guter Bekannter erzählt, dass seine Frau im Krankenhaus arbeitet. Auf der ITS liegen neuerdings C-Patienten, die meisten jenseits der 80 und soweit bekannt mindestens zweimal gespritzt. Ob sie dort aktuell liegen, weil sie "refreshed" wurden, war nicht zu erfahren. Wer checkt das? Niemand.
    Mein Chef holte sich seine zweite Spritze im August und lag Stunden später auf der ITS. Es heißt jetzt, er kommt vielleicht nächstes Jahr wieder arbeiten. Vielleicht. Ich wünsche es ihm, es war ein gutes Arbeiten bei ihm.

    "Vertrauen Sie nicht ihrer Wahrnehmung, vertrauen Sie den unabhängigen Faktenprüfern." Gaslighting at it's best.

  6. Hartensteiner sagt:

    Es war gar nicht nötig, dass der SWR hier einen weiteren Beweis dafür vorlegt, dass die Mainstream Medien nichts anderes sind als Propagandaagenturen der Regierung. Das ist doch unterdessen längst allgemein bekannt.

    • CH_Max sagt:

      Nun ja, bekannt ist das kritisch mitdenkenden Menschen wie Ihnen und vielen anderen auch, aber eben leider nicht allgemein. Wenn vielleicht 20% der Bevölkerung diesen billigen Bezahl- und Karrierejournalismus durchblickt, der von den mit Pflichtbeiträgen milliarden-zwangsgepimperten öffentlich rechtlichen Sendeanstalten ausgestrahlt wird, dürfte das wohl (leider) viel sein. Von daher ist es gut, wenn solche Stories an die nichtsahnende Mehrheit gelangen, damit der eine oder andere evtl. merkt, was hinter dieser ganzen heuchlerischen "Offenheit" und "ach bei uns darf jeder eine Meinung haben" etc, wirklich steckt.

    • Hartensteiner sagt:

      Dabei geht das so leicht! Vor 25 Jahren den Fernseher rausgeworfen und seit Anfang Corona das Radio nicht mehr eingeschaltet, seit dies zum "Volksempfänger II" wurde.
      Niemand ist gezwungen, sich dieser Propaganda auszusetzen, die ja seit Jahren dermaßen offensichtlich geworden ist, dass alle es merken. Wer sich trotzdem dem aussetzt, tut dies bewusst, weil er oder sie sich lieber hoffnungsvoll vor der Gnade der Herrschenden in den Staub legen. Kein Wunder, denn die Sklavenmentalität wird seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden "eingepflegt". Diese Sklaven können sich keine andere Seinsweise vorstellen, als ihr Dasein als Sklaven.

    • Hutmacher sagt:

      @ch_max

      "Nun ja, bekannt ist das kritisch mitdenkenden Menschen wie Ihnen und vielen anderen auch, aber eben leider nicht allgemein…"

      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

      Die meisten kritischen Seiten sind mittlerweile kaum noch auffindbar – da haben unsere Politclowns mal ganze Arbeit geleistet -, und deswegen stelle ich mir gerade die Frage, ob die Namensumstellung von "Kenfm" auf jetzt "apolut" zum richtigen Zeitpunkt erfolgte.

  7. Da sieht man mal wieder, was ein Einzelner, der ausschert, ausmacht. Die Herde blökt und bestätigt damit genau das, was sie eigentlich negieren will. Nur eines hat sich noch nicht herumgesprochen: Es ist nicht Druck, der eine Herde formiert, sondern Sog. Dessen Mechanismen hat die derzeitige kritische Agenda noch nicht auf dem Schirm.

    Und weiter sollte man sich eins ganz deutlich klar machen. Wir haben es nicht nur mit unseren hiesigen Herden und deren Leithammeln Drosten, Wieler und Co. zu tun. Global sind Herden in ganz anderen Dimensionen unterwegs. Und zwar nicht unbedingt physisch. Dagegen war die sogenannte Völkerwanderung ein Sonntagsspaziergang. Der animalische Prototyp dafür ist die Heuschrecke.

  8. _Box sagt:

    Das ist sicherlich nur vorübergehend dauerhaft. Wie lange kann so etwas schon dauern? Vielleicht zwölf von tausend Jahren.

    • wasserader sagt:

      Der Anspruch ist mit "Ende der Geschichte" deutlich höher gesetzt als 1000 Jahre.
      Immerhin ist ein großer Teil der Menschheit dauerhaft pharmamarkiert.
      Diese Politik wird diesmal nicht durch das Ende der "heute hört uns Deutschland und Morgen die ganze Welt" Politik kommen.
      Die Politik in Deutschland macht zwar wieder den Oberrabauken, die Fronten aber sind nicht vergleichbar.

  9. helli-belli sagt:

    Hat er richtig gemacht!

    Wer dem Faschismus nachgibt und mitmacht, der ist kein "Mitläufer", sondern eben selbst ein Faschist.

    … und logo: wer im Faschismus KEIN Faschist ist und nicht mitmacht, der erfährt eben Nachteile.
    und die Tatsache, dass dem nun so ist belegt: Das System ist kein Freiheitliches, sondern eben ein Faschistisches!

    Sich querstellen, sabotieren, die Narrative durch zusätzliche Informationen als das darstellen was sie sind: Manipulation & Propaganda…
    … DAS sind die Mittel der Wahl.

    … und im nächsten Schritt geht es dann eben um NAMEN.
    Den es sind stets Personen, die die Rolle des "Gauleiters" einnehmen und sich auf dieser Basis ein "gutes Leben" einrichten…
    … diesen "Reinhard Tristan Eugen Heydrichs" unserer Zeit muss dann mitunter eben der Gar ausgemacht werden …
    … diese gestalten kennen keine Grenzen – ihrem Kadavergehorsam oder auch direkten Befehlen folgend gehen die auch mit Vorsatz über Leichen.

    Diesen faschistischen Verbrechern muss klar sein, dass ihr Handeln nicht folgenlos bleiben kann, nicht bleiben darf, nicht bleiben wird .

    Die Zukunft war selten so offen wie heute – wer weiß schon ernsthaft wie die Welt in 5 Jahren aussieht…
    … vor diesem Hintergrund anderen die Zukunft zu versauen, halte ich für eine reichlich dumme Idee…

    • DZIERSYNSKI sagt:

      @helli-belli
      Mich würde sehr interessieren, was Sie unter Faschismus verstehen. So wie ich Ihren Kommentar deute ist die deutsche Nation im Faschismus angekommen. Vllt. ist es auch – Ihrer Interpretation nach – ein nahtloser Übergang seit 1945. Verstehe ich Sie richtig?

    • helli-belli sagt:

      @DZIERSYNSKI
      … es wär'zwar schon urkomisch, wenn der Begriff des Faschismus besonders viel Interpretationsspielraum zuließe – dem ist so aber wohl eher nicht.
      Der Begriff des "Rutenbündels, welches keine Abweichler zulässt" per so wird wohl kaum die Unbekannt zu sein – die Frage ist: ab wo fängt er an? Wo geht es los, mit der verordneten "Alternativlosigkeit"?
      … und so völlig nahtlos möchte ich die Entwicklung diesbezüglich wahrlich nicht betrachten.
      Diese Inszenierung rund um die Plandemie bedurfte schlicht und einfach einer Änderung der Regeln was die verordneten Narrative, die verordnete Wissenschaft, die verordneten Studien… – nein, der verordneten Studien eher nicht, sondern wohl mehr der "verordneten Akzeptanz gegenüber der fehlenden Studien" anbelangt – und diese Regeländerung muß nun eben zwangsläufig mit faschistischen Methoden durchgedrückt werden.

      … den Faschismus erkennt man im Umgang mit den "Abweichlern".
      Wie wird mit dem umgegangen, der im Fernsehen die offensichtlichen Fragen stellt;
      Wie wird mit jenen umgegangen, die sich haben eine Befreiung von der Maskenpflicht ausstellen lassen und nun "einfach ohne Maske zum Einkaufen gehen!" …

      Aus deutscher Perspektive könnte man dem nun die "verbotenen Symbole & Parolen" entgegenhalten, und dass es ja auch vor dem Frühjahr 2020 u.a. verboten war, den Holocaust zu leugnen oder mit NSDAP-Symbolen durch die Öffentlichkeit zu spazieren – aber ich denke schon, dass dies etwas anderes ist.
      (… dem könnte man nun natürlich entgegnen: so unterschiedlich ist das doch gar nicht: in beiden Fällen wollen die Menschen eigentlich "da Weitermachen, wo zuvor aufgehört wurde" …
      … und in beiden Fällen soll jeglicher Bewegungsspielraum in diese Richtung unterbunden werden.
      Aber wie erwähnt: der Vergleich hinkt. Wobei aus meiner Sicht es auch nicht verboten sein dürfte, sich mit Nazisymbolen zu outen oder den Holocaust anzuzweifeln: in einem freien Land muss das doch gestattet sein. )

    • DZIERSYNSKI sagt:

      @ helli-belli
      Ich bin der Ansicht, dass der Faschismus keine orts- oder zeitgebundene, vorübergehende Erscheinung ist. Er ist ein ganzes System der Klassenherrschaft der größten Kapitalisten und ihrer Diktatur im Zeitalter des Imperialismus. Der Faschismus ist für die Freiheit der lohnabhängigen Arbeiter und Angestellten und für die Gewerkschaftsbewegung eine fortwährende und stetig wachsende Gefahr.
      "Faschismus an der Macht, das ist die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals." (Dimitroff)
      Sollten Sie meiner Einschätzung eine gewisse Sympathie entgegenbringen, werden zu mir zugestehen müssen, dass wir in diesem Land noch weit von einem Faschismus entfernt sind. Wäre es anders, könnten wir uns auf diesem Wege nicht austauschen. Schon gar nicht über diese Thematik.
      Ich wäre einverstanden mit der Formulierung: die BRD und ihre politischen/kapitalgesteuerten "Machthaber" steuern auf einen faschistoiden Staat zu, sollte es zu ernstzunehmenden Auseinandersetzungen mit dem Volk kommen. Sollten beispielsweise die Gewerkschaften oder andere große Bündnisse mal die Machtfrage – sprich Eigentumsfrage – ernsthaft stellen, dann wird auch diese – hier agierende – politische Kaste vor dem Faschismus als letzte und blutigste Instanz des Imperialismus nicht zurückschrecken.
      Aber jetzt, durch Corona Demonstrationen und die Art und Weise der polizeilichen Prügelorgien und Einschränkungsverfügungen, Rückschlüsse auf den Faschismus zu ziehen, halte ich für nicht zielführend und eine absolute Verharmlosung des faschistischen Systems.
      Letzter Punkt: Wenn Einigkeit darin besteht, dass Faschismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen ist, sind Ihre Ausführungen….
      "Wobei aus meiner Sicht es auch nicht verboten sein dürfte, sich mit Nazisymbolen zu outen oder den Holocaust anzuzweifeln: in einem freien Land muss das doch gestattet sein. ",
      an Zynismus kaum zu überbieten. Das verbietet nicht nur das GG , sondern zuvörderst auch die Empathie, die jedem Menschen eigen sein sollte.
      Auch wenn ich in Teilen Ihre Wut/Frust nachvollziehen kann, aber hier sind Sie mächtig über das Ziel hinausgeschossen und beleidigen all diejenigen, die auf grausamste Art und Weise in den KZ und Gestapo-Gefängnissen der deutschen Faschisten zu Tode kamen.

    • helli-belli sagt:

      Einleitend noch passend zur Frage "was ist Faschismus"?
      https://www.bitchute.com/video/PsHgsYsynaoh/
      … vielleicht fällt ja hier schon der Groschen … (vermutlich fällt hier das Licht aber wohl auf den "blinden Fleck" …)

      @DZIERSYNSKI
      zu: "Ich bin der Ansicht, dass der Faschismus keine orts- oder zeitgebundene, vorübergehende Erscheinung ist. Er ist ein ganzes System der Klassenherrschaft der größten Kapitalisten und ihrer Diktatur im Zeitalter des Imperialismus."
      → und ich bin der Ansicht, dass bereits der zweite Satz dem ersten widerspricht.
      … desweiteren schließe ich bereits hieraus, dass eine weitere Diskussion mit Ihnen für mich eine völlige Zeitverschwendung ist. Ich bin kein Psychiater und mache es mir nicht zur Aufgabe offensichtliche Widersprüche auseinanderzuwursteln – und dies in einer Art und weise zu präsentieren, dass Sie dann selbst draufkommen: a) "worin der Widerspruch wohl liegen mag" und b) "was im tiefsten innersten Selbst wohl die eigentliche Ursache, die zu Grunde liegende Angst sein mag, um immer wieder in die selbe Sackgasse zu rennen und stets die einfache Variante, jene des geringsten Widerstandes zu wählen…"

      Kam das nun an?
      Richtig: Systemkriecher, wie Sie offenbar einer sind, erkennen den Faschismus nicht.
      Dazu passt es dann auch, mir eine Frustration oder Empathielosigkeit zu unterstellen, weil ich nicht in den gewohnten Schubladen denke sondern mir vielleicht eher die Frage stelle "wieso trägt einer ein Hakenkreuz auf der Brust? Was möchte er damit ausdrücken? Was fehlt ihm denn in diesem Land, dass er nicht mit schwarz-rot-gold rummrennt?"
      Nein: SIE sind es, der hier empathielos ist! SIE denken offenbar in von anderen vorgegeben Schubladen – und wenn die Obrigkeit es verlangt und sie schützt, dann wären Sie es wohl auch der sich mit seiner "Opferbereitschaft" schmückt und dies als "Moral" einstufen würde.

      … diese kindlich-naive Vorstellung vom Handeln der Gewerkschaften oder "vom guten Arbeiter, der sich vor den Faschisten fürchten muß" … LÄCHERLICH!
      … gerade die Arschkriecher im Arbeitsleben, die bereits den besten teil ihres Lebens eben mit Stiefellecken verbracht haben sind doch die größten Faschos! Wieviel Menschenkenntnis muss man denn haben, damit einem dies nicht sonnenklar ist: "wer selbst ewig kriecht und gehorcht, der verlangt das dann auch gerne von anderen." (natürlich, es gibt auch dort Ausnahmen. Menschen, die genau wissen was da machen, unter welcher Rechtfertigung äußerer Zwänge auch immer, und es ihren Nächsten dann nicht unbedingt auch antun wollen – selbst wenn sie es könnten. … aber so beseelt sind eben leider nicht viele. Die meisten sind recht armselige Würstchen, stets und gerne untertänigste Diener ihres faschistischen Umfelds. … und nein: die erkennen weder ihre Armseligkeit, noch sind sie bereit anzuerkennen dass das System um sie herum faschistisch ist, sie es unterstützen, und damit auch sie selbst Faschisten sind.)

      Repetitio, repetitio, repetitio: jetzt habe ich es mindestens 3x gesagt, ich hoffe es kam nun an…

  10. zurfall sagt:

    in einem Sender der von Zwangsabgaben lebt darf man keine freie Meinung haben. Dort ist Unterwürfigkeit, Angepasstheit u.a.m. an der Tagesordnung. Sonst ist man seinen gut bezahlten Job los. Dass sieht man auch an den sogenannten talk shows und ihren Moderatoren (damit meine ich alle Moderatoren). Mit schöner regelmäßigkeit dieselben Gesichter und längst bekannte Meinungen werden als kritischer Journalismus verkauft. Für Millionensaläre tut man halt vieles, aber nur keinen unabhängigen Journalismus. Der herschenden Nomenklatura immer zu Diensten.

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