Zunächst eine persönliche Vorbemerkung: Ich kenne und schätze Wolfgang Wodarg seit langem. Vor fast zehn Jahren haben wir gemeinsam einen Artikel unter der Überschrift „Verkaufte Patienten“ verfasst (1), der damals im Magazin Hintergrund erschien und manches thematisierte, was auch aktuell eine Rolle spielt. Als ich am 5. März 2020, vermittelt durch einen Hinweis auf KenFM (2), Wodargs erste Einschätzung zur Corona-Krise las, damals erschienen in einer Lokalzeitung, und diesen Beitrag zwei Tage später mit seiner Zustimmung auch auf Multipolar veröffentlichte (3), war mir das eine wichtige erste Orientierung, der ich Vertrauen schenkte, da ich seine früheren Arbeiten und auch ihn als Person zu diesem Zeitpunkt eben schon gut kannte. Als mich der Westend Verlag kurz darauf fragte, ob ich eine Chronik zur Corona-Krise schreiben könne, war mein erster Gedanke, dieses Buch gemeinsam mit Wodarg zu verfassen. Dies ließ sich damals nicht verwirklichen. Um so mehr freue ich mich, dass er nun ein eigenes Buch vorlegt, erschienen im Rubikon-Buchverlag, als Teil einer kritischen Reihe zur Corona-Krise (4). Danke Wolfgang, für Deinen unermüdlichen, stets unaufgeregten und freundlichen Einsatz für Transparenz, Fairness und eine humane Gesellschaft!
Es folgen drei unterschiedliche Auszüge, ein kurzer zur Einordnung der Impfkampagne, ein längerer mit einer wissenschaftlichen Erklärung, weshalb die Impfstoffe so häufig zu Thrombosen führen und ein weiterer vom Ende des Buches, mit Vorschlägen zur Stärkung der Demokratie, insbesondere mit Blick auf denkbare Reformen im Parlamentsbetrieb.
Impfungen im Zeitalter des Great Reset
Aus meiner Sicht soll dieser Großversuch nicht die Wirkung der Impfstoffe auf unsere Gesundheit herausfinden, sondern die Eignung solcher Kampagnen für Nachfolgekampagnen und für noch mehr Profite, für das Einsammeln persönlicher Daten und für die Gängelung mit elektronischen Impfpässen.
Die Frage »Impfung oder keine Impfung« wird seit einigen Jahrzehnten durch starke Sekundärinteressen überlagert. Unsere Gesellschaft beugt sich seit längerer Zeit denjenigen Kräften, die zuallererst fragen: Kann man damit Geld verdienen oder nicht? Doch seit einigen Monaten wird vielen Menschen in aller Welt immer klarer, dass es denen, die schon Unmengen Geld angehäuft haben, inzwischen nicht mehr nur um Geld, sondern auch um Kontrolle, das heißt um Macht über Menschen geht. (…)
Thrombosen durch die neuen Impfstoffe
Es kam gleich nach Beginn der Impfkampagnen zu ersten Meldungen über alte Menschen, die Stunden oder wenige Tage nach den Spritzen mit mRNA in Heimen verstorben waren. Whistleblower aus einem Berliner Heim berichteten (5), dass in ihrem Pflegeheim innerhalb von vier Wochen nach der ersten Impfung mit dem BioNTech / Pfizer-Impfpräparat Comirnaty acht von 31 Senioren, welche zwar an Demenzerkrankungen litten, aber sich vor der Impfung in einem ihrem Alter entsprechenden guten körperlichen Zustand befanden, verstarben.
Solche Fälle traten weiterhin immer mehr auf und auch jüngere »Geimpfte« aus dem ebenfalls prioritär behandelten Personal in Kliniken und Heimen starben plötzlich mit neurologischen Symptomen, an Lungenembolien oder Herzkomplikationen. Sofort hieß es von verantwortlicher Seite, dass ein Zusammenhang mit der Impfung für unwahrscheinlich gehalten wird. Der »Impfstoff« von AstraZeneca geriet deswegen in den Fokus, weil er vermehrt bei Jüngeren eingesetzt wurde. Und wenn eine vorher gesunde junge Mutter sich nach der Spritze in Krämpfen windet oder gar plötzlich stirbt, so erregt das mehr Gemüter als der Tod auffällig vieler alter Menschen in den unzugänglichen Heimen. Amtsärzte, Heime und Staatsanwälte hatten außerdem ein auffällig geringes Interesse an pathologischer Abklärung der Todesursachen.
Der Vektorimpfstoff von AstraZeneca wurde deshalb vorübergehend in einigen Ländern so lange ausgebremst, bis die Europäische Arzneimittel-Agentur die thromboembolischen Komplikationen als nicht über das zu erwartende Maß auftretend bewertete und die Fortsetzung der Anwendung sogar empfahl.
Aber auch die Impfstoffe von BioNTech und Moderna, die beiden Konkurrenten, die mRNA in die Zellen bringen sollen, hatten zwischenzeitlich zu sehr auffälligen Häufungen von unerwünschten Wirkungen und zu schweren und tödlichen Komplikationen geführt. Alle gentechnischen »Impfstoffe« sollen zu einer Corona-Spike-Produktion der durch sie veränderten Körperzellen führen. Diese Spike-Proteine sind es aber gerade, die dann den Immunzellen präsentiert werden und die damit unter anderem die Bildung von Antikörpern auslösen.
Ein Problem dabei ist, dass die meisten Menschen ja bereits mehrfach mit früheren Coronaviren Kontakt hatten und dass ihre Immunzellen sich solche Kontakte gemerkt haben. Solche Gedächtniszellen sind die T-Lymphozyten, die durch den Körper strömen und patrouillieren und die in den lymphatischen Organen »ausgebildet« werden. Sie sind geschult, solche Virusbruchstücke oder mit Viren befallene Zellen sofort zu erkennen und einen Alarm auszulösen, der weitere Zellen herbeiruft und einen Entzündungsprozess unter Beteiligung von zwei Typen von Makrophagen (weiße Blutkörperchen, die aus dem Knochenmark stammen) in Gang setzt, von denen der Typ 1 die infizierten Zellen zerstört, abräumt und Platz für Reparaturen durch andere Zellen schafft. Diese Prozesse laufen normalerweise kontrolliert ab und die Entzündung wird deshalb durch Makrophagen Typ 2 gebremst, wenn die Störung beseitigt ist. Für die Steuerung dieser Prozesse gibt es zahlreiche Botenstoffe.
Weil ich in verschiedenen Quellen gelesen hatte, dass bei einer schweren Corona-Infektion gerade solche Spike-Proteine, wenn sie in Kontakt mit Blut kommen, massive Mikrothrombosen auslösen würden, war ich sehr beunruhigt.
Die oberflächlichen stachelartigen Fortsätze der Coronaviren sollen es sein, die mit vielen Zellen im Blut und an den Gefäßwänden reagieren. Sie nutzen dafür die sogenannten ACE2-Rezeptoren aus. Diese gibt es in vielen Organen und besonders an den Endothelzellen der meisten Blutgefäße. Endothelzellen bilden eine tapetenartige dünne Schicht, welche die Adern von innen glättet. Die Endothelzellen übernehmen aber auch vielfältige Funktionen für die Steuerung der Durchblutung. Wenn ins Blut gelangte Nanopartikel mit mRNA oder Adenovektoren mit entsprechenden genetischen Bauplänen für Spike-Proteine über die dortigen ACE2-Rezeptoren in die Endothelzellen gelangen, beginnen sie sofort die Bauteile für Spikes zu produzieren und auf ihren Oberflächen zu exprimieren und dem Blutstrom zu präsentieren. Auf diese Weise haben Coronavirusteile Kontakt mit den im Blut zahlreich vorhandenen Immunzellen und die herbeigerufenen Makrophagen beginnen sofort mit der Arbeit, die veränderten Endothelzellen zu zerstören. Dabei kommt es auch zu einer Aktivierung von Thrombozyten und zur Bildung von Thromben.
Eine weitere mögliche Ursache für Thrombenbildung durch im Blutstrom vorhandene Spike-Proteine ist deren direkte Verbindung mit den Blutplättchen, die ebenfalls ACE2-Rezeptoren besitzen. Auch dann wird gleichzeitig eine Blutgerinnungskaskade in Gang gesetzt. Es ist klar, dass diese Prozesse dort beginnen, wo die gentechnischen Moleküle ihre »Targets«, also ihre Zielzellen, gefunden haben und diese Zellen dann Spike-Proteine als Antigene produzieren und im Blut präsentieren. Das geschieht dort am leichtesten, wo das Blut langsamer fließt, also in Kapillaren und Venen. Die gehäuften Sinusvenenthrombosen passen gut zu dieser Erklärung, da die Venen der oberen Körperhälfte einen sehr niedrigen Druck haben, was den Kontakt mit den Endothelzellen erleichtert.
Wie oft so etwas passiert, ist dann schwer zu sagen, wenn die Pharmakovigilanz, also die Überwachung möglicher Nebenwirkungen, nur sehr zögerlich betrieben wird. Schon bei Pandemrix, dem Impfstoff gegen Schweinegrippe, gab es in Deutschland nur halb so viele Meldungen von Nebenwirkungen wie in Schweden, wo das Medikament genauso oft verwendet wurde wie in Deutschland. Das lag schon damals nicht daran, dass die Deutschen härter im Nehmen sind als die Schweden. In Skandinavien passt man einfach besser auf Nebenwirkungen auf als im Pharmaparadies Deutschland. (…)
Vorschläge zur Stärkung der Demokratie
Mein Traum ist ein Parlament aus direkt gewählten Frauen und Männern. Diese sollen den politischen Streit um richtige Lösungen und Kompromisse in der Bevölkerung qualifiziert moderieren. Dafür sollten aber erst mehrere Voraussetzungen geschaffen werden, die aus meiner Sicht einen wahrhaftigen demokratischen, also von der Bevölkerung mehrheitlich getragenen Neubeginn erfordern. Der hätte allerdings mit den Machtspielchen der Pandemisten nichts gemeinsam.
Folgenden Vorschlag schreibe ich auf, um eine Diskussion über bessere Vorschläge zu provozieren: Ein Ziel eines politischen Neuanfangs könnte sein, Wähler und Gewählte in eine neue und konkrete gegenseitige Verantwortung zu bringen, die das Mandat demokratisch aufwertet und die für mehr Transparenz und Teilhabe an der politischen Arbeit jeder/jedes Abgeordneten beziehungsweise ihrer/seiner Wähler sorgt. Dafür brauchen Abgeordnete sehr viel mehr Mitarbeiter und eine kommunikative Infrastruktur, die eine möglichst direkte, nicht von öffentlichen Medien abhängige Diskussion und Rückkopplung mit ihrer Wählerschaft garantiert und erleichtert.
Durch diese Forderung ergeben sich vielleicht Konsequenzen für die Größe von Wahlkreisen. Diese sollten mit dem Zuschnitt der kommunalen Gebietskörperschaften möglichst identisch sein. Eine Berichtspflicht der Abgeordneten gegenüber ihren kommunalen Ratsversammlungen wäre demokratieförderlich.
Um eine für alle gerechte politische Interessenvertretung sicherzustellen, ist es notwendig, Profi- und Lohn-Lobbyisten und deren mächtige Firmen aus dem parlamentarischen Betrieb zu verbannen. Derzeit können Menschen mit sehr viel Geld Profi-Lobbyisten damit beauftragen, Abgeordnete um den Finger zu wickeln. Profi-Lobbyismus ist die Drehtür in die Hinterzimmer des Parlamentes. Stattdessen könnten die unterschiedlichen Kräfte in den Wahlkreisen – ohne Profi-Influencer – unter transparenter Kontrolle ihre jeweils eigenen Interessen vertreten. Jede Umtauschmöglichkeit von Geld in Macht widerspricht dem System einer Demokratie.
Wichtig erscheinen mir zudem alle Maßnahmen, die Bürger motivieren und befähigen, sich in die Entwicklung und Abstimmung politischer Projekte einzubringen. Darüber, wo und wie dieses möglich ist und für ein gutes Zusammenleben förderlich sein kann, gibt es so viel zu diskutieren, dass daraus ein eigenes Buch werden könnte.
Zudem sollte die Möglichkeit einer regionalen Neuwahl bedacht werden, um Abgeordnete bei Versagen oder Verfehlungen vorzeitig abberufen und ersetzen zu können. Dafür sollte aber vorab die Zustimmung einer ausreichend großen Mehrheit der Wählerschaft eingeholt werden. Auch ist zu überlegen, die Bundestagsabgeordneten nicht alle gleichzeitig zu wählen. Jedenfalls könnten regionalisierte und nicht synchronisierte Einzelwahlen eine Unabhängigkeit von den Verzerrungen durch bundesweite mediale Kampagnen bewirken und die Kanzlerwahlen wieder zu einer echten Sache des Parlamentes machen. Auch kann dadurch die Politik verstetigt werden. Das käme einer transparenten und nicht von Sponsoren beeinflussbaren Kandidatenaufstellung zugute.
Innerhalb des Parlamentes fielen dann die festen Fraktionen weg, stattdessen organisieren die Abgeordneten jeweils projektbezogen offene Gemeinschaften Gleichgesinnter, die dafür die notwendigen Ressourcen von der Bundestagsverwaltung erhalten. Alle Planungen und Sitzungen der Parlamentariergruppen sollten öffentlich sein und gestreamt werden. Derartige fraktionsunabhängige Selbstorganisation habe ich bei den Debatten um das Transplantationsgesetz und bei der Stammzell-Gesetzgebung mit praktiziert und die Diskussionen als erfrischend transparent und demokratisch empfunden.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich mit meinen Ideen nur Steine ins Wasser werfe, um Diskussionswellen zu erzeugen. Aufgrund der erschreckenden Erfahrungen in der Corona-Krise halte ich es aber für unbedingt erforderlich, unsere Demokratie wieder zu beleben und sie institutionell gegen Korruption und absolutistische Machtansprüche zu imprägnieren. Unseren Great Reset müssen wir wohl noch gründlich vorbereiten. Aber da ist vieles möglich und dafür möchte ich die Türen aufstoßen.
Wolfgang Wodarg, Falsche Pandemien. Argumente gegen die Herrschaft der Angst, 424 Seiten, 20 Euro
Über den Autor: Dr. med. Wolfgang Wodarg, Jahrgang 1947, ist Internist und Lungenarzt, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin sowie für öffentliches Gesundheitswesen und Sozialmedizin. Nach seiner klinischen Tätigkeit als Internist war er unter anderem 13 Jahre Amtsarzt in Schleswig-Holstein, gleichzeitig Lehrbeauftragter an Universitäten und Fachhochschulen und Vorsitzender des Fachausschusses für gesundheitlichen Umweltschutz bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein; 1991 erhielt er ein Stipendium an der Johns Hopkins University, Baltimore, USA (Epidemiologie).
Als Mitglied des Deutschen Bundestages von 1994 bis 2009 war er Initiator und Sprecher in der Enquête-Kommission “Ethik und Recht der modernen Medizin”, Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, dort Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung und Wissenschaft. 2009 initiierte er in Straßburg den Untersuchungsausschuss zur Rolle der WHO bei der H1N1 (Schweinegrippe) und war dort nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament als wissenschaftlicher Experte weiter beteiligt. Seit 2011 ist er als freier Hochschullehrer, Arzt und Gesundheitswissenschaftler tätig und war bis 2020 ehrenamtlich als Vorstandsmitglied und Arbeitsgruppenleiter Gesundheit bei Transparency International Deutschland engagiert. Weitere Informationen finden sich auf seiner Webseite.
Weiterer Buchauszug:
- Falsche Pandemien (Wolfgang Wodarg, 7.6.2021)
Quellen:
- https://paulschreyer.wordpress.com/2014/10/20/verkaufte-patienten/
- https://kenfm.de/tagesdosis-5-3-2020-wem-nuetzt-covid-19-ein-oeffentliches-nachdenken-ueber-corona-und-ihre-freunde/
- https://multipolar-magazin.de/artikel/coronavirus-panikmacher-isolieren
- https://www.rubikon.news/buecher
- https://2020news.de/whistleblower-aus-berliner-altenheim-das-schreckliche-sterben-nach-der-impfung
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 20. Juni 2021 im Magazin multipolar.
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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: ©Rubikon21
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