KenFM über: Freiheit ist die Kunst, NEIN zu sagen!

Freiheit ist die Kunst, nein zu sagen.

Wir sind zu Jasagern verkommen. Shoppen und Poppen kannst du nicht toppen. Beide Tätigkeiten werden via Crossmarketing verbunden und bewerben sich gegenseitig. Shoppen ist Sex. Und Sex sells. Die Konsumgesellschaft setzt das ganze Jahr über auf das Weglassen des Verstandes und verlässt sich statt dessen auf das, was man Trieb nennt. Einen Trieb zu kontrollieren, bedeutet seinen Geist zu befreien. Das gelingt, wenn überhaupt, nur in sehr kurzen Timeslots. Der freie Wille ist eine Illusion, da der Mensch nur so frei sein kann wie die Kopfmaschine, die den Gedanken durch Interpretation bereits selektiert und damit bewertet hat, diesen überhaupt erst zugelassen hat.

Du kannst nicht über etwas nachdenken, was in dein Bewusstsein noch nicht vorgedrungen ist. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit,  auf einen Gedanken zu kommen, den nicht ein anderer Mensch schon mal gedacht hat, verschwindend gering. Noch geringer ist, aus diesem Gedanken Schlüsse zu ziehen und im Anschluss Taten folgen zu lassen.

Die Segel setzt man nicht mit Worten. Nur um Segel setzen zu können, müssen erst Worte formuliert werden. Dazu müssen Informationen frei fließen. „Informationen sind die Währung der Demokratie“, wusste schon der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson. Das ist richtig und lässt erkennen, dass die eigentlichen Banken unseres Systems die Datenbanken sind.

Den Menschen zu beherrschen gelingt nur deshalb, da die Spitze aller Pyramidengesellschaften Informationen kontrolliert, indem sie die Vertriebswege monopolisiert. Radikale, revolutionäre, umstürzlerische Gedanken gab es immer. Sie aber können nur dann ihre volle Energie entfalten, wenn sie es schaffen, die Massen zu erreichen. Wer die Reichweite einschränkt, schützt die Reichen vor einer Massenbewegung. Und dennoch gärt es.

Mit der Industrialisierung war der Funke an das Pulverfass, genannt Befreiung durch Bildung, gelegt. Der Buchdruck ermöglichte es, den Gedanken eines Einzelnen millionenfach unters Volk zu bringen. Gesetz den Fall, er fand einen Verleger. Bücher haben die Eigenschaft, ihre Botschaften auch dann noch weitergeben zu können, wenn der Verfasser schon tot ist. Das macht sie gefährlich, denn mit ihrer Erfindung war ein die Obrigkeit gefährdender  Gedanke nicht aus der Welt, nur weil der Autor aus der Welt war. Die jahrtausende alte Praxis „Töte den Denker und Du tötest seine Gedanken“ war obsolet geworden. Als Informationen zu ihrer Vervielfältigung auch noch an Geschwindigkeit zunahmen, fingen klassische Revolutionen an am Fließband zu entstehen. Vor dem Aufstand des Arbeiters kommt die Auslieferung des Autors durch die Zeitung. Wer die Lizenz zum Drucken hat, kann Druck machen. Entsprechend wurden Gazetten und später Radio & TV Lizenzen staatlich vergeben, oder auch nicht, und streng kontrolliert. Die Erfindung des Internets hat dieses Gate vor wenigen Jahren geöffnet, ohne dass den Eliten dämmerte, was das für sie konkret bedeutet. Hier lässt sich bereits erste Demenz erkennen.

Das Netz als Kommunikationstool Nr. 1 ist eine Kriegserklärung, wie das schon Marshall McLuhan in den 50igern formuliert hatte. Jede neue Informationstechnologie ist eine Kampfansage an den vorausgegangenen Ausspielkanal. Der Versuch, das Internet unter der Ansage es sicherer machen zu wollen mit immer mehr Gesetzen zu regeln, ist nichts anderes, als der Versuch, den Geist wieder in die Flasche zurück zu bekommen. Ihn einzusperren.

Das wäre sehr, sehr einfach, denn die großen Verteiler des freien Informationsflusses sind überschaubar, Global Player. Sie sitzen alle in den USA und wurden massiv aus den Fördertöpfen des Pentagons mitfinanziert. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich das Gate Internet als freier Raum wieder schließt. Wir müssen begreifen, dass wir in einer historisch einmaligen Zeit leben. Der Staat, sprich die, die ihn für uns als Staatsapparat stellen, hat sein Informationsmonopol verloren und er tut alles, um diesen Schritt wieder rückgängig zu machen.

Was tun? Handeln! Die Tools liegen ja längst vor uns. Begreife Facebook, Twitter und Youtube als das, was sie in Wahrheit sind. Die größte Gewerkschaft der Welt. Es sei denn, wir nutzen soziale Netzwerke nur für das, was wir vor ihrer Erfindung auch schon getan haben. Am Stammtisch. Für die meisten von uns, ist das Netz eine digitale Ausgabe der Gala. Wir klatschen uns selbst. Indem wir im Netz nur Zeit totschlagen oder Koma-Shoppen. Das hindert uns an der wesentlichsten Erkenntnis.

Wir, die User, sind die eigentlichen Global Player. Wir sitzen am Drücker, sind intern und kollektiv verbunden und können uns zu Millionen auch dort treffen, wo Versammlungsverbote ausgesprochen würden, würde unser massives Erscheinen bemerkt.

Dass wir nicht so agieren wie wir könnten, ist dem Umstand geschuldet, dass der Mensch Veränderungen generell nur in einem sehr schmalen Bereich wahrnehmen kann. Wenn sie schleichend vonstatten gehen, bemerkt er sie nicht. Das Internet unterwanderte unsere Art der Kommunikation nicht von heute auf Morgen. Es vollzog sich wie Gras, das vor unseren Augen wächst, ohne dass wir das bemerken würden. Wir müssten erst in den Urlaub fahren, um nach Wochen den Unterschied zu bemerken.

Wie abhängig wir inzwischen vom Netz sind, bemerken wir immer dann, wenn ein großer Netzbetreiber z.B. für Stunden einen Serverausfall meldet. Dann ist für viele Menschen heute Zwangs-Stillstand angesagt. An der Kontrolle des digitalen Raumes wird massiv gearbeitet. Wer als Staatsfeind deklariert wurde, bekommt schon heute gern das Internet-Verbot.

Erkennen wir die Zeichen der Zeit. Befreien wir uns, indem wir die sozialen Netzwerke von ihrem Entertainment-Charakter befreien. Nie war die Menschheit so dicht an der Möglichkeit, sich global zu organisieren und damit final vom Joch derer zu befreien, die es bisher gewohnt waren, dass man ihren Befehlen gehorcht, da nur SIE entschieden, was der Mensch wusste und was nicht.

Wissen ist Macht. Nichts wissen, macht auch nichts, ist ein Spruch, der so von den Eliten stammen könnte und als interne Botschaft einen Zustand proklamieren könnte, der den Bürgern verkauft, man solle sich mal locker machen. Auch an der Spitze einer Pyramiden-Gesellschaft würde schließlich Arbeit warten.

Das ist richtig. Noch richtiger ist allerdings die Feststellung, dass alles, was Eliten bisher anführten, um ihre Position zu rechtfertigen, vom Status quo auf diesem Planeten negiert wird. Auf allen Gebieten.

Dass wir global auf dem Weg in ein alle Bereiche erfassendes Desaster sind, liegt vor allem daran, dass wir von degenerierten Eliten gelenkt werden. Diese Eliten unterscheiden sich von dem, was Eliten ursprünglich mal definierte dahingehend, dass die heutigen Eliten nicht an der Spitze stehen, da sie reichlich gute Ideen haben, sondern nur da sie reichlich reich sind. Geldadel statt Genie, das adelt.

Die Eliten des 21. Jahrhunderts sind vor allem dick im Geschäft, aber arm was ihren Weitblick betrifft. Bei Ihnen verhalte sich Weitblick & Vermögen zueinander negativ reziprok. Diese Behauptung kann leicht dadurch bewiesen werden, dass Eliten bisher alles unternahmen, um jene zu schützen und zu erhalten, die ihr elitäres Leben erst ermöglichten. Eliten achteten bisher peinlich genau darauf, dass zwischen Ihnen und der Bodengruppe eine Pufferzone existierte. Rufname Mittelschicht.

Die Mittelschicht löst sich auf. Überall. Übrig bleib ein Planet, der jeden Tag über seine Verhältnisse lebt, und eine Gesellschaft, die nur noch 99% oder 1% Gruppen kennt. Dieses Missverhältnis gefährdet alle. Vor allem aber die überschaubare Gruppe derer, die sich für die Krone der Krone der Schöpfung hält. Wer derart unfähig ist, seinen eigenen Untergang zu verhindern, ihn im Gegenteil als Automatismus eher fördert, kann nicht als Elite bezeichnet werden. Er steht nur deshalb an der Spitze, da er auch dann noch auf die Menschen herabsieht, wenn er in einem Sportwagen an der Ampel zu den Fahrgästen eines öffentlichen Verkehrsmittels aufsieht. Die Eliten im 21. Jahrhundert haben den generellen Haltungsschaden des 20. Jahrhunderts übernommen. Ihnen fehlt das, was man ursprünglich unter Haltung verstand.

Helft den Eliten zurück ins „echte Leben“. Das was sie als „berechtigten Anspruch auf Macht“ für sich zu erkennen glauben und uns gegenüber mittels ihrer Pressesprecher, genannt Politiker, formulieren lassen, ist in Wahrheit der Beweis für die massive Schädigung ihrer Sinnesorgane. Die permanente Höhenluft der Abgehobenheit und der damit verbundene Sauerstoffmangel hat zu irreparablen Schäden geführt. So mancher Vertreter der Elite fasst sich an den Kopf und greift ins Leere.

Angenommen Du steigst in einen Reisebus und bemerkst schon nach wenigen Minuten Fahrzeit, dass der Mann am Steuer immer wieder für Sekunden einschläft und  Schlangenlinien fährt. Würdest Du nach vorne gehen, ins Lenkrad greifen und versuchen den Bus zu stoppen? Oder würdest Du es Dir mit den anderen 80 Fahrgästen, die alle über einen Busführerschein verfügen, eher gemütlich machen und Dich auf die spektakuläre Aussicht freuen, wegen der Du diese Tour auf dieser Passstraße gebucht hast? Wir alle können doch erkennen, dass unsere Fahrer völlig überfordert sind und es ihnen immer weniger gelingt, das Transportmittel, genannt Zukunft des Planeten, auf der Strecke zu halten.

Diese Serpentinenstrasse, die sie uns wider besseren Wissens immer noch als Fortschritt verkaufen, ist dafür bekannt, dass sie mindestens 17 % Gefälle hat und man  alle paar Meter via Warnschild dazu aufgefordert wird, die Bremsen zu prüfen, vor allem aber einen niedrigen Gang einzulegen. Die Busfahrer der Menschheit haben mit der Zunahme des Gefälles die Bremse gegen das Gaspedal getauscht und sind ständig dabei hochzuschalten. Sie erfreuen sich mit Blick auf die Haarnadelkurve vor ihnen am großartigen Panorama des Abgrundes und rufen immer wieder „es lebe der Kapitalismus“ in den Fahrgastraum.

Auf was warten wir? Die Fahrgäste. Es existiert schlicht keine Versicherung, bei der wir diesen sich anbahnenden Totalschaden noch abrechnen könnten, zumal es UNS schon bald gar nicht mehr geben wird.

Die größte Gewerkschaft, ermöglicht durch das Internet, wird nicht Wirklichkeit, indem wir erneut auf einen An-Führer warten. Auch nicht, wenn dieser aus unseren Reihen käme. Wir müssen uns vor allem von dem Denken trennen, das uns die Eliten über Jahrhunderte gelehrt haben. Die wesentliche Botschaft dieses Denkens ist: „Die Lösung kommt von oben“ „Keine Experimente“ „Warten auf bessere Zeiten“. Wenn wir wollen, dass die Zeiten sich bessern, müssen WIR uns bessern, indem wir vor allem das Warten endlich beenden. Es gibt keinen optimaleren Zeitpunkt, um echte Demokratie zu realisieren, als das Jetzt. Das Hier und das Heute.

Neujahr kann man auch getrennt und ohne hr schreiben. Man kann es auch als  Frage-Antwort interpretieren. Neu? Ja! 2013 ist die Aufforderung eines jeden, an sich selbst das, was getan werden muss, selber zu tun. Autark oder im Team, aber nie abhängig von Dritten.


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