Gedankenknoten – Medienphilosophie 02 | Von Bernd Lukoschik

Gedankenknoten sind kleine Texte, die philosophische Probleme erörtern, Fragestellungen aufwerfen und den Leser ins Grübeln bringen. Vom Altertum bis zur Moderne werden Begriffe besprochen, die zum Hinterfragen anregen und das philosophische Problematisieren schulen.

Das Thema heute: Medienphilosophie

Wenn Bilder die Wirklichkeit werden

Eine Gruppe Teenager hat neulich nicht nur tatenlos zugesehen, als ein Mann ertrank, sondern zudem sein Sterben mit dem Handy aufgenommen und anschließend auf Facebook gestellt.

Was ist mit diesen Jugendlichen los?

„Was der Mensch isst, das ist er auch.“ Diese jungen Menschen „essen“ fast nur noch Bilder, Sendungen, sie kommunizieren (eben über Facebook) medienvermittelt. Da liegt es doch nahe, anzunehmen, dass sie zunehmend nur die Ereignisse, insofern sie medienvermittelt sind, als Wirklichkeit und Realität anerkennen, ernst nehmen und achten. Indiz dafür: Warum nahmen sie das Sterben des Mannes überhaupt aufs Handy auf? Weil sie sein Sterben nur in Gestalt einer Aufnahme als Wirklichkeit, als wirklich existierend akzeptieren konnten. Unmittelbar wahrgenommen scheint das Ereignis für sie nur einen Scheincharakter zu besitzen, denn es fällt, wie der Kulturphilosoph Günther Anders es prägnant formuliert hat, unter das Motto unserer Gesellschaft: „Einmal ist keinmal“: Was als einmaliger Vorfall auftritt, „ist“ noch nicht, hat einen geringeren Grad an Realität oder gar keinen, wird gewissermaßen zur Sinnestäuschung herabgesetzt. Es muss schon mehrfach auftreten. Und das tut das Sterben, wenn es, vom Handy aufgenommen und zum Bild geworden, als Wirklichkeit geadelt wurde. Nun kann es nämlich über Facebook auf viele Handys vervielfältigt werden! Und je häufiger es vervielfältigt wird, umso stabiler wird seine Realität.

Die Jugendlichen sahen zwar das Sterben des Mannes, aber sie sahen es nicht als real an. Und konnten es daher auch nicht recht ernst nehmen. Ihre Sicht dessen, was Wirklichkeit ausmacht, verhinderte das.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Anastasios71 / shutterstock

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Kommentare (14)

14 Kommentare zu: “Gedankenknoten – Medienphilosophie 02 | Von Bernd Lukoschik

  1. Entspricht leider dem Trend:

    Denn der Trend geht dahin, dass die Menschen immer weniger im selbstständigen Denken und selbstständigem Handeln trainiert werden. Wenn dieser Trend sich fortsetzt, dann bekommt bald der Großteil des Volkes einen Betreuer vorgesetzt.

    Zumal immer mehr Dinge unnötig erschwert werden. So benötigt man für einen Termin im Bürgeramt ein Smartphone oder ein Laptop, einen Internetanschluss und einen Drucker, der mit dem Betriebssystem auf dem Laptop zusammenarbeitet, oder muss sich die Einladung im Internetshop ausdrucken lassen, sofern der Internetshop nicht gerade wegen Corona zwangsweise geschlossen ist.

  2. Irwish sagt:

    GEDANKEN ZUM KONSTRUKTIVISMUS

    Daß wir laut moderner Hirnforschung tatsächlich selbst konstruieren, was wir als Realität oder Wirklichkeit oder Wahrheit interpretieren, scheint nur sehr wenigen Menschen geläufig zu sein. Der Anspruch des Realitätsbegriffs, »objektive« Wahrheiten zu fassen, ist nicht wirklich umsetzbar, da alle wahrnehmenden Wesen Subjekte sind und deshalb immer nur subjektiv »wahrnehmen« (= für wahr annehmen) können.

    Weil dem Durchschnittsmenschen seine »Wahrheiten« jedoch als unabänderlich erscheinen – vor allem, weil die meisten anderen ebenso oder ähnlich denken –, fällt es ihm äußerst schwer, dahinter Eigenkonstruktionen auch nur zu vermuten. Weitverbreitete Interpretationen von Sinnesreizen beruhen daher im Grunde lediglich auf Konvention, also Übereinkünften. Auch wenn der einzelne Mensch sich solcher Übereinkünfte nicht bewußt ist – schließlich hat er irgendwelchen Konventionen nie absichtlich zugestimmt –, handelt es sich um Übereinkünfte, die allermeist bereits im Kindes- und Jugendalter getroffen werden, wenn Kinder sich den Sichtweisen von Erwachsenen anschließen. Dieses Anschließen geschieht allermeist aus Gehorsamsgründen: Man will nicht unnötig negativ auffallen und vor allem keine Strafen bzw. Sanktionen auf sich ziehen. Überdies lernen Kinder durch meist kritiklose Nachahmung der Erwachsenen, der Idole und der sonstigen »Autoritäten«.

    Die Richtung der Wirklichkeitskonstruktionen folgt immer den jeweiligen Interessen des Wahrnehmenden. Es gibt keine interessenlose Interpretation bzw. Konstruktion von Sinnesreizen. Das Interesse ist immer und absolut ausschlaggebend. Und weil jeder Mensch im Grunde einzigartige Interessen hat – ob er seine Einzigartigkeit nun unterdrückt und sich den Interessen der Mehrheit anschließt oder ob er gegen den Strom schwimmt und seine urgeigenen Interessen im Auge behält, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle –, sind auch die jeweiligen Konstruktionen einzigartig. Mit anderen Worten: Es gibt keine zwei Gehirne mit demselben »Inhalt«.

    Der Schlüssel für das weitverbreitete Anpassungsverhalten liegt in der Erziehung zum Gehorsam – einer Methode zur Brechung des kindlichen Willens und zur Einspeisung fremder Vorstellungen und Interpretationen. Erziehung erfolgt niemals zum Wohle des Kindes, sondern immer zum Wohle und Vorteil der Erziehenden und der Gesellschaft, der sie sich untergeordnet haben. Erziehung reproduziert Entfremdung, Unterwerfungsbereitschaft und damit Gehorsam, Falschheit, Täuschung und Betrug.

    LITERATUR

    Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit – Wahn, Täuschung, Verstehen
    Paul Watzlawick klärt auf unkonventionelle und amüsante Weise darüber auf, was die sogenannte Wirklichkeit tatsächlich ist. Denn sie is t keineswegs das, was wir naiv „Wirklichkeit“ zu nennen pflegen, sie ist vielmehr das Ergebnis zwischenmenschlicher Kommunikation, was Watzlawick mit vielen verblüffenden Beispielen belegt.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Watzlawick/Watzlawick-Wie_wirklich_ist_die_Wirklichkeit.pdf

    Jim Baggott: Matrix oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
    Wieweit können wir dem trauen, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen? Diese Frage, der die Philosophie seit Jahrtausenden nachgeht, fasziniert ungebrochen auch viele Zeitgenossen außerhalb der Welt der Wissenschaft. Das mächtige Echo von Matrix, der Mutter aller Realitätsfilme, ist dafür nur ein Beispiel. Jim Baggott spielt das Thema auf höchst lebendige Weise nach sozialen, philosophischen und physikalischen Kriterien durch. Dabei macht er seine Argumentation immer wieder an Alltagserfahrungen fest und bezieht die Botschaften einschlägiger Kultfilme mit ein. Und er kommt zu dem Schluss, dass die Naturwissenschaften in den vergangenen Jahrhunderten deshalb so erfolgreich waren, weil sie uns Schritt für Schritt der Wahrheit über die Wirklichkeit näher gebracht haben.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/_Sonstige/Baggott-Matrix-Wie_wirklich_ist_die_Wirklichkeit.pdf

    Antonio Damasio: Im Anfang war das Gefühl – Der biologische Ursprung menschlicher Kultur
    Ich habe zwar keinen Zweifel daran, daß Intellekt, Geselligkeit und Sprache für die Entwicklung eine Schlüsselrolle gespielt haben, und es versteht sich von selbst, daß die Organismen, die zu kulturellen Schöpfungen fähig sind, zusammen mit den spezifischen Fähigkeiten, die dabei zutage treten, im Menschen aufgrund natürlicher Selektion und genetischer Übertragung vorhanden sind. Die Idee ist, daß aber noch etwas anderes hinzukommen mußte, damit die Geschichte der menschlichen Kulturen ihren Anfang nehmen konnte. Dieses andere war ein Motiv. Damit meine ich vor allem Gefühle, von Schmerz und Leiden bis hin zu Wohlbefinden und Freude.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Damasio/Damasio_Antonio-Im_Anfang_war_das_Gefuehl.pdf

    Erich Fromm: Die Pathologie der Normalität – Zur Wissenschaft vom Menschen
    In den Dreißiger und Vierziger Jahren analysierte Fromm die autoritäre Orientierung (Sozialpsychologischer Teil, 1936a, GA I, S. 139-187 und Die Furcht vor der Freiheit, 1941a, GA I, S. 300-322) und erkannte, dass der charakterologische Sadismus und Masochismus das Produkt autoritärer Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen waren. So wurde von Fromm zum Beispiel die masochistische Unterwürfigkeit von Menschen unter einen Diktator als Krankheitssymptom des autoritären Charakters diagnostiziert. Dass diese masochistische Unterwürfigkeit etwas Krankhaftes ist, ließ sich diesen Menschen kaum näherbringen, eben weil die Unterwürfigkeit für sie ein Ausdruck (der Pathologie) der Normalität war. Erst das Schwinden der Dominanz des autoritären Gesellschafts-Charakters und das Dominantwerden der Marketing-Orientierung Ende der Vierziger Jahre befähigte in den Vereinigten Staaten immer mehr Menschen, in ihrer früheren masochistischen Unterwürfigkeit etwas Krankhaftes zu sehen. Eines der großen wissenschaftlichen Verdienste Fromms ist das Aufdecken der Pathologie der Normalität der heute allgegenwärtigen MarketingOrientierung. Zwar hatte er die neue Orientierung als „Konformismus“ in Die Furcht vor der Freiheit und als „Marketing-Orientierung“ in Psychoanalyse und Ethik bereits konzeptualisiert, doch hat er das Pathologische in ihr (also das, was das menschlich Nicht-Produktive dieser Orientierung ausmacht) erst in den Folgejahren mit dem ins Klinische gewendeten Begriff der Entfremdung (alienation) zu erfassen versucht.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Fromm/Fromm-Die_Pathologie_der_Normalitaet.pdf

    Arno Gruen: Die Konsequenzen des Gehorsams für die Entwicklung
    von Identität und Kreativität
    Vortrag am 12.04.2003 (10 Seiten)
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Konsequenzen_des_Gehorsams.pdf

    Arno Gruen: Der Wahnsinn der Normalität – Realismus als Krankheit: eine grundlegende Theorie zur menschlichen Destruktivität
    Es ist ein Akt des Selbstverrats, wenn das Kind das Bewußtsein für sein eigenes Selbst zu verlieren beginnt. Dieser Prozeß setzt damit ein, daß das Kind die Gefühle von Vater und Mutter nicht mehr unmittelbar wahrnimmt, sondern sich danach richtet, wie diese sich selbst sehen. Solch eine »Anpassung« an die elterlichen Machtbedürfnisse führt zu einer Spaltung in der psychischen Struktur des Kindes. Es trennt seine Innenwelt von seinen Interaktionen mit der Umwelt. Damit gehen der Zusammenhang und die Wechselwirkungen zwischen Handlungen und Motivationen verloren. Um teilhaben zu können an der Macht, die das Kind unterwirft, ersetzen Gehorsam und Anpassung die Verantwortung für das eigene Handeln. Hat man den Bezug zum eigenen Inneren verloren, dann kann man sich nur auf ein verfälschtes Selbst beziehen: auf das Image, das sich an bestimmtem Verhalten und an Gefühlslagen orientiert, die der Umwelt gefallen. Das Bedürfnis und vielleicht auch der Zwang, ein solches Image aufrecht zu erhalten, bemächtigen sich all dessen, was die eigenen Wahrnehmungen und die eigenen Gefühle und Mitgefühle hätten sein können. Die Unfähigkeit, in sich selbst zu wurzeln, ruft zerstörerisches und böses Verhalten hervor. Davon handelt dieses Buch.

    Wir gelangen damit auch zu einem besseren Verständnis des Problems von Gut und Böse. Wo die innere Welt des Fühlens abgespalten ist, gibt es auch nur eine abgespaltene »Moral« ohne wirklichen Einfluß auf unser Handeln. Weil eine solche abgespaltene »Moral« die Unterdrückung des autonomen Selbst fördert, wird sie selber zur Quelle des Bösen, das sie vermeintlich bekämpft. Wirklich verantwortungsvolles Handeln und echte Menschlichkeit aber sind nur möglich auf der Basis eines autonomen Selbst, das Innenwelt und Außenwelt integriert. Darin liegt unsere Hoffnung.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Wahnsinn_Normalitaet.pdf

    Gerald Hüther: Biologie der Angst – Wie aus Streß Gefühle werden
    Streß, Angst, Liebe, Haß – was ist das für ein Bogen, den wir da spannen? Er reicht von der exakten, trockenen Biologie, den meßbaren Ursachen und Konsequenzen der in unserem Kopf und in unserem Körper ablaufenden Streßreaktion, bis hin zu den abstraktesten Gefühlen, über deren Herkunft selbst die Psychologen wenig zu sagen haben. Vielleicht sollten wir uns einen Augenblick setzen und überlegen, ob wir hier tatsächlich noch auf dem richtigen Weg sind. Haß, so schien es, entsteht immer dann, wenn wir spüren, daß uns jemand genau das wegzunehmen droht, was uns bisher geholfen hat, die Angst davor zu unterdrücken, nicht anerkannt und ausgelacht, ausgeschlossen und alleingelassen zu werden. Das, was uns in unserem bisherigen Leben geholfen hatte, diese Angst zu besiegen, war unser bisher erworbenes Wissen über die Ursachen bestimmter Belastungen und die Gesamtheit unserer bisher bei der Bewältigung dieser Belastungen gemachten Erfahrung. Wir nutzen die Sicherheit dieser Erfahrungen und suchen die Geborgenheit und die Nähe anderer, um die Angst und damit eine Kette von Reaktionen in unserem Gehirn und unserem Körper zu unterdrücken, die neuroendokrine Streßreaktion heißt. Diese Notfallreaktion ist so uralt, daß es sie bereits bei den Sauriern gab. Sie hat immer wieder dafür gesorgt, daß diejenigen ausstarben, deren Lebensbedingungen sich so schnell veränderten, daß sie mit ihren unflexiblen Programmen, die die Verschaltungen der Nervenzellen in ihrem Gehirn und damit ihr Verhalten bestimmten, nicht zurechtkamen. Irgendwann, so habe ich behauptet, sei dann eine kleine Programmänderung aufgetreten, die dafür sorgte, daß die während der Streßreaktion ausgeschütteten Hormone direkt auf die neuronalen Verschaltungen im Gehirn einwirken und sie verändern konnten. »Ha!« rufen Sie lauthals und springen begeistert auf. »Da haben wir ja den Pferdefuß. Wenn das nämlich nicht stimmt, stimmt der ganze Rest auch nicht. Und wenn es stimmt, dann muß man es auch heute noch bei allen Tieren beobachten und messen können, die ein lernfähiges, plastisches Gehirn haben.«
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Huether/Huether-Biologie_der_Angst.pdf

    Gerald Edelman & Giulio Tononi: Gehirn und Geist – Wie aus Materie Bewußtsein entsteht
    Mit dem Bewußtsein hat es eine eigene Bewandtnis: Bewußte Erfahrungen entstehen als Resultat des Wirkens einzelner, individueller Gehirne. Sie lassen sich nicht in demselben Maße der direkten Beobachtung unterwerfen wie die Forschungsobjekte eines Physikers. Damit stellt uns die Untersuchung von Bewußtsein vor ein seltsames Dilemma: Introspektion allein ist wissenschaftlich unbefriedigend, und mögen auch die Berichte anderer Menschen über deren eigenes Bewußtsein recht nützlich sein, so vermögen sie dennoch nicht das Wirken des diesem zugrunde liegenden Gehirns zu enthüllen. Trotzdem können Untersuchungen am Gehirn selbst nichts darüber ans Licht bringen, wie es ist, ein Bewußtsein zu haben. Diese Einschränkungen legen die Vermutung nahe, daß es besonderer Anstrengungen bedarf, um Bewußtsein ins Haus der Wissenschaft aufzunehmen.
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/_Sonstige/Edelman_Gerald-Gehirn_und_Geist.pdf

    Laurent Verycken: Formen der Wirklichkeit
    https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/lektion_.html

    • sandra beimer sagt:

      Bist du das Gerhard.S?

    • _Box sagt:

      Nutzer sandra beimer (m/w/d),

      eine kleine Auswahl. Der Ruf nach Zensur, bei allem was ihnen nicht passt:

      https://staging.apolut.net/corona-diktat-der-weg-fuehrt-nach-moskau-von-hermann-ploppa#comment-233809
      https://staging.apolut.net/monkey-business-von-paul-schreyer#comment-243802

      Dauer-Agitprop für ein diktatorisches Regime (Chinesische Oligarchie):

      https://staging.apolut.net/totaler-lockdown-in-shanghai-von-hermann-ploppa#comment-241734
      https://staging.apolut.net/die-gewollte-hunger-und-fluechtlingskatastrophe-von-ernst-wolff#comment-242741
      https://staging.apolut.net/der-deutsche-bundespraesident-auf-dem-feldherrnhuegel-von-wolfgang-effenberger#comment-242159
      https://staging.apolut.net/ueber-den-ukrainekonflikt-in-den-dritten-weltkrieg-von-wolfgang-effenberger#comment-242515
      https://staging.apolut.net/gemeinwohl-statt-boersencasino-von-hermann-ploppa#comment-244639

      Beschimpfungen:

      https://staging.apolut.net/ralph-boes-und-das-grundgesetz-von-jochen-mitschka#comment-244089
      https://staging.apolut.net/gedankenknoten-medienphilosophie-02-von-bernd-lukoschik-2#comment-244690

      Und ganz klassisch, der Dieb ruft, haltet den Dieb:

      https://staging.apolut.net/ein-tribunal-gegen-die-freiheit-des-wortes-von-wolfgang-bittner#comment-242830
      https://staging.apolut.net/gedankenknoten-medienphilosophie-02-von-bernd-lukoschik-2#comment-244675

      Beim Inhalt der vorgelegten Bsp. erinnert die Vermeidung jeglicher Argumentation vor allem an amtliche oder nicht-amtliche Faktenchecker. Diskurssteuerung und Diskurszersetzung im Dienst der Mächtigen.

  3. Ines sagt:

    Gemäß einer These des Konstruktivismus erfolgt Realitätswahrnehmung prinzipiell über Sinnesreize und erst durch deren individuelle Verarbeitung entsteht das Konstrukt dessen, was wir Wirklichkeit nennen. Dabei wird die Existenz der Dinge nicht geleugnet, es wird lediglich die Möglichkeit der objektiven Erkenntnis von Wirklichkeit bestritten.

    Die Bedeutung von Sprache als Konstitutivum von Wirklichkeitskonstrukten ist dabei unübersehbar. Erst Sprache ermöglicht es, sich in Beziehung zu setzen und Aussagen über „Wirklichkeit“ zu treffen. Gemeinsame Sprachrituale und deren Perturbation ermöglichen es schließlich, „Wirklichkeit“ als gesellschaftliches Konstrukt zu teilen und gemeinsam zu konstruieren, sprich: zu erschaffen. Wenn die Perturbationen ausbleiben, kann nichts Neues entstehen, wir wären in der Wiederkehr des immer Gleichen gefangen.

    Deutlich sichtbar wurde dies in den vergangenen 28 Monaten der „Corona-Pandemie“. Die Umdeutung verschiedener Begriffe in der Sprache und das dazu gehörende Framing als gesteuerter Prozess waren Mittel zur Erzeugung einer allgemeinen „Wirklichkeit“, die es nicht zu hinterfragen galt.

    Perturbationen, sprich Störungen, durch anderslautende Deutungen oder Hinterfragen wurden und werden durch Zensur und das Verbot alternativer Medien zunehmend verhindert. Die Wiederkehr des immer Gleichen ist unübersehbar. (Bemerkenswert dabei ist die Übernahme umgedeuteter Begriffe in die Sprache der Kritiker).

    Visuelle Medien (TV) und die „virtuelle Realität“, die es nur im Rechner »gibt«, erzeugen eine Scheinrealität, die zu Verschiebungen in der Wahrnehmung von „Wirklichkeit“ führt. Die Differenz zwischen Fiktion und Wirklichkeit wird aufgehoben. Virtuelle Realitäten erzeugen Bilder ohne Vorbild, selbst in den sogenannten Nachrichten gezeigte Bilder entsprechen nicht der „objektiven Existenz der Dinge“, sie sind mindestens das Ergebnis der subjektiven Sicht ihres Erzeugers, wenn nicht gar der Intention zur Manipulation der Wirklichkeitswahrnehmung des Betrachters.

    Die Gewissheit der analogen Wahrnehmung wird durch die Scheinrealitäten der Medien korrumpiert.
    Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

    • Nevyn sagt:

      Ein Text, den ich von Stil und Inhalt her mit Genuss "verspeist" habe. Danke Ines.

      Paul Watzlawick, der alte Villacher, hat über Konstruktivismus ausführlich geforscht und sehr humorvoll referiert und geschrieben. Sehr empfehlenswert seine Werke, wer sie noch nicht kennt.
      Es bleibt die Frage, wie der Mensch der bewusst herbei geführten geistigen Verwirrung und Verwüstung seines Verstandes widerstehen kann. Ich hätte darauf ein paar Antworten, die allerdings sehr "esoterisch" klingen also zum inneren Kreis der Wahrnehmung gehörend.
      Welche Möglichkeiten sieht die Gemeinde, Klarheit und Wahrheit in die eigene Wahrnehmung und das Denken zu bringen?

      Ich finde, man stürzt sich hier viel zu schnell in den Kampf, so wie Parzival auf seinen Halbbruder Firefiz. Die wichtigste Lektion seines Lebens, die ihm auch den Weg zur Gralsburg (wieder) eröffnet, lernt er eben von diesem schwarz-weiß gescheckten, "elsterfarbenen" Gegner, nämlich das Nicht-Kämpfen. Die dahinter steckende Symbolik kann man nicht überbewerten.
      Bekanntlich zerbricht Parzivals rotes Schwert im Kampf, mit dem er vorher unzählige Gegner besiegt hat. Es hat seinen Zweck erfüllt. Firefiz könnte nun sein Gegenüber mühelos töten, doch er tut an dieser Stelle etwas anderes. Er zeigt Gesicht, klappt als erster sein Visier hoch und spricht seinen Gegner essentiell an mit der Frage: "Wer bist Du?"

      So erkennen beide, dass sie eigentlich Brüder sind, was ja auf alle Menschen zutrifft, die miteinander kämpfen. Darum ist die Frage so wichtig und heilsam, denn sie ist geeignet, den anderen vom zu besiegenden Objekt zum Subjekt zu erheben und in echte Kommunikation zu gehen: "Wer bist Du?" Nur so wird Heilung möglich, den die Antwort ist immer die gleiche:

      "Der Andere, das bin auch ich."

    • sandra beimer sagt:

      >>erfolgt Realitätswahrnehmung prinzipiell über Sinnesreize und erst durch deren individuelle Verarbeitung entsteht das Konstrukt dessen, was wir Wirklichkeit nennen ..Die Bedeutung von Sprache ..„Wirklichkeit“ als gesellschaftliches Konstrukt zu teilen und gemeinsam zu konstruieren, sprich: zu erschaffen

      Pah, Flacherder-Materialismus nach Art von diesem Schaumschläger Kant. In Sinnesorganen, Gehirnen, Lebewesen usw stecken Million Jahre Evolution. Sie sind schon als solche aufs Engste mit der Welt verbunden, spielen mit der Welt zusammen.

      Auch die Geheimdienste und Mächtigen glauben die Bevölkerung nach dieser Formel leicht blenden zu können, werden aber nie verstehen warum sich sich damit ständig selbst blenden.

    • Nevyn sagt:

      @ sandra beimer
      Statt ihrer herabwürdigenden Kritik a la; "Flacherder-Materialismus" hätte mich Ihre Sichtweise auf das Thema interessiert. Bereichern Sie die Diskussion mit Ihren Gedanken, statt an der Zerstörung des Diskurses zu arbeiten. Das wäre mein Vorschlag.

    • Ines sagt:

      Danke @Nevyn

    • sandra beimer sagt:

      Das sind meine Gedanken! In den letzten Satz würde ich gerne eine Änderung einbringen:

      Auch die Geheimdienste und Mächtigen glauben die Bevölkerung nach dieser Formel leicht blenden zu können, werden aber nie verstehen warum sich sich damit +notwendig selbst blenden.

    • Nevyn sagt:

      Das sehe ich auch so, sandra beimer. Die Macher dieser Illusionen unterliegen den gleichen psychologischen Gesetzen wie alle anderen Menschen.
      Genau genommen stammen die Kräfte, die diese Prozesse befeuern und sich dieser Menschen bedienen, selbst er Welt der Illusionen. Nur wissen sie das nicht, denn dafür bräuchten sie Reflexionsvermögen. Das ist ihr Problem und genau darum werden alle Bemühungen von dieser Seite am Ende scheitern. Wenn die Nacht glaubt, endgültig den Sieg davon getragen zu haben, geht plötzlich die Sonne wieder auf. Wer konnte mit so was rechnen?
      Das Licht scheint plötzlich in der Dunkelheit und die Dunkelheit ergreift es nicht.
      Bis dahin können sich die Menschen in ihrer Umnachtung aber viel Leid antun.

    • sandra beimer sagt:

      Ja, das ist ein Problem. Man hat das sehr clever als schicksalhafte Verschränkung dargestellt, weil es anders sehr schwer zu verstehen und noch schwerer zu vermitteln ist.

      Wer andere zu blenden versucht wird am Ende von den Göttern mit Blindheit gestraft, weil er selbst ja einer dieser 'anderen' ist.

      Es wird noch eine Weile dauern bis die wahnhafte Vorstellung man könne auf diesem Planeten 'gewinnen', ersetzt wird durch die realistischere, dass wir hier alle zusammen festsitzen und wir uns endlich ernsthaft bemühen sollten aufzuhören uns gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.

  4. Nevyn sagt:

    Danke für den anregenden Artikel.
    Da psychologische Kriegsführung auf Täuschung basiert, wird sie über die astrale Ebene geführt.
    Das ist die Bewusstseinsebene, die über der materiellen liegt und in der alle Gedankenformen und Bilder enthalten sind, ein gigantischer Ozean, der alles als Gedankenform enthält, was es auch auf der materiellen Ebene gibt und darüber hinaus noch vieles, was dort nicht existiert. Es ist die Welt der Phantasie, der Vorstellungen und Träume. Die Kabbalisten nennen sie Jesod (Fundament).

    Materie ist träge und darum ziemlich stabil, die Abläufe sind kausal, einmalig und raum- zeit-gebunden. Wenn ich am Kiosk eine Zeitung kaufe und darin lese und sie dann weg lege, kann ich ziemlich sicher sein, dass morgen immer noch das selbe drin steht. Man müsste sonst in meine Wohnung einbrechen und sie gegen ein Exemplar tauschen, das aufwändig neu gedruckt werden müsste. Die Online-Seite dieser Zeitung im Internet kann sich dagegen pausenlos ändern, ohne großen Aufwand.
    Täuschung im Krieg war früher auch schwierig. Man baute ganze potemkinsche Dörfer.

    Da wir aber die materielle Welt ausschließlich sinnlich wahrnehmen, also über Bilder, Töne usw. hakt die psychologische Kriegsführung dort ein. Hier sind die Träger zwar materiell, das Medium jedoch astraler Natur. Man muss nur dafür sorgen, dass die Person möglichst ständig dieser medialen Einflussnahme ausgesetzt ist, damit sie zwischen Realität und Medium nicht mehr unterscheiden kann. Ich bin mir sicher, dass es inzwischen Menschen gibt, die länger aufs Handy oder den Computerbildschirm starren als in die Welt.

    Das Motto der psychologischen Kriegführung heißt „perception becomes reality", also „Wahnnehmung wird Realität“. Das Unterbewusstsein, auf das diese Art der Kriegführung abzielt, behandelt jedes Bild grundsätzlich gleich, nämlich als Suggestion und Aufforderung, dem Bild eine materielle Entsprechung zu geben.
    So funktioniert auch Visualisieren. Daher sind innere Bilder so machtvoll und daher fängt man schon im Kleinkindalter an, diese Fähigkeit zu zerstören und durch äußere Bilder zu ersetzen.
    Für die Welt der Gedankenformen gilt, dass die „Objekte“ dort nicht so stabil sind wie die materiellen, sie zerfallen schneller und müssen für ihren Erhalt ständig erneuert werden. Daher ist das ständige Wiederholen so wichtig. Aber sie brauchen vor allem emotionale Energie, weil alles in der Astralsphäre sich davon ernährt, entweder durch die Verbindung mit der göttlichen Quelle oder als Parasit von anderen Lebewesen. Je mehr Gefühl in ein Bild fließt, desto machtvoller wird es. Der Parasiten-Kaviar unter diesen Energien sind Angst und sexuelle Erregung ohne Verbindung zur Liebe. Darum arbeiten alle dunklen Kulte genau damit. Das aber nur am Rande.

    Wenn ein Mensch überwiegend nur noch im Internet lebt, übernimmt er die dort herrschenden Gesetze. Daher wirken materielle Bilder mit der Zeit fade und wirklichkeitsfremd. Um das Thema auszurollen, müsste mal wohl ein ganzes Buch darüber schreiben. Aber vielleicht konnten meine wenigen Zeilen als Anregung dienen.
    Das Thema ist noch viel größer denn die Astrale Welt ist nicht nur von mehr oder weniger leblosen Gedankenformen besiedelt. :)
    Für die Furchtlosen und Neugierigen hier ein Lesetipp:
    https://clairvision.org/deutsch/samuel-sagan-wesenheiten-parasiten-des-energiekorpers.html

  5. sandra beimer sagt:

    Mit der Wirklichkeit zu interagieren braucht Training. Das funktioniert nicht einfach so.

    Die Idee, den Leuten Handies zu geben, damit man sie steuern + überwachen kann zeigt so ihre dunkle Seite: sie – die Überwachten UND die Überwacher – verlieren gemeinsam zunehmend den Kontakt zur Realität.

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