Machen wir es uns doch leicht,
sagen wir einfach: Alles ist relativ.
Und schon sind die Verhältnisse
je nach Standpunkt verschieden,
aber den Umständen nach gerechtfertigt.
Ich bin relativ, du bist relativ, er ist relativ,
auf den Standpunkt kommt es an.
Bekanntlich haben auch Fabrikanten
unter Minderwertigkeitskomplexen zu leiden.
Die Sorgen eines Universitätsprofessors
und eines Fließbandarbeiters
sind natürlich relativ.
Sogar Unmenschlichkeit kann relativ sein.
Ein Neckermannurlaub auf Mallorca,
eine Großwildsafari in Afrika,
Geld oder kein Geld,
Eigentum, Arbeit, Gesundheit,
Krieg oder Frieden,
alles ganz einfach relativ.
Aus: Wolfgang Bittner, „Südlich von mir“, Lyrikedition 2000/ Allitera Verlag, 2014.
Kürzlich erschien im Westend Verlag das neue Buch von Wolfgang Bittner „Die Abschaffung der Demokratie“. https://www.westendverlag.de/autoren/wolfgang_bittner/
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