Im Gespräch: Gabriele Gysi (Kunst und totalitäre Verantwortungslosigkeit)

Gabriele Gysi wurde 1946 in Berlin als Tochter der Politiker Irene und Klaus Gysi geboren und ist die ältere Schwester des Linkspartei-Politikers und Rechtsanwalts Gregor Gysi.

Väterlicherseits stammt sie aus einer Berliner Familie, deren Stammvater, der Seidenfärber Samuel Gysin (*1681), im frühen 18. Jahrhundert aus Läufelfingen (Schweiz) eingewandert war. Gabriele Gysi hat auch jüdische Vorfahren, so einen jüdischen Urgroßvater mütterlicherseits und eine jüdische Großmutter väterlicherseits.

Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin und war vor der Wende lange Zeit an der Volksbühne Berlin, aber auch an anderen Theatern (z. B. dem Theater in Anklam) beschäftigt. Am Theater Karl-Marx-Stadt, am Volkstheater Rostock und an der Compagnie de Comédie Rostock führte sie Regie. Von 1973 bis 1981 wirkte sie außerdem in einigen Hörspielen des DDR-Rundfunks als Sprecherin mit.

1984 verließ sie die DDR und ging als Schauspielerin zu Claus Peymann nach Bochum. 2006 kehrte Gabriele Gysi zu Frank Castorf an die Volkbühne Berlin zurück, wo sie von 2007 bis 2008 als Chefdramaturgin tätig war.

Im Gespräch mit Dirk Pohlmann gibt Gabriele Gysi einen Einblick in ihre Familiengeschichte und wagt einen Vergleich zwischen dem DDR-Regime und der aktuellen Situation im vereinten Deutschland. In einer unvergleichbaren Art und Weise beschreibt sie ihre Wahrnehmung, wenn es um die propagandistische Missionierung der Bevölkerung und Denunzierung Andersdenkender durch die öffentlich-rechtlichen Medien geht und an welchen Kriterien man derartige Manipulationen erkennen kann. Erfrischende und inspirierende 90 Minuten erwarten Sie!

Inhaltsübersicht:

0:00:00 Beginn und Einleitung

0:00:43 Übersiedelung von der DDR in die BRD 1984

0:03:53 Die Geschichte der Familie Gysi

0:11:54 Stellenwert von Film und Schauspiel in der DDR

0:21:03 Missionierung und Denunzierung durch die US-Propagandamaschine

0:38:28 Totalitäre Verantwortungslosigkeit

0:50:31 Im Wartesaal der Apokalypse

0:57:07 Praktische Tipps zur Medienkompetenz

1:02:52 Digitalisierung als “erlaubtes“ Manipulationsinstrument

1:09:12 Propaganda-Krieg gegen Russland

1:14:56 Ein Streifzug durch die Literatur- und Filmgeschichte

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Kommentare (46)

46 Kommentare zu: “Im Gespräch: Gabriele Gysi (Kunst und totalitäre Verantwortungslosigkeit)

  1. KaraHasan sagt:

    Diese kleinen Mädchen, von denen Sie hier reden, die sich auf Straßenasphalt kleben, in deren Köpfe geht nicht viel vor. Die sind bloß die Jünger einer Klimasekte. Diese Leute sind Sektenartig organisiert und werden benutzt. Weiß der Teufel, was deren "Gurus" mit ihnen sonst noch so alles anstellen.

  2. Meinenstein sagt:

    Ein wunderbares Gespräch mit einer äußerst lebenserfahrenen und klugen Zeitzeugin,
    die es – wie scheinbar selbstverständlich – heute fertig bringt, die Dinge und Geschehnisse immer aus einer ganzheitlichen Perspektive als Mensch zu betrachten.
    Besonders faszinierend dabei ihre Virtuosität die Maßstabsebenen zu wechseln und von der einzelnen Person auf das unmittelbare Umfeld auf die Gesellschaft auf die Nation bis hin auf die Welt und ihre Nationen hin und her zu betrachten . Äußerst selten anzutreffen.

    Bemerkenswert fand ich die Darlegung von ihr, dass sie die BRD immer mitgedacht hat. Haben wir im Westen nicht auch immer die DDR mitgedacht?! Ich glaube schon.

    Wenn ich an meine Zeiten zurückdenke, haben wir in Bezug auf Deutschland die DDR auch immer mitgedacht, als mahnendes Beispiel was passieren kann, wenn Mensch in die Einflusssphären des Kommunismus gerät. Die Menschen in der DDR als Gefangene, die nicht frei in der Welt reisen dürfen, nicht frei ihre Meinung äußern dürfen und die aus menschlicher Perspektive keinerlei Mitspracherecht haben. Menschen die nicht selbst bestimmt leben können. So kann es einer Gesellschaft ergehen, wenn diese unter die Knute von Russland gerät. Dieser Teil Deutschland musste also abgetreten werden an Russland, als Strafaktion und Reparation für den zweiten Weltkrieg. Einfach verloren, Pech gehabt. Wir im Westen konnten froh sein, dass uns nicht diese Arschkarte zugefallen war. Wie gut, dass wir den Amerikaner in die Hände gefallen sind und wie böse Russland doch ist.

    Teilung Deutschland quasi als perfekte Inszenierung, um für uns im Westen (und im Osten), die Welt in Gut und Böse aufzuteilen. Wie böse Gut und wie gut Böse sein kann, das sehen wir ja heute jetzt.

    Bemerkenswert auf jeden Fall wie unterschiedlich in Ost und West sich doch die Menschen bzgl. ihrer Wertschätzung für die eigene Lebenswirklichkeit (um mit Frau Gysis Worten zu sprechen) entwickelt haben.

    Finde wir täten gut daran im Westen uns einzugestehen, dass wir den Osten auch immer mitgedacht und wohl auch als Stützrad gebraucht haben, um zu den Guten zu gehören zu können.
    Und wer bei den Guten aufgenommen worden ist, muss ja dann auch nicht wirklich darüber nachdenken auf welchen Irrwegen Mensch in und mit Nazideutschland mal war, oder.

    Wenn Vergangenheitsbewältigung doch nur so einfach wäre. . .

    Heute sehen wir wie böse „Gut“ und gut „Böse“ sein kann.

    Haben die Menschen und vorrangig wohl die älteren Generationen aus Ostdeutschland den Menschen im Westen da nicht Einiges voraus, von dem wir heute im Westen sehr viel lernen könnten?

    Bleiben wir stark!

    😊

    • Peter Korp sagt:

      Das mit dem stark bleiben hat so mitlerweile seine Tücken !
      In Österreich passiert gerade die grösste Frecheit der Geschichte nach
      dem Holocaust !
      Man kann sich bei Gericht nicht mehr wehren die Emails beinahe alle
      die auf eingeleitete Verfahren gegen den Staat durch die EU Antikorruptionsbehörde OLAF
      hinweisen werden mitlerweile alle mitels digitalen ( auch blockchainmässig siehe China)
      Gefängnis nicht mehr an die Adressaten zugestellt !
      Es geht im Falle von Österreich bei der Betrugsmeldung um den sogenannten
      Sachwalterraub also Enteignung der freien Journalisten ( bitte auch Johannes Schütz googlen damit man ein
      Bild bekommt was das so damit auf sich hat)! Wohnungen und
      Archive darunter auch Teile des Archives des Österreichischen Gewerkschaftsbundes
      sind davon betroffen ! Der Schaden betrifft mitlerweile eine geschätzte Summe von über einer
      Milliarde Euro ! Betroffen in der Anzeige an die EU sind auch die Heimischen Gerichte und die Exekutive !
      Bitte daher um Kontaktaufnahme damit man diesem EU weiten grössten Skandal etws entgegenhalten könne !
      Das ist Enteignung im grossen Stil ! 10 % aller Anzeigen bei den Volksanwälten betreffen diese Causa
      alleine 121 im Jahr die aufgegriffen wurden ! Dieser Fall ist besonders brisant da der Text zur Anzeige
      beim Whistleblowerverfahren bei der EU dazu verwendet wurde damit ist die EU direkt betroffen !

    • _Box sagt:

      Ja, ne, schon klar, im blütenweißen Westen wusch man schon immer weißer. Da gab's keine faschistischen Kontinuitäten, Gehlen, Globke unter Adenauer, u.a.. Keine US-Panzer gegen Streikende 1948. Keine Parteiverbote, Berufsverbote oder Notstandsgesetze. Oder faschistischer Stay behind Bomben- und anderer Terror. Kein Neokolonialismus um dieses pseuodplüschige Disneyland zu finanzieren

      Es gab nur Freiheit, … Freiheit natürlich nur im Rahmen der kapitalistischen Grundordnung und der Systemkonkurrenz und das auch nur solange es notwendig war vorzugaukeln daß es für alle das beste ist gleich oberflächlich, egoistisch und habgierig zu sein.

      Zuckerbrot is alle, pardon, is woanders. Wenn einige fünf Yachten und zehn Anwesen haben muß der Rest eben Abstriche machen oder am besten gleich ganz verschwinden. Deshalb bleibt nur noch Peitsche.

    • Meinenstein sagt:

      @ Box
      wenn Sie gestatten fasse ich Ihren Kommentar mal als Ergänzung auf, da ich mich nicht weiter über "die Guten" ausgelassen, bzw. es bei – hoffentlich erkennbarer- Ironie belassen habe.

      M.E. verführten – aus heutiger Sicht – "unsere Freiheiten" (im Westen) auch zu einem Selbstbetrug bei dem Mensch nicht mitbekommt, wie er immer mehr die eigene Seele u./o. Lebensqualitäten gegen Wohlstands- und Heilsversprechen verpfändet, weil er sich eben scheinbar einer weißen Weste sicher sein kann/konnte. Ganz abgesehen davon, dass diese Wohlstands- und Freiheitsversprechen oftmals nur auf Kosten Dritter und tlw. nur mit blutigen Kriegen, Regimechanges und Umweltzerstörungen zu erreichen war.
      Heute fällt uns das so erst richtig auf die Füsse und es gibt kaum noch innere Widerstandskraft gegen die weiteren Gutmenschen Eskalationen.

      Mich würde dann auch interessieren wie Frau Gysi denn nach ihrem Wechsel von Ost nach West 1984 die bis dato "nur" mitgedachte BRD dann in den ersten Jahren (noch vor dem fall der Mauer) real erlebt und parallel dazu dann die DDR weiter mitgedacht hatte. Das war in diesem Gespräch ja übersprungen worden, bzw. es wurde ja gleich (weil ja auch Thema) auf die Verhältnisse im Hier und Heute eingegangen.

  3. Pexus sagt:

    Damit es überhaupt staatlich und nicht staatlich alimentierte Künstler und Kunstschaffen geben kann, muss dies im Staate erwirschaftet werden. Insofern kommen mir diese Aspekte in dem Internview erheblich zu kurz, diese Aspekte werden in dem Interview erst gar nciht angesprochen, nicht thematisiert.

    Und wer erwirtschaftet das Geld im Staat vornehmlich? Die Arbeitnehmer/innen machen das. Diese sind am Abend eines Tages zu müde, um noch Theatervorstellungen anzuschauen und deren Inhalte zu reflektieren. Das können nur Leute, die in nicht oder weniger anstrengenden Berufen, wie Theaterregisseur arbeiten, tun.

  4. Pexus sagt:

    So, so, die DDR war Frau Gysi zu eng geworden.
    Ich finde es interessant, Innenansichten der Kulturschaffenden Frau Gysi in dem Interview mit Dirk Pohlmann gehört zu haben, unter anderem auch eine heftige inhaltliche Falschaussage von Frau Gysi. Der Kulturbund war in der DDR mitnichten verboten, sondern sehr aktiv.
    Da Herr Pohlmann offensichtlich nicht so viel über die DDR weiß, ist der dieser Kultuvbund-bezogenen Falschaussage der Frau Gysi aufgesessen.
    Frau Gysi bringt mich mit ihren elitären, vlkstümlcih verbal verpackten Aussagen in dem Interview. dazu, von Künstlern und deren Auftritten Abstand zu nehmen.
    Künstlern ging es in der DDR prächtig. Da musste man nicht auswandern.

    • GTMT sagt:

      @Pexus
      Danke für ihre Meinung dazu. Sehr ähnlich ist es mir auch ergangen. Frau Gysi war in der DDR als Kulturschaffende nun nicht gerade berühmt. Ob es am Talent lag, dass sie in der "Kunst" gelandet ist oder an Vitamin B, weiß man nicht. Schon der Vater hat ja einen schillernden Lebenslauf bei genauer Betrachtung. Wenn man Interviews Glauben schenkt, liegt es in der DNA der Familie, die eigenen Vorteile zu nutzen, die einem dann geboten werden. In der TAZ konnte man dazu lesen, dass Gregor Gysi ganz begeistert davon war, dass die Mutter einen 'Kongress' in Paris 1987 nutze um die Familie dort treffen zu lassen….wie schön.
      Frau Gysi sagte eben in der TAZ, dass sie ganz normal ausgereist wäre mit ihrem Reisepass, den ja viele Künstler der DDR nutzen konnten….
      Jüdisch war man "nur" Großmütterlichseits – aber auch das hatte wohl Vorteile in der DDR ?

      Theater & andere Kulturveranstaltungen waren Unterhaltung der Menschen & nicht alle waren immer nur darauf aus, "zu reflektieren" aber selbsternannte Künstler & leider auch Journalisten glauben von sich selbst, dass sie ÜBER den normalen Menschen stehen würden & diese aber zu "erziehen" haben weil die selbst nicht in der Lage sind (?)… Finde ich ziemlich anmaßend.

  5. Reinhardas sagt:

    Interessantes Gespräch. Auch der Familienhintergrund ist interessant. Ich komme aus der DDR, daher muss ich aber auch leider sagen, Gregor und seine Schwester wurden offensichtlich privilegiert. Von wem und warum auch immer. Irgendetwas stimmte da nicht. Aber dessen ungeachtet viele vernünftige Gedanken.

    • GTMT sagt:

      @Reinhardas

      Nun – wenn man zu den Privilegien steht, wäre das nicht mal schlimm….aber wenn die Privilegien nicht mal selbstverdient sind sondern nur auf Beziehungen beruhen, ist es nicht so toll oder wenn einem gar die Privilegien nicht mehr ausreichend sind……

      Beachtenswert finde ich eher, dass selbst die Ausreise nicht geholfen hat noch mehr Privilegien zu erhalten – wahrscheinlich nicht mal um erfolgreich zu werden oder mehr Erfolg zu haben….. Irgendwie scheint es nur um "mehr,mehr,mehr" zu gehen…… & dann landet man wieder da, wo man herkam.
      Schade, dass man nicht die Erkenntnis gewonnen hat: " Was man hat, hat man, was man kriegt, weiß man nicht" oder dem: " Zufriedenheit erreicht man in dem man nicht immer nur nach den Trauben des Nachbarn schielt sondern selber anbaut & pflegt"….

  6. KaraHasan sagt:

    Ich habe auch so verstanden, dass Hollywood die Realität des Lebens nicht abbildet, sondern aktiv simuliert. Kein Wunder also, dass sich unsere jungen Kinogänger wie aggressive Leerköpfe verhalten.

  7. Creative sagt:

    Aber was richtig bedenklich ist und mich an übelste Zeiten der Naziherrschaft und der DDR Herrschaft erinnert, entartete Literatur und Kunst. Mitlerweile wird die Literatur in Druck – Film und Musik Gendergerecht und politisch Korrekt umgeschrieben. Oder verschwindet sogar ganz vom Markt. Das hat mit einer freien Demokratie überhaupt nichts mehr zu tun.

    • _Box sagt:

      Geht es um diese Demokratie:

      Die politische Agenda der deutschen Konzerne nach 1945

      Die Rolle der ökonomischen Eliten in den Schicksalsjahren 1932/33 aufzuzeigen bedeutet, die Frage zu stellen: Wie konnte es dazu kommen? In wenigen Wochen jährt sich die Machtübertragung an Hitler zum 90. Mal. Wir müssen uns fragen: Wie verhindern wir, dass es wieder zu Derartigem kommt?
      Von Ulrich SanderPublished On: 24. Februar 2023
      (…)
      Insgesamt gilt: Die Großwirtschaft ist heute mit dem Kapitalismus der parlamentarischen Demokratie bestens bedient. Die Regierungsparteien sind ihr zu Diensten. Die Kontinuitäten funktionieren.
      (…)
      Zu der Vorgeschichte

      In der Geschichte der Waffenfabriken auch dieses Konzerns ist nur ein Lichtblick zu entnehmen – als im August 1918 die Arbeiter der Waffenfabriken in Berlin die Arbeit niederlegten und zum Sturz der Monarchie beitrugen und zum Ende des Krieges. Noch während der Novemberkämpfe 1918 wurden jedoch aus der Kasse von Borsig/ Rheinmetall Millionenbeträge für eine „Antibolschewistische Liga“ bereitgestellt, die damit die Freikorps finanzierte, die Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und Tausende für ihre Rechte und revolutionären Forderungen kämpfende Arbeiter ermordeten.

      Als der Konzern 1933 in Konkurs ging, da war das kein Glücksfall für die Demokratie, sondern für die Nazis. Sie retteten Rheinmetall. Der staatliche Einfluss durch Institutionen der Wehrmacht und die Eingliederung von Rheinmetall/Borsig in das Staatsunternehmen Reichswerke Hermann Göring nahm ständig zu. Bald war das Unternehmen in die planmäßige Kriegsvorbereitung integriert. Diese Eingliederung bei Göring rief Widerspruch hervor bei Friedrich Flick und anderen Industriellen, die Hitler um ihrer Profite und ihres Dranges zum Krieg willen an die Macht gebracht hatten. Unwillen über „Sozialisierung“, den sie später als eine Art Widerstand ausgaben. Doch Hermann Göring antwortete ihnen: Wartet ab, ihr bekommt schon noch Euren Anteil. Und so schritten den Blitzkriegern die Konzernvertreter hinterher, um Stahlwerke und anderen Betriebe zu arisieren und zu rauben und 15 Millionen Zwangsarbeiter ins Reich zu holen, auf dass sie als Sklaven u.a. für Rheinmetall arbeiteten. Viele starben daran. Viele Tausend Sklaven schufteten an den Standorten der Rüstungsindustrie. Zum Holocaust an den europäischen Juden gehörte auch das Programm „Vernichtung durch Arbeit“.
      (…)
      Krieg verloren, aber am Krieg verdient

      Bedeutende Wirtschaftshistoriker wie Ulrich Herbert (BRD) [4] und Dietrich Eichholtz (DDR) belegten, dass das Wirtschaftswunder in der BRD in erheblichem Ausmaß den Zwangsarbeitern und der Ausbeutung Europas zu verdanken war. Deutschland hatte zwar den Krieg verloren, aber am Krieg verdient. Otto Köhler stellte fest: „Der deutsche Wohlstand nach 1945 und Ludwig Erhards vermeintliches Wirtschaftswunder beruhen auf dem durch den deutschen Angriffskrieg verlorenen Wohlstand der Völker Europas.“

      Ich verweise auch auf den Wissenschaftler Thomas Kuczynski, der nachwies, dass die Industriellen bei der sogenannten Zwangsarbeiterentschädigung im Jahre 2001 den Hinterbliebenen der Sklavenarbeit mindestens 50 Milliarden Euro an Lohn schuldig geblieben sind. Nur 2,5 Milliarden Euro hatten sie zu zahlen, und dies nur, weil die USA drohten, ihnen den USA-Markt zu sperren, wenn sie nicht den Marktvorteil ausglichen, der durch die Ausbeutung der Zwangsarbeiter entstanden war.

      Bei ihrer Befreiung 1945 schworen die überlebenden Häftlinge des KZ Buchenwald: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Der Schwur schließt mit dem Satz:

      „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht.“

      Dass sie vor den Richtern der Völker stehen, das ist den Herren der Rüstungskonzerne erspart geblieben.

      Dies war zunächst noch das Anliegen der Potsdamer Konferenz der Alliierten von 1945. Der Morgenthau-Plan zur Entmachtung der deutschen Industrie wäre ein schwerer Schlag gegen den deutschen Imperialismus gewesen. Doch er unterblieb. Allerdings wurde im Sinne der Verurteilung des deutschen Militarismus vom Parlamentarischen Rat in das Grundgesetz 1949 die Absage an Militär und Krieg hineingeschrieben. Das geschah vor 73 Jahren, und später wurde dann die Bundeswehr im Grundgesetz verankert, ferner die Zulässigkeit deutscher Kriegsbeteiligung.

      Der Kapitalismus muss nicht zum Faschismus führen, aber – um ein Wort von Primo Levi zum Holocaust leicht abzuwandeln – bei uns ist es geschehen, und es kann wieder geschehen.

      https://free21.org/die-politische-agenda-der-deutschen-konzerne-nach-1945/

  8. Creative sagt:

    Politischer Missbrauch der Kunst verbunden mit Botschaften. Die "Spice Girls" sind eine gemachte Mädchengruppe, um ein neues feministisches Frauenbild in voller Absicht in die Öffentlichkeit zu bringen. Auf Arte lief mal ein Beitrag dazu. Oder Aktuell die Verfilmung "der Schwarm" passend zur politischen Lage aber nicht in der Besetzung seiner Personen nach dem Roman und nach dem Inhalt des Romans. Vieles aus dem Roman wurde weg gelassen oder verändert, da es politisch nicht passt. Sei es die Hautfarbe oder die Sexualität, welches im Roman so gar nicht vorkommt. Kino und Fernsehen beinflussen massiv die Gedanken der Zuschauer. Bei der Musik ist Aktuell das gleiche zu beobachten. Grönemeyer – Ärzte – toten Hosen nur als Bsp. politisch auf Linie. Nena viel hier aus der Reihe und wurde sofort diskreditiert. Die Kunst wurde der Zensur Pres gegeben, weil die Kunst dir das Bild hinter dem Spiegel zeigen kann.

  9. Fass sagt:

    Ein sehr angenehmes Gespräch, danke dafür.
    Richtig, die UN ist dafür da, die Hölle zu verhindern – das Recht kann das Paradies nicht erschaffen, das muß der Mensch schon persönlich übernehmen.

  10. rolnick sagt:

    Für solche Gespräche lohnt es sich, Apolut zu unterstützen.

  11. FizzyIzzy sagt:

    https://youtu.be/ucOhG5tb2k4

  12. Zivilist sagt:

    Haisenko sagt, es gibt immer eine Grundlüge und wenn man auf die reinfällt, ist man verloren, denn der Rest der aufgesattelt wird, ist ziemlich logisch und schwer zu widerlegen.

    Beim Klima ist es der steigende Meeresspiegel, wer verstanden hat, daß auch die Kontinente auf dem Erdinneren schwimmen, sich die spezifischen Gewichte bei 'Diercke Erdinneres' holt und Dreisatz beherrscht, kann leicht berechnen, daß jedenfalls der Pegel Amsterdam nicht steigt. Damit entzieht man sich jedenfalls der Sintflut Angst, einer Urangst, der Papierspiegel hat das ganz toll in Szene gesetzt mit dem Kölner Dom unter Wasser. tja.

    Ich werd jetzt auch Aktivist, ich rette den Alltag ! Ich quatsch mit jedem, also mit jeder, mit der das möglich ist. Viele sind so – hmm – frustriert ?

    Mensch, wie kann man soo viele Filme sehen ?

    • Fass sagt:

      Bemühe mich auch wieder um Alltäglichkeit und mache ein paar Dinge mit Coronagläubigen. Wer weiß ob man nicht nächstens zusammensteht. Ohne Frieden ist alles nichts.

  13. Danke, das war ein wunderbares Gespräch von zwei denkfähigen und lebenserfahrenen Menschen!
    Ich habe die Kommentare kurz überflogen, jammerschade ist so vieles dabei, das die Situation von Deutschland erklärt. Gruss von einem Schweizer Älpler.

  14. Matthu sagt:

    Bei Minute 40:05 sagt Frau Gabriele Gysi: "Ja, Viren gibt's, dat is klar, also die gab's schon bevor wir darüber geredet haben, also vor Covid …"
    Ich frage mich, warum Frau Gabriele Gysi diesen so einfach zu durchschauenden und dreisten Betrug mit den Viren nicht erkennt? Sie plappert den Mainstreammedien brav nach und repetiert aus blindem Gehorsam die längst widerlegten Thesen und Mythen von Ansteckung und Viren.
    Bis heute gibt es weltweit keinen einzigen seriösen und wissenschaftlichen Beweis für die Existenz von Viren!

    Ich empfehle Frau Gysi als leichten Einstieg in die Themen "Mythos Ansteckung" und "Widerlegung der Behauptung krankmachender Viren" auf die Seite von "NEXT LEVEL – Wissen neu gedacht" zu gehen und sich zu informieren, bevor sie hier unreflektiert Falschbehauptungen zum Besten gibt.

    Vielleicht sollte Frau Gysi mal Dr. Stefan Lanka hören und sich mit der Biologie vertraut machen, anstatt nachzuplappern, was vorgeplappert wird. Mit jeder Wiederholung dieser bewussten Lüge zementiert Frau Gysi das Zeitalter der Gegenaufklärung.

    • Zivilist sagt:

      Auch Lanka hat dazugelernt, er hat so viel von der Erkenntnistheorie verstanden, daß der mangelhafte Virenbewewis nicht der Beweis der Nichtexistenz ist.

      Es gibt Nukleinsäuren, sie neigen dazu sich zu verbinden und natürlich betreffen sie lebendige Wesen mehr als andere Substanzen, da mit ihnen ihr eigenes Betriebssystem geschrieben ist. Dazu kommt die Theorie, daß es ausschließlich spezifische Krankheiten gibt, die jedes Individuum einer Spezies betreffen können und daß diese spezifischen Krankheiten von je einem spezifischen Erreger verursacht werden. Eigentlich verrückt, daß diese Theorie von dem ganzen Corona Hype sowohl instrumentalisiert, als auch ad absurdum geführt wurde.

      Aber Co ist ja nicht Frau Gisy's Thema, in so fern liegt sie damit schon ziemlich richtig.

  15. wasserader sagt:

    Angekündigt und durchgesetzt .
    Das Bild vom Menschen als Humankapital .
    Weg vom Bild der Renaissance vom Menschen als Zentrum der Betrachtung
    über das Humbolt´sche Bild der universellen Bildung hin zu alternativlos .
    Weg von der Vielfalt der Betrachtungen , die diese Vielfalt auf die Bühne brachte
    und die Leinwand hin zur letzten existenziellen Frage die Dich im Durchbohren des Körpers und zerrissener Kleidung und der Reduktion des Bildes als Tattoo auf dem eigenen Körper zeigt .

  16. MomentMal sagt:

    Ich empfehle auch sehr das wunderbare Interview von Matthias Burchhardt mit Gabriele Gysi in B & Besuch.

  17. Bohnsdorfer sagt:

    Danke und nochmals Dank für dieses Interview!
    Bitte genau anschauen, es ist hoch interessant. Besonders die Rolle der Jugendkultur innerhalb der US-Propaganda. Weiter das Wesensmerkmal westlicher Kultur LSBT*Q.

    Das Sendungsbewußtsein und die Missionierung der Jugend LSBT*Q – Religion ist heute Kernbestandteil der US-Globalstrategie.

  18. OliverX sagt:

    Frau Gabriele Gysi verließ 1984 die DDR…ist sie da einfach rausspaziert? Wo sie doch von 1973 bis 1981 so super mit der Staatsmacht der DDR zusammengewirkt hat? Und wenn sich DDR und BRD heute laut Frau Gysi nicht groß unterscheiden – fühlt sie sich dann vielleicht wie Sophie Scholl?

    Aber natürlich hat Frau Gabriele Gysi absolut Recht! Wir leben heute in einer DDR 2.0! Ach was sage ich, in einem NS-Staat 2.0! Anders alternative Fakten Denkende wie Frau Gabriele Gysi landen ´für Ihren alternativen Wiederstand gegen das linksgrün versiffte, faschistoidische, globalistische Elitenverbrecherregim im KZ oder fallen aus dem Fenster…ups… das letzte nur im demokratischen und menschenfreundlichen Russland des demokratischen und menschenfreundlichen Putin.

    • Schramm sagt:

      Antwort auf „OliverX“ geistigen Samenerguss:

      Sie sollten sich ernsthaft mit ihrer psychotischen, psychischen Erkrankung beschäftigen und auseinandersetzen, falls es überhaupt noch möglich ist?
      Ob hierbei eine psychotherapeutische Behandlung möglich wäre, das müssten erfahrene Psychotherapeuten und Psychiater klären.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo OliverX

      danke wiedermal für deine Projektionen.
      Zb Ulrich Venzlaff fällt mir dazu ein:
      `Die Auseinandersetzung mit den Folgen von Traumatisierungen ist längst eine teils
      wissenschaftlich, teils engagiert-politisch, teils POLEMISCH, teils interessenbestimmt tendenziös geführte Diskussion geworden.`
      Und ja, auch dein individueller Weg hat etwas offenbarendes … auch für Dich!

      … und viele selbstreflektive Grüße in die `Therapierunde`

      PS im Kontext `Trauma`:
      Franz Ruppert:
      `Ich` + `will` sind Grundpfeiler von #Identität …
      …können beide gestört sein:
      https://www.youtube.com/watch?v=GhAcaqDp4Fg&t=29m41s

      Wer ist in
      `unserer` `Westliche-Werte-Welt`
      NICHT durch Status Quo
      traumatisiert?

    • Bohnsdorfer sagt:

      Ja, lieber Herr Schramm, da haben Sie recht, Oliver ist offensichtlich psychisch krank.

    • Nevyn sagt:

      Trauma heißt Wunde.
      Eine Wunde meint eine Verletzung der Grenze zwischen Innen und Außen. Es dringt etwas von Außen in das Innen ein und bringt damit die innere Ordnung durcheinander. Der Mensch stirbt daran oder er wächst daran.
      Darin liegt der Grund, warum Initiationen zumindest in der archaischen Form immer mit kleineren Verletzungen einher gehen, die bewusst gesetzt werden. Die kindliche Vorstellung von der heilen Welt wird negiert, der Krieg und Tod werden in das menschliche Bewusstsein, ins Erleben eingebracht. Das Kind stirbt und der Erwachsene wird geboren. Die Welt ist nicht heil, sie war es nie und wird es nie sein. Wachstum besteht in einer Ausweitung der Hülle und der Identifikation. Man öffnet sich und nimmt Fremdes hinein und macht es zum Eigenen im Bewusstsein. Nichts anderes ist Liebe.

      Irgendwann kann man sagen: "Der Andere, das bin auch ich." Und am Ende: "Ich bin Jedermann. / Ich bin niemand." Solares Bewusstsein.
      Diese Öffnung kann nicht umgangen werden. Der Mensch kann nur entscheiden, ob er sich öffnet oder geöffnet wird. ob er in die Hölle hinab steigt oder ob die Hölle zu ihm kommt.
      Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es hinter sich her.
      Jede Tragödie erzählt diese Geschichte. Wer versteht sie noch?

    • cumbb sagt:

      ;-)
      Die "BRD" IST rechtlicher Nachfolger des 3. Reiches! Inklusive übernommener Täter und Gesetze;-)
      Und auch damals haben Kiddis der intellektuellen Unterschicht sich bspw. im Denunzieren geübt, bis…-))

    • Koven_3 sagt:

      Es ist immer wieder interessant, dass Menschen, die eine andere Meinung als die eigene haben, als krank, irre etc dargestellt werden. Da kann man sich ausmalen, was passiert, sollten solche Menschen mal irgendwo Macht haben.

    • _Box sagt:

      Man muß es sich nicht ausmalen. Man kann es sehr gut erkennen:

      Ganser-Auftritte: Manche Städte bleiben standhaft – andere knicken ein
      10. März 2023 um 12:04 Ein Artikel von: Tobias Riegel

      Der Oberbürgermeisters einer Stadt bei Stuttgart gibt dem Druck gegen einen geplanten Auftritt des Historikers Daniele Ganser nicht nach – das ist wichtig und beispielhaft: Cancel Culture funktioniert nur, weil viele Verantwortliche schnell einknicken, wenn aus politischer Motivation (nicht mit juristischen Argumenten) gegen Andersdenkende vorgegangen wird. Ein aktuelles, negatives Beispiel präsentieren wir hier auch: zwei Städte und zwei sehr unterschiedliche offizielle Reaktionen auf die Diffamierung Gansers und Versuche der politischen Zensur. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
      Es gibt auch eine gute Nachricht: Ein Verwaltungsgericht hat nun die Absage des Ganser-Auftritts in Dortmund kassiert.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=94884

      Ein bemerkenswerter Vorgang – Das Willy-Brandt-Video mit Albrecht Müller wurde von YouTube „demonetarisiert“
      10. März 2023 um 15:41 Ein Artikel von Diether Dehm

      Gestern haben wir Sie auf ein sehr interessantes Gespräch hingewiesen, das Diether Dehm mit Willy Brandts ältestem Sohn, Peter Brandt, und mit dem NachDenkSeiten-Herausgeber und politischem Wegbegleiter Willy Brandts, Albrecht Müller, geführt hat. Der Titel der Videoaufzeichnung lautet „Sprechen über Willy Brandt“. Nun haben wir von Diether Dehm erfahren, dass das Video von YouTube „demonetarisiert“ wurde. Das heißt nicht nur, dass von YouTube keine Werbespots vorangestellt werden, sondern auch, dass das Video bei YouTube schlechter sichtbar ist, also seltener eingeblendet und mit der Suche schwerer zu finden ist. Diese „Zensur light“ ist bei strittigen politischen Themen wie Corona oder Ukraine-Krieg leider nicht unüblich. Dass YouTube jedoch ein Gespräch über Willy Brandt, das als Dokument der Zeitgeschichte gelten kann, „zensiert“, ist schon ein starkes Stück und ein weiteres Alarmsignal in Bezug auf die Meinungsfreiheit. Diether Dehm hat dazu ein paar Sätze für die NachDenkSeiten geschrieben.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=94913

      Der ungehörte Lehrerprotest
      16. März 2023 um 13:11 Ein Artikel von: Redaktion

      Plötzlich erkennen Politiker die Schulschließungen als „Fehler“ der Corona-Politik an. Über die menschenverachtenden und sinnlosen Vorschriften, denen Kinder und Jugendliche über ein Jahr lang in der Schule ausgesetzt waren, sowie über die Lehrer, die protestierten und einen hohen Preis zahlten, soll möglichst niemand mehr sprechen. „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Bedingungen, die er selbst nicht schaffen kann“, erklärte einst der Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde. Es liege allein an den Bürgern, Verantwortung für ihr freiheitliches Gemeinwesen zu übernehmen, um dessen Fortbestand zu sichern. In der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik hatten Lehrer an staatlichen Schulen die Aufgabe, beispiellose staatliche Repressionen gegenüber Kindern und Jugendlichen durchzusetzen. Im Gegensatz zu Böckenfördes Mahnung taten die meisten dies reibungslos, teils verbissen, vor allem aber unhinterfragt: Sie trennten, testeten und maskierten die jungen Menschen, zwangen sie zur regelmäßigen Preisgabe ihres „Impfstatus“, schlossen sie von Prüfungen oder gleich ganz von der Schule aus, und nicht selten demütigten sie sie öffentlich, wenn sich Kinder und Jugendliche den euphemistisch „Maßnahmen“ genannten Rechtsverstößen nicht zu 100 Prozent beugten. Denunziation gehörte an vielen Schulen plötzlich zur Tagesordnung und wurde von Lehrern teilweise energisch befördert. Die wenigen Pädagogen, die ihre Zweifel artikulierten oder sogar offen protestierten, ernteten mindestens die soziale, teilweise aber auch die physische Ausgrenzung aus ihren Kollegien sowie massive Probleme mit den Vorgesetzten und Behörden bis hin zur Kündigung, wie die folgenden Geschichten belegen. Von Paul Pretoria[*].

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=94986

      Und erkennen:

      Britische Justiz nimmt sich die Zeit, die für Julian Assange im Gefängnis quälend langsam vergeht
      16. März 2023 um 15:00 Ein Artikel von Moritz Müller

      Bald sind es vier Jahre, seitdem Julian Assange gewaltsam aus der ecuadorianischen Botschaft in London getragen wurde. Seitdem gab es endlos viele Anhörungen bezüglich des Auslieferungsbegehrens der USA, die sich auch durch Corona-Lockdowns in die Länge zogen. In den letzten 6 Monaten scheint gar nichts mehr zu passieren. Ende August hatten Julian Assanges Anwälte Berufung beim Londoner High Court gegen Punkte im Schiedsspruch des Westminster-Bezirksgerichts vom 4. Januar 2021 und gegen die Entscheidung der damaligen britischen Innenministerin Priti Patel vom 17. Juni letzten Jahres eingelegt. Nun liegt die Entscheidung, ob die Berufung zur Verhandlung angenommen wird, bei einem Richter, dessen Name nirgendwo erscheint, und es erscheint genauso unklar, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Derweil sitzt Julian Assange von Ungewissheit gequält im Gefängnis. Von Moritz Müller.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=95116

    • Poseidon 1 sagt:

      Olli ,wenn man im Auspuff der USA steckt, dann kann es das ja wohl auch nicht sein.
      https://youtube.com/shorts/vdTOrboTfT4?feature=share

  19. Kps1602 sagt:

    Ich habe noch nie mit den Ansichten eines Menschen derart übereingestimmt, wie mit denen von Gabriele Gysi.

    • Nevyn sagt:

      Wir hören und lesen gern, wenn Menschen uns in unserer Auffassung von der Welt bestärken. Es gibt uns das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben und nichts ändern zu müssen.
      Widerspruch dagegen wird als unangenehm empfunden. Kognitive Dissonanz erinnert uns daran, dass Leben Entwicklung bedeutet, und der Widerspruch ist seine Triebkraft. Wer sich nicht mehr in Frage stellt, für den tut es das Schicksal. Es rettet ihn aus dem Sarkophag, wörtlich: dem Fleischfresser, in den er sich lebendig gelegt hat.

    • OliverX sagt:

      Widerspruch wird hier im Kommentarbereich gerne als psychische Erkrankung beschrieben…zum Beispiel von Hr. Schram, Rababär und Bohnendorfler.

      Die Apolut-Blase klopft sich lieber gegenseitig auf die Schulter zur Bestärkung der eigenen Realität als sich mit Widerspruch auseinander zu setzen.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo Oliver X

      da du mich erwähnst, würde ich gerne wissen, wo du glaubst, daß ich -mich bei der Betrachtung ausschließend- anderen eine `psychische Erkrankung` zugeschrieben habe …

      Danke vorab!

    • rhabarbeer sagt:

      beziehst du dich hier drauf
      https://staging.apolut.net/im-gespraech-gabriele-gysi-kunst-und-totalitaere-verantwortungslosigkeit/#comment-263052
      ?

    • MomentMal sagt:

      @ nevyn
      Ich denke, Sie haben da den falschen Adressaten erwischt. Im Gegensatz zu der anderen Blase wissen wir, was und wie sie denken und argumentieren, welche Sau gerade durchs Dorf gejagt wird usw. Die Gegenseite kennt nur die Adjektive mit denen wir beworfen werden. Viele von uns Lesern hinterfragen und reflektieren sich ständig und drücken das auch aus.
      Vielleicht tun Sie das auch mal.

  20. sol.68 sagt:

    Ein großes Dankeschön für dieses wunderbare Interview. Ich habe selten ein so aufschlussreiches Interview gehört, Aufschlussreich im Sinne von, in welcher Zeit wir im Moment leben! Aber die Sicht auf unser derzeitiges Leben geschieht durch Gabriele Gysi über einen ganz anderen Erfahrungshintergrund. Es gelingt ihr, immer wieder Dinge im Kontrast zu setzen und zum Nachdenken anzuregen. Der Begriff Lebenswirklichkeit fällt von Gabriele Gysi häufig. Und das zu Recht, denn in vielen Facetten unseres Lebens entfernen wir uns von unserer Lebenswirklichkeit. Und das macht dieses Interview enorm spannend! Dieses Interview regt sehr zum Nachdenken und zum Reflektieren an. Ein großes Dankeschön an Dirk Pohlmann und an Gabriele Gysi! Eine Fortsetzung mit Gabriele Gysi und Dirk Pohlmann würde ich sehr begrüßen!

    • GTMT sagt:

      So nimmt jeder dieses Gespräch anders wahr…..Sie ist ganz eindeutig die Schwester ihres Bruders…..& ganz offensichtlich kann sie jeden "besoffen quatschen" – so dass der gar nicht merkt, dass sie über alles redet nur nicht über die Realität.

      Sie ist die typische Vertreterin der " Egal wie, ich werde immer MEINE Vorteile über alle & Alles stellen & durchsetzen"…..
      Kann man auch machen aber dann sollte man nicht so tun als ob man politisch allwissend wäre & schon als 3-jährige "Kosmopolit" war…..

      ES gibt Leute, die können all & jedes verkaufen – selbst die eigene Großmutter wenn es denn Vorteile bringt…die Dame gehört dazu…..ihr Bruder ist aus dem gleichen Holz nur lustiger ( jedenfalls mal gewesen)….

    • _Box sagt:

      Was Gregor Gysi angeht, das stimmt. Er ist einer derer die Verantwortung dafür tragen, daß die Partei 'die Linke' keine linke Kraft ist:

      In ihrem Parteiprogramm von 2011 stellt sich DIE LINKE als "internationalistische Friedenspartei" vor, die "gemeinsam mit Friedensbewegungen und allen friedensorientierten Partnern … um Wege zu struktureller Gewaltprävention und für einen zivilen Konfliktaustrag" ringen will. Sie fordert u. a. "die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands". In ihrem Wahlprogramm 2017 bezeichnet sich DIE LINKE als "d i e Partei des Friedens", die "als einzige Partei und Fraktion im Deutschen Bundestag den Auslandseinsätzen der Bundeswehr nicht zugestimmt hat und es auch in Zukunft nicht tun wird". Sie will "die US- und NATO-Infrastruktur in Deutschland beseitigen, die für den Aufmarsch gegen Russland, eine verheerende Regime-Change-Politik sowie ganz allgemein für Interventionskriege genutzt wird".

      Im NATO-Vertrag ist eine Auflösung des Bündnisses allerdings überhaupt nicht vorgesehen, jedes Mitgliedsland kann aber jederzeit aus dem Bündnis austreten – mit einer Kündigungsfrist von nur einem Jahr, die mit dem Tag beginnt, an dem es der US-Regierung seinen Austritt mitgeteilt hat. Obwohl das auch in der Partei DIE LINKE bekannt sein dürfte, fordert sie nicht den jederzeit mit einfacher Mehrheit vom Bundestag zu beschließenden Austritt aus der NATO, sondern deren Auflösung, die allenfalls dann erfolgen würde, wenn eine US-Regierung die Allianz tatsächlich für überflüssig hielte und deshalb auf deren Fortbestand verzichten würde.

      Warum von "Auflösung" geredet wird, hat Gregor Gysi, der immer noch als Strippenzieher im Hintergrund agierende ehemalige Vorsitzende und Fraktionschef der LINKEN, dem damaligen US-Botschafter Philip Murphy in einem Gespräch in der US-Botschaft in Berlin, das vermutlich Ende November 2009 stattgefunden hat, ausführlichst erläutert.

      Gysi wies Murphy darauf hin, "dass die Forderung seiner Partei nach einer Auflösung der NATO gebraucht wurde, um die in der Partei erhobene radikalere Forderung nach einem Austritt Deutschlands aus der NATO entgleisen zu lassen".

      Aus:
      Wie eine Mehrheit im Bundesvorstand der Partei DIE LINKE die Friedensbewegung von zentralen Forderungen abzulenken und zu spalten versucht
      NATO-Auflösung oder NATO-Austritt?
      Von LUFTPOST

      http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24458

      Oder hier:

      Statt Spaltung der Partei – Übernahme von Rechts
      Abschied von LINKS
      Von Ulrich Gellermann

      http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24834

      Gregor Gysi zieht Strippen, Thomas Nord hampelt daran
      Putsch-Versuch gegen Wagenknecht
      Von Ulrich Gellermann

      http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25388

      Oder hier:

      Warum ich Gregor Gysi konfrontiert habe – von David Sheen / Blessed are the Peacemakers von Felicia Langer
      Hartmut Barth-Engelbart
      Veröffentlicht am 19. November 2014

      http://www.barth-engelbart.de/?p=13640

      Können sie die Vorwürfe gegen Gabriele Gysi konkretisieren? Denn ansonsten ist es einfach Sippenhaft.

    • GTMT sagt:

      @_Box
      "Können sie die Vorwürfe gegen Gabriele Gysi konkretisieren? Denn ansonsten ist es einfach Sippenhaft."

      Die "Vorwürfe" ergeben sich aus Interviews mit Frau Gysi, die allgemein zugänglich sind & beziehen sich dabei auf ihre eigenen Aussagen. Wobei ich "Vorwürfe" übertrieben finde, es handelt sich um eine Einschätzung meinerseits.
      Die Worte & das Handeln von Gregor Gysi konnte man ja die letzten 30 Jahre "bewundern2 & auch da kann man seine Schlüsse ziehen.

      Eventuell verstehe ich einfach nur nicht die Relevanz dieser Frau für die Allgemeinheit……ob sie was erzählt oder nicht, ist völlig irrelevant…da gibt es wohl mehr Leute, die noch unbekannter sind & trotzdem etwas zu sagen haben….das ist hier eher eine "Homestory einer Z-Prominenten"……was will man den Menschen mit diesem Interview sagen? Dass, Hauptsache man ist Journalist oder Künstler – nur dann ist man wichtig?

  21. Fred sagt:

    Habe selten ein derart interessantes Gespräch zweier Menschen erlebt, danke! Und zwar nicht nur, weil wir über Corona und den aktuellen Krieg in Europa die gleichen Auffassungen teilen.

  22. vizero 13 sagt:

    Ein Gespräch voller überraschenden Einsichten und Aussichten. Hat mir sehr gefallen.

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