Im Gespräch: Reiner Braun (Friedensdemo am 3.10. in Berlin)

“Besuchen Sie Europa, solange es noch steht!“ So warben US-Reisebüros in den 80er Jahren für Reisen in die Alte Welt, als die Pershing 2 Nachrüstung beschlossen worden war.

Jetzt ist es wieder soweit, die Bundesregierung begrüßt die Stationierung von nuklearwaffenfähigen US-Langstreckenraketen.

Ist der Kriegswahnsinn noch zu stoppen oder wird uns „unsere“ Regierung in einen Krieg führen? In Großbritannien wird von Politikern und „Experten“ bereits der Einsatz von Nuklearwaffen diskutiert.

Wird der wachsende Widerstand wieder zu einer Friedensbewegung wie in den 80er Jahren führen? Mobilisiert der Gaza- und beginnende Libanon-Krieg junge Leute in Deutschland gegen die Kriegspolitik, so wie in den USA?

Oder werden auf der Demonstration am 3. Oktober in Berlin wieder die Grauhaarigen unter sich sein?

Darüber diskutiert Dirk Pohlmann mit Reiner Braun, der in den 80er Jahren bereits den Krefelder Appell mitverfasste, dann die Internationale Juristenvereinigung gegen den Atomkrieg, IALANA, anführte und noch immer zu den wichtigsten Personen der organisierten Friedensbewegung gehört.

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Kommentare (18)

18 Kommentare zu: “Im Gespräch: Reiner Braun (Friedensdemo am 3.10. in Berlin)

  1. Ich bin froh, daß ich nicht da war. Um der Sache willen war ich am 25. 02. 2023 zum "Aufstand für Frieden" von Wagenknecht und Schwarzer gefahren, obwohl bereits im Vorfeld Abgrenzungshinweise gegen die größte Vernunft- und Friedensbewegung in unserem Land, die AfD, zu vernehmen waren. So habe ich denn auch diesmal entsetzt vernommen, daß auf dieser Friedensdemo die deutsche Fahne zu zeigen verboten wurde. Vielleicht kann mich ja einer von den Augenzeugen hier, die vor Ort waren, eines Besseren belehren. Wenn es stimmt, was ich in Alternativmedien zu diesem Thema erfahren habe, nenne ich so etwas Spalterdemo zur Verhinderung von Frieden. Auch ich habe schon einmal, es muß wohl im Einsteinjahr 2005 gewesen sein, eine sehr dubiose Erfahrung mit Herrn Braun bei einem Einsteinkongreß in Berlin gemacht, für die er sich bei späterer Gelegenheit – für mich damals glaubhaft – entschuldigt hat. Aber von Änderung kann ich hier noch immer nicht viel erkennen.

  2. Der Zivilist sagt:

    grauhaarig ?

    https://twitter.com/i/status/1841893996173656539

  3. Der Zivilist sagt:

    Tja, es ist halt doch kein Krieg zwischen Staaten, sondern zwischen oben und unten

    Ich war da, wurde lieber geknipst, als mir lieb war, auch von der Zeit, der Fotograf war 'frei' aber der Redakteur neben ihm war festangestellt, also einer von denen, die ständig zwischen Karriere & Realität lavieren, naja, der Abstand zur Realität geht gegen unendlich. Dem hab ich den Kopf gewaschen. Vor uns das Geländer am Landwehrkanal aus Kanonen Replicas und gusseisernem Mündungsfeuer von der Firma Ganz in Budapest. Keiner sieht's, auch die Friedensbewegten sind in einer geistigen Endlosschleife gefangen. Und unter der Goldelse, mit Bronze Bismarck und Generälen im Hintergrund, es ist da aber keiner sieht's. Warum? ganz einfach, es gibt zwei starke Denkblockaden: Imperialismus und Westen. Es ist immer noch der alte KOLONIALISMUS !

    Israel ? Siedlerkolonie, endlich hat die jüdische Mafia das Warschauer Ghetto getoppt

    Israels Opfermonopol ? 6 Mio, genug Quellen belegen das, seit dem 19. Jh

    Sowjetunion 27 Mio Tote, 1/4 der Bevölkerung, viele davon auch obige Juden.

    https://zivilist.substack.com/p/ein-friedensvorschlag-fur-berlin

    https://zivilist.substack.com/p/wer-nicht-am-tisch-sitzt-steht-auf

  4. Publicuser sagt:

    Der Krieg heißt "Reich gegen Arm" und den, hat die herrschende Klasse uns im Frühjahr 2020, für jeden verständlich offiziell bestätigt.
    Dagegen helfen Demonstrationen eben nicht!
    Nur, eine waschechte Revolution könnte uns noch vor dem 3.Weltkrieg retten.

  5. gabrieleweis sagt:

    … geht es hier wirklich um Friedensbereitschaft und Friedensfähigkeit — ich zweifle, unangenehm berührt …

    Meine Gedanken zu u.a. diesem Tag: http://www.buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/000-blickwechsel/0.wegvorschlaege/Zum%20FRIEDENSDEMO-TAG%20am%203.%20OKT.html

    Merci für eure Aufmerksamkeit !

  6. Schramm sagt:

    Die simulierten Demokraten der deutschen Groß- und Monopolbourgeoisie

    »Friedrich Merz und sein Weg ins Kanzleramt. Keine gemähte Wiese. |
    In einem Jahr wollen CDU/CSU mit ihrem gemeinsamen Kandidaten Friedrich Merz den SPD-Kanzler Olaf Scholz und dessen unbeliebte Ampel-Regierung ablösen. Die Union gibt sich siegesgewiss. Wenn sie sich da mal nicht zu früh freut.« — Am 3. Oktober 2024 auf CICERO *

    Info-Kommentar

    Die 500 reichsten Deutschen besitzen ein Privat- und Kapitalvermögen in Höhe von 1.200 Milliarden Euro. Deutschland hat so viele Milliardäre wie noch nie – 249 an der Zahl.
    Der reichste Deutsche ist Lidl-Gründer Dieter Schwarz, dessen Vermögen das »Manager-Magazin« auf fast 44 Milliarden Euro schätzt. Nach dieser Rechnung hat Schwarz sein Vermögen im vergangenen Jahr um mehr als vier Milliarden Euro vergrößert.
    Auf dem zweiten Platz folgt die Familie Klatten-Quandt rund um die BMW-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt. Die Familie steht bei 34,4 Milliarden Euro.
    Die Familie Merck verfügt über ein Vermögen von 33,8 Milliarden Euro, die Familie Reimann über 31,3 Milliarden Euro, HSV-Investor Klaus-Michael Kühne über 29 Milliarden Euro sowie die Aldi-Süd-Familien Albrecht und Heister über 27 Milliarden Euro.
    Die Familie Henkel hat im vergangenen Jahr ihr Vermögen um fast zehn Milliarden Euro erhöht. Das Manager-Magazin schätzt sie jetzt auf 24,6 Milliarden Euro. Die Familie Porsche liegt mit 19,3 Milliarden Euro auf Platz acht.
    Die Aldi Nord-Familie Albrecht mit 18,9 Milliarden Euro auf Platz neun. Der zehnt platzierte Andreas von Bechtolsheim hat sein Vermögen um 8,4 Milliarden Euro erhöht und steht nun bei 17,7 Milliarden Euro.

    Vgl. Quelle: t-online.de
    Lese-Info.: Microsoft Word – INDES Gespraech zur simulativen Demokratie – freigegebene Endversion (wu.ac.at)

    * Friedrich Merz und sein Weg ins Kanzleramt – Keine gemähte Wiese | Cicero Online

    03.10.2024, R.S.

  7. Grille2022 sagt:

    Von den 70er Jahren bis Anfang der 2000er Jahre war Kritik am System und an der Regierung links.
    Es waren Linke die gegen das Establishment kämpften.
    Ob Friedensdemos, intellektuelle Philosophen oder Satiriker – alles links.
    Dann wurden die prominentesten Köpfe älter und zogen sich zurück.
    Gleichzeitig wurden während der letzten 20 Jahre die Medien, insbesondere die traditionellen Printmedien wie auch die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen und die privaten TV-Kanäle von den Geheimdiensten unterwandert. Eine Folge von 911.
    Das Wording gegen Kritiker, gegen Fragesteller usw. wurde immer härter.
    Noch 2002 gingen Menschen auf die Strasse, um Bush Jr. davon abzuhalten Afghanistan zu bombardieren.
    Es war das letzte Mal.

    Die "neuen Linken" und die "neuen Grünen" sind allesamt transatlantisch wie auch die erwähnten Medien.

    Die Freiheitseinschränkungen während der sogenannten C-Krise haben aufgezeigt wie weit Parteien und Gesellschaft (inkl. Universitäten) gleichgeschaltet wurden.
    Die Mechanismen und Strategien mag ich hier nicht erörtern.

    Die Revolution durch das Internet erlaubte jedoch in den 2010er Jahren bis ca. 2020 ein Zeitfenster für Kritik am System, für andere Ansichten, für die Äusserung der freien Meinung usw.
    Nach und nach wird aber dieses geschlossen und just 2024 erklärte das WEF und die Marionetten in der EU-Kommission "Fake-News" als "grösstes Problem" zu brandmarken und zu bekämpfenn.

    Insofern frage ich mich, warum nicht mehr als 30% der Bevölkerung endlich die neue Rechte (nein, nicht die "Rechtsextremen") endlich unterstützen. Das gilt besonders für die alten "Kämpfer" und "Intellektuellen" wie Braun.
    Der Frieden wird in der gegenwärtigen Situation im Westen nur mit der Rechten erlangt – denn die bürgerlichen Betonköpfe der 50er Jahre sind 70 Jahre später von den links-grünen Betonköpfen abgelöst worden und auch von den Systemparteien (CDU, SP in Deutschland), die in diesem Fahrwasser unterwegs sind.

    Hinweis: Jenseits des Westens haben wir eine Wirtschaftsallianz von 3.5 Miliarden Menschen mit den BRICS+ und SCC. Dazu gesellt sich auch Afrika und grosse Teile Asiens und Südamerikas. Und es wird auch nicht lange dauern bis jene Länder strategisch zusammen arbeiten.

  8. Escanor sagt:

    Herr Pohlmann, Marcel mein Name, ich bin 25 Jahre alt und bin momentan noch Azubi, bald ausgelernt, in der Metallindustrie eines der führenden Energielösungs Zweige des VW Konzerns und würde gerne wenn sie es für interessant erachten, mit ihnen die Frage erörtern warum so wenig junge Menschen sowohl was den Bereich der Alternativmedien betrifft als auch das Mitwirken an der Friedensbewegung, beteiligt oder gar interessiert sind.
    Vllt erreicht sie der Kommentar ja oder jemanden im apolut Team.
    Soweit wie ich mitbekommen habe, womöglich irre ich auch sind sie ja auch in der Nähe von Berlin, ich zum Beispiel aus bernau b. berlin, da ließe sich sicherlich etwas einrichten für mich definitiv.

  9. REINER BRAUN.?
    SPALTER IN GRÜN.?
    Bitte nicht vergessen er trieb die Menschen die auf Mahnwachen gingen und abhielten auseinander.
    In einem KENFM Interview/Gespräch waren wir alle Nazis für ihn. Ich für meinen Teil vergesse so etwas nicht.

    • _Box sagt:

      Gewiss, Helmut Edelhaeusser, Vorwürfe ohne Quellenlage. Allgemein Diffamierung. Das spalten und umleiten eines gerüttelt der Machtunterworfenen, in den Mächtigen genehme Kanäle, ist eher Metier deiner Heroen. Ein Feigenblatt wurde allerdings beigefügt:

      https://staging.apolut.net/reichs-spinner-inszenierung#comment-255434

      Aber also kein Wunder daß du Reiner Braun nicht leiden magst:

      Friedensbewegung von links
      31. Juli 2024 Karl-Heinz Peil und Reiner Braun

      Die Frage, was heute unter linken Organisationsstrukturen in der Friedensbewegung verstanden werden kann, lässt sich nur mit Hilfe historischer Betrachtungen beantworten.

      Die Ursprünge der Friedensbewegung liegen im bürgerlichen Pazifismus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Berta von Suttner entwickelt und geprägt wurde, und im Antimilitarismus der revolutionären Arbeiterbewegung. Von einer linken Friedensbewegung kann man erst seit den Massenprotesten der Arbeiterbewegung gegen die drohende Kriegsgefahr vor 1914 sprechen. Der französische Sozialist Jean Jaurés wird in diesem Zusammenhang oft mit dem Satz zitiert:

      »Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.«

      Über sein Verhältnis zu Berta von Suttner ist folgendes Zitat überliefert:

      »Aber gerade so muß man sein wie sie [Bertha von Suttner], hartnäckig und zäh im Idealismus.«

      Dies zeugt von einer außerordentlichen Wertschätzung über weltanschauliche Unterschiede hinweg. Der Kampf für den Frieden als universelle Menschheitsaufgabe ist deshalb auch aus einem linken Selbstverständnis heraus immer ein Kampf um breite gesellschaftliche Bündnisse gewesen.

      Der Hauptfeind im eigenen Land

      Neben der direkten Kapitalismuskritik ist aus linker Sicht der Internationalismus eine tragende Säule. Häufig zitiert wird dazu Che Guevara: »Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.« Dieses kann man auch heute noch als linkes Identifikationsmerkmal und eindeutige Abgrenzung zu rechten Parolen wie »Deutschland zuerst« verstehen. Allerdings: »Solidarität der Völker« war bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine Kernforderung der damaligen Weltfriedenskongresse und hatte damit auch eine feste Verankerung bei den bürgerlichen Friedenskräften. Und sie war ebenfalls Ausdruck des Antikolonialismus der Friedensbewegung und ihres Verständnisses als Befreiungsbewegung von Kolonialismus und Unterdrückung.

      Der Kampf für Frieden und Abrüstung entwickelte sich vor dem ersten Weltkrieg massenhaft vor allem innerhalb der Arbeiterbewegung. Die Linken in der SPD um Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin machten den Militarismus zu einem Schwerpunkt der parlamentarischen und außerparlamentarischen Arbeit. Bereits 1907 definierte Karl Liebknecht in seiner Schrift »Militarismus und Antimilitarismus« den Militarismus als wesentliches Machtinstrument des herrschenden Systems, das alle Bereiche des wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Lebens durchdringt. Diese Beschreibung trifft auch auf die aktuellen Entwicklungen in Deutschland zu.

      Im Manifest des Baseler Kongresses der II. Internationale (1912) hieß es:

      »Die Proletarier empfinden es als ein Verbrechen, aufeinander zu schießen zum Vorteil des Profits der Kapitalisten, des Ehrgeizes der Dynastien oder zu höherer Ehre diplomatischer Geheimverträge.«
      (…)
      Aktive Kraft, aber keine gesellschaftliche Massenbewegung

      Ein weiteres wesentliches Element der Friedensbewegung ist der Antifaschismus, dessen Verständnis bis heute mehreren Wandlungen unterworfen war. Bereits 1924 definierte Georgi Dimitroff (zu jener Zeit Komintern-Vertreter in der Kommunistischen Partei Österreichs) den Faschismus als

      »terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals«.

      Damit einhergehend wurde bereits 1931 durch eine Schrift Leo Trotzkis formuliert: »Ein Sieg Hitlers bedeutet: Krieg gegen die UdSSR.«. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich eine Erinnerungskultur basierend auf dem Schwur von Buchenwald mit »Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg«. Diese wurde auch prägend für die deutsche Friedensbewegung und ihre Kampagnen, angefangen vom Kampf gegen die Wiederbewaffnung über den »Kampf dem Atomtod« in den 50er Jahren sowie den Ostermärschen in den 60er Jahren. Diese Zeit war geprägt durch den Kalten Krieg und durch die sehr aktive, aber teilweise auch marginalisierte Rolle der Linken in der Friedensbewegung, wobei das 1956 erfolgte KPD-Verbot von zentraler Bedeutung war. Bemerkenswert ist zu diesem Zeitraum aber, dass damit fast nie ideologische Distanzierung und Ausgrenzung von Kommunisten innerhalb der Friedensbewegung verbunden war.
      (…)
      Links gegen die identitäre Verballhornung des Begriffs verteidigen

      Wenn die Hauptaufgabe der Friedensbewegung darin besteht, Menschen zu überzeugen und zu öffentlichem Protest gegen die eskalierenden Kriegsvorbereitungen zu motivieren, dann müssen besonders all jene Menschen angesprochen werden, die die Gesamtzusammenhänge noch nicht erkannt haben. Auch die, die aus falsch verstandener Friedenssehnsucht und emotional durchaus nachvollziehbaren Gründen AfD wählen und unterstützen bzw. für eine Zusammenarbeit mit dieser militaristischen Partei eintreten. Der »Hauptfeind im eigenen Land« ist nicht die AfD, sondern die militaristische Regierungspolitik, die kriegstreibende sogenannte Mitte der Gesellschaft und die sie tragenden ökonomisch Mächtigen. Der Kampf gegen Rassismus in seinen alltäglichen Erscheinungsformen darf nicht den Blick auf den strukturellen Rassismus des deutschen Imperialismus verstellen, dem bereits Ende des 19. Jahrhunderts – wie oben erwähnt – eine »Solidarität der Völker« entgegengesetzt wurde. Wer vorgeblich gegen einen drohenden Faschismus kämpft, muss auch dessen historische Funktion kennen und auf seine Klassendimension verweisen. Ein moralisierender »Nazis raus«-Ruf hilft nicht weiter, verkennt diese Prozesse, den Kampf um kulturelle Hegemonie und stärkt letztlich die autoritären Kräfte in der Gesellschaft. Deshalb braucht die Friedensbewegung keine ritualisierte »Abgrenzung gegen Rechts«.

      Notwendig sind daher Strukturen in der Friedensbewegung, die sich von ihren historischen Wurzeln und Aktivitäten her explizit als linker, antimilitaristischer und antikapitalistischer Block verstehen. Antikapitalismus heißt, die Eigentumsfrage zu stellen. Diese ist vor dem Hintergrund eines immer stärker werdenden militärisch-industriellen Komplexes in Deutschland aktueller denn je, wie das Beispiel des Rüstungskonzerns Rheinmetall zeigt.

      Die konzeptionell klaren Bekenntnisse müssen ergänzt werden durch eine Bündnispolitik, die von einem respektvollen, nicht ausgrenzenden Umgang geprägt ist. Linke Friedensbewegte treten für die sozialen Interessen der großen Mehrheit der Menschen – national und international – ein, wollen die Emanzipation der Unterdrückten und Ausgebeuteten und halten es mit Karl Marx:

      »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«.

      In Zeiten des kulturellen Niedergangs hat deshalb „links“ einen hohen aufklärerischen Wert, den es gegen die identitäre Verballhornung des Begriffs zu verteidigen gilt und der den oben beschriebenen Kern eines linken Selbstverständnisses enthält, ein Angebot zum Verstehen und Verändern der Welt, das die Erkenntnis einschließt, dass Menschen Geschichte machen.

      https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/friedensbewegung-von-links/

    • Norbert sagt:

      Ist Reiner Braun tatsächlich ein Spalter in Grün, Helmut Edelhaeusser? Als ich mit Jürgen M. die Montagsmahnwachen in Berlin 2017 bis 2019 moderiert habe, war Reiner Braun immer an dem "Großen Ganzen" interessiert – nie an der Spaltung! Als Selbständiger hatte ich nie Verständnis auf seine Rücksichtnahme gegenüber den Gewerkschaften – zugegeben. Seine Reden waren aber nie gegen "rächtsoffen" und wurden immer mehr "für uns" und gegen die Geldelite. Auch seine Haltung zur Schuld am Ukrainekrieg hat sich gewandelt.
      Helmut Edelhaeusser, Menschen ändern sich – oft zum Vorteil.

    • @BOX.
      Die Quelle wurde benannt.
      KENFM heute APOLUT.
      Man gehe ins Archiv und suche selbst .
      Ich habe nicht vor ihnen das nach zu tragen und wie ich durch die Größe ihres Textes erkenne haben zu auch die Zeit dafür diesen Beitrag selbst zu finden.

    • @Norbert
      Ja für mich schon .
      Ich war von Beginn an bis Dez . 2017 auf jeder Mahnwache in Berlin bis Malte ständig übernahm.
      Mir wurde es dann übel genommen das ich das Mikrofon nicht in die Hand nehmen wollte.
      (Kann nicht vor so vielen Leuten sprechen).
      Und der Umstand das ich seit Mai 2014 "Immer" ein Sankt Georgs Band trage.
      Wurde mir Jahre später auch auf dem Besuch von Pax-Terra zum Verhängnis wo ich wegen dem Band die Veransaltung verlassen musste.
      Im Grunde geben sie mir doch Recht oder .? Nur das er sich nach ihren Worten Gewandelt hat , das kann ich nicht wissen da ich bei seinem Wandel nicht dabei war.

    • _Box sagt:

      Lügen nun kombiniert mit Ausreden, ist ja ganz was Neues. Ein Quellennachweis beinhaltet u.a. ein exaktes Zitat und den exakten Nachweis des Ursprungs. Ich schätze hier liegt viel mehr vor, was unter der Redewendung, "der Dieb ruft, haltet den Dieb," geläufig ist.

    • Der Zivilist sagt:

      Ja, die Einen sind in ihrem Marx gefangen, in der absurden Idee, daß die Arbeiterklasse letzlich der Menschheit das Paradies diktieren muß & wird und die Anderem in dem, was sie in ihren A Smith hineinlesen, daß der Markt den größten Eigennutz in den größten Gemeinnutz verwandelt.

      Es sollte doch allmählich offensichtlich sein, daß Beides nicht stimmt, daß wir es in die Tonne tun können.

  10. Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität.
    Aufruf zu einer bundesweiten Friedensdemonstration am 3. Oktober in Berlin
    https://nie-wieder-krieg.org/

  11. Kriegswirtschaft: "Kanonen statt Butter"
    https://www.solidarwerkstatt.at/frieden-neutralitaet/kriegswirtschaft-kanonen-statt-butter

    Im 3. Reich gab es auch eine "Kriegswirtschaft", also eine immer mehr vollständig staatlich kontrollierte, forcierte Kriegswirtschaft.
    Nach 6 Jahren (1933-1939) begann der 2. Weltkrieg.

    Auszug;
    "Thierry Breton, Industriekommissar der EU, fordert schon seit dem Vorjahr, dass sich Europa „auf einen Kriegswirtschaftsmodus umstellen“ muss. Jetzt liefert die EU-Kommission dafür die legistischen Grundlagen. Und zwar in Form der „European Defence Industry Strategy“ (EDIS) – als gemeinsame Mitteilung an EU-Rat und EU-Parlament – und des „European Defence Industry Programme“ (EDIP) – als Vorschlag für eine EU-Verordnung.

    Gleich zu Beginn werden die Ziele schnörkellos umrissen: „In Zeiten von Kriegshandlungen mit hoher Intensität bedarf dies der Fähigkeit, Verteidigungsgüter wie Munition, Drohnen, Luftabwehrraketen und -systeme, Tiefschlag- sowie Nachrichtengewinnungs-, Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten in großem Umfang herzustellen und ihre rasche und ausreichende Verfügbarkeit zu gewährleisten. Um diese Massenproduktion zu ermöglichen, muss die Organisation der Verteidigungsindustrie weiterentwickelt werden. […] Eine Industrie, die in neue Kapazitäten investiert und bereit ist, bei Bedarf zu einem für Kriegszeiten geeigneten Wirtschaftsmodell überzugehen, ist von entscheidender Bedeutung.“ (1) Zwar freut sich die EU-Kommission, dass „der Verteidigungsmarkt in der EU zwischen 2017 und 2023 um 64% gewachsen ist“ (2), doch noch immer werde viel zu viel Geld für US-Waffen ausgegeben, erfolgt die Beschaffung rein national. "

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