Die Tatsache, dass Israel am 7. Oktober 2023 scheinbar völlig ohne Gegenwehr von Angreifern der Hamas überrascht werden konnte, verwundert heute keinen offiziellen Vertreter des Westens mehr. Trotzdem bleiben Fragen offen.
Ein Meinungsbeitrag von Tom J. Wellbrock.
Spätestens seit uns der Tierarzt Lothar H. Wieler befahl, bestehende Maßnahmen gegen das Corona-Virus nicht zu hinterfragen, wissen wir, dass es Dinge gibt, die haben wir einfach zu schlucken. Gleiches gilt für das Ereignis “9/11”, das ganz objektiv nach wie vor – nennen wir es – Unstimmigkeiten aufweist, die nicht oder nur schwer zu erklären sind. Aber bestimmte Erzählungen haben sich einfach durchgesetzt, werden – Wieler wird’s freuen – nicht mehr hinterfragt, sondern als Wahrheit akzeptiert. Die Angriffe auf Israel vom 7. Oktober 2023 gehören dazu.
Angriff durch die Hamas: Überraschung?
Es gibt viele Erklärungen dafür, dass Israel am 7. Oktober 2023 überrascht wurde. Man kann ihnen folgen und hat ein einfaches Leben ohne Fragezeichen und mit den richtigen Feindbildern. Doch nach wie vor ist die Frage unbeantwortet, wie es sein kann, dass ein Land mit einer der besten Armeen der Welt so sehr überrascht werden konnte.
Jeremy Kuzmarov hat laut Beschreibung auf der Website “covertactionmagazin” einen Doktortitel in amerikanischer Geschichte von der Brandeis University und hat an zahlreichen Colleges in den Vereinigten Staaten gelehrt. Er wird regelmäßig als Experte für US-Geschichte und Politik für Radio- und Fernsehprogramme hinzugezogen und ist Co-Moderator einer Radiosendung beim New York Public Radio und beim Progressive Radio News Network mit dem Titel “Left on Left“.
Kuzmarov hat sich in einem längeren Artikel zu den Vorfällen am 7. Oktober geäußert. Er schreibt:
“Skeptiker der offiziellen Darstellung stellen die Frage, wie die Hamas die israelische Sicherheitsmauer durchbrechen konnte, wo sie doch zu den am stärksten bewachten der Welt gehörte und mit Sensoren ausgestattet war.
Sie fragten sich auch, warum die jüdischen Streitkräfte nicht sofort mobilisiert wurden, um die Hamas-Kämpfer in die Flucht zu schlagen, die mit Drachenfliegern eingeflogen waren und meist nur über einfache Waffen verfügten.
Sogar ein Mainstream-Nachrichtensender wie ABC strahlte einen Sonderbericht über ein Team weiblicher IDF-Offiziere aus, die in der Nähe der Grenze stationiert waren und ihren vorgesetzten Tage vor dem Angriff vom 7. Oktober verdächtige Aktivitäten gemeldet hatten, deren Meldung jedoch ignoriert wurde. Die meisten weiblichen IDF-Offiziere wurden abgeschlachtet, als ihre Basis am 7. Oktober überrannt wurde.”
Kuzmarov zitiert auch den ehemaligen CIA-Mitarbeiter Philip Giraldi:
“Als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Israel nicht mehrere Informanten in Gaza und elektronische Abhörgeräte entlang der gesamten Grenzmauer hatte, die Bewegungen von Gruppen und Fahrzeugen aufgezeichnet hatten.”
In Kuzmarovs Artikel wird ein Film erwähnt, in dem zwei (mutmaßliche) Mossad-Agenten die elektrisch gesicherten Zäune an der Grenze zu Israel öffnen, um die Hamas-Kämpfer hereinzulassen und ihre grausamen Taten so erst zu ermöglichen. Doch die Dokumentation geht viel weiter und stellt die These auf, dass die Angriffe der Hamas lange von israelischer Seite aus geplant waren und dazu genutzt wurden, um einen großen und langen Krieg zu beginnen.
Weiter heißt es im Artikel von Kuzmarov:
“Eine Parallele zum 11. September besteht darin, dass es kurz vor dem 7. Oktober zu ungewöhnlichen Börsentransaktionen und -manipulationen kam, was darauf schließen lässt, dass Teile des israelischen und vermutlich auch des US-Geheimdienstes bereits im Vorfeld über die Angriffe Bescheid wussten.
Die Netanjahu-Regierung hatte die Hamas lange Zeit finanziell unterstützt, da sie in ihr einen Aktivposten sah, der den palästinensischen Rückhalt für die säkulare Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) schwächen und in den besetzten regionalen Unruhen auslösen könnte, die Israels Strategie des ‘Teile und Herrschen’ ermöglichen würde.
Anwälte von Überlebenden des Massakers verklagen derzeit die israelische Regierung, weil diese ihrer Meinung nach im Vorfeld von den Anschlägen gewusst und nichts unternommen habe, um die Festivalbesucher zu schützen. Das Festival wurde sogar einige Tage zuvor an die Grenze zu Gaza verlegt, obwohl man wusste, dass es dort gefährlich sein würde.
Hankey zeigt Aufnahmen von israelischen Apache-Hubschraubern, die auf die Autos von Festivalbesuchern schossen, die vom Schauplatz flohen, sowie auf andere, die zu Fuß flohen. Dies legt die Vermutung nahe, dass viele Festivalbesucher von der israelischen Armee getötet worden sein könnten.”
Autowracks und andere Merkwürdigkeiten
In dem Artikel von Kuzmarov wird auf zwei Fotos aufmerksam gemacht:
Darunter ist zu lesen:
“Links: Foto der ausgebrannten Fahrzeuge von Besuchern des Tribe of Nova-Festivals (die Autos wurden wahrscheinlich von israelischen Helikoptern niedergebrannt, die auf sie schossen) und später (rechts), wie Hankey vermutet, ein gestelltes Foto von Autos, die am Straßenrand stehen.” [Quelle: newsable.asianetnews.com]
John Hankey, der die oben genannte Dokumentation gemacht hat, zitierte auch zwei ehemalige Mitglieder der israelischen Armee, beide Whistleblower. Der eine, der zum Zeitpunkt der Angriffe Dienst am Gaza-Streifen hatte, wird mit folgenden Worten zitiert:
“Israel ist wahrscheinlich der am weitesten entwickelte Überwachungsstaat der Welt und die Grenze zu Gaza die am stärksten überwachte der Welt. Wissen Sie, wie lange es dauern würde, bis ein israelischer Kampfhubschrauber aktiviert wird und einen der Traktoren oder Pickups der Hamas [die den Zaun durchbrochen haben] in die Luft jagt? Weniger als fünf Minuten. Es hätte eine Sache von fünf Minuten sein können, bis alles auf den Kopf gestellt wäre. Tut mir leid, das ist ein Insider-Job.”
Die andere, eine Geheimdienstoffizierin der israelischen Armee, die Hankey als “israelischen Snowden” bezeichnet, erklärte, die Grenze zu Gaza werde
“rund um die Uhr nicht nur von Streifenwagen und Kameras bewacht, sondern auch von einem elektrischen Zaun und Lasern, die bei Alarm aktiviert werden. Niemand kann den Zaun überqueren. Man kann nicht hinüber, ohne Hilfe von innen zu bekommen. Diese Operation [am 7. Oktober] wurde nicht von der Hamas durchgeführt. Der Plan ist, Gaza dem Erdboden gleichzumachen. Sagen wir die Wahrheit.”
Die Wahrheit? Und nichts als die Wahrheit?
Jeremy Kuzmarov hat bereits zahlreiche Artikel veröffentlicht, und auch wenn er als Israel-Kritiker selbst nicht von Kritik verschont bleibt, ist es aufgrund seiner Publikationen schwer, ihn als “Verschwörungstheoretiker” zu diffamieren (was sicher dennoch geschieht).
Ziel dieses Artikels ist nicht der Anspruch auf die absolute Wahrheit, sondern vielmehr eine Sensibilisierung des Begriffs der Wahrheit. Es sind insbesondere die großen Ereignisse, die politische oder geopolitische Bedeutung haben, die man umso genauer untersuchen und zunächst einmal hinterfragen muss. Dabei sollte man nicht den Fehler machen, einem vorgegebenen Feindbild zu folgen, sondern – im Gegenteil – jedes scheinbar eindeutige Feindbild besonders kritisch in Augenschein nehmen.
Im Falle der Angriffe auf Israel ist es sinnvoll, nicht nur die Hamas als potenzielle oder tatsächliche Täter in den Fokus zu rücken, sondern auch die andere Seite unter die Lupe zu nehmen. Es war ausgerechnet Benjamin Netanjahu, der die Angriffe auf Israel mit Pearl Habor verglich, ein Vergleich, mit dem er sich selbst keinen Gefallen tut.
Denn entgegen der allgemein anerkannten Geschichte handelte es sich beim Angriff auf Pearl Habor nicht um plötzliche und unerwartete Attacken der Japaner auf die Amerikaner, sondern um eine Operation, die die Amerikaner im Vorfeld genau geplant hatten. Allein die Information über den bevorstehenden Angriff wurde am frühen Morgen des 7. Dezember 1941 mittels eines Kuriers statt per Verschlüsselungstelefon übermittelt, was für eine entsprechende Reaktion zu spät war.
Darüber hinaus hatte die Roosevelt-Regierung Japan mit dem Aufmarsch einer Flotte im Südpazifik provoziert, die USA ließen Guomindang-Flugzeuge gegen japanische Truppen in China fliegen und erließen ein Öl-Embargo gegen Japan, wodurch dessen Wirtschaft gelähmt wurde. Im Jahr 1945 kam der Historiker William Neumann zum Schluss, “dass dieser Wirtschaftskrieg zu etwas anderem als einem militärischen Konflikt führen könnte, sei äußerst zweifelhaft”.
Womöglich hätte Benjamin Netanjahu sich die Geschichte von Pearl Habor besser anschauen sollen. Er hätte diesen Vergleich dann vielleicht nicht bemüht.
Denkbares denken
Dieser Text erhebt nicht den Anspruch auf die Wahrheit, er will die Geschichte um den 7. Oktober 2023 herum nicht abschließend und erschöpfend erzählen. Hier geht es vielmehr um die Ermunterung zur Skepsis. Geschichten, insbesondere, wenn sie so groß sind wie die Hamas-Angriffe auf Israel, sind faktisch nie so, wie die Offiziellen sie erzählen. Und große Geschichten weisen immer Lücken auf, Unstimmigkeiten, offene Fragen und denkbare abweichende Entwicklungen. Doch hinter Ereignissen wie dem des 7. Oktober stehen immer Interessen der Beteiligten, und die einfache Einordnung in Freund und Feind mag bequem sein und scheinbare logische Schlüsse zulassen, sie wird der Komplexität eines Ereignisses aber nicht gerecht.
Insbesondere wenn man bedenkt, dass im konkreten Beispiel eine Regierung wie die israelische maßgeblicher Akteur ist, wäre das Vertrauen in die “Beweisführung” dieser durch und durch interessengeleiteten Beteiligten nicht nur naiv, sondern fahrlässig. Ganz besonders in Deutschland ist es nicht zulässig, die israelische Erzählung zu hinterfragen, weil dadurch die Form der deutschen Unterstützung für eine in weiten Teilen faschistische Regierung ebenfalls auf den Prüfstand müsste.
Man kann also nicht davon ausgehen, Hilfe bei der Einordnung oder gar Aufklärung von Seiten der deutschen Politik oder deutscher Medien zu erhalten, im Gegenteil, jede kritische Frage wird in die Schublade des Antisemitismus gesteckt, um das geltende Narrativ aufrechtzuerhalten.
Aber es ist unverzichtbar, sich aus diesen Schubladen zu befreien, es ist zwingend erforderlich, nicht wiederkäuend das Narrativ des Opfers Israel und des Täters Hamas zu übernehmen, sondern Hinweisen nachzugehen, die auf andere Abläufe hindeuten. Deutschland als Land der Staatsräson gegenüber Israel wird nichts unternehmen, um die Vorfälle vom 7. Oktober 2023 aufzuklären. Weltweit ist der Aufklärungswille aber in zahlreichen Ländern größer, die Skepsis gegenüber den Akteuren in Israel ausgeprägter, und es wäre im Interesse auch und gerade der Deutschen, zur Aufklärung beizutragen.
Das Denkbare zu denken, ist in Deutschland längst verpönt, doch aus dem Möglichen das Undenkbare zu machen, ist gleichzusetzen mit einer Komplizenschaft. Und um genau die geht es bei den Ereignissen des 7 Oktober 2023.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Melnikov Dmitriy / shutterstock
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Gab es nur eine Vertreibung?
Im palästinensischen Geschichtsnarrativ spielen Flucht und Vertreibung („Nakba“) eine zentrale Rolle, weil die Araber glauben, daran eine historische Schuld Israels festmachen zu können. Während die Autoren des Buches diese Vertreibung ausführlich beschreiben, begnügen sie sich beim Bericht über die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten, die der „Nakba“ vorausgegangen war, mit zwei Sätzen. Welche Informationen sollen den Lesern vorenthalten werden? Nach dem Beschluss zur Teilung Palästinas im November 1947 wurden circa 800.000 Juden aus allen arabischen Ländern der Region vertrieben. Dabei wurden 100.000 Quadratkilometer jüdisches Land enteignet. Das ist viermal die heutige Fläche Israels.
Dass die Vertreibung politisch gewollt war, zeigt ein Zitat des ägyptischen Delegierten vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen: „Durch die Teilung würde das Leben einer Million Juden in muslimischen Ländern aufs Spiel gesetzt.“ Ägypten setzte die in Arabien lebenden Juden als Erpressungsmittel ein, um den Teilungsbeschluss der UN zu verhindern. Die arabischen Länder lehnen bis heute ein Schuldbekenntnis und eine Entschädigung für die Vertreibung und Enteignung der Juden ab. Die beiden Autoren vertreten hier eine einseitige Sicht auf die Flüchtlingsproblematik, wenn sie schreiben: „Israel weigerte sich, Hunderttausende ihm feindlich gesonnene Araber aufzunehmen, zumal anstelle vieler arabischer Dörfer jüdische Siedlungen errichtet worden waren.“
Die jüdischen Siedlungen sind von den Juden gegründet worden, die zuvor aus den arabischen Ländern vertrieben worden waren. Sollten ihre Nachkommen diese heute räumen, um den Enkeln der palästinensischen Flüchtlinge von 1948 Platz zu machen? Ein absurder Gedanke. Alle Freunde Palästinas verschweigen gerne die Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern. Der Grund liegt auf der Hand: Es soll geleugnet werden, dass die Araber den großen Bevölkerungsaustausch in Nahost in Gang gesetzt haben.
Vgl. Quelle: Nahost-Konflikt. Bildungseinrichtung mit ideologischer Schlagseite
Seit Monaten gibt es Streit um die Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Die CDU bezweifelt ihre weltanschauliche Neutralität. Mehrere Publikationen der Landeszentrale zu den Themen Israel und Antisemitismus scheinen diesen Vorwurf zu belegen.
Am 4. November 2024 auf CICERO *
* Nahost-Konflikt – Bildungseinrichtung mit ideologischer Schlagseite | Cicero Online
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04.11.2024, R.S.
Vergebliche Mühe.
Es war immer genau so, wie in den Medien berichtet.
Man schaue dazu: "Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt"
Die Medien berichten nicht die Realität, sie erschaffen sie, indem sie die Wahrnehmung der Menschen steuer.
Die Realität, sprich die Wirklichkeit, kann niemand erschaffen oder berichten – sie IST.
Wahrnehmungen steuern im Sinne von manipulieren – ok.
Aber sicher von jedem. Es gehören immer mindestens zwei dazu – der, der versucht zu steuern/manipulieren und der, der sich manipulieren lässt oder eben NICHT.
Also bitte etwas mehr differenzieren.
"Aber sicher NICHT jeden." muss es richtig heißen. Sorry.
"… Doch die Dokumentation geht viel weiter und stellt die These auf, dass die Angriffe der Hamas lange von israelischer Seite aus geplant waren und dazu genutzt wurden, um einen großen und langen Krieg zu beginnen. … Der Plan ist, Gaza dem Erdboden gleichzumachen. " Zitat: Und wenn alles ganz anders war? von Tom J. WELLBROCK)
Genau so war / ist es.
Ein abgekartetes "Spiel" derer, die alles tun – auch Völkermord begehen – für ein Groß-Israel .
Und die deutsche Regierung und all ihre Vasallen, von den Medien bis zum Bundestag, wissen das und lassen es zu und machen sich so zu Mittätern.