Kein Auftritt bei „Fridays for Future“ | Von Hubert von Brunn

… wegen Dreadlocks-Frisur.

Ein Kommentar von Hubert von Brunn.

Nach mehreren Wochen Abstinenz sind die Aktivisten von „Fridays for Future“ am vergangenen Freitag wieder auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz und die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu demonstrieren. Auch der Krieg in der Ukraine und die Forderung nach einem Lieferstopp für russisches Gas standen dieses Mal mit auf der Agenda. Und – dank ihrer ideologischen Verblödung – himmelschreiende Intoleranz.

Diesbezüglich hat sich die FfF-Ortsgruppe Hannover besonders hervorgetan. Dort nämlich wollte ursprünglich die Musikerin Ronja Maltzahn im Rahmenprogramm auftreten. Doch wegen ihrer Dreadlocks-Frisur wurde der Künstlerin der Auftritt kurzfristig untersagt. Die schriftliche Begründung der Klimaaktivisten für diese Vorgehensweise ist ebenso hanebüchen wie skandalös: Dreadlocks, so heißt es da, seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung und somit schwarzer Menschen geworden. Und weiter: „Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen.“

Der Künstlerin wurde in einer Chatnachricht mitgeteilt, dass die Gruppe auf „ein antikolonialistisches und antirassistisches Narrativ“ setze, weswegen es nicht vertretbar sei, „eine weiße Person mit Dreadlocks auf unserer Bühne zu haben.“ In demselben Chat wurde Ronja Maltzahn ein unsägliches Ultimatum gestellt: Ein Auftritt ist nur möglich, wenn sie sich bis Freitag ihre Dreadlocks abschneiden lässt. Dieses „Angebot“ hat die Künstlerin abgelehnt.

Cancel Culture“ in übelster Form

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Ausgerechnet die ach so progressiven, aufgeklärten und um die Zukunft unserer Welt zutiefst besorgen jungen Menschen betreiben hier „Cancel Culture“ in übelster Form. Es sind die gleichen Weltverbesserer, die hypersensibel auf das Thema Identität reagieren, die auf Gender, Gendersternchen und Doppelpunkten bestehen, die viel von LGBTQ-Community reden – und die jetzt der Künstlerin ihre Identität absprechen. Deren Respekt vor der freien Entfaltung des Individuums schon endet, wenn jenes sich erdreistet, eine unkonventionelle Frisur zu tragen, die nicht in das gleichmacherische Weltbild der links-grünen Ideologen passt.

Wie mäßig deren Denkvermögen ist, hat die von den Medien zur FfF-Ikone hochstilisierte deutsche Greta, Luisa Neubauer, zum Besten gegeben, indem sie feststellte:

„Die Wurzeln der Klimakrise liegen in Macht-Hierarchien von Männern (…)“

Nach außen hin gibt sich „Fridays for Future“ bürgerlich und engagiert im Interesse der Menschheit. In ihrer ideologischen Verbohrtheit ist die Bewegung in ihrem Kern jedoch höchst undemokratisch, im Falle der wegen ihrer Dreadlocks diskriminierten Künstlerin unverhohlen diktatorisch. Vielleicht rüttelt das den einen oder anderen Normaldenkenden, der aus Sympathie für die Sache bei den FfF-Demos mitmarschiert ist, auf und lässt ihn weitere Sympathiebezeugungen für diese Bewegung überdenken.

Kommen wir noch einmal zurück auf „Cancel Culture“. Was es nach Meinung von FfF mit den Dreadlocks auf sich hat, haben wir nun gelernt. Bei dieser ebenso spitzfindigen wie falschen (siehe Nachtrag) Betrachtungsweise gibt es allerdings noch jede Menge Möglichkeiten, kulturell anzuecken. Nehmen wir beispielsweise den Schwarzen, egal aus welchem Herkunftsland, der nach München kommt, weil er einmal das Oktoberfest miterleben will. Der Mann hat sich gut informiert und weiß, um richtig zünftig im Bierzelt mitfeiern zu können, braucht man das passende Outfit.

Also besorgt er sich für viel Geld eine fesche Lederhose, Wadenschoner und natürlich einen grünen Filzhut mit Gamsbart obendrauf. So ausstaffiert geht er auf die Wiesn. Dem Dogma der Klimaschützer folgend, müsste der Mann von den Ordnungskräften sofort des Platzes verwiesen werden, denn er hat sich zweifelsohne der „kulturellen Aneignung“ schuldig gemacht. Das wird natürlich nicht geschehen, denn die Bayern sind erheblich weltoffener und liberaler als die intellektuellen Tiefflieger von FfF. Auf dem Oktoberfest dürfte die Musikerin Ronja Maltzahn jederzeit mit Dreadlocks auftreten. Das ist eben der Unterschied zwischen vom Volk gelebter kultureller Toleranz und von verblödeten Ideologen verhängter Diskriminierung.

Nachtrag

Dreadlocks – eine lange Tradition in vielen Kulturen und Religionen

Dreadlocks, auch Filzlocken genannt, sind Strähnen verfilzter Kopfhaare. Bereits im 16./17. Jahrhundert waren teilweise verfilzte Frisuren in Europa populär wie z.B. am Hof von König Christian IV. von Dänemark und Norwegen.

In verschiedenen Religionen hat das Tragen von Dreadlocks einen durch den Glauben bedingten spirituellen Hintergrund. Beispielsweise im Hinduismus oder auch in der islamischen Mystik, dem Sufismus. So werden auch von Derwischen aller Ethnien und Hautfarben traditionell Dreadlocks getragen.

In der präkolumbischen aztekischen Kultur Mittelamerikas vor der spanischen Eroberung Mexikos war eine ähnliche Frisur aus langem, ungepflegtem und sogar schimmeligen Haar das Erkennungszeichen des Priesterstandes.

Die heutige Verbreitung von Dreadlocks hat ihren Ursprung in der Rastafari-Bewegung. In den 1930-er Jahren bildeten die Rastafari auf der karibischen Insel Jamaika eine kleine Minderheit innerhalb der sozialen Unterschicht. Von dieser Bewegung wurden dann auch Bezeichnungen wie Rastalocken oder Rastazöpfe abgeleitet. Die Black-Power-Bewegung in den USA hat diesen Kopfschmuck in den 1950-er und 1960-er Jahren von dort übernommen.

So viel zu der von den unwissenden Dummköpfen der Klima-Aktivisten postulierten „kulturellen Aneignung“ durch das Tragen von Dreadlocks und deren Behauptung, diese Frisur sei gewissermaßen eine „Erfindung“ der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Etwas weniger Ideologie und dafür etwas mehr Bildung wäre mitunter ganz hilfreich.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 29. März 2022 bei anderweltonline.de

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Bildquelle: Zolotarevs / shutterstock

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Kommentare (27)

27 Kommentare zu: “Kein Auftritt bei „Fridays for Future“ | Von Hubert von Brunn

  1. Tyra Misoux sagt:

    Hahaha "Kulturelle Aneignung". Ja nee iss klar.. Aber wenn wir unseren Töchtern dann Zöpfchen machen – weil definitiv eigene Kultur, dann ist auch wieder nicht recht!

  2. Alex C sagt:

    Anstatt sich gegen die Vergiftung der Umwelt zu kümmern…
    Vielleicht will da jemand Friday for Future sabotieren oder da sind Dumme fleißig geworden.
    Genaues weiß man nicht genau

    • ne utrum sagt:

      Triple F waren doch bisher schon die Dümmsten der ganz, ganz Dummen, da ist jetzt nichts Neues zu sehen.

      Dürfen dann schwarze Musiker eigentlich auch keinen Mendelsohn mehr geigen?

      Die Freitagsblaumacher sind auch bestimmt dafür zu haben, dass in der Muckibude ein Theaterpädagoge beschäftigt werden muss, um gegen die Radikalisierung der pumpenden toxischen Männlichkeit gegenzusteuern.

      Das ist 68er-Idiotie hoch tausend, um es mit den Worten der besten Völkerballexpertin zu sagen.

  3. zurfall sagt:

    Guter Beitrag. Bei den halb oder weniggegildeten Grünen findet man für diese Argumentation (wenn man es so nennen will) jede Menge Unterstützung. Ähnlich verhält es sich bei diesem 1,5° Ziel. Diese Ideologenhalten sich halt an ihren Wunschvorstellungen fest und richten damit riesige Schäden an die von anderen behoben werden müssen. Sind halt wie kleine Kinder mit der Eigenschaft sich vermehren zu können.

  4. Manfred14 sagt:

    Stellen wir uns vor, wir hätten realiter die Situation wie im Film ELYSIUM mit Matt Damen in der Hauptrolle, mit paradisischen Raumstationen im Orbit, ausgestattet mit heilenden Röhren und ähnlichen Annehmlichkeiten. Glaubt irgendjemand wir hätten dann noch irdische Pandemien die es zu bekämpfen gelte. Sie wären unter diesen Umständen willkommen und ein Klabautermann würde grinsend in Richtung Basisplanet schielen und den Sterbenden zuwinken.

  5. Irwish sagt:

    CANCEL CULTURE IST WIE POLITICAL CORRECTNESS DENK- UND SPRECHVERBOT

    Daß es sich bei Cancel-Culture-Phänomenen um Denk- und Sprechverbote à la Political Correctness handelt, sollte inzwischen jedem selbst denkenden Menschen klargeworden sein. Doch offensichtlich ist eine Mehrheit der Weltbevölkerung, insbesondere der westlichen Industrienationen, nicht in der Lage, ein weitgehend autonomes Denken zu produzieren. Bei Kindern und Jugendlichen bin ich geneigt, das eine oder andere Auge zuzudrücken, denn von diesen jungen Menschen kann man noch nicht erwarten, bereits ein nennenswertes gesellschaftliches und politisches Bewußtsein entwickelt zu haben. Doch die meisten scheinen es auch später im Erwachsenenleben nicht zu entwickelt, weshalb zahlreiche Gesellschaftskritiker von der infantilen Gesellschaft reden und schreiben.

    Ich möchte jetzt gar nicht weiter drum herum reden, weshalb und wieso Cancel Culture und Political Correctness von Übel sind, sondern einige der zahllosen Autoren zu Wort kommen lassen, die sich damit bereits seit Jahren auseinandersetzen.

    —– Zitat-Anfang —–
    Josef Kraus: DER DEUTSCHE UNTERTAN
    Vom Verlust des eigenen Denkens
    Cancel Culture (Synonym: No-Platforming) greift wie PC ebenfalls pandemisch um sich. Es bedeutet: Kultur des Löschens, Annulierens, Tilgens, Ungültigmachens, Ausradierens. »Kultur«? »Un-Kultur« wäre die bessere Übersetzung, denn es geht um Dekultivierung. Cancel Culture wurde zum Erziehungsmittel. Ganz nach dem Mao-Motto: »Bestrafe einen, erziehe hundert!« Ein herbeigezauberter oder auch nur vager Verdacht eines Verstoßes gegen die Ge- und Verbote politischer Korrektheit genügt, und schon sind eine Organisation, ein Autor, ein Wissenschaftler, ein Publizist, ein Bischofskandidat, ein Spitzensportler, ein Buch weg vom Fenster. Sie finden nicht mehr statt. Im Orwell'schen Big-Brother-Sinn werden sie »liquidiert« (verflüssigt) oder »vaporisiert« (verdampft). Unter Umkehrung der Beweislast wird den Betroffenen, denen es in der Folge nicht selten an die berufliche Existenz geht, vorgehalten, sie hätten sich diskriminierend über irgendwelche, qua »diversity« heiliggesprochene und in ihrer Zahl inflationär anwachsende »Opfergruppen« geäußert.
    Berufsverbote wegen Satire gegen die Coronapolitik?
    Unter #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer kritisierten 51 Schauspieler und ein Regisseur Ende April 2021 in je ein- bis dreiminütigen Statements die Coronapolitik und die sie begleitende Medienberichterstattung. … Kaum war die Aktion im Netz, entzündete sich eine hysterische Gegenreaktion, in deren Folge rund ein Drittel der ursprünglich Beteiligten ihre Mitwirkung zurücknahm oder sich qua Selbstbezichtigung sogar dafür entschuldigte, weil man damit Beifall von der »falschen Seite« (Querdenker, Coronaleugner, »Rechte«, AfD) auf sich gezogen habe. Die Mainstreampresse war sich überwiegend einig in der Verurteilung der Aktion, auch wenn es in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien sehr wohl viel Zustimmung gab. Vorreiter der Scharfrichter dieser Aktion war der vormalige nordrhein-westfälische SPD-Minister Garrelt Duin, seit 2020 Mitglied des WDR-Rundfunkrates, der »Konsequenzen« für die beteiligten Schauspieler forderte, da diese sich als »Vertreter der öffentlich-rechtlichen Sender« »unmöglich« gemacht hätten. Er forderte in einem später gelöschten Tweet »schnellstens« eine Beendigung der Zusammenarbeit der zuständigen Gremien »auch aus Solidarität mit denen, die wirklich unter Corona und den Folgen leiden«.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Der_deutsche_Untertan/1zY7EAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq="cancel+culture"&pg=PT95&printsec=frontcover

    Die vor allem in der Genderdebatte vorherrschende Cancel Culture soll ja angeblich dazu dienen, die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzutreiben. Doch genau das leisten Genderdebatte und Cancel Culture nicht; im Gegenteil: Durch die ständige Thematisierung werden Geschlechtsunterschiede und Unterschiede in der Sexualausrichtung weiter festgeschrieben und hervorgehoben, viele werden dadurch überhaupt erst aufmerksam gemacht auf diese Scheinprobleme. An der patriarchalen und dadurch pyramidalen Ausrichtung aller nennenswerten Gesellschaften auf diesem Planeten ändert das nichts, schon gar nicht an den herrschenden Machtstrukturen. Meiner Überzeugung nach dienen all diese medialen Inszenierungen einzig der Ablenkung von wesentlich relevanteren Geschehnissen.

    —– Zitat-Anfang —–
    Thilo Spahl: SAG, WAS DU DENKST! (2021)
    Meinungsfreiheit in Zeiten der Cancel Culture
    Einleitung vom Herausgeber Spahl: Der Kampf gegen die Meinungsfreiheit
    Neben dem Machtmißbrauch der Gesinnungswächter und ihrer Empörungsgehilfen, die im Namen von Personenkollektiven auftreten, die sie oft nicht darum gebeten haben, beobachten wir ein zweites Phänomen: den offenen Kampf gegen die Meinungsfreiheit mit der Begründung, es gelte Bedrohungen der Demokratie (und neuerdings der Volksgesundheit) in Gestalt von „Haßrede„ und „Fake News‟ abzuwehren. Diese Haltung, die offensichtlich mit einer gewissen Demokratiemüdigkeit einhergeht, hat zuletzt erschreckende Ausmaße angenommen. Demonstrationsfreiheit wurde massiv eingeschränkt, die Zensur im Netz wurde massiv ausgeweitet, Beiträge in den sozialen Medien werden massenhaft gelöscht, Accounts werden in großer Zahl gesperrt und sogar gelöscht, ganze Kanäle werden zerstört, wie das Beispiel des Kurznachrichtendienstes „Parler‟ Anfang des Jahres zeigte. Kritiker von politischen Entscheidungen werden pauschal als Extremisten diffamiert. Offene Diskussionen werden offenbar von einigen maßgeblichen Personen des öffentlichen Lebens als etwas ausgesprochen Lästiges betrachtet und daher als gefährlich denunziert. Kanzlerin Merkel hat schon zu Beginn der Pandemie den Begriff der „Öffnungsdiskussionsorgien‟ geprägt. Diskussionen sind unanständig, sind gefährlich, sind „überhaupt nicht hilfreich‟ (um ein weiteres geflügeltes Wort der Kanzlerin zu bemühen). Debatten sind immer dann gefährlich, wenn die falschen Menschen teilnehmen und diese die falschen Meinungen äußern.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Sag_was_Du_denkst/BkgwEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq="Cancel+Culture"&printsec=frontcover

    In diesem Buch von Spahl kommen mehrere Autoren zu Wort, die sich unterschiedlichen Aspekten von Cancel Culture widmen. Lesenswert!

    —– Zitat-Anfang —–
    Sabine Beppler-Spahl & Thilo Spahl: CANCEL CULTURE UND MEINUNGSFREIHEIT (2022)
    Im Juli 2020 beklagten prominente Intellektuelle in den USA in einem offenen Brief eine Atmosphäre der Zensur in öffentlichen Debatten. Die Rede war von einer Cancel Culture, die Andersdenkende bloßstelle, um sie und ihre Meinung zu diskreditieren. Mittlerweile hat die Debatte auch Deutschland erreicht. Das zeigen Berichte über Künstler, die von Veranstaltungen ausgeladen werden, oder eine Umfrage vom Juni 2021, der zufolge nur knapp die Hälfte der Bundesbürger glaubt, man könne seine Meinung frei äußern. Die Autoren dieses Sammelbandes gehen dem Phänomen im deutschsprachigen Raum nach. Betrachtet werden die Bereiche Kultur, Universität, Kirche, Schule und Wirtschaft. Auch den Fragen, wo die Ursprünge der Cancel Culture liegen und welche Unterschiede es zu den USA gibt, wird nachgegangen.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Cancel_Culture_und_Meinungsfreiheit/Yxu_zgEACAAJ?hl=de

    —– Zitat-Anfang —–
    Uwe Boll: WARUM SICH KEINER MEHR ZU SAGEN TRAUT, WAS WIRKLICH IST (2022) Deutschland zwischen Cancel Culture, Political Correctness und der neuen Feigheit, die Wahrheit zu sagen
    Die Bundestagswahl 2021 stand ganz im Motto 'Not gegen Elend'. Niemand scheint wirklich von einer Partei gänzlich überzeugt zu sein. Deutschland verschwindet mit Pleiten, Pech und Pannen in der Bedeutungslosigkeit. Einzig die deutsche Wirtschaft hält die Fahne aufrecht und erzeugt ein Bruttosozialprodukt was noch zu Rang 4 reicht. Aber wenn es um Ranglisten zum Thema Digitalisierung, Klimaschutz, Abbau von Bürokratie, Impfquote oder Qualität der Schulbildung geht, ist Deutschland zumeist nicht mehr in den Top 20. Die Welt wird immer verrückter und wird unterwandert von durchgeknallten Impfgegnern, Reichsbürgern, Querdenkern und Faschisten, die immer aggressiver werden. Und wir haben Politiker, die so tun, als ob sie mit all dem nichts zu tun haben, nie Fehler zugeben und trotz vollkommener Unfähigkeit ewig im Amt bleiben. In diesem Buch spricht Kultregisseur Uwe Boll das aus, was sich viele nicht zu sagen trauen. Er spricht sowohl nationale als auch internationale Probleme an und legt den Finger in Wunden, die gerne verschwiegen werden.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Warum_sich_keiner_mehr_zu_sagen_traut_wa/MgRMEAAAQBAJ?hl=de

    —– Zitat-Anfang —–
    Elisabeth Heyne & Tanja Prokic: INVECTIVE GAZE (2022) Das digitale Bild und die Kultur der Beschämung
    Der schaulüsterne Blick: Bilder adressieren affektive Register, fördern somit voyeuristische Tendenzen wie Glotzen, Gaffen und den Drang, sich oder andere im Bild zu exponieren. Digitale Medien ermöglichen direkte Beteiligung und Bewertung, wodurch sich das intrikate Verhältnis zwischen Bildern und gesellschaftlichen Anerkennungsprozessen nachhaltig verschiebt. Dabei hat ein abwertender, entblößender Blick Konjunktur, der neue Bildgenres hervorbringt und das Affektive, Politische und Ökonomische neu verknüpft. Die Beiträger:innen folgen der Karriere des invective gaze vom Analogen zum Digitalen, von Figuren des Gaffers im 19. Jahrhundert bis zum Terror im Livestream.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Invective_Gaze_Das_digitale_Bild_und_die/O49ZEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=0

    —– Zitat-Anfang —–
    Miryam Muhm: DIE HYPNOTISIERTE GESELLSCHAFT (2021)
    Wie unser Denken von Politik, Medien und Werbung gelenkt wird
    Seit Jahrzehnten leben wir in einer Täuschungsblase. Eine globale Industrie der Irreführung produziert absichtlich Unwissenheit, zieht die Menschen mit Mitteln der Hypnose in ihren Bann und manipuliert ihr Denken und Urteilsvermögen durch gezielte Verbreitung von Falschinformationen, die als unumstößliche Wahrheiten dargestellt − und geglaubt werden. Miryam Muhm zeigt die biologischen Voraussetzungen für die Hypnotisierbarkeit von Menschen. Eindrucksvoll schildert sie, wie Politiker von Barak Obama bis Donald Trump Wähler beeinflussen, wie stark die Werbung unser Leben bestimmt und wie selbst Leitmedien uns in dieser Realitätsblase halten, indem sie Fakten unterdrücken oder Halbwahrheiten ständig wiederholen. Die User von Facebook und anderen globalen Technikgiganten werden ohne ihr Wissen in eine bestimmte Verhaltensrichtung gelenkt, und sogar elitäre Institutionen wie Universitäten werden zu Akteuren, die dem Turbokapitalismus zuarbeiten. Eine mögliche Erklärung für diese Entwicklung besteht im Verlust von Spiritualität und in der Gier nach Geld und Macht, die uns alsbald wie Lemminge in einen tiefen Abgrund stürzen lassen – sofern wir nicht rechtzeitig erwachen.

    Aus teilweise rein biologischen Gründen wird die Realität bereits von unserem eigenen Gehirn manipuliert; wenn aber unserem komplexen biologischen Abbild der Realität auch noch falsche Fakten, Teilwahrheiten und Lügen hinzugefügt werden oder man uns wesentliche Informationen absichtlich vorenthält, dann werden wir nur so denken, wie uns die erhaltenen Informationen zu denken erlauben: Wir glauben somit an eine entworfene Wirklichkeit, was einer kleinen Gruppe von Menschen zweckdienlich ist. Denken wir beispielsweise an den Diesel-Skandal: Vor Jahren kauften viele einen Diesel-PKW, weil man ihnen weismachte, er sei hinsichtlich der gesetzlichen Abgaswerte umweltfreundlich – was sich später bekanntlich als Lüge herausstellte. Wäre man bereits damals über die echten Abgaswerte informiert worden, hätten sich viele womöglich für ein anderes Auto entschieden. Dies ist nur ein Beispiel für die vielen täglichen hypnotisierenden Manipulationen unseres Denkens.
    Um eine Hypnose zu erkennen, braucht es wahr, handfeste Informationen, aber Nachrichten, Talkshows und Social Media berieseln uns oft nur mit banalen und lückenhaften Berichten. Wir unterliegen einer regelrechten Flut sich dauern wiederholender Informationen, die eine bestimmte Wirklichkeit vermitteln, aber nicht die Realität.
    —– Zitat-Ende —–
    https://www.google.de/books/edition/Die_hypnotisierte_Gesellschaft/JZZUEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq="Cancel+Culture"&pg=PT245&printsec=frontcover

    Und weitere dort:
    https://www.google.de/search?q="Cancel+Culture"&newwindow=1&hl=de&tbm=bks&lr=lang_de&sa=X&ved=2ahUKEwjplsLvi_H2AhWD_6QKHQohAIEQuAF6BAhlEAE&biw=1504&bih=878&dpr=1.25

    Hören sie dazu auch Christian Dittrich-Opitz:
    Normopathie – Das drängendste Problem unserer Zeit
    In diesem Gespräch zwischen dem Autor und Seminarleiter Christian Dittrich-Opitz und Götz Wittneben geht es um die Möglichkeit, wie sich jeder Mensch individuell von Normopathie, der Anpassung an die Ansichten und Verhaltensweisen von Kollektiven auf Kosten der eigenen Integrität und Wahrheitsliebe, nach und nach frei machen kann.
    https://www.youtube.com/watch?v=cD1gsKd1gQo

  6. Andreas I. sagt:

    " … links-grünen Ideologen … "
    Schreibt der Autor des Artikels und "grün" naja, vielleicht schon irgendwie ein bisschen, aber "links"?
    Demonstrieren die dafür, die Energiekonzerne usw. zu verstaatlichen?
    Davon habe ich bisher nichts mitbekommen.

    Schuld das Patriarchat?
    Wenn man die Geschichte seit der Industrialisierung betrachtet, waren Frauen nunmal selten die treibenden Kräfte, also könnte zunächst der Eindruck entstehen, dass das Patriarchat schuld sei.
    Nur zu polemisieren "Wie mäßig deren Denkvermögen", das ist keine inhaltliche Auseinandersetzung. Wenigstens ein stichwortartiges Gegenargument dürfte es schon sein.

    Und der Schwarze auf der Wiesn, der wegen Lederhose rausgeschmissen werden müsste:
    Bei aller Drolligkeit des Statements zu Filzlocken; der Vergleich des Autors des Artikels ignoriert einen Teil des Statements, nämlich:
    " … uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen.“
    Deswegen ist der Vergleich mit dem Schwarzen auf der Wiesn genauso daneben, wie das, was der Autor damit kritisieren wollte; inhaltlich daneben.

  7. Peter Wuttig sagt:

    Sie zerlegen sich selbst – ist doch ok

  8. jsm36 sagt:

    Ihr lasst euch aber sehr viel Zeit mit solchen Artikeln.
    Das Thema ist doch anderswo schon x-fach behandelt worden. Ich persönlich hab kein Interesse mehr daran, hab ja alles schon anderswo gelesen und gehört.

  9. Widar sagt:

    #Vizero13… könnten wir uns bitte darauf einigen, dass das Wort Treibhausgas in Verbindung mit dem Klima, speziell der Luftzusammensetzung nichts zu suchen hat?
    Ein Treibhaus, ist ein Haus, dass in sich geschlossen ist – einem Auto ähnlich im Sommer. Was passiert jedoch wenn man die Tür des Autos oder eben das Dach eines Treibhauses öffnet? Richtig, die warme Luft entweicht. Die Erde hat weder ein Dach, noch eine Tür, sie besitzt eine nach oben hin offene Atmosphäre…
    Weiterhin gibt es kein "Klima" für die Welt – als Klima werden die Wetteraufzeichnungen von mindestens 30 Jahren für einen fest definierten, begrenzten Raum auf der Erde bezeichnet. So gibt es z.B. Landklima und Seeklima, welches sich grundsätzlich unterscheidet. Heut zu Tage kann man aber selbst diese Aufzeichungen in der Regel vergessen, da die Wetteraufzeichnungen sehr häufig in dicht besiedelten Gebieten erfolgt (Städte, Großstädte etc.) also könntem an im Höchstfall von Stadtklima sprechen. Es gibt auf dem Meer, den Ozeanen so gut wie keine Wetterstationen, um zuverlässig das Wetter an einer Stelle zu beobachten, ebenso gibt es nur sehr, sehr wenige in der Arktis und Antarktis…
    Fazit: Schickt diese dummen Kinder am Freitag in die Schule, am besten jedoch zu privatem Unterricht der ihnen ermöglichet DENKEN zu lernen und nicht sinnloses daherplappern von auswenig gelerntem Schrott

    • wasserader sagt:

      Der Begriff Treibhausgas macht Sinn, das ein Treibhausgas das Leben auf der Erde möglich macht .
      Ein Treibhausgas lässt die Sonnenstrahlung auf die Erde durch und verhindert aber die Wärmeabstrahlung der Erde indem es diese Energie als Wärme(Schwingungsenergie) aufnimmt und eine lebbare Temperatur auf der Erde erzeugt .

    • rote Flora sagt:

      Danke für die Aufklärung!

  10. VolkerDjamani sagt:

    Da fällt mir nur noch Egon Bahr ein: "Die Perversion des menschlichen Denkens."

  11. Jack-in-the-Box sagt:

    In der "guten alten Zeit" (die weithin alles Andere als gut war – heute nicht besser), nannte man "kulturelle Aneignung" ganz einfach Kulturaustausch. So macht man es etwa Afrikanern nicht zum Vorwurf, europäische Anzüge zu tragen. Es sieht sogar so aus, als ob fast die ganze Welt eine Aneignung europäischer Kultur in allen nur denkbaren Feldern realisiert hat, bis hin zu Unsinn (Unsinn ist etwa, wenn Araber in großer Hitze nicht ihre luftige, traditionelle Kleidung tragen, sondern in europäischen Anzügen schwitzen). Da sollte mal einer zählen, wie viele Chinesen Jeans tragen.
    Vielleicht sehen wir da sogar ein koloniales und neokoloniales Aufdrängen unserer Kultur?
    So ist es doch nett, wenn sich auch mal eine Europäerin Dreadlocks aneignet. Geben und nehmen gehört zum Austausch.
    Sie zeigt damit, dass sie eine Erfindung einer anderen Kultur schätzt. Ein Lob für die Erfinder :-)

    • Jack-in-the-Box sagt:

      Noch etwas Lustiges zum Austausch von Kultur: Bei etlichen Stämmen (Indigenen) gab es früher den Brauch des Frauenraubs. Nicht etwa, weil man nicht auch genug eigene Frauen hatte, auch weniger um der Inzucht zu begegnen (dafür gab es andere Mechanismen), sondern um mit der Frau des anderen Stammes vor ellem deren Fähigkeiten "zu rauben". Sie kochte vielleicht anders, webte andere Muster in Stoffe und brachte überhaupt Allerlei anderes Wissen mit.
      Und das war der Hauptgrund dieser "kulturellen Aneignung". Näheres in den Werken von Calude Lévi-Strauss.

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      "Es sieht sogar so aus, als ob fast die ganze Welt eine Aneignung europäischer Kultur in allen nur denkbaren Feldern realisiert hat,"

      Wobei zunächst die Kolonialisierung und später Hollywood durchaus "Wirkverstärker" waren.

  12. Jack-in-the-Box sagt:

    Bei Veranstaltungen wie FFF wird nach wie vor die Naivität wohlmeinender junger Menschen missbraucht. Es wird ihnen weisgemacht, dass primär CO2 an der Vernichtung der Ökosphäre schuld sei – und es werden 1000 weitere Faktoren ausgeblendet, die tatsächlich Land, Wasser und Luft vergiften. (Neuerdings ist ja auch Fracking umweltfreundlich geworden).
    Der Grund? Den hat schon vor ein paar Jahren Cory Morningstar in ihrem Buch "The Manufacturing of Greta Thunberg" genauestens untersucht. Da stehen Investoren mit Milliarden in den Taschen bereit, über Windturbinen und Solarfelder investieren und profitieren zu können – ohne jede Rücksicht auf Implikationen für die Umwelt. Letztlich geht es dabei darum, sich auftuende Energielöcher zu stopfen, während die profitable Verschwendung von Energie munter weitergeht und weltweit der Energieverbrauch wächst. Die "Schuld" wird dabei dem Endverbraucher zugeschoben, der letztlich am Wenigstens dafür verantwortlich ist. —> Erzeugung eines Schuldgefühls, das der Manipulation Tür und Tor öffnen soll.
    Dazu finden sich gute Artikel bei "wrong kind of green" hier:
    https://www.wrongkindofgreen.org
    oder auf Corys eigener Seite hier:
    https://www.patreon.com/m/1699303/posts

    • vizero 13 sagt:

      Das mit dem Fracking ist besonders lustig, weil dabei ziemlich viel (teils mehr als 50 % ) des gefrackten Methan unkontrolliert in die Atmosphäre entweicht, welches ein fast 100 mal stärkeres Treibhausgas als CO² ist.

    • Jack-in-the-Box sagt:

      Nun ja, da es sich laut "Die Grünen" um "Freiheitsgas" handelt. muss es ja umweltfreundlich sein, denn Freiheit ist doch sicher umweltfreundlich. Dagegen ist das böse, russische Putingas ein Kriegsverbrechergas, das deshalb auch zwangsläufig umweltschädlich, ja giftig, sein muss.
      Man muss nur die "richtigen" Begriffe miteinander verkuddeln und alles ist gut. So lernen wir eben nie aus.

  13. wasserader sagt:

    Kulturelle Aneignung wäre doch ein Begriff der extremen Rechten .
    Aber Rechts und Links haben keine Ideologische Bedeutung mehr sondern dienen einzig der politisch korrekten Zuordnung für das Stimmvieh .
    Links ist gut Rechts ist böse .
    Über diese politisch-mediale Zuordnung scheint die gesamte Politik gesteuert,
    unter der die guten Linken hemmungslos Faschisten sein können, sei es bei der Durchsetzung von Zwangseinspritzungen von Pharmaprodukten oder der Unterstützung der Faschisten in der Ukraine, bei der Verharmlosung von islamistischer Gewalt oder nun bei der Vereinnahmung radikaler identitärer Ideologie .

  14. Luisa Neubauer hat nicht unrecht, fast alle unsere Krisen und Probleme entstehen durch das Patriarchat. Wir leben mit Hirarchie und Herrschaft, alle Struckturen in diesem System wurden von Männern erdacht, Frauen können sich da nur anpassen und mitmachen. Wenn wir eine Zukunft auf der wunderschönen Erde haben wollen, müssen wir das Patriarchat hinterfragen und überwinden. Es gibt Alternativen, die sich viele Jahrtausende bewährt haben und ohne Kriege, Naturzerstörung und Arme und Reiche ausgekommen sind.

    • wasserader sagt:

      Wie gut die Ablenkung von der historisch einzigartigen Konzentration von Kapital=Macht funktioniert und diese Machtkonzentration erfolgreich das Problem Patriarchat in den Vordergrund stellt .
      Was wäre seit Thatcher oder Lagarde oder VonDerLeyen Merkel oder Baerbock besser geworden ?
      Es hat sich ein radikales Bevormundgsregime durchgesetzt ,
      ein totalitäres Regime, das die Menschen vollständig ihrer Eigenverantwortung und Selbstbestimmung beraubt und in Perversion der Realität den Menschen suggeriert, sie bestimmten durch Wahl die Politik und hätten damit volle Verantwortung für diese Politik .

    • GTMT sagt:

      Es geht eigentlich nie um Männer gegen Frauen – sondern um dumm gegen dümmer….

    • Querdenker sagt:

      @Holunderbusch: Was für ein Blödsinn!

    • Querdenker sagt:

      @GTMT: Ja, ganz recht. Oder anders gesagt um Parasiten und ihre Wirte. Denn das System der Eliten kann man zu Recht als "parasitär" für unsere Gesellschaften bezeichnen.

    • Jack-in-the-Box sagt:

      Der Begriff „Patriarchat“ wird ständig missverstanden, weil er sich bei oberflächlicher Betrachtung dafür eignet. Was er aber wirklich meint, ist eine Gesellschaftsstruktur – und die wird zufällig meist von Männern vertreten – in der die Macht bei einem „Patriarchen“ an der Spitze liegt, von dem aus sie in Teilen und Stückchen in der Hierarchie nach unten realisiert wird. Da würde es gar nichts helfen, wenn diese Positionen von Frauen eingenommen würden, wie man das ja auch gegenwärtig beobachten kann. Auch die Frauen der Patriarchen waren zwar diesem unterstellt, übten dann aber die gleiche Macht über alle Frauen unter sich aus.
      Das Gegenteil, „Matriarchat“ meinst deshalb auch nicht, dass da die die Frauen herrschen, sondern dass es eine horizontale Verteilung der Macht gibt. Dabei ergibt sich nebenbei, dass weder die Frauen, noch die Kinder – wie im Patriarchat – als Besitz der Patriarchen angesehen werden, die „Stammeshalter“ vorweg, sondern ihre Herkunft von der Mutter herleiten. Ein Rest davon hat sich sogar in der patriarchalischen, jüdischen Tradition erhalten: Jude ist, wer eine jüdische Mutter hat. Ein jüdischer Vater reicht dafür nicht aus.
      Kurz: Das Ganze zu begreifen, wie es gemeint ist, ist weit komplexer als da einen Gegensatz von Mann und Frau zu vermuten. Es handelt sich um die Form der Machtstruktur (z.B. Pyramide) in einer Gesellschaft, letztlich unabhängig davon, ob Männer oder Frauen die Macht innehaben.
      Das heißt auch, dass die Begriffe „Patrarchat“ und „Matriarchat“ letztlich sehr ungeeignet sind, den Inhalt zum Ausdruck zu bringen. Da sie aber tief „eingeschliffen“ sind, hätten neue Begriffe wohl keine Chance. Oder doch?
      Wer das Thema verstehen will – ich hatte schon öfter darauf verwiesen – höre sich den Vortrag von Prof. Dr. Claudia von Werlhof an, den diese schon 2012 gehalten hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=Nzl8ipJfY0c
      oder lese ihr neues Buch: „Väter des Nichts“, das im Mai diesen Jahres erscheinen soll.
      Da gäbe es wohl auch für Luisa Neubauer Einiges zu lernen!

    • hog1951 sagt:

      Moin, #Holunderbusch, als wir in den nach68ern in den Betrieben gekämpft haben gegen die Beherrscher der Produktionsmittel und auch als Betriebsräte und Vertrauensleute (gewerkschaftlich organisierte Kollegen) Erfolge in jenen Kämpfen erzielen konnten, kam aus dem Nichts plötzlich eine Frau Schwarzer und trug leider den Spaltpilz in die Bewegung sozialistisch denkender Menschen.
      Mit ideologischen Aussagen wie: „ Jeder Mann ist ein potenzieller Vergewaltiger.“ und ähnlichem Schwachsinn wurden nun plötzlich Arbeiten bzw. Handreichungen hinterfragt, so dass die gewerkschaftliche Arbeit entschieden geschwächt wurde. Frauenrechte hörten genau dort auf, wo die Abschafffung der sog. Leichtlohngruppen (Frauen wurden damals in der Industrie nach Gruppe 2 bezahlt) vom Kapital hätte Geld gekostet.
      Ein ähnliches Phänomen gibt es heute zu beobachten mit z.B. dem Genderwahnsinn oder der Einfuehrung von Unisextoiletten, gar nicht zu reden von dem Status der Transsexuellen!
      Alles, um in Friedenszeiten von den wahren Widerspruechen der Gesellschaft abzulenken. Heute haben sie ja nun Putin, den sie als den Beelzebub vorfuehren können.

      mfG

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