Kommt es zu einer Friedensvereinbarung im Ukraine-Konflikt? | Von Wolfgang Effenberger

Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.

Am vorletzten Oktober-Wochenende 2022 thematisierten die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und der ehemalige General Harald Kujat in ihren Video-Botschaften den Anfang April 2022 fast erreichten Friedensschluss zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine.

Sahra Wagenknecht bezog sich auf die zweimonatig erscheinende US-Zeitschrift “Foreign Affairs” –  Hauspostille des “Council on Foreign Relations” und somit auch eine Art Sprachrohr der US-Außenpolitiker. In der Herbstausgabe sei ein Artikel mit dem Verweis auf Quellen in der US-Administration erschienen, denen zufolge die Inhalte des damals fast erreichten Friedensschlusses gezielt torpediert wurden.

Demnach hatten sich Russland und die Ukraine darauf verständigt, dass sich Russland aus allen seit dem 24. Februar 2022 eroberten Gebieten zurückzieht, die Ukraine im Gegenzug auf einen NATO-Beitritt verzichtet und dafür Sicherheitsgarantien von verschiedenen Staaten erhält.

„Ja, was für eine vernünftige Lösung wäre das doch gewesen“, so Sahra Wagenknecht.

Interessanterweise habe Putin in seiner Rede zur Teilmobilmachung das gleich gesagt, was in dem Artikel von “Foreign Affairs” nachzulesen sei.Die Vereinbarung scheiterte letztlich nicht an Russland, sondern an einer Intervention von Großbritannien, die mit Washington akkordiert war. Dazu sei der britische Premierminister Boris Johnson mit Rückendeckung der USA nach Kiew gereist, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj umzustimmen.1) Johnsons Treffen mit Selenskyi am 9. April 2022 sei ein “Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk”, sagte ein Sprecher des britischen Regierungschefs. Johnson selbst twitterte, dass Großbritannien „ein neues Paket an finanzieller und militärischer Hilfe schnürt, das unser Engagement für den Kampf seines Landes gegen den barbarischen Feldzug Russlands beweist“2).

Sahra Wagenknecht findet besonders Johnsons Begründung der Ablehnung eines Friedensschlusses interessant: Der britische Premierminister habe als erstes Argument angeführt, dass man mit einem Kriegsverbrecher wie Putin eben nicht verhandeln dürfe. Das zweite Argument lässt den tatsächlichen Grund für die Ablehnung schon besser erahnen:

„The West is not ready for the war to end“.

Der Westen – und hier können in erster Linie ja nur die USA gemeint sein – sei noch nicht bereit, den Krieg zu beenden.

Dieser Friedensschluss Anfang April hätte auf allen Seiten Zehntausenden Menschen das Leben retten und uns alle vor einer Katastrophe bewahren können, die täglich schärfere Konturen annimmt.

Ex-General Harald Kujat sieht in der Vereinbarung von Anfang April große Vorteile für die Ukraine: die russischen Streitkräfte hätten sich völlig aus den Gebieten, die sie seit dem Beginn des Kriegs im Februar erobert haben, zurückgezogen, während die Ukraine auf den Beitritt zur NATO verzichtet hätte. Das sei nach Kujat ja auch das primäre Ziel Russlands gewesen. Nun hofft der General auf eine neue Gelegenheit für einen Friedensschluss, möglicherweise Mitte November beim G-20 Gipfel in Bali. Präsident Putin hat angeboten, dort mit Präsident Biden zusammenzutreffen. Kujat hält das durchaus für eine Möglichkeit, endlich diese Eskalation zu beenden. Doch wie real ist sie?

Während Russland seit dem 15. Dezember 2021 sich um Sicherheitsgarantien seitens der USA und NATO bemüht hat, geht es in diesem Konflikt um ganz andere und weit größere Ziele. Eine gewisse Elite in den USA strebt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit aller Gewalt eine unipolare Welt an. Eine Welt, die sich den Interessen dieser US-Elite unterzuordnen hat.

In ihrem im Sommer 2014 erschienenen Buch “Wiederkehr der Hasardeure: Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute” schrieben Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger in ihrem Vorwort: „Denn die gleichen Kreise, die vor 100 Jahren nationale Konflikte für ihre Interessen instrumentalisierten, sind heute wieder am Werk. Wieder wird bedenkenlos gepokert und dabei billigend die Gefahr eines Weltkriegs und damit neues unermessliches Leid in Kauf genommen“3). Bereits am 15. April 2014 schrieb Reagans ehemaliger Vize-Finanzminister Paul Craig Roberts: „Washington treibt die Krise in Richtung Krieg“ (Washington is pushing the crisis toward war).4)

Im September 2014 wurde das US Langzeit-Strategiepapier TRADOC 525-3-1 “Win in a Complex World 2020-2040″5) verabschiedet. Darin werden die US-Teilstreitkräfte aufgefordert, als erstes die von Russland und China ausgehende Bedrohung zu stoppen, als zweites jene vom Iran und Nordkorea und als drittes jene vom weltweiten Terrorismus.

Am 4. Dezember 2014 verabschiedete der US-Kongress mit 411 zu 10 Stimmen die Resolution 758, die „…das Vorgehen der russischen Föderation unter Präsident Wladimir Putin als eine Politik der Aggression gegen Nachbarstaaten scharf verurteilt.“6)

Am Ende der langen Reihe meist unbewiesener oder zumindest fraglicher Vorwürfe folgen 22 Forderungen, die den Kongress und den Präsidenten u.a. zwingen sollen, den Abzug der russischen Truppen samt ihrer Ausrüstung von ukrainischem Territorium durchzusetzen, die Einsatzbereitschaft der US- und NATO Streitkräfte zu überprüfen und die aus der Beistandsklausel (Art. 5) erwachsene Verpflichtung zur kollektiven Verteidigung ernst zu nehmen. Noch am Tag der Verabschiedung der Resolution bezeichnete das Kongress-Urgestein Ron Paul im Artikel “Rücksichtsloser Kongress erklärt Russland den Krieg” diese Resolution als „…eines der übelsten Gesetze.“7) Obwohl sie im Aktivierungsfall möglicherweise das Leben von Hunderten Millionen Menschen weltweit beeinflussen wird, haben die westlichen Medien diese Resolution praktisch völlig ausgeblendet.

Es folgten weitere gegen Russland gerichtete Gesetze und Dokumente:

Am 24. Mai 2017 brachte US-Senator Benjamin Cardin (Demokrat) das “Gesetz zur Bekämpfung des russischen Einflusses in Europa und Eurasien”8) ein. Dieses Gesetz ist die Grundlage vieler Sanktionen gegen Russland.

Mitte März  2019 erschien von der RAND Corporation – ein Think Tank in den USA, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde, um die Streitkräfte der USA zu beraten – ein Papier mit der Anweisung, wie Russland zerstört werden kann: “Überfordern und aus dem Gleichgewicht bringen” (Overextending and Unbalancing Russia)9)

Nach seiner Vereidigung als Präsident am 20. Januar 2021 versprach Joe Biden, mit Russland härter zu verfahren und entsendete strategische Bomber nach Norwegen – eine unmissverständliche Botschaft an Putin.

Am 21. Juli 2021 unterschrieben US-Präsident Biden und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ein verbindliches Papier, überschrieben “Gemeinsame Erklärung der USA und Deutschlands zur Unterstützung der Ukraine, der europäischen Energiesicherheit und unserer Klimaziele”10). Darin unterstützen die Vereinigten Staaten und Deutschland

„mit Nachdruck die Souveränität der Ukraine, deren territoriale Unversehrtheit, Unabhängigkeit und den von ihr eingeschlagenen europäischen Weg. Wir bekennen uns heute erneut dazu, gegen russische Aggression und russische destruktive Aktivitäten in der Ukraine und darüber hinaus vorzugehen“11)

Der letzte Satz taucht in der knapp dreiseitigen Erklärung auf der ersten Seite sogar dreimal auf. Die Aufforderung der USA

„Deutschland wird seine Anstrengungen innerhalb des Normandie-Formats intensivieren, um die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen zu ermöglichen“

wurde von Deutschland jedoch zu keinem Zeitpunkt ernsthaft angegangen.

Am 15. Dezember 2021 ersuchte die Russische Föderation die USA und die NATO schriftlich um Sicherheitsgarantien. Am 30. Dezember 2021 verhandelten Biden und Putin mehrere Stunden. Es folgten auf unterer Ebene mehrere Gespräche – ohne jegliches Ergebnis. Dafür wurde am 19. Januar 2022 – also mehr als vier Wochen vor Kriegsbeginn – der “Ukrainian Democracy Defense Land-Lease Act”12) im Kongress eingebracht und später mit 417 zu10 Stimmen verabschiedet. Hier werden Erinnerungen an den Land-Lease Act vom Januar 1941 wach. Dieses Gesetz ermöglichte es damals den neutralen USA, 43 Zerstörer aus dem Ersten Weltkrieg – 7 kamen aus Kanada – an Großbritannien zu liefern. Das Ergebnis ist bekannt: Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.

Am 23. Juni 2022 erschien das US-Regierungspapier “De-Colonizing Russia – A Moral and Strategic Imperative”13) (Russland dekolonisieren -ein moralischer und strategischer Imperativ). Am 8. Juli 2022 griff der Friedensnobelpreisträger und ehemalige polnische Präsident Lech Walesa im Interview mit dem französischen TV (LCI) die Absicht dieses Papiers auf und forderte, dass die Russische Föderation auf 50 Millionen Menschen demontiert und ein Wechsel des politischen Systems erzwungen werden müsse. Ansonsten sei ein Aufstand der Völker zu organisieren.14)

Der ehemalige Kommandeur der US-Truppen in Europa, der US-General Ben Hodges, forderte Anfang September 2022, dass „wir uns auf das Ende der Russischen Föderation in ihrer jetzigen Form vorbereiten müssen“.15)Er glaubt, dass zu den Kriegszielen der USA in diesem Konflikt (Ukraine vs. Russische Föderation) auch die ‘Ent-Imperialisierung’ Russlands gehören sollte.16)

Am 23. Oktober 2022 bestätigte US-Brigadegeneral John Lubas (101. Airborne Division – erstmals seit 1945 wieder in Europa gelandet), „…dass fast 5.000 Soldaten der 101. Luftlande-division zu den 100.000 amerikanischen Soldaten hinzugekommen sind, die bereits in Europa stationiert sind…“. Lubas bezeichnete seine Truppen als “in vollem Einsatz” und sie bereiten sich auf den Kampf gegen russische Soldaten in der Ukraine vor.

„Dies ist kein Trainingseinsatz, sondern ein Kampfeinsatz für uns. Wir wissen, dass wir heute Abend kampfbereit sein müssen.“17)

Wenn man dem furchtlosen General Glauben schenken darf, dann könnte es wenige Minuten vor Zwölf sein.

Mit dem ehemaligen US-Vier-Sterne-General und ehemaligen CIA-Chef David Petraeus hat sich ein weiterer Veteran ins Rampenlicht begeben. Petraeus will einen NATO-Einsatz vermeiden und befürwortet deshalb eine Militäraktion gegen Russland mittels einer multinationalen Truppe, die von den USA geführt wird und die sich – nach irakischem Vorbild – aus konventionellen Boden-, Luft- und Seestreitkräften zusammensetzt.18)

Die stringente Außenpolitik der US-Elite mit dem Fokus auf eine unipolare Welt lässt befürchten, dass die Zielsetzungen im Operativen US-Konzept “Win in a Complex World 2020-2040” konsequent umgesetzt werden.

Deshalb erscheint es zwingend notwendig, auf die über 30 Jahre zurückliegenden Aussagen des ehemaligen US-Generalstaatsanwalts Ramsey Clark zu erinnern: Er schrieb 1991 in seinem Buch “The Fire This Time – US War Crimes in the Gulf” (Das Feuer diesmal – US-Kriegsverbrechen am Golf):

“Die US-Außenpolitik ist das größte Verbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg”19) und führt darin konkrete Verbrechen in Dutzenden von Ländern an, die von den Amerikanern seit dem Zweiten Weltkrieg bombardiert und überfallen wurden. 13 Jahre später, zurück im Irak wegen der Verbrechen eines zweiten Präsidenten Bush, erklärte Clark, dass “…die amerikanische Aggression bereits ein unermessliches Ausmaß an Elend für die Welt geschaffen habe…“; dass “…die Armen des Planeten durch die Außenpolitik der USA und ihrer reichen Verbündeten ärmer gemacht, beherrscht und ausgebeutet werden” und dass „…der Einmarsch der USA in den Irak ein Angriffskrieg war, ein Vergehen, das im Nürnberger Urteil als ‘höchstes internationales Verbrechen’ bezeichnet wurde“20).

Wie damals muss die Friedensbotschaft der USA auch im Ukraine-Konflikt mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Leider wird – wie immer – vom Krieg profitiert, auf Kosten der Menschen, die sich im Glauben an das schöne Etikett “Freedom und Democracy“ an die NATO-Interessen gebunden haben.

Quellen und Anmerkungen

1)Sahra Wagenknecht weist in ihrer Botschaft darauf hin, dass der “Foreign Affairs”-Artikel vom September/Oktober ebenfalls in einem Beitrag des Qincy-Instituts nachzuzulesen sei.

2)https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-04/ukraine-ueberblick-johnson-geberkonferenz?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com

3)Wolfgang Effenberger/Willy Wimmer. “Wiederkehr der Hasardeure Schattenstrategen, Kriegstreiber stille Profiteure 1914 und heute”. Höhr-Grenzhausen 2014, S. 18

4)Paul Craig Roberts: Washington Drives The World To War. In: International Clearing House vom 15. April 2014

5)ARMY TRAINING AND DOCTRINE COMMAND FORT EUSTIS VA unter http://oai.dtic.mil/oai/oai?verb=getRecord&metadataPrefix=html&identifier=ADA611359

6)https://www.congress.gov/bill/113th-congress/house-resolution/758/titles

7)http://www.ronpaulinstitute.org/archives/featured-articles/2014/december/04/reckless-congress-declares-war-on-russia

8)https://www.congress.gov/bill/115th-congress/senate-bill/1221

9https://www.rand.org/pubs/research_briefs/RB10014.html

10)https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/gemeinsame-erklaerung-usa-und-deutschland/2472074

11)Ebd.

12)https://www.congress.gov/bill/117th-congress/senate-bill/3522

13)https://www.csce.gov/international-impact/events/decolonizing-russia

14)https://zuerst.de/2022/07/15/ex-friedensnobelpreistraeger-walesa-russland-auf-weniger-als-50-millionen-einwohner-reduzieren/

15)https://www.polskieradio.pl/400/7764/Artykul/3031379

16)Ebd.

17)http://www.defenddemocracy.press/101st-airborne-deployed-to-ukraines-border-ready-to-fight-tonight/

18)https://www.theamericanconservative.com/playing-at-war-in-ukraine/

19)The Fire This Time: U.S. War Crimes in the Gulf von Ramsey Clark, 1992

Gestützt auf Beweise, die aus erster Hand gesammelt wurden, sowie auf Augenzeugenberichte, beschuldigt der ehemalige US-Generalstaatsanwalt Ramsey Clark die US-Regierung und ihre Verbündeten, während ihres Angriffs auf den Irak Kriegsverbrechen begangen zu haben. Clark legt auch Beweise dafür vor, dass die USA den Krieg provoziert haben, um eine dauerhafte Vorherrschaft über den Golf zu erlangen.

20)http://www.defenddemocracy.press/us-foreign-policy-is-the-greatest-crime-since-wwii-former-us-attorney-general-ramsey-clark/

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei
der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete
„atomare Gefechtsfeld“ in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit
studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt
(Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für
Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und
zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“
(2020) sowie “Die unterschätzte Macht” (2022).

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: shutterstock / Ivan Marc

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Kommentare (16)

16 Kommentare zu: “Kommt es zu einer Friedensvereinbarung im Ukraine-Konflikt? | Von Wolfgang Effenberger

  1. Charly1 sagt:

    Hoffentlich bleib es nur beim Säbelrasseln…
    Die Vernichtungsmaschinerie ist einsatzbereit, kann beim geringsten Anlass
    in Gang gesetzt werden, wartet nur darauf, dass irgendein Besessener oder
    Geistesgestörter den "Knopf" drückt, oder dass ein defekter Computerchip das
    große Feuerwerk entfesselt. Erstaunlicher Weise macht man sich darüber
    jedoch recht wenig Gedanken. Millionen von Menschen wissen, dass ihr Dasein
    einer fortwährenden, unmittelbaren Bedrohung unterworfen ist, nehmen dieses
    aber widerspruchslos hin. Nur wenn der zornige Protest der Menschen überall
    in der Welt die Herrschenden zur Umkehr zwingt, kann die atomare Katastrophe
    abgewendet werden.

    Eine Gesellschaft, die sich systematisch weigert, zu erkennen, dass ihr
    physisches Überleben unmittelbar in Frage steht, und die keinen Schritt zu
    ihrer Rettung unternimmt, kann nicht als psychisch gesund bezeichnet werden.

  2. HarteEier2 sagt:

    Endlich schwindet die Macht der Ausbeuterwestens und das Tempo dieses Machtverlustes ist enorm. Ich denke, dass keiner der hiesigen "Politiker" damit gerechnet hat, dass es derart schnell geht (ihre planlos-panischen Reaktionen zeigen das deutlich: sie wissen zwar, WAS sie wollen, haben aber keine Ahnung, WIE sie das erreichen können, nämlich ihren Herrschaftsanspruch aufrecht zu erhalten – damit ist es vorbei!). Die Transformation zum Multilateralismus ist nicht nur nicht aufzuhalten, sondern wird auch nicht lange dauern. Ich rechne mit ca. 5 Jahren, dann wird die Welt politisch, militärisch und ökonomisch nicht wieder zu erkennen sein. Gut so!

  3. Zivilist sagt:

    UK ist der Provokateur, Moskwa, NS zweiter Tatort, Krimbrücke, Sewastopol.

    Ru wäre blöd, wenn es sich Odessa entgehen ließe. Minsk2 ist vorbei, eine friedliche Lösung für die Ukraine wäre einzig ein Referendum in jedem Oblast, aber unter Aufsicht einer neutralen Macht, also nicht der UN.

    Zeit sich mal die Abgrenzung des Hitler – Stalin Paktes anzuschauen, die den Weltkrieg nur verzögert hat.

  4. Trotz aller "Amerika First" Rufe von Ex-US-Präsident Donald Trump kann man davon ausgehen, daß es unter ihm nicht zu diesem Krieg gekommen wäre. Die geballte Finanzmacht und die Rüstungsindustrie stehen hinter dem Weltmachtstreben der USA und haben in W. Selenskyj den willigen Vollstrecker ihrer Pläne gegen Russland gefunden.

    Wenn man bedenkt, mit wie vielen völkerrechtswidrigen Angriffskriegen gegen andere Staaten die USA ihren Einflußbereich erweitert und damit völliges Chaos verursacht haben, ist die russische Angliederung der Krim und der Anspruch Moskaus auf die Gebiete Donezk und Lugansk fast noch als bescheiden zu betrachten. – Das soll allerdings nicht heißen, daß der Krieg gegen die Ukraine zu befürworten ist.
    Vor jedem Kriegsbeginn MÜSSEN wirklich ernstgemeinte Verhandlungen geführt werden, denn Waffen haben noch niemals Frieden gebracht!

    • hog1951 sagt:

      #Hildegard Hardt sagt:

      „Das soll allerdings nicht heißen, daß der Krieg gegen die Ukraine zu befürworten ist.
      Vor jedem Kriegsbeginn MÜSSEN wirklich ernstgemeinte Verhandlungen geführt werden, denn Waffen haben noch niemals Frieden gebracht!“

      Haben Sie vergessen, dass es seit 2014 die sog. Minsker Abkommen gab, mit denen DE, FR, UKR und RU die friedliche Beilegung des Konflikts herbeifuehren sollten? Es gab leider keine Fortschritte, sodass die Ukrofaschisten weiter den Donbass beschiessen „durften“ mit dem traurigen Ergebnis, dass ca. 15000 Menschen dabei getötet wurden.
      Als Putin im Herbst letzten Jahres eine schriftliche Zusage von USA/NATO forderte, ueber den NICHTbeitritt Ukraines zur Nato und er kaltlächelnd abgewiesen wurde, fehlte nur noch die Erklärung von Zelnsky im Januar auf der sog. Sicherheitskonferenz in Muenchen, dass die Ukraine sich atomar bewaffnen wolle, um das Fass zum Ueberlaufen zu bringen.
      Nein, das war ein Krieg, der mit dem Ruecken zur Wand begonnen wurde, und den man vielleicht Befreiungsschlag nennen kann, aber was hätte Präsident Putin, denn noch aus dem Hut zaubern sollen, um den Westen nicht zu erzuernen?
      Ausserdem zeigen die Vorbereitungen der Sanktionsmasssnahmen, dass der Westen schon Monate zuvor die Pakete geschnuert hatte, um RU zu „ruinieren“.
      Hier davon zu reden, dass RU nicht alles getan hätte, grenzt m.M.n. an Realitätsverweigerung.

      mfG

    • Poseidon sagt:

      Hog nach dieser Kriegslogik steht Russland im Zugzwang vielleicht schon im Herbst nächsten Jahre an
      Donau und Rhein?
      Zumindest Alois Irlmaier hat so etwas voraus gesehen.
      Nach Lord Ismay ist Sinn und Zeck der Nato :
      "Keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down"
      3 Weltkriege in Deutschland kommen nicht von ungefähr.
      Im Paradigma der dominanten Konkurrenz wird man dann das wieder paradox zerstören um was man
      glaubt zu kaempfen.
      Fuer dieses Paradigma scheint Deutschland ueber seine "Politdarsteller" besonders empfänglich.
      Wenn sich zwei streiten freut sich bist jetzt eben noch der "Brite".

    • hog1951 sagt:

      Moin, #Poseidon,

      im Wesentlichen geht es doch neben der Sicherheit um die ökonomische Seite. Hierbei ist doch zu fragen, ob es Sinn macht fuer RU weiter als bis zu den Grenzen der 4 neuen Teile Russlands vorzumarschieren. Es kann nur zu einem politischen und auch ökonomischen Fiasko fuehren, sollten noch die Westukraine und weitere Teile Europas besetzt werden.

      #Poseidon sagt:

      „Hog nach dieser Kriegslogik steht Russland im Zugzwang vielleicht schon im Herbst nächsten Jahre an Donau und Rhein?“

      Nein, #Poseidon, hierfuer gibt es objektiv und auch in meinem Post nicht den geringsten Hinweis! Ich weiss auch nicht, warum man den Russen soetwas zutrauen will?

      mfG

    • Poseidon sagt:

      " Ich weiss auch nicht, warum man den Russen soetwas zutrauen will?"
      Wegen der rudimentaeren Ego-Kriegslogik von Sicherheit und Oekonomie?

      Wieviel Synergie koennte der Paradigmenwechsel in die vernuenftige Kooperation wieder bringen?
      Das preiswerte Gas aus Ru war doch wunderbar und Ru hat sicher Technologie aus Deutschland wirklich sehr geschaetzt.

      Mir kommt der Ukrainekrieg anachronistisch vor wie ein aufgezwungenes Duell aus "falschen Stolz."
      Kommt eigentlich das Wort "Krieg" von "kriegen"?

      Ru kann sich in einem aufreibenden Dauerkrieg genoetigt sehen den Waffennachschub an der Wurzel anzupacken.
      Vergessen Sie nicht das es den Angelsachsen auch darum geht Deutschland wirtschaftlich klein zu halten.
      Ich habe kein Zweifel ,dass auch die "Sieger" des Duells zum Auspuff des Universums gesaugt werden.
      Mutter Erde kann "Kriegs-Armleuchter" auf Dauer einfach nicht mehr tragen.
      Love is the key.

    • hog1951 sagt:

      Moin, #Poseidon, entschuldigen Sie bitte, dass ich mich ihrem Gedankengang so gar nicht anschliessen kann, geschweige denn auf der gleichen Ebene antworten kann!?

      Sie Schreiben:

      „Mir kommt der Ukrainekrieg anachronistisch vor wie ein aufgezwungenes Duell aus "falschen Stolz."“

      Ich hatte mehrfach schon meinen Standpunkt dargelegt, dass fuer den Westen (allen voran den US-Imperialisten) ein Eurasien winken wuerde, das gereinigt wäre von solchen „Querulanten“ wie Präsident Putin und sein Stab. Man wuerde Jelzin2.0 aus dem Sack zaubern und könnte die Eurasische Platte hemmungslos pluendern. Eine 3Teilung Russlands wäre ein zusätzliches Plus in diesem Szenario.
      Die andere Seite steht mit dem Ruecken an der Wand und kann nur reagieren in diesem erbärmlichen Spiel. Obwohl es sich so darstellt, als wenn RU die Oberhand behielte in diesem Konflikt, so darf das nicht darueber hinwegtäuschen, dass dieser Krieg nicht nur viele russische Menschenleben fordert, sondern auch Geld kostet.

      Lieber #Poseidon, anarchronistisch ist dieser Krieg aus meiner Sicht ueberhaupt nicht, denn es ist (unabhängig davon wer den Fuss zuerst auf fremdes Territorium gesetzt hatte) ein imperialer Krieg, der von den US-Imperialisten orchestriert wurde/wird.
      Der Monopolkapitalismus ist am Ende der Fahnenstange angelangt. Die unterworfenen Länder, und auch die, die so leidlich um die Unterwerfung herum gekommen sind, weigern sich ueber die Schiene des Abrechnungsmodus den US-Bankrott mitzutragen. Es bedurfte nur eines Auslösers diesen Schritt zu vollziehen. In dem Augenblick, als Präsident Putin das Rueckgrat zeigte und die rote Linie zog, änderten viele Staaten ihre Demutshaltung gegenueber den USA und dem Westen.
      In dieser historischen Situation befinden wir uns aktuell.

      mfG

    • HarteEier2 sagt:

      Hog1951

      "In dem Augenblick, als Präsident Putin das Rueckgrat zeigte und die rote Linie zog, änderten viele Staaten ihre Demutshaltung gegenueber den USA und dem Westen."

      EXAKT! Genau das beobachten wir jetzt und das freut mich MASSLOS! Endlich schwindet die Macht der Ausbeuterwestens und das Tempo dieses Machtverlustes ist enorm. Ich denke, dass keiner der hiesigen "Politiker" damit gerechnet hat, dass es derart schnell geht (ihre planlos-panischen Reaktionen zeigen das deutlich: sie wissen zwar, WAS sie wollen, haben aber keine Ahnung, WIE sie das erreichen können, nämlich ihren Herrschaftsanspruch aufrecht zu erhalten – damit ist es vorbei!). Die Transformation zum Multilateralismus ist nicht nur nicht aufzuhalten, sondern wird auch nicht lange dauern. Ich rechne mit ca. 5 Jahren, dann wird die Welt politisch, militärisch und ökonomisch nicht wieder zu erkennen sein. Gut so!

    • hog1951 sagt:

      Moin, #HarteEier2,

      "Die Transformation zum Multilateralismus ist nicht nur nicht aufzuhalten, sondern wird auch nicht lange dauern. Ich rechne mit ca. 5 Jahren, dann wird die Welt politisch, militärisch und ökonomisch nicht wieder zu erkennen sein. Gut so!“

      Das wäre fuer einen Grossteil der Staaten/Länder ein wirklicher Vorteil!
      Ich wuenschte mir, dass wir in DE eine ähnliche Transformation hinbekämen zu einer Gesellschaftsform, die z.B. keine alten Menschen in Muelltonnen nach Lebensmittelresten suchen lässt, sondern den gesellschaftlichen Reichtum gerecht verteilt!
      Das hiesse aber in erster Linie, dass die Schlafmuetzen ihren Tiefschlaf aufgeben muessten und wir dieses Pack der jetzigen Schmarotzer aus ihren Ämtern jagen muessten. Hier habe ich so meine Zweifel, ob allen Unmuts die Herde das mitmachen wuerde. Zumal dann auch die Frage beantwortet werden muesste, WIE man sie zum Teufel schickt.
      Um es positiv zu wenden, so steht die Frage, wie kann man die Sesselpupser politisieren, um diesen Weg gemeinsam beschreiten zu können.

      mfG

    • Poseidon sagt:

      Ja Hog, ich fuerchte Sie haben aus ihrer Perspektive recht und da muss"es" (das Ego) im aufgezwungenen Duell wieder leiden.
      Das goettliche beginnt dort ,wo aller Schmerz endet.
      Immer mehr vom Selben ist auch nur das Selbe mit umgedrehten Vorzeichen.

      Getretener Quark wird eben breit ,nicht stark.

      Aus dem gemeinsamen "Loophole" wird sehr schnell ein atomar gluehendes" Shithole" und dann geht es auch schon zum Auspuff des Universums heraus.
      Das Nachkriegs Deutschland hat sich aus dem "goettlichen Auge" entfernt und ist im "Masken-Strudel" laengst schon wieder zur Polaritaet (treibende Kraft) geworden.
      Es sieht schon wieder ungesund dunkel (gruen-rot) braun( mit etwas Pipigelb oben drauf) aus.
      Love is the key and the shit has to go!

  5. Kiristal sagt:

    Was war der Fehler?

    1991 ff wollten die westlichen Fürstenhäuser (1) Russland zerbrechen. Das war schwerer als gedacht, also fingen sie an die Realwirtschaft nach China auszulagern um mit den enormen Gewinnen – billig in China produzieren, teuer im Westen verkaufen – (1) Russland zu zerbrechen und (2) China zu korrumpieren.

    Die übliche Vorgehensweise der neoliberalen Fanatiker: wenn Gefahr droht, mehr Gas geben!

    Was sie tatsächlich getan haben ist dem Gegner die Realwirtschaft auszuhändigen. China hatte aufgepasst, relativ isolierte kapitalistische Zentren eingerichtet UND verstanden dass Korruption die No1 Gefahr ist die sie bekämpfen müssen.

  6. Poseidon sagt:

    Alois Irlmaier der Mann der vorher sehen konnte wo Bomben einschlugen.
    Wir glauben nicht dran ,aber es funktionierte.
    Dieser Mensch sah den 3 Weltkrieg vorher.
    Das britische Koenigreich geht in den Fluten unter und eine neue Landmasse entsteht.
    Ich weiss nicht wieviel Einfluss Mensch auf sein Schicksal hat,aber mich wundert schon,wie
    die Graeben der "kollektive Geisteskrankheit" immer weiter vertieft werden.
    Dabei wissen wir aus der Quantenphysik das alles miteinander verschraenkt (alles ist eins)
    und die Getrenntheit nur eine Illusion unserer Vorstellung von Raum ist.
    "Wenn die Zeitumkehr in Varianz die Wahrnehmung von Zeit verzerrt,dann zerstoert das Prinzip der Verschraenkung
    unsere Vorstellung von Raum "weiss Dr. Quantum.
    https://youtu.be/fkrh7mip3uA

    Oder anders:" Die Realität ist nur eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige.“( Albert Einstein.)
    "Gott wendet sich von den USA ab "wusste Alois Irlmaier.
    https://youtu.be/Mt1W2B8OhSE

  7. HaJoe sagt:

    Panta rhei, alles fliest, …aber diese immer noch nach einer unipolaren Weltherrschaft strebenden, von vergangenen Imperien träumenden Amis und Thommys, wollen das einfach nicht begreifen, …oder geht das über ihren Verstand,…oder nicht hinein ?

  8. Kiristal sagt:

    Der wirtschaftliche KO-Schlag den sie von China bekommen haben wirkt nach. Ein frustriertes US/GB Imperium versucht verzweifelt seine Armee ins Spiel zu bringen. Die Bretter kommen näher ..großer Neustart ..Scheinwerferlicht ..Jubel ..acht ..NEUN ..AUS

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