Lothar Hirneise beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit an Krebs erkrankten Menschen. Ihm zufolge weisen diese häufig ein gemeinsames Merkmal auf: Man sieht ihnen zunächst gar nicht an, dass sie krank sind. Diese Menschen arbeiten, treffen Freunde, haben Sex und kümmern sich um ihre Familien. Anders formuliert: Sie führen in den meisten Fällen ein ganz normales Leben. Wenn da nur dieser blöde Tumor nicht wäre.
Nun verfolgt die Schulmedizin einen, um es mal freundlich zu formulieren, recht kontraintuitiven Ansatz mit gegebener Situation umzugehen. Er lautet: Damit der Mensch wieder gesund wird, müssen wir ihn zunächst einmal krank machen. Chemotherapie ist dabei das Mittel der ersten Wahl. Schließlich ist der Tumor böse und was böse ist, muss schnellstmöglich beseitigt werden.
Doch was wäre, wenn der Tumor gar nicht das Problem ist? Was wäre, wenn die Krankheit im Kern etwas Gutes ist? – Ein Regulationsmechanismus, ja womöglich eine Botschaft, die auf die dringende Notwendigkeit einer Veränderung aufmerksam machen möchte.
Aus der Warte der Schulmedizin betrachtet, sind Menschen, die solche Fragen stellen, nicht mehr als „verrückte Spinner“. Diese würden durch die Bank mit unwissenschaftlichen Methoden arbeiten und auf diese Weise falsche Hoffnungen verbreiten. Und selbst wenn diese Menschen trotzdem dann beeindruckende Ergebnisse erzielen und reihenweise Menschen ins Leben zurückholen, die von der Schulmedizin bereits für quasi Tod erklärt wurden, wird dies bestenfalls noch mit „Glück“ quittiert.
Die Krebsforschung ist eben voller Dogmen. Mal sind die Gene schuld, mal fließt zu wenig Geld in die Forschung. An Ausreden mangelt es jedenfalls nicht, wenn es darum geht, das eigene Versagen zu rechtfertigen. Doch anstatt sich endlich einzugestehen, dass der eingeschlagene Weg in einer Sackgasse endet, behält man die Scheuklappen lieber auf. Je größer und hartnäckiger die Lüge, desto weniger möchte man sich der Wahrheit stellen.
Dieser Vortrag richtet sich an alle, die sich mit dem Status quo nicht mehr abfinden wollen. Lothar Hirneise, Mitbegründer des „3E Zentrums“ nahe Stuttgart, zeigt uns, dass die Zeit für einen neuen Umgang mit Krebs längst überfällig ist. Wir müssten es nur wagen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.
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