Deutschland ist der viertgrößte Rüstungsexporteur der Welt. Die Geschäfte laufen bombig, denn rund um den Globus finden Ressourcenkriege statt. Ohne den permanenten Fluß dieser Ressourcen Richtung Industriestaaten, würden hier bei uns sehr schnell die Lichter ausgehen. Unsere Produktion, unsere Wertschöpfungskette, unser Wohlstand wären ohne die permanenten Beutezüge im Ausland nicht möglich. Wer das als erster offen aussprach, war Bundespräsident Horst Köhler.
“Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen, negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.”
Man könnte es auch noch simpler formulieren: Was die Bundesrepublik nicht auf diplomatischem Weg erreichen kann, löst sie mit Gewalt. Die Bundeswehr als Teil der NATO, ist längst weit außerhalb des NATO-Territoriums kriegerisch aktiv. Was uns als Peacekeeping Operations verkauft wird, ist in Wahrheit knallharter Kolonialismus. Dieser allerdings geht mächtig ins Geld und so gehen immer mehr Staaten dazu über, Gewalt nicht nur selber auszuüben, sondern ausüben zu lassen. Man sucht sich korrupte Regierungen, sieht selber dabei großzügig über Menschenrechte hinweg und verkauft den Machthabern die Waffen, die diese benötigen, um das Ausbeutungsmodell am Laufen zu halten.
Für ein waffenexportierendes Land wie die BRD lohnt sich dieses Geschäftsmodell gleich doppelt. Es erhält weiter Bodenschätze zu Dumpingpreisen, um die heimische Industrie in der Gewinnzone zu halten und kurbelt parallel dazu den deutschen “Maschinenbau” an.
Speziell Kleinwaffen, die auf den Schlachtfeldern der Welt die meisten Menschen töten, gehen dabei wie geschnitten Brot. Skrupel gibt es in dieser Branche überhaupt keine. Alles, was zählt ist Umsatz und schwarze Zahlen. Dass das blutige Geschäft gerade in Zeiten der “Terrorbekämpfung” so boomt, ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass es in der BRD zahlreiche gesetzliche Schlupflöcher gibt, die es den Exporteuren erlauben, auch in Krisengebiete zu liefern.
Wer in dieser Branche überleben will, braucht solide Kontakte zu den Behörden und die existieren seit Jahren. Ohne Drehtür-Politik und Behördenfilz hätte der deutsche Rüstungsexport keine Chance auf dem Weltmarkt. Dass unser Land hier aber in der Top 5 spielt zeigt, wie viel Blut an den Händen derer kleben muss, die den Verkauf von Kriegsgerät an die Fronten dieser Welt genehmigen. Permanent!
KenFM sprach mit Markus Bickel dem Autor des Buches “Die Profiteure des Terrors”. Das Gespräch offenbart, wie tief unser Land längst wieder in Blut watet. Wer Kriege durch den Export von Waffen erst möglich macht, darf sich über die Folgen, z. B. unkontrollierte Flüchtlingsströme, dann nicht wundern. Es wird Zeit, nicht nur Ross und Reiter zu nennen, sondern endlich auch unser Wirtschaftsmodell zu hinterfragen, das ohne das Exportieren von Killer-Gerät gar nicht funktionieren würde.
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