Mit „magischem Denken” in den Untergang – Teil 1 Nahost | Von Rainer Rupp

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Eine Woche vor dem großen Angriff der Hamas-Kämpfer gegen das kriminelle zionistische Besatzerregime hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA noch selbstzufrieden erklärt, dass der Mittlere Osten so stabil und ruhig sei, wie seit langem nicht mehr. Auch in Bezug auf die Ukraine hat Wunschdenken in den politischen Entscheidungszentren der USA und der NATO-Europäer offensichtlich nüchterne Analysen verdrängt. Allerdings wächst inzwischen sogar in Mainstream-Medien wie dem „Wall-Street-Journal“ die Kritik am magischen Denken der Politiker.

Genau 7 Tage vor dem Angriff palästinensischer Freiheitskämpfer unter Führung der Hamas gegen das zionistisch-rassistische Apartheid-Regime in Israel hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, auf dem „Atlantic Festival“ eine lange Liste positiver Entwicklungen im Nahen Osten aufgezählt. Diese würden es jetzt der Biden-Regierung ermöglichen, sich auf andere Welt-Regionen und andere Probleme zu konzentrieren. Als positive Entwicklungen hob er u.a. den Waffenstillstand im Jemen hervor. Auch hätten die Angriffe von Iran-nahen Milizen in Syrien auf US-Truppen aufgehört. Und Amerikas Präsenz im Irak sei sehr “stabil”. Die guten Nachrichten gipfelten in Sullivans Aussage:

“Die Region des Nahen Ostens ist heute so ruhig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr”.

Eine Woche später stimmte das alles schon nicht mehr. Die ganze Region steht seither Kopf. Inzwischen hat der Jemen offiziell Israel den Krieg erklärt und kapert israelische Handelsschiffe, um die Versicherungsprämien für das zionistische Regime und seine Unterstützer in die Höhe zu treiben. In Syrien hat es seither mehr als 5 duzend Raketenangriffe auf die völkerrechtswidrigen US-Basen in Syrien gegeben, mit einer unbekannten Zahl verletzter US-Soldaten. Auch die US-Basen im Irak stehen unter zunehmendem Beschuss, während die irakische Regierung Washington aufgefordert hat, alle US-Truppen abzuziehen.

Denn am 7. Oktober, eine Woche nachdem Sullivan die angebliche Ruhe im Nahen Osten als Erfolg des Biden-Regimes gepriesen hatte, verwandelte der „vollkommen unerwartete“ und „nicht absehbare“ Mehrfrontenangriff der Hamas gegen das brutale israelische Besatzungsregime den Nahen Osten und auch Israel selbst in einen Strudel der Instabilitäten und Ungewissheiten. Aber auch weit über die Nah-Ost-Region hinaus erleben die Länder des kollektiven Westens, die das verbrecherische Apartheid-Regime in Israel bedingungslos militärisch, finanziell und politisch unterstützen, schwere interne Zerwürfnisse. In Großdemonstrationen protestieren seither Millionen Bürger im Westen gegen die pro-zionistischen Eliten in ihren eigenen Regierungen und Medien.

Das zeigt einmal mehr, welch ein Unterschied 7 Tage machen können, wenn vollkommen inkompetente Clowns wichtige politische Positionen innehaben, in denen sie Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod vieler Menschen, oder gar über das Schicksal ganzer Nationen den Stab brechen.

Der 47 Jahre junge Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, ist ein solcher Clown. Er ist der Baerbock der Biden-Regierung. Allerdings hat er im Gegensatz zu Annalena wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung, und zwar in Jura. 2008 kam Sullivan über Hillary Clinton in die Politik, als er ihr als Redenschreiber bei den Vorwahlen beiseite stand. Wahlkampf und Redenschreiben war auch seine Haupttätigkeit unter Barack Obama und später für Vizepräsident Biden. Wahlkampf, Worthülsen in schöne Phrasen verpackt, das ist Sullivans Geschäft. Von Außen- und Sicherheitspolitik hat er, wenn überhaupt, nur rudimentäre Ahnung. Deshalb scheint er offensichtlich alles für bare Münze zu nehmen, wenn ihm seine „Experten“ und Berater im vorauseilenden Gehorsam wie gewünscht, politisch geschönte Lageberichte über den Zustand der Welt vorlegen.

Nur so lässt sich der ungeheuerliche Zustand erklären, dass der Chef des Nationalen Sicherheitsdienstes der USA, der direkten Zugang zum US-Präsidenten hat, eine Woche vor dem 7. Oktober sagen konnte: “Die Region des Nahen Ostens ist heute so ruhig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr”. Dabei waren die Zeichen des bevorstehenden Sturms bereits unübersehbar. Man hätte nur das im Weißen Haus anscheinend dominierende „magische Denken“ abschalten und hinschauen müssen.

Nur einen Tag nach dem 7. Oktober veröffentlichte der ehemalige britische Diplomat und angesehene Nah-Ost-Kenner, Alistair Crooke, in der libanesisch-jordanischen Zeitung Al Mayadeen einen Artikel über den als „Al-Aksa-Flut“ bezeichneten Hamas-Angriff am Vortag unter dem vielsagenden Titel: „Die Überraschung ist, dass einige Leute so überrascht sind“. Darin drückt er seine Verwunderung darüber aus, dass die israelischen und amerikanischen Geheimdienste blind gewesen sein mussten, wenn sie den Angriff nicht haben kommen sehen. Dabei habe doch schon lange „die Schrift deutlich an der Wand“ gestanden, so das Urgestein des Nah-Ost-Konfliktes, Alistair Crooke, der mit seinen Jahrzehnten langen Erfahrungen als Berater und Unterhändler u.a. bei den verschiedenen UNO-Friedensinitiativen als einer der besten Kenner der Region gilt.

Bereits vor zwei Jahren, so führte Crooke in seinem Artikel vom 8. Oktober aus, hatte es von Gaza aus eine Serie von Raketenangriffen auf Tel Aviv gegeben, und zwar

„als Reaktion auf den religiösen Fanatismus der so genannten “Tempelberg-Bewegung” und deren Entweihung der Al-Aksa-Moschee durch eine Invasion rassistischer, jüdischer Gewaltextremisten und Radikalinskis.”

Damals hatten sich die Palästinenser dem Aufruf angeschlossen, die Heilige Moschee zu schützen, die das dritt-wichtigste Heiligtum im Islam darstellt. Es war nicht nur die Hamas, sondern auch die Palästinenser im Westjordanland und zum ersten Mal auch die sogenannten „1948 Palästinenser“, nämlich die israelischen „Araber“ mit israelischen Pässen, „die sich erhoben hatten, um Al-Aksa zu schützen“, so Crooke, der dann im Klartext hinzufügt:

„Der Schlachtruf galt nicht der Unterstützung der Hamas; er galt nicht dem palästinensischen Nationalismus, er galt Al-Aksa – eine Ikone des Islam, die den Kern dessen trifft, was es bedeutet, Muslim zu sein, egal ob Sunniten oder Schiiten. Es war ein Schrei, der in der gesamten islamischen Welt widerhallte.”

Weiter führt Crooke aus, dass in den vergangenen zwei Jahren Israels politisches System in zwei gleichgewichtige, politische Fraktionen zerbrochen ist, die sich unversöhnlich gegenüberstehen, mit diametral entgegengesetzten Visionen von der Zukunft Israels; mit zwei gegensätzlichen Lesarten der israelischen Geschichte und dessen, was es bedeutet, jüdisch zu sein. „Vollständiger könnte der Riss nicht sein, der heute quer durch die israelische Gesellschaft geht“, so der Autor Crooke in Al Mayadeen. Zur Erklärung fügt er hinzu, dass sich aktuell im israelischen Parlament die Mehrheitsfraktion im Großen und Ganzen aus Mizrahi zusammensetzt. So werden die aus den nordafrikanischen und westasiatischen Staaten eingewanderten Juden genannt, die lange Zeit in der israelischen Gesellschaft eher die Unterschicht gebildet hätten.

Die Mizrahi einige „ein starker, religiös motivierter Rassismus gegen alle Nicht-Juden und ein stark ausgeprägter politischer Rechtsextremismus mit faschistoid-totalitären Ambitionen“,

so Crooke weiter. Damit repräsentierten die Mizrahi das genaue Gegenteil der Gruppe der westlich-liberal orientierten Aschkenasi, die bisher ununterbrochen die Regierungen Israels gestellt haben. Die nicht selten säkularen und meist wohlhabenden Aschkenasi, von denen die überwiegende Mehrheit aus den europäischen und amerikanischen Kulturkreisen zugewandert sind, haben laut Crooke in der Vergangenheit gegenüber dem Rest der Welt das Bild vom liberalem und demokratischem Israel geprägt, auch wenn es unter der Oberfläche oft ganz anders aussah.

Die riesigen Protest-Demos, die in Israel in den Monaten vor dem 7. Oktober stattfanden, seien der Ausdruck dieser Polarisierung innerhalb der israelischen Gesellschaft gewesen, wobei säkulare und liberale, west-orientierte Aschkenasi „unversöhnlich den rassistisch-religiösen und rechts-extremistischen Fanatikern der Mizrahi-Regierung“ gegenübergestanden hätten. „So, was hat das alles mit der Al-Aksa-Flut zu tun?“ laut dann Crookes rhetorische Frage, auf die er sogleich selbst antwortet:

„Nun, die Rechtsradikalen in Netanjahus Regierung haben sich selbst zwei langjährige Verpflichtungen auferlegt. Eine davon ist der Wiederaufbau des jüdischen Tempels auf dem “Tempelberg” (Haram al-Shariff). Um es klar zu sagen: Das würde bedeuten, Al-Aqsa zu zerstören. Die zweite übergeordnete Verpflichtung betrifft die Ausweitung “Israels” innerhalb der Grenzen des (biblischen) Israels. Und nochmals, um es klar zu sagen: Dies würde bedeuten, die Palästinenser auch aus dem Westjordanland zu vertreiben. Tatsächlich haben jüdische Siedler im vergangenen Jahr bereits weite Teile des Westjordanlands von Palästinensern gesäubert, insbesondere zwischen Ramallah und Jehricho.“

In diesem Zusammenhang hebt der ehemalige UNO-Verhandlungsveteran Crooke ein Ereignis unmittelbar vor dem Hamas-Angriff (Al-Aksa-Flut) hervor, ein Ereignis, das von westlichen Qualitätsmedien als unbedeutend bewertet und nicht thematisiert wurde. Wörtlich schrieb er:

„Am Donnerstagmorgen, zwei Tage vor der Al-Aksa-Flut, stürmten mehr als 800 jüdische Siedler das Moscheegelände auf dem Tempelberg unter dem vollen Schutz der israelischen Streitkräfte. Der Trommelschlag solcher Provokationen wird lauter. Das ist nichts Neues. Die erste Intifada wurde durch einen provokativen Besuch in der Moschee ausgelöst. Ich war Teil des Präsidialkomitees von US-Senator George Mitchell, das diesen Vorfall untersuchte. … Schon damals war klar, dass Sharon (der damalige israelische Ministerpräsident) mit der Provokation das Feuer des religiösen jüdischen Nationalismus entfachen wollte. Zu dieser Zeit war die Tempelberg-Bewegung noch eine unbedeutende Extremistenbewegung; heute hat sie Minister im Kabinett und in Schlüsselpositionen im Sicherheitsbereich – und sie hat ihren Anhängern versprochen, den “Dritten Tempel” zu bauen.“

Zur „Tempelberg-Bewegung“ gehört übrigens auch der israelische, so genannte „Verteidigungsminister“ Galant, der die Bewohner von Gaza, egal ob muslimische oder christliche Palästinenser, als „menschlich aussehende Tiere“ bezeichnet hat, die „ausgerottet werden müssen“.

Die Tragödie des 7. Oktober hat Netanjahu und seinen rassistischen Schergen in der Regierung den gewünschten Vorwand zur Rechtfertigung der Vernichtung von Gaza samt der dort lebenden Menschen geliefert, die für den entmenschlichten faschistischen Kriegsminister Galant nur „menschliche Tiere“ sind.

Aber Dank des magischen Denkens, auf dem aktuell die gesamte Außen- und Sicherheitspolitik des kollektiven Westens aufbaut, können zentrale Zusammenhänge mit katastrophal zerstörerischem Potential mit spielender Leichtigkeit einfach ignoriert werden, wie z.B. die Schwerkraft in Pipis und Annalenas Kaka-Tuka-Land.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: GaudiLab / Shutterstock.com

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Kommentare (15)

15 Kommentare zu: “Mit „magischem Denken” in den Untergang – Teil 1 Nahost | Von Rainer Rupp

  1. Nevyn sagt:

    Mist, falscher Artikel nach dem Anmelden. Obiger Kommentar kann weg.

  2. How - Lennon sagt:

    "Allerdings hat er im Gegensatz zu Annalena wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung, und zwar in Jura."

    Annalena hat doch eine abgeschlossene Privatuni-Ausbildung.
    Außerdem heißt das oft leider nur abgeschlossene Hirnwäsche.

  3. Nevyn sagt:

    »Magisches Denken bezeichnet in der Psychologie eine Erscheinungsform des Denkens, bei der eine Person annimmt, dass ihre Gedanken, Worte oder Handlungen Einfluss auf ursächlich nicht verbundene Ereignisse nehmen, solche hervorrufen oder verhindern können. Herkömmliche Regeln von Ursache und Wirkung werden ignoriert.« (Wikipedia)

    Nun, genauer gesagt, werden nicht Regeln sondern herkömmliche Vorstellungen von Ursache und Wirkung ignoriert. Weil sie nämlich falsch sind.

    Magisches Denken wird mit Wunschdenken gleichgesetzt, aber das ist es nicht. Es ist eine der stärksten Waffen bei der Umgestaltung des Planeten und wird streng geheim gehalten und ausgiebig in diversen Geheimgesellschaften praktiziert. Eigentlich sollte man es in dieser Form Zauberei nennen, denn es gehört zum Pfad zur linken Hand.
    Die Vorstellung, dass es in der Welt etwas geben könnte, das nicht miteinander verbunden ist und auf das der Mensch mit seinem Denken daher nicht grundsätzlich Einfluss hätte, wie winzig der möglicherweise auch immer sein mag, beherrscht das öffentliche Denken. Die Chaosmagier, auch Transhumanisten genannt, wissen es besser.

    Es gibt Magie und Ritual zur rechten und zur linken Hand, die eine erhebt, die andere zieht herunter. Beide arbeiten nach den gleichen Prinzipien und mit den gleichen Kräften, haben allerdings entgegen gesetzte Ziele. Im Grunde kann das jeder Mensch, nur schlafen diese Kräfte in den meisten. Daher denken sie, es sei Spinnerei.

    Die größten magischen Rituale zur linken Hand werden in aller Öffentlichkeit vollzogen, nur erkennt sie niemand.

    Ich halte die Verwendung des Begriffes des magischen Denkens im Zusammenhang mit dem Artikel für eine Fehlinterpretation, sehr weit verbreitet zwar und sicher große Zustimmung findend, aber sie wird dadurch nicht wahr. Auch wenn sie dem gängigen materialistischen Weltbild entspricht.

    • Ursprung sagt:

      Da nach den anerkannten Vorstellungen von Max Planck und Werner Heisenberg "Wirkungsquanten" vermutlich "spontan" aus dem Nichts entstehen sollen, setzt "Magisches Denken" weit frueher an, als Sie es hier ausfuehren.
      Denken an sich koennte es bereits sein.

    • Nevyn sagt:

      Zweifellos, Ursprung. Im Grunde ist alles Magie. Jeder Gedanke erzeugt eine kleine Welle im Ozean des Bewusstseins. Nur wird das im Alltag nicht bemerkt. Kleine Kinder wissen das noch intuitiv. Es wird ihnen aber schnell aberzogen. Für Erwachsene dagegen ist es meist ganz normal, medial bedacht zu werden, statt selbst zu denken.

      Nicht nur Gott erschafft, indem er spricht, der Mensch macht das auch, in Wort und Bild. Nur in vergleichsweise viel kleinerem Rahmen.

    • Ursprung sagt:

      #Nevin:
      Sie haben Recht. Ich vergass "Gott" beim Exkurs ueber "Magisches Denken". Auch "der Ozean des Bewusstseins" ist sowas.
      Zudem scheint mir, das wenn Mensch was denkt, er glaubt das taete er gar nicht selber, sondern ein Gott, der aus ihm spraeche. Er also nur Sprachrohr waere von was, dass er mit "Gott", also sich selber wahnt zu sein.
      Kuerzer geschlossen in einer Art selbstbezogenem Wahnsinn geht nicht mehr.

      Wir spinnen allesamt. Aber wohl eher nicht als "Ozean" eines allgemeinen Bewusstseins, sondern (perplexer Gedanke) alle offenbar einzeln, wie "gestreamt".

    • Observator sagt:

      @Ursprung
      "Zudem scheint mir, dass wenn Mensch was denkt, er glaubt das taete er gar nicht selber, sondern ein Gott, der aus ihm spraeche."

      Zum Glück "scheint" es Ihnen nur so…
      Wie kommen Sie auf sowas?
      Manche glauben, dass die Intuition oder das "Bauchgefühl" die "Stimme" Gottes sei und nicht das Denken. Und mit Bauchgefühl meine ich ganz sicher nicht eine Magen-Darm Verstimmung, wie Sie sich sicher vorstellen können.
      "Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben", sagte Einstein.

      "Er also nur Sprachrohr waere von was, dass er mit "Gott", also sich selber wahnt zu sein.
      Kuerzer geschlossen in einer Art selbstbezogenem Wahnsinn geht nicht mehr."

      Wirklich? Jeder, der an Gott glaubt, ist Ihrer Meinung nach also verrückt, wie er verrückter nicht sein kann?

      Nun ja, Sie müssen an Gott nicht glauben; er glaubt an Sie.

    • Nevyn sagt:

      »Nun ja, Sie müssen an Gott nicht glauben; er glaubt an Sie.«
      Woher wissen Sie das, Observator?

      Meister Eckhart: "Alles was man über Gott sagen kann, das ist Gott NICHT!"
      Insofern sagt alles, was ein Mensch über Gott sagt, ganz viel über ihn selbst, aber wohl nichts über Gott.

      Mit der Stimme und dem Willen Gottes ist das ähnlich. Ich glaube, es gibt kein Verbrechen, das nicht schon in seinem Namen verübt wurde. Ich denke nur an den Dreißigjährigen Krieg, der nur endete, weil nichts mehr da war, womit man ihn noch fortsetzen konnte.

      Wer sein Bauchgefühl für die Stimme Gottes hält, verwechselt Intuition mit Inspiration.

      Der Gedanke des Streamings erscheint mir durchaus brauchbar in diesem Zusammenhang, Ursprung. Könnte eine gute Analogie sein für das, was im Menschen vor sich geht. Der Film wird nicht vom persönlichen Rechner erzeugt, sondern kommt von einem Server. Der Rechner glaubt nur, er sei der Ursprung. Dann hängt es wohl sehr davon ab, an welchen "Server" man sich anbindet.

    • Observator sagt:

      @Nevyn
      "Woher wissen Sie das, Observator?"

      Woher wissen Sie, dass es NICHT so ist?

      Dass im Laufe der Jahrhunderte viel Leid und Zerstörung im Namen Gottes verursacht wurde
      ("Gott will es so" war ein üblicher Spruch), ist unstrittig.
      Wie ich hier schon mal erwähnte, warum Gott das oder jenes zulässt, wenn es Ihn wirklich gibt, ist ein weites Thema, und ist schwierig hier zu behandeln.
      Trotzdem eine ganz kurze Antwort darauf, – das ist der freie Wille. Der Mensch handelt selbstbestimmt.
      Gott läßt dem Menschen die Freiheit, Gutes oder Böses zu tun.
      Das Thema erfordert aber viel mehr Zeit, Geduld und vor allem die Offenheit und Bereitschaft sich damit zu befassen.

      Vielleicht nur noch als Klarstellung: Ich bin kein besonders religiöser Mensch und gehe auch nicht jeden Sonntag in die Kirche. Ich maße mir aber an zu behaupten, dass ich genau diese Offenheit und Bereitschaft habe, mich unvoreingenommen mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

    • Nevyn sagt:

      »Woher wissen Sie, dass es NICHT so ist?«

      Das weiß ich nicht und habe ich auch nicht behauptet, Observator. Eine Behauptung haben Sie aufgestellt und da halte ich es für legitim, sie zu hinterfragen. Das mache ich für meine Glaubenssätze ständig. Woher weiß ich eigentlich, was ich zu wissen glaube? Im Grunde weiß ich doch nur, was ich selbst erfahren habe. Der Rest ist Glaube, meist medial vermittelt. Dabei spielen die eigenen erworbenen Muster eine große Rolle, weil der Mensch gern glaubt, was in sein Weltbild passt und nur den Rest anzweifelt.
      Das ist nicht jedermanns Sache. Wir hatten das bei der Diskussion um die positive Desintegration mit Quin Igitur. Ich weiß nicht, ob Sie das verfolgt hatten

      Der zweite Punkt ist der der Theozidee, also woher kommt das Leid und warum lässt Gott es zu?
      https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/themenkapitel-at/theodizee-2

      Das beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Die Kernfrage, um die es hier aber ging, war, warum die Christenheit, die ja angeblich die Liebe Gottes zu den Menschen predigt, sich selbst bis in den tiefsten Schlund der Verbrechen bekämpft.
      So z. B. im Dreißigjährigen Krieg. Dies nun wiederum streift das Thema des kollektiven Schattens. Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein.
      Wenn man es ändern will, muss man es erst in seiner vollen Tiefe verstehen. Es geht mir um Klarheit, nicht darum, andere zu widerlegen.
      Die tiefsten Einsichten fand ich übrigens in der Ijob-Geschichte. Leid führt zu Gott. Der Mensch selbst verschließt sich durch seine materielle Verblendung der Anbindung auf den Allerhöchsten. Erst wenn ihm alles genommen ist, er jede Identifikation mit der materiellen Welt losgelassen hat, wird der Weg frei.
      Besonders interessant: Ijob erhält nach seiner Begegnung mit Gott alles wieder und lebt wieder im Reichtum. Was hat sich also geändert? Er hat nach seiner Gotteserfahrung sich neu ausgerichtet. Er ist immer noch ein Mensch in diese Welt. Aber er ist nicht mehr von dieser Welt.

    • Observator sagt:

      @Nevyn
      "…die Christenheit, die ja angeblich die Liebe Gottes zu den Menschen predigt, sich selbst bis in den tiefsten Schlund der Verbrechen bekämpft."

      Weil es seit eh und je die gegeben hat, die Wasser predigten und Wein tranken.

      Deswegen kam dann auch die Sintflut –
      "die harte Strafe Gottes wegen des Umfangs der menschlichen Verbrechen und der Bosheit der vorsintflutlichen Geschlechter."

      Und, weil der Mensch nun mal so ist wie er ist, befinden wir uns heutzutage dort, wo wir uns eben befinden.
      Die Zeichen einer bevorstehenden "Sintflut" sind ziemlich deutlich zu erkennen; auch wenn diese nuklear sein könnte.

  4. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    es ist geistige Grundvoraussetzung für ein Imperium, dass die Imperatoren glauben, sie wären was besseres.

    • Ursprung sagt:

      Der Wahnglaube, man koennte "was Besseres" sein, setzt den zweiten Wahn voraus, es gaebe so was wie Hierarchie.
      Doch ein spontanes Wirkungsquantum kann nicht systemisch "ueber" oder "unter" einem anderen stehen.
      Wirkungsquanten sind Beweis, dass es nur "Demokratisches" und nichts "hierarchisches" im Weltgefuege geben kann.

  5. Ursprung sagt:

    "Magisches Denken", "Dumm wie Baerbock", "Raucherruine", wie Helmut Schmidt, qualvoll zu Tode gepfaehlt wie Ghaddafi, langsam erdrosselt wie Saddam Hussein, erschossen auf der Strasse wie Schwedens Palme oder executiert mit wegspritzendem Hirn in die Haende Deiner Frau-
    das sind einige, der Varianten, auf die Du Dich einlassen must, von eigenen oder fremden Geheimdiensten als "beruehmte" Figur zum Auftreten in der Weloeffentlichkeit bekannt werden zu duerfen.
    So etwas haben die in den USA unserem Hamburger Wicht Scholz wohl auch erzaehlt, als der in den Staaten seinen Antrittsbesuch absolvierte.
    Und klein mit Hut hier wieder ankam: als der, der den Idioten im Regierungsgeschaeft der Welt spielen muss, dem sie dann Nordstream angekuendigt wegsprengten. Jeder kennt dessen betretenen Gesichtsausdruck aus dem TV, der ihn nie wieder verlassen hat.

    Moechten Sie an der Stelle so eines armseligen Statisten sein in dem einzigen Leben, welches ihnen einmal in der Ewigkeit vergoennt sein wird?

    So ist "Politik". Nicht wie ein Schwank aus der Mottenkiste, in der ein Darsteller erst mal mit seinem Penis oeffentlich und Hose runter ernsthaft Klavier spielen muss.

  6. Rexibaer sagt:

    Israel ist sehr nahe dran, den Bogen zu überspannen. Das es noch nicht eskaliert ist liegt wohl einzig und allein daran, daß sich die Arabischen Staaten nicht in diesen Konflikt hineinziehen lassen wollen. Denn eines ist klar, die USA wollen diesen Konflikt. Aber um Paroli zu bieten, reichen erst mal die Milizen. Amerika hat keine Freunde mehr in dieser Region, nach der Zerstörung von Lybien, Irak, Syrien und Afghanistan und der bis jetzt andauernden Ausplünderung. Amerika übernimmt sich

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