Krisenherd Naher Osten – Wie gewünscht ist der Frieden wirklich?
Wer das chronische Chaos im Nahen Osten verstehen will, kommt nicht umhin, Geschichte als einen langen Fluß zu betrachten. Jeder Strom hat eine Quelle und jede Wirkung eine Ursache. Die Ursache für die nicht enden wollenden Kriege in gesamten arabischen Großraum und seiner Peripherie ist in der Tatsache begründet, dass die Region reich an Bodenschätzen ist. Seit nun mehr als 100 Jahren geht es um Bodenschätze, vor allem Erdöl und Erdgas. Ohne diese Energieträger und Rohstoffe wäre das, was auch Angela Merkel “die Art, wie wir leben” nennt, nicht möglich. Wer den Nahen Osten kontrolliert, kontrolliert die Tankstelle der Welt und verfügt damit über jene Macht, die man benötigt, um eine Imperium auf Kurs zu halten.
Was unter Großbritannien und Frankreich vor und während des Ersten Weltkrieges begonnen wurde, Vorherrschaft durch willkürliches Ziehen kolonialer Grenzen und Einflusszonen, wurde als Konzept der Vorherrschaft spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg von der neuen Supermacht USA übernommen. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR, einem Player, der, solange er bestand, im Nahen Osten ebenfalls versuchte, die geopolitischen Weichen für sich zu stellen. Die Region hatte lange keine andere Wahl, als sich den Befehlen Washingtons zu fügen, wollte man nicht, wie die Regierung im Iran 1953, geputscht werden.
Mit dem wiedererstarkten Russland verändern sich die Kräfteverhältnisse vor Ort erneut, nur bleiben die Opfer die selben. Menschen zwischen allen Fronten.
Das Öl der Region ist Segen und Fluch zugleich und wird damals wie heute vor allem mit militärischen Mitteln erbeutet. Während die Massen von den landeseigenen Bodenschätzen wenig haben, verdienen sich Oligarchen, Scheichs und westliche Öl-Konzerne eine goldene Nase.
Mit immer neuen Kriegen für Demokratie, Menschenrechte und Mädchenschulen wird dem Medienkonsumenten auch in Deutschland Sand in die Augen gestreut. Es geht ausschließlich um Bodenschätze und Partner in der Region, auf die man sich verlassen kann, wie auf den eigenen Flugzeugträger.
Wer diesen Frame auf die Ethnokratie Israel anlegt, der erkennt, warum der erdölabhängige Teil der Welt diesem zionistischen Siedlerprojekt jedes Kriegsverbrechen durchgehen lässt, ohne dass die UNO nach 200 Resolutionen auch nur eine Sanktion hätte folgen lassen. Der Apartheidstaat wird gebraucht und nutzt das aus.
Der Nahe Osten ist ein Tankstelle, deren Saft nur dann solch horrende Gewinne abwirft, wenn die gesamte Region im permanenten Ausnahmezustand gehalten wird. Krieg nennt das der Volksmund.
In der aktuellen Ausgabe von Positionen orientieren wir uns journalistisch an der Technik, mit der man klassisch Öl fördert. Wir halten uns nicht lange an der Oberfläche auf, sondern bohren bis in die tiefsten Schichten der Geschichte. Fakt ist: Das heute von den USA gemanagte Chaos im großarabischen Raum wurde von europäischen Kolonialmächten eingerührt. Wir sind alles, nur nicht die Guten.
Unsere Gäste zum Thema sind:
– Marlène Schnieper (Journalistin und Publizisten)
– Petra Wild (Buchautorin und Islamwissenschaftlerin)
– Zain Raza (Gründer des Presseportals acTVism Munich)
– Aiman Mazyek (Vorsitzender des Zentralrats der Muslime)
Inhaltsübersicht:
00:16:01 Vermeintliche Islamisierung Deutschlands durch muslimische Feiertage
00:28:46 Leben in Pakistan: Das Schulsystem, die Gesellschaft und die Folgen der Kolonialisierung
00:43:52 Die Rolle der Medien in der Schweiz – Monopole und Qualitätsverlust
00:58:36 Europas Möglichkeiten zur Abkehr von internationalen Destabilisierungsmaßnahmen
01:13:29 Der Status Quo in Palästina
01:29:17 Frieden und Gerechtigkeit zwischen Israel und Palästina und die Zwei-Staaten-Lösung
02:05:17 Lösungsansatz: Werbung für Ideen statt Werbung für Produkte
02:28:58 Lösungsansatz: Freie Meinungsbildung durch freie, unabhängige Medien
02:41:59 Lösungsansatz: Glaubensgrundsätze in allen Religionen wieder ernst nehmen
02:46:22 Lösungsansatz: Machtstrukturen angehen und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen
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