Rebellunion #17 – Wer ist das Volk?

Das Volk ist in Ungnade gefallen. Hetzerische Mobs rufen die Parole von 1989 „Wir sind das Volk“, und die Eliten rufen scheinheilig nach Moral.

Doch wer ist das Volk? Erst nach den erfolgreichen Revolutionen gewann dieser Begriff überhaupt eine positive Idee, und bestimmt seitdem unsere Vorstellung von Demokratie: Herrschaft des Volkes. Doch die Idee der Demokratie ist solange nur eine Form und nicht die Realität, als dass Reichtum, also auch die Entscheidung, was mit den Ressourcen dieser Welt passiert, in den Händen einiger Weniger liegt, bei der wirtschaftlichen Elite, den 0,1 Prozent. Diese Eliten erklären das Volk als unfähig, sich selbst zu regieren, also bräuchte es Repräsentanten, die es regiert. Diese dürfen sich aber nicht unbedingt danach richten, was das Volk will. Das wäre demnach populistisch und schlecht, denn die Launen des Volkes sind nicht das Beste für das Land.

Damit die Herrschaft auch stabil bleibt, muss das Volk gespalten werden. Ethnische und kulturelle Merkmale sind dabei in der Geschichte nicht nur am besten gewesen, um die unteren Schichten gegeneinander aufzuwiegeln. Ethnisierung der Gesellschaft bindet dazu noch Teile des Volkes an die Mehrheit der Eliten, weil sie ja gleiche ethnische Merkmale haben und sich gegen andere zusammen verteidigen müssen.

Absurderweise werden heute diejenigen in der politischen Landschaft als Populisten bezeichnet, die diese Spaltung des Volkes am entschiedensten voran bringen. Echter Populismus, Politik von und für das Volk, müsste allen voran die unteren 99% bei allen unterschiedlichen Merkmalen und Interessen gegen die oberen 1% vereinen.

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