In den letzten Jahrzehnten erleben wir den schleichenden Niedergang des US-amerikanischen Imperiums. Die globale militärische Übermacht der USA ist nicht mehr von einer ausreichenden wirtschaftlichen Potenz gedeckt.
Dramatisch ist der Akzeptanz- und Popularitätsverlust des amerikanischen Modells im Innern und in der Welt. Unter der Bush-Administration setzten die Neocons nach 9/11 direkt auf die übrig gebliebene militärische Übermacht und die offene Besetzung von fremden Ländern. Dies kostete weiteren und massiven Verlust von Akzeptanz.
Obama war ein Versuch der Wiedergewinnung der imperialen Akzeptanz: Nach innen wurde die Unzufriedenheit in das System eingesogen und nach außen die Kriegspolitik so umgeformt, dass es weniger auffiel und weniger Protest erzeugte. Unter Trump erwartet uns nun eine dramatische Verschärfung der Akzeptanzkrise des amerikanischen Imperiums, nach innen und nach außen.
Ein niedergehendes Imperium ist ein gefährliches Gebilde. Statt in dessen Fahrwasser weiter auf Militarismus zu setzten, wie es die Bundesregierung mit der Erhöhung des Wehretats um 5 Mrd. Euro vorhat, muss Europa sich endlich emanzipieren und eine neue friedliche Sicherheitsarchitektur mit den Nachbarn im Osten, im Mittleren Osten und in Nordafrika eingehen.
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