Russlands geopolitische Strategie in Richtung Asien und „Globalen Süden“ | Von Rainer Rupp

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Russlands und Chinas Rolle in BRICS und SCO stellen einen Gegenpol zum westlichen Einfluss dar. Ihre Integration in BRICS und in die Shanghai Cooperation Organization (SCO) stellen bedeutende Entwicklungen im globalen Widerstand gegen den destruktiven Einfluss der westlichen „Regel-basierten Internationalen Ordnung“ dar. Diese Analyse untersucht Russlands Rolle in diesen Organisationen, die Auswirkungen auf die eurasische Geopolitik und wie diese Allianzen eine neue multipolare Welt formen.

Russlands Neuausrichtung nach Asien spiegelt die breiteren strategischen Ziele wider, weg von Europa hat es seine wirtschaftlichen Partnerschaften diversifiziert und seinen geopolitischen Einfluss gestärkt. Historisch gesehen war Russland eng mit Europa verbunden, aber seit dem US-finanzierten und organisierten Maidan-Putsch in Kiew vor zehn Jahren haben die Spannungen mit dem zunehmend kriegslüsternden Westen rasant zugenommen und spätestens mit der westlichen Verhängung der „Sanktionen aus der Hölle“ hat sich die russische Zuwendung in Richtung Asien weiter beschleunigt. Diese Neuausrichtung ist durch gestärkte Beziehungen zu China, Indien und zu anderen asiatischen Nationen gekennzeichnet, was die Schaffung einer multipolaren Weltordnung erleichtert.

Die Bedeutung von BRICS

BRICS, ein Akronym für einen Wirtschaftsblock bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, repräsentiert eine kollektive Anstrengung, die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den politischen Dialog zwischen aufstrebenden Volkswirtschaften vor allem im Globalen Süden zu fördern, wobei auch europäische Staaten nicht ausgeschlossen sind, wie z.B. Ungarn, Serbien und die Türkei, die ebenfalls Interesse angemeldet haben. Die wichtigsten nicht-europäischen Länder, die offiziell einen Antrag gestellt oder Interesse an einem Beitritt zu den BRICS gezeigt haben, umfassen:

  1. Argentinien
  2. Algerien
  3. Bangladesch
  4. Ägypten
  5. Äthiopien
  6. Indonesien
  7. Iran
  8. Kasachstan
  9. Nigeria
  10. Saudi-Arabien
  11. Senegal
  12. Thailand
  13. Türkei
  14. Vereinigte Arabische Emirate
  15. Venezuela

Diese Liste spiegelt eine vielfältige Gruppe von Ländern aus verschiedenen Kontinenten und wirtschaftlichen Hintergründen wider, was auf den wachsenden Einfluss der BRICS als globalem Wirtschaftsblock hinweist. Die offizielle Erweiterung der BRICS wird jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich wirtschaftlicher Kriterien, geopolitischer Überlegungen und einem Konsens unter den derzeitigen Mitgliedsländern.

Für Russland ist BRICS eine Plattform zur Zusammenarbeit in wirtschaftlichen, politischen und sicherheitsrelevanten Fragen und bietet eine Alternative zu westlich dominierten Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.

Was die wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb von BRICS betrifft, so arbeitet Russland zusammen mit den anderen Gründungsmitgliedern an verschiedenen wirtschaftlichen Initiativen, einschließlich an der Neuen Entwicklungsbank (NDB), die Infrastrukturprojekte in den Mitgliedstaaten finanziert. Diese Zusammenarbeit reduziert die Abhängigkeit von westlichen Finanzsystemen und fördert das gegenseitige wirtschaftliche Wachstum.

BRICS bietet zugleich ein Forum für politischen Dialog, in dem Mitgliedstaaten globale Themen diskutieren und koordinieren. Diese kollektive Haltung stärkt Russlands Einfluss auf die Gestaltung internationaler Normen und Richtlinien. Zugleich stellt BRICS die Unipolarität der globalen Führung durch die US-diktierte „Regeln Basierte Internationale Ordnung“ in Frage, indem es z.B. gemeinsam mit China für eine ausgewogenere und inklusivere internationale Ordnung eintritt. Russlands Beteiligung unterstreicht sein Engagement für eine multipolare Welt und stellt damit für den Globalen Süden einen Gegenpol zur westlichen Hegemonie dar.

Die Rolle der Shanghai Cooperation Organization (SCO)

Die SCO, die 2001 von China, Russland und mehreren zentralasiatischen Ländern gegründet wurde, konzentriert sich auf politische, wirtschaftliche und sicherheitsbezogene Zusammenarbeit. Die Erweiterung der Organisation um Indien und Pakistan hat ihre Rolle in der regionalen Stabilität und Zusammenarbeit weiter gefestigt.

Die SCO betont die regionale Sicherheit durch gemeinsame Militärübungen und den Austausch von Geheimdienstinformationen. Für Russland ist diese Zusammenarbeit entscheidend im Kampf gegen Terrorismus, Separatismus und Extremismus in Zentralasien. Auch im wirtschaftlichen Bereich ist die SCO aktiv. Sie fördert die wirtschaftliche Integration unter den Mitgliedstaaten, indem sie Handel, Investitionen und Verkehrsverbindungsprojekte zwischen den Mitgliedern vorantreibt. Russland profitiert von dieser Integration durch die Verbesserung seiner Handelsrouten und wirtschaftlichen Beziehungen zu Asien.

Zugleich dient die SCO auch als diplomatische Plattform, auf der Russland mit anderen großen asiatischen Mächten, insbesondere China und Indien, in Kontakt treten kann. Dieses Engagement ist für Russlands breitere Strategie zur Balance des westlichen Einflusses von entscheidender Bedeutung.

Die Russland-China Partnerschaft

Der Eckpfeiler von Russlands Neuausrichtung nach Asien ist die strategische Partnerschaft mit China. Diese Beziehung, die durch gemeinsame Interessen und geopolitische Ziele gekennzeichnet ist, spielt sowohl in BRICS als auch in der SCO eine entscheidende Rolle. Sie ist praktisch der Kitt, der das Gebilde BRICS und SCO zusammenhält und mit jeder weiteren Vertiefung der russisch-chinesischen Beziehungen für weitere Anwärter auf Mitgliedschaft noch attraktiver macht.

Die wirtschaftliche Partnerschaft zwischen Russland und China umfasst umfangreiche Handelsabkommen, Energiekooperation und gemeinsame Infrastrukturprojekte. Die Power of Siberia-Gaspipeline und andere Energieprojekte unterstreichen die wechselseitige Abhängigkeit der beiden Nationen.

Zwischen Russland und China herrscht ein hoher Grad von Politischer Übereinstimmung, auch wenn das nicht für alle Probleme gilt, z.B. in den Beziehungen zu Vietnam. Bei Kerninteressen herrscht jedoch Konsens, was insbesondere bezüglich der Einschätzung der Aggressivität der USA und ihrer Vasallen gilt. Russland und China teilen auch ihre Ablehnung gegen die „Regel Basierten Internationalen Ordnung“, die der Westen seit Jahrzehnten den meisten Ländern der Welt mit Hilfe von wirtschaftlichen und finanziellen Erpressungen und Sanktionen oder gar mit militärischen Drohungen und Krieg aufgezwungen hat.

Russland und China verfolgen das gemeinsame Ziel, diese unipolare Ausbeuterwelt des Westens in eine multipolare Welt umzugestalten, wobei sie westlichen Interventionismus, egal welcher Art, strikt ablehnen. Diese Übereinstimmung stellt das Rückgrat der Zusammenarbeit in BRICS und der SCO dar.

Die militärische Zusammenarbeit umfasst ein breites Spektrum

Das umfasst z.B.

  • militärische Kooperation und Anpassung auf Gebieten wie Strategie und Taktik, wo für China aktuell die Lehren aus dem US-Stellvertreterkrieg in der Ukraine auf dem Lehrplan stehen.
  • Aber auch in anderen Bereichen hat Russland viel zu bieten, wie z.B. seine Weltführerschaft in integrierten Luftabwehrsystemen, samt Taktik ihrer Anwendung.
  • Im Bereich der elektronischen Abwehr und Kriegsführung liegen die Russen ebenfalls einsam an der Weltspitze.

In Zusammenarbeit mit der gigantisch-großen elektronischen Industrie Chinas und unter Nutzung deren Spitzentechnologien könnten die revolutionären militär-technologische Produkte der Russen gemeinsam mit China weiterentwickelt werden. Gegen die imperialistischen Raubtiere aus dem Westen könnte auf diese Weise die im Entstehen begriffene, friedlichere und gerechtere multipolare Welt auf Generationen hin unangreifbar gemacht werden.

Bei inzwischen regelmäßigen gemeinsamen Militärübungen verbessern Russland und China bereits seit geraumer Zeit ihre strategischen Fähigkeiten, um externe Bedrohungen, insbesondere aus dem Westen, abzuschrecken. Im Jahr 2023 fand z.B. das groß angelegte russisch-chinesische Marinemanöver vor der Küste von Wladiwostok unter dem Codenamen “Gemeinsames Meer 2023” statt. Diese Übungen konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Seeverteidigung, U-Boot-Abwehr sowie Such- und Rettungseinsätze.

Derart groß angelegte Marineübungen zwischen Russland und China sind inzwischen üblich. Sie zielen darauf ab, die Interoperabilität und strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Kriegsmarinen und auch russischen Luftstreitkräften zu verbessern, was die Vertiefung der militärischen Beziehungen zwischen Russland und China im Rahmen ihrer umfassenderen strategischen Partnerschaft widerspiegelt. Denn bei diesen integrierten Manövern kommen auf beiden Seiten auch militärische Spitzentechnologie zum Einsatz, deren streng geheimen Fähigkeiten gegenüber dem jeweiligen Partner offengelegt werden müssen, weil sonst im Ernstfall die unterschiedlichen Systeme nicht optimal gegen den Gegner zusammenarbeiten können.

Bei der Übung „Gemeinsames Meer 2023″ mussten z.B. Spitzentechnologien des chinesischen Flaggschiffs, auf dem sich der gemeinsame Kommandostand für das gesamte Manöver befand mit Einheiten der russischen Luftwaffe zusammenarbeiten, die ebenfalls über neuste, streng geheime Waffenfähigkeiten verfügten. Damit das funktioniert, müssen bereits im Voraus auch die neuesten militärischen Fähigkeiten der jeweiligen Waffensysteme offengelegt und in die russischen und chinesischen Computer der jeweiligen Kommandozentralen eingegeben werden. Nur so ist der kombinierte Einsatz der jeweiligen Waffensysteme möglich und nur so können Fehlentscheidung vermieden werden.

Die Tatsache, dass bei diesen Manövern streng geheime militärische Informationen ausgetauscht werden, zeigt auf welch hohem Niveau das gegenseitige Vertrauen zwischen dem chinesischen und russischen Militär angekommen ist.

Auswirkungen auf die Eurasische Geopolitik

Die Integration Russlands in BRICS und die SCO verändert die eurasische Geopolitik auf verschiedene Weise:

  • Erstens, diese Organisationen fördern eine stärkere Integration innerhalb Eurasiens, indem sie die Konnektivität und wirtschaftliche Interdependenz unter den Mitgliedstaaten verbessern. Russland spielt eine zentrale Rolle bei dieser Integration und nutzt seine geografische und strategische Position.
  • Zweitens, die Sicherheitskooperation innerhalb der SCO bietet ein Gegengewicht zum Einfluss der NATO in der Region. Russlands Führungsrolle in der SCO stärkt seine Position als wichtiger Sicherheitsakteur in Eurasien.
  • Drittens, durch die SCO erhält Russland erheblichen Einfluss in Zentralasien, einer Region, die für seine Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen von entscheidender Bedeutung ist. Dieser Einfluss ist gewichtig für die Abwehr potenzieller Bedrohungen und die Förderung regionaler Stabilität.
  • Viertens, Im Gegensatz zu dem absteigenden Europa repräsentiert BRICS eine Koalition großer aufstrebender Volkswirtschaften, die sich für die Interessen des globalen Südens einsetzen. Russlands Beteiligung unterstreicht sein Engagement für die Solidarität des globalen Südens und stellt die Dominanz der westlichen Mächte in Frage.

Russlands strategische Neuausrichtung nach Asien und seine aktive Teilnahme an BRICS und der SCO stellen eine bedeutende Entwicklung im Widerstand gegen den westlichen Einfluss dar. Diese Allianzen fördern in den wichtigsten Wachstumsregionen der Welt die wirtschaftliche Zusammenarbeit, die sicherheitspolitische Zusammenarbeit und den politischen Dialog und tragen zur Bildung einer multipolaren Welt bei. Europa, unter Führung der EU in Brüssel, die ihre Befehle aus Washington bekommt, hat sich aus diesen florierenden Märkten der Zukunft selbst ausgeschlossen, während Russland seine Beziehungen zu asiatischen Nationen stärkt und sich in diese Organisationen integriert. Damit erhöht es seinen geopolitischen Einfluss und trägt zu einer ausgewogeneren und inklusiveren globalen Ordnung bei. Die Auswirkungen auf die eurasische Geopolitik sind tiefgreifend und verändern die regionalen Dynamiken, beenden die Unipolarität der westlichen Hegemonie und stellen Europa abgeschlagen in die Ecke.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: justit / Shutterstock.com

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Kommentare (4)

4 Kommentare zu: “Russlands geopolitische Strategie in Richtung Asien und „Globalen Süden“ | Von Rainer Rupp

  1. Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

    Während die Länder des Südens Fortschritt, Kooperation und Zusammenarbeit forcieren, herrscht im Abendland die Abrißbirne.
    Nun wurden gar Zinsen aus den Erträgen der Russischen Banken , welche die Fa EU einfach mal eben gesperrt hat, übernommen für eigene Zwecke wie Ukraine.
    Man tut alles, um die Verbindung zu Russland auf Jahrzehnte zu zerstören.

    Aus Sicht des einfachen Mannes heizt der sein Häuschen wieder mit Holz, weil das billiger ist als Öl. Der ganze Umbau kostet Geld, und in ein paar Jahren ist es wieder umgekehrt . So wird die eigene Bevölkerung verarscht und an der Nase rumgeführt. Ausgenommen bis es nicht mehr geht, von einer Kaste der Parteibonzen, die jene der DDR weit übertrifft.
    Die haben die Leute wenigstens leben lassen, Aber diese Ignoranten tun alles um frontal den Eisberg zu treffen. Dafür werden sie offensichtlich bezahlt.
    Also zurück ins Mittelalter mit Holzheizung(natürlich gibt es sehr gute, moderne Holzheizungen mit über 90 Prozent
    Wirkungsgrad) und Pferdefuhrwerk, weil die Autoindustrie bald kaputt ist. Denn der Audi 100 mit einem Verbrauch von 1,5 Litern durfte in den 80 ziger Jahren nicht gebaut werden. Was alles möglich wäre-heute könnten wir lange die Raumenergie /Freie Energie der Schaubergers und Nikola Teslas haben, welche die schon vor 100 Jahren entwickelt haben.
    Stattdessen wird mit Holz geheizt und die so wichtigen Wälder werden teils dafür gerodet

    Wenn der Wind sich dreht, und das tut er schon, sollte die Menschheit diese Bagage für den nicht stattfinden Fortschritt seit 100 Jahren verantwortlich machen-auch finanziell.

  2. Osterei sagt:

    BRICS wurde von Jim O’Neill geprägt, dem Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs (lt. Wikipedia) und trat 2011 zum ersten Mal zusammen.
    Da hätte ich doch gedacht, dass Deutschland sofort beitreten müsste, denn dort läuft das Geschäft der Zukunft, ebenso wie im chinesischen "Belt and Road" – Projekt.
    Leider hat sich Deutschland, hat sich die EU schmollend in die Ecke der Verlierer begeben und zieht sich immer tiefer in diese zurück (Mein Bild: Ein Closchar unter der Brücke).
    Zur Ergänzung des Artikels von Rupp empfehle ich diesen Artikel auf den Nachdenkseiten:
    "Stimmen aus Ungarn: Die Verabsolutierung des Krieges in der Ukraine"
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=118736
    Wie es den Anschein hat, sind Orban (Ungarn) und Fico (Slowakei) die einzigen europäischen Spitzenpolitiker, die noch über die Fähigkeit zu denken verfügen. Der Rest hat diese Fähigkeit längst verloren (verkauft?).

    • Denken können die (fast) alle, aber nur an sich und die eigene Tasche. Und die wird nie voll, genauso wenig wie der Hals.
      Orban ist jetzt auch kein so unbeschriebenes Blatt aber er denkt zumindest auch an die Interessen seines Landes und seines Volkes. Und das tut Fico auch.
      Die anderen haben nicht ihr Denkvermögen verkauft sondern ihr Gewissen. Für paar Silberlinge.j
      Wie ich hier irgendwann, irgendwo schrieb, jeder wird früher oder später seine gerechte Strafe bekommen. Für das, was er getan hat und auch für das, was er nicht getan hat aber hätte tun müssen.
      Leider ist es auch so, dass man sehr oft nicht selbst für seine Sünden sühnt sondern da müssen die mehr oder weniger unschuldigen Nachkommen dafür gerade stehen.

    • _Box sagt:

      Gewiss denkt er an irgendwelche Interessen, dazu ist diese Kaste schließlich da:

      The Hungarian election was free but not fair, because it was held under a system that international observers have rightly described as electoral autocracy. Those falling for Orbán’s self-advertising as an “illiberal democrat” have bought into the idea that democracy is real so long as the ruling party does not openly stuff the ballot boxes. But democracy requires more than fraud-free elections; it also requires the effective use of essential rights, not least a free media environment in which parties can make their case to citizens. This is hardly possible when the main opposition candidate gets only five minutes on state television during the entire campaign, as happened in Hungary. Those who point out such fundamental flaws are not denying that Orbán’s party, Fidesz, has genuine popular support. But any outcome on such a grotesquely uneven playing field, they argue, cannot be taken at face value. Orbán’s international admirers look a lot like what used to be called useful idiots. In the twentieth century, countless books were produced to shame intellectuals who let themselves be duped into declaring the Soviet Union a socialist paradise. Today, some want to believe that Hungary is a model for a social conservatism that has broken with free-market pieties. But while Orbán does wield state power ruthlessly and rapaciously (as Trump always dreamed of doing), he uses that power mostly to enrich Hungary’s oligarchs. Meanwhile, the country’s public-health system is chronically underfunded, and the lives of the already vulnerable (such as the homeless) have turned into a living hell. (Although Hungary and Poland are often lumped together as the two quasi-authoritarian spoilers within the EU, Poland’s right-wing populist government does at least have a social agenda.)

      Hungary is also a convenient echo chamber for self-declared champions of academic freedom. There they can whine about “cancel culture” in front of the prime minister who forced Central European University out of the country, and who invited China’s Fudan University to open a branch in the Hungarian capital. As with the ideological battles of the twentieth century, political narcissists can always find their parochial problems reflected, and seemingly solved, in the mirror of some other country. Then as now, they are blind to the colossal failures of political judgment that result from their distorted views.
      Yet in some ways, the category of useful idiots no longer seems apt, because Orbán’s defenders seem well aware that the criticisms leveled against their champion – namely, that he presides over a regime of unbridled venality – are well founded. Whenever this comes up, they faithfully copy Orbán’s own strategy by diverting the debate immediately to their favorite subject: their supposed victimization at the hands of nefarious liberal globalists and progressives, going so far as to accuse the latter of “soft totalitarianism.”
      (…)
      Many Orbán admirers are not idiots, nor do they rely on the argument that Hungary’s socialist governments were also corrupt. That is true, but their failings pale in comparison to a dozen years of Orbán’s industrial-scale looting – again, something that one would have thought conservatives promoting “virtue” cared about. The latest wave of self-consciously anti-liberal commentary about Hungary has been clarifying. It has shown that when the chips are down, and when the childish Twitter trolling of liberals stops, anti-liberals find corruption and autocracy to be acceptable.

      Aus:
      The Treason of the Conservatives
      Apr 13, 2022
      Jan-Werner Mueller

      By championing Hungarian Prime Minister Viktor Orbán and his model of venal “conservative” rule, Western critics of liberalism have clarified where they really stand. When the chips are down, they would be more than willing to sacrifice democracy and sanction industrial-scale theft.

      https://www.project-syndicate.org/commentary/treason-of-western-conservatives-illiberalism-at-any-price-by-jan-werner-mueller-2022-04

      Ach ja:

      Hungary to offer optional 3rd COVID-19 vaccine dose, prime minister says
      By Staff Reuters
      Posted July 16, 2021

      Hungary will offer the option of taking a third dose of a COVID-19 vaccine from Aug. 1 and will make coronavirus vaccines mandatory for all healthcare workers, Prime Minister Viktor Orban told state radio on Friday.

      Orban said doctors will decide which vaccine people should take as a third dose, and it should come at least 4 months after the second shot, unless doctors advise otherwise.

      Hungary, a country of 10 million, has been among the fastest countries in the European Union to inoculate the public, as the only EU state to widely deploy Russian and Chinese vaccines before they received approval from the bloc’s regulator. It has also used Western-made shots from Pfizer, Moderna and AstraZeneca.

      As of Thursday, Hungary had inoculated more than 5.55 million of its people, while the number of total cases rose to 808,661 with 30,013 deaths.

      The vaccination drive has slowed in the past weeks. Orban has said that in the first days of September, before the school year start, vaccines will be offered to children aged 12 to 16 at all schools.

      https://globalnews.ca/news/8032891/covid-hungary-3rd-vaccine-dose/

      Ach Geopolitik, ja im großen und ganzen ist man sich da einig, hat auch was mit Interessen zu tun, aber auch nicht mit denen von Land (wie kann das überhaupt eigene Interessen haben?) und Leuten:

      Putin calls for "full-scale implementation" of digital ruble
      The Bank of Russia's CBDC has proven its "efficiency and functionality"
      Edward Slavsquat
      Jul 18, 2024

      Praising the “efficiency and functionality” of the Bank of Russia’s CBDC, Russian President Vladimir Putin instructed his government on Wednesday to prepare for the widespread introduction of the digital ruble.

      “Now we need to take the next step, namely: move to a broader, full-scale implementation of the digital ruble in the economy, in business activities and in the financial sector,” Putin said during a meeting on economic issues.

      Since August 2023, the Bank of Russia has been conducting a pilot program for the digital ruble involving 12 banks, 600 individuals and 22 trade service enterprises. The program will be expanded in September to include an additional 20 credit institutions. Participants will be able to make payments via QR code during the second phase of testing.

      The law on the digital ruble was adopted in July 2023, designating the Bank of Russia’s CBDC as the third form of national currency. The CBDC will be introduced into the economy beginning in 2025.

      Despite widespread opposition to the digital ruble from across Russia’s political spectrum, the Bank of Russia and its media cheerleaders claim that the traceable, programmable, centralized digital token will help bypass sanctions and fight corruption through greater financial transparency.

      However, Moscow already has an alternative to SWIFT that can be used to circumvent sanctions, and the Bank of Russia already has the ability to monitor all money transfers in the country.

      On Russian Telegram channels, reactions to Putin’s call for the “full-scale implementation” of the digital ruble were mostly negative.

      The good news is that the Russian government might be too incompetent to fulfill Putin’s dream of a CBDC paradise.

      “Considering the fantastic ability of the Russian authorities to fail any projects, skepticism about [the widescale adoption of the digital ruble] does not dissipate,” Russian commentator Anatoly Nesmiyan observed.

      https://edwardslavsquat.substack.com/p/putin-calls-for-full-scale-implementation

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