Starke Mieterhöhungen in deutschen Großstädten – Woher kommen die hohen Mieten | Von Christian Kreiß

Ein Standpunkt von Christian Kreiß.

Starke Mieterhöhungen

Am 25.7.2023 veröffentlichte der US-amerikanische Immobilienspezialist JLL aktuelle Zahlen zur Mietpreisentwicklung in den acht deutschen Metropolen. <1> Die Zahlen wurden von praktisch allen deutschen Leitmedien aufgegriffen: ZDF berichtete darüber unter dem Titel „Studie: Mieten in Großstädten stark gestiegen“ <2>, Zeit Online: „Angebotsmieten haben sich im ersten Halbjahr erneut verteuert“. <3> ProSieben titelte: „Mietpreise in deutschen Großstädten explodieren: Kein Ende in Sicht“. <4>

Gemäß der Studie haben sich die Mieten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im ersten Halbjahr 2023 im Durchschnitt um 6,7% gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 erhöht. Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Preisanstieg nur 3,7% betragen, der Mietpreisanstieg hat sich also deutlich beschleunigt. Am stärksten waren die Mieterhöhungen in Berlin mit 16,7%, gefolgt von Leipzig mit 11,1%, während die Mieten in Stuttgart um 1,3% gesunken sind.

Gegenüber 2018 haben sich demnach die Mieten in Berlin um 50% erhöht, in Leipzig um 29%, Köln 28%, Hamburg um 21%, Düsseldorf 17%, München 16%, Frankfurt 11% und in Stuttgart um 7%. Im gleichen Zeitraum, vom 1.Quartal 2018 bis zum 1.Quartal 2023 hat sich das nominale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um 21,7% erhöht, <5> die Nominallöhne sind um 14% gestiegen, <6> die Reallöhne um 4,8% gesunken. <7> Für die meisten Bundesbürger in den Metropolregionen ist Mietwohnen in den letzten fünf Jahren also deutlich teurer geworden.

Als Hauptgrund für die sich beschleunigende Mieteninflation nennt JLL eine „enorme Angebotsknappheit“ in den großen Städten, „die sich durch den stockenden Wohnungsbau noch verstärken wird“, da das Ziel der Bundesregierung, pro Jahr 400.000 Wohnungen fertigstellen zu lassen, „nicht realisierbar“ sei. Im Gegenteil weise die „deutlich sinkende Zahl an Baugenehmigungen“ darauf hin, dass man dieses Ziel „auf längere Zeit“ nicht erreichen werde. „Ein Ende der Mietanstiege ist daher nicht in Sicht“, so JLL. <8>

Woher kommen die hohen Mietbelastungen für die Haushalte?

Worauf der große börsennotierte US-Konzern naheliegenderweise nicht hinweist, ist, warum die Mieten, ganz unabhängig von den derzeitigen Mietsteigerungen ein so hohes Niveau haben.

Laut Statistischem Bundesamt gaben die etwa 20 Millionen Hauptmieterhaushalte 2022 in Deutschland durchschnittlich 27,8% ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Kaltmiete aus. <9> Also mehr als ein Viertel ihres monatlich verfügbaren Geldes wird für Wohnen ausgegeben. Dazu kommen dann noch die Ausgaben für Heizung, warmes Wasser und Strom. Rund 1,5 Millionen Haushalte hatten eine Mietbelastung von über 50%, weitere 1,6 Millionen Haushalte eine Mietbelastung von 40 bis 50%. Also etwa jeder sechste Mieterhaushalt hatte eine Zahlungslast von über 40%. In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern war die Mietlast mit 28,9% höher als in mittleren oder kleinen Städten.

Warum ist der Anteil der Mieten an den Haushaltsausgaben so hoch? Warum zahlen 20 Millionen Mieterhaushalte, also knapp die Hälfte aller 40,9 Millionen Haushalte in Deutschland <10> mehr als ein Viertel ihres monatlich verfügbaren Geldes nur für die Kaltmiete? Die Beantwortung dieser Frage kann man sich gut an Hand des Beispiels Vonovia ausrechnen.

Beispiel Vonovia

Vonovia ist das größte deutsche Immobilienunternehmen, das Wohnungen vermietet. Es bewirtschaftet derzeit mit knapp 16.000 Beschäftigten 488.000 Wohnungen in Deutschland. <11> Die durchschnittliche Monatsmiete lag 2022 bei 7,49 Euro pro Quadratmeter, das waren 3,3% mehr als 2021. Die Umsatzerlöse aus Vermietung beliefen sich 2020 auf 3,07 Milliarden Euro, <12> 2021 auf 3,465 Milliarden Euro, 2022 waren es 4,725 Milliarden. Die Mieteinnahmen stellen den Großteil der liquiditätswirksamen regulären Konzerneinnahmen dar. <13> Letztlich kommt langfristig betrachtet der größte Teil aller liquiditätswirksamen Umsätze und Gewinne von Vonovia aus Mietzahlungen.

Für das Jahr 2020 wurden 954 Millionen Euro Dividende ausgeschüttet, für das Jahr 2021 1.289 Millionen und für 2022 676 Millionen Euro. Setzt man die Dividendenauszahlungen ins Verhältnis zu den Mieteinnahmen, so stellt sich heraus, dass sie 2020 31% der Mieteinnahmen betrugen, 2021 37,2% und 2022 14,3%. 2020 wurden also 31% der Mieteinnahmen an die Aktionäre ausgeschüttet, 2021 37,2% und 2022 14,3%. Die zum großen Teil internationalen Aktionäre wissen im Normalfall nicht, wo die Wohnungen sind, aus denen sie die Dividende beziehen.

Angenommen, Vonovia wäre nicht eine börsennotierte Aktiengesellschaft, sondern eine Wohnungsgenossenschaft ohne Gewinnerzielungsabsicht und ohne Dividenden auszuzahlen, so hätten die Mieten der Vonovia-Miethaushalte 2020 um 31% niedriger sein können, 2021 hätten die Mieten um 37% und 2022 um 13% niedriger sein können.

Über die drei betrachteten Jahre hin hätten also die Mieten bei Wegfall der Dividendenauszahlungen im Durchschnitt um mehr als ein Viertel (27,5%) gesenkt werden können. Die Mieten hätten bei 5,44 Euro pro Quadratmeter liegen können statt bei 7,50 Euro. Anders ausgedrückt: Die Mieter leiteten im Durchschnitt dieser drei Jahre mehr als ein Viertel (27,5%) ihrer Mietzahlungen direkt an die Aktionäre weiter, die dafür nicht arbeiten müssen, die auch nicht wissen, wo die Wohnungen genau sind und auch nicht wissen, wer darin wohnt, weil Dividendenzahlungen automatisch leistungs- und wissenslos überwiesen werden. Die Mieter zahlten also beispielsweise statt einer Monatsmiete von 650 Euro 900 Euro, damit die Aktionäre ihren Anteil abbekommen.

Dies sind alles Zahlen ohne Berücksichtigung von Steuern. Berücksichtigt man einen Gewinnsteuersatz von 30%, heißt das, dass von den Mietern noch deutlich mehr Miete bezahlt werden muss, um die Dividende zu ermöglichen: Um einen Euro Dividende nach Steuern zu ermöglichen, müssen 1,4 Euro Gewinn vor Steuern erzielt werden. <14> Das bedeutet, dass die Mieter in Wirklichkeit einen noch deutlich höheren Aufschlag für die Ermöglichung der Dividenden an die Großaktionäre bezahlen mussten. Wenn die Wohnungen von Vonovia in der Hand einer Genossenschaft ohne Gewinnerzielungsabsicht wären, könnten demnach die Mieten sofort um etwa 40% gesenkt werden.

Kurz: Die Mieter zahlen einen erheblichen Aufschlag, nur um die Dividenden zu ermöglichen. Statt einer Monatsmiete von 900 Euro wären vermutlich deutlich unter 600 Euro Miete möglich, wenn man den Transfer von den Mietern zu den Aktionären beenden würde. <15>

Nun könnte man die Frage stellen: Warum müssen die Mieter einen derart hohen Aufschlag an die Großaktionäre zahlen? Die Bewohner der Vonovia-Wohnungen sind im Durchschnitt Menschen mit wenig Vermögen und vergleichsweise niedrigen Einkommen, die Aktionäre von Vonovia im Normalfall sehr vermögend und sehr einkommensstark. Warum findet hier tagtäglich für das Grundlebensbedürfnis Wohnen ein Transfer von den Armen zu den Reichen statt? Warum wird hier täglich ein Tribut, eine Abgabe entrichtet von den einkommensschwachen Mietern zu den einkommensstarken Vermieter-Aktionären?

Denkt man diese Frage zu Ende, so ergibt sich als Ergebnis: Wir haben in Deutschland (und in den meisten anderen Ländern) gar kein Mietproblem, sondern ein Problem des Boden- und Immobilieneigentums. Dadurch, dass Boden und Immobilien sehr ungleich verteilt sind, ergibt sich der oben berechnete Mietaufschlag von über 40%. Denn dieses Tributsystem gilt nicht nur für Vonovia. Es gilt grundsätzlich für alle Mietverhältnisse. Allerdings sind bei weitem nicht alle Vermieter so renditegierig wie börsennotierte Unternehmen. Vonovia muss aus den Mietern rausholen, „was geht“, sonst sinkt der Aktienkurs in den Keller. Dann wird der Vorstand durch die Großaktionäre ausgewechselt gegen einen, der mehr aus den Mietern herausholen kann. Das sind die Börsengesetze.

Die Gretchenfrage: Die Bodenrenten

Diese Fragen führen uns zu einem Grundproblem des deutschen (und internationalen) Immobilienmarktes. Ein großer Teil der Mieten stellt so genannte Rentenzahlungen dar: „Bodenrenten sind leistungslose Einkünfte, die sich aus den Vorteilen des Standorts bei Lage, Nutzungsintensität und Qualität ergeben“ <16>, wie die Bodenspezialisten Dirk Löhr et al. 2021 schreiben. Bei Vonovia heißt das konkret: Nachdem alle Arbeiten, alle Leistungen erbracht sind, Reparaturen, Wartungen usw. und alle Zinsen für die Kredite bezahlt sind, bleibt ein Nettogewinn übrig, der nichts mehr mit Leistung oder Arbeit zu tun hat, sondern der leistungslos dadurch entsteht, dass man im Grundbuch steht und die Hand aufhalten kann, andere zur Zahlung zwingen kann, weil die anderen Menschen einfach Boden brauchen, um leben zu können.

In Deutschland beliefen sich die Bodenerträge 2017 auf etwa 400 Milliarden Euro <17>, die zum großen Teil Bodenrenten darstellen. Das ist erheblich mehr, als der damalige Bundeshaushalt von etwa 330 Milliarden Euro <18>. Es geht hier also nicht um „peanuts“, sondern um mächtige Geldtransfers von sehr vielen ärmeren an sehr wenige sehr wohlhabende Menschen, die dafür gezahlt werden, dass jemand im Grundbuch steht oder Aktien von Wohngesellschaften hält – ohne irgendetwas dafür zu arbeiten oder zu leisten.

Letztlich findet hier ein perfekter, geräuschlos funktionierender Transfer „von Arbeit nach reich“, von vielen zu sehr wenigen statt. Denn sowohl der Aktienbesitz wie der Besitz von Grund und Boden ist äußerst ungleich verteilt und sehr stark konzentriert bei einer recht kleinen Gruppe von sehr wohlhabenden Menschen. <19>

Monopoly im Alltagsleben

Da man für alles und jedes Grund und Boden braucht, zum Wohnen, Arbeiten, für Freizeit, Fortbewegung, Essengehen, Einkaufen usw., sind die Bodenrenten in Form von Mieten und Pachten garantiert. Sie stellen eine Knappheitsrente dar, für die man nichts tun muss – außer im Grundbuch zu stehen. Es ist wie beim Monopoly-Spiel: Fast egal, auf welches Feld man kommt, man muss dafür zahlen. Wenn man selber keine Straßen und Häuser hat, wie das bei der Mehrheit der Menschen in Deutschland der Fall ist, zahlt man alles an die anderen. Hat man ein wenig Grundbesitz, bekommt man auch ein wenig Einnahmen ab. Hat man viele Straßen und viele Häuser bzw. Hotels darauf, dann verdient man so richtig viel. Und diejenigen, die viele Immobilien haben, bekommen durch die Zahlungen der anderen immer noch mehr dazu. Und so ist es auch im wirklichen Leben, wie beispielsweise Zahlen aus den USA zeigen, wo sich der Bodenbesitz in den letzten 10 Jahren immer stärker bei den größten 100 Landeigentümern konzentriert hat. <20>

Letztlich liegt der Grund für die permanent steigenden Bodenpreise und damit auch für die ständig steigenden Mieten darin, dass Boden ein nicht vermehrbares, „superiores Gut“ ist (ein Gut, das man bei steigendem Einkommen vermehrt nachfrägt). Bei offiziellem Wirtschaftswachstum steigt daher der Bodenpreis von ganz allein und automatisch stärker als die Wachstumsrate des nominalen Sozialproduktes – ohne dass man irgendetwas dafür tun muss.

Die Zahlungen für die Bodenrenten fließen nicht nur durch die Mieter, sondern auch durch jeden Produkt- und Dienstleistungskauf. So sind beispielsweise in jedem Produkt, das wir kaufen, Bodenrenten in Form von Mieten oder Pachten als Teil des Kaufpreises enthalten. Mit jedem Produkt, das wir kaufen, zahlen wir die Bodenbenutzung, die für seine Erstellung nötig ist, mit, ob wir es wissen oder nicht und ob wir es wollen oder nicht. <21> Also auch die Familien, die in ihren eigenen vier Wänden wohnen und keine Miete überweisen, zahlen tagtäglich Bodenrenten an die Bodeneigentümer.

John Maynard Keynes über „funktionslose Investoren“

Die geschilderten leistungslosen oder Rentier-Einkommen kritisierte schon 1936 der berühmte Volkswirt John Maynard Keynes in seiner bahnbrechenden „General Theory“ scharf. Er sieht in dem Rentier-Kapitalismus keinen Sinn und bezeichnet Investoren, die Renten-Einkommen beziehen als „funktionslose Investoren“ („functionless investors“), also sinnlose Investoren, die keinen Beitrag zum Wohlergehen in der Ökonomie leisten. Er spricht dabei explizit von solchen Eigentümern, die Bodenrenten (in Form von Mieten oder Pachten) erhalten. Solche funktionslosen Investoren müssten laut Keynes verschwinden, weil sie keinen ökonomischen Zweck erfüllen und dürften nicht länger einen Bonus erhalten. <22> Genau das tun aber letztlich die großen Aktionäre von Vonovia und von allen anderen börsennotierten Aktienunternehmen sowie die großen Immobilieneigentümer. Sie bekommen zu Lasten der Mieter permanent leistungslose Renteneinkommen, selbst ihre Urenkel. Wollen wir das? Ist das fair?

Der Präsident des Deutschen Mieterbundes Lukas Siebenkotten sagte im Mai 2022: „Am Ende zahlen alles die Mieterinnen und Mieter, das ist das Geschäftsmodell von Vonovia und Co., […] das Geschäftsmodell börsennotierter Wohnungskonzerne sei unsozial und spekulativ”. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Dieses „Geschäftsmodell“ ist asozial und unmoralisch. Es ist ein Tributsystem, das dafür sorgt, dass die ärmere Hälfte der Bevölkerung an die reichsten 10%, insbesondere an die obersten 1% ständig leistungslose Einkommen schaufelt. Letztlich liegt hier eine strukturelle Übervorteilung der weniger wohlhabenden Menschen vor zu Gunsten einer kleinen, sehr wohlhabenden Oberschicht, die dieses System durch geschickte und gutbezahlte Lobbyarbeit politisch und durch starken Kapitaleinfluss auf die großen Medienhäuser auch medial zu stabilisieren weiß.

Ein Lösungsvorschlag

Wenn wir unser Mietproblem lösen wollen, sollten wir daher an die Frage der Bodenverteilung gehen. Man könnte beispielsweise ganz einfach eine progressive Bodenabgabe einführen: bis 3 Millionen Euro Marktwert an Grund- und Immobilienbesitz pro natürlicher Person keine Abgabe. Bis 10 Millionen 1% Abgabe pro Jahr. Bis 30 Millionen 2% Abgabe p.a. Bis 50 Millionen 3%. Ab 50 Millionen 4% pro Jahr. Eine ähnliche progressive Abgabe könnte man für Unternehmen, die nicht betriebsnotwendiges Immobilienvermögen vermieten, einführen. Die Einkünfte könnte man für Transfers an die Mieter und für Neubauten von Wohnungen verwenden. Dadurch würden die Mieten erheblich und dauerhaft gesenkt werden.

Angaben zum Autor:

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für BWL mit Schwerpunkt Investition, Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von sieben Büchern: Gekaufte Wissenschaft (2020); Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft (2019); BWL Blenden Wuchern Lamentieren (2019, zusammen mit Heinz Siebenbrock); Werbung nein danke (2016); Gekaufte Forschung (2015); Geplanter Verschleiß (2014); Profitwahn (2013). Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD). Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen. Mitglied bei ver.di und Christen für gerechte Wirtschaftsordnung. Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de

Quellen

<1> https://www.jll.de/de/presse/Angebotsmieten-fuer-Berliner-und-Leipziger-Wohnungen-legen-zweistellig-zu
<2> https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/studie-mietmarkt-mieten-metropolen-100.html
<3> https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-07/angebotsmieten-erstes-halbjahr-2023?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
<4> https://www.prosieben.de/serien/newstime/news/mietpreise-in-deutschen-grossstaedten-explodieren-kein-ende-in-sicht-311419 
<5> https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Tabellen/bruttoinlandsprodukt-viertel-jahr-bip.html, eigene Berechnung
<6> https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/_inhalt.html#_xbht4jb9j, eigene Berechnung
<7> https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnindex.html#134644, eigene Berechnung
<8> https://www.jll.de/de/presse/Angebotsmieten-fuer-Berliner-und-Leipziger-Wohnungen-legen-zweistellig-zu
<9> https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_129_12_63.html#:~:text=WIESBADEN%20%E2%80%93%20Im%20Jahr%202022%20haben,verbrauchsunabh%C3%A4ngiger%20Betriebskosten)%20am%20Haushaltsnettoeinkommen%20an
<10> https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/_inhalt.html
<11> Geschäftsbericht 2022 Vonovia SE
<12> Geschäftsbericht 2021 Vonovia SE
<13> Geschäftsbericht 2020 Vonovia SE
<14> 1,4 Euro Gewinn minus 30% Steuer (0,42 Euro) = 0.98 Euro Netto-Gewinn nach Steuern.
<15> 900 Euro Miete minus 40% = 540 Euro
<16> https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s10273-021-2877-6.pdf
<17> https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s10273-021-2877-6.pdf
<18> https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2017/02/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-5-Ausgaben-Einnahmen-Bundeshaushalt-2017.html
<19> Vgl. Kreiß, Mephisto-Prinzip, S. 42ff. Zur Verteilung von Grund und Boden in Deutschland gibt es m.W. keine belastbaren Zahlen. Die Bodenverteilung ist laut dem Spezialisten Dirk Löhr „eines der bestgehüteten Geheimnisse Deutschlands“. In Österreich besitzen die 100 reichsten Familien 10 Prozent des Grund und Bodens (www.trend.at 5.7.2019), in den USA besitzen die 100 größten Bodeneigentümer 40 Millionen acres Land, das entspricht etwa der Größe Floridas. 10 Jahre zuvor waren es noch 30 Millionen acres gewesen (www.inequality.org 23.Sep.2019), der Multimilliardär Bill Gates ist laut „Forbes“ vom 14.1.2021 der größte Eigentümer von Agrarland in den USA
<20> www.inequality.org 23. Sep. 2019
<21> Vgl. Kreiß, Mephisto S.42ff.
<22> Keynes, John Maynard (1964, (Erstveröffentlichung 1936)): The General Theory of Employment, Interest and Money, New York, S.376: “I see, therefore, the rentier aspect of capitalism as a transitional phase […] that the euthanasia of the rentier, of the functionless investor, will be nothing sudden […] so that the functionless investor will no longer receive a bonus”.
<23> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/steigende-mieten-vonovia-inflation-101.html, Mai 2022

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Kommentare (35)

35 Kommentare zu: “Starke Mieterhöhungen in deutschen Großstädten – Woher kommen die hohen Mieten | Von Christian Kreiß

  1. nierentee sagt:

    Es wäre ganz einfach dagegen vorzugehen und dem ein Ende zu bereiten! Eine Mieterhöhung ist immer Zustimmungspflichtig, d.h. liegt keine Zustimmung vor, muss der Vermieter auf Zustimmung klagen und das muss er für jede einzelne Mietpartei machen und das kostet ihn Geld. Solche Verfahren müssen zudem auch innerhalb von 3 Monaten veranlasst werden. Bei dem derzeitigen Krankenstand und Effizienz in der Justiz wird ihm das kaum gelingen.

    Einfach Mal Mut haben und NEIN sagen bzw. Mieterhöhungen unbeantwortet lassen! Sogar handeln hat Aussicht auf Erfolg und zur Not kann man immer noch Nachzahlen…

    Hätten das mehr Menschen die letzten 20 Jahre gemacht wäre Immobilienbesitz, in dem man nicht selbst wohnt, in Deutschland nicht mehr so populär und die Mieten auf einem verträglichen Niveau geblieben. Es liegt also viel an den Mietern, weil sie zu dumm und faul sind!

  2. Mit Verlaub Prof. Kreiß, Sie sind ein Dummschwätzer. Immer wieder sprechen Sie von "leistungslosem Einkommen", wenn Sie über Mieteinnahmen referieren. Ich bin Vermieter und meine Immobilien sind nicht vom Himmel gefallen, sondern ich habe dafür kräftig gespart und habe hierfür enorme Vorleistungen vollbracht. Wenn Sie in dem Zusammenhang von "leistungslosem Einkommen" sprechen ist das eine Frechheit.
    Und Ihre Lösung des Problems ist ebenso bescheuert. Die Kosten, welche hierbei entstehen ,werden die Vermieter natürlich wieder an die Mieter weitergeben.
    Wenn Sie Ihren Studenten so einen Mist erzählen, haben diese die besten Voraussetzungen im Wirtschaftsministerium anzufangen.

  3. Charly1 sagt:

    Wohnungslosigkeit ist die Spitze der Wohnungsarmut in Deutschland. 960.000
    Menschen sind ohne Wohnung, bis 2023 drohen sogar 1,4 Millionen Menschen
    wohnungslos zu sein.
    Die Bundesarbeitsgemeinschaft schätzt, dass inzwischen 32.000 Kinder und
    Jugendliche wohnungslos sind.
    Am Ende werden die Menschen den Herrschern zu Füßen liegen und sagen:
    "Macht uns zu euren Sklaven, aber füttert uns"
    Die Sklaven werden ihre Knechtschaft lieben.

    • Wenn die Herrschenden es nicht mehr schaffen, die von ihnen Ausgebeuteten zu versorgen, wird es eine Revolution geben.
      Steht doch schon so im "Kommunistischen Manifest" von Karl Marx und Friedrich Engels.

  4. zurfall sagt:

    aber, aber….die Mieter zahlen noch viel mehr. Vonovia ist ja auch noch Sponsor eines Fußballtretervereins. Diese Aufwendungen sind sicherlich abzugsfähige Betriebsausgaben und schmälern den Gewinn entsprechend. Die Mieter zahlen also auch noch die fürstlichen Gehälter der Fußballtreter. Tja, genommen wird halt immer gerne, egal von welcher Seite. Der eine oder andere Mieter wird sicherlich auch noch die Eintrittskarte in das Stadion bezahlen um den von ihm mitgesponserten Verein beim Fußballtreten zu bestaunen um danach in seine teure Mietwohnung zurück zu kehren und den hohen Mietpreis zu beklagen. Alles sehr verworren. Es trifft halt immer wieder die kleinen, die sich nicht wehren können. Davon lebt das System und seine Günstlinge.

  5. „Blackrock und Co.“ sind die Hauptaktionäre der größten Wohnungsgesellschaften (Vonovia SE, Deutsche Wohnen, LEG,…) in Deutschland.
    Sie haben sie von sogenannten "US-Heuschrecken", die mit der Schröder Regierung ins Land einfielen, übernommen – wie ein Trichter, der eben alles nach "oben" absaugt.

    werner rügemer – BR#D BlackRock in Deutschland
    https://www.youtube.com/watch?v=JnJxBt0K09o&list=PLefYHty6SMyNzJ0iCYJk_nXVsNwifu7Fg&index=17&t=5530s

    „Blackrock und Co.“ sind Raubwerkzeuge der Plutokratie:
    Hinter „BlackRock und Co.“ (die ca. 10 weltweit größten Kapitalsammelstellen) steht natürlich die internationale Plutokratie: ca. 3000 Milliardäre und einige 100.000 Millionäre mit mehr als 10 Mio. US$ von der Gemeinschaft geraubten Vermögens. (Privatisieren heiß berauben: privare=berauben)
    Es sind Parasiten der weltweiten Bevölkerungen, die alles ausrauben, was in ihre Klauen gerät.

    Hier einmal ein Versuch ihrer strukturellen Machtmittel:

    Die plutokratischen Machteliten stehen im Zentrum der Macht.
    Wer sind diese? Hierzu eine weitere Orientierung:
    Prof. Rainer Mausfeld: Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert?
    https://www.youtube.com/watch?v=-hItt4cE0Pk&list=PLefYHty6SMyPNyFBjQSViP2dWYt6qOSW5&index=4&t=4360s

    Zu ihren direkten Bereicherungs- und damit Macht- und Herrschafts-Instrumentarien gehören (u.a.):

    – die Aktiengesellschaft als „Unternehmensform“,

    – das Eigentumsrecht auf große Kapital- und Produktivvermögen,

    – das Patentrecht:
    Mit dem Patentrecht werden Erfindungen monopolisiert durch bedingte Lizenzvergabe, unliebsame Erfindungen blockiert, weil sie den Profit stören, und das Ziel ist, alles zu patentieren im ausschließlichen Interesse der international marodierenden Großkonzerne.

    – ihr verzinstes Schuldgeldsystem mit Geldschöpfungsprivileg aus dem Nichts: zum Aufbau von "Schuldenfallen" international, zur Aneignung durch ursprüngliche Akkumulation (also Raub z.B. „Landgrabbing“ im globalen Süden), zur Zerstörung lokaler Märkte, zur massiven Förderung von Bestechung und Erpressung … digitale, bargeldlose Währungen werden alles weit verschlimmern

    – Das Gesetzsystem wird pervertiert, wie im 3. Reich:
    a)Komplizierte teilweise faschistoide (Ermächtigungs-)Gesetze werden von Anwaltskanzleien à la Freshfields Bruckhaus Deringer (Finanzmarktstabilisierungsgesetz, Infektionsschutzgesetze ?) entworfen, in die Parlamente lanciert, nicht gelesen, geschweige denn verstanden und dann abgenickt.
    b)"Externalisierungrechte" bzw. fehlende Verbote gegen Verwüstung unserer Mitwelt,
    c)das Steuerrecht zur "Befreiung" von öffentlichen Aufgaben und andere Gesetze: Parlamente sind zu Demokratieinszenierungen verkommen; "Finanzoasen", Cum-Ex,…
    d)Gesetze zur "Public Private Partnership" (klingt so süß) dient dem Diebstahl von Gemeineigentum durch Konzerne.
    e)"Frei"handelsverträge insbesondere mit dem planetarischen Süden: Handelsdiktate, die mit den lokalen "Regimen" durch deren Teilhabe an der Ausbeutung (Zerstörung lokaler Wirtschaft, Enteignung und Vertreibung in die Elendsviertel der Metropolen zwecks Lohnsklaverei, …) ihrer eigenen Bevölkerung abgeschlossen werden.

    Neben diesen direkten Werkzeugen sind die Eigner dieser Großkonzerne (Plutokraten nicht Philanthropen) weltweit vernetzt:
    a) einmal über die direkten und indirekten Geschäftsbeziehungen – vor allem durch das internationale Netzwerk der Finanzoligarchie mit ihrer BIZ, ihren Zentralbanken und Großbanken,
    b) und dann in weltweit kooperierenden übergeordneten Organisationen wie WEF, IWF, Weltbank, WHO, Stiftungen, NGO's, …
    c) sowie strukturell mit überstaatlichen (z.B. UN, EU) und staatlichen Organen (Ministerien, Behörden, …) z.B. über sogenannte "Beratungsunternehmen" (struktureller Lobbyismus).
    Beratungsauftrag von „BlackRock und Co.“ in der EU-Kommission, der US-Regierung, in der Ukraien etc.
    Beispiele:
    Beratungsaufträge von „BlackRock und Co.“ bei der der EU-Kommission, der US-Regierung, in der Ukraine als größter Kriegsgewinnler,…

    Diese Werkzeuge und Netzwerke werden von den Plutokraten für den riesigen weltweiten materiellen Umverteilungsprozess eingesetzt – von unten nach oben, von Nord nach Süd, vom öffentlichen in den privaten Bereich und wie wir jetzt wissen auch für den "The Great Reset" mit Bevölkerungsvernichtung, Transhumanismus und Etablierung einer "Weltregierung":
    Die "Global-Public Private Partnership" ist ein weltweiter Versuch der Plutokratie (insbesondere mit der UN) zur Erlangung der "Weltregierung"
    https://www.youtube.com/watch?v=BSfH5aZt3-E&list=PLefYHty6SMyM2f-oP_O72WFGfghIFVJ9c&index=1

    Diese Strukturen gehören komplett abgeschafft, ihre Hauptprofiteure entmachtet.

  6. VolkerDjamani sagt:

    Wo soll das eigentlich hinführen, wenn die Menschen in Renten gehen, wenn es zur Zeit wie im Beitrag heißt, Zitat: "Laut Statistischem Bundesamt gaben die etwa 20 Millionen Hauptmieterhaushalte 2022 in Deutschland durchschnittlich 27,8% ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Kaltmiete aus. <9> Also mehr als ein Viertel ihres monatlich verfügbaren Geldes wird für Wohnen ausgegeben."

    Wenn jemand zum Beispiel 1.500 Euro netto verdient, wird er nach 45 Jahren (in Worten: fünfundvierzig), nach gegenwärtigem Stand rd. 700 Euro Rente erhalten.

    Selbst wenn man die durchschnittliche Rente von 1.152 Euro zugrunde legt (davon gehen noch die Beiträge ab!), muss sich doch jeder fragen, wo das noch hinführen soll, die Menschen das stemmen sollen und das eigentliche Desaster ist auch noch, dass die Wähler seit nunmehr Jahrzehnten Parteien wählen, die Dauerniedriglohn und eine asoziale Rentenreform, sowie die höchsten Abgabenlast ihrer Bürger in Europa zu verantworten haben.
    Na ja, sollte es deshalb einmal zu Unruhen kommen, wurden von diesem Staat bereits im Infektionsschutzgesetz die Vorkehrungen getroffen. Gute Nacht!
    P.S. Die Gendersternchen kann sich jeder selbst anmalen.

    • wasserader sagt:

      Wer 700 Euro Rente hat bekommt Sozialunterstützung
      mit der aber direkt der Verzicht auf Menschenrechte verbunden ist – kein Eigentum – keine Reisefreiheit – kein Zusammenleben mit anderen.
      Die Menschen werden systematisch per Steuern und Abgaben und bösartig verschwenderische Politik enteignet um dann in ein menschenverachtendes Almosensystem integriert zu werden .

    • VolkerDjamani sagt:

      @Wasserader

      Und dann hat man sie genau da, wo man sie hin haben will. Diese sozial abgehängten Menschen werden genau die Parteien wählen, die ihnen vorgeblich helfen, aber die Situation per Gesetz herbeigeführt haben. Ein perfider Kreislauf, um Wähler zu generieren.

      An den Zuständen sieht man, dass insbesondere ARD und ZDF den jeweiligen Regierungen zuarbeiten, anstatt im Dauerfeuer aufzuzeigen, wie die Abläufe sind.

  7. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    im Osten gibt es Wohnungsgenossenschaften, ich wohne selber bei einer, schon länger, daher älterer Mietvertrag; 5,60/m² kalt, das passt auffallend zur Berechnung im Artikel.

  8. Ralle002 sagt:

    Christian Kreiß benennt das Problem mit den leistungslosen Einkommen zwar richtig, aber er erklärt es nicht hinreichend, welchem Geldsystem-Fehler diese "ohne Arbeit erzielbaren Einkommen" letztlich geschuldet sind.

    Hier muss man es zunächst wissen, dass unser heutiges Fiatgeld keine Schnittstelle zur Realwirtschaft hat. Vielmehr ist Geld einfach nur ein Schneeballsystem, bei dem etwa der Staat ständig künstlich Schulden generiert um auf diese Weise einen Grund zu haben, um sich Geld von den Banken zu "leihen", das die Banken jedoch bei den "Kreditvergaben" bequem aus dem Nichts schöpfen.

    Beim fehlerhaften "Deficit Spending" der öffentlichen Haushalte bzw. beim "Konjunktur machen" mit immer mehr zusätzlicher staatlicher Neuverschuldung gibt es dann aber das Problem, dass der Staat sich dabei ständig Geld von den Banken "leiht", das es vor dem Geldverleih der Banken jedoch noch gar nicht gab.

    Wie Christian Kreiß dies aber richtig sagt, gibt es bei unserem fehlerhaften Geldsystem eine Umverteilung von "Arbeit nach reich".

    Diese gibt es dadurch, weil
    a) Banken ihre Kredite aus dem Nichts verleihen, wodurch sämtliches Geld in Umlauf gelangt
    und
    b) dass der Wettbewerb der Wirtschaft viel zu einseitig einfach nur dem Zweck dient, dass wenige große Akteure der Wirtschaft auf diese Weise immer mehr wirtschaftliche Macht aufbauen.

    Zu diesem Thema gibt es etwa bei YouTube Videos wie:
    MACHTWIRTSCHAFT – Die Macht entscheidet und nicht der Markt – Prof. Dr. Eberhard Hamer
    "Machtwirtschaft nein Danke" – Dr. Gerhard Schick (B90/Grüne) – "Öko"-Kapitalismus "na klar", gell?
    Macht: Verkannter Faktor wirtschaftlichen Handelns – Prof. Bontrup

    Die wirtschaftliche Macht der wenigen Ultrareichen entsteht dadurch, dass die breite Masse unserer stimmberechtigten Wähler keine Kenntnis darüber hat, wie unser Geld funktioniert.

    Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh. – Henry Ford

    Bei unserem Geld entscheidet zwar die Höhe des jeweiligen Einkommens darüber, wie viel sich jemand kaufen kann.

    Die Einkommen erzielen wir aber nicht deshalb, weil es bei unserem (Fiat-) Geld eine Schnittstelle zur Realwirtschaft gibt.
    Vielmehr hat unser Geld auf fehlerhafte Weise einfach nur deshalb einen Wert, weil Geld ganz einfach nur knapp ist.
    Die Knappheit des Geldes entsteht aber dadurch, dass eben auch die öffentlichen Haushalte mit immer mehr Schulden, die sie jedoch später nie wieder zurückzahlen können, insofern Konjunktur machen.

    26.05.2016
    „Immer mehr Schulden machen, um Wachstum zu generieren“
    https://www.deutschlandfunk.de/weltwirtschaft-immer-mehr-schulden-machen-um-wachstum-zu-100.html

    Wem gehört Deutschland?
    Die Profiteure der Staatsverschuldung
    Rezept für Staatsverschuldung: Man nehme eine Billion Euro (das allein sind 1.000 Milliarden), packe noch einmal 226 Milliarden Euro drauf und füge weitere 737 Millionen Euro hinzu. Das ergibt eine dreizehnstellige Zahl: 1.226.737.000.000 Euro. So unvorstellbar hoch ist Deutschlands Schuldenberg, der übrigens pro Sekunde um weitere 1.300 Euro wächst.
    https://youtu.be/TBiIzdfKAio

    Dokumentation Staatsschulden – System außer Kontrolle
    Dokumentarfilm Frankreich 2015 | arte
    Was ist eigentlich Staatsverschuldung, und warum steigt sie in den letzten Jahren in vielen Ländern exponentiell an? Der Dokumentarfilm von Laure Delesalle gibt leicht verständliche Einblicke in komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge und erzählt auf unterhaltsame Weise die Geschichte der Staatsanleihe vom Spätmittelalter bis heute. Er informiert über die Hintergründe der derzeitigen Krise und zeigt ungewöhnliche Lösungsvorschläge zur Vorbeugung künftiger Schwierigkeiten in der Eurozone.
    https://www.dailymotion.com/video/x45ergl
    https://montagsinfo.wordpress.com/hier-findest-du-viele-interessante-videos-probleme-losungen/staatsschulden-system-ausser-kontrolle/

    Wir setzen die Idee mit dem "Segen des Egoismus" gemäß Adam Smith auf fehlerhafte Weise dadurch um, dass es etwa bei Staatsschulden immer alle Bürger sind, in deren Namen die Politik Schulden macht, damit immer wieder Geld in Umlauf gelangt.
    Dann sind es aber vergleichsweise wenige Personen, die ständig einen viel zu großen Teil des vielen Geldes kassieren, das doch keine positiven Geldwerte abbilden kann, sondern letztlich aus den Schulden aller anderen Personen besteht.

    19.11.2013
    Thewes rechnet ab
    Jetzt ist es raus: Der Staat zahlt seine Schulden nie zurück
    https://www.focus.de/finanzen/steuern/thewes/thewes-rechnet-ab-jetzt-ist-es-raus-der-staat-zahlt-seine-schulden-nie-zurueck_id_3343445.html

    Lothar Binding, ehemaliger Finanzexperte der SPD, beschäftigt sich mit der Frage, wer die Krise letztlich bezahlt:

    Wer zahlt die Krise?
    https://lothar-binding.de/wer-zahlt-die-krise/

    Die Antwort ist völlig simpel.
    Der Staat kann seine Schulden gar nicht bezahlen. Vielmehr macht er seine kilometerhohen Schulden dadurch bezahlbar, dass er sehr bequem immer schneller neue Schulden aufnimmt.

    16.04.2020
    Ulrike Herrmann über staatliche Notkredite für Adidas
    :Schulden killen Schulden
    https://taz.de/Staatliche-Notkredite-fuer-Adidas/!5676376&SuchRahmen=Print/

    Unsere Politiker wissen es eben auch nicht so richtig oder sie wollen es auch gar nicht wissen, wie unser Geld im Detail funktioniert.

    03.06.2012
    Prof. Dr. M. Kennedy, Ist ein Nebeneinander von staatlichen und privaten Geldern möglich?
    https://youtu.be/-5ECW2xMnGc

    Unter anderem Dirk Müller erklärt es in folgendem Video, dass der Kapitalismus wegen der fehlerhaften Art der Geldentstehung bei den Kreditvergaben der Banken sehr viel schneller Schulden aufbaut, als wie jemand diese vielen Schulden jemals wieder zurückzahlen könnte.

    21.08.2013
    Wachstumszwang
    https://youtu.be/4qVVG94R2lE

    29.10.2019
    Summe von 250 Billionen Dollar
    Weik und Friedrich: Nur noch Schulden treiben das Wachstum – das muss scheitern
    https://www.focus.de/finanzen/boerse/experten/summe-von-250-billionen-dollar-weik-und-friedrich-nur-noch-schulden-treiben-das-wachstum-das-muss-scheitern_id_11286674.html

    Bei unserem Wirtschaftssystem ist es ein Problem, dass die menschliche Arbeit auch gleichzeitig ein Produktionsfaktor ist.
    Durch diese Interessenkollision kann unser zu erzielendes Einkommen nicht mehr dem eigentlichen Zweck des Wirtschaftens, der Bedürfnisbefriedigung, dienen.

    Der Lösungsvorschlag von Christian Kreiß mit der progressiven Bodenabgabe kann allein schon aus diesem Grund gar nicht funktionieren. Vielmehr benötigen wir ein völlig anderes Wirtschaftssystem.

    Um eben auch selbst unser Geld-und Bankensystem richtig verstehen zu können, habe ich auf der Webseite "Meine Freiheit" von der FDP die Gruppe "Ideenwerkstatt" mit einer nach Themen sortierten Linksammlung angelegt.
    network.meine-freiheit.de
    https://new.meine-freiheit.de/display/4730

  9. Es stört etwas, dass Kreiss die "Groß"aktionäre als Buhmann ausruft. Dabei erhalten alle Aktionäre Dividenden, nicht nur Großaktionäre. Es ist nicht ganz einfach, die Behauptungen über den Umfang der Dividendenausschüttungen in Relation zu den Mieteinnahmen zu verifizieren. Soweit man sieht, hat Vonovia 2022 Verlust eingefahren und die Dividenden gegenüber 2021 halbiert. Und das trotz der so hohen Mieten. Komisch, oder?
    Die genossenschaftliche Bereitsstellung von Wohnungen hat sich irgendwo bewährt? Ich denke da an die "Neue Heimat" … auch der Zustand der Wohnungen in der DDR schien mir nicht für ein sehr attraktives Gegenmodell zur kapitalistischen "Mietererpressung" zu sprechen.
    Ich bin auch sehr für die Abschaffung von nicht selbstgenutztem Bodeneigentum. Allerdings ist mir, offen gesagt, nicht klar, wie bei einer genossenschaftlichen Wohnraumbewirtschaftung Qualität sicher gestellt werden soll. Mit einer solchen Sozialisierung von Boden müßte dann doch wohl auch ein Mentalitätswechsel der Menschheit einhergehen, der die Akteure auch ohne egozentrische Gewinnabsichten zu Hochleistung motivieren würde. Meine bisherige Erfahrung mit dem derzeit im Umlauf befindlichen Modell Mensch, spricht eher dafür, dass ohne materielle Anreize bürokratische Verwaltungsmentalität dominieren wird. Niedrige Mieten mit defekter Toilettenspülung – das ist das Konzept?

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      "der Zustand der Wohnungen in der DDR … Niedrige Mieten mit defekter Toilettenspülung"

      Deswegen hatten Baumärkte bzw. deren Anteilseigner nach 1990 in der ehemaligen DDR ordentliche Gewinne erzielt.
      Nun im heutigen goldenen Westen kostet ein neuer Spülkasten ab 25,99 € https://www.obi.de/sanitaerinstallation/spuelkaesten/c/3533 und damit will ich nicht Werbung machen, sondern nur die Zahl untermauern.

      Wer lieber jeden Monat 200 – 300 € mehr an Miete zahlt, als alle paar Jahre mal 26 – 100 € für einen neuen Spülkasten zu zahlen – okay, jeder soll nach seiner Fasson selig werden. (früher 'Façon')

      Nur warum fällt mir da jetzt Volker Pispers ein?!
      "Und das sind die Leute, die mir Angst vor sozialistischer Misswirtschaft machen wollen." :-D
      Wer lieber jeden Monat 200 – 300 € mehr zahlt, als alle paar Jahre mal 26 – 100 €, okay der soll das machen, aber so jemand ist nun wirklich kein Wirtschaftsgenie.

      Übrigens wohne ich in einer Genossenschafts-Wohnung und kann aus eigener Erfahrung sprechen. Der 40-€-Spülkasten, den ich selbst ausgetauscht hatte (was vielleicht auch die Genossenschaft gemacht hätte, aber wegen den 40 Kröten die Bürokratie und dann dauert das, da macht man es schnell selbst und gut iss), der hält jetzt schon so lange, dass ich nicht mehr genau weiß, wie viele Jahre der nun schon alt ist.
      Sowas hat man alle paar Jahre mal, die Mietzahlung hat man jeden Monat, damit ist die Sache ökonomisch klar entschieden.

    • TriMartolod sagt:

      "Die genossenschaftliche Bereitsstellung von Wohnungen hat sich irgendwo bewährt? "

      Bsp. gefällig…

      https://www.wohnungsbaugenossenschaften.de/

  10. wasserader sagt:

    Staat und Kapital sind Eins und sie erhöhen ihre Ansprüche
    auf Kosten der arbeitenden Menschen.
    Die durch Jahrzehnte Arbeit ihr Eigentum schufen werden schrittweise enteignet,
    wenn sie z.B. durch Preiserhöhungen und Steuern ihr Eigentum einbüßen
    und dieses Eigentum durch steuergeldfinanzierte Massenimmigration und Kapitalgesellschaften wie Blackrock übernommen wird.

  11. Ursprung sagt:

    Worum geht es im Grunde in Kreiss`Aufsatz?
    Wenn sich in einer Spezie Verhalten von Individuen wie von Parasiten, gleich gegen solche der eigenen oder einen anderen Art entwickelt, duerfte nach Naturgesetzlichkeiten sich damit der Niedergang/Ende dieser Spezie ankuendigen.
    Denn LEBEN ist ja gerade das Gegenteil; SYMBIOSE von Unterschiedlichkeiten. Siehe Geschlechtlichkeit als Quelle neuen Lebens. Das ist das allumfassende Naturgesetz. Nicht etwa Wett- oder Konkurrenzkampf gegeneinander, das bedeutet nur Verschleiss.
    Auf einer Parzelle/Milliarde zu sitzen ist Parasitentum, Verharren. Nicht etwas Symbiotisches, Foerderndes. Ist nix als Ressource voruebergehend parasitaer zu besetzen, statt symbiotisch Neues hervorgehen zu lassen.
    Solange unser tierisches Reptilienhirn dieser grundsaetzlichen Erkenntnis nicht folgen kann und deshalb Leben nicht stuendlich neu umsetzt, bleiben wir nix als verwitterndes Gestein, verdammt zu einer lebensfeindlichen planetarischen Geroellhalde.

  12. Ronarion sagt:

    Ich finde diesen Standpunkt zum Teil sehr gut gelungen. Aber die Schlussfolgerung wird nicht funktionieren. Auf wem werden diese Angaben letztendlich wieder abgewelst werden? Den Mieter.
    Das Problem ist nicht der Kapitalismus sonder der Soziallismus und die Intervention des Staates in die Wirtschaft. Die Abgaben an Steuern sind ins Unseren Land viel zu Hoch. Mal abgesehen was damit gemacht wird. Was noch viel mehr kritisiert werden müsste wie Waffen zu kaufen oder Pharmaunternehmen zu subventioniere.
    Der Staat muss die Steuern verringern dann werden die Mieten günstiger genauso das Netto Einkommen größer.
    Wer den Preis der Mieten wirklich runter bringen will muss mehr bauen. Durch das erhöhte Angebot an Wohnungen bei gleicher Nachfrage kommt der Preis automatisch herunter. Der Markt regelt das.
    Die Enteignungsparolen der Sozialisten helfen garnichts.
    Desweiteren sind drei Punkte nicht beläuchtet worden.
    1. Das Kapiral das die Akrionäre zur Verfügung stellen ist notwendig um die Wonungen zu bauen. Ohne das Kapital gäbes noch weniger Wohnungen und dadurch noch höhere Preise.
    2. Durch die Erhöhung der Leitzinses können viele Familien die normalerweise bauen würden, sich eine Finanzierung ihres Eigenheimes nicht mehr leisten. Sie bleiben also Mieter. Diese Mensch würden ihre Mietwohnung verlassen und Platz für junge Menschen schaffen die gerade eine Ausblidung oder Studium beginnen und das Elternhaus verlassen. Da aber die erst genannten noch da sind, ist erhöhte Nachfrage vorhanden die auf begrenztes Angebot trifft, was den Mietpreis erneut ansteigen lässt.
    3. wenn die Börsen notierten Immobilien-Unternehmen so gutes Geld erwirtschaften und eine aktraktive Anlage sind. Warum spart der ein oder andere Mieter nicht etwas Geld in dem er auf Konsum verzichtet und kauft Anteile dieser besagten Unternehmen. So würde er an den Dividenten und am Kurs profitieren und könnte sich dafür vielleicht in der Zukunft seine Eigenheim finanzieren. Oder davon ein Teil seiner Miete decken.
    Aber dafür müsste er Verantwortung für sein Geld übernehmen und ich habe das Gefühl das lieber gejammert wird als aktiv etwas zu tun.

    • Publicviewer sagt:

      Leider hast von "Sozialismus" keine Ahnung!
      Ansonsten betest du den gängigen Schmonzes der reichen Unternehmer nieder, ohne die kein Wachstum möglich wäre usw.
      Das Problem ist hier wie schon immer das die besagten Unternehmen nur ihren Gewinn und den der Großaktionäre im Sinn haben und es allein schon deshalb nie günstige Wohnungen geben wird.

    • Querdenker sagt:

      "Die Abgaben an Steuern sind ins Unseren Land viel zu Hoch."

      @Publicviewer: Ach, wenn er nur keine Ahnung hätte. Nein, schlimmer, er "plappert" einfach Phrasen nach, die er irgendwo aufgeschnappt hat :-(

    • Ronarion sagt:

      War mir schon klar. Dass ihr diese Kritik nicht ertragt. Zeigt mir in der Geschichte bitte in einziges Beispiel wo der Sozialismuns funktioniert hat. Und schaut ich hin gegen Kapitalistische Systeme wie in der Schweiz zum Beispiel an. Ich sage nicht das es da keine Probleme gibt aber es funktioniert deutlich besser als bei uns. Der Staat verbrennt Geld, das ist seine einzige Aufgabe. Hingegen schaffen die Unternehmen Werte durch ihre Mitarbeiter und ihre Visionen.
      Der Punkt ist Verantwortung. Der Staat verwaltet Geld für das er nicht verantwortlich ist bzw. Wir können keinen verantwortlich machen wenn er unsere Steuergeld falsch verwendet. Oder habt ihr einen der Politiker nach Masken oder Testskandalen gesehen der sein Geld zurück gegeben hat?
      Je mehr der Staat hat desto mehr verschwindet in dunklen Löchern.
      Besser ist wie geben weniger ab. Wir passen besser auf unser Geld auf als der Staat. Da bin ich mir sicher.
      Ach und bitte nennt mir noch ein Land bei denen die Steuern und sozialabgaben prozentual höher sind als in Deutschland.
      Danke für die Rückmeldungen

    • Querdenker sagt:

      "Zeigt mir in der Geschichte bitte in einziges Beispiel wo der Sozialismuns funktioniert hat."

      @Ronarion: OK, zeigen Sie uns doch bitte ein Beispiel in der Geschichte wo der Kapitalismus funktioniert hat! Wobei mit "funktioniert" meine ich natürlich für die Menschen und nicht für einige wenige Superreiche auf Kosten anderer …

      Aber vielleicht lassen Sie mich mal etwas Ideologie aus der Debatte nehmen. Wir haben kein Problem mit Sozialismus, Kapitalismus oder was auch immer. Wir haben auf diesem Planeten ein Problem mit dem gedeihlichen Zusammenleben der Menschen ohne, dass dies auf Kosten anderer erfolgt. Letztlich helfen da solche Schlagwörter wie Kapitalismus, Sozialismus etc. nicht weiter, das Problem sitzt tiefer!

    • inselberg sagt:

      "Sozialismus" ist nicht das Problem, er ist ja nur ein Gedankenspiel. Die Nicht-Kapitalistischen-Ansätze, keine Gewinnabschöpfung, Reinvestition der (marginalen) Überschüsse, sind jedoch ein ausgezeichnetes Konzept. Mir und meinen Geschwistern, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, wurde nicht nur mein Hochschulstudium komplett finanziert, meine Eltern lebten 40 Jahre in einem Haus dessen Miete an das Einkommen gekoppelt war und weniger kostet als ich im Moment für eine zusätzliche Garage an unserem Ferienhaus bezahle.

      Kann es vielleicht sein dass man sich ein System schönreden muss an dem man mitverdient?

    • Querdenker sagt:

      "Kann es vielleicht sein dass man sich ein System schönreden muss an dem man mitverdient?"

      @inselberg: Ohne dem geht es ja auch nicht! All diejenigen, die das Funktionieren des Kapitalismus hochloben müssen ja massive Scheuklappen tragen. Mag sein das der Kapitalismus für viele Menschen in der frühen BRD Vorteile hatte. Nur zum einen nicht für alle, ich erinnere hier mal nur an die diversen Praxen der Berufsverbote in Deutschland. Jatzt ganz aktuell mit Corona.

      Zum anderen muss man auch ganz klar sehen, dass der Wohlstand z.B. in Deutschland zu einem Großteil auf der Ausbeutung der "Dritten Welt" beruhte. Wenn man dies als funktionieren des Kapitalismus versteht, dann trifft das zu, aber eben nur zum Nutzen weniger auf Kosten der Mehrheit.

    • Andreas I. sagt:

      @ Ronarion Hallo,
      "Das Problem ist nicht der Kapitalismus sonder der Soziallismus"

      Im real existierenden Sozialismus (ich habe noch ein Stück weit DDR miterlebt) da gab es jede Menge Probleme, aber ausgerechnet in Bezug auf Mietpreise von Wohnungen dem sozialistischen Modell irgendwas schlechtes andichten zu wollen, das ist realitätsfern, höflich ausgedrückt.

      "und die Intervention des Staates in die Wirtschaft"

      Nur dass bei genauerer Betrachtung da gar nicht "der Staat" agiert, sondern private Unternehmen, also ist das ein Problem des Liberalismus.

    • Andreas I. sagt:

      @ Ronarion und weiter,
      "Zeigt mir in der Geschichte bitte in einziges Beispiel wo der Sozialismuns funktioniert hat."

      Dürfen es auch fünf sein?!

      Erstens Wohnungsbau; ja die Plattenbauviertel waren nervtötend, aber die Mieten waren im Vergleich zum real existierenden Kapitalismus … was schreibe ich hier?! Welcher Vergleich?! Würde man die Mieten von Ostmark in Westmark und dann Euro umrechnen und mit den heutigen Mieten vergleichen; das wäre eine Nummer für Komiker. :-D
      Erstens a) auch Energiepreise.

      Zweitens Gesundheitssystem

      Drittens Bildungssystem; es war die gleiche Erziehung zu Gehorsam wie heute im goldenen Westen, aber immerhin konnten danach alle lesen, schreiben und rechnen, und zwar die Seitenlängen eines Dreiecks ohne nachschauen zu müssen.

      Viertens öffentliche Verkehrsmittel

      Fünftens Lebensmittelpreise

      "Und schaut ich hin gegen Kapitalistische Systeme wie in der Schweiz zum Beispiel an."

      Die Schweizer haben etwas furchtbar _soziales_ , nämlich Demokratie.
      Und mit Demokratie ist es zwar Kapitalismus im Sinne von Privateigentum, aber es ist nicht alles Markt und nichts Staat wie gemäß der liberalen Ideologie, sondern die Schweizer haben sogar ein funktionierendes _staatliches_ Rentensystem. Ein Schelm wer vermutet, dass sowas mit Demokratie zu tun haben könnte.

      "Der Staat verbrennt Geld, das ist seine einzige Aufgabe."

      Nein, das Geld ist nicht verbrannt, es hat nur die Besitzer gewechselt.

      "Hingegen schaffen die Unternehmen Werte durch ihre Mitarbeiter und ihre Visionen."

      Manche Unternehmen ja, anderen Unternehmen befassen sich damit, wie das Geld der Steuerzahler zu ihnen umgeleitet wird. Freier Markt eben. Liberalismus.

      "Der Punkt ist Verantwortung. Der Staat verwaltet Geld für das er nicht verantwortlich ist bzw. Wir können keinen verantwortlich machen wenn er unsere Steuergeld falsch verwendet."

      Doch, die Bürger sind verantwortlich, denn:
      Was ist "der Staat"?
      Er ist die Summe aller Staatsbürger.

      "Je mehr der Staat hat desto mehr verschwindet in dunklen Löchern."

      Falsch, es verschwindet nicht, es wechselt die Besitze und wohin, darüber geben die Statistiken der finanziellen Vermögensentwicklungen Auskunft.

      "Besser ist wie geben weniger ab. Wir passen besser auf unser Geld auf als der Staat. Da bin ich mir sicher."

      Da kommen wir nicht überein, denn ich als Bürger betrachte mich als "der Staat" bzw. demokratische Teileinheit davon, als Souverän laut Grundgesetz und ich fordere das ein.
      Sie betrachten sich als außerhalb, nicht dazugehörig, also sorry, als nicht sozial, nicht zur Gemeinschaft aller Bürger dazugehörig, sondern als könnten Sie irgendwie isoliert davon existieren.

      "Ach und bitte nennt mir noch ein Land bei denen die Steuern und sozialabgaben prozentual höher sind als in Deutschland."

      USA :-D
      Und das Geld landet bei den privaten Versicherungsunternehmen, denn Krankenversicherung ist dort privat und da wird ordentlich abgesahnt.
      Liberalismus ist und bleibt asozial.

      Und eine bekannte Politikwissenschaftlerin unterschied zwischen "Werteliberalismus" und "Wirtschaftsliberalismus", aber "Werteliberalismus" greift m.E. nur für Leute, die sich nie mit der liberalen Ideologie auseinandergesetzt haben, deren Kern "freier Markt" und "Nachtwächterstaat" ist, woraus die bekannten Probleme entstehen.

      Wenn man den Liberalismus durch Demokratie einhegt – wie in der Schweiz – funktioniert es deutlich besser.
      Andere aktuelle Gesellschaftsmodelle sind z.B. Russland und China u.a., wo Demokratie naja, Ansichtssache … jedenfalls wo weite Teile der Wirtschaft kapitalistisch sind, aber strategisch wichtige Bereiche staatlich sind, also kapitalistisch, aber _nicht_ liberal, nix "Staat sei per Definition schlecht".
      Die machen Kapitalismus, aber ohne die Ideologie des Liberalismus.
      Und offensichtlich funktioniert das auch und in letzter Zeit könnte man den Eindruck gewinnen, dass Kapitalismus ohne die Ideologie des Liberalismus sogar besser funktioniert, als im Westen mit der liberalen Ideologie.
      Man könnte es postkommunistischen Kapitalismus nennen. Klingt komisch, aber Kommunisten haben "Das Kapital" gelesen, die begreifen die Ökonomie des Kapitalismus, aber der sogenannte Sozialdarwinismus des Liberalismus ist ehemaligen Kommunisten zuwider und deswegen ist der postkommunistische Kapitalismus anders als der liberale Kapitalismus.
      Und deswegen kackt der liberale Westen jetzt ab; geistiger Stillstand rächt sich.

    • Andreas I. sagt:

      @ inselberg Hallo,
      "sozial" dürfte selbsterklärend sein und wenn nicht, Suchmaschine.
      "Kapita" kommt von "Kopfzahl", und zwar bezogen auf die Buchhaltung.
      Das ergibt die Begriffe Sozialismus und Kapitalismus.

      Man könnte als Gegensatz zu "sozial" natürlich "egoistisch" nehmen, dann wäre es Sozialismus gegen Egoismus, nur würde da die ökonomische Analyse unter den Tisch fallen, wie die "Kapita" die "Kopfzahl" zustande kommt.

  13. Onkel Ulrich sagt:

    Liegt das Problem nicht eher in der Anonymität der "Aktionäre"? Die ihren Wucher heimlich und anonym durchführen. Es betrifft ja nicht nur den Immobilienmarkt. Vielleicht könnte eine Deanonymisierung, besser noch Haftbarmachung von Aktionären dem Übel ein Ende setzen. Aber der "Souverän" traut sich ja nicht einmal an eine Erhöhung der Finanztransaktionssteuer heran. Ist der "Souverän" am Ende vielleicht doch nicht so souverän?

  14. Zivilist sagt:

    Schon Mark Twain empfahl, Land zu kaufen, denn es wird nicht mehtr hergestellt !

    Privattbesitz an Grund und Boden ist ein Unding.

  15. inselberg sagt:

    Gierflation.

  16. Publicviewer sagt:

    Es ist doch ganz einfach.
    Das Problem heißt "Kapitalismus"!
    Der "Kapitalismus" führt zu immer größer werdenden Akkumulation des Kapitals bei möglichst wenigen Unternehmen und Leuten!

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