Das gesamte Interview ist ab dem 27. Mai auf KenFM zu sehen.
„Was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?“, soll die größte Frage der Welt sein, die natürlich auch an Enno Schmidt gestellt werden sollte.
Enno Schmidt ist Maler und Vermögensberater. Zusammen mit dem Unternehmer Daniel Häni hat er die Initiative „Bedingungsloses Grundeinkommen“ ins Leben gerufen und den Film „BGE, ein Kulturimpuls“ realisiert. Getroffen haben wir Enno Schmidt in dem Tresorraum einer ehemaligen Bank in Basel, was nun der Treffpunkt der Initiative „Bedingungsloses Grundeinkommen“ ist.
http://www.grundeinkommen.ch
Obwohl die meisten äußern, dass sie im Falle eines bedingungslosen Grundeinkommens positive Änderungen in ihrem Leben einführen würden und sicher weiter arbeiten würden, ist ein Großteil der Befragten zugleich besorgt, dass die anderen nicht so gut wie sie selbst mit einem bedingungslosen Grundeinkommen umgehen würden, bzw. nur noch bequem auf dem Sofa Bier trinken und Chips essen würden. Es wäre sowieso eine Unverschämtheit, dass die wenigen, die sich in der Gesellschaft vor allem drücken und sich niemals Mühe geben, auch noch unterstützt werden, und das dann auch noch bedingungslos, also ohne jegliche Fragen oder Kontrollen, denken diejenigen, die Arbeit als unumgängliche Maloche betrachten.
Abgesehen davon, dass diese „anderen“, zumindest die, die sich offen dazu bekennen, nur einen Bruchteil der Bevölkerung repräsentieren, wird vergessen, dass sowieso schon mehr als die Hälfte der Bevölkerung keine Erwerbstätigkeit ausübt u.a. Rentner, Hausfrauen, Arbeitslose und Kinder. Sie werden also vom Rest der Bevölkerung getragen.
Auch werden die offensichtlichen Vorteile eines BGE für den Einzelnen ignoriert, unter anderem das Sicherheitsgefühl und dass der Mensch, wenn Arbeit und Überleben nicht so arg gekoppelt wären, nicht mehr so leicht erpressbar wären. In der Tat müssten Arbeitgeber ihren Umgang mit ihren Arbeitnehmern überdenken, die Ansage „Wir streiken!“ hätte dann ein ganz anderes Gewicht!
Idealerweise müsste das BGE voll zum Leben reichen, damit man tatsächlich einfach „ja“ oder „nein“ zu einer Arbeit sagen kann. Nun, in der Realität wird es nicht so radikal sein können, sondern erst ein Herantasten geben. Ob dieser Kompromiss überhaupt die Früchte bringt, die man sich vom BGE erhofft, werden wir hoffentlich bald in der Schweiz sehen. Am 5. Juni 2016 ist die Volksabstimmung über die Einführung des Bedingslosen Grundeinkommen für alle Schweizer.
Das Interview wurde am 10. Mai 2016 in Basel aufgezeichnet.
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Dieses Gespräch ist Teil des Kunstprojektes „Die Bärensuppe“.
Die Auseinandersetzung mit der Vision einer geldlosen Gesellschaft, genauer beschrieben einer dezentralen, nicht monetären Open-Source-Anarchie, bildet den Kern des Projektes.
Die Suppe, der Topf, das Zusammenkommen an einer sozialen Feuerstelle ist dabei die Metapher für eine Gesellschaft, die wieder Empathie statt Ellbogen zum Ziel hat. In die Bärensuppe gibt man, was man will und kann. Herausnehmen darf man, was man braucht und möchte. Gezählt, verglichen oder bewertet wird nicht. Alle „essen“ von der gleichen Suppe, also soll sie schmecken und sie soll für alle ausreichend hergeben. Es geht um das Wiederentdecken des Urvertrauens und um das Erfahren, dass wir alle in unserem tiefsten Inneren miteinander verbunden sind, auch wenn wir es vergessen haben.
Das Projekt „Die Bärensuppe“ besteht zuerst aus einem visuellen Anteil, Interviews mit Menschen, die anders mit Geld umgehen als gewöhnlich. Pioniere dieser in den Augen vieler dringend notwendigen Wende, oder Menschen, die durch ihr Handeln diese Transition ankündigen, vorbereiten, einleiten oder schon leben.
Der andere, analoge Teil, in Form einer Kunstausstellung, wird in Berlin in der Galerie Lite-Haus im September 2016 und im Jugendklub Königstadt im November 2016 präsentiert. Die Besucher werden durch das Agieren in zwei interaktiven Installationen dazu geführt, sich dem Impact des Geldes in ihrem eigenen Leben bewusst zu werden. Die interaktive Hauptinstallation, in dem geldlosen Bereich des Ausstellungsortes, wird den Besuchern die Möglichkeit geben, gegenseitiges Vertrauen zu beobachten und dieses auch selbst zu üben.
Die Ausstellung soll darüber hinaus einen schützenden Rahmen bieten, wo man sich mit diesem Thema, was allergische Reaktionen bei den meisten Menschen auslöst, in Ruhe annähern kann.
Andere Interviews der Bärensuppe:
https://www.youtube.com/watch?v=Ip6We…
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