War Hitler ein Sozi? | Von Anke Behrend

Logisch, denn es hieß ja Nationalsozialismus!

Ein Standpunkt von Anke Behrend. 

Hitler war ein Linker, der Nationalsozialismus war Sozialismus, Stalin, Mao und Pol Pot sind der Beweis. Diese ebenso schlichten wie ahistorischen Propagandafloskeln feiern auf Social Media und in rechten „Alternativmedien“ regelmäßig fröhliche Urständ. Doch was hat es damit auf sich? War Hitler tatsächlich links, und was ist das überhaupt? Oder wird hier in altbekannter Manier einem Erbfeind, in diesem Fall den Linken, nur das Etikett des absolut Bösen angeheftet, um das eigene Handeln zu legitimieren und dem Publikum eine schlichte Formel an die Hand zu geben, um gedankliche No-Go-Areas abzustecken? Case closed?

Und tut nicht die Gegenseite, aktuell als links etikettiert, exakt das Gleiche, wenn sie alle Abweichler als Vorboten des Faschismus denunziert?

Kompass Universalismus

Was ist die Grundidee aller linken sozialen Bestrebungen? Was eint sie, welche Grundsätze machen sie zu genuin linken Ideen? Der historisch linke Platz im Parlament kann es jedenfalls nicht sein, denn die Ziele und Handlungsweisen von Parteien ändern sich, wie am Beispiel der Grünen überdeutlich sichtbar wird.

Die wesentliche Eigenschaft linker Ideen besteht im Universalismus

(1)(2). Er ist die Grundlage des Humanismus und der Aufklärung (3). Er besagt, dass alle Menschen in ihrer Existenz als menschliche Wesen über die gleiche Würde verfügen. Aus dem Universalismus folgen die Menschenrechte. Tatsächlich dem Wesen nach linke Ideen und linke Politik sind ohne das Streben nach Universalismus nicht denkbar. Dem Universalismus wohnen Werte inne, die wir heute gern als „westlich“ titulieren: Freiheit, Gleichheit, Menschenrechte. Dabei ist mit Gleichheit natürlich nicht gemeint, dass alle Menschen gleich im Sinne von identisch sind. Aber in dem einen entscheidenden Punkt sind sie sehr wohl identisch: nämlich in ihrem Menschsein. Denn sie sind beides: sie sind gleich und verschieden, sind Individuen und verfügen über das komplexeste Sozialleben – in Zeiten der schlichten Entweder-Oder-Wahrheiten schwer zu denkende Dialektiken.

Die Idee des Universalismus legt nah, dass niemand sich über einen Anderen erheben darf, ihn ausbeuten, beherrschen, indoktrinieren oder versklaven darf, dass eines jeden Menschen Identität und Würde zu respektieren sind, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des Anderen beginnt und diese Freiheiten möglichst gerecht verteilt sind. Aus diesen Prämissen ergeben sich weitere: Gerechte Verteilung von Arbeit und Eigentum, Gleichberechtigung der Geschlechter und Ethnien sowie das friedliche und gerechte Hinwirken auf die Umsetzung dieser Werte. Und da völlig klar ist, dass Gruppen und Kulturen nicht identisch sind, müssen sie genau wegen dieser Gleichheit das Recht auf Respekt und Entfaltung ihrer Unterschiede haben. Hier scheint ein Dilemma des Universalismus auf, denn es gibt Werte und Kulturen, die bei allem Respekt unvereinbar zu sein scheinen. Eine patriarchal geprägte Gesellschaft teilt die Werte der Gleichberechtigung nicht. Eine kapitalistische Gesellschaft teilt die Werte der gerechten Verteilung von Arbeit und Eigentum nicht, sondern erzählt die Ungleichheit als gerecht oder natürlich. Eine religiös geprägte Gesellschaft teilt die Werte des Säkularismus nicht und so weiter. Universalismus und Humanismus sind also als ein Prozess zu verstehen, in dessen Verlauf sich Zivilisationen weiter entwickeln und eine Evolution vollziehen können.

Das Böse im Guten

Der fraglos guten Sache zum Trotz sind unter dem Label linker Ideen Verbrechen begangen worden, die faschistische Züge trugen. Und zwar immer genau dann, wenn Linke die Werte des Universalismus verlassen haben und ihre Ziele mit unangemessener totalitärer Gewalt zur Geltung bringen wollten, weil sie sich auf der Seite des einzig Guten im Kampf gegen das ultimative Böse wähnten.
An dieser Stelle wird deutlich, dass es eben nicht genügt, sich links, sozialistisch, grün oder demokratisch zu nennen und einen Platz in einer Sitzordnung zu belegen. Links ist, wer die Werte des Universalismus nicht nur proklamiert, sondern praktiziert. Pol Pot, Stalin oder Mao hingegen waren Verbrecher, die sich zwar auf linke Ideen beriefen, sich aber faschistischer Mittel bedienten. Folglich waren sie genauso wenig links wie ein Scharlatan Wissenschaftler sein kann.

Zum Beispiel wird Joseph Stalin zwar links eingeordnet, seine Herrschaft und Praxis stand jedoch in vielerlei Hinsicht im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien des Universalismus, Humanismus und der Aufklärung. Im Kontext linker Ideen betrachtet war seine Herrschaft autoritär, totalitär, geprägt von staatlicher Überwachung, Unterdrückung und Vernichtung politischer Gegner und stand im Widerspruch zu den Idealen von Freiheit und Gleichheit. Überdies betrieb Stalin einen ausufernden Personenkult, der den egalitären Prinzipien widersprach. Unter Stalin kam es zu massiven Menschenrechtsverletzungen, Gulag und Hungersnöten wie der von Holdomor. Millionen Tote gehen auf das Konto von Stalins Gewaltherrschaft. In der politischen Analyse wird Stalin als Diktator beschrieben, dessen Praktiken mit vielen grundlegenden linken Prinzipien unvereinbar sind. Die Zeit des Stalinismus mochte wirtschaftlich nach linken Maßstäben ausgerichtet gewesen sein, nach politischen Maßstäben jedoch war sie totalitär und faschistisch. (4)

Stalinismus, Maoismus (5) und das Regime Pol Pots (6) haben trotz ihrer linken Selbstdarstellung viele fundamentale linke Prinzipien verraten, und es wird klar, dass der Hitlerfaschismus, der in seiner Ideologie und Praxis nicht nur von linken humanistischen Prinzipien fundamental abwich, sondern dezidiert das Gegenteil proklamierte, unter keinen Umständen mit dem Verweis auf Stalin als links eingeordnet werden kann.

Partikularismus

Der Nationalsozialismus und seine geistigen Verwandten verkörpern den Partikularismus, betonen die Überlegenheit und Vorrangstellung spezifischer Gruppen, Kulturen, Nationen oder Individuen gegenüber allgemeinen, universellen Prinzipien. Sie proklamieren exklusive Rechte und Pflichten, die nur bestimmten Gruppen oder Gemeinschaften, der Nation, den Angehörigen eines Geschlechts oder einem Staat zugestanden werden. Partikularisten gehen nicht von der gleichen Würde aller Menschen aus, die sie als Gleichmacherei und Kollektivismus verunglimpfen, sondern behaupten natürliche, genetische, biologische beziehungsweise gottgewollte und somit unveränderbare Hierarchien. (7)

Das Ziel partikularer Politik ist nicht eine freie Gesellschaft mit möglichst wenig Machtgefälle, sondern ähnlich wie im Stalinismus und Maoismus eine durch Autoritäten geregelte hierarchische Gesellschaft. Progressive Bestrebungen, die diesen Status Quo in Frage stellen, lehnen sie ab. Partikular orientierte Kräfte beanspruchen ebenfalls das absolut Gute für sich und schreiben ihren Gegnern das Böse zu und agieren meist aus einer Machtposition heraus. Sowohl progressive als auch konservative Strömungen können in Totalitarismus oder sogar Faschismus abgleiten.

Auch die postmoderne Identitätspolitik steht in ihrem Bestreben, Gerechtigkeit und Inklusion herzustellen, in einem Spannungsfeld mit den Werten des Universalismus und weist wie jede Identitätspolitik partikulare Attribute auf. Sie ist ein weiteres Beispiel dafür, dass simple Links-Rechts-Zuweisungen in die Irre führen oder für Propagandazwecke missbraucht werden.

War Hitlerdeutschland nun also sozialistisch oder links?

Das ist eindeutig mit nein zu beantworten. Denn entgegen der gängigen Propagandaphrasen ist Sozialismus nicht definiert als Armut oder Misswirtschaft – in Hitlerdeutschland boomte die Wirtschaft sogar anfangs. Im Gegensatz zu sozialistischen Systemen, die im Wesentlichen auf kollektives Eigentum und die Verstaatlichung der Produktionsmittel abzielen, unterstützte der Nationalsozialismus das private Unternehmertum und die kapitalistische Wirtschaft, sofern diese dem Staat und seinen Zielen dienten. Der Nationalsozialismus wies zwar kollektivistische Merkmale auf, basierte jedoch auf einer rassistischen Überlegenheitsideologie und dem Prinzip der Ungleichheit. Somit stand er im Widerspruch zu den egalitären Werten humanistisch geprägter kollektivistischer Ideologien. (8)

War die NSDAP eine Arbeiterpartei?

Die NSDAP war zwar eine Arbeiterpartei, aber vertrat keine linken Ziele, gab sich aber einen linken Anstrich, um linke Kräfte hinter sich zu versammeln. Faktisch war die NSDAP stark antimarxistisch und antikommunistisch, bekämpfte linke Parteien und Gewerkschaften aktiv und eliminierte sie nach der Machtübernahme. Obwohl die NSDAP in ihrer frühen Phase und in ihrer Propaganda teilweise auf soziale und wirtschaftliche Forderungen einging, um Arbeiter und unzufriedene Bürger anzusprechen, waren ihre grundsätzlichen Ideologien und Praktiken stark rechtsgerichtet und autoritär. Die NSDAP nutzte den Begriff „Arbeiterpartei“ in ihrem Namen als taktisches Mittel, um Wählerunterstützung zu generieren, ohne jedoch die linken, sozialistischen und humanistischen Prinzipien tatsächlich zu vertreten. Im späteren Verlauf verheizte man die mit Überlegenheitsrhetorik indoktrinierte Arbeiterklasse im Krieg. Linke und Sozialdemokraten kamen als erste ins KZ.

Die Frage, ob die NSDAP links war, erübrigt sich praktisch. Der Historiker Heinrich-August Winkler formulierte es 2012 wie folgt:

„Die NSDAP war die rechteste Partei, die es je gegeben hat.“ und bescheinigte der NSDAP eine radikale Verneinung der Aufklärung (9).

Wer bezeichnet wen und warum?

… ist die Frage, die bei jeder schlichten Zuweisung gestellt werden muss. Ob einseitige herabwürdigende DDR-Vergleiche, Buzzwords wie Planwirtschaft oder eben „Hitler war ein Linker“. Diese dumpfen Losungen sollen diffamieren und diskreditieren. Wer sie benutzt, geht der Propagandasprache von Göbbels und Hitler auf den Leim oder benutzt sie mit Vorsatz.

Der sogenannte „Nationalsozialismus“ war weder ideologisch noch ökonomisch links oder Sozialismus. Er war eine nationalistische, antisemitische, militaristische, chauvinistische und rassistische Gewaltherrschaft. Seine ideologische Grundlage war anti-humanistisch. Der propagandistische Einfluss des Hitlerfaschismus reicht bis in die Gegenwart. Ihn zu erkennen und zu entlarven, ist ein wichtiger Teil der Aufarbeitung von Menschheitsverbrechen jeglicher Art, seien sie nun als links oder rechts etikettiert.

Quellen und Anmerkungen

 

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Universalismus_(Philosophie)

(2) https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php? id=1404160&a=t&autor=Weber&vorname=Max&thema=Universalismus

(3) https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320496/humanismus/

(4) https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/josef-stalin-vom-kriminellen-zum-sowjetischen-diktator

(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrevolution

(6) https://www.welt.de/geschichte/article244806130/Pol-Pot-Die-Stadtbewohner-wurden-aufs-Land-getrieben-und-dort-bestialisch-ermordet.html

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Kommentare (57)

57 Kommentare zu: “War Hitler ein Sozi? | Von Anke Behrend

  1. bekir sagt:

    Links ist mehr als nur Sozialismus, rechts mehr als nur Kapitalismus.
    Politisch relevant und als rechts einzuordnende Strömungen waren in der Weimarer Republik zum Beispiel:
    – Monarchisten / Junker / Großgrundbesitzer / Konservative
    – (Industrielle) Kapitalisten / Wirtschaftsliberale
    – Klerikale (Katholiken der Zentrumspartei)

    Es gab fließende Grenzen und Überlappungen, aber auch scharfe Abgrenzungen. Und während auf Reichsebene ein ständiger Wechsel von Regierungen überwog, saßen SPD und Zentrum im größten Teilstaat Preußen den größten Teil de Weimarer Zeit harmonisch in einer gemeinsamen Regierung,
    https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenkoalition

    „‚Der Feind steht rechts‘ Der Ruf der Hitlerjugend“, so titelte die Deutsche Reichs-Zeitung am 15.06.1934.
    Es handelte sich dabei nicht um eine einmalige Aussage, sondern – in den Worten der deutschsprachigen Auslandspresse – um einen „Hetzkampf der Hitlerjugend“, der auch mittels dieser Parole geführt wurde,
    https://www.achgut.com/artikel/auch_nazis_kaempften_gegen_rechts

    Die Teilnehmer an den meist allzu pauschalen „Demos gegen rechts“ sollten sich bewusst sein, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht ist und man sich sogar schnell mal (unwissentlich?) in eine unselige Tradition stellt.

    Bei Höckes „Alles für Deutschland“ ließ das Gericht keine Ahnungslosigkeit gelten, obwohl es für seine Kenntnis vom Status einer SA-Parole eine keinen Beweis gab.
    Selbst die Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg veröffentlichte 2013 eine Liste verbotener Nazi-Parolen ohne diesen Eintrag.
    Die Liste hat zwar nicht den Anspruch, vollständig sein zu wollen (eine solche offizielle gibt es gar nicht), aber Fakt ist:
    Der letzte Eintrag „Alles für Deutschland“ wurde erst im April 2024 hinzugefügt, als Höckes Prozess schon durch die Medien ging.

    Dagegen schilderte der Text schon vor 2024 den erstaunlichen Umstand, dass Juristen lange darum gestritten hatten, ob die Parole „Ruhm und Ehre der Waffen-SS“ überhaupt unter das Strafrecht fällt!
    https://www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/die-extreme-rechte/symbole-und-kennzeichen/grussformen-und-losungen

    Übrigens: Auch Nazis „kämpften“ gegen Hass und Hetze,
    https://www.achgut.com/artikel/schon_die_nazis_kaempften_gegen_hass_und_hetze

    Das fällt allerdings mehr unter die banale Rubrik „Die größten Kritiker der Elche sind selber welche“.

    Sebastian Haffner war als Schüler „ziemlich links“ – durch die Ablehnung der Nationalsozialisten sei er „rechts“ geworden,
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Haffner

  2. Mircutux sagt:

    Von den Buchstaben NSDAP war eigentlich alles Fake.
    Ich fange mal von hinten an:

    Partei:
    Das Wort Partei leitet sich von pars / Teil ab. Nach der Machtergreifung gab es aber bald nichts anderes mehr. Partei ist gelogen wenn man alles für sich beansprucht.

    Arbeiter:
    Natürlich gab es nach 1933 wieder Arbeit. Zum Beispiel im nicht ganz freiwilligen Arbeitsdienst am Westwall oder an den Autobahnen. Später organisierte die NSDAP die Arbeit im KZ und oder mit verschleppten Zwangsarbeitern. Von einer Arbeiterpartei erwartet man aber etwas ganz anderes.

    Deutsch: Den einzigen Buchstaben den ich erst einmal so stehen lasse. Mehr dazu beim N.

    Sozial:
    Es gibt durchaus Errungenschaften der Nazis die man als sozial bezeichnen kann. Die Einführung von Kindergeld gehört dazu. Man könnte es aber auch staatliche Beihilfe zur Produktion von Kanonenfutter nennen.

    National:
    Der größte Betrug ist eigentlich das N für national. War es wirklich im Interesse der Deutschen Nation einen zwei Frontenkrieg zu beginnen, sich Raum im Osten zu verschaffen, einen Teil seiner eigenen Bevölkerung auszurotten und als zerbombtes Land zu Enden?

    Die Nazis und ihre sogenannte Ideologie entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Fake, deren Sinn man nur dann verstehen kann wenn man die Interessen Dritter mit einbezieht.

    Übrigens, neben der Namensgebung klaute man der Linken auch die rote Fahne und versah sie mit dem Hakenkreuz.

  3. Hi, also zunächst .. wiki als quelle? und das bei apolut? wie?
    hitler sagt selber in seinem "zweiten buch" .. ich glaube es war auf seite 50 .. jedenfalls sagt er mit seinen eigenen worten klar und deutlich:
    "ich bin ein Sozialist"
    das reicht aber nicht? weils der authring einfach nicht passt?
    offensichtlich ist der authorin nicht klar das wie alles in der welt .. auch der sozialismus sich der zeit und den menschen anpasst!
    die sozialisten seinerzeit .. kannst du aber sowas von nicht mit den feministischen lgbtq sozialisten der heutigen zeit vergleichen.
    so wie ich das verstehe .. war das auch kein "open border" soziaismus .. sondern ein sozialismus mit oder in starken vaterländern. auch wenn der soziaismus an sich sicher den kern des "open boarders ding" sicher immer in sich trug .. wurde das so nicht offen propagiert. zumindest habe ich nie einen sozialisten damals so sagen hören!
    wenn überhaupt dachten die sozialisten das sowieso die ganz welt einfach sozialistisch werden wird und dann brauch man auch nicht mehr seinen geburtsort zu verlassen. gibt sowieso nirgends irgendwas anderes als zuhause im supermarkt!
    und sicher waren selbst sozialisten seinerzeit auch eher rassisitisch als weltoffen!
    die leute waren selber am hungern und niemand dachte wohl ernsthaft den rest der welt einzuladen mit zu hungern!
    und internationales interesse nach europa zu gehen und mit zu hungern gabs sicher auch nicht in der masse! :)
    es gab gründe wieso hitler nie sagte "diese XXX sozialisten .. sondern immer von den bloschewiki(pedia) sprach!
    eben weil er sich wohl als einen richtigen sozialisten verstand.
    würde die authorin nicht emotional sondern eher rational schreiben .. wäre sie in der lage das ganze geschwätz von hitler in upgedateter form auch in der heutigen zeit zu finden!
    ich mein wie viel klarer braucht die authorin das noch vor augen geführt zu bekommen.
    oder hat sie bereits vergessen was vor wenigen jahren hier so los war?

    • bekir sagt:

      Ja, Hitler stand für einen "nationalen" Sozialismus.
      Hierin gleicht er Stalin, der die gegen die allzu weit von der Realität entfernten Weltrevolutions-Träume von Marx und Lenin seinen "Sozialismus in einem Land" (der Sowjetunion) aufbauen wollte.

      Ganz fallen ließ Stalin den "Internationalismus" allerdings nicht – aber auch hier findet sich eine Parallele zu Hitler:
      Thomas Röper wies kürzlich darauf hin, dass in den unterworfenen Ländern Europas die Widerständler nicht so zahlreich waren wie die willigen Helfer – gemeint sind also nicht nur "Kollaborateure" (Bürgermeister etc., die meist keine andere Wahl hatten), sondern solche, die als Hilfstruppen im "Kampf gegen den Bolschewismus" angeworben wurden.
      Eine schmerzliche Erkenntnis, die oft (z.B. von den Franzosen) verdrängt wurde, denn nach 1945 wurde das Mitmachen geleugnet, wo es nur ging.

  4. DocBelsky sagt:

    liebe anke,
    witzig, dass du in den quellen angaben für deinen beitrag wikipedia nennst, empfehle dir die doku zensur.
    aber besser als zum schmiedl zu gehen, geh zum schmid …
    hitler sagte: wir sind eine linle bewegung
    goebls sagte: wir sind eine linke bewegung
    sie wollten im parlament links sitzen und stressemann ärgerte sie indem er sie rechts plazierte.
    die gründer der nsdap waren alle ehemalige kommunisten,
    und das beste kommt zum schluss, die nazis kämpften selber gegen rechts, so war die parole der hj: der feind ist rechts.
    die entsprechenden zitate und dokumente findest du alle, aber klar, ned auf wikipedia.
    du kannst also noch soviel darüber philosophieren, dein ego sich dagegen währen, wenn aber der schmid sagt "wir sind links" dann ist es eben so. aber mach dir nichts draus, solltest du es jetzt erst realisieren, viele hoaxis fliegen gerade auf, egos währen sich noch, aber das erwachen der menschen ist nicht aufzuhalten …

    • DocBelsky sagt:

      tippfehler … wehren, linke … aber ich denk ist eh klar wie gemeint …

    • _Box sagt:

      Na dann führ mal an Münchhausen. Wo sind denn deine Quellen? Hier wären mal Begriffsdefinitionen zum Einstieg:

      Links und rechts sind ja nicht lediglich – in ihrem Bezug auf die Sitzordnung in der verfassunggebenden französischen Nationalversammlung von 1789 – historische Einteilungen entlang einer eindimensionalen Eigenschaft. Als solche wären sie in der Tat nicht nur historisch überholt, sondern auch hoffnungslos unterkomplex. Links steht vielmehr für die normativen moralischen und politischen Leitvorstellungen, die über den Menschen und über die Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Organisation in einem langen und mühsamen historischen Prozeß gewonnen wurden und die in der Aufklärung besonders prägnant formuliert wurden. Den Kern dieser Leitvorstellungen bildet ein universeller Humanismus, also die Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen.

      Bereits aus dieser Leitvorstellung ergeben sich schwerwiegende und weitreichende Folgerungen. Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus. Zudem beinhaltet er, dass alle Machtstrukturen ihre Existenzberechtigung nachzuweisen und sich der Öffentlichkeit gegenüber zu rechtfertigen haben, sonst sind sie illegitim und somit zu beseitigen.

      Aus dem universellen Humanismus ergibt sich also das spezifische Leitideal einer radikal-demokratischen Form einer Gesellschaft, in der ein jeder einen angemessenen Anteil an allen Entscheidungen hat, die die eigene ökonomische und gesellschaftliche Situation betreffen; er schließt also Gesellschaftsformen aus, die auf einer Elitenherrschaft oder auf einem Führerprinzip beruhen. Diese in der Aufklärung erstmals klar formulierten Leitideale sind seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert worden und stellen den Identitätskern des linken Projektes dar.

      Da diese Leitideale gewaltige politische Konsequenzen haben, wurden sie seit je auf das schärfste bekämpft; historisch war das der Kern der sogenannten Gegenaufklärung, der es wesentlich um die Wahrung des jeweiligen Status quo ging. Die Behauptung, eine Links-Rechts-Unterscheidung hätte sich historisch überlebt, würde also letztlich beinhalten, dass sich die Leitideen einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen und einer ernsthaften demokratischen Gesellschaftsorganisation überholt hätten – eine These, die natürlich gerne von denen vertreten wird, deren Macht gerade auf rassistischen, chauvinistischen, nationalistischen oder exzeptionalistischen Ideologien basiert.
      (…)
      Wenn wir von rechter Seite Wörter wie „Medienkritik“ oder „Kritik der EU“ oder „anti-imperialistische Kritik der USA“ vernehmen, sind wir versucht zu meinen, dass die Art der Kritik und die Art des Zieles, auf das sie sich richtet, möglicherweise mit linken Anliegen übereinstimmen könnte. Es lässt sich jedoch leicht aufzeigen, dass aus linker Perspektive darunter jeweils etwas grundlegend Anderes zu verstehen ist als aus rechter Perspektive.

      Es ist nämlich konstitutiv für die rechte Perspektive, dass sie das normative Ideal einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen mit all seinen Implikationen rigoros zurückweist und eine radikal nationalistische, chauvinistische und rassistische Haltung – ihr Rassismus tarnt sich nur dürftig durch ihr Konzept des „Ethnopluralismus“ – vertritt. Ihr Gesellschaftsideal ist das einer kulturell homogenen und hierarchisch-elitär organisierten Volksgemeinschaft, in die sich der Einzelne einzufügen und der er sich unterzuordnen habe. Ihr Hauptgegner ist folglich gerade die „Humanitätsideologie“ der Aufklärung und damit alles linke Gedankengut, das zu einer „weltanschaulichen Entwurzelung“ und zu einer Schwächung der „gewachsenen Ordnung der ethnischen Volksgemeinschaft“ und somit der „nationalen Identität“ geführt habe. Es kann also weder in den Zielen noch in den Mitteln Gemeinsamkeiten zwischen dem linken und dem rechten Projekt geben.

      Aus:
      Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld.
      05. August 2016 um 9:55 Ein Artikel von: Redaktion
      Prof. Rainer Mausfeld

      Die NachDenkSeiten beschäftigen sich von Beginn an mit dem Thema Manipulation und mit der Frage, wie man sich davor schützen kann. Ein großer Experte dafür ist auch Professor Mausfeld. Ihn hatten wir im vergangenen Sommer mit den NachDenkSeiten-Leserinnen und Lesern bekannt gemacht. Jens Wernicke hat ihn jetzt aus aktuellem Anlass ein zweites Mal für die NachDenkSeiten interviewt.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=34504

      Demnach ist es doch recht eindeutig in welchem Spektrum sich die Faschisten befinden. Neben der Tatsache welchen Verteilungsmodus sie resultierend praktiziert haben.

    • DocBelsky sagt:

      lieber box,
      witzig, dass du mit "münchhausen beginnst", folgt dem muster: if you can not attack the data, then attack the person, it is easier – klassisch für linke … aber nun zu deinem text:

      Wo sind denn deine Quellen?
      komm, die zeit von betreutem denken ist vorbei, bist nicht mehr in der schule, du kannst tippen und recherchieren, dann beginn einfach mit baldur springmann – gründer der grünen, war bei der sa, ss, nsdap. dann kannst die die gründer der nsdap und der eu hernehmen, alles ehemalige kommunisten … also bitte leg los, das schaffst auch ohne mich …

      Links und rechts sind ja nicht lediglich – in ihrem Bezug auf die Sitzordnung …
      nein, das ist sinnloses geschreibe um zu verwirren. heute hat es einen grund, wieso alles rechts ist. man hat das nazi regime umgeframet auf rechts, um von der heutigen linken nwo agenda abzulenken … sollte knfem eigentlich wissen, aber gut ist auch nicht mehr das was es einmal war … kennzeichen linke regime:
      – streben nach weltherrschaft
      – zerstörung bürgerrechte
      – zerstörung börsen und freier wirtschaft
      – zerschlagung mittelschicht kolchosen / bund der deutschen landarbeiter
      – erichtung von lager gulags / kz
      – rassimus (stalin war auch ein rassist :)
      – – verfolgung von minderheiten
      – … kapiert?

      also bevor du hier texte reinkopierst, die du vermutlich nicht selbst verstehst, keep it simple: wenn die nazis selbst alles machen wie die kommunisten, wenn sie sich selbst links bezeichnen und sogar jagd auf rechte gemacht haben, dann sind sie eben links. ich verstehe dass es bitter ist, wenn man vielleicht selbst das ganze leben über die bösen rechten nazis schrieb und jetzt realisiert, dass sie links waren, aber mach dir nix draus, viele ärzte realisieren jetzt auch, dass es keine pandemie, sondern plandemie war. sowie du von ihnen verlangst: studiert die daten, mach es auch und lasse dein ego weg … alles liebe

  5. Daguimar sagt:

    Meinem Verständnis nach hat sich der Mensch im Sozialismus dem Wohl des Ganzen unterzuordnen.
    Im Kapitalismus wird er zum Einzelkämpfer.
    Der Sozialismus fördert also das Gemeinschaftliche und der Kapitalismus die individuellen Interessen.
    Der Individualist dreht sich nur um sich selbst.
    Der Sozialist mehr um Gemeinwohl.
    Das kann man auch ganz gut am westlichen Denken und dem der ehemaligen DDR Bürger erkennen. Die Einen atomisieren. Die Anderen haben ihre individuellen Anliegen den (vorgegebenen) gemeinschaftlichen Interessen untergeordnet/unterordnen müssen.
    Beides hat Vor- und Nachteile.
    Die Erde dreht sich um sich selbst, und (!) um die Sonne. Kann man eines davon ausschließen?

    • Daguimar sagt:

      Wer aber bestimmt, was als "Gemeinwohl" festgelegt wird?
      Kann ein "Konzept" überhaupt erdacht werden, das als Zentrum, gleich der lebensspendenden Sonne, dient?
      Die Sonne scheint auf alles, schließt nichts aus. Konzepte schon.
      Ohne Sonne kein Leben hier auf Erden.
      Ohne Bewusstsein kein Verstand/Denken.
      Und doch vertrauen wir immer noch mehr dem Angsterzeuger 'Verstand', als dem Lebensspender 'Bewusst-sein'.

    • How - Lennon sagt:

      Eben.
      Nur eiskalter Verstand ist tödlich und nur überhitzte Intuition/Emotion ebenfalls.
      Mal mehr auf das Herz/die Seele dazwischen hören!

    • _Box sagt:

      Daguimir,

      etwas oberflächlich und fehlerbehaftet. Unter kapitalistischen Bedingungen wird die Entwicklung des Menschen als vollwertiges Individuum sehr stark behindert, wenn nicht gar verunmöglicht. Was daran liegt, daß sich die absolute Mehrheit den Wünschen einer Besitzaristokratie zu beugen und in deren Konzept von Ausbeutung einzufügen hat. Wofür dann die meiste Lebenszeit in Anspruch genommen wird, um dem Sein aus Haben zu entsprechen. Also zumindest für die bei denen es nicht um's blanke Überleben geht, von denen gibt es auch und nicht zu knapp. Dann gibt es noch die Totmachbranche, Gewehr oder Spritze. Auch sehr lukrativ für einige. Es ist wie es ist, wenn einige wenige in Palästen leben und einen Fuhr-, Flug- und Wasserparkt unterhalten lassen, und dafür einigen Gehilfen einen größeren Anteil an der Beute gewähren, ist es logisch daß am anderen Ende ziemlich viele von der Klippe fallen. Es ist wohl kaum nötig zu erwähnen, daß das in Konsequenz kein nachhaltiges Konzept und selbstmörderisch ist.

      Das streift dann auch, was noch erwähnt wurde. Denn es ist vor allem kein Verstandeskonzept, verstehen wie etwas funktioniert, oder funktionieren könnte, tatsächliches beruht es hauptsächlich auf Triebhaftigkeit, und dabei aufbauend auf den negativst konnotierten menschlichen Eigenschaften. Zur Emotionalität gehört dann auch die erwähnte Angst, die in verschiedenen Ausprägungen, hilfreich oder hinderlich sein kann. Verstand und Emotion gehören beide zum Menschsein dazu.

      Bewußtsein, ich denke daß ich denke, also bin ich, oder ich bin mir der Konsequenzen meines Handelns bewußt, ich bin mir einer Gefahr bewußt, ist dann eine weitere Schiene.

      Noch ein abschließender Hinweis:

      Bekanntlich haben Marx und Engels, vor allem in der ‘Deutschen Ideologie’, den radikal-egoistischen Individualismus Max Stirners[8] einer ausführlichen Kritik unterzogen. Tatsächlich hatte Stirner das seit Mitte des 17. Jh. praktisch und theoretisch (Theorie des Gesellschaftsvertrags von Hobbes bis Rousseau, des individuellen Nutzens bei Bentham, im Utilitarismus etc.) sich durchsetzende Prinzip des liberalen Individualismus[9] nur radikalisiert und auf eine fast absurde Spitze getrieben. Insofern ist die Behauptung, der historische Materialismus habe den abstrakten, bürgerlichen Individualismus überwunden, grundsätzlich berechtigt. Aber die These, wonach der bürgerliche Individualismus[10] im Sozialismus/Kommunismus durch einen Kollektivismus überwunden werde, ist eine Vorstellung, die Marx und Engels nach meiner Auffassung kaum weniger heftig kritisiert hätten. Denn es ging ihnen in ihren Aussagen zum Kommunismus gerade nicht darum, die Gesellschaft oder Gemeinschaft – das Kollektiv – gegen die Individuen – oder auch umgekehrt – auszuspielen, vielmehr versuchten sie, das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft im Kommunismus als einer gegenüber der bestehenden bürgerlichen Gesellschaft höher entwickelten Formation historisch-praktisch und begrifflich neu zu bestimmen und zwar derart, dass darin der abstrakte Gegensatz beider Pole dialektisch, im Sinne von ‘aufgehoben’, überwunden wird.[11]
      Marx und Engels waren in keiner Weise – weder weltanschaulich noch methodisch oder normativ[12] – Individualisten[13], schon gar keine ‘Besitzindividualisten’ wie die politischen Philosophen und Ökonomen des 17. und 18. Jh.[14] Aber sie waren ebenso wenig Kollektivisten, wie es zumeist von radikalen Gegnern des Marxismus behauptet wird. Dabei stützen letztere sich gelegentlich auch auf Äußerungen von Autoren aus den ehemaligen ‘realsozialistischen’ Ländern, u.a. auch aus der DDR, die sich bei der These vom Primat der Kollektivität im Kommunismus aber keineswegs auf Marx oder Engels berufen können.[15]
      Was Marx’ Begriff des Kommunismus gegenüber diesen einseitigen, sich wechselseitig ausschließenden Interpretationen auszeichnet, ist die gleichzeitige und gleichgewichtige Verbindung von freier Assoziation und freier Individualität. Die Individuen können sich als isolierte Individuen nicht wirklich befreien, da sie als solche stets in feindlicher, konkurrierender – oder um den Philosophen verständlicher zu bleiben in ´entfremdeter´ – Abhängigkeit von einander, also im ´Krieg aller gegen Alle´ (Hobbes) und damit letztlich in Unfreiheit verbleiben. Wirklich frei werden sie demnach nur in der Assoziation, der freiwilligen Vereinigung mit anderen Individuen, in der die unterschiedlichen Individualitäten sich wechselseitig betätigen und in dieser Tätigkeit zugleich entfalten können. Dies ist das Grundthema und das Endziel von Marx Untersuchungen der Geschichte progressiver Gesellschaftsformationen.

      Aus:

      Marx-Engels-Forschung
      ‘Kommunismus’ – ein falsch verstandener Begriff?
      Überlegungen zur Dialektik von Individualität und Kollektivität bei Marx (Teil I)
      von Werner Goldschmidt
      Z. 96
      Dezember 2013
      https://www.zeitschrift-marxistische-erneuerung.de/de/article/1135.kommunismus-ein-falsch-verstandener-begriff.html

    • Daguimar sagt:

      Lieber _Box,
      erst mal vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.
      Ich glaube aber, dass es zu einigen Missverständnissen gekommen ist.
      Erst mal, was unsere doch sehr unterschiedlichen Definierungen/ Bedeutungen bestimmter Schlüsselwörter angeht: Was du, ähnlich Descartes mit "ich denke, also bin." als Bewusstsein definierst, ist meiner Erfahrung nach genau der Verstand. Ich bin nämlich auch (bewusst), wenn ich nicht denke, bzw die Gedanken, Gefühle nur beobachte, also aus einer Distanz zu den aiftauchenden u früher o später abziehenden, vorbeiziehenden Gedanken etc. Wie lange sie bleiben, hängt von der Aufmerksamkeit, die wir ihnen geben, ab.
      Dein Innenleben, genauer betrachtet, ist ja auch genauso objektivierbar, wie die Aussenwelt. Also muss da ja noch eine Instanz im Hintergrund sein, Wer aber . Du kannst deinen Status, deinen Namen, Dein Wissen, deine Identität, deine Werte, deine Erinnerungen…alles verlieren, aber nicht das Gewahrsein, dass du existierst.
      Der Verstand kann sich nur auf das draufsetzen, da anhaften, wo etwas ist, ob nun ein Gefühl, Gedanke, eine Situation, Und das macht er, fleißig u unermüdlich plappert er, urteilt, Ein, unser Werkzeug in dieser Welt der Polarität, dass unser Überleben hier
      ermöglicht. Nun haben wir aber den Verstand zum Gott gemacht. Wir vertrauen mehr auf ihn, als auf DAS,was die Welt im Innersten zusammhält. Und das ist sooo unvorstellbar… die Galaxien, Planeten, die Natur… Könnte der Verstand so etwas hervorbringen? Nein! Er mischt sich ein, im Großen wie im Kleinen. Solange wir nur unserem Verstand vertrauen, bleiben wir im d Dualität, der eingeschränkten (!) "Erkenntnis von Gut und Böse, verhaftet, glauben u verteidigen unser Wertesystem, glauben, dass wir die Urheber, Macher unseres Lebens sind. Aber wie sagte schon Schopenhauer: " der Mensch kann tun, was er will, aber nicht wollen, was er will." Unsere jeweiligen Interessen, Vorlieben, Geschmacksrichtung etc haben wir uns auch nicht selbst gegeben. Naja, so auch unsere Weltbilder. Deines scheint marxistisch geprägt? Jedenfalls anders als deine. Es lebe die Vielfalt! :)
      Den westl. Individualismus sehe ich übrigens auch als eine pervertierte Farce, völlig fremdbestimmt.
      Jetzt ist s auch lang geworden. Den Rest spar ich mir.
      Alles Gute

  6. Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

    Das berührt mich sehr befremdlich, wie hier über Begriffe diskutiert wird.
    Der Begriff scheint wichtiger zu sein, als das Leben selbst, das stattgefunden hat zu der Zeit, für den man den Begriff Sozialismus oder Kapitalismus verwendet. Das Leben und die Entwicklung entzieht sich solchen Begriffen, weil es viel umfänglicher und verschiedenartiger ist, als es in Begriffe zu verpacken.
    Wie man unmöglich einen Menschen mit einem Begriff beschreiben kann, so unmöglich kann man es anwenden auf einzelne Entwicklungsphasen.

    Zu mal die meisten Begriffe erfunden sind von den üblichen Mächten , welche die Wissenschaft und Geschichtsschreibung kontrollieren. Wie sinnvoll ist es dann, deren Erfindungen zu übernehmen und über diese Begriffe zu lamentieren. Pure Zeitverschwendung.
    Allein der Begriff Demokratie ist dermaßen ausgehöhlt, das alles und nichts damit gemeint sein kann.
    Stattdessen sollte man sich um die Wirklichkeit kümmern, mit denen die Menschen es zu tun haben .
    Auf dem Papier kann es sich um Demokratie handeln , aber die Wirklichkeit hinter dem Begriff zeigt etwas anderes das mit Demokratie nichts zu tun hat.

    Wenn in der Schule so umgegangen wird mit Begriffen wie hier , dann wird jeder kritische junge Mensch der von diesem engen Bild abweicht, und stattdessen das Große Ganze betrachtet , ausgeschlossen sein.
    So soll es wahrscheinlich sein, nicht das Leben und seine Wirklichkeit zählen, sondern tote Begriffe. Als Vorbereitung auf das KI-Zeitalter, wo Menschen überflüssig sein werden.
    Die Geschichte der Menschheit als ein Sammelsurium von Begriffen, welche Schreibtischtäter erfunden haben, um nicht
    die wahre Geschichte zu erzählen. Denn das ist die einzige Wahrheit, dass die Geschichte eine Erzählung von Geschichten ist. Und das gilt besonders für unsere-die deutsche Geschichte.

    • Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

      Die Absurdität wird heute in Echtzeit uns vor Augen geführt, wie sinnlos Begriffe sind und wie Geschichte unmittelbar
      zu ihrer eigentlichen Entstehung verdreht wird.
      Ein Volk wird von Nazis durch einen politischen Putsch übernommen, das Land militarisiert und seine Ressourcen privatisiert und das Land und seine Bewohner werden benutzt, um ein anderes Land, das mal das Brudervolk war
      , zu destabilisieren.
      Und dieses abartige Geschehen wird direkt unterstützt und gefördert mit unseren Steuergeldern für diese Nazis, die natürlich keine Nazis sind.
      Die Nazis der Vergangenheit waren richtige, die die gleichen Leute als Dämonen der Vergangenheit dem deutschen Volke als permanente Schuld anlasten, während sie diese Leute in der Gegenwart mit den Steuergeldern des schuldbehafteten Volkes vollumfänglich unterstützen.
      Jetzt könnte einem mal ein Licht aufgehen, was eigentlich Nazi bedeuten könnte…bestimmt nicht Nationalsozialist.

    • _Box sagt:

      In seinem grundlegenden Werk “Behemoth: The Structure and Practice of National Socialism, 1933-1944” beschreibt Franz Leopold Neumann den Faschismus kurz und bündig als das vollständige Zusammenspiel von Großkapital und Staat. Wenn die Interessen des Großkapitals zu politischen Interessen werden, dann ist Faschismus nicht weit. Der Faschismus nutzt gesellschaftliche Krisen, er präsentiert sich als Allheilmittel, während er Unterdrückung und Ungleichheit forciert. Kapitalismus in der Krise schafft Arbeitslosigkeit, Knappheit und Elend. Der Faschismus stellt sich als eine magische Alternative dar.

      Der Faschismus hat charakteristische Merkmale. Er wird in der Regel vom Großkapital finanziert und schafft politische Strukturen wie den Unternehmerstaat, in dem Wirtschaftslenker eine zentrale Rolle spielen. Er ist elitär, seine Führung kommt in der Regel aus der Oberschicht oder der oberen Mittelschicht. Seine Anhänger rekrutiert der Faschismus in der Mittelschicht, insbesondere bei denen, die in der Krise ohne Perspektive sind.

      Der Faschismus ist fromm: der Papst segnete Hitler, Mussolini, Franco, Pétain und Salazar, die hohe lateinamerikanische Kirchenhierarchie gab Pinochet ihren Segen.

      Der Faschismus ist arbeiterfeindlich: Er verbietet Gewerkschaften und löst sie auf, reduziert Löhne und baut Arbeitnehmerrechte ab. Er leugnet den Klassenkampf, fungiert aber als Polizist des Kapitals im Klassenkampf.

      Der Faschismus ist gewalttätig: Er schafft paramilitärische Gruppen zur Unterdrückung von Gewerkschaften und Oppositionsparteien.

      Der Faschismus ist rassistisch: Er hält sich für genetisch überlegen, diskriminiert und will so genannte “minderwertige Rassen” ausrotten. Der Faschismus ist frauenfeindlich: Er verbannt die Frauen in den häuslichen Bereich, in die Kinderbetreuung und in die Kirche.

      Der Faschismus ist plagiatorisch: Er stiehlt die rote Fahne vom Kommunismus, das Hakenkreuz von den Hindus, das Liktorenbündel vom klassischen Rom.

      Er ist anti-intellektuell: Er diskriminiert und verfolgt Avantgardisten und kritische Denker. Denkt daran, was Göring sagte: “Wenn ich das Wort Kultur höre, greife ich zum Revolver.”

      [Der argentinische Intellektuelle] Atilio Borón fügt in seiner Analyse des heutigen Faschismus zwei Merkmale hinzu. Die klassische Form des Faschismus befürwortete die staatliche Intervention in die Wirtschaft, die heutige Version ist neoliberal und lehnt Staatsintervention ab, obwohl sie davon profitiert. Der klassische Faschismus war antijüdisch, während die Neofaschisten pro-zionistisch sind.

      Ich glaube, so haben wir ein ziemlich vollständiges Bild.

      Aus:
      Über Faschismus und andere Übel: Ein Gespräch mit Luis Britto García
      23. Juni 2024 um 12:00 Ein Artikel von: Redaktion

      Der Autor und Kolumnist Luis Britto Garcia ist einer der bekanntesten und angesehensten Intellektuellen Venezuelas. Britto Garcia war immer schon überzeugter Anhänger der Bolivarischen Bewegung, dennoch ist er ein unabhängiger Denker, der die Regierung kritisiert, wenn es nötig ist. In diesem Interview spricht er über Faschismus und Korruption sowie über seine Hoffnungen auf einen Sieg der Chavisten bei den kommenden Präsidentschaftswahlen am 28. Juli. Von Cira Pascual Marquina

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=117036

      Und sicherlich könnte man diese Darlegung noch weiter ergänzen und die verschiedenen Ausprägungen des Faschismus noch präzisieren, indem man bei den Varianten verschiedne Pkt. subtrahiert oder addiert.

    • Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

      Danach, Onkel Box, befindet sich diese EU im Faschismus.
      Aber das ist lange klar. Alles nur dumme Spielchen mit ihren Wahlen, während lange die EU-Kommission entschieden hat.

    • _Box sagt:

      Ich schätze die Problematik ist sehr viel globaler.

  7. bekir sagt:

    Nach dem 1. Weltkrieg und der Oktoberrevolution gab es starke sozialistische Strömungen auch in Westeuropa.
    In den erzkapitalistischen und freiheitsliebenden USA verortet die traditionelle Geschichtsschreibung dagegen nichts dergleichen.

    Doch nach dem Börsencrash 1929 gab es auch dort die Notwendigkeit, etwas gegen die folgende schwere und anhaltende Weltwirtschaftskrise zu tun – und hierin ähnelten sich Nazis (Beschäftigungsprogramme etc.) und Amis durchaus. Sogar das Startjahr 1933 war bei beiden gleich.

    In Deutschland war Reichskanzler Brüning 1930 – 1932 mit seiner Deflationspolitik (höhere Steuern, niedrigere Staatsausgaben) krachend gescheitert – übrigens (neben dem Einsatz modernster Propaganda) der Hauptgrund, weshalb Hitler das verzweifelnde und Not leidende Volk ab 1933 auf seine Seite ziehen konnte,
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deflationspolitik

    John Maynard Keynes mit seinem Keynesianismus (höhere Staatsverschuldung statt höhere Steuern sowie höhere statt niedrigere Staatsausgaben) war damals der aufsteigende Stern für die nächsten Jahrzehnte – doch sein Hauptwerk schrieb er erst 1936 und mit seinen Vorschlägen, die er 1934 im Weißen Haus ausbreitete, konnte er dort zunächst nicht überzeugen.

    Präsident Roosevelts "New Deal" ab 1933 war eine Serie von Wirtschafts- und Sozialreformen, bei denen bis 1937 auf das von Keynes vorgeschlagene "Deficit spending" (staatliche Schuldenaufnahme zur Nachfrage-Ankurbelung) verzichtet wurde. Man setzte stattdessen auf ein Instrument, das zumindest für Sozialismus-Gegner eindeutig sozialistisch (und damit ein Schreckensgespenst ist): hohe Steuern für Reiche.

    Obwohl auch schon vor 1937 durch den New Deal der "desolate Zustand der amerikanischen Wirtschaft überwunden" werden konnte, gilt laut Mainstream (=u.a. Wikipedia) der Erfolg als "umstritten" – vermutlich, weil man die Gründe des Erfolgs einfach nicht wahrhaben will: Die Einführung von hohen Steuersätzen für Reiche und von Sozialleistungen für Arme war und bleibt für das Grundverständnis der tonangebenden US-Reichen Folterwerkzeug aus der Teufelsküche der Sozialisten. Man spielt die Sache aber lieber herunter, denn lautes Schimpfen könnte zum Bumerang werden, d.h. ungewollt Werbung machen für die dann vielleicht doch verlockenden Konzepte des New Deal .

    Der US-Spitzensteuersatz betrug 79 Prozent – Schwedens (gewesenes) "Volksheim" lässt grüßen. Hierzu ist immer wieder zu lesen: Das habe ja nur für ganz hohe Einkommen gegolten und nur wenige Personen seien betroffen gewesen. Die 79 Prozent habe z.B. nur ein einziger (Rockefeller) zahlen müssen. Und 1937 sei dann ja doch zum "Deficit spending" gewechselt worden – verstärkt ab 1941 durch die Aufrüstung und Kriegsvorbereitungen.

    In solchen Beschwichtigungs-Texten wird wortreich um den sensationellen Tabu-Bruch herumgeredet:
    Roosevelt war kein Sozialist und wollte auch keiner sein, aber er hat sich am sozialistischen Werkzeugkasten bedient und 1933 – 1937 überzeugende Erfolge damit erzielt.

    Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf – die Weltlokomotive des Kapitalismus kann mal schwächeln, aber eine auch nur behutsam in Richtung Sozialismus zielende (und dann auch noch erfolgreiche!) Kur darf es nie gegeben haben, wo bliebe sonst die Werbung für die Segnungen des seit den 1970er Jahren erfolgreich propagierten knallharten Neoliberalismus?

    https://de.wikipedia.org/wiki/New_Deal
    https://www.cicero.de/weltbuhne/new-deal-uberschatzt/39602
    https://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard_Keynes

    Ulrike Herrmann schlug 2011 in der taz den Bogen von Roosevelt zu Warren Buffet:
    Auch Investor / Spekulant Buffet (der höhere Steuern zahlen will) ist kein Moralist, Sozialist oder Kapitalismus-Feind.
    Er hat einfach die Weitsicht, dass eine ungezügelte Gier der Kapital-Besitzer den Bestand des kapitalistische Systems mittel- oder langfristig gefährden wird.
    Er wünscht sich nicht mehr und nicht weniger, als dass der Gesetzgeber die Reichen zu einer (im Grunde bescheidenen) "Nachhaltigkeits"-Abgabe heranzieht, damit der Staat in den Erhalt des Systems investieren kann,
    https://taz.de/Debatte-Milliardaere/!5109265/

  8. How - Lennon sagt:

    Ich lese und höre immer, der Sozialismus stelle einen Pol dar, das Gegenteil zum Faschismus bzw. radikalen Kapitalismus (ich bin stärker und mache die Indianer/Juden platt und nehme mir alles – Raubritterturm).
    Das ist die Große Lüge eben genau dieser wenigen Extrem-Kapitalisten.

    Ich versuche jetzt mal auch dieses Thema ganzheitlich (es gibt immer zwei Pole und dazwischen bewegen sich Ausgleich/Wahrheit/Kind/Leben/Erde/Farben/Wasser/Wahrnehmung/Strom etc.) zu erklären:
    Der Sozialismus ist KEIN Pol/extremer Rand und die ganzen angeblichen "Parteien der Mitte" befinden sich dort eben gerade NICHT.
    Die extremen Pole sind zum einen besagte Extrem-Kapitalisten/Faschisten, die das teilweise nicht mal verleugnen: Nazis, FDP, Meloni, Milei etc.
    Zum anderen – und da liegt die große Lüge – die "Mitte-Parteien" CXU, SPD, Grüne, Linke etc.

    Und Dazwischen im Ausgleich befinden sich die entwicklungstechnisch blutjungen Bewegungen und Personen, die bis heute keine Chance hatten, verboten oder gleich abgeknallt wurden: KPD, Allende, Dutschke etc. – nur bei Castro haben sie es nicht geschafft. Aber das war halt auch nur eine kleine Insel ohne "Reichweite".

    Man kann also sagen: der extrem "rechte" Rand ist der schlagende, autoritäre Vater (astronomisch analog: Oortsche Wolke/Kometen) und der extrem "linke" die Mutter (Sonne/Zentralgestirn), die zwar um einiges milder, wärmer und sozialer handelt, aber eben trotzdem nur vom schlagenden Mann kontrolliert und manipuliert wird und sich anpasst.
    Das Kind (Erde) dazwischen, das sich natürlich immer mehr in der Nähe zur Mutter bewegt (kreist), ist der WAHRE SOZIALISMUS. Und es emanzipiert sich. Die Gründe habe ich hier im letzten Kommentar genannt.

    Selbstverständlich sind die extremen, lebensfeindlichen Pole niemals zu verteufeln, da sie das beseelte Leben, den wahren, guten Weg ("Gott"?) erst hervorbringen bzw. ebnen.

    PS:
    Dass das Kind eigentlich schon vollkommen ist und die Wahrheit (Seele) in sich trägt, diese aber durch "Erziehung" und "Zivilisierung" verschüttet/zugemüllt wird, hat Kayvan ja schon verstanden und in sein Auftrittsprogramm aufgenommen…

  9. bekir sagt:

    Es fängt schon mit einem Begriffs-Wirrwarr an: Ist Liberalismus rechts und Sozialismus links?

    Bei uns eher ja, bei den Amis gilt beides als links (und damit vielen auch als Schimpfwort),
    https://www.thomas-dehler-stiftung.de/content/die-usa-und-der-liberalismus

    Die verschiedenen Fraktionen von Sozialisten sind zerstritten und sprechen sich gegenseitig das Premium-Prädikat "Sozialismus" ab. Viele "Sozialpolitiker" wollen aber gar nicht oder nicht mehr als Sozialisten gelten.
    So schon Mussolini, der seine Polit-Karriere als Sozialist begann, sich aber Anfang der 1920er Jahre scharf davon abgrenzte, als er mit seinem frisch erfundenen Faschismus die Italiener beglücken wollte – also zu einer Zeit, als der noch unbedeutende Hitler für seine (NS-)DAP unbedingt das Wort "Sozialismus" im Parteinamen haben wollte.

    1933 hatte die NSDAP einen linken Flügel, der sich vor der Machtübernahme antikapitalistisch und revolutionär gegeben hatte, um Linke für sich gewinnen. Aber schon im Folgejahr ließ Hitler den Anführer dieses Flügels, Gregor Strasser, liquidieren, was das Ende der Strömung bedeutete,
    https://www.br.de/nachricht/faktencheck/waren-die-nazis-links-100.html

    Man braucht nicht lange spekulieren, ob es einen braunen Sozialismus hätte geben können, wäre 1934 nicht Strasser, sondern Hitler gestorben: "Trotz seiner Reputation als Vertreter der Linken innerhalb der NSDAP verfügte Strasser seit Anfang der dreißiger Jahre über gute Kontakte zu Unternehmerkreisen, deren Vorstellungen von einer Zähmung der NSDAP durch Einbindung in die Regierungsverantwortung er entgegenkam",
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_Strasser#Kontakte_zu_Industriellen

    Sebastian Hafner hatte einen interessanten Aufsatz zur Herkunft von "rechts" und "links" geschrieben und wer was warum als gut bzw. als schlecht betrachtet.
    Vieles hat er geprüft und verworfen – letztlich bliebe er beim Vorbild rechte und linke Hand (aus Sicht von Rechtshändern mit den entsprechen diagonal zugeordneten Hirnhälften):
    Die rechte Hand ist geschickter, pragmatischer, aber auch "konservativer", die linke dagegen kreativer, experimentierfreudiger

    Er hat auch Parallelen zwischen Hitler und Stalin gezogen: Beide wollten einen "Sozialismus in einem Land" bzw. einen "nationalen Sozialismus". Ein anderer (mit offenen Grenzen zu den internationalen Märkten) würde nämlich gar nicht funktionieren. "International" (bzw. "vaterlandslos") ist bzw. war in der Welt des 20 Jahrhunderts nämlich nur das Kapital.

    • _Box sagt:

      Es geht nicht um körperliche Eigenschaften, seien sie angebunden an Hand oder Hirn, sondern um politische Richtungen und da sind rechts und links diametral gegensätzlich. Und zum sog. Liberalismus:

      6.2 Demokratie im Liberalismus: Elitenkonkurrenz, Verachtung des Volkes und Zuschauerdemokratie

      Indem der Liberalismus einen vorkapitalistischen Freiheitsbegriff auf neuartige kapitalistische Machtverhältnisse übertrug, für deren Begrenzung dieser Freiheitsbegriff gleichsam blind war, konnte er sich zur »liberalen Demokratie« wandeln, also zu einer Form von Demokratie, die dem Bereich der Wirtschaft von demokratischer Kontrolle ausklammert und somit kapitalistische Macht von jeder außerökonomischen Beschränkung befreit. Dabei wird die traditionelle Leitidee von Demokratie als radikale Vergesellschaftung von Herrschaft durch einen neuartigen Begriff von Demokratie ersetzt, der das ursprüngliche Konzept entleert und damit den mit ihm ursprünglich verbundenen Intentionen eines zivilisatorischen Schutzbalkens gegen eine Macht des Stärkeren zuwiderläuft. Mehr noch: »Charakteristisch für den Umgang der liberalen Demokratie mit dieser neuen Machtsphäre ist nicht, sie zu kontrollieren, sondern sie zu befreien.« Liberale Demokratie bedeutet eine höchst eingeschränkte Demokratie, da der Einfluss des Volkes konstitutionell eng begrenzt wird und zentrale Bereiche der Gesellschaft jeder demokratischen Willensbildung und Gestaltung entzogen sind. Durch den Liberalismus wurde die Bedeutung von >Demokratie< neu gefasst als Sicherung »staatsfreier Zonen der Privatautonomie« für Besitzbürger sowie die Bereitstellung freier Wahlen von politischen Interessenvertretern aus einem vorgegebenen Elitenspektrum. Ellen Meiksins Wood stellt fest: »Die Demokratie ist vom Liberalismus übernommen worden.« Diese Verkürzung, Entleerung und Verzerrung des Demokratiebegriffs unter dem Einfluss von Liberalismus und Kapitalismus sind so tief im kollektivern Denken verankert worden, dass heute mit dem Wort >Demokratie< fast nur noch die bürgerlichen Freiheiten – wie Schutz der Privatsphäre und des Privateigentums, Meinungsfreiheit, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie Schutz und Anerkennung gesellschaftlicher, insbesondere diskriminierter Partikulargruppen – verbunden werden. Folglich erscheint heute der Ausdruck »liberale Demokratie« den meisten nahezu als Pleonasmus, während er de facto ein Widerspruch in sich ist.
      (…)
      Inhaltliche Unbestimmtheit und innere Widersprüche des Liberalismus

      Jenseits des individualistischen Freiheitsbegriffs des Liberalismus und den damit verbundenen Abwehrrechten gegen den Staat haftet dem Liberalismus seit je eine inhaltliche Unbestmmtheit an, da er sich in erster Linie als gegen etwas gerichtet versteht. Diese inhaltliche Unbestimmtheit überträgt sich auch auf die Ideologie der politischen Mitte. »Diese Mitte ist natürlich«, wie Wallerstein zutreffend bemerkt, »eine politische Abstraktion und ein rhetorischer Kunstgriff, denn man kann sich selbst immer in die Mitte rücken, indem man die Extreme entsprechend definiert, und die Liberalen machten dies zu ihrer grundlegenden politischen Strategie.«
      (…)
      Zugleich erlaubte die inhaltliche Unbestimmtheit des Liberalismus durch eine geeignete Bestimmung der Gruppen, die als Träger von Freiheitsrechten anzusehen seien, mühelos extremste Formen von Freiheitsbeschränkungen zu rechtfertigen.
      (…)
      Der Ökonom Thomas Piketty weist besonders mit Blick auf den Neoliberalismus noch einmal auf die »tiefe Übereinstimmung« von »sklavenhalterischen, kolonialistischen und rassistischen Ideologien« mit der »proprietaristischen [das heißt auf einer Sakralisierung des Eigentums] und hyper-kapitalistischen Ideologie« hin.
      (…)
      >Universell< an der Logik des Liberalismus ist also lediglich die Rechtfertigung von Herrschaft der Besitzenden über die Besitzlosen. Mithilfe des Konzepts der »repräsentativen Demokratie« ließ sich eine solche Ideologie in wirkungsvoller Weise demokratisch verbrämen.
      Durch seine Fokussierung auf Konkurrenz und meritokratische Auslese konnte der Liberalismus auch sozialdarwinistische und sozialrassistische Positionen in sein ideologisches Gerüst >universeller< Rechte integrieren. Reinhard Kühnl bemerkt zu dieser ideologischen Flexibilitätdes Liberalismus:

      »Mit dieser Wendung des Liberalismus zum Sozialdarwinismus war Gewalt als Mittel zur Lösung der Probleme menschlichen Zusammenlebens legitimiert, war der imperialistische Krieg ebenso gerechtfertigt wie die wirtschaftliche Ausbeutung und die politische Diktatur. Hier ist der Punkt wo der Faschismus anknüpfen konnte.«

      Der mit dem Kapitalismus verflochtene Liberalismus hat also vielfältige Berührungspunkte – ideologische wie auch hinsichtlich seiner politischen Praktiken – zu Positionen im rechten Teil des politischen Spektrums, die man bezogen auf den Referenzpunkt einer egalitären Demokratie als extremistisch ansehen muss.
      (Rainer Mausfeld, Hybris und Nemesis – Wie uns die Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt – Einsichten aus 5000 Jahren, S. 391/392,400, 401, 402)

      Hätten sie wohl eine Quelle zum Nachlesen für den Aufsatz Sebastian Haffners?

    • bekir sagt:

      Doch, bei der rein sprachgeschichtlichen Frage der Wortherkunft (wie wurden aus den räumlichen Begriffen rechts / links politische Begriffe?) geht es um "körperliche Eigenschaften" als eine von mehreren Herkunfts-Theorien.
      Über die Ableitung von parlamentarischen Sitzordnungen etc. hatte Hafner sich auch Gedanken gemacht.
      Wenn sie eine bessere (Wortherkunfts-)Theorie haben, dann lassen Sie uns daran teilhaben.
      Nicht zu selten gibt es auch verblüffende parallele Entwicklungen wie bei der Infinitesimalrechnung, die Leibniz und Newton parallel erfanden – aber diese Tatsache nicht glauben konnten, sondern sich gegenseitig des Plagiats bezichtigten.

      Ich habe "Aufsatz" geschrieben, aber es war aus einem von Hafners Büchern,
      vermutlich "Anmerkungen zu Hitler" von 1978, vgl.
      https://www.theeuropean.de/suche/artikel/war-hitler-rechts

    • bekir sagt:

      Keine Frage, rechts und links sind zunächst mal eindeutige Gegensätze, quasi Pole.
      Wenn es um ganz konkrete Einzelprobleme geht, wird die Zuordnung schon schwieriger.
      Ist die AfD-Forderung nach Frieden "rechts" und die Kriegsertüchtigung à la SPD-Pistorius "links"?
      Vielleicht lässt sich manches gar nicht in ein Rechts-Links-Schema einordnen?

      Die aktuelle Regierung kann nicht viel, aber wie sie mit "Gegen rechts"-Demos naive Leute in Scharen auf die Straße holt, ist einfach genial. In der Ukraine und im Gaza wird getötet und verhungert, Eskalation bis zum Weltkrieg hin ist in, aber die Demonstranten wurden erst wach, als Nancy Faeser ein (strafrechtlich unbedenkliches) Privattreffen in Potsdam zur "Wannseekonferenz 2.0" hoch-log (was selbst ohne die krasse Lüge schon eine astreine Holocaust-Verharmlosung darstellt).
      Die dem Treffen wahrheitswidrig und mit Skandalisierungs-Absicht angedichtete Vokabel "Deportation" wäre schlimm, wenn sie gefallen wäre – die heuchelnde Nancy lenkte mit dem Theater aber eiskalt davon ab, dass sie zeitgleich ein "Rückführungsverbesserungsgesetz" auf den Weg brachte.

    • _Box sagt:

      Ah ja, interessanter Artikel. Hayek meint also die Revolutionäre sind selber schuld, quasi als Naturgesetzlichkeit, wenn die Kapitalisten sich zum Faschismus neigen. Und von Haffner stehen da nur ein paar wenige genehm extrahierte Fetzen.

    • bekir sagt:

      Die Haffner-Bücher müssen Sie sich schon selber besorgen; ich hab die mir gerade nicht greifbaren Print-Exemplare nur aus der Erinnerung zitiert.
      Den European-Link hab ich erst heute morgen (=auf ihre Quellen-Nachfrage hin) gegooglet und nur, um Sie zum möglichst richtigen Haffner-Buch leiten zu können. Die übrigen Aussagen im European-Artikel habe ich ignoriert; sie sollen meinerseits nicht Argument für oder gegen irgendwas sein.

      Zum Liberalismus könnte man (wie zu allen -ismen) Berge von Büchern besprechen.
      Ich wollte nur auf die gravierendste Abweichung in der Wortverwendung hinweisen:
      Während wir Deutschen Liberalismus und Kapitalismus oft in einen engen Zusammenhang stellen, sieht man das im "Mutterland" des Kapitalismus ganz anders; Wikipedia:
      "Da der Begriff des Liberalismus in den USA nach dem New Deal und zunehmend in den 1970er Jahren durch das Aufkommen des philosophischen egalitären Liberalismus mit der politischen Linken assoziiert wurde (Linksliberalismus), werden wirtschaftsliberale Positionen dort oft als libertarianism bezeichnet"

      Zwischen "rechtsliberal" (=wirtschaftsliberal) und "linksliberal" (=bürgerliche Freiheitsrechte) wird allerdings auch bei uns unterschieden und der FDP werden traditionell zwei solche Flügel zugeschrieben.
      Das war wichtig, als die FDP 1969 von der Kanzlerpartei CDU als Koalitionspartner zur Kanzlerpartei SPD umschwenkte. Insbesondere das klerikal geprägte Familien- und Sexual(straf)recht musste nach 20 Jahren CDU-Kanzlerschaft wesentlich moderneren, liberaleren Regelungen weichen.

  10. do rengba sagt:

    Ein schlüpfriges Terrain, das bedingt abgewogene Vokabeln, die Positionierung in den Bedeutungen in etwa klar zu ermessen (Sprache lebt durch sukzessive Annäherung). Zwei Gegenüberstellungen fehlen mir hier. Das wären wichtige Gegenüberstellungen, die im Wust von Parolen und Propaganda leicht und meist vorsätzlich überrollt werden,
    .
    Zum einen: Als maßgeblich wäre zu würdigen, was macht den Unterschied von Ideologie aus, genommen als Versuch, eine Utopie einzulösen …
    .
    auf der einen Seite auf ein durch und durch gehässiges Menschenbild abstellend – die Utopie der uineingesxchränkten Herrschaft des Herrenmenschen, dem aller Rest als die Sklaven der Welt zu dienen hätten
    .
    – im angelsächsischen Selbstverständnis hat sich dies gar allzu sehr eingewurzelt, nach Jahrhunderten von praktiziertem Kolonialismus und imperialer Großmannsucht. Dies war dann als Steigbügel wesentlich, womit dem bekennenden Hass-Patron aus Braunau die abscheulichen Meriten zugeschoben werden konnten, er musste nur mit seinen Parolen im Hirn und mit viel Schauspielerei auf diesen Wellen surfen, mit reichlich wohlwollender Unterstützung rundum, auf dass der Welt ein Unglück bereitet wurde.
    .
    Eine andere Spielart ist gerade in der noch jugendlichen Pax Russia vorläufig beerdigt worden, den Globalismus der Finanztitel, aggressivst mögliche Daseinsform menschlicher Ideen, auszuhebeln, diesen Fortsatz der schwülstigen Projektionen, die einst Malthus und Galton begannen, in der Hochblüte des britischen Imperialismus, gründend auf dem Irrsinn, dass auch jegliche Nachkommenschaft nur je das Ergebnis von imperialer Planung zu sein habe. Nur dann dürfe alleine die glorreiche Milliarde mit den Früchten den Planeten überleben, wenn alles garantiert den Herrenmenschen alleine gehörte. Diese Form von Ideologie schwelt weiter, auch wenn sie sich momentan mit der schieren aber unausweichlichen Tatsache von russischen militärischen Erfolgen ein blaues Auge zugezogen hat.
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    Die andere Seite, von Ideologie zu sprechen, wäre zwar missbräuchlich, wie dennoch aus Sprachlogik naheliegend, das ist der Begriff von Strategie, dem ebenfalls Utopie zugrundeliegt. Solches wiederum diktierte die Imperative des politischen Handelns von Stalin, mit eiserner Disziplin aus einer riesigen Agrargesellschaft eine Industriegesellschaft zu formen – und damit zugleich das lüsterne Wabern des imperialen Herrenmenschentums in die Schranken zu verweisen.
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    Das muss wohl eine seltsame List in den historischen Zeitläuften sein, wenn Stalin damit durchkam, einer seit Jahrhunderten bis dahin vorherrschenden angelsächsischen Projektion von uneingeschränkter weltweiter Vorherrschaft kühl die Stirn zu bieten, und für die Opfer, die dies erforderte, geradezustehen.
    .
    Nun ja, dieser Wahn, hernach, nach 1991, in Fortsetzung mit einem PNAC und einer Wolfowitz-Doktrin, und angeschlossenen Hirnrissigkeiten, ist bis dahin auch weiter immer noch nicht ausgestenden, wenn denn ein Überleben auf dem Planeten dies überhaupt überdauern kann. Der rabiat bekennende Transatlantiker-Teil auf dem Planeten möchte gern für lapidare Lernprozesse nurmehr totalitäre Schranken je im Hirnkasten erlauben.
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    So schwelt dies leider weiter, eine Ideologie nach einer falschen Utopie von imperialer Herrschaft als destruktivem Universal-Prinzip – dem sofort je ein offener Austaisch von Gedanken zum Feindbild wird, mitsamt den Strategien, die Möglichkeit zu einem offenen Diskurs beizubehalten,
    .
    … als da sich nur hiermit ein Erkenntnisfortschritt überhaupt begründen lässt, per Reziprozität im gedanklichen Austausch mit gegenseitigem Verständnis, wie sie der Kunst schlüssiger Argumentation zugrunde liegt, als elementarem menschlichem Prinzip, das sich niemals durch Posen und Großmannsucht wird sich ersetzen lassen (ein leiser Gruß von Habermas hier, der mit seiner Analyse von kommunikativem Handeln leider irgendwie steckengblieben ist).
    .
    Zu dem Punkt mit der Gefolgschaft der Sozen etwa um 1930 sollte unbedingt eingeflochten werden, dass hier ein Fehlverhalten der Sozen von um 1920 weiterlebte, sich damals gekauft haben zu lassen, um die nachhaltigerweise deutlich widerstandsfähigere Form, von Demokratie, in Gestalt von Räterepubliken, damals im Gleichschritt mit den Reaktionären jener Zeit verhindert zu haben, nachdem solches für eine kurze Probezeit Fuß fassen konnte. Friedlich und im populären Einvernehmen, was aber dann kriegerisch mit Abschaffung konfrontiert und in hiesigen Breiten hernach nie jemals wieder versucht wurde.
    .
    Man stelle sich vor, Abgeordnete, die sich auch als Berufsmandatare auf längere Sicht nicht, oder nur sehr viel schwieriger, hernach irgendwann kaufen lassen können, weil ein entscheidendes Korrektiv dem entgegensteht. Die Reaktionäre jener Zeit haben diese Schwáche des Parlamentarimus gleich richtig durchschaut. Und die in weiterer Folge dann zur Bodenlosigkeit in ihrem Elend Verdammten und ideologisch Entwurzelten bildeten den Bodensatz um 1930, die einem jeden Versprechen auf bessere Verhältnisse leicht zugetan waren.

  11. Out-law sagt:

    Möglicherweise war Hitler eine "Bauernfigur" ,die als "Läufe" egoistischer Finanzmacht zum "King" auf dem
    Welt-Schachbrett hochsterilisiert wurde (nach dem Motto "Brot und Spiele ") ,um die Verlust-Ängste bisheriger Weltstragen zu beruhigen ,da man danach wieder zur Macht und weiter zur Weltherrschaft übergehen wollte.
    Kosten -Verluste und Menschenleben waren für damalige Strategen schlecht berechenbar,dennoch haben sich die Lügen und Manipulationsmethoden wenig geändert ,die Mittel und Techniken sind nur infarmer geworden.
    Wenn der Mensch allerdings verstehen würde ,dass er selbst zum Spielball auf dem Schachbrett benutzt wird,könnte er beginnen die Spielregeln besser zu durchschauen . Deswegen wird der Verstand manipuliert und eingegrenzt ,der "Geist " aber versucht auszulöschen .(Andere Hinweise in: M-PATHIE – Zu Gast heute: Michael Nehls “Heilung des Mentalen” > > Zusatz )
    Die Zeit wird reif zur Ernte .

    Psychologie von( Corona) – Massenpsychose und Massenformation (Mattias Desmet)
    …und Unterschiede von Diktaturen und totalitären Führern ,die von ihrer eigenen Ideologie hypnotisiert sind.
    https://youtu.be/IXnOYkkhqfg?feature=shared

  12. cumbb sagt:

    Schöner, wichtiger Beitrag! Vielen Dank!

    sozi, soli, gemein, gesell, uni, fascio, com/kom… = indifferent, bzgl einem oder mehrerer Merkmale.

    Im Grunde ist immer Nicht-gesellschaft bzgl. einer Eigenschaft, wie Recht und Eigentum, und zugleich die Gesellschaft bzgl. anderer Eigenschaften: Arme, Beine, Kopp; Fressen, Scheißen, Vögeln, Schlafen…-)

    Es scheint mir, daß hinter rechts und links identische Ideen, Motive liegen:
    die Freiheit und Gleichheit des Individuums;-)

    Nebenher: recht und link?

  13. Ich steige schon bei der Eingangshypothese aus "Die wesentliche Eigenschaft linker Ideen besteht im Universalismus".

    Da gehe ich nicht mit. Für mich ist der Kern linker Ideen ein soziales Miteinander und Frieden – wobei das für mich das selbe Anliegen ist – nur einmal innerhalb der Gemeinschaft und das andere mal in Bezug zu anderen Gemeinschaften.
    Ideen wie zum Beispiel Universalismus oder Humanismus würde ich als … sekundäre Begleiterscheinungen einordnen? Ungefähr so. Vor allem sind Ideen wie diese aus meiner Sicht nicht grundlegend, sondern immer aufgesetzt. Was die angesprochenen Menschenrechte und die Würde bestens illustrieren.
    Ich pflege doch weder meine Kinder noch meine Eltern, weil ihre Würde unantastbar ist. Es ist mir ein Grundbedürfnis das zu tun (oder vielleicht auch nicht – dann eben nicht). Die darauf aufgesetzten Begrifflichkeiten haben vielleicht einen Bezug zu staatlichem Handeln. Aber nicht zu meinem eigenen.

    • bekir sagt:

      Der aus dem Religiösen kommende Begriff "Universalismus" (z.B. "alle Menschen sind gleich") klingt zunächst mal so schön und gut, dass man ihn für alternativlos halten könnte. Er hat aber auch was Übergriffiges, manchmal Totalitäres ("Gleichschritt"), denn er steht im Gegensatz zum "Pluralismus", den wir ja ebenfalls als was Gutes empfinden?

      Oder im Gegensatz zum "Partikularismus" – so wie in der Theorie vom Staatsaufbau der "Zentralismus" dem "Föderalismus" gegenübersteht. Beide Pole haben Vor- und Nachteile.

      Selbst beim Thema "Soziale Sicherheit" gibt es nicht nur die alternativlos "gute" Solidarität, die sich von "bösen" Klassenfeinden und deren indiskutablen Alternativen wie Eigennutz, Egoismus und Individulaismus abgrenzen will und muss.
      Nein, auch rein "intern" funktioniert "Soziale Sicherheit" am besten, wenn die Gegenpole "Solidarität" und "Subsidarität" ausgewogen miteinander gemischt werden. Zu dieser Einsicht kam nicht nur die katholische Soziallehre des 19. Jahrhunderts, sondern (unabhängig davon) auch Titos sozialistisch-genossenschaftliches Jugoslawien nach 1945. Auch im sowjetischen Konzept von Kolchosen und Sowchosen dürfte der Gedanke zumindest ansatzweise gesteckt haben.

      Pragmatismus und gesunderer Menschenverstand siegt nämlich meistens über die graue Theorie. Verschiedene Länder und verschiedene Zeiten finden daher immer wieder neue Schwerpunkte oder Mischungen.
      Oder eine neue Version wird ihnen übergestülpt, siehe Corona-Zeit – da wurde ein "universalistisches" Panik-Regime errichtet, um politisch gewollten Gleichschritt zu erzwingen bzw. als alternativ gut herbeizu-"nudgen".
      Mittels einer (wie wir durch die RKI-"Leaks" nachträglich erfuhren) von den Tätern bewusst herbeigelogenen falschen Wissenschaftlichkeit: die Gefährlichkeit des Virus wurde aufgebauscht, die der Impfung geleugnet und Impf-Alternativen (Vitamin D, Ivermectin …) verschwiegen, verteufelt und verboten.

      Aber wenn schon nicht "Universalismus" – vielleicht nachstehende Einordnung?

      "Sozialismus" ist (wie Kommunismus, Sozialismus, Faschismus, Nationalsozialismus) eine Spielart des Kollektivismus, der seinerseits den Gegenpol bildet zum "Individualismus",
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kollektivismus

      Diese Einordnung ist auch nicht viel besser – hier wird die Welt einfach vom (sich selbst idealisierenden?) Gegenpol zu Sozialismus & Co. betrachtet; auch wenn eingeräumt wird, dass die verschiedenen Kollektivismus-Varianten ein ot ganz unterschiedliches Verständnis von Kollektivität haben.

    • Und noch schlimmer – du setzt Sozialismus und Kommunismus gleichwertig neben Faschismus in die selbe Box. Heißt die Totalitarismus? Davon ist meiner Meinung nach dringend abzuraten.

      Aber zurück. Also kein Universalismus. Meinetwegen. Stattdessen Pluralismus? Aber warum? Weil das Wort so toll klingt? Oder weil ich und du friedlich(!) mit einander auskommen wollen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind?
      Frieden ist hier also die Grundlage in diesem Fall innerhalb unserer Gemeinschaft. Und ob du das dann mit Pluralismus machst, oder mit Toleranz, oder mit Respekt – ist eigentlich geschaukelt.

      Und ein Gegenpol von Subsidiarität ist vielleicht Zentralismus aber sicher nicht Solidarität. :-D

    • bekir sagt:

      Solidarität und Subsidarität sind zumindest grundsätzlich keine feindlichen Gegenpole, richtig.
      Aber Symbionten – Gegensätze (Selbsthilfe & Fremdhilfe), die sich harmonisch ergänzen können (ähnlich wie Mann und Frau – ob die harmonische Ergänzung im konkreten Einzelfall dann dauerhaft anhält, bleibt hier wie da offen):
      Der einzelne oder auch die kleine Einheit hilft sich zunächst selbst und erst bei größeren Problemen kommt die Solidartät der größeren Einheit ins Spiel.
      Das Begriffspaar "zentral – dezentral" tickt ähnlich, bezieht sich aber mehr auf Verwaltung und staatlichen Machtapparat, nicht unbedingt auf die soziale Thematik. Ausnahme Finanzen: Die Bundesländer dürfen sich selbst verwalten, müssen aber auch selber klar kommen ("Subsidiarität"). Weil dies nicht reibungslos klappt, greift die "Solidarität" – aber nicht per Scheck von der Zentrale, sondern aus dem Topf Länderfinanzausgleich, bei dem die Länder sich gegenseitig helfen.

      Pluralismus, Toleranz, Respekt: gerne mehr davon – unter welchem Namen, ist in der Tat egal.
      Aber halt kein Selbstläufer: Das Defizit ist in Zeiten von Corona und Ukraine-Krieg immer schmerzlicher zu spüren.

      Vor Jahrzehnten (in meiner Schulzeit) konkurrierten im "freien Westen" die Faschismus-Theorie (Hitler = Mussolini) mit der Totalitarismus-Theorie (Hitler = Stalin). Für beides gibt es Argumente, denn wer Ähnlichkeiten sucht, wird immer irgendetwas finden – aber dabei oft andere (wichtigere?) Aspekte (sprich: Unterschiede) ausblenden.
      Über die Gleichung Hitler = Franco wurde nicht gesprochen, denn Franco wurde gar nicht behandelt. Passte irgendwie nicht, denn der überlebte peinlicherweise das Jahr 1945 und war im Kalten Krieg dann zwar "Westen", aber eben nicht so "frei", wie der Westen sich selber gerne ideaisiert.

      Ebenfalls in meiner Schulzeit stellte man uns Demokratie-Formen vor: direkte (plebiszitäre; imperatives Mandat) und indirekte (Parlamentarismus, Präsidial-Systeme). Von "totalitärer Demokratie" war nie die Rede, obwohl (wie ich jetzt feststellen muss) der Begriff schon 1952 vom israelischen Historiker Jacob Leib Talmon geprägt wurde,
      https://de.wikipedia.org/wiki/Totalit%C3%A4re_Demokratie

      Und ich muss gestehen: Talmons Beschreibungen kommen mir nach über 70 Jahren erschreckend aktuell vor.
      Das beschäftigt mich deutlich mehr als theoretische Fragen, wann welcher reale oder nur erdachte Sozialismus wie totalitär war / wird / gewesen sein könnte.

  14. Ottonormal sagt:

    Vielen Dank für die Begriffsklärungen, was Universalismus und Partikularismus betrifft. Da stimme ich Ihnen zu. Hitler war sicher auch kein Sozi. Aber die Nationalsozialisten wollten sich, wie der Name schon sagt, sehr wohl als Sozialisten verstanden wissen. Ein Merkmal von Sozialismus ist die kollektivistische Ausrichtung. Im Nationalsozialismus gibt es sehr wohl kollektivistische Elemente, die ihn als gleichschaltende Massenbewegung ausweisen. Das ist unbestreitbar. Dass der Kollektivismus nur der Beherrschung der Massen durch die Faschisten diente, ist eine andere Geschichte. Ich finde, man muss die äußere Herrschaftsform (sozialistisch) von der des inneren Kreises der Macht (nazistisch, plutokratisch, partikular) trennen.
    In dem Zusammenhang möchte ich auch auf die Arbeiten des Publizisten Sebastian Haffner verweisen, der zu dem Thema bedeutende Schriften veröffentlicht hat.

  15. Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

    Diese einstige Genialität der Deutschen sich am eigenen Zopf aus der Not zu befreien muß die Chinesen dazu bewogen haben den Begriff Deutscher mit Tugendhaftigkeit gleich zu setzen.
    Heute ist so was undenkbar, da die Menschen selbst die eigene Geschichte verdrehen und hassen und das verehren, was sie selbst zerstört.

    "Der Grund für die Einführung der Wechsel zur Finanzierung des deutschen Wirtschaftsaufschwungs war eine amerikanische Verfügung vom 13. Januar 1934, die das Verhältnis des US-Dollars zur Reichsmark um 56,9 Prozent so verschlechterte, daß es dem Deutschen Reich auf dieser Grundlage nicht mehr möglich war, die für Deutschlands Wiederaufschwung so nötigen ausländischen Rohstoff und Produkte zu fairen Preisen zu kaufen. Aus dieser Devisennot heraus schuf Deutschland die Arbeitswährung, von der die Wechsel ein wichtiger Teil waren. Sie gestatteten einen Vorgriff auf Geld, die nicht wie unser heutiges Geld künstlich geschaffenes Notenbankgeld waren, sondern die durch Arbeitsleistungen und geschaffene Werte gedeckt wurden. So gelang es damals, ein Wirtschaftswunder bei stabilen Löhne und Preisen zu schaffen. Diese Leistung ist um so höher zu bewerten, als sie unter extremen Devisenmangel und in Konkurrenz zu den großen Handelsmächten England und Amerika stattfand. Fest steht, daß ein Ei 1945 genauso viel kostete wie in 1933.

    Für Deutschland sollten die Abkehr vom Dollardiktat und die Einführung der sogenannten Arbeitswährung tödliche Folgen haben. Obwohl man die Rückkehr zum eigentlichen Ursprung der Wirtschaft von Seiten der alten Handelsmächte abschätzig als ‚Tauschgeschäfte‘ bezeichnete, buhlten die meisten der anderen Länder, die ebenfalls unter dem Diktat des Dollars und des englischen Pfund litten, geradezu um Wirtschaftsverträge mit Deutschland. Der Tausch Kupfer gegen Fahrräder, Eisenbahnen gegen Tabak oder Kaffee war faszinierend. Niemand brauchte mehr Dollar oder Pfund Sterling. In Deutschland schuf dies eine Wohlstandsinsel inmitten einer von Wirtschaftskrisen erschütterten Welt. Dieses Mal schuf nicht Kapital Arbeit, sondern Arbeit Kapital. Deutschland brauchte vor dem Zweiten Weltkrieg also keine Fremdkredite, sondern war nur bei sich selbst verschuldet. Das Prinzip der Arbeitswährung entsprach dem ursprünglichen und natürlichen Sinn einer Wirtschaft, nämlich Arbeitsschaffung durch Arbeitsleistung."

    • Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

      Das was mit Deutschland geschah, geschieht heute mit dem Iran, China oder Russland. Jedes Land das nach Unabhängigkeit strebt wird sanktioniert oder in Kriege verwickelt.
      Der Iran wird seit Jahrzehnten Sanktionen unterworfen. Jedes Land das Geschäfte machen will/wollte mit dem Iran wurde vom Hegemon unter Druck gesetzt und bestraft.
      Zusätzlich werden diese Länder und deren Menschen , die eine eigene , staatliche souveräne Finanzstruktur anstreben , als Untermenschen durch die Medien verspottet und dergleichen mehr, was alles bekannt ist.
      Deren gewählte Präsidenten sind Diktatoren und diese Länder sind blutrünstig und wollen andere Länder erobern .
      Das hat sich nie geändert.

      Nur ist diese Zeit nun vorbei, das alte System USA/GB hängt am Tropf.

      Man kann die verschiedenen Zitate lesen von Churchill wo sie selbst sagen, worum es im 2. Weltkrieg ging.
      "Dieser Krieg ist ein englischer Krieg,und sein Ziel ist die Zerstörung Deutschlands" Churchill , Radiosendung, Herbst 1939
      "Wir werden diesen Krieg Hitler aufzwingen, ob er will oder nicht"; Churchill, 1936
      "Sollte Deutschland in den nächsten 50 Jahren wieder Handel treiben, haben wir diesen Krieg(1. Weltkrieg) umsonst geführt" Winston Churchill, 1919

  16. wasserader sagt:

    Real hat beim Sozialismus eine andere Mafia die Kontrolle über das Kapital übernommen und natürlich das Kapital nicht mehr Kapital genannt.
    Die Vereinigung von Kapital/Kontrolle und Regelung durch Wenige und genötigter kollektiver Anerkennung der Guten Politik
    hat zu den großen Verbrechen des vergangenen Jahrhunderts geführt.
    Diese Politik wird heute durch den Sozialismus der westlichen Oligarchen weitergeführt.
    Natürlich werden Verteidiger des Sozialismus sagen, dies sei kein Sozialismus,
    aber der theoretisch positive Sozialismus ist in Realpolitik marginal.

    • Wenn alles, was jemand definiert, automatisch wahr ist, ist nichts wahr, denn die Wahrheit und die Lüge sind zwei Seiten einer Medaille. Daher kann es nicht wahr sein, dass Sozialismus die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen bist und umgekehrt dessen genaues Gegenteil. Und Oligarchen sind in egal welchem System Ausbeuter, eignen sich die Werte derjenigen an, die sie schaffen. Und westliche Oligarchen arbeiten nicht mal mehr dafür, die lassen Computer für sich arbeiten, die dann zudem noch nicht reale Werte schaffen zu die dann in reale Werte transferiert werden, indem sie diese einfach als reale definieren. Wo bitte ist in diesem irrsinnigen Prozess ein Sozialismus? Das verstehe ich nie, wenn jemand die Ausbeutung durch eine marginale Gruppe der Gesellschaft als sozialistisch bezeichnet. Ist es, weil sich die Träger der Gruppe selber als sozialistisch bezeichnen? Oder will man damit den Sozialismus egal welcher Form diffamieren?
      Ich würde sagen, lasst es. Der Sozialismus als Bewegung und als Gegenkonzept gegen diese Gesellschaftsordnung ist tot. Da kann man gut machtrezen, um ihn noch toter zu machen, gell?
      Im übrigen, eines ist schon mal klar, für die ganzen Machenschaften der Herrschenden der letzten 4000 Jahr kann er kaum zur Verfügung stehen, da diese Idee bestenfalls 300 Jahre alt ist und eines schon mal klar ist, dass eine Idee nicht vor ihrer Entwicklung wirken kann.

  17. Wie sich jemand selber bezeichnet, ist völlig Latte. Was er macht, ist das Entscheidende. Wer das nicht begreift, versteht auch nie, warum die Grünen nicht grün, die Freien Demokraten nicht frei, die Sozialdemokraten nicht sozial und die Christdemokraten nicht christlich und die Linken nicht links sind. Und, um sie nicht zu vergessen, die AfD nicht alternativ ist. Sie alle sind die Politikclowns, die uns eine Rolle vorspielen. Dafür werden sie bezahlt und ausgebildet. Hier und da ein paar ungefährlichen Redegefechten, und alle denken, die Fetzen sich aber, wow! Hier und da starke Worte und man denkt: Die trauen sich was! Doch letztlich alles nur Scheingefechte, Showkämpfe. Und die "Eliten" freuen sich über das Spektakel, denn keiner kommt auf die Idee, ihre reale Macht zu erschüttern. Und hier passt diese unsägliche Verteufelung allen "linken" und "rechten" Gedankenguts ganz gut. Teile und Herrsche! Haben schon die ollen Römer perfekt verstanden, bis sie dann doch den Bogen überspannten und abdanken mussten.
    Hat sich jemand überhaupt mal Gedanken darüber gemacht, dass, wenn jede Abweichung von der Mitte verboten ist, dies der faschistische Faschismus ever ist? Denn dann ist keine andere Meinung mehr zugelassen und wird früher oder später brutal sanktioniert. Coronapolitik, Klimapolitik, Asylpolitik lassen grüßen. Denken wir mal drüber nach, bevor wir jemanden wegen rechter oder linker Gedanken verurteilen. Wenn wir dies nicht überwinden, sind wir nicht einen deut besser als die, die wir bekämpfen. Klar soweit?

    • Mircutux sagt:

      Gut gesprochen!
      Eine kleine Anregung dazu : Die ollen Römer sind gar nicht weg.
      Die haben nur ihren militärischen Arm im Jahr 500 an den Franken Chlodwig abgegeben. Die Central Intelligenz Agentcy verbielb jedoch in Rom.

  18. wassenaar sagt:

    Ich habe die Vermutung apolut ist gekapert worden – gekapert von Antikommunisten und somit von Verbrechern, die das heutige System verteidigen, statt es zu verdammen.
    Das ist innerhalb kurzer Zeit ein Artikel, der dem, "Verbrecher" Stalin gewidmet ist.
    Es ist immer bezeichnend, wenn Leute über Stalin schreiben und ihr Wissen aus der bürgerlichen Presse entnehmen. Ihnen ist nicht bekannt, daß etwa 75 % der Lügen, Stalin betreffend direkt aus Goebbels Propaganda-Ministerium stammen. Der Rest aus der Feder Chrustschows. Zu Goebbels braucht keine Erklärungen. Zu Chrustschows schon. Nach der anerkannten Persönlichkeit Stalin, konnte der eher blasse und eher ungebildet Chrustschow nur bestehen, wenn er seinen Vorgänger grottenhaft SCHLECHT machte. Anders hätte er kein 1/2 Jahr als Präsident der UdSSR durchgestanden. Also hat er gelogen, daß sich die Balken biegen und Stalin schlecht gemacht.
    Ein US-Wissenschaftler hat diese Rede analysiert und nachgewiesen, daß mindestens 85% erstunken und verlogen war. Den Rest, 15% konnte er nicht belegen.
    Was sind die Ursachen für den Haß auf Stalin.
    Marx und Engels waren reine Theoretiker, somit kann man ihre Werke selbst in Uni-Bibliotheken vorhalten.
    Lenin war schon Pfui, er hat eine Revolution durchgeführt und dem Kapital die Macht genommen. Aber der verdammte Stalin hat den Beweis angetreten, da# Sozialismus möglich ist. Er hat ein Land von Analphabeten zu einer Wirtschaftsmacht entwickelt, das bei einem kostenlosen Gesundheitssystem und Bildungssystem, von dem die anderen Wirtschaftseliten nur träumen konnten. Die Russen waren 1936 ein Kultur-Volk und hoch gebildet.
    Was, die innenpolitischen Probleme betrifft, so sind Russen umfassende Patrioten. So lange Feinde Russland bedrohten (Interventionskriege) wurden diese Feinde niedergerungen. Dann, als man gesiegt hatte, wollten viele Kämpfer erst mal die Hände in den Schoß legen. Stalin dagegen erkannte, da# die Wirtschaft aufgebaut werden MUSS, und forderte ALLE. Auf, daß zu bewerkstelligen, da bei einem kommenden Krieg, die Wirtschaft einen entscheidenden Faktor hat.
    Dazu gab es Differenzen in der Parteiführung und es wurde Kirow, ein Vertrauter Stalins ermordet. Daraufhin erfolgten Prozesse mit vielen Todesurteil, auch, da im damaligen Rechtssystem der Russen, die Todesstrafe vollkommen anders bewertet wurde als das heute der Fall ist.
    Übrigens Werte Autorin, hier und heute ist in der BRD, die Todesstrafe erneut anwendbare Recht. Sie würde das über EU-Recht..

    • _Box sagt:

      Das ist der angesprochene Personenkult, und besonders grotesk, inklusive einer Gleichsetzung von Eigenschaften einer politischen Ideologie mit einer Person. Stalin also gleich Kommunismus, insinuiert durch, wer gegen Stalin ist oder auch nur Kritik an ihm übt, ist Antikommunist. Hätte nicht viel gefehlt und die opportunistischen Apparatschiks hätten Stalin dereinst zum Heiland erkoren, also ähnlich wie das im deutschen Faschismus mit Hitler geschah (vergl. Victor Klemperer, LTI(Die Sprache des Dritten Reiches)).

      Was schreibt denn Trotzki so, vor dem hatte Stalin immer Angst, daß er zurück käme und ließ ihn deshalb im mexikanischen Exil ermorden. Ich denke der ist bürgerlich unverdächtig:

      Leo Trotzki

      Stalins Verbrechen
      Stalin über seine Fälschungen

      Mit dem ihm eigenen prahlerischen Zynismus verrät Hitler das Geheimnis seiner politischen Strategie:

      „Es gehört zur Genialität eines großen Führers, selbst auseinanderliegende Gegner immer nur als zu einer Kategorie erscheinen zu lassen, weil die Erkenntnis verschiedener Feinde bei schwächlichen und unsicheren Charakteren nur zu leicht zum Anfang des Zweifels am eigenen Recht führt.“ (Mein Kampf)

      Dieses Prinzip ist der marxistischen Politik wie auch jeder wissenschaftlichen Erkenntnis direkt entgegengesetzt, denn die letztere beginnt mit der Zergliederung, der Gegenüberstellung, der Aufdeckung nicht nur der hauptsächlichen Unterschiede, sondern auch der Übergangsnuancen Insbesondere hatte sich der Marxismus stets der Behandlung aller politischer Gegner als „einer reaktionären Masse“ widersetzt. Der Unterschied zwischen der marxistischen und der faschistischen Agitation ist der Unterschied zwischen wissenschaftlicher Erziehung und demagogischer Hypnotisierung. Die Methode der Stalinschen Politik, die ihren vollendetsten Ausdruck in den Prozessfälschungen gefunden hat, entspricht vollständig Hitlers Rezept, lässt es aber dem Schwunge nach weit zurück. Alle, die sich vor der regierenden Moskauer Clique nicht beugen, sind von nun an „eine faschistische Masse“.

      Während der Moskauer Prozesse hat sich Stalin demonstrativ abseits gehalten. Es wurde sogar geschrieben, er sei nach dem Kaukasus verreist. Das ist ganz in seinem Stil. Wyschinski und die Prawda erhielten Instruktionen hinter den Kulissen. Jedoch wurde Stalin durch den Misserfolg, den die Prozesse in den Augen der Weltöffentlichkeit hatten und durch das Anwachsen der Unruhe und der Zweifel in der UdSSR gezwungen, in die Arena zu treten. Am 3. März hielt er im Plenum des ZK eine Rede, die nach sorgfältiger Zurechtmachung in der Prawda abgedruckt wurde. Von einem theoretischen Niveau dieser Rede zu sprechen, ist unmöglich; sie bewegt sich nicht nur außerhalb jeder Theorie, sondern auch außerhalb jeglicher Politik im ernsten Sinne dieses Wortes; sie ist nichts anderes als die Instruktion, wie die begangenen Fälschungen am besten auszunutzen und neue vorzubereiten sind.

      https://www.marxists.org/deutsch/archiv/trotzki/1937/verbrechen/32-stalin.html

      Weitere Autoren die sich des Themas annahmen oder es zumindest streiften, und die mehr oder weniger bürgerlich unverdächtig sein dürften, sind Luciano Canfora, Sebastian Haffner und Stefan Bollinger. Auch recht interessant zu lesen, 'Die Tragödie der Chinesischen Revolution' von Harold R. Isaacs, wo beschrieben steht wie Stalin gleich noch die chinesische Revolution mit vor die Wand fährt. Also das zu dem Umstand, daß er durch seine Weisungen und seine Agitation in inner- wie außerstaatlichen Belangen eine sinnvolle Betätigung für politische Veränderung in nahezu jedem Land erschwert, wenn nicht verunmöglicht hat.

    • _hog sagt:

      Natuerlich gibt es fuer alles und jedes auch Kommentatoren, die antikapitalistische Errungenschaften schlecht reden. Als Beispiel sei genannt die von der CIA initiierten Kongresse und Illustrierten, die von solch halbgaren Figuren wie z.B. Böll unterstuetzt wurden. In dem Buch mit dem (nichtssagenden) Titel „Wer die Zeche zahlt“ wird detailliert nachgewiesen, wie die CIA sich links duenkende sog. Intellektuelle fuer sich einspannte.

      Ein ganz anderes Bild zeichnet Domenico Losurdo in seinem Buch ueber Stalin.
      Eine wichtige Aussage seiner Untersuchung ist die Feststellung, dass es leichter ist eine Revolution erfolgreich durchzufuehren, als hinterher den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbau zu bewerkstelligen. Als 2 Belege mögen der chilenische antikapitalistische Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde, weil Allende einer Bewaffnung sehr kritsch gegenueber stand, als auch die chinesische Revolution gelten, die von verschiedenen Fuehrern sehr verschieden fortgesetzt wurde, Und auch Anleihen am kapitalistischen Wirtschaftssystem machte.
      Das musste allerdings auch Lenin machen mit der NÖP. Es hilft leider auch nicht die Klassiker zu studieren; in der Realität kommt man oft zu anderen Ergebnissen.

    • _Box sagt:

      Es war Leo Trotzki der die Rote Armee aufbaute und einen großen Anteil an ihrem Erfolg im russischen Bürgerkrieg hatte. Es geht also nicht darum sich nicht zu bewaffnen oder zu entwaffnen angesichts eines skrupellosen Aggressors. Nebenbei bemerkt hat der Diktator Stalin diese Armee enthauptet, viele hinrichten lassen oder in Gulags gesteckt. Neben den anderen Greueln die er verübte, für die er als Alleinherrscher wohl eine einsame Notwendigkeit empfand. Er hat also viel Potential unterdrückt und vernichtet, anstatt es zu mehren, was für eine Diktatur nicht unüblich ist. Er hat darüber auch die Bewegungen im Ausland geschwächt und Sympathien durch die resultierende Pervertierung des sozialistischen Grundgedankens verschenkt. Den faschistischen Kapitallakaien war das mehr als recht, konnten sie das doch für ihre eigene Agitation sehr gut gebrauchen. Genauso wie sie das heute wieder tun, wenn Rechtfertigungen für die begangenen Verbrechen gesucht werden. Was bitte schön soll an einem anderen System so attraktiv sein, wenn es nur wieder Unterdrückung bedeutet?

    • _hog sagt:

      So so, Hitler und Stalin als Diktatoren (ist Stalin nicht vielleicht noch ein wenig diktatorischer als sein Pendant?) diese Aussagen kennt man von der kleinbuergerlichen Seite als „Aufarbeitung“ der Zeit nach Lenin und kann man in den antikommunistischen Dokus im Fernsehen bestaunen; hat aber nichts mit einer wirklichen Analyse zu tun!
      Nebenbei bemerkt: Ohne Stalin liefen heute wohl die Europäer in braunen Hemden durch die Strassen.

      „Was bitte schön soll an einem anderen System so attraktiv sein, wenn es nur wieder Unterdrückung bedeutet?“

      Ja, lieber die Hände in den Schoss legen, dann kann man auch keine Fehler machen.

    • _Box sagt:

      Ach hog, Kleinbürger, soll ich sich jetzt mit stalinistischer Kleingeist antworten? Was soll dabei herauskommen? Sie führen all das vor woran es gemangelt hat und letztendlich gescheitert ist. Geschwätz von Analyse, aber anscheinend nur den ihnen genehmen Teil. Führen sie überhaupt einmal nachvollziehbare Argumente für ihre Ausführungen an?

  19. Gawarmel sagt:

    Klingt so, als wäre der Sozialismus grundsätzlich gut. Wenn er dann nicht funktioniert, ist der Grund, dass das kein echter Sozialismus ist. Weil der ist ja immer gut. Wenn sich eine Partei als sozialistische Arbeiterpartei bezeichnet: egal. Wenn sich Sozialisten wie Slobodan Milošević oder Nicolae Ceaușescu oder Josef Stalin oder Wladimir Iljitsch Lenin aufführen wie die Axt im Wald, Tod und Elend über die Welt bringen: kein Problem – die waren ja nicht links und keine wirklichen Sozialisten.
    Bitte zeigt mir einen Staat, in dem der gute Sozialismus funktioniert. Sollte er wieder versagen, dann kann man ihn ja wieder nach rechts schieben.

    • wassenaar sagt:

      Ich habe vom 7. Lebensjahr an, aus der BRD stammend, in der DDR gelebt, gearbeitet, gefeiert und gestritten.
      Dieser Staat war MEIN. Staat, trotz vieler Mängel, insbesondere in den letzten 19 Jahren.
      Als 9jähriger habe ich im Zusammenhang mit dem Verbot der KPD, als Ferienkind bei meiner Großmutter, einige Stunden Hausdurchsuchung erleben "können". Konnte also schon sehr früh die "Demokratie" der BRD erleben.
      Obwohl ich in der DDR oft und oft auch recht harsch, Mißstände angeprangert habe, habe ich weder meine Arbeit verloren und auch keinen Knast erlebt.
      Seit 1990 habe ich, weil ich für Frieden einstehen, mehrfach meinen Job verloren und auch schon Haft hinter mir. So schön ist KAPITALISMUS!!

    • How - Lennon sagt:

      Dieser Sozialismus befand sich im gnadenlosen Kampf und Wettbewerb mit dem Kapitalismus.
      Ein echter Sozialismus ist aber weder kämpferisch, noch platziert er Menschen auf Ränge bzw. in Hierarchien. Ist das im Artikel nicht rübergekommen?

      Da er aber quasi erst gekeimt war und sich in dieser kapitalistischen Welt durchboxen musste, kam es zu besagten "Verwerfungen" und Unmenschlichkeiten.
      Kinderkrankheiten.
      Jetzt ist der Kapitalismus aber am Kollabieren, weil seine Lebensgrundlage immer schneller schrumpft: die Ausbeutbarkeit der Erde, Ressourcen in Form von Bodenschätzen (vor allem Öl, Gas und hochwertige Kohle. "Erneuerbare" sind im Vergleich ein Witz.) und "Humankapital", das sich durch prekäre Arbeit, dumpfer Konsum und Drogen immer weniger zufriedenstellen lässt bzw. (psychisch) immer kränker wird.

      Alte morsche Bäume fallen um, Licht erreicht die jungen Bäumchen, die freudig empor schießen, obwohl sie immer wieder plattgetreten und beschnitten wurden.

      Das ist die wahre Zeitenwende.

    • How - Lennon sagt:

      An die Redaktion:
      Wie schön wäre eine Korrekturfunktion!
      Immer wieder fallen mir im Nachhinein nervige, kleine Fehler auf, die nicht mehr zu beheben sind. (Grrrrr😬)

  20. Da erinnere ich doch gerne an Mussolini: „Faschismus ist im Grunde genommen das Zusammenspiel von Großkonzernen und Politik. Ich würde es aber gerne Kooperatismus nennen.“ Und genau das passiert heute in der Welt. Das wurde umgesetzt von allen östlichen sowie westlichen Ländern. Faschismus ist die Bündelung der Kräfte, um eine wie auch immer geartete Politik und Wirtschaft zu etablieren! Es geht ausschließlich um Macht! Es ist völlig unerheblich, ob du unter einer Diktatur lebst oder in einer Demokratie. Die PPP greifen in jedem System. Ja sogar ist die Demokratie genau die politisch genialste Art, der Bevölkerung Wasse zu predigen und selbst Wein zu trinken.

    Nichts anderes machen heute die sog. „Linken“, während die eher „rechten“ Kräfte versuchen, dagegen zu wirken. Ich wäre sehr vorsichtig an dieser Stelle, Hitler als irgendwas zu benennen. Sicher ist meiner Meinung nach, dass er für die Großkonzerne in der USA und UK ein nützlicher Idiot war, ohne irgendeine andere Idee, sondern auf Rache aus war, die Schmach von Versailles zu tilgen!

    Hitler war sicher kein Intellektueller und schon keiner, der Politik so wie Mussolini lesen hätte können. Er war weder links noch rechts. Er war ein Psychopath und ein Getriebener, wie es auch heute die selben Strukturen in Führungspositionen gibt, schaut man in die Ukraine!

    • bekir sagt:

      Fast alle Filme über Hitler-Reden zeigen zeigen einen tobenden, geifernden Mann, so dass man sich gruselt und fragt, wie nicht nur die breiten (dummen?) Massen diesen Mann anhimmeln konnten, sondern auch Künstlerinnen wie Leni Riefenstahl und Luise Rinser.
      Aber wer nur das Toben am Schluss mitbekommt, ahnt nicht, wie sorgfältig Hitlers Posen und Reden einstudiert waren, wie gezielt er das Publikum manipulierte und emotionalisierte.

      Warum lässt man "uns" im Irrtum? Könnten wir versucht sein, Parallelen zwischen damaligen und heutigen Tricks der Polit-Kaste zu entdecken?

      Der SPIEGEL belehrt uns im Abstand von 81 Jahren:
      "1936 trotzte der Afroamerikaner Jesse Owens der Rassenideologie der Nazis: Er demütigte Hitler bei den Olympischen Spielen in Berlin, indem er vier Mal Gold gewann",
      https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/zwei-goldmedaillen-von-jesse-owens-werden-in-berlin-versteigert-a-1145565.html

      Drei Jahre später (2020) hat der österreichische KURIER ein ganz andere Geschichte:
      "Der dunkelhäutige Owens dominierte die Nazi-Spiele in Berlin 1936, und das Publikum verehrte ihn. Er gewann innerhalb von fünf Tagen vier Goldmedaillen – über 100 und 200 m, im Weitsprung und mit der US-Staffel über 4 x 100 m."
      Dann folgen (ohne endgültige Festlegung) mehrere Versionen, ob und wann Hitler Owen die Hand geschüttelt habe.

      Man hat den Blick schon fast abgewendet, da kommt gegen Artikel-Schluss der Betroffene selber zu Wort:

      "In Owens Autobiografie ist zu lesen, dass Hitler dem Athleten allerdings zugewinkt hat.
      Fakt ist, dass Owens nach seiner Amerika-Rückkehr nicht die gebotene Anerkennung erhielt. Präsident Franklin D. Roosevelt steckte mitten im Wahlkampf, gratulierte nicht und schickte auch keine Einladung zur Ehrung ins Weiße Haus.
      „Ich hatte zwar vier Goldmedaillen, aber vier Goldmedaillen kann man nicht essen“, soll Owens danach einmal gesagt haben. Er war ein Held, aber einer, der nie in die Gesellschaft integriert wurde. Auftritte in Nachtclubs und im Zirkus, mehr war für ihn nicht zu holen. „Es war schlimm, überleben zu müssen in Schauläufen und dort sogar gegen Rennpferde anzutreten.“"
      https://kurier.at/sport/die-ungeklaerte-frage-des-handschlags-zwischen-hitler-und-owens/400850750

      Die Artikel nach SPIEGEL-Vorlage dominieren bis heute, selbst nach dem KURIER-Bericht von 2020.
      Warum will man uns weis machen, Hitler und Owens hätten einander demütigen wollen?
      Soll so vom trostlosen Rassismus abgelenkt werden, mit dem Owens nach Rückkehr in seine US-Heimat trotz Medaillen zeitlebens gedemütigt wurde?

      In "Hitlers Wien" von Brigitte Hamann wird enthüllt, dass der junge Hitler gar keine schrecklichen prägenden Erlebnisse mit Juden gehabt, sondern im Gegenteil etlichen Juden einiges zu verdanken hatte.
      Aber Hitler bewunderte die erfolgreiche Taktik des Wiener OB Karl Lueger, die in viele Parteien und Ethnien aufgespaltene Wiener Bevölkerung mehrheitlich hinter sich zu bringen, indem er gegen Juden hetzte.
      Schlappe 99 Jahre nach Hitlers Weggang aus Wien (also knapp vor dem peinlichen runden Jubiläum) entschied man sich 2012, den Dr.-Karl-Lueger-Ring umzubenennen – Grund:
      "Aufgrund der zunehmenden Problematisierung der Person Karl Luegers bzw. die Erkenntnisse der HistorikerInnen-Kommission",
      https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Dr.-Karl-Lueger-Ring_(1)

      Warum wurde hierüber wenig berichtet? Ist ein surreales "Monster" Hitler pflegeleichter (und zur "Volkserziehung" besser geeignet) als ein empathieloser Opportunist, der die vielen anderen empathielosen Opportunisten (vor, nach und mit ihm) in Erklärungsnöte gebracht hätte?

  21. Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

    Man weiß auch nicht warum eigentlich die Titanic wirklich untergegangen ist. Das ist erst über hundert Jahre her.
    War es Versicherungsbetrug nebenbei und um gewisse Leute aus dem Verkehr zu ziehen.
    Die Lohnsklaven brauchen es nicht zu wissen.

    Auch braucht niemand zu wissen wer die zwei Türme sprengte oder wer Kennedy tötete.
    Die Leute sollen arbeiten und konsumieren und die wichtigen Themen den Dampfplauderern überlassen.

    Über die Brakteaten und die 300 Jahre Frieden wird auch nichts erzählt. Das ist aus der Geschichte gestrichen, weil es das Geldsystem berührt. Und ebenso soll Atlantis vergessen werden.
    All das ist sinnlose Kaffeesatzleserei, bis es irgendwann mal eine unabhängige Aufarbeitung gibt-das wäre so in etwa in 157 Jahren.

    • Frueher waren Haeuser lebendig sagt:

      Aber interessant wäre es schon , zu wissen, warum Hitlär 1938 als Mann des Jahres auf dem Frontcover des Time- Magazins war und wie nach dem Versailler Diktat Deutschland den einzigartigen Wirtschaftsaufschwung schaffte, was besagten Bösen auf das Titelbild der Zeitung brachte.
      https://heimkehr.n8waechter.net/geschichte/die-mefo-wechsel-kriegsvorbereitung-oder-geniale-finanzierung/

  22. How - Lennon sagt:

    Exakt.
    Die ersten sozialistischen "Versuche" – der Nationalsozialismus gehörte nicht dazu, der war nur kapitalistischer Fake, wie Sie ja beschreiben – waren nur Vorstufen, Kinderschuhe, die in einer durchweg kapitalistischen Welt eben erst durchbrechen und wachsen mussten. Logischerweise konnte er nicht gleich zur vollen Blüte erstrahlen, das Alte muss erst kollabieren und zu düngendem Humus werden – das passiert seit 2008.

    Was ich bemerke, mittlerweile überall sehe und höre (auch ganz direkt im ÖPNV von Alt bis Jung, Student oder "Asi-Kid"), ist, dass die verNETZ(!)te Masse erwacht.
    Sie bleibt nämlich nicht ewig dumm – der Prozess des Ausgleichs.
    Das Denken, Fühlen und Reagieren setzen sich mit exponentieller Macht durch, und wenn die "Führer" nicht einlenken – ich denke sie werden – oder sogar versuchen, die Daumenschrauben anzuziehen, werden sie eine "kritische Masse" zu spüren bekommen, die explodiert. Aber ein grimmiges Brodeln reicht schon.

    https://youtu.be/VeeF1Mw093U?si=-7WEgLBrs5Tge-mY

    • vizero 13 sagt:

      Zit.: "Sie bleibt nämlich nicht ewig dumm"
      Ich behaupte, sie war nie dumm, sondern nur uninformiert und manipuliert (durch Psyops bzw. kognitive Kriegsführung)
      Wir sind schon lange im Krieg Reich gegen Arm, und den soziopathischen Reichen ist jedes Mittel recht.

    • How - Lennon sagt:

      Einverstanden. Kein Mensch kommt dumm, asozial und verblendet auf die Welt.

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