Weltwirtschaft: Deutsche auf dem falschen Dampfer | Von Max Erdinger

Nur noch ganz selten schimmert in deutschen oder westlichen Medienberichten ein Hauch von Wahrheit durch. Die Regierungs- und Konzernpresse füttert das Volk mit geschmacklosem, politischem Einheitsbrei, der verdummt statt aufklärt. Umso erfreulicher ist der hoch-aktuelle Artikel von Max Erdinger, der nüchtern und nicht ohne Humor die zunehmend wahnsinnige Realität beschreibt, in der wir „im besten Deutschland aller Zeiten“ leben. (Rainer Rupp)

Ein Kommentar von Max Erdinger.

Es könnte alles so schön sein. Die Deutsche Mark ist eine weltweit gefragte Währung. Deutsche Produkte sind ihrer herausragenden Qualität und Haltbarkeit wegen weltweit gefragt, die Nachfrage übersteigt das Angebot, die Preise sind dementsprechend, den Firmen geht es gut, die Abgabenlast für den Bürger ist niedrig, der Staat ist schlank, die Volksvertreter sind bescheiden, zwei bis drei Kinder pro Familie sind normal, im internationalen Bildungsvergleich schneidet Deutschland hervorragend ab, die innere Sicherheit ist hoch, die Grenzen sind geschützt, die Bundeswehr ist eine schlagkräftige Armee, die Bürger werden informiert statt indoktriniert, die EUdSSR ist nur ein böser Traum und die Deutschen sind ein weithin geachtetes Volk … – ausgeträumt. Die Wirklichkeit ist häßlich.

Ohne, dass irgendjemand eine andere Erklärung für Deutschlands Engagement in einem Krieg hat, der das Land im Grunde nichts angeht, außer der, dass Deutschland 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch immer US-Vasall ist, befindet sich unser Land de facto in einem Krieg mit Russland. Das ist bitter. Besonders bitter ist, dass man nicht mehr um das Eingeständnis herumkommt, einst einem Verteidigungsbündnis beigetreten zu sein, das heute nur noch auf dem Papier ein Verteidigungsbündnis ist, realiter aber ein Drohmittel von hoch-aggressiven US-amerikanischen Geostrategen zum alleinigen und vermeintlichen Nutzen der Vereinigten Staaten von Amerika. Und die bekommen gerade derbe aufs Maul vom Rest der Welt. Nicht zuletzt deswegen, weil dem Rest der Welt mit jedem weiteren Tag immer klarer wird, wer den gegenwärtigen Ukrainekrieg tatsächlich angezettelt hat – und wie perfide er dabei vorgegangen ist. Für den US-Vasallen Deutschland gilt: Mitgefangen, mitgehangen.

Das Weltwirtschaftsforum in Davos

Drei Monate nach der russischen Invasion in der Ukraine verästelt sich die Schlacht des Westens gegen den Rest der Welt immer mehr. 12 Prozent der Weltbevölkerung gegen 88 Prozent. Seltsamerweise bleibt aber das ursprüngliche Narrativ dasselbe: Freiheitskampf nicht nur der Ukrainer, Aggressor Putin, Demokratie und westliche Werte werden stellvertretend von ukrainischen Helden für ganz Westeuropa verteidigt. Der ganze infantile Seich eben, den sich westliche Gesellschaften gern anhören, weil er ihnen gefällt, nicht, weil er wahr wäre.

Am vergangenen Montag hieß der Gründer des privaten Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum – WEF), Prof. Klaus Schwab, den ehemaligen Komödianten und heutigen Präsidentendarsteller der Ukraine, Wolodymyr Selenskyi, willkommen. Während der überlebensgroß von einer riesigen Videowand auf die Versammelten herabblickte, bezeichnete ihn der transhumanistische Professor aus der Schweiz als einen Präsidenten, der von ganz Europa und der internationalen Gemeinschaft unterstützt wird. Das war nicht mehr als ein Glaubensbekenntnis. Selenskyis Zeit als ukrainischer Präsidentendarsteller läuft unerbittlich ab. Die Realität sieht so aus: Unterstützung für Selenskyi gibt es nur von denjenigen, die sich noch immer die Mär von der „regelbasierten internationalen Ordnung“ erzählen lassen, weil sie ihnen eben gefällt. Etwa 88 Prozent der Weltbevölkerung lassen sich diese Mär nicht mehr erzählen. Sie sind aus Erfahrung klug geworden.

Zurück in der wirklichen Welt ist zu erkennen, dass Russland zäh und beständig daran gearbeitet hat, die Kunst der hybriden Kriegsführung zu perfektionieren. Dennoch wird unter den Gläubigen an die regelbasierte internationale Ordnung – mit Unterstützung einer bunten Vielfalt an NATO-Psyops, aggressiver kognitiver Infiltration und einem bemerkenswerten medialen Sykophantentum – die Gewissheit gestreut, das US-amerikanische 40-Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine würde die endgültige Kriegswende bringen, so dass am Schluss die Ukraine als strahlender Sieger dasteht. Dieses „Game-Changer-Narrativ“ wird von denselben freundlichen Leuten gestreut, die schon in Afghanistan und im Irak Milliarden versenkt hatten – und jeder weiß, wie das ausgegangen ist. Was ebenfalls jeder weiß: Die Korruption ist in der Ukraine erfunden worden. Die 40 US-Milliarden werden zwei Sorten von Zeitgenossen zugute kommen: Erstens dem militärisch-industriellen Komplex der USA und zweitens einer Gruppe von ukrainischen Oligarchen und zweifelhaften NGOs, die den Schwarzmarkt für Waffen und die humanitäre Hilfe kontrollieren, und die ihre Gewinne später auf den Cayman-Inseln weißwaschen werden.

Geldschwemme für die zuvor nicht kreditwürdige Ukraine

So sollen die 40 Milliarden aufgeteilt werden: 8,7 Milliarden kommen der Ukraine überhaupt nicht zugute, weil sie dafür verwendet werden, die geleerten Waffenlager innerhalb der USA wieder aufzufüllen. 3,9 Milliarden gehen an „USEUCOM“, die „Behörde“ also, die Kiew die militärische Taktik vorschreibt. 5 Milliarden werden für die Aufrechterhaltung einer schwammigen „globalen Nahrungsmittel-Lieferkette“ draufgehen, 6 Milliarden für tatsächliche Waffen und Ausbildung von Ukrainern an diesen Waffen, 9 Milliarden, die offiziell als „wirtschaftliche Hilfe“ deklariert sind, dennoch aber in einigen ausgewählten Taschen verschwinden werden – sowie 0,9 Milliarden für Flüchtlinge.

US-amerikanische Risiko-Bewertungsgesellschaften haben die Ukraine als nicht kreditwürdig eingestuft. Große amerikanische Investmentfonds lassen die Ukraine fallen, so dass den Ukrainern als einzige Option die EU und ihre Mitgliedsstaaten zur Kapitalbeschaffung übrigbleiben. Wo es sich nicht um ausgemachte Russophobiker handelt, wie bei den Polen etwa, haben Regierungen von EU-Staaten zunehmende Schwierigkeiten, das Verschleudern gigantischer Summen von Steuergeld an einen „failed state“ zu rechtfertigen. Es wird also der Eurokratie selbst zufallen, die Ukraine gerade mit so vielen Mitteln zu versorgen, dass sie in einem wirtschaftlichen Koma gehalten werden kann – und zwar unabhängig davon, was von einzelnen Mitgliedstaaten und Institutionen kommt.

Diese EU-„Kredite”, meistens gewährt in Form von Waffenlieferungen, können über ukrainische Weizenlieferungen zurückbezahlt werden. In einem kleineren Rahmen passiert das bereits über den rumänischen Hafen Konstanza, wo ukrainischer Weizen auf Lastkähnen über die Donau ankommt. Tagtäglich wird er dann in Konstanza umgeladen auf Dutzende von großen Frachtschiffen. Auch mit endlosen Lastwagenkolonnen wird der Weizen angeliefert. Wie dem auch sei: Der ukrainische Weizen wird den wohlhabenden Westen ernähren, die verarmten Ukrainer jedoch nicht. Es ist davon auszugehen, dass ab Herbst erneut Milliarden an „humanitärer Hilfe“ an die Ukraine fließen werden, dann nicht zur Bekämpfung von Russen, sondern zur Bekämpfung einer Hungersnot. Und auch von diesen Milliarden wird wieder viel in den Taschen solcher Leute landen, die keinen Hunger zu fürchten haben.

Polen spekuliert auf eine sanfte Annexion

Dennoch steht für den Sommer eine weitere NATO-Psyop ins Haus, die das „quasigöttliche“ – nicht legale – Recht der NATO behaupten wird, das Schwarze Meer mit Kriegsschiffen zu bestücken, die dann selbstverständlich nur dazu da wären, die ukrainischen Weizenlieferungen zu eskortieren. Das eigentliche Ziel wäre freilich die russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim. Die westlichen Medien werden die Sache so hindrehen, dass es sich um eine Notwendigkeit handelt, um den Westen vor einer Nahrungsmittelkrise zu bewahren – und das, obwohl die eine direkte Folge der Serie von hysterischen Sanktionspaketen des Westens selbst wäre.

Tatsächlich läuft viel der NATO-Unterstützung für die Ukraine über die Grenze mit Polen. Das passt zu zwei alles überspannenden Zielen Washingtons. Das erste ist ein „langer Krieg“ in der Erscheinung eines Daueraufstands wie in Afghanistan, in dem die „Gotteskrieger“ ersetzt werden durch Söldner und Neonazis. Und zweitens sind es die aufrecht zu erhaltenden Sanktionen gegen Russland, um das Land militärisch und wirtschaftlich zu schwächen. Weitere Ziele bleiben zwar bestehen, werden den beiden oben genannten jedoch untergeordnet. Die US-Demokraten sollen bei den Midterms im November wiedergewählt werden, was nicht passieren wird, außerdem soll der militärisch-industrielle Komplex der USA mit Mitteln gefüttert werden, die sich als wirtschaftlicher Profit aus den Sanktionen quasi selbst finanzieren – und es soll mit allen Mitteln die Hegemonie des US-Dollars gerettet werden, was angesichts einer Welt, die das Spiel zunehmend besser durchschaut, immer schwieriger wird.

Ein zentrales Ziel, das mit erstaunlicher Leichtigkeit zu verwirklichen zu sein scheint, ist die Zerstörung der deutschen – und in der Folge davon der EU-Wirtschaft, mit europäischen Firmen, die dann im amerikanischen Interesse verkauft werden müssen. Der Produktionsvorstand von BMW, Milan Nedeljkovic, erklärte der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber, dass seine Branche etwa 37 Prozent der Gasimporte verbraucht, wodurch die Produktion so nicht aufrechterhalten bleiben könne, wenn das Gas aus Russland wegfällt. Washingtons Absicht ist es offenbar, den Krieg auf kleiner Flamme köcheln zu lassen, ihn mit Söldnern am Leben zu erhalten und in regelmäßigen Abständen wieder eskalieren zu lassen, etwa durch Länder wie Polen oder die baltischen Zwergstaaten.

Superselenskyj und Polens Duda

Auf erbärmliche Weise gab der EU-Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, einen Ausblick auf die zu erwartende EU-Strategie. Der spanische Sozialdemokrat bestätigte vergangene Woche die Übereinstimmung der EU mit den Plänen Washingtons, als er ankündigte, der Konflikt werde sich lange hinziehen, und dass die Priorität der EU-Staaten in der Ukraine bei der Lieferung von schweren Waffen liege.

Unterdessen trafen sich der polnische Präsident Andrzej Duda und „Superselenskyj“ in Kiew. Die Ergebnisse dieses Treffens passen erstaunlich gut zu den Wünschen Polens. Nicht nur wird es keine effektive Grenze mehr zwischen Polen und der Ukraine geben, sondern Polen können in Zukunft sogar in die ukrainische Regierung gewählt werden und sich um Ämter als ukrainische Verfassungsrichter bewerben. Wie das mit dem Schutz der EU-Außengrenzen vereinbar sein soll, möge Andrzej Duda bitte den anderen EU-Mitgliedern erklären. Im Endeffekt bedeutet das nämlich, dass über eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine gar nicht mehr entschieden werden müsste. Die Polen erledigen das von sich aus, indem sie die Führung jenes „failed state“ namen Ukraine einfach von Kiew nach Warschau verlegen. Die Polen müssten nicht einmal mehr Truppen entsenden. Es handelt sich um eine „sanfte Annexion“ zumindest der Westukraine.

Von den Ukrainern abgefangene Kommunikation deutet darauf hin, dass die ukrainische Armee eine gestaffelte Verteidigungslinie herausbilden will, die von Poltava über Dnjepropetrovsk, Saporischija und Krivoy Rog nach Nikolajew reicht, um das bereits heftig befestigte Odessa abzuschirmen. Das ist aber nicht erfolgversprechend, um den russischen Vormarsch auf Odessa aufzuhalten. Man muss sich vor Augen halten, dass die „Operation Z“ am 24. Februar mit etwa 150.000 Soldaten begann – und die waren nicht die russischen Elitekräfte. Dennoch haben sie bislang Mariupol erobert und das als ukrainische Elite geltende Asow-Bataillon in nur fünfzig Tagen vernichtet. Dabei haben sie eine 400.000-Einwohner-Stadt mit einem Minimum an Gefallenen unter ihre Kontrolle gebracht. Während die Russen also einen echten Landkrieg führten, ohne dabei die US-Taktik der unterschiedslosen Zerstörung von allem aus der Luft zu kopieren, gelang es ihnen außerdem, Kherson, Saporischija und praktisch das ganze Gebiet der beiden Volksrepubliken Luhansk und Donezk zu besetzen.

Die militärische Walze

Der Oberkommandierende der russischen Landstreitkräfte, General Aleksandr Dvornikov, hat bestens ausgerüstete Streitkräfte zur Verfügung, die inzwischen fünfmal schneller vorankommen, als in der Anfangsphase der „Operation Z”, während die Ukrainer, alles in allem, wenig bis sehr wenig Sprit haben und obendrein mit einem Mangel an Munition, ausgebildeten Einheiten, Drohnen und Radargeräten geschlagen sind.

Was amerikanische Fernsehsessel-Generäle offenbar begreifen wollen, ist, dass die Russen bei ihrer so genannten „kombinierten Armee- und Polizeioperation“ zwei Top-Ziele haben: Erstens die Zerstörung des militärischen Geräts ihrer Feinde – und zweitens, das Leben der eigenen Truppen so gut wie möglich zu schonen. Den Verlust von ein paar Panzern kann Moskau verkraften, den von Leben hingegen nicht. Das ist der Grund für die hohe Präzision, mit der die Russen lediglich militärische Ziele aus der Luft angreifen. Hohe Treffsicherheit ist deshalb ein und alles für die Russen.

Es gibt eine hitzige Debatte unter russischen Militärexperten darüber, warum das Verteidigungsministerium nicht auf einen schnellen strategischen Sieg setzt. Sie könnten die Ukraine in kürzester Zeit, so, wie das die Amerikaner zu tun pflegen, in Schutt und Asche legen. Die Russen ziehen es aber vor, wie eine Dampfwalze langsam aber sicher vorzugehen. Sie rücken nur dann vor, wenn Pioniere vorher das ganze zu erobernde Terrain inspiziert haben. Schließlich ist die ganze Ukraine vermint. Das generelle Vorgehensmuster ist unmissverständlich, ganz egal, was die NATO behauptet. Die ukrainischen Verluste steigen exponentiell. Zur Zeit sind es 1.500 Gefallene oder Verwundete jeden Tag. Sollten sich im Donbass tatsächlich noch 50.000 ukrainische Soldaten aufhalten, dann werden sie bis Ende Juni verschwunden sein. Wahrscheinlich hat die Ukraine allein in und bei Mariupol 20.000 Mann verloren. Das ist ein massiver Verlust, der den von Delbaltsevo 2015 und den von Ilovaisk 2014 noch übersteigt. Die Verluste bei Izyum könnten sogar noch höher sein als die in Mariupol. Aktuell kommen die Verluste bei Sverodonezk dazu.

Die Stunde der Artillerie

Dabei geht es um die besten Kräfte der ukrainischen Armee. Es spielt keine Rolle, dass es nur etwa 70 Prozent der von der NATO gelieferten Waffen überhaupt bis aufs Schlachtfeld schaffen. Die Verluste an ausgebildeten Soldaten sind das Problem der Ukrainer. Sie sind verloren und können nicht ersetzt werden. Die Asow-Nazis, die 24. Brigade, die 36. Brigade – sie alle verzeichnen Verluste von mehr als 60 Prozent ihrer Mannschaftsstärken oder sind völlig ausgelöscht worden.

Die Schlüsselfrage, wie verschiedene russische Militärexperten betonen, ist nicht, wann Kiew am point of no return ankommt, sondern die, wie viele Soldaten Moskau dafür zu opfern bereit ist. Die gesamte ukrainische Verteidigung basiert auf der Artillerie. Die nächsten Schlachten werden mit weitreichender Artillerie geführt werden. Das wird Probleme geben, weil die USA gerade dabei sind, das M270 MLRS-System mit präzisionsgeleiteter Munition zu liefern, die mit hoher Treffsicherheit (+/- 1 Meter) Ziele in bis zu 70 Kilometern Entfernung treffen können. Aber die Russen haben dem etwas entgegenzusetzen, sogar mit 30 Kilometern mehr Reichweite, lasergesteuert, und zudem kompatibel mit dem massenhaft produzierten Pantsir-Luftabwehr-System. Inwiefern Ukrainer das amerikanische System effizient bedienen können, steht zudem auf einem ganz anderen Blatt. Vor dieser Frage steht das russische Militär mit seinem eigenen System nicht.

Die Ukraine mit ihren formal noch bestehenden Grenzen ist bereits Geschichte. Georgy Muradov, der dauernde Krimbeauftragte des russischen Präsidenten und stellvertretender Ministerpräsident der Krim, gibt sich unnachgiebig: „Die Ukraine in der alten Gestalt wird es nicht mehr geben. Das ist jetzt bereits die frühere Ukraine.“ Das Asowsche Meer ist heute bereits ein Gewässer im Hoheitsgebiet der Russen und der Volksrepublik von Donezk (DPR), sagt Muradov.

Ein sinkendes Schiff

Mit der reichen russischen Erfahrung aus Grosny und der Krim wird Mariupol schnell wieder aufgebaut werden. Der russische Landkorridor steht. Vier von fünf Mariupoler Krankenhäusern haben den Betrieb inzwischen wieder aufgenommen, der öffentliche Nahverkehr läuft wieder und drei Gaswerke sind ebenfalls erneut in Betrieb genommen worden. Der bevorstehende Verlust von Severodonezk und Lysichansk wird jene Alarmglocken in Washington und in Brüssel läuten lassen, die das Ende des gegenwärtigen Regimes in Kiew ankündigen. Bei aller abgehobenen Rhetorik des Westens à la „We stand with Ukraine”: Keines der westlichen Schwergewichte wird mehr Wetten auf ein sinkendes Schiff abschließen.

An der Sanktionsfront sieht es den Worten des russischen Ministers für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Reshetnikov, folgendermaßen aus: „Russland geht davon aus, dass die Sanktionen längerfristiger Natur sind, weshalb die strategische Ausrichtung Russlands in Richtung Asien, auf eine beschleunigte Wiederbelebung hin zum – als auch auf verstärkten Import vom asiatischen Markt zu sehen sein wird. Wir werden jede Anstrengung unternehmen, uns in die asiatische Wertschöpfungskette zu integrieren, zusammen mit asiatischen Ländern, zusammen mit arabischen und südamerikanischen Ländern.“

Was westliche Einschüchterungsversuche Russland gegenüber betrifft, verweist der Chef von „Roscosmos”, Dmitry Rogozin, auf 50 Sarmat-Hyperschallraketen, die bis zum Herbst gefechtsfertig sein sollen. Der Westen solle sich besser zur Weisheit bei seinen Überlegungen entschließen.

Front gegen die Davos-Führer

Das WEF-Treffen in Davos diese Woche wirft ein Schlaglicht auf die neuen Trennlinien, die sich herausgebildet haben in einer Welt zwischen Unipolarität und Multipolarität. Russland, die beiden Volksrepubliken Donezk und Luhansk, Tschetschenien und Verbündete wie Weißrussland stellen sich nun einmütig gegen die „Davos-Führer”, was gleichbedeutend ist mit Widerstand gegen die westliche Elite, mit ein paar Ausnahmen, wie beispielsweise dem ungarischen Premierminister Viktor Orbàn.

Selenskyj wird es persönlich an nichts mangeln. Er wird von britischen und amerikanischen Kräften beschützt. Seine Familie lebt angeblich in einem 8-Millionen-Dollar-Anwesen in Israel. Er besitzt eine 34-Millionen-Dollar-Villa in Miami Beach und eine weitere in der Toskana. Die durchschnittlichen Ukrainer wurden angelogen, ausgenommen, und von der Gang in Kiew, der Selenskyj vorsteht, in vielen Fällen umgebracht. Die Täter sind Oligarchen, der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU, Fanatiker und Nazis. Die übriggebliebenen Ukrainer (10 Millionen sind bereits geflohen) werden auch weiterhin behandelt werden wie bisher, nämlich als entbehrlich.

Der russische Präsident Wladimir „der neue Hitler“ Putin hat absolut keine Eile damit, dieses überlebensgroße Drama zu beenden, das den bereits verfallenden Westen bis auf die Grundmauern ruinieren wird. Warum sollte er auch? Seit 2007 hatte er alles versucht, was auf der „Wir-könnten-uns-doch-auch-vertragen-Schiene“ möglich gewesen ist. Er wurde mit beispielloser Arroganz ein ums andere Mal abgewiesen. Für ihn ist es an der Zeit, sich entspannt zurückzulehnen und dem Westen dabei zuzusehen, wie der sich sein eigenes Grab schaufelt.

Und Deutschland?

Das wird vermutlich alle diejenigen schockieren, die diese Woche von der durchgeronzheimerten „Bild“ die Relotiade von „Superselenskyj“ aufgetischt bekommen hatten, der zufolge der ukrainische Strahlemann jener russischen Armee „das Rückgrat gebrochen“ habe, der seit dem 15. März bereits „in drei Tagen der Sprit ausgeht“ und deren Nachschub ausbleibt. ARD- und ZDF-Konsumenten dürften sich ebenfalls verwundert die Augen reiben angesichts dieser völlig konträren Darstellung der Geschehnisse. Das deutsche Volk insgesamt ist draußen. Das „Tal der Ahnungslosen“, wie man die Gegend um Dresden zu DDR-Zeiten genannt hatte, weil dort kein Westfernsehen zu empfangen war, hat sich inzwischen ausgedehnt bis an die französische Grenze im Westen.

Dementsprechend unbehelligt vom eigentlichen Souverän marodiert die deutsche Regierung in Form der Ampelkoalition weiter vor sich hin, so dass der ehemalige Kinderbuchautor und heutige Wirtschaftsminister sogar mit Vorschlägen wie demjenigen durchkommt, den Ölpreis, zu dem man einkauft, zu deckeln. Als ob das Öl dadurch unverkäuflich werden würde. Es wird dann halt von jemandem gekauft, der den geforderten Preis bezahlen will. Der deutsche Michel schaut derweil ungerührt dabei zu, wie sein Land von gewissenlosen Ignoranten voll an die Wand gefahren wird, und beschäftigt sich mit Affenpocken, Gendersternchen, Buntheit und Vielfalt, Rassismus, Lauterbach und Sexismus sowie einer Neudefinition des Begriffs Heimat. Im Hintergrund plärrt eine ordinäre Aufschneiderin als Außenministrierende hysterisch gegen die „Kriegsmüdigkeit“ an, sein Verfassungsgericht ist blockiert, seine Grundrechte sollen dauerhaft eingeschränkt bleiben, der Ausnahmezustand soll die neue Normalität sein, die Lebensmittelpreise explodieren, die Inflation galoppiert – und im Fernsehen läuft der Bergdoktor. Der Mensch ist frei. Was er sich erwählt, wird ihm zuteil werden.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien mit freundlicher Genehmigung der Zweitveröffentlichung zuerst am 29. Mai 2022 bei ansage.org

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Bildquelle: gopixa / shutterstock


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Kommentare (28)

28 Kommentare zu: “Weltwirtschaft: Deutsche auf dem falschen Dampfer | Von Max Erdinger

  1. karl-heinz sagt:

    ich wünsche mir freie Informationen von freien geistern, die mit und in der Wirklichkeit sehr zu/in frieden sind also einfach mal bewusst machen, das man selbst Propaganda Praktiziert in der Verteidigung…

  2. addcc sagt:

    Zitat Autor:"Der deutsche Michel schaut derweil ungerührt dabei zu, wie sein Land von gewissenlosen Ignoranten voll an die Wand gefahren wird…"

    Diesen Vorwurf können Sie sich, was mich betrifft , sonstwo hinstecken!
    Was soll ich denn noch machen? Ich spende jeden Monat 20-30€ an ein "Alternatives Medium".
    Ich gehe, wenn ich kann, zu jedem Montags-Spaziergang in meiner Stadt.
    Ich diskutiere/argumentiere im "Real-Life" und im Internet.

    Aber immer wieder muss ich mich von Autoren und Kommentatoren als "Michel" beschimpfen lassen.
    FICKT EUCH!

    • Nevyn sagt:

      Das kann man auch netter sagen.
      Im Übrigen: Wem das Hemd passt, der zieht es sich an.

    • Andreas I. sagt:

      @ addcc
      "Was soll ich denn noch machen?"

      Das ist m.E. die Frage, die man sich – möglichst gemeinsam in der Opposition – stellen sollte.
      Und ich finde, man sollte sich darüber klar sein, dass eine Minderheit nur eine entsprechend begrenzte Wirkung haben kann.
      (Insofern wäre es zutreffender, wenn nicht von "den Deutschen" oder "dem Michel" geschrieben wird, sondern von der Mehrheit der Deutschen, aber man kann es auch so lesen, wenn man will.)

    • ottonorma sagt:

      @addc
      Der Autor hat Recht. Sie meinen wenn SIE sich engagieren, auf Demos gehen, Spaziergänge machen, dann müsste sofort was geschehen ? Sie kennen nicht die 68 iger ? Dort wurde auch demonstriert. Aber hätten die nur ihre Transparente spazieren getragen und Sprechchöre gesungen hätten die Regierenden freundlich zugesehen. Aber es wurde anders. Und zwar so, daß die Regierenden merkten den Demonstranten, dem Volk ist es ernst. Und dieser Schritt ist nicht so ganz einfach. Oder sehen Sie in andere Länder, nur wird da sogar noch geschossen. Deswegen Hut aber vor diesen Menschen. Organisieren Sie ein Demo, stellen Sie sich auf ein Podium und sprechen über Lautsprecher die Menschen an. Dazu gehört natürlich Mut, den haben nur wenige.

  3. Ich glaube, dass die Lieferung schwerer Artillerie Russland dazu zwingt, die gesamte Ukraine zu annektieren, Wenn ich das erkenne dann erkennt es auch die Bundesregierung. Wieso mache sie es trotzdem?

    • Nevyn sagt:

      Da das Wesen der neuen deutschen "Republik" (von res publica – offene Sache) heute entsprechend der satanischen Verkehrung in Geheimverträgen, Absprachen im Hinterzimmer und medialer Täuschung besteht, werden Sie auf Ihre Frage wohl keine Antwort erhalten. Sie können aber aus dem Tun und Reden auf der Puppenbühne ableiten, dass das Gegenteil vom Behaupteten bezweckt wird, dann liegen Sie zumindest nicht so ganz verkehrt. Die wahren Motive bleiben im Dunkeln, dürften aber mit dem Wohl des deutschen Volkes nicht viel gemein haben. Schon zu Kohls Zeiten hat ja mal ein Gericht festgestellt, dass der Amtseid gar keiner sein soll, sondern nur eine Art Grußformel.

    • ottonorma sagt:

      Was wollen die denn mit den paar Artilleriegeschützen ? Das hatte vor ein paar Tagen sogar n-TV erkannt. Ebenso die 88 Leopanzer. Die bauchen 100 te. und nicht bloß 4 oder 15. Dann bleibt die Frage ob die überhaupt an der Front ankommen. Das sind immerhin 1000 km von der poln. Grenze bis in den Donbass. Laut täglicher russ. Meldung über ukr. Verluste sind bisher 3.500 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, 508 Mehrfachraketenwerfer, 1870 Artilleriegeschütze. Und die noch vorhandene Munition passt nicht in die gelieferten und man braucht jede Menge davon. Alles Lieferungen die zerstört werden können bevor sie richtig ankommen.

    • ottonorma sagt:

      Und außerdem : "Die ganze Ukraine annektieren"? will denn das der Russe üerhaupt ? Bisher hat er ca. 160.000 Soldaten dort. Das ist viel zu wenig. Laut Selenskiy haben die Ukrainer 700.000 Mann und Russland ist mit 167.000 dort, allerdings mit überlegener Material- und Waffentechnik. Und die Westukraine wird von Polen beansprucht, ihr historisches Gebiet, das sie wiederherstellen wollen. Vereinigungsbestrebungen zwischen Polan und Ukraine laufen bereits.

    • Nevyn sagt:

      Da scheint bei dem ganzen hysterischen Gefuchtel mal einer noch seinen Verstand bewahrt zu haben. Danke ottonorma.

      Russland wird die strategisch wichtigen Gebiete besetzen, die obendrein überwiegend mit ethnischen Russen bevölkert sind. An dem Rest wird man sich nicht verschlucken wollen. Das sind die Lehren aus dem WKII und Irak oder Afghanistan. Ein Land erobern ist das Eine, es zu regieren etwas anderes. Durchaus möglich, dass der Rest nach Polen geht. Verhandlungen mit den Russen wird es vermutlich gar nicht geben, da die NATO sich sowieso nicht dran hält. Vielleicht pro forma oder ein paar informelle Absprachen, damit man sich nicht zu sehr in die Quere kommt.

    • Nevyn sagt:

      https://southfront.org/category/all-articles/world/europe/ukraine/

    • Andreas I. sagt:

      @Fragender01123
      die Ukraine hat(te) schwere Artillerie aus Sowjetzeiten, wovon inzwischen viel zerstört ist. Die vom Westen gelieferte Artillerie füllt m.E. höchstens die Lücken, bis auch die jetzt gelieferte Artillerie wieder zerschossen wird.
      (Und dann gibt noch so Kleinigkeiten, wie die Ausbildung der bedienenden Soldaten, die Benutzbarkeit von Straßen und Schienen … )

    • ottonorma sagt:

      Danke Nevyn, die Ukraine ist ein failed state, voll mit Kleptokraten in der Regierung und Korruption im Beamtentum. Das wäre nur ein Fass ohne Boden für Russland. Soll die EU Milliarden hineinstecken und sich mit Nationalisten vollsaugen.
      Was mich wundert ist, daß unsere Medien immer davon reden Russland marschiere weiter, aber keiner beachtet die Truppenstärke. Damit geht das nicht, reicht nicht mal für die Ukraine. Russland will seine ethnische Bevölkerung schützen und die Menschen stehen in Melitopol und Mariupol Schlange für die russ. Staatsbürgerschaft. 800.000 sollen sich für einen Antrag schon angemeldet haben (lt. RT). Weiterhin wundert mich die jetzige Verbundenheit Polen – Westukraine. Polen will die haben, klar, hatten sie Jahrhunderte über eingegliedert, und dann gleich nach dem 1.WK. Nur wollten die Polen die Ukarine polonisieren, unterddrückten die Bevölkerung, sprachlich, in den Schulen und verfolgten sie. Kanada hat in den 30 igern jede Menge Auswanderer aus der Ukraine aufgenommen (keine Juden) , weil die sich unterdrückt fühlten. Und GB fand Polen als schlimmen Staat, bis 1938, da war es dann Deutschland. Bandera hatte gegen die gekämpft und sogar den poln. Innenminister getötet. Und jetzt ? Friede, Freude, Eierkuchen ??

  4. ottonorma sagt:

    Die Bundeswehr soweit ertüchtigen, daß sie einem gedachten Angriff standhalten kann ? So wie die Ukraine, deren Kampfgeist und Taktik auch von Russen gelobt wird, wie man bei RT lesen konnte. Dabei muss man aber erkennen, daß es bis dahin ein jahrelanger Weg war. Die USA haben die Ukrainer seit 2007 ausgebildet, auch in den Staaten, und ab 2014 ständig mit Waffen und Unmengen Munition versorgt. Jetzt können sie standhalten. Was bringt das ? ein zerstörtes Land und ein Lob des Westens darüber und über die heldenhafte Verteidigung des Vaterlandes.
    Die Russen nehmen, auch wenn es bei uns niemand glauben will, Rücksicht auf die Bevölkerung bei ihren Angriffen, weil sie die Ukrainer als ihre Familie ansehen (laut Putin) Mariupol wäre viel schneller eingenommen worden, hätten sie Artillerie oder sogar Bomber gegen die Stadt und die Wohnhäuser eingesetzt – mit vielen Toten unter der Bevölkerung. (so wie es die USA machen) Würden sie aber auch so vorgehen bei einem Krieg gegen westliche Länder ? oder voll reingehen ? und nicht nur Munitionslager zerstören ? Vielleicht ist unser Widerstand größer ? dann wird aber auch die Zerstörung größer sein. Sollten wir siegen hätten wir jede Menge Neuaufbau zu machen und viele viele Tote vor allem unter der Zivilbevölkerung zu beklagen.
    Und bei Niederlage ? : Besetzung + Ausplünderung ? oder geht das Leben für die Masse der Bevölkerung weiter, z.B. so wie in der DDR. Ein Teil der Elite muss wahrscheinlich verzichten und abhauen. Aber berührt mich das ? Wenn nicht, dann könnte man gleich darauf verzichten sich zu verteidigen, wenn es nichts bringt. Und nur für die nichtkämpfende Elite zu verrecken (denn anders wird es nicht aussehen)? Ich glaube nicht, daß dem Bürger große Nachteile bei einer Besetzung besser gesagt unter Einfluss entstehen. Und für Demokratie und Freiheit sich zerstören lassen und sterben ? Heldentum pflegen.
    Haben wir denn seit Corona noch Demokratie und Freiheit, ohne Grundrechte ? Aber dafür mit Einsperrung und Impf-Erpressung. Und dafür soll man sich jetzt auch noch opfern ? NEIN !

    • How - Lennon sagt:

      Genau das ist die einzig sinnvolle Antwort auf die armen Teufel und ihr zerbröselndes System.
      Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.

      Sie können mich einkerkern, sie können mich erschießen, aber sie bekommen NIEMALS meine Seele. Ich werde NIEMALS für sie töten.

  5. Ursprung sagt:

    Unsere Moeglichkeiten der kleindeutschen Schritte mit Aussicht, global was gegen unseren Kolonialoberherren zu intrigieren:
    1.
    Den fertigen Nordstream II mit Gas zu fuellem bei unschuldigem Augenaufschlag, im kalten Winter nicht erfrieren zu wollen. Verstuende auch jedes heutige Kind aus Namibia.
    Das wuerde schon mal reichen. Und 2 Jahre abwarten.
    2. Denkbare Eskalationsstufe:
    Unsere D-Mark zurueck. Oder von mir aus Goldtaler aus dem Mittelalter. Damit koennten wir dem Youg Global Leader Macron in France seiner Macht mitsamt seinem EU-Verfassungsanschlag auf unser GG berauben und dessen Gelbwesten hofieren. Und wieder weltweit Petromax expotieren plus H3 Technologie, auf die wir ja fertigungsreife Patente in Schubladen rumliegen haben. Dann erledigten wir gleich Ramstein mit oder offerieren das Gelaende fuer Ukraineversprengte, wahlweise neumodische Mach 20 Raketen.

    Wir haben halt unbegrenzbare Moeglichkeiten. Getriggert bloss weil ja, jeder wirds verstehen, wir nicht frieren wollen im Winter. Soll ja noch Menschenrecht sein.

  6. Ich fass es nicht … die tolken Russen, die mit Präzisonsschlägen ausschließlich militärische Ziele treffen…. das ist mindestens genauso dämlich, wie der Mainstream Scheißdreck auf der anderen Seite… Oje… gibts denn keine normalen Menschen mehr in den Medien?👎👎👎👎👎

    • Nevyn sagt:

      Es sollte sich hier langsam herum gesprochen haben, dass Anti-Propaganda auch nur Propaganda ist und Anti-Faschismus auch nur Faschismus. Es sind schlicht zwei Seiten der gleichen Münze.

    • Andreas I. sagt:

      @ Hartwig Zehentner
      1. Hat es einen Grund, Zivilisten möglichst zu verschonen, nämlich dass Ukrainer und Russen nunmal Nachbarn sind und es für die Russen wichtig ist, wie sich die Ukrainer _nach_ dem Krieg zu den Russen verhalten.
      2. Ist es technisch und taktisch machbar, gelenkte Artilleriegeschosse … und warum dauert Russlands Eingreifen in den Krieg nun bereits 109 Tage? Eben weil sie _nicht_ einfach drüberfliegen und alles einebnen, was sie könnten, aber stattdessen langsam vorgehen, Dorf für Dorf, um Zivilisten so gut wie möglich zu verschonen.
      3. Haben die Russen regelmäßig Evakuierungs-Korridore für Zivilisten angeboten.
      4. Nach dem Krieg wird es verlässlichere Opferzahlen geben, dann wird man es sehen.

  7. _Box sagt:

    »Die Gewährleistung einer Prozedur der ,Wahl' kann noch keine hinreichende Legitimation von Macht und Herrschaft darstellen!«

    Deswegen finden ja auch in allen möglichen Ländern sogenannte demokratische Wahlen statt, wo sie genau wissen, das hat mit Demokratie gar nichts zu tun.

    „Alle können wählen, bis zur Langeweile, bis zur Verblödung.“
    Benito Mussolini, 04. Oktober 1922 in Mailand

    Das stört nun überhaupt nicht. Die Wahl ist nicht der Punkt.

    Ich zitiere ihnen hier nun einen renommierten Forscher, der über Demokratie in der Antike arbeitet:

    „ … die ursprüngliche Bedeutung von Demokratie ist die kollektive Fähigkeit der Bevölkerung, im öffentlichen Raum das Wohl der Gemeinschaft fördern zu können.“

    „ … woher stammt eigentlich die Idee, dass Demokratie in erster Linie durch Wahlen und Abstimmungsregeln bestimmt ist?“
    (Joshua Ober (2008), The original meaning of „democracy“: Capacity to do things, not majority rule. Constellations, 15, 1-7.)

    Aus:
    (Demokratie erneuern! – Rainer Mausfeld – DAI Heidelberg 2020)
    https://www.youtube.com/watch?v=VXhK8uN6WyA

    Aber mal unabhängig davon, ich wüßte wo was zu holen ist. Nun, eigentlich weiß es Herr Wetzel … aber ich finde die Idee toll:

    Aufruf zur Zustimmung des EU-Vorschlages
    8. Juni 2022, Wolf Wetzel

    Auch EU-kritische Bürgerinnen und Bürger können dem EU-Vorschlag, russische Millionäre und Milliardäre zur Kasse zu bitten, etwas abgewinnen, meint Autor Wolf Wetzel.

    Es gibt jetzt den Vorschlag von Seiten der Europäischen Union, dass man das Vermögen von russischen Millionären und Milliardären für den Wiederaufbau der Ukraine verwendet. Man will sie damit für das in Haftung nehmen, was deren Regierung gemacht hat – mit dem Angriffskrieg in der Ukraine.

    Völlig selbstverständlich geht man dabei von aus, dass die russische Regierung im Sinne der russischen »Oligarchen« handelt, die Interessen von Millionären und Milliarden bedient und befriedigt. Man kann es auch, wenn man für diese Pointe aufgeschlossen ist, auf den Punkt bringen. Die EU hat damit endlich eine wesentliche Grunderkenntnis des Marxismus akzeptiert: Der Staat ist keine neutrale Instanz, sondern agiert und handelt als »ideeller Gesamtkapitalist«.
    Unbedingte Zustimmung

    Der damit endlich auf der Weltbühne angekommene Gedanke, dass Regierungen nicht eigenständig oder gar selbstlos handeln, sondern mit Sinne und im Auftrag der Klasse, die das Sagen hat, ohne gewählt zu werden, bietet einmalige Chance, die Welt neu zu ordnen.

    Man ist von uns EU-Kritikerinnen und -Kritikern gewohnt, dass wir alle Vorschläge der Regierung ablehnen, erst recht die von der EU-Kommission. Auch wirft man uns vor, dass wir obstruktiv handeln würden.

    Wir beweisen heute das Gegenteil: Wir stimmen dem Vorschlag der EU ausdrücklich zu!

    Denn dieser Schritt packt das Übel des Krieges an den Wurzeln. Bevor dies die EU-Kommission bemerkt, sollten wir den Vorschlag weithin bekannt machen. Denn wenn der Ball erst einmal in die richtige Richtung rollt, ist er nicht mehr aufzuhalten. Es geht um nicht mehr als um den von der EU erkannte Zusammenhang von Krieg und Kapital, sprich – Vermögen. Wer dies am Beispiel Russlands erkennt, der wird sich damit nicht abfinden und uns folgen.

    https://wolfwetzel.de/index.php/2022/06/09/overton-begruessung/

    Dazu:

    BCG-Vermögensbericht
    Privatvermögen in Deutschland steigt auf mehr als 20 Billionen Dollar
    von Marina Zapf
    09.06.2022, 06:00 Uhr
    Mehr als 3000 Superreiche besitzen in Deutschland ein Fünftel des Privatvermögens. Eine neue Studie prognostiziert: Ihre Zahl wird weiter deutlich steigen. Was aus dem BCG-Vermögensbericht sonst noch hervorgeht

    https://www.capital.de/wirtschaft-politik/privatvermoegen-in-deutschland-steigt-auf-mehr-als-20-billionen-dollar-31933718.html

    P.S.:
    https://web.archive.org/web/20190416100331/https://www.journalistenwatch.com/2017/09/15/abt-provokation-herr-gauland-wehrmacht-denn-sowas/

    Krass

    • _Box sagt:

      Korrektur:

      https://overton-magazin.de/kommentar/wirtschaft-kommentar/aufruf-zur-zustimmung-des-eu-vorschlages/

      Das ist der korrekte link zum Beitrag Herrn Wetzels.

  8. Anonymous sagt:

    Die Analyse ist sehr gut, bis auf ein paar Ungenauigkeiten. Das Verfassungsgericht ist nicht blockiert sondern bezüglich seiner Aufgabe nicht mehr existent. Das frühere "Tal der Ahnungslosen" profitiert von der Erfahrung eines Teiles seiner Bevölkerung, von alternativen Informationsquellen abgeschnitten zu sein und sich trotzdem zu informieren. Es ist deswegen der Teil Dutschlands mit dem geringsten Anteil Ahnungsloser. In manchen Gegenden haben die Blockparteien schon keine Mehrheit mehr. Ich hoffe, der Trend hält am Sonstag an.

    Und einen Punkt kann man dem Karnevalsverein in Berlin nun tatsächlich nicht vorwerfen. Dass Deutschland nach 80 Jahren immer noch Vasallenstaat ist, ist vornehmlich der Tatsache geschuldet, dass man sich genau darauf 80 Jahre lang ausgeruht hat und sich um die eigene Veteidigung nicht gekümmert hat.

  9. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    zunächst ein Detail:
    "Das wird Probleme geben, weil die USA gerade dabei sind, das M270 MLRS-System mit präzisionsgeleiteter Munition zu liefern, die mit hoher Treffsicherheit (+/- 1 Meter) Ziele in bis zu 70 Kilometern Entfernung treffen können."

    Dazu braucht es GPS-Signal oder andere Arten der Zielsteuerung, weswegen diese Raketen in diesem Szenario nicht besser sind als ungelenkte.

    Und zum eigentlichen Thema:
    Neben den anderen hausgemachten Problemen gibt es auch noch jenes, dass USA Exportmarkt Nr. 1 für die BRD ist.
    Sollte der US-$ einbrechen – China und Russland arbeiten dran, die Dollar-Dominanz zu beenden – dann bricht für Deutschland also auch Exportmarkt Nr. 1 ein.
    Das wird dann aber nicht das einzige Problem sein, sondern da werden sich einige Probleme gegenseitig verstärken.
    Interessante Zeiten.

    • Zivilist sagt:

      GPS,
      ja, das ist auch so 'ne Frage, die ich mir oft gestellt habe und noch niemand beantwortet hat. GPS ist leicht zu stören, Glonass nicht und die Russen haben mehr als die klassische Lufthoheit in der Ukraine, eher eine Kommunikationshoheit.

  10. sandra beimer sagt:

    Nächster halt: Südamerika. China/Russland fahren mit ihren überlegenen Resourcen eine perfekte Strategie gegen das Empire – es an möglichst vielen DSchauplätzen beschäftigen, bis sie (mit ihrer schlechtren, rein auf Militär basierenden Straegie) an die Grenze ihrer Kapazitäten kommen.

    Dass der Westen angefangen hat seine Bevölkerung zu töten (die Impfungen) und nur noch die Drohung hat, einem weiteren Biowaffenangriff durchzuführen (Planet der Affenpocken), interpretieren die Strategen im Osten korrekt als Zeichen von Schwäche und machen genau so weiter wie bisher.

    Man kann nur hoffen, dass jemand den drittklassigen Hobbystrategen der westlichen Denkfabriken in den Arm fällt, sonst wackeln bei uns (!!) bald wieder die Wände. Und Prinz 'wir brauchen jetzt eine Kriegsähnliche Situation' Charles, wird bald merken, dass es auch für die Superoligarchen im dritten Weltkrieg keinen Ort gibt an dem man sich verstecken kann, weil die Front überall ist.

    • How - Lennon sagt:

      "Dass der Westen angefangen hat seine Bevölkerung zu töten (die Impfungen)…"

      Soweit ich weiß, hat China mit der Plandemie begonnen.
      Überall nutzen die Oligarchen die Bevölkerungen/Gutgläubigen aus.

      "Und Prinz 'wir brauchen jetzt eine Kriegsähnliche Situation' Charles, wird bald merken, dass es auch für die Superoligarchen im dritten Weltkrieg keinen Ort gibt an dem man sich verstecken kann, weil die Front überall ist."

      Ja, bevor ihre unermesslichen Reichtümer wertlos werden bzw. keine Rendite mehr abwerfen, zetteln die globalen (!) Oligarchen einen WWIII an. Sie sind schon dabei. Und wenn es brenzlig wird, vertrauen sie in ihre Refugien/Lebensversicherung in Form von gut versteckten Luxusbunkern.

    • _Box sagt:

      Dr. John Campbell:

      "Ich begrüße sie zum heutigen Gespräch am 31. Mai. Nun, was wir uns heute hauptsächlich anschauen werden ist, daß das nationale Gesundheitsinstitut (National Institutes of Health/NIH) der Vereinigten Staaten und das Wuhan Institut für Virologie, beide an Affenpocken arbeiteten, zufälligerweise vor dem derzeit stattfindenden Ausbruch."

      Auszug Anfang von hier:

      NIH, Wuhan were working on monkeypox
      [NIH, Wuhan arbeiteten an Affenpocken. Das Wuhan Institute of Virology hat vor 3 Monaten eine Veröffentlichung über die Erforschung der Affenpocken veröffentlicht, und auch die NIH haben an der Behandlung der Affenpocken geforscht. “A randomized, placebo-controlled trial of the safety and efficacy of tecovirimat for the treatment of patients with monkeypox virus disease”. Gesamtfinanzierung: 9.824.009 $ (…) Übersetz. d. Videobeschreibung CG]
      Quelle: Dr. John Campbell, 01.06.2022

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=84740#h11

      Nebenbei erwähnt:

      Putin: Kampf gegen Covid geht weiter
      10. Juni 2022

      In Russland werden Impfungen und PCR-Tests ebenso normalisiert wie im Westen. Zwar gibt es keine Covid-Restriktionen mehr, doch auch für Putin ist der „Kampf gegen das Coronavirus“ noch nicht vorbei.

      Auch der Kreml hat offenbar nicht vor, die sogenannte Pandemie zu beenden. So berichtet die russische Nachrichtenagentur „RIA Novosti“ am Donnerstag, dass Putin weiter auf den „Kampf gegen das Coronavirus“ einschwor. Dieser Kampf würde noch weitergehen, sagte Putin bei einem Treffen mit Start-up Unternehmern.
      (…)
      Die wissenschaftliche Elite, die „Experten“ in Russland dürften sich in etwa so bei Corona festgefahren haben wie die Grünen. Veronika Skvortsova ist der Fauci der Russischen Föderation. Sie ist Chefin des nationalen Public-Health Instituts und der medizinsch-biologischen Agentur (FMBA) und hat auch gute Verbindungen zu Bill Gates. Bis 2020 war sie Gesundheitsministerin.

      Laut russischen Nachrichtenagenturen arbeitet der Fauci des Ostens auch weiterhin an Impfkampagnen. Sicherlich ein hartes Stück Arbeit, denn auch sie will die Kinder impfen und die russische Bevölkerung dürfte noch misstrauischer sein als die des Westens. Immerhin steht man offenbar aber auch kurz davor, einen neuen Impfstoff entwickelt zu haben. So berichtet eine russische Agentur Anfang Juni:

      „Die Föderale Medizinische und Biologische Agentur (FMBA) Russlands plant, nach Abschluss der Versuche an Erwachsenen Versuche mit ihrem Coronavirus-Impfstoff Convacell an Kindern durchzuführen. Dies berichtete die Leiterin der Agentur, Veronika Skvortsova, am Mittwoch (1. Juni, Anm.) vor Journalisten.

      „Die erste Phase der Forschung erfolgt immer an Erwachsenen im Alter von 18 bis 60 Jahren, und dann erweitert sich die Reihe für die über 60-Jährigen, und der Countdown beginnt nach Alter. Zuerst die Gruppe der 12- bis 17-Jährigen, dann die der 6- bis 12-Jährigen und jünger. Wir werden diese Studien sicherlich durchführen, aber das wird einige Zeit dauern“, sagte sie.

      https://tkp.at/2022/06/10/putin-kampf-gegen-covid-geht-weiter/

      Und das finde ich besonders anrührend:

      (mit Video)
      China in Gestaltung: Menschliches Leben steht über allem
      10.06.2022 16:58:51
      Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat die chinesische Regierung entschlossen an dem Grundsatz festgehalten, „Menschen und Leben an erster Stelle zu stellen“. China plädiert immer für den Aufbau einer Gesundheitsgemeinschaft der Menschheit und unterstützt die globale kooperative Pandemiebekämpfung.

      https://german.cri.cn/video/alle/3463/20220610/763229.html

      China liefert Hilfsgüter gegen Corona-Epidemie an Myanmar
      29.05.2022 19:47:52

      In Myanmar sind am Sonntag chinesische Hilfsgüter zur Bekämpfung der Corona-Epidemie übergeben worden. Zu der Lieferung gehören Impfstoffe des chinesischen Pharmakonzerns Sinopharm sowie Spritzen und Fahrzeuge für mobile Nukleinsäuretests.

      Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat China wiederholt Hilfsgüter nach Myanmar entsandt. Damit unterstützt China das Land bei der Erhöhung der Impfquoten im Rahmen der Kooperationsinitiative „Schutzschild für Gesundheit zwischen China und ASEAN“.

      https://german.cri.cn/aktuell/alle/3250/20220529/760094.html

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