Im Jahre 1992 wurde in Österreich mit dem neuen § 3h des Verbotsgesetzes die Leugnung, Verharmlosung, Gutheißung und Rechtfertigung des „nationalsozialistischen Völkermordes oder anderer nationalsozialistischer Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verboten, wenn dies „in einem Druckwerk, im Rundfunk oder in einem anderen Medium oder […] sonst öffentlich auf eine Weise, dass es vielen Menschen zugänglich wird“ geschieht. Das Strafmaß dafür beträgt 1 bis 10 Jahre Freiheitsstrafe, bei besonderer Gefährlichkeit bis zu 20 Jahre.
Vergleicht man die heutige politische Entwicklung mit der Zeit des Nationalsozialismus – z.B. die Ausgrenzung von Juden und Ungeimpften –, gilt das als Gleichsetzung und damit als Relativierung bzw. Verharmlosung dieser Verbrechen. In Österreich ist das also strafrechtlich relevant und auch in Deutschland ziehen derartige Vergleiche inzwischen Anzeigen nach sich. Welche Folgen hat das? Will man die Menschen zum Schweigen bringen? Und was, wenn Nachgeborene der Shoah-Überlebenden diesen Vergleich anstellen? Will man auch denen unterstellen, die Shoah zu leugnen? Diese Fragen beantworten mehrere Betroffene offen und eindeutig im Interview.
Ein Beitrag von und mit Andrea Drescher.
Ein Freund aus dem jüdischen Studentenverband in Frankfurt sagte mir Anfang der 80er Jahre: „Das 1000-jährige Reich lebt in den Kindern der Opfer weiter.“ Die ganze Tragweite dieses Satzes wurde mir aufgrund meiner Panik-Reaktionen erst beim 1. Lockdown 2020 wirklich bewusst, da ich mich sofort in die Vergangenheit meiner Mutter zurückversetzt fühlte.
In Österreich ist es aber aufgrund des Verbotsgesetzes nicht erlaubt, irgendeinen Vergleich in dieser Hinsicht zu ziehen, ohne zu riskieren, vor Gericht gestellt und verurteilt zu werden, weil man damit die Shoah verunglimpfen oder leugnen könne. Ein Schicksal, das beispielsweise Dr. Jaroslav Belsky ereilt hat.
Die Shoah zu verunglimpfen oder gar zu leugnen ist für Menschen, deren Angehörige die Shoah überlebt haben, ein unfassbarer Gedanke. Es ist aber gerade für Nachgeborene der Shoah-Überlebenden eine Selbstverständlichkeit, Diktaturen, die eine Shoah erst möglich gemacht haben, zu verhindern. Der Blick von Menschen, die von Shoah-Überlebenden erzogen wurden, ist vermutlich auch in Hinsicht auf die Anfänge wie Diskriminierung oder Ausgrenzung geschärft. Das sind nur zwei von vielen Aspekten, die dazu geführt haben, dass es damals erst so weit kommen konnte.
In Österreich ist es verboten, diesen Vergleich zu ziehen. Wie kann man aber besser vor diesen Anfängen warnen, als die Parallelen zu den Anfängen von damals aufzuzeigen? Ist es also in Österreich verboten, den Anfängen zu wehren, wenn man für den Vergleich für bis zu 10 Jahre ins Gefängnis gesteckt werden kann? Eine Frage, die sich jeder selbst beantworten muss.
Menschen, deren Familien die Shoah durchleben mussten, sind daher nicht bereit, sich ihren Blick auf die Jetzt-Zeit und den aus ihrer Sicht dringend notwendigen Vergleich verbieten zu lassen. Einige dieser Menschen kommen hier zu Wort.
Alle Gesprächspartner haben deutlich gemacht, dass es nicht darum geht, den industriellen Massenmord der Nazis mit der heutigen Zeit zu vergleichen. Allen ist es ein Anliegen, den Anfängen zu wehren, und die Anfänge sind für uns alle mehr als deutlich erkennbar.
Ein Holocaust-Opfer kommt zu Wort
Man darf aber die Deutungshoheit, was Wiederbetätigung ist, nicht jenen überlassen, die daraus politisches Kleingeld machen. Als Erstes sollte man jene zu Wort kommen lassen, die unter diesem Menschheitsverbrechen gelitten haben. Daher soll Vera Sharav, eine der wenigen noch Überlebenden der Shoah, zitiert werden, die das, was alle Gesprächspartner vorantreibt, in klaren Worten ausdrückt.
Auf ihrer Webseite findet man ihre gesamte Arbeit, mehrere Interviews und Pressekonferenzen, die die engagierte alte Dame in den letzten Monaten gegeben hat. So sagte sie im Januar 2022 in Brüssel:
„Ich bin im Wesentlichen hier, das anzusprechen, was anderen sofort das Label ‚Neonazi‘ einbringt. Ich denke, man kann mich nicht als Neonazi bezeichnen. Aber ich möchte die historische Perspektive ansprechen. Die Geschichte ist sehr relevant für das, was heute vor sich geht, und in vielerlei Hinsicht ist sie eine Parallele und wiederholt sich.
Eine der wichtigsten Parallelen ist äußerst beunruhigend: die totale Kollaboration des medizinischen Establishments.
[…] Denken Sie klar darüber nach: Gehorsam zu sein bedeutet, dass man Sie zum Schlachthof bringt. Diesmal werden sie keine Gaskammern brauchen. Die Technologie ist viel ausgefeilter und viel gefährlicher. Denn sie können alles aus der Ferne machen, ohne dass die Menschen überhaupt wissen, was passiert. Deshalb sage ich: Bitte wacht auf und weckt eure Nachbarn auf. Lasst nicht zu, dass es wieder geschieht.“
Die Sicht der Nachgeborenen
Können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Mein Name ist Magdalena S., Familienname Bloch-Blaustein. Ich werde in ein paar Tagen 52 Jahre alt und bin in Polen geboren. Ursprünglich stammt meine Familie aus Lemberg in der Ukraine. Ich bin Kauffrau und wohne zurzeit in Deutschland.
Erhard Brunner: Mein Name ist Erhard Brunner, ich bin 59 Jahre alt und von Beruf Rezeptionist.
Elias Davidsson: Meine Name ist Elias Davidsson.
Andrea Drescher: Mein Name ist Andrea Drescher. Ich bin 60 Jahre alt, lebe seit Jahren in Österreich und bin Unternehmensberaterin, Informatikerin, Selbstversorgerin, Friedensaktivistin, Journalistin sowie seit meiner Jugend überzeugte Antifaschistin.
Robert Fürnberg: Mein Name ist Robert Fürnberg, ich bin 1959 in Wien geboren und von Beruf Unternehmer.
Ruth Fürnberg: Ich heiße Ruth Fürnberg und bin 58 Jahre alt. In der jetzigen politischen, gesellschaftlichen Situation kommt mir sehr deutlich wieder in Erinnerung, was ich von meinen Eltern erzählt bekommen habe.
Eva Maria Neubauer: Mein Name ist Eva Maria Neubauer. Ich bin in Wien zuhause und arbeite als Schauspielerin und Sängerin.
Helga Reiter: Ich heiße Helga Reiter, bin aus Wien und bin 57 Jahre alt.
Sie kritisieren die aktuellen Corona-Maßnahmen. Können Sie bitte kurz etwas über Ihren familiären Hintergrund sagen?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Meine Familie ist jüdisch. Die gesamte Familie außer meiner Oma wurde während des Holocaust ermordet. Ich habe viele Nachforschungen zu diesem Thema getätigt, war in Yad Vashem, Jerusalem, und in verschiedenen Archiven in Lemberg, Warschau und Krakau. Ich habe nach der Wahrheit gesucht, wer von meiner Familie ermordet wurde und wo. Ich habe zahlreiche Unterlagen gefunden und zugeschickt bekommen. Ich war erschüttert, je mehr Unterlagen ich bekommen habe und mich mit dieser Geschichte umso tiefer auseinandergesetzt habe.
Erhard Brunner: Ich bin Halbjude. Meine Eltern mütterlicherseits waren assimilierte Juden, mein Urgroßonkel war Rabbiner in Wien. Meine Urgroßeltern sind alle zum Teil geflüchtet nach Israel oder vorher schon gestorben. Es hat auch eine sogenannte geschützte Ehe gegeben, das wissen aber die wenigsten Leute.
Elias Davidsson: Ich bin 1941 in Palästina geboren. Meine jüdischen Eltern kamen aus Deutschland. Ich habe Familie in Israel.
Andrea Drescher: Meine Großeltern, meine Mutter und ihr Bruder waren in Bergen-Belsen. Sie sind als Juden 1943 ins KZ gekommen und haben das KZ eben noch lebend verlassen. Ich bin zwar nicht religiös, aber da meine Mutter eine Jüdin war, bin ich nach halachischem Gesetz selbst Jüdin. Ich lebe aber die Religion nicht aus.
Robert Fürnberg: Ich bin seit März 2020 Kritiker der Maßnahmen. Mein Familienhintergrund ist, dass mein Vater einer der Auschwitz-Überlebenden, einer der jüngsten Burschen von Birkenau war. Und jetzt gehe ich seit über einem Jahr auf Demonstrationen, von denen ständig vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk berichtet wurde, dass nur Rechte und Nazis unterwegs seien.
Ruth Fürnberg: Nun, mein Vater ist Auschwitz-Überlebender, der eigentlich, obwohl er eine Familie gegründet hat, ein sehr trauriges Leben führte. Er kam von diesem Ort nie weg.
Eva Maria Neubauer: Väterlicherseits ist meine Herkunft jüdisch. Meine Verwandten und Ahnen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus teilweise verfolgt, enteignet und konnten teilweise fliehen. Manche haben es auch einfach nicht geschafft.
Helga Reiter: Mein Vater und meine Großmutter sind Holocaust-Überlebende. Sie wurden durch die Heirat mit meinem Großvater, der kein Jude war, geschützt, aber nur zum Teil. Er hat im Widerstand gearbeitet und im Widerstand gekämpft, wurde dementsprechend immer wieder von der Gestapo geholt und meine Großmutter musste sich mit meinem Vater verstecken. Sie ist die einzige Überlebende ihrer engsten Familie. Ihre Cousinen sind in Theresienstadt umgekommen, die Schwester wurde im Minsker KZ ermordet. Ihr Bruder starb in Mauthausen und der Rest in Dachau. Sie war also wirklich die einzige. 1991 ist auch sie gestorben, war ein 1905er Jahrgang.
Wie fühlt man sich bei diesem Hintergrund, wenn man von der Linken, der Antifa, den Mainstream-Medien und den Politikern als „Rechtsradikaler“, „Nazi“ oder „Antisemit“ bezeichnet wird?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Ich wurde noch nie als Nazi bezeichnet. Diese Erfahrungen habe ich noch nie machen müssen. Ich höre aber immer wieder die Bezeichnung Antisemitismus und ich finde es lächerlich, wenn ich mich bei so sensiblen Themen äußere und dann als stolze Jüdin als Antisemit bezeichnet werde.
Erhard Brunner: Das ist eine Frechheit. Ich glaube, die sind nicht einmal so dumm. Ich glaube, die stellen sich dumm. Das sind selber getarnte Antisemiten. So dumm kann man nicht sein.
Elias Davidsson: Traurig wegen der Dummheit dieser „Linken“.
Andrea Drescher: Dieses Vergnügen habe ich schon seit 2014. Im Rahmen der Friedens-Mahnwachen waren wir damals schon „Nazis“ und „Antisemiten“. Es ist abstrus, ein Mittel der Propaganda, und ich bin einfach nur entsetzt, welches Ausmaß das jetzt angenommen hat.
Robert Fürnberg: Am Anfang haben sie versucht dieses Framing durchzusetzen, aber sie sind damit nicht durchgekommen. Ich habe mich am Anfang eher belustigt gefühlt, weil meine Sozialisierung seit 1970 die Geschichte meiner Eltern ist. Also ich habe mich nicht betroffen gefühlt, ich war nur neugierig und bin seitdem zu jeder Demo gegangen. Unter 100.000 habe ich sicher 1 bis 2 Nazis gesehen.
Ruth Fürnberg: Ich fühle mich bestärkt in der Annahme, dass hier wieder ein ganz übles Propaganda-Regime am Werk ist.
Eva Maria Neubauer: Ja, das ist sehr interessant. Das empfinde ich als völlig abstrus oder unangemessen, weil nichts ferner liegt als das. Diese Umdeutung, Verdrehung und Unterstellung – da habe ich das Gefühl, das ist teilweise beabsichtigt, weil es ein Totschlag-Argument ist und einen zum Schweigen bringen soll. Es ist interessant, wie das alles verdreht wird und diejenigen, die auf „niemals vergessen“ hinweisen, abgestempelt werden.
Helga Reiter: Fassungslos, am Anfang fassungslos. Ich dachte mir, die können nicht mich meinen. Das ist ja völlig aus der Luft gegriffen. Und dann ist eben die Phase der Fassungslosigkeit durch wütend sein abgelöst worden. Wenn ich in Diskussionen mit Linken, die mich so bezeichneten, diskutiert habe, sind die meinen Argumenten nicht nähergekommen und haben abgeblockt. Das hat mich eigentlich am meisten wütend gemacht.
Viele Demonstranten vergleichen die damalige Zeit mit der heutigen. Ist das aus Ihrer Sicht eine Verharmlosung der Shoah?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Absolut nicht, das ist sehr zutreffend. Ich habe sehr früh und sehr ausführlich mit meiner Oma über diese Zeit gesprochen. Sie sagte immer, es hat nicht sofort mit den Gaskammern angefangen. Es kam alles sehr schleichend und niemand hat vermutet, dass es so weit kommt, wie es gekommen ist. Es kam alles nach und nach und das ist genau das, was jetzt passiert.
Erhard Brunner: Nein, nicht unbedingt. Die Verharmlosung findet zum Teil von Politikern und Medien, die uns als Nazis beschimpfen, statt. Die verharmlosen den Nationalsozialismus deutlich.
Elias Davidsson: „Vergleich“ bedeutet immer eine Betrachtung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Sachverhalten und die Hervorhebung der Ähnlichkeiten und der Differenzen. Der Begriff „Shoah“ ist unpräzise. Geht es hier nur um die Ausrottung der Juden? Wenn ja, kenne ich niemanden, der die heutigen Umstände mit der Ausrottung der Juden vergleicht. Wenn aber Shoah auch die Diskriminierung der Juden in den ersten Jahren des NS-Regimes umschreibt, so gibt es zutreffende Ähnlichkeiten, auch wenn die offizielle Begründung für die Diskriminierung nicht die gleiche ist: Während man sich heute der Diskriminierung entziehen kann, indem man dem Staat Zugang zum eigenen Körper genehmigt, konnten sich die Juden nicht durch Taufen der Diskriminierung entziehen. Ein Vergleich ist aber legitim und hat mit Verharmlosung der Shoah nichts zu tun. Im Gegenteil, der Vergleich ist wichtig, wenn man diesen differenziert unternimmt.
Andrea Drescher: Nein, es ist keine Verharmlosung der Shoah, man vergleicht ja nicht Äpfel mit Birnen. Man vergleicht die Anfänge. Wir sind noch nicht dort, wo die Shoah geendet hat. Wir sind bei den Anfängen, die zu einer Shoah geführt haben. Wenn man diesen Vergleich nicht führen darf, ist man in einem System, das wieder zu einer Shoah führen kann.
Robert Fürnberg: Es ist überhaupt keine Verharmlosung, weil die Vergleiche von 1932 in Deutschland und 1934 in Österreich „Wehret den Anfängen“ legitim sind. Die Shoah würde ich mal komplett außen vor lassen.
Ruth Fürnberg: Nein, das ist es nicht. Man darf und kann sich im geschichtlichen Vergleich irren. Aber man kann natürlich Vergleiche anstellen – auch wenn man Fehler macht.
Eva Maria Neubauer: Nein, finde ich nicht. Also die Mechanismen, die in ein totalitäres System führen, die sind ja immer wieder ähnlich, egal wo. Im Kommunismus, in Pinochets Chile oder beim italienischen Faschismus: Die Ausschaltung eben der Gesetze und die Propaganda, Einschränkung von Rede- und Meinungsfreiheit, Meinungsverbot und die Sündenbock-Dynamik sind immer wieder die Mittel, um in eine Diktatur hineinzuführen. Zu sagen, dass die Ungeimpften jetzt die Juden von damals sind, ist für mich natürlich völlig unangemessen. Aber die totalitäre Dynamik, die dann zu dieser Vernichtung geführt hat, die das möglich gemacht hat, die kann man teilweise auch heute erkennen.
Helga Reiter: Die Shoah an sich mit dem Höhepunkt der KZs, den Vergasungen, der Ermordungen ist im Endeffekt noch nicht, ich sage aber jetzt absichtlich noch nicht, gegeben. Die Zeit davor, sprich also 1933 mit dem Arier-Paragraphen usw., die ist für mich eindeutig vergleichbar mit der jetzigen Zeit.
Wann und warum haben Sie angefangen, die damalige Zeit mit der heutigen zu vergleichen?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Bei mir fing es an, als ich merkte, dass Ärzte denunziert wurden und Angst hatten, Patienten zu behandeln. Als Patientin bin ich selbst betroffen. Mein Urgroßopa war der Hauptrichter in einem Berufungsgericht in Lemberg und hat zahlreiche Bücher geschrieben, die noch in Archiven zu finden sind. Er wurde damals aus dem Gericht entfernt, weil er immer für Recht und Ordnung sorgte. Jetzt gab es den Gerichtsprozess in Weimar, in dem sich ein Richter in einem Zivilprozess für ein Kind eingesetzt und gegen das Tragen der Maske und Corona-Maßnahmen in den Schulen entschieden hat. Jetzt wurde dieser Richter selbst verfolgt, seine Wohnung wurde durchsucht und seine Elektronik mitgenommen. Also das zeigte mir ganz deutlich: Es bewegt sich alles in diese Richtung.
Erhard Brunner: Bewusst wurde es mir durch die Lügen des jetzigen Regimes. Wir haben eine Nachfolgepartei des Austrofaschisten Engelbert Dollfuß und dieses verlogene Regime sieht überall Faschisten, um von sich selbst abzulenken. Wir haben einen Innenminister, der Direktor des Dollfuß-Museums ist. Dollfuß wurde bei der ÖVP erst 2017 abgehängt, damit nichts an die Öffentlichkeit kommt – ja und das Grab des Engelbert Dollfuß in Wien Grinzing wird weiterhin gepflegt und gehegt.
Elias Davidsson: Der Vergleich kam mir sofort in den Sinn, als ich anfänglich diskriminiert und sogar gemobbt wurde, also schon im Frühling 2020. Der Grund ist offensichtlich die Diskriminierung und die dem Rassismus ähnliche Hetze, die man erlebt.
Andrea Drescher: Also ich hatte zwei Schlüsselerlebnisse. Das eine war der Lockdown, wo ich anfangs Panikattacken hatte. Mein Opa konnte aus Deutschland flüchten, jedoch nicht weit genug, und mich sperren sie jetzt ein und ich kann nicht mehr fliehen. Dieses Eingesperrtsein durch den Lockdown, die Grenzen zu, in einer Situation, in der ich das Gefühl hatte, das ist nicht angemessen, das hat mich böse Dinge denken lassen. Richtig böse wurde es in meinem Kopf zu Ostern 2020, als ich hörte, wie Bill Gates sagte, er werde jetzt 7 Milliarden Menschen impfen. In dem Moment dachte ich: „Mengele war bescheiden, er hat sich nur zigtausend Juden für seine Menschenversuche ausgewählt.“ Für einen noch nicht vorhandenen Impfstoff darüber zu sprechen, dass man alle Menschen dieser Welt damit impfen werde, wenn eine Impfstoffentwicklung normalerweise 8 bis 12 Jahre dauert! Ich sah einen Menschenversuch vor mir. Sprechen konnte ich darüber erst später. Dieser Gedanke in meinem Kopf war so ungeheuerlich, dass ich mich selber davor erschreckt habe. Ich habe das eigentlich erst letztes Jahr, Mitte 2021, bewusst und laut sagen können.
Robert Fürnberg: Mein Bauchgefühl war sehr früh alarmiert. Das muss gleich zu Beginn der Maßnahmen März/April 2020 gewesen sein. Es hat sich alles eigenartig angefühlt, auf keinen Parkbänken sitzen zu dürfen, Abstand von Angehörigen einzuhalten, das Polizeiaufgebot und vieles andere mehr. Hauptsächlich war es der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der mich da sehr übel alarmiert hat. Es hat sich alles nicht wahr angefühlt.
Ruth Fürnberg: Das war im Sommer 2020, als mir befreundete Ärzte gesagt haben, dass da nichts ist. Da wusste ich, da ist was anderes im Busch.
Eva Maria Neubauer: Beschäftigt habe ich mich ja schon seit Langem mit der Nazi-Zeit. Sehr, sehr virulent wurde das vor zwei Jahren, als das mit Corona begonnen hat. Da habe ich schon gespürt, dass an der Erzählung irgendwas nicht stimmt. Teilweise waren ja Wortlaut und Reden in allen Ländern exakt gleich. Ich hatte von Anfang an eigentlich das Gefühl, dass manipuliert oder gelenkt wird. Vielleicht sind meine Sensoren besonders geschärft, dadurch dass ich Schauspielerin bin. Ich habe Rollen als Verfolgte und Auswanderin genau dieser Zeit gespielt und natürlich bin ich durch meine familiäre Geschichte und durch das, was ich gelesen habe oder erzählt bekommen habe, geprägt.
Helga Reiter: Ich habe mich mit dem Arier-Paragraphen besonders beschäftigt, mit den Verboten, die auferlegt wurden, mit den Diskriminierungen von Ärzten, Rechtsanwälten, Lehrern, die sich regierungskritisch verhalten haben und dann aus dem Staatsdienst entfernt wurden, die Gleichschaltung – alles das haben wir jetzt. Das hat mir eigentlich vor Augen geführt, dass wir sehr wohl 1933 mit jetzt vergleichen können.
Welche Parallelen bestehen aus Ihrer Sicht?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Mein Sohn wurde als einziger nicht in die Schule reingelassen, durfte draußen im Regen stehen, nur weil er keine Maske an hatte, und da konnte ich wirklich spüren, er wird wie ein Jude behandelt. Ich wurde selbst von Ärzten und im Krankenhaus diskriminiert. Man wurde in einer Notfallstation im Krankenhaus, wo ich als Notfall eingeliefert wurde, sogar gewalttätig. Die Polizei wurde gerufen, eine Strafanzeige gegen den Sanitäter, der mich an die Gestapo erinnert hat, wurde bei der Polizei hier in Brandenburg gestellt. Das sind solche Situationen, wo ich wirklich gemerkt habe: Das ist wie ein Krieg, das sind keine normalen Verhältnisse.
Erhard Brunner: Wir haben einen Impfzwang. Wir sollen gespritzt werden mit einem Zeug, das nicht einmal erprobt ist, das zahlreiche Nebenwirkungen hat. Es gibt auch in Israel sehr viele kritische Stimmen, dass man einen Genozid damit betreibt – die Bevölkerung damit reduzieren möchte, weil die Erde ja überbevölkert ist.
Elias Davidsson: Die von mir gezogenen Parallelen sind zweierlei Art: Erstens die weite Akzeptanz von Staatswahrheiten in der Bevölkerung, zweitens der Ausschluss von Gruppen aus dem gesellschaftlichen Leben. Beide Parallelen haben mich über die deutsche „Seele“ erschrocken.
Andrea Drescher: Die Parallelen sind so vielfältig, dass ich sie gar nicht alle aufführen kann. Aber es begann mit der Ausgrenzung und heute kann man keinen Führerschein mehr machen, wenn man nicht geimpft ist. Heute kann man nicht mehr an die Uni gehen, wenn man nicht geimpft ist. Und meine Mutter konnte nicht studieren, weil sie nicht zu der Gesellschaftsschicht gehörte, die das durfte.
Robert Fürnberg: Es ist der Beginn des Totalitarismus, der sich in aberwitzigen Gesetzen manifestiert. Und weil die Mehrheit mitschwimmt, mitspielt, ereignet sich das Tragische wieder mal.
Ruth Fürnberg: Die Radikalität, die Politiker, die sogenannten „Experten“ der Regierung, die ans Mikrofon treten, haben eine überaus brutale, menschenverachtende Sprache. Es werden wieder Menschen ausgegrenzt. Dass man sagt, gesunde Menschen würden Seuchen verbreiten. Es wurde von Anfang an nur gelogen, es wurde irgendwas behauptet. Man hat sich nie die Mühe gemacht, irgendwelche Fakten vorzulegen, weil es eben keine gibt.
Eva Maria Neubauer: Die Ausschaltung der Gesetze, alles was dazu führt, dass es ein Meinungsverbot gibt, ein Redeverbot, dieses Finden des Sündenbocks und die Propaganda – da sind schon Ähnlichkeiten, die jetzt zu sehen sind.
Helga Reiter: Der Zugang zur Bildung wird eingeschränkt, indem nicht geimpfte Kinder oder Schüler nicht gern gesehen sind bzw. irgendwo anders sitzen müssen. Kinder, die keine Maske tragen, müssen woanders sitzen. Das gleiche auch bei der medizinischen Versorgung. Wenn du nicht geimpft bist und einen Kuraufenthalt oder sonst was hast, kannst du bestimmte Bereiche nicht betreten. Die Gastronomie lässt nur 2G – Genesene oder Geimpfte – hinein. Das sind alles Diskriminierungsfaktoren – die gab es bereits. Ich warte jetzt nur noch auf die Parkbank, auf der nur noch die Genesenen und Geimpften sitzen dürfen, dann haben wir es aber wirklich eins zu eins.
Was halten Sie von dem De-facto-Verbot, solche Vergleiche zu ziehen, bzw. Menschen gerichtlich zu verfolgen, die solche Vergleiche öffentlich ziehen?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Ja, man versucht gerade uns zum Schweigen und zur Spaltung zu bringen. Man möchte nicht, dass alles ans Licht kommt. Man möchte nicht, dass laut darüber geredet wird. Ich rede umso mehr und provoziere sogar bewusst. Ich will dadurch erreichen, dass man nachdenkt. Denn man hatte immer wieder versprochen, das alles nie wieder zu tun und man tut es wieder.
Erhard Brunner: Das ist hirnverbrannt, dieses Verbot, und typisch für ein totalitäres System. Entweder haben wir eine Mafia-Diktatur, Mafia-Justiz oder eine totale Diktatur. Es ist typisch für eine Diktatur, wenn einem vorgeschrieben wird, wie ich zu denken habe.
Elias Davidsson: Solche Verbote stammen aus der historischen Abwesenheit einer demokratischen Grundstimmung in Deutschland. In Deutschland gibt es keine „Citoyens“, sondern nur Untertanen. Die Aufgabe des Staates ist, diese zu disziplinieren. Daher empört es fast niemanden, dass solche Verbote erwogen werden. Als souveräner Mensch finde ich solche Verbote einerseits grotesk, aber andererseits auch als eine traurige Mahnung über die Geisteshaltung der Deutschen zu solchen Verboten. Übrigens verwerfe ich auch das Verbot von der sogenannten Holocaustleugnung, nicht weil ich am Holocaust zweifle, sondern weil historische Wahrheiten keinen Polizeischutz brauchen. Dummheit ist ein Menschenrecht und soll geduldet werden.
Andrea Drescher: Es bestätigt, dass diese Vergleiche angemessen sind.
Robert Fürnberg: Das ist Teil dieses ganz üblen Totalitarismus, der sich jetzt ausbreitet bis in die Gerichte hinein.
Ruth Fürnberg: Na, das beweist nur, dass wir auf dem Weg in eine Diktatur sind. Wann in der Geschichte hatte ein Regime recht, das andere Meinungen verboten und Menschen ruiniert hat?
Eva Maria Neubauer: Eigentlich gar nichts. Ich finde man muss vergleichen dürfen, uns fehlt sonst ein Bezugssystem. Es ist ja auch sehr gut zu sehen, wie sie uns das Bezugssystem genommen haben. Von Anfang an haben sie gesagt, man dürfe eine Corona-Infektion nicht mit einer Grippe vergleichen, die wir ja kennen. Wenn wir nicht mehr aus unserem eigenen, mit unserem eigenen Erleben vergleichen können, dann fehlt uns dieses Bezugssystem. Dann stehen wir im luftleeren Raum und dann ist Tür und Tor geöffnet für Propaganda, Angst und Polemik und dann ist sehr viel möglich. Es ist interessant, wie alles durch das Wording verdreht wird. Ein Geimpfter ist gesund und der Gesunde ist ein Krankheitsüberträger, nur das geimpfte Immunsystem ist das wahre Immunsystem, Distanz ist Nähe und Ausgrenzung ist Solidarität. Die Tatsachen werden einfach umgedreht und ausgeschaltet. Wenn wir eben diese aus unserer eigenen Erfahrung – die Umstände, die wir jetzt sehen oder spüren – nicht mehr einschätzen können, dann, ja dann fehlt uns ein wichtiger Bezug.
Helga Reiter: Ich halte überhaupt nichts davon. Es ist die Wahrheit und leider auch die Realität, und der müssen wir uns stellen und das muss eine Demokratie aushalten.
Die Shoah mit der heutigen Situation zu vergleichen geht zu weit. Manche wollen, manche können sich nicht differenziert ausdrücken. Wo ist die rote Linie für Vergleiche?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Ich denke es ist sehr wichtig darüber zu diskutieren, ohne dass man Grenzen zieht, sondern erst mal darüber zu reden, wie Menschen diese Situation empfinden. Holocaust-Opfer sind erschüttert und erschrocken über diese Entwicklung. Auch meine Kinder als junge Menschen. Mein großer Sohn muss Antidepressiva nehmen und merkt ganz deutlich, was los ist. Wir reden in der Familie ganz deutlich darüber, dass es so wie damals ist und meine Oma sagte immer, es wird wieder passieren und es passiert.
Erhard Brunner: Also ich sehe die rote Linie überschritten von Seiten des Regimes, wenn die Nachkommen von KZ-Überlebenden, ganz gleich, ob Juden, Roma oder Regimekritiker, als Nazis beschimpft werden. Damit hat das Regime die rote Linie eindeutig überschritten.
Elias Davidsson: Die rote Linie hat uns Rabbi Hillel geliefert: Tue deinem Mitmenschen nicht, was du nicht möchtest selbst zu erleiden. Die ganz normalen Gesetze in Deutschland genügen als rote Linie. In einem Rechtsstaat müssen dumme Ideen geduldet werden.
Andrea Drescher: In einem Land, wo Meinungs- und Gedankenfreiheit herrschen, sollte es keine rote Linie geben. Selbst absoluter Schwachsinn muss formuliert werden dürfen. Man darf ihn ja dann inhaltlich zerlegen, aber verbieten? Jede Geschmacklosigkeit ist erlaubt. Man kann sie kritisch hinterfragen, aber verbieten? Nein!
Robert Fürnberg: Also jeder soll in einer Demokratie alles sagen, was er glaubt, ohne dass er strafrechtlich verfolgt wird. Man muss drüber diskutieren. Natürlich ist die Vernichtung von Menschen und Massenmord kein Vergleich mit der Zeit im Moment, aber wir wissen nicht, wo wir uns hinbewegen, wie es sich entwickelt. Eine Übersterblichkeit ist ja leider schon zu erkennen. Die Fakten der verschiedenen Wissenschaftler verfolge ich auch schon seit 1,5 Jahren und ich äußere mich auch dazu.
Ruth Fürnberg: Für mich gibt es da keine rote Linie, auch Menschen, die sich nicht so gut ausdrücken können, müssen selbstverständlich die Möglichkeit haben, ihre Ansichten mitzuteilen.
Eva Maria Neubauer: Ja, also die Shoah, also dieses große Unheil, das den Juden widerfahren ist, das kann man natürlich nicht vergleichen mit Ausgrenzung der Ungeimpften momentan. Vor allem kann man das nicht gleichsetzen, also das ist völlig unangebracht. Aber die Muster, die eben das ermöglicht haben, die muss man heute vergleichen dürfen, auch wenn man sie nicht gleichsetzen kann. Und wenn wir die Dynamik nicht erkennen, wenn sie sich im Heute zeigt – vielleicht auch in einem anderen Mäntelchen –, dann haben wir aus der Geschichte nichts gelernt. Dann fehlt uns die Möglichkeit ein weiteres Unrecht, Unheil oder Unglück zu verhindern.
Helga Reiter: Bei Internierung, Anhaltezentren wird die rote Linie bereits rosa. Das wäre eine rote Linie, wo ich sage, wenn die Anhaltezentren wirklich errichtet werden sollen und tatsächlich die nicht Geimpften angehalten werden und dann sogar verschwinden, dann ist eine eindeutige Parallele gegeben, aber bis dahin ist die rote Linie gezogen – meine Meinung.
Dürfen alle diese Vergleiche ziehen? Sollte man einen Unterschied machen zwischen Nachgeborenen der Täter und Nachgeborenen der Opfer?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Diese Frage habe ich sehr oft gehört von nichtjüdischen Deutschen. Es hat weniger damit zu tun, dass Holocaust-Opfer das dürfen, sondern eher: Dürfen diese Vergleiche Juden ziehen oder dürfen das auch die nichtjüdischen Deutschen? Ich habe von sehr vielen Zuspruch bekommen und sie wünschten, sie könnten es auch so laut und deutlich formulieren und sich trauen, diese Vergleiche zu ziehen. Ich traue mich, gerade weil ich Jüdin bin und lasse mir nicht von einem nichtjüdischen Deutschen verbieten, das als Jude zu empfinden.
Erhard Brunner: Nein, nicht unbedingt. Nein. Jeder Mensch kann selber entscheiden, also jeder Mensch, dem die Parallelen auffallen. Die Parallelen sind einmal da und die kann man nicht leugnen. Egal, ob das von jüdischer Seite ist oder ob das den Nachgeborenen der Täter auffällt.
Elias Davidsson: Die Frage verstehe ich nicht.
Andrea Drescher: Natürlich müssen in einer Demokratie alle Menschen die gleichen Rechte haben, unabhängig von Rasse, Religion, Ethnie oder sonst was. Insofern müssen alle diese Vergleiche ziehen dürfen. De facto ist es aber so, dass die Nachgeborenen der Opfer sich doch etwas leichter damit tun.
Robert Fürnberg: In der Demokratie ist das ein Wahnsinn. Jeder darf in der Demokratie alles.
Ruth Fürnberg: Jeder soll sagen können, was ihm auf der Seele brennt. Jeder soll Vergleiche anstellen können, man kann ja darüber diskutieren.
Eva Maria Neubauer: Nein, das finde ich nicht. Solange nicht zu Ausgrenzung und Gewalt aufgerufen wird, sind Meinungs- und Redefreiheit ein hohes Gut, das wir in der Demokratie haben. Aber natürlich müssen wir in Österreich und in Deutschland ganz genau hinschauen und Tendenzen in diese Richtung beobachten. Genau dafür sollte dieser Paragraph im Verbotsgesetz auch dienlich sein. Aber es darf natürlich nicht zum Gegenteil führen, Menschen mundtot machen oder die Redefreiheit einschränken. Das muss man sich halt sehr gewissenhaft und ganz ehrlich anschauen.
Helga Reiter: Nein, das ist eine objektive Realität und auf die objektive Realität haben alle, ob es jetzt die Nachfahren der Täter oder die Nachfahren der Opfer sind, ein Recht.
Warum gehen Sie das Risiko ein, mit diesem Interview selbst eine Anzeige zu riskieren?
Magdalena S.-Bloch-Blaustein: Bei dem Vorfall im Krankenhaus habe ich den Polizisten angesprochen: „Sehen Sie nicht, dass Menschen nicht wegen Corona sondern wegen Nichtbehandlung sterben, dass man Menschen und Patienten so stresst, dass die Leute Angst haben, in das Krankenhaus zu gehen?“ Der Polizist hatte Tränen in den Augen und sagte: „Ich werde nach Hause gehen und ich werde darüber nachdenken.“ Ich gab ihm mit: „Ihr Recht und Ihre Pflicht ist es, zu remonstrieren.“ Und ich sah wirklich, dass es ihm leidtat, dass er seine Pflicht erfüllen musste. Ich denke, vielen sind die Hände gebunden. Sie wollen handeln, wissen nicht wie, haben Angst. Viele Ärzte haben mir auch gesagt, dass sie Angst haben ihre Lizenzen zu verlieren. Das Thema ist schwierig, sensibel, und ich animiere dazu, einen offenen Diskurs zu führen. Ich selbst habe schon einen Bürgerkrieg erlebt, ich weiß, wie der begonnen hat. Und ich vergleiche damit, was meine Oma mir alles über die Anfänge von damals erzählt hat. Ich bin aktiv, weil ich Menschen Mut machen will, dass sich alles das nicht wiederholt.
Erhard Brunner: Ganz einfach, das ist für mich erstmal ein religiöses Gebot, eine Mitzwa, und auch unter den nichtreligiösen Juden ein Gebot der Menschlichkeit, dagegen zu protestieren, seine Stimme zu erheben.
Elias Davidsson: Was für ein Risiko?
Andrea Drescher: Ich würde mich über eine Schlagzeile freuen, die da heißt: „Nachgeborene von KZ-Überlebenden wird wegen Wiederbetätigung angezeigt.“
Robert Fürnberg: Ach, ich zeige jetzt schon seit langer Zeit mein Gesicht. Das hat mit Risiko nichts zu tun, ich bin so. Das ist mir absolut bewusst, dass wir von der österreichischen Staatsanwaltschaft belangt werden können, natürlich, aber ich sage mal, ohne Risiko gibt es keine Freiheit.
Ruth Fürnberg: Was soll denn jetzt noch Schlimmes passieren? Es gibt für viele Menschen gar nichts mehr zu verlieren. Man kann da nicht schweigen.
Eva Maria Neubauer: Ich glaube, es muss Menschen geben, die etwas riskieren, auch wenn man persönlich selbst nicht wirklich was davon hat. Aber Unrecht zu sehen, mein Sinn für Gerechtigkeit und vielleicht diese familiäre Prägung machen es für mich wichtig, dass ich meinen Mund nicht halte und sage, wenn mir etwas auffällt, wenn ich etwas spüre und wenn ich auch warnen will. Die Aussage von Vera Sharav „Never again is now“, das finde ich sehr, sehr wichtig. Jetzt sind Tendenzen von damals zu sehen. Zu handeln finde ich sehr, sehr wichtig, um Unrecht, Unheil und Leid zu vermeiden.
Helga Reiter: Erstens glaube ich nicht, dass ich eine Anzeige bekomme. Und wenn es passieren sollte, dann werde ich mich dem auch stellen und werde auch den Richter fragen, wo er die Berechtigung sieht, mich als Nachfahre von Holocaustüberlebenden zu verurteilen.
Wehret den Anfängen ist vorbei
Mit einem weiteren prominenten Nachgeborenen, der leider für ein Interview nicht zur Verfügung stand, soll dieser Artikel enden.
Laut Wikipedia entstammt Henryk Broder einer jüdischen Handwerkerfamilie. Die Mutter war laut Broder 1945 ins KZ Auschwitz deportiert worden, entkam jedoch auf einem Evakuierungsmarsch. Der aus Russland stammende Vater war ein Überlebender des KZs Buchenwald.
In der Sendung Servus TV „Der Talk am 30.01.2022“ hat Henryk Broder sehr deutlich gemacht, dass es nicht mit Ausschwitz begann, sondern dort endete. Schon vorher hat er die Frage beantwortet, warum die Shoah überhaupt möglich wurde.
„Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: Weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“
Besser kann man das nicht auf den Punkt bringen. Danke, Henryk M. Broder.
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Wir danken der Autorin für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: paparazzza / shutterstock
Bildhinweis: The Hall of Names in the Yad Vashem Holocaust Memorial Site in Jerusalem
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(Industrieller) Massenmord (wie bei den Nazis) ist (leidr) ein ganz normaler Vorgang auf diesem Planeten. Das Reden darüber soll kriminalisiert werden um die Täter zu schützen.
Exakt. Faschismus erkennt man am Besten wenn man ihn mit Faschismus vergleicht. Was exakt könnten diese noch tun, was sie nicht ohnehin bereits tun? Sie würden noch ganz anders vorgehen, viel offener, wenn sie dies tatsächlich könnten. Und deshalb sollte man Lügner, Diebe und Mörder auch als genau solche bezeichnen. Hofft man sich klein zu machen um übersehen zu werden, im herannahenden globalen totalitären System, in dem die Feudalherren nach Belieben über jedem den Daumen heben oder senken? So wie es gerade jetzt bei sehr vielen geschieht.
Ziele und Strategie der Demokratiebewegung | Von Elias Davidsson
Veröffentlicht am: 28. April 2021
(…)
Die Entdeckung einer guten Strategie beginnt mit dem Suchen nach den Schwachstellen der Gegenseite und der Hervorbringung seiner eigenen Stärke. Die Kunst einer erfolgreichen Strategie liegt in der Fähigkeit, der »schwachen« Seite die eigenen Werte als Gegenstand des Kampfes aufzuzwingen. Da dieser Satz zu abstrakt erscheint, möchte ich ein Beispiel nennen.
Der Konflikt in Palästina/Israel ist unter den von Israel und vom Westen festgestellten Spielregeln unlösbar. Diese Spielregeln sind, dass der Konflikt auf zwei unvereinbaren Ansprüchen auf das Land beruht. Man nennt einen solchen Konflikt ein Nullsummenspiel.
Der Gewinn der einen Seite bedeutet automatisch den Verlust der anderen Seite. Ändert man aber die Spielregeln und bezeichnet den Konflikt als einen zwischen Menschenrechten und Apartheid, gewinnen mit der Zeit die Kämpfer für Menschenrechte, weil diese eine weltweit anerkannte Norm darstellen. Sogar viele Israelis würden sich dieser Strategie anschließen, weil auch sie für Menschenrechte ansprechbar sind. In diesem Kampf würde es nur Gewinner geben. Der historische Fehler des palästinensisches Widerstands ist es, diese Strategie noch nicht umgesetzt zu haben. Diese Strategie wurde beispielsweise mit dem Erfolg des südafrikanischen ANC gegen die Apartheid umgesetzt.
Während man verständlicherweise gegen die freiheitsberaubenden Maßnahmen der Bundesregierung protestiert, stellen solche Proteste keine Strategie dar. Die Gegner der Demokratiebewegung haben bis jetzt die Spielregel bestimmt, nämlich die Debatte auf angebliche Fakten zu reduzieren (Inzidenzzahlen, die Nützlichkeit der Masken und die Notwendigkeit der Impfung).
Wer sich auf diese Debatte einlässt, verliert schon im Vorfeld, denn er verlässt sich auf eine falsche Prämisse, nämlich dass sich die Gegenseite der Wahrheit verpflichtet. Er beteiligt sich, willig oder aus Naivität, an einem frisierten Spiel, in welchem die eine Seite keine Hemmungen hat zu täuschen und die andere sich auf ehrliche Spielregeln beschränkt. Die Kunst wäre es, die Prämissen des Spiels beziehungsweise des Konflikts selbst zu bestimmen. Dann ginge es nicht um Viren, Masken oder Impfstoffe, sondern um Wahrheit und Gerechtigkeit.
Kampf zwischen Wahrheit und Betrug, zwischen Gerechtigkeit und Unrecht
Eine erfolgreiche Strategie wäre, den Gegner zu zwingen, auf der Prämisse dieser Grundwerte zu kämpfen, sprich die Grundwerte Wahrheit und Gerechtigkeit. Da Gegner der Demokratie nur durch Betrug und Unrecht ihre Macht bewahren können, verlieren sie, sobald sie sich auf der Basis dieser Grundwerte behaupten müssen. Es genügt dem Betrüger nicht, zu behaupten, er verpflichte sich der Wahrheit und Gerechtigkeit. Schon bei dem ersten Widerspruch würde seine Heuchelei entblößt.
Die praktische Umsetzung dieser Strategie fordert gedankliche Arbeit und viel Phantasie. Diese Arbeit kann aber nur angefangen werden, wenn man das strategische Grundprinzip verstanden hat, und es nicht mit taktischen Manövern oder Methoden verwechselt. Es geht hier um ein fundamentales Vorgehen, bei dem in jeder Konstellation die zwei Gegensätze in den Vordergrund gestellt werden müssen, nämlich »Wahrheit versus Betrug« und »Gerechtigkeit versus Unrecht«. Die Gegenseiten müssen als Träger dieser Grundwerte nicht nur publizistisch sondern auch faktisch aufgezeigt werden.
Es muss zumindest unter den Demokraten kein Zweifel bestehen, wofür die Gegenseiten tatsächlich stehen.
https://staging.apolut.net/ziele-und-strategie-der-demokratiebewegung-von-elias-davidsson/
Für mich fängt das noch weit weit früher an.
Was wurde denn mit den Palästinensern getan ,war das nicht auch so etwas.?
Dieser Beitrag ist für mich Wunderbar und ganz ganz Wichtig , nur es kommt mit keiner Silbe das Leid der Palästinenser zur Sprache.
Deren Leid begann nicht erst ab der Gründung Israels.
Nein sie geht bis heute weiter und es ist kein Ende Abzusehen.
Für mich sind Palästinenser auch Menschen .
Im "Grand Jury"-Verfahren von Fuellmich, eine Art Geschworenengericht ueber die Hintergruende der Covidchose, hat ein praktizierender Arzt aus Suedafrika ueber seine auffallenden Erfolge bei Tausenden von Covidpatienten berichtet. Er sprach ueber seine Beobachtungen bei den Behandlungen.
Er geht mittlerweile davon aus, dass Sars 2 kuenstlich erschaffen wurde als Experimentagens. mit dem offenbar gezielt Weisse, Schwarze, Inder (vielleicht weitere Phaenotypen) selektiv euthanisiert werden koennen.
Er hat unterschiedliche (konventionelle) Behandlungsmethoden entwickeln muessen. Offenbar aufgrund unterschiedlich vorliegender Implikatoren des krankheitsausloesenden Virus. Auf den seine Patienten je nach unterschiedlichen Phaenotypen selektiert anders reagierten und er so auf andere Heilmethoden gehen musste.
Er vermutet den Schluessel fuer unterschiedliche Phaenotypen im unterschiedlichen Design der der krankmachenden Spikeproteine ein und desselben Virus.
Wenn seine empirischen und praxisuntermauerten Vermutungen zutreffen, haben wir es bei Covid 19 mit einer Neuauflage der von Angelsachsen bereits frueher praktizierten und euthanasiegetriebenen "Rassenhygiene" zu tun, von der dieser oesterreichische Psychopath Hitler in D so besessen war und was die Haupt-Opfer dann "Shoa" nannten.
Der Begriff "Antisemit", mit oder ohne den Zusatz "ismus", wurde ja vor Jahren schon einer orwellschen Behandlung unterzogen, mit dem Erfolg, dass nunmehr jeder Semit gleichzeitig ein Antisemit sein kann. Da haben jüdische Faschisten die Definitionshoheit über eine ganz zentrale Begrifflichkeit erlangt, mittels derer sie nun die Opfer der Shoah und deren Nachkommen verhöhnen und diffamieren, und dazu stehen die christlichen Faschisten der westlichen Hochfinanz fest an ihrer Seite.
Totalitarismus fängt mit der Veränderung der Sprache an, dem orwellschen Neusprech: "vergleichen" ist nicht "gleichsetzen"! Wer verbietet aus der Geschicht gelernt zu haben, will die Gegenwart beherrschen und die Zukunft in seinem Sinne manipulieren.
Noch zwei Hinweise in der Sache:
Die Aufklärungsverweigerer
Weil die Patienten eingewilligt haben, klärt der Staat mutmaßliche Todesfälle durch die Corona-Impfungen nicht auf.
von Susan Bonath
Anders als bei herkömmlichen Vakzinen müssen Menschen in die Corona-Impfung für sich oder ihre Kinder schriftlich einwilligen. Grund ist offenbar nicht nur die bedingte Zulassung der neuartigen Wirkstoffe. Der Tod einer 15-Jährigen nach Empfang der Pfizer/BioNTech-Spritze zeigt: Wegen der Einwilligung werden Verdachtsfälle von schweren bis tödlichen Impfschäden in Deutschland von Amts wegen gar nicht aufgeklärt. So könne es nämlich keinen Strafvorwurf gegen Dritte geben. Von einer angeblich umfassenden Sicherheitskontrolle durch das Paul-Ehrlich-Institut kann ebenfalls keine Rede sein.
https://www.rubikon.news/artikel/die-aufklarungsverweigerer
Und:
Beernd Schoepe: Pandemiepolitik, Transhumanismus und die große Transformation
19. 02. 2022 | Der Machbarkeitswahn und die naive Technikbegeisterung des Silicon Valley und des Weltwirtschaftsforums machen auch vor der Idee nicht halt, alles Menschlich-unvollkommene der überlegenen Technik einzuverleiben und zu überwinden. Bernd Schoepe* beschreibt diesen für Mensch und Gesellschaft gefährlichen Plan in diesem Gastbeitrag.
I. Der Transhumanismus als Ideengeber der Pandemiepolitik
Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.“
Aldous Huxley
Obwohl transhumanistische Erfindungen, Innovationen und Konzepte in den Zeiten von Corona einen geradezu historischen, unvergleichbaren Boom erleben und auf der Ebene globaler Politiksteuerung und transnational konzertierter Maßnahmen der Pandemiebekämpfung stark an Bedeutung gewinnen, spielt der Transhumanismus hierzulande im öffentlichen Bewusstsein noch immer keine große Rolle.
(…)
Wissenschaftliche Forschung zielt im Transhumanismus darauf ab, mit Hilfe von Computer-, Nano- und Biotechnologie zu einer Verbesserung aller Lebensbereiche zu gelangen – zum Preis einer durchgehenden Datafizierung mit dem Ergebnis totaler Kontrollierbarkeit. Natur stellt für den Transhumanismus etwas Defizitäres dar, das überwunden werden muss. Krankheiten und sogar den Tod gilt es zu besiegen. Selbst die Besiedlung anderer Planeten wird geplant, nichts erscheint dem Transhumanismus unmöglich.
Als auf Entgrenzung geeichte Wachstums- und Fortschrittsideologie ist er Produkt und Apologet des Kapitalismus in Reinform. Denn das mathematische Modell des exponentiellen Wachstums wird seinem Optimierungsglauben von allem und jedem, von Materiellem und Immateriellen, Physis und Geist, zugrunde gelegt. Wagemutiger, abenteuerkapitalistischer Unternehmergeist und demiurgische (weltenschaffende und weltenzerstörende) Hybris treffen in ihm zusammen und amalgamieren sich zu einem ebenso machtvollen wie folgenreichen, aber gesellschaftlich und zivilisatorisch hochexplosiven Gemisch.
(…)
Mit der Eugenik durch Genmanipulationen und weiteren innovativen medizinisch-pharmazeutischen Verfahren stellt sich auch eine Verbindung zu den Impfprogrammen her, die vom Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) und anderen Global-Governance-Playern wie der Bill-und Melinda-Gates-Stiftung und der Rockefeller-Foundation mit großem finanziellen Einsatz verfolgt werden.
Klaus Schwab wiederum, Gründer und geschäftsführender Vorsitzender des World Economic Forums, bezeichnete in seinem Buch über „Die vierte industrielle Revolution“ von 2016 die Verschmelzung von „physischer, digitaler und biologischer Identität“ (10) als ein Hauptmerkmal des vorgesehenen Transformationsprozesses.
(…)
II. Zur Rolle Deutschlands bei der Umsetzung der transhumanistischen Global-Governance-Agenda
Ein Ergebnis von zwei Jahren internationaler Pandemiepolitik kann in Bezug auf unser eigenes Land schon resümiert werden: Deutschland spielt von Beginn an aufgrund seiner beharrlich strengen Maßnahmenpolitik und der Rolle, die es als angsterzeugender und die Bedrohung hochspielende Dauer-Sirene übernommen hat, im Rahmen des globalen Krisenmanagements und für die politische Kommunikation des Corona-Narrativs insgesamt einen herausgehobenen Part. Damit hat es die hinter dem Krisenmanagement stehende Agenda der „großen Transformation“ und ihre erkennbar weitreichenden Absichten in besonderer Weise unterstützt.
(…)
Hintergrund der Idee ist, dass „ein verpflichtender Impfausweis (…) dafür sorgen soll, dass alle, die reisen wollen, diesen von Großkonzernen verwalteten Zusatz-Reisepass haben und sich dafür biometrisch registrieren lassen müssen. (…) Letztlich läuft ID2020 darauf hinaus, dass die internationalen Konzerne und Stiftungen und das Weltwirtschaftsforum zu einer Art globaler Passbehörde werden. Sie können, wenn ihre Pläne aufgehen, den Menschen unabhängig von nationalen Regierungen Identitäten geben, mit denen sie reisen und sich (…) ausweisen können.“ (26)
(…)
Beim virtuellen WEF-Gipfel im Januar 2022 wurde die Agenda der „großen Transformation“ jedoch einhellig bekräftigt. Trotz des wachsenden Widerstandes kann zudem als gewiss gelten, dass die Global-Governance-Community auch in einem halben Jahr noch genug Einfluss, Macht, Kapital und Optionen haben wird und sich daher nicht geschlagen geben muss.
Dennoch: Das Global-Governance-System ist im Zugzwang. Die Krisenanfälligkeit des kapitalistischen Systems hat extrem zugenommen, sehr viele Indizien sprechen dafür, dass der Kapitalismus in seine finale Phase eingetreten ist. Das würde auch erklären wieso vom System zum großen Befreiungsschlag ausgeholt werden musste. Deshalb sucht es Zuflucht und Rettung im Korporatismus, in der Verschmelzung von Kapital- und Staatsinteressen.
Nicht zu Unrecht wird auf Parallelen zum Faschismus und seiner Entstehungsgeschichte im Zusammenhang mit dem aktuellen Versuch hingewiesen, ein korporatistisches Empowerment auf globaler Bühne erreichen zu können. Da die Oligarchen von Davos dem liberal-korporatistischen Modell (der als Verbändestaat und Sozialpartnerschaft lange ausgleichende und systemstabilisierende Wirkungen, besonders in Deutschland und Österreich, zeitigte) nicht mehr zutrauen, die Probleme aus den verschärften Systemwidersprüchen bewältigen zu können, steuern sie in Richtung eines autoritären Korporatismus um. Denn der sich wechselseitig befeuernde Teufelskreis aus Überakkumulation, Nullzinspolitik, Überschuldung und Blasenbildung kann mit systemimmanenten Mitteln nicht durchbrochen werden.
Ein Systemwechsel stellt aber die Machtfrage. Damit stünden die Privilegien der herrschenden Klasse zur Disposition. Das aber wäre die rote Linie, über die das System nicht hinauszugehen bereit ist, die es aber dafür in der Corona-Politik bezeichnenderweise, laut Kanzler Scholz, nicht mehr gibt. (30)
Oder in den Worten Norbert Härings:
“Die soziale Mega-Maschine des Kapitalismus ist in schlechtem Zustand. Der Zusammenbruch ist absehbar, wenn nichts Radikales geschieht. Die Aufgabe, die sich die globale Machtelite mit Schwerpunkt im Silicon Valley gestellt hat, besteht im allmählichen Übergang von der Mega-Maschine Kapitalismus zu einer ‚Schönen neuen Welt‘, in der ihre Macht und Privilegien bewahrt und festgeschrieben sind.“ (31)
https://norberthaering.de/macht-kontrolle/schoepe-transhumanismus/
1988 hat der Holocaust-Überlebende Viktor E. Frankl am Rathausplatz in Wien gesagt:
"Dass die anständigen Menschen in der Minorität gewesen sind und voraussichtlich auch bleiben werden- damit müssen wir uns abfinden.
Gefahr droht erst dann, wenn ein politisches System die Unanständigen, also die negative Auslese einer Nation, an die Oberfläche schwemmt. Dagegen ist aber keine Nation gefeilt, und in diesem Sinne ist auch jede Nation grundsätzlich holocaustfähig!"
Ich danke an Allen die Ihr Wort hier erhoben haben und gezeigt haben, dass sie nicht bereit sind das Unrecht wortlos hinzunehmen.
Ja, wir haben gesagt nie mehr Krieg, nie mehr Holocaust. So einfach geht es aber leider nicht.
Das Problem ist schon, dass wenn wir Angst haben dann ist die Aggressivität nur ein Schrittweit entfernt.
Ein Hund spürt auch wenn eine Angst hat und derjenige wird gebissen, der Angst hat.
Warum? Weil der Hund „weißt“ wer Angst hat ist gefährlich.
Experimente haben uns gezeigt, dass 2/3 der Menschen bereit sind unter Annahme eine Autorität zu töten.
https://www.youtube.com/watch?v=0MzkVP2N9rw
Es ist der Grundmechanismus was wir fürchten sollten. Der Shoah war die „konsequenter“ radikalster Form dieser Mechanismen, „das Tier in uns selbst“. Man muss bei der erste Entrechtung Wort erheben. Man darf niemals hoffen „es wird ja nicht so schlimm“.
Die Bevölkerung zu ängstigen, Panik zu verbreiten ist Volksverhetzung im schlimmsten hinterhältigsten Sinne. Unsere Regierung bedient sich regelmäßig mit dieser Methode.
Es ist nicht zu ändern, dass den meisten Menschen die Regierung eine Autorität darstellt.
Die Autorität wird akzeptiert. Diejenige die diese Autorität kritisch hinterfragen leben immer in einem Spannungsfeld.
Ich auch. Mein Gewissen ist nicht immer ruhig und ich bin nicht immer überzeugt, dass ich auf der richtigen Seite stehe. Die richtige Seite ist meistens nicht die Seite der Macht. Dies führt auch zu Problemen, die viele – verständlicherweise – nicht haben wollen.
Ich denke, dass wenn man die Empathie unterdrückt, wenn man kein Mitgefühl mehr empfindet, dann hat man sich bereits verirrt.
Die Mediziner sind nicht anders als die Meiste Menschen. Es gibt solche und solche auch.
Genau so wie in jeder Gruppe von Menschen.
Was die Mediziner betrifft. Nicht jeder hat Verständnis für den Komplexität des menschlichen Körpers. Auf der Welt gibt es so ca. 50-100 Menschen welche die Komplexität der mRNA / DNA Stoffwechsel bzw. biochemische Prozesse „update“ verstehen. Diese weniger (ich brauche nicht zu sagen, dass z.B. Karl Lauterbach nicht zu den wenigen gehört) wissen wie wenig wir über das Funktionieren des menschlichen Körpers wissen.
Welche Folgen so ein Eingriff, wie eine Genbasierte-Therapie mit mRNA, besonders eine Reihe von derartigen Behandlungen, haben könnte, weist keine (chronische Erkrankungen, Immunabwehr etc…). Was noch auffällig ist, keine bemüht sich dies im großen Stiel zu erforschen.
Es ist und bleibt ein Versuch mit einer Menschenmasse. Dabei wird das ganze Instrumentarium der Manipulation eingesetzt („nur eines Picks“, „Hautrötung kann danach auftreten“, „haben schon Millionen bekommen und nichts passierte“ etc…)
Diese weniger Menschen die einigermaßen den „Stand der Technik“ kennen, sagen nichts. Warum? Weil die Mundtot gemacht werden, angefeindet werden, diskreditiert werden. (z.B. Robert Malone)
Einem Arzt wird das selber erzählt. Alles ist sicher. Hilft auch. Es werden ja nicht so viele schwer krank.
(Die andere Versprechungen, wie sich dies nun herausgestellt hat, waren Lügen – mittlerweile umfangreich dokumentiert.)
„Du verdienst eine Menge Geld und Du bist auch noch ein Held“. Diese Ärzte werden nie akzeptieren, dass sie von einer unmenschlichen und rücksichtlosen Industrie instrumentalisiert und manipuliert, gar gekauft worden sind.
Alle die sich aus purer Angst und Unwissenheit sich impfen ließen, reden sich jetzt ein, dass sie dies aus „Solidarität“ getan haben. Kein Mensch der von sich was hielt braucht solche Solidarität.
Ich kann darauf gelassen verzichten. Ich habe auch ein Patientenverfügung, wo ich eine Behandlung auf der Intensivstation definitiv ausgeschlossen habe. Schon vor 15 Jahren.
Beim mir ziehen die Lügen und die manipulative Beängstigung nicht. Mir würde niemals einfallen, wenn ich mich in Gefahr befinde, dass ich bei der Rettung ein junger Mensch vorgezogen werden sollte. Ich war schon nah am Tot dran, sehr nah. Ich war 19. Es war nicht schlimm. Es war sehr friedlich, die absolute Ruhe.
Ich schreibe drüber um mal klarzumachen was ich von dieser ganze „Impfpflicht“ und „unsolidarisch zu sein“ und Lügen, Verdrehungen, Entrechten bzw. „Fertigmachen“ (E. Macron) halte.
Diese ganze Perversion mit der Begründung um Leben zu retten, das Leben von Millionen zur Hölle zu machen.
Ich brauche Euere „Spritze“ nicht. Ich schreibe drüber nicht um mich zu währen. An mich kommen sie nicht dran. Ich kann mich auch juristisch und vor allem mit meinem Verstand und mit meinem Geld währen.
Mich wundert, dass die s.g. „Geimpfte“ bzw. viele von denen eine „Zwangsimpfung“ gerade verlangen, ohne zu merken, dass sie gerade zu ihrer eigenen Entrechtung in der Zukunft in einem anderen Bereich assistieren.
Die Gefühle wie Hass und Angst, vor allem das Gefühl noch „im Recht zu sein“ verblenden die Menschen.
"Mit der Zeit werden diese ‚Anderen‘ all ihrer individuellen Züge beraubt. Sie sind nicht länger Bekannte oder einen Beruf Ausübende mit einem besonderen Namen, besonderen Gewohnheiten, besonderer Erscheinung und besonderen Charakterzügen; stattdessen sind sie nurmehr Mitglieder der feindlichen Gruppe. Wenn ein Mensch in dieser Weise auf eine Abstraktion reduziert wird, dann darf man ihn hassen, denn die moralische Hürde ist bereits ausgeräumt.“
Hannah Arendt
" Leugnung, Verharmlosung, Gutheißung und Rechtfertigung des „nationalsozialistischen Völkermordes oder anderer nationalsozialistischer Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verboten "
Diesen Umgang mit den Nazi Verbrechen und die zwangsläufigen 'Blüten' die er treibt, halte ich immer mehr für bullshit. Wenn Menschen Naziverbrechen tatsächlich gutheißen, ist das doch kein publizistisches Problem, sondern ein Problem im Kopf und dem liegt ein Problem in der Erziehung zugrunde, die sich in erheblichen Umfang in den Händen von Beamtenkollegen der Richter befindet. Es gibt Dinge, die kann man nicht mit dem Strafrecht regeln und darf sie deshalb nicht mit dem Strafrecht regeln. Und deutsche und österreichische Richter sollten sich da schon ganz raushalten ! Ich habe früh ein ehemaliges KZ von innen gesehen und das hat mich sehr mißtrauisch gemacht gegenüber all den Veteranen, die sich in der BRD so locker weggeduckt haben, die das Glück hatten, daß die Orte ihrer Verbrechen hinter dem eisernen Vorhang verborgen waren. Mir kommt es so vor, daß dieselben Wessis, die vor 1989 mit dem Finger auf mich zeigten, weil ich nach den Naziverbrechen bohrte, heute die Antisemitismuskeule nach mir schwingen.
Verbrechen gegen die Menschheit oder Menschlichkeit sind nicht tolerierbar, hier aber eine Hierarchie aufzustellen, ist genau so wenig hinnehmbar. Und wenn jemand solche Verbrechen 'leugnet', muß man halt reden und das ist gut so !
Und um mal auf die Shoah zu kommen, das ist ein Begriff aus der jüdischen Religion, aus dem AT. Erst mal kommt es mir schon reichlich komisch vor, daß Herrscher zum Judentum konvertieren, wie die der Khasaren, wählen sie damit selbst ihr Volk zum auserwählten Volk aus ? Klar, es diente der Herrschaft über das Volk, genug Potential zum Angst machen ! Und dann frage ich mich, ob nicht dieses AT selbst die ärgste Verharmlosung der Nazi Verbrechen gegen die Juden ist, indem es suggeriert, daß es ja eh so kommen mußte ?! Nein, es mußte eben nicht so kommen und das ist überhaupt der wichtigste Teil der ganzen Geschichte, wie man nämlich verhindert, daß ein Teil einer Gesellschaft einen anderen Teil beraubt und ermordet. Und darum MUß man drüber reden, ganz ohne Damoklesschwert, Man muß sagen können 'nie wieder' und: 'wehret den Anfängen', womit man mitten im Vergleichen ist. Übrigens verbietet der Paragraph ja nicht das Vergleichen, sondern die abenteuerliche Interpretation von Richtern macht aus dem Vergleichen ein Verharmlosen.
Ayn RAND sagt ganz klar, daß Demokratie OHNE Menschenrechte keine ist und an dem Punkt sind wir gerade, wo sich das ancien regime locker über das Recht auf Leben, das Recht auf Arbeit, das Recht auf Eigentum u.s.w. hinwegsetzt. Wenn diese Rechte nicht akzeptiert werden, können halt 70% ganz 'demokratisch' beschließen, die anderen 30% zu raubmorden. Leider geht Israel mit abscheulichem Beispiel voran und auch der Vergleich Hongkong – Ottawa ist erhellend.
Worum geht es bei der angeblichen Verharmlosung bzw. der Gleichsetzung von Shoa (Holocaust) mit der Jetztzeit als Vorstufe zum Nationalsoialismus? Nun fuer die Herrschenden in den Parlamenten gilt:
„Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson“
Das ist natuerlich einerseits eine Behauptung, die jedwede Anschuldigung, man sei Nazi oder dergl. von sich weist.
Andererseits ist damit aber auch jede Kritik (aus DE und AT) verboten, die sich kritisch mit dem Apartheitsstaat Israel auseinandersetzt.
Mit dieser Maxime kann ich weiterhin Waffen verkaufen/verschenken an Israel.
Dass damit u.U. Kinder und Jugendliche oder ueberhaupt Zivilisten gemordet oder verletzt werden spielt dann keine Rolle mehr, weil … wir sind die Guten!
Das erstmal vorneweg.
Auf einer ähnlichen Schiene läuft das im Kommentar behandelte Problem ab. Holocaustleugner sind Nazis.
Menschen, die die Coronadiktatur mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus vergleichen muessen Nazis (zumindest rechts) sein, weil die andere Seite ja schon besetzt ist durch z.B. die Regierungsmitglieder oder grosse Teile der Parlamentarier.
Und hierbei spielt es absolut keine Rolle, ob die Menschen, die sich so äussern selber Juden sind oder sogar Holocaustueberlebende sind.
Es geht einzig und allein darum, die anderen zu verunglimpfen, in die Nähe von Nazis zu stellen und darum sie um Schweigen zu bringen!
Man hat damals z.Z. der Inquisition auch keine Ruecksicht genommen auf ev. Unschuldsbeteuerungen oder widerrufene Geständnisse. Wollte der Inquisitor den Tod, ja dann spielte das Vorleben des Delinquenten ueberhaupt keine Rolle.
Nun hofiert man Broeder? Welch Ironie. Man sollte ihn nicht an den Aussagen messen die ins eigene Bild passen sondern an den nicht so schmeichelhaften Geschichten….
Was gibt einem Berg auf einer Insel das Recht die Welt in Gut und Böse aufzuteilen ? Auch in einem Tal gibt es Hügel, auch eine Insel hat eine Mitwelt. Wer ist schwarz, wer ist weiß? Sind wir nicht alle grau mit schwarzen und weißen Flecken? Gehören wir nicht alle zur Menschheitsfamilie?
Der Vorwurf "antisemitisch" oder "rechtsradikal" ist politisch instrumentalisiert und wir heute im Besonderen von autoritären politischen Interessengruppen als Todschlagargument eingesetzt .
Keinesfalls zufällig werden diese Bezeichnungen auch gegen Kritiker der Coronapolitik eingesetzt , wobei – wie in den Interviews bereits gesagt – ein Vergleichsverbot dazu dient, die notwendige Orientierung zu finden .
Die Überzeugung, sicher – also ganz sicher- auf der Seite der Guten zu sein ,
ermöglicht erst den Kampf gegen das Böse .
Unzweifelhaft gut ist heute, wer Rot oder Grün wählt, wer gegen Rechts ist, die Massenzuwanderung befürwortet und für ein Holocaustkomitee spendet
und damit -alternativlos- auch den Kampf gegen die Coronaleugner führen muss .
Von (verbohrten) Katholiken über die NationalSozialisten bis zu den Zeugen Coronas führt eine rote Linie eines zur Gewalt bereiten Fanatismus .
Der Fanatismus wiederum hat seine Wurzel in Unsicherheit .
Demagogen finden ein Ideal, verunsicherten Menschen den -alternativlosen- Halt zu bringen . Dieser Halt ist an ein Feindbild gebunden .
Zum Glück sind sie keiner dieser Demagogen, die "verunsicherten" Menschen irgendwelche Feindbilder kredenzen. Schon gar keine roten oder grünen, was auch immer das bedeuten mag. Keine Migranten, warum auch immer die migrieren und schon gar nicht würden sie für die historischen deutschen Faschisten, den Propagandabegriff verwenden, der stets in den Herrschaftsmedien dafür herhalten muß.
Aber wenn sie schon dabei sind, lohnt es sich zu erläutern was der vielbeschworene Kampf gegen rechts bedeutet. Das ergibt sich nämlich schon allein aus dem Grund, warum die Hundertausende auf der Straße sind. Nämlich gegen illegitime Macht und für Emanzipation, was bekannterweise Kernthemen jeglicher linken Politik sind. Ergo ist der vielbeschworene Kampf gegen rechts nichts weiter als eine demagogische Wortverkehrung zur Delegitimierung des Widerstands.
Nochmals hier:
Jens Wernicke: Herr Mausfeld, auf den NachDenkSeiten erschien vor Kurzem ein kurzer Artikel von Ihnen mit dem Titel „Kampf gegen Rechts heißt Kampf gegen Links“. Verstehe ich Sie richtig: Die Debatte um „die böse AfD“ ist zwar berechtigt, lenkt jedoch vom Eigentlichen ab?
Rainer Mausfeld: Ja, das könnte man in erster Näherung so sagen. Allerdings verbinden sich bei diesem Thema eines vorgeblichen Kampfes gegen Rechts eine Reihe unterschiedlicher Fäden. Vor allem die Bestimmung dessen, was eigentlich mit Links und Rechts gemeint ist. Dann das viel beschworene Konzept der „Mitte“ und die damit zusammenhängenden Konzepte von Extremismus und Liberalismus, die Rolle des Neoliberalismus und eine Reihe weiterer Fäden.
Wenn man also jenseits eines naiven Wortaberglaubens verstehen will, worum es sich bei dem von oben verordneten „Kampf gegen Rechts“ wirklich handelt, muss man all diese Aspekte sorgfältig auseinanderfädeln und in die größere geistige Landkarte einordnen. Dabei lassen bereits die Stichworte „Mitte“, „Extremismus“ und „Liberalismus“ erkennen, dass der gesamte Themenkomplex wieder wesentlich zum Bereich der Ideologieproduktion gehört — das heißt zu den Mitteln einer Verschleierung von Machtverhältnissen.
Das könnte eine erste Präzisierung von dem sein, was Sie als „vom Eigentlichen ablenken“ bezeichnen.
Jens Wernicke: Welche Rolle kommt in dem von Ihnen skizzierten Rahmen der AfD zu?
Rainer Mausfeld: Die AfD ist eine Partei am rechten Rand des Parteienspektrums, repräsentiert also vor allem ein Wählerpotenzial mit autoritären, betont nationalistischen und tendenziell kulturrassistischen Neigungen. Ihr Wählerspektrum ist jedoch sehr viel breiter und reicht vom bürgerlichen Konservatismus über den Rechtskonservatismus, den Rechtspopulismus bis zum Rechtsextremismus.
Die AfD lässt sich grob unter zwei Aspekten betrachten. Zum einen bildet sie den Organisationskern einer gut organisierten und hochgradig vernetzten Neuen Rechten, die eher im rechtsextremen Bereich verwurzelt ist und gleichzeitig vielfältige Verbindungen zum konservativen Spektrum hat. Sie ruft also ein faschistoides Wählerpotenzial ab, das latent oder auch manifest immer schon da war. Durch die AfD verselbständigt sich gleichsam parteipolitisch dieses Potenzial, das früher überwiegend im Konservatismus gebunden war.
Zum anderen bildet die AfD bei Wahlen ein Auffangbecken für Protestwähler sowie bisherige Nichtwähler und nutzt dabei über das Thema Zuwanderung sehr geschickt und wirksam soziale Verunsicherungen und gesellschaftliche Ängste zum eigenen Vorteil. Insgesamt kann man sagen, dass der — angesichts der neoliberalen und sozialdarwinistischen Ausrichtung der AfD in gewisser Weise paradoxe — Erfolg dieser Partei wesentlich auf einer Ethnisierung gesellschaftlicher Probleme beruht. Und damit auf rassistischen und kulturrassistischen Ressentiments, die oft als „Fremdenfeindlichkeit“ verharmlost werden.
Die AfD ist daher vor allem ein Symptom für sehr viel tiefer liegende Ursachen. Zu diesen Ursachen gehört der ideologische und strukturelle Rassismus, der tief in unserer Gesellschaft und Kultur verwurzelt ist.
Zu diesen Ursachen gehören ebenso die autoritären, anti-egalitären und somit anti-demokratische Haltungen, wie sie insbesondere das Denken ökonomischer und politischer Eliten wesensmäßig prägen. Derartige Haltungen und Ressentiments sind tief in der politischen Klasse der Bundesrepublik verwurzelt und keineswegs auf die AfD begrenzt. Vielmehr sind sie fester Bestandteil der neoliberalen sowie kapitalistischen Ideologie. Sie sind dem Kapitalismus und seiner Ausbeutung immanent.
Die neoliberale Ideologie und der sogenannte Rechtsradikalismus haben tatsächlich viele Überschneidungselemente — insbesondere ihren Hass auf eine egalitäre Demokratie und auf alle emanzipatorischen Bewegungen. Neoliberalismus, Faschismus und Rechtsradikalismus sind Erscheinungsformen einer militanten Gegenaufklärung.
Folglich muss von den neoliberalen Kartellparteien ein hoher propagandistischer Aufwand betrieben werden, diese Überschneidungselemente für die Öffentlichkeit unsichtbar zu machen.
Das macht den von oben verordneten „Kampf gegen Rechts“ auch so heuchlerisch. Denn ein Kampf gegen Rechts — und damit gegen Rassismus, Chauvinismus, Exzeptionalismus und anderes — ist und war stets geradezu konstitutiv für die politische Linke, das heißt für konsequent egalitäre und anti-autoritäre emanzipatorische Bewegungen. Genau diesen Bewegungen wurde dann jedoch mit dem propagandistischen Instrument der sogenannten Extremismustheorie ideologisch ebenfalls der Kampf angesagt.
Der von den neoliberalen Kartellparteien verordnete „Kampf gegen Rechts“ lenkt also von den eigentlichen Ursachen rassistischer und anti-demokratischer Ressentiments ab.
Aus:
Der Wahnsinn der Normalität
Die Debatte um die „böse“ AfD ist zwar berechtigt, lenkt jedoch vom Wesentlichen ab, erklärt Elitenkritiker Rainer Mausfeld im Rubikon-Interview.
von Rainer Mausfeld, Jens Wernicke
Wenn ein Thema so lange ganz oben auf der politischen Agenda steht, müssen die Diskutanten nicht nur nachweisen, dass es relevant ist; sie müssen auch plausibel machen, dass es wichtiger ist als andere Themen, denen man sonst seine Zeit widmen könnte. Im Windschatten der virulenten AfD-Debatte können sich Themen wie Sozialabbau, Vermögensungleichheit und die Kriegsbeteiligungen Deutschlands billig vor den Augen der Öffentlichkeit verstecken: die inhumane Agenda der sogenannten Mitte. Dabei ist es keine neue Erkenntnis: Wer über den Kapitalismus nicht reden will, soll vom Faschismus schweigen. Jens Wernicke sprach hierüber mit dem Kognitionsforscher Rainer Mausfeld.
https://www.rubikon.news/artikel/der-wahnsinn-der-normalitat-3
In aller Kürze zusammengefaßt, die Kapitalisten spielen Ping-Pong und bieten wie stets die "Wahl" zwischen Pest und Cholera. Derweil eine Anscheinwahl zwischen den diversen Faschismen. Den Klassenrassismus haben sie alle gemein. Und am besten kommen die Kapitalisten in ihren Darlegungen überhaupt nicht vor.
Spezieller als das Framing selbst von Mitbürgern mit jüdischen Background, gleichviel ob fromme oder säkulare Juden, als „Antisemiten“ ist ja noch die Pathologisierung durch den Begriff vom „jüdischen Selbsthass“. Andererseits: wenn sogar eine Überlebende der Lager wie Vera Sharav so angegangen wird, demontieren sich die skrupellosen Propagandisten mit solch infamen Anwürfen auch selbst. Immer mehr Zeitgenossen verstehen, wie das Thema hemmungslos instrumentalisiert wird. Ein weiterer Grund dafür, sich auch und gerade im Land der Täter mit diesem Verbrechen und seiner Vorgeschichte und seinen Folgen tiefergehend zu befassen.
Mitleid ist eine Form des Leidens, wenn sie lange andauerndet, zu irreparablen Schäden in der Psyche führen kann. Vor allem, wenn man mit all Jenen Opfern Mitleid zu empfinden hat worin man als Teil einer Tätergesellschaft verwickelt ist. Daher ist es zu verstehen, dass der eine oder andere, oder sogar die Gesellschaft an sich, um sich selbst vor irreparablen Schäden zu schützen, beginnt, die Schuld seinen Opfern zu geben oder seine Taten an den Opfern zu verharmlosen und zu relativieren.
Dank allen, die sich hier so freimütig und verantwortungsvoll geäußert haben.
Ich denke da an meinen Großvater, der gleich zu Beginn 1933 aus dem Beamtentum hinaus gesäubert wurde.
Was ist es denn, das die Überlebenden aus den Lagern mitgebracht haben? Es ist die tiefe Überzeugung, dass DIE MENSCHLICHKEIT immer allem anderen Denken und Handeln voranzustellen ist. Das ist gemeint, wenn von „historischer Verantwortung“ gesprochen wird, die nicht nur von den Deutschen zu fordern (zu erhoffen?) ist, sondern von allen Menschen, überall.
Ohne das ist der Mensch kein Mensch. So einfach ist das.
Und wenn man Angriffe auf das Menschliche beobachtet, in welcher Form auch immer, mit welcher Ausrede auch immer, dann darf das niemals ein „NEUES NORMAL“ werden.
Ich möchte da kein weiteres Fass aufmachen…. doch den Vorwurf, Antisemiten zu sein, erfahren auch viele Juden, die die israelische Politik kritisieren. Unter all diesen möchte ich als ein Beispiel auf Moshe Zuckermann verweisen, der ausführlich dazu geschrieben hat, z.B. "Wider den Zeitgeist" und weitere Bücher. Das also hier bloß am Rande erwähnt.
Und schon ist der Herr Söder mit dem "richtigen" Vergleich zur Hand: Er warnt hier:
https://www.mainpost.de/regional/franken/markus-soeder-im-corona-interview-telegram-abschalten-impfpflicht-einfuehren-art-10733979
vor einer "Corona-RAF". Dazu:
1. Ein vergleichbarer Fanatismus findet sich nur bei Regierung und Medien. Und dort – Polizei – ist auch jegliche GEWALT verortet, die bisher zur Anwendung kam.
2. Was ist die schärfste Waffe derer, die hier mit der RAF verglichen werden? Sie Formen mit den Händen ein Herz.
Ansonsten "schwurbelt" Söder so geschickt vor sich hin, um mit ein paar begrenzten "Lockerungsübungen" die Gegner und Warner vor dem neuen TOTALITARISMUS irgendwie in sein Boot zu locken. Tja, hätte er gern… doch da gilt:
WIR BLEIBEN STANDHAFT.
Und ganz aktuell rufen wir: "FRIEDEN!" gegen unsere fanatischen Kriegshetzer und "FREIHEIT!" gegen die, die Tag und Nacht daran werkeln, die Menschen ein für alle Mal unterwerfen zu wollen.