Wunschtraum „multipolare“ Welt | Von Ernst Wolff

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges läutete eine neue geschichtliche Epoche ein. Mit den USA einerseits und der Sowjetunion und dem von ihr beherrschten Ostblock andererseits standen sich zwei Machtblöcke gegenüber und begründeten damit eine bipolare Weltordnung.

Diese Ordnung hielt bis zum Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks Ende der 1980er Jahre. Danach hatten wir es vorübergehend mit einer unipolaren Weltordnung unter der Führung der USA zu tun. Diese aber geriet sehr schnell ins Wanken, zum einen wegen des wirtschaftlichen Niedergangs der USA und zum anderen wegen des kontinuierlichen Aufstiegs Chinas, der Einführung des Euro als Konkurrent zum US-Dollar und dem Ausbau der Neuen Seidenstraße und der damit verbundenen Entstehung eines riesigen eurasischen Wirtschaftsraums.

Diese Entwicklung hat viele Menschen zu der Hoffnung verleitet, dass es nach der Hegemonie der USA zur Entstehung einer gerechteren multipolaren Weltordnung kommen könnte. Das aber ist eine Illusion, denn die Welt bewegt sich in genau die entgegengesetzte Richtung, und das mit zunehmender Geschwindigkeit.

Verantwortlich dafür ist eine neue Großmacht, die sich in den vergangenen vierzig Jahren jenseits aller nationalen Grenzen gebildet und inzwischen zur stärksten Kraft in der gesamten Menschheitsgeschichte entwickelt hat. Es handelt sich um den digital-finanziellen Komplex aus den größten IT-Konzernen und den größten Vermögensverwaltungen der Welt.

Dieser Komplex hat zwei Wurzeln:

Einerseits die Finanzialisierung der Weltwirtschaft durch die Deregulierung, also die weltweite Abschaffung von Gesetzen im Bereich des Bankwesens, die dazu geführt hat, dass nach den Investmentbanken und den Hedgefonds heute die großen Vermögensberatungen das weltweite Finanzgeschehen beherrschen.

Andererseits die dritte und die vierte industrielle Revolution, die dazu geführt haben, dass mit den Digitalkonzernen eine völlig neue Branche entstanden ist, die in kurzer Zeit mehr Macht als jede andere Wirtschaftskraft vor ihr an sich reißen konnte. Durch das Vorantreiben der Digitalisierung haben die IT-Konzerne Einblick in das Innerste aller anderen Konzerne bekommen und damit neben dem Geld, das die Welt bisher regiert hat, für ein neues Machtinstrument gesorgt: die Daten.

Die Bedeutung dieser Kombination aus Geld und Daten ist der Schlüssel zum Verständnis unserer heutigen Welt und lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. Der Börsenwert der 5 größten IT-Firmen beträgt zurzeit rund 9,5 Billionen US-Dollar, also mehr als das Zweieinhalbfache dessen, was etwa 45 Millionen Beschäftigte in Deutschland 2021 erwirtschaftet haben. Die 10 größten Vermögensverwalter der Welt wiederum haben Ende 2021 etwa 45 Billionen US-Dollar verwaltet. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt der USA, Chinas und Russlands zusammengenommen.

Unter diesen 10 Vermögensverwaltern sind BlackRock und Vanguard die mit Abstand größten und gleichzeitig als Hauptaktionäre an sechs der übrigen acht Konzerne beteiligt. Vanguard wiederum ist der Hauptaktionär von BlackRock, so dass wir es hier mit einer nie zuvor gesehenen Machtkonzentration zu tun haben. Zudem sind BlackRock und Vanguard führend an fast allen IT-Konzernen beteiligt, während diese wiederum deren Datenfluss kontrollieren.

Hinzu kommt, dass BlackRock seit 2007 wichtigster Berater der größten Zentralbanken der Welt ist und so bei der Verteilung der durch globale Geldschöpfung immer neu entstehenden Billionensummen mitentscheiden darf.

Darüber hinaus hat sich der digital-finanzielle Komplex eine eigene Großmacht geschaffen, indem er zahlreiche internationale Organisationen unterwandert oder gekapert und zudem eigene Organisationen gegründet hat. Zu den unterwanderten und gekaperten zählen neben den Zentralbanken der Internationale Währungsfonds, die Weltbank, die Weltgesundheitsorganisation, sämtliche wichtigen Mainstreammedien, viele Universitäten und zahlreiche NGO’s-

Hinzu kommen vom digital-finanziellen Komplex oder seinen Protagonisten selbst gegründete Organisationen wie das World Economic Forum, George Soros‘ Open Society, die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die Impfallianz GAVI und nicht zuletzt das 2017 gegründete ID 2020, dessen erklärtes Ziel die biometrische Erfassung der gesamten Menschheit ist.

Es ist diese geballte und von niemandem gewählte Kraft, die heute unser aller Leben bestimmt. Wir leben längst in einer unipolaren Welt, in der nicht etwa die Regierung eines Landes über alle anderen herrscht, sondern ein Firmenkartell, das nicht an nationale Grenzen gebunden ist und das mit seinem Geld und seiner Kontrolle über die Daten mittlerweile fast die gesamte Geschäftwelt durchdrungen hat.

Und diese Macht wird von Tag zu Tag stärker. In der zurückliegenden Gesundheitskrise hat sie über die die von ihr kontrollierte Pharmaindustrie riesige Gewinne eingestrichen und durch die Zentralbanken für die größte Vermögensumverteilung aller Zeiten gesorgt. Im gegenwärtigen Ukrainekrieg macht sie über die ebenfalls von ihr kontrollierte Rüstungsindustrie phänomenale Profite.

Dabei rückt auch das Ablaufdatum für die wichtigste Stütze der US-Hegemonie, den US-Dollar, immer näher. Die bisherige globale Leitwährung aber wird mit Sicherheit nicht von einer anderen traditionellen Währung wie dem chinesischen Yuan oder dem Euro abgelöst werden, sondern von einer digitalen Zentralbankwährung, von denen mehrere im Hintergrund vorbereitet werden.

Dass es sich bei der digitalen Zentralbankwährung, die schlussendlich eingeführt werden wird, um eine nationale Währung wie den von den USA entwickelten FedCoin oder den von China entwickelten eYuan oder einen E-Euro handelt, wird zurzeit immer unwahrscheinlicher.

Der Grund dafür ist einfach: Die Macht des digital-finanziellen Komplexes ist inzwischen so groß und wächst derart rasant weiter, dass es vermutlich nicht mehr allzu lange dauert, bis wir es mit einer Weltwährung, möglicherweise gestützt auf die Sonderziehungsrechte des IWF, zu tun bekommen.

Quelle:

https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/lieferando-websites-101.html

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Somchai Som / shutterstock

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Kommentare (14)

14 Kommentare zu: “Wunschtraum „multipolare“ Welt | Von Ernst Wolff

  1. Ursprung sagt:

    Die Expertise Woffs ueber den Mechanismus zur ein- oder mehrpoligen Gesellschaft geht mir vollkommen ab.
    Doch ich glaube, dass auch Mechanismen aus ganz anderen Bereichen mit im Spiel sind. Dinge wie kollektives Bewusstsein, daraus fluktuierende Gefuehle und sich folglich veraendernde Verhaltensweisen, die weder von den Logikablaeufen, noch in ihren Konsequenzen gesteuert werden koennen.
    Da Leben nicht wie eine logische Maschine ablaeuft. Wir nennen das Spontanitet. Sie ist das eben nicht Berechenbare, was sich aus der Fuelle ergibt. Und dort ist Dynamik.
    Dynamik ist m. E.in einer beobachtbaren Aenderung des Empathiegefuehls in unserer Spezie. Geht das schubweise, kann sich ganz schnell Unvorsehbares veraendern. Auch Kassandrisches.

  2. Bernd_45 sagt:

    Nur die Frage wer entscheidet bei BlackRock wird nicht beantwortet. Das ist mit Sicherheit nicht einer, sondern mehrere. Darf ich spekulieren, da gehört auch Putin dazu. Ich will darauf hinaus, NUR wenn die sich streiten, und das bedeutet bei der Rücksichtslosigkeit dieser Menschen gegenseitig umbringen, und nachdem die riesige Gruppe der Willigen von ihren Scheinämtern entlassen wurde, haben wir eine bessere Zukunft.

  3. Alex C sagt:

    Na so ein Drama …es gibt vielleicht eine Weltwährung?
    Vielleicht gibt es auch eine weltweite Zusammenarbeit, freie Grenzen und Länder sind vielleicht nur noch Namen von Gebieten der einen Welt.

    Das wäre ja ganz schlimm, dann gibts keine Kriege mehr. Dann könnt ihr mit euren Spaltereien auch nichts mehr anrichten.
    Wenn man etwas Gutes schlecht reden will kommt so ein Artikel bei heraus Herr Wolff

    • hog1951 sagt:

      Sollte Alex C vielleicht bemerkt haben, dass die Herrschenden schon seit 2Jahren einen Krieg gegen das Volk fuehren? Ich spare mir hier Einzelheiten, das hat wohl jeder in den Medien verfolgen können.
      Sollte eine Entwicklung eintreten wie sie E. Wolff skizziert, dann hätten wir noch mehr unter den Herrschenden zu leiden.

    • Querdenker sagt:

      Danke für die anschauliche Darlegung Ihres Gedankengutes :-)

  4. _Box sagt:

    Die einzige Wahl in diesem Rahmen:

    Governance statt Regierung – Plutokratie statt Demokratie

    Den Führungsanspruch der Konzerne in Sachen Global Governance machte Bill Gates auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums 2009 deutlich. Dafür hatte ihm Klaus Schwab eigens eine überlange Rdezeit gewährt. Gates verglich seon Konzept des »kreativen Kapitalismus« mit Schwabs Konzept der »Weltbürgerschaft der Konzerne« (global corporate citizenship) und sagte über beide, dass sie den Konzernen die Verantwortung zuwiesen, zusammen mit den durch Globalisierung entmachteten Regierungen für die Wohlfahrt der Welt zu sorgen und dafür als Nebeneffekt dafür zu sorgen, dass die Gewinne nachhaltig fließen:

    »Beide beinhalten einen Fokus auf den globalen Raum, der zunehmend von Kräften geformt wird, die jenseits der Kontrolle von Nationalstaaten liegen. Globale Konzerne haben nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, auf diesem Feld tätig zu werden, aber auch eine Bürgerpflicht, dazu beizutragen, die Wohlfahrt der Welt in Zusammenarbeit mit den Regierungen und der Zivilgesellschaft aufrechtzuerhalten. Wektbürgerschaft der Konzerne trägt dazu bei, die Nachhaltigkeit des gloablen Marktplatzes zu verbessern.«

    Der kreative Kapitalismus von Gates und der Stakeholder-Kapitalismus von Schwab haben ein gemeinsames Konzept, das unter anderem dazu dient, Machtstrukturen unsichtbar zu machen. Es heißt Global Governance. Die US-amerikanische Politologin Wendy Brown hat dieses Konzept in ihrem Buch »Die schleichende Revolution: Wie der Neoliberalismus die Demokratie zerstört« eindrucksvoll demaskiert. Sie zeichnet nach, wie sich der Begriff »Governance« ausgebreitet hat. Er wird inzwischen für die Politik ebenso genutzt wie für Behörden, Unternehmen, nichtstaatliche und gemeinnützige Organisationen. Alle werden unter dem Blickwinkel des Geschäftsmodells betrachtete und optimiert. Ziel ist die Übertragung der Managementmethoden des Privatsektors auf öffentliche Dienste und der Einsatz ökonomischer Techniken wie die Schaffung von Anreizen, Outsourcing und Wettbewerb. Für Pflichtbewusstsein, Daseinsvorsorge und Aufgabenerfüllung nach bestem Wissen und Gewissen ist darin kein Platz mehr.
    (…)
    Eine allgemein akzeptierte Definiton von Governance gibt es nicht. Aber ob damit nun weniger Staatsmacht, Unternehmensführung oder Steuerung durch selbstorganisierende Netzwerke gemeint ist, immer gilt: Die Frage, was gerecht ist, sowie der Streit über Werte und Ziele werden ausgeblendet, als bestünde darüber Einigkeit oder als werde das auf einer höheren Ebene vorentschieden. Und tatsächlich: Wenn Bill Gates von einer Pflicht der Konzerne spricht, die Wohlfahrt der Welt zu fördern, tut er so, als könne es gar keinen Zweifel darüber geben, worin diese besteht. Dabei dürfte ziemlcih deutlich sein, dass das, wa die Milliardäre und Konzernchefs im Weltwirtschaftsforum meinen, wenn sie von ihrer »Entschlossenheit der Zustand der Welt zu verbessern«, reden, nicht unbedingt den Vorstellungen ihrer Beschäftigten und Kunden entspricht.

    Ganz zweifellos gilt das für den reichsten Menschen der Welt, Jeff Bezos, und seine Firma Amazon, das viertwertvollste Unternehmen weltweit. Es ist berüchtigt für sein hartnäckiges Beharren darauf, die Beschäftigten möglichst umfassend und sekundengenau zu überwachen und unter beständigen Zeitstress zu setzen, schlecht zu bezahlen und an der Gründung von Gewerkschaften zu hindern. Auch Amazon ist als Top-Mitglied des Weltwirtschaftsforums »entschlossen, den Zustand der Welt zu verbessern«. Die Beschäftigten können sich nichts dafür kaufen. Als der Firmensitz Seattle eine Sondersteuer auf Großunternehmen einführen wollte, um mit dem Geld etwas für die Obdachlosen zu tun, die sich im Schatten von Amazon keine Bleibe mehr leisten können, drohte Amazon mit Wegzug und wehrte die Steuer damit ab. So stellte sich ein führendes Mitglied des Weltwirtschaftsforums die Verbesserung des Zustands der Welt vor.

    Das öffentliche Leben wir nach dem Governance-Konzept auf Problemlösungen und Implementierung von Programmen reduziert, erklärt Wendy Brown. Wenn Problemlösen und scheinbarere Konsens die Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Perspektiven ersetzt, wird Politik beseitigt, gibt es kein Austarieren unterschiedlicher politischer Positionen und Wünsche mehr. Der britische Politikwissenschaftler R.A.W. Rhodes hat dafür den Ausdruck »Regieren ohne Regierung« geprägt. Das ist eine gute Kurzformel für Governance. Dort, wo es Regierungen gibt, dient Governance dazu, deren Macht auszuhöhlen und zurückzudrängen, durch scheinbar kooperatives Lenken in öffentlich-privaten Partnerschaften zum Beispiel. Dort, wo es keine etablierte zentrale Regierung gibt, wie auf globaler Ebene, ist Global Governance hervorragend geeignet, Lenkung ohne Verantwortung und frei von Kontrolle zu ermöglichen.

    Governance verwendet die Sprache und Symbole der Demokratie und wendet sie gegen die Regierten, um ihnen Sand in die Augen zu streuen. Die Rede ist von Partizipation, Konsens, Inklusivität und der Befolgung der Rechtsstaatlichkeit. Sicherlich sind Teilnahme und Teilhabe wichtige Elemente der Demokratie, und Rechtsstaatlichkeit ist eine schöne Sache. Aber wenn Teilnahme und Teilhabe sich nicht auf die zugrundeliegenden Werte und Ziele erstrecken, hat das nichts mit Demokratie zu tun, ebenso wenig, wie es – in Browns drastischen Worten – mit Freiheit zu hat, wenn eine Todeskandidatin die Wahl der Exekutionsmethode hat.
    (Norbert Häring, Endspiel des Kapitalismus – Wie die Konzerne die Macht übernahmen und wie wir sie zurückholen, S. 79-82)

    Weiteres praktisches Bsp.:

    Aktienzukauf beim Rüstungskonzern Rheinmetall, und noch mehr Fracking-Gas
    13. März 2022 um 18:17 Ein Artikel von Werner Rügemer

    BlackRock kauft bei Rheinmetall zu. Hohe Todesrate bei Fracking-Standorten. Von Werner Rügemer. – Kaum hatte der deutsche Regierungschef Olaf Scholz Ende Februar 2022 das zusätzliche 100-Mrd.-Euro-Aufrüstungsprogramm bekannt gegeben: Schon begann BlackRock mit dem Zukauf von Aktien beim größten deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall AG (gepanzerte Fahrzeuge, Raketen, Munition).

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=81874

  5. Schramm sagt:

    Aspekte der psychologischen Kriegsführung: Im Pulverdampf der Propaganda **

    Der Ukrainekrieg und die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland.

    »Jörg Baberowski: «Putin hat keine andere Wahl mehr, als zu siegen, wenn er an der Macht bleiben will. Aus dieser Schwäche aber wachsen die unermesslichen Greuel des Krieges» – Krieg und Gewalt veränderten alle und alles, sagt der Historiker Jörg Baberowski. Ein Gespräch über marodierende Soldaten, die von ihren Vorgesetzten terrorisiert werden. Den Realitätsverlust und die Lernfähigkeit von Tyrannen. Und die Notwendigkeit, irgendwann vergessen zu können.«

    Vgl. Neue Zürcher Zeitung *

    Kommentar

    Die Folgen für Europa.

    Zu den wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine für Deutschland und die Europäische Union.

    ►Die psychologische Kriegsführung gehört zur Strategie jeder modernen Kriegsführung.

    Die Inszenierung der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine dient der Zerschlagung der Wirtschaftsbeziehungen der Russischen Föderation zu Westeuropa. Sie dient vor allem auch der wirtschaftlichen Schädigung Deutschlands. Dies liegt auch im Interesse der USA. Die deutsche Wirtschaft ist trotz amerikanischer Anteilseigner ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Weltmarkt. Diese wirtschaftliche Stellung Deutschlands und von Teilen der westeuropäischen EU gilt es im Wirtschaftsinteresse der USA zu schwächen.

    Infolge gilt es für Deutschland ihre bisherigen wirtschaftlichen und finanziellen Verpflichtungen innerhalb der EU neu zu sondieren. Dazu gehört auch die Einschränkung und Aussetzung der finanziellen Stütze und Hilfen an Polen, Bulgarien, Rumänien, Griechenland und die baltischen Staaten. Aber auch an andere Staaten innerhalb und außerhalb der west- und osteuropäischen EU.

    * Vgl. Neue Zürcher Zeitung: https://www.nzz.ch/feuilleton/joerg-baberowski-aus-dieser-schwaeche-wachsen-die-unermesslichen-greuel-des-krieges-ld.1677580

    ** Wiener Zeitung: MEDIENKRIEG. Im Pulverdampf der Propaganda. Der Krieg in der Ukraine ist auch ein mit allen Mitteln geführter Informationskrieg. Ein Blick in die Geschichte medialer Feldzüge. – Der Ukraine-Krieg ist ein brutaler Feldzug am Boden und in der Luft, er ist aber auch ein hochmoderner Medien- und Propagandakrieg. Wie funktioniert er, wer sind die beteiligten Akteure, welche Wirkungen entfaltet er? – Wahrheit und Lüge, Fakt und Fake sind oft nur schwer zu unterscheiden.
    Medienkrieg – Im Pulverdampf der Propaganda – Wiener Zeitung Online

    04.04.2022, R.S.

  6. klauspeterkostag@googlemail.com sagt:

    Lieber Ernst Wolff,

    paar Fragen hab ich da noch. Ein gewisser Karl Marx beschrieb 1858 in einem wenig bekannten Statement (Maschinenfragment), dass wenn die Weltarbeiterklasse zu blöd, zu bestochen oder zu feige sei, mittels proletarischen Weltumsturzes den Sozialsmus/Kommunismus herbeizurevoluzzen, genau dieser Kapitalismus jene unscheinbare hässliche Larve sei, den Schmetterlingsschönling Sozialismus selbst hervorzubringen (maschinenfragment.pdf – Wildcat). Auf die gleiche Lösung kam EWK im Dezember 2019 (https://egon-w-kreutzer.de/was-bitte-ist-eigentlich-digitalisierung-ein-blick-in-den-abgrund). Was haben Vermögensverwaltungen im Sozialismus für Funktion? Zweite Frage: Die Chinesen wollen sogar schon bis 2049 den Sozialismus haben, wo bringen die MBLACKROCK innert ihrer neuen geldlosen Gesellschaft unter, im Museum?

    • Querdenker sagt:

      "Chinesen wollen sogar schon bis 2049 den Sozialismus haben, wo bringen die MBLACKROCK innert ihrer neuen geldlosen Gesellschaft unter, im Museum?"

      Sorry, aber was für ein Blödsinn! Seit wann hat der "Sozialismus" etwas mit geldloser Gesellschaft zu tun. Der Sozialismus ist eine Leistungsgesellschaft. Vielleicht lesen mal noch ein paar Werke des selbst zitierten Karl Marx nach …

    • wasserader sagt:

      Sozialismus in Form von Sicherheit und Gerechtigkeit ermöglicht dem Kapital die vollständige Kontrolle über die Menschen. Hatten ja auch die Nationalsozialisten einen ähnlichen Ansatz .

  7. Irwish sagt:

    VIELLEICHT KOMMT ES JA AUCH GANZ ANDERS?

    Gerade eben habe ich bei RT-deutsch eine bemerkenswerte Analyse gelesen. (1) Es geht darum, daß Rußland den Gaspreis und absehbar auch den Ölpreis an den russischen Rubel koppelt und zudem bestrebt ist, dem Rubel eine zuverlässige Golddeckung zu verpassen. Der Analyst, der bei RT zu Wort kommt, sagt: »Durch das Angebot, Gold von russischen Banken zu einem Festpreis von 5.000 Rubel pro Gramm zu kaufen, hat die Bank von Russland sowohl den Rubel an Gold gekoppelt als auch, da Gold in US-Dollar gehandelt wird, einen Mindestpreis für den Rubel in Bezug auf den US-Dollar festgelegt. … Darüber hinaus wird sich die neue Kopplung von Gold und Rubel, wenn der Rubel weiter an Wert gewinnt (z.B. aufgrund der Nachfrage, die durch die obligatorischen Zahlungen für Energie in Rubel entsteht), auch in einem höheren Goldpreis niederschlagen.«

    So sucht Rußland also, nachdem seine Auslandsdevisen eingefroren – sprich: gestohlen – wurden, an Gold zu kommen. Wenn Öl- und Gasimporteure von nun an in Rubel oder Gold bezahlen können, wird die Nachfrage nach Rubel und Gold unaufhaltsam steigen. Der bereits erwähnte Analyst: »Durch die Bindung des Rubels an den Goldpreis über den Festpreis der russischen Zentralbank wurde der Rubel/US-Dollar-Kurs auf ein Minimum reduziert und der Rubel dadurch stabilisiert und gestärkt. Die Forderung, dass Erdgasexporte in Rubel bezahlt werden (und möglicherweise später auch Erdöl und andere Rohstoffe), wird ebenfalls zur Stabilisierung und Stützung beitragen. Wenn ein Großteil des internationalen Handelssystems beginnt, diese Rubel für die Bezahlung von Waren zu akzeptieren, könnte dies den russischen Rubel zu einer wichtigen Weltwährung machen. Gleichzeitig wird jeder Schritt Rußlands, direktes Gold für Ölzahlungen zu akzeptieren, dazu führen, dass mehr internationales Gold in die russischen Reserven fließt, was auch die Bilanz der russischen Zentralbank und damit den Rubel stärken würde.«

    Mit den massiven Sanktionen, die der Westen Rußland auferlegt hat, schießen sich die westlichen Länder bekanntlich ins eigene Knie. Wir hier in Europa stehen vor einer Energiekrise, hervorgebracht durch die EU-Forderung, in Zukunft von russischen Erdgas- und Erdöllieferungen abzusehen – »Frieren für den Frieden«. Und wir stehen ebenso vor weiteren Versorgungsengpässen, vor allem im Bereich der Lebensmittel, die bereits jetzt schon teurer geworden sind. Das wird früher oder später zu gewaltigen Unruhen, um nicht zu sagen Aufständen führen, wenn die EU-Marionetten dabei bleiben, sich total gegen Rußland abzuschotten.

    Wie wir bereits gesehen haben, beteiligt sich der Großteil der Nationalstaaten der Welt nicht an den Sanktionen gegen Rußland. Zahlreiche Länder wollen auch nicht weiterhin mit quasi wertlosem US-Papiergeld abgespeist werden, wenn es um die Bezahlung ihrer Exporte geht. Daran kann auch der digital-finanzielle Komplex nichts änderen, denn deren Macht baut einzig auf den US-Doller, und der ist praktisch schon Geschichte. Doch lest selbst:

    (1) https://rtde.site/international/135294-golddeckung-des-rubel-als-game-change/

    • helli-belli sagt:

      passt doch …

      das Ende des Petrodollars dürfte den USD insgesamt reichlich unter Druck bringen – und sofern die Agenda & das Timing stimmen, den USD dann in der Versenkung verschwinden lassen …
      … und mit ihm einen Großteil der Vermögen der Deutschen, die USD-Schrott über diverse Versicherungen usw angehäuft haben …

      … Schuld ist dann der pöse Russe…

      … und dann wird – irgendein fadenscheiniger Grund dürfte sich schon finden und von "Experten" promoten lassen (oder einfach "aus der Not heraus"…) – wird dann eine "digitale Lösung für den Einsatz zur Überbrückung der Notsituation" gefiunden werden …

      … evtl. lässt man noch einige Wochen Chaos, Schwarzhandel & Geldsubstitution laufen, damit einjeder sieht dass es nur ganz wenigen was bringt & die allermeisten ihre Habseliglkeiten gegen Essen oder Brennholz eintauschen müssen …

      … und kommt dann mit dem CBDC & einem Grundeinkommen.

      Nach einigen Wochen "ohne was" nimmt das jeder gerne an …

      PS: scheint mir vom Timing her aber noch zu früh zu sein.
      Das Corona-Sommerloch wird nun mit der gegebenen Wag-the-Dog-Aktion überbrückt – und im Herbst geht es weiter mit der Gentherapie…

      … und klar: wenn Wahlen & Entwicklung in Frankreich "Scheisse" laufen, dann kann man hier immernoch den Notschalter drücken …

  8. helli-belli sagt:

    Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird den einzelnen ~Regionen / Nationen "ihr" CBDC wegzunehmen und sogleich mit einem "globo-CBDC" zu starten …

    … diese absehbaren Widerstände kann man doch galant umgehen:
    man konsolidiert die Daten über die BIZ & dessen "meta-CBDC" und hat dadurch die Daten über "den Status der Status" / den Gesamtstatus aller über das CBDC verbundene Ressourcen eben ein paar Millisekunden später…

    … im Zuge der Transparenz welche das CBDC mit sich bringt werden die Wettgeschäfte der Banken sowieso obsolet: wenn eh alles klar ist bzw KI-gesteuert optimiert wird, dann macht es keinen Sinn hier auf irgendetwas zu wetten …

    … und da die Kapitalerträge der einen stets die Kapitalkosten der anderen sind, werden sich (auch unabhänging vom CBDC – alleine durch die Globalisierung der Wissensarbeit) nun ganz andere Disruptionen auftun…

    zu empfehlen: Michael E. Porter's "Competitive Advantage of Nations" (2do: die Clustertheorie mal mit virtuellen, globalen / standortverteilten Wissens-Clustern über KI-gestützte Big-Grid-Kollaborationssysteme denken…)
    Ja: die "Standortfrage" verlagerte sich gerade vom regionalen Standort der Fertigungs- & F&E-Stätte hin zum "per capita thing" …

    … und damit wird die "Standortfrage" eben eine, welche für die Allermeisten dann bei den Lebenshaltungskosten enden wird…

    … hier wird wohl jede menge Druck auf den Kessel kommen …
    … vielleicht soll die "Gentherapie" ja hier für eine Entlastung sorgen?
    schaun' mer mal …

  9. Andreas I. sagt:

    Geld und Daten sind Illusionen, Öl und Weizen sind real.

    Wenn eine mögliche zukünftige Digitalwährung nicht die Währung eines Staates ist, dann ist das Konstrukt ja so gesehen schon multipolar.

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