Die Wurzel des Faschismus | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Dass wir uns seit Beginn des Jahres 2020 in einer neuen Art des totalitären Faschismus befinden, ist bereits mehrfach erklärt worden und bestätigt sich immer wieder (1). Die Frage, die sich nun stellt ist, wie es wieder einmal zu diesen Zuständen kommen konnte, vor allem im ach so aufgeklärten Deutschland, in dem stets davon ausgegangen worden ist, dass es seine Vergangenheit aufgearbeitet hatte. Denn wie wir derzeit sehen können, scheint diese Aufarbeitung keine bleibenden Ergebnisse gezeitigt zu haben. Nach der Faschisierung der Gesellschaft, der Ausgrenzung, Diskriminierung und Diffamierung eines Teils der Bevölkerung, der Gleichschaltung von Politik und Medien, der Verfolgung von Opposition, der Indoktrination und Propaganda, der Gleichrichtung der gesamten Gesellschaft, in der die einzelnen Bürger sich zum Vollstrecker staatlicher Macht und Willkür machten, zieht der totalitäre Faschismus schließlich auch in den Krieg gegen Russland, eine weitere Komponente, die aus der Geschichte hinlänglich bekannt ist. Doch wie hatte es dazu kommen können?

Vielfach wird darauf verwiesen, dass der Faschismus nur die Endstufe des Kapitalismus ist. Immer, wenn der Kapitalismus in eine Endphase eintritt, wenn weiteres Wachstum nicht mehr unter den herrschenden Umständen möglich ist, wenn die Profite sinken und das Kapital händeringend nach Anlagemöglichkeiten sucht, wechselt das System in eine Phase des Faschismus. Es setzt dann auf einen gewaltsamen Abriss der herrschenden Gesellschaft und ersetzt sie durch eine gleichgerichtete, militante Herrschaftsform, die auf Gewalt und Zwang setzt, und durch die blinde Zerstörungswut und den Krieg neue Absatzmärkte schafft. Denn Krieg ist vor Allem ein Geschäft, in dem Werte in Milliardenhöhe vernichtet, und damit auch neu geschaffen werden müssen.

Das betrifft nicht nur die produzierten und abgeworfenen Bomben, abgeschossenen Patronen, die Panzer, Schiffe, Flugzeuge und anderes Gerät, die in einem Krieg zwangsweise zerstört werden und dann neu produziert werden müssen. Es betrifft auch die vom Krieg betroffenen Länder, die, nachdem der Nebel des Krieges sich verzogen hat, wieder aufgebaut werden müssen. Dieser Wiederaufbau ist ein gigantisches Geschäft, in dem Milliarden an Dollar umgesetzt werden können, und an dem sich natürlich dieselben Kräfte beteiligen, die den Krieg überhaupt erst vom Zaun gebrochen haben. Der Wiederaufbau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg wurde hauptsächlich ermöglicht durch den US-amerikanischen Marshall-Plan, der gerade zum Ziel hatte, Deutschland zum Absatzmarkt für US-amerikanische Güter zu machen, und dem US-amerikanischen Kapital die Möglichkeit zu geben, am Wiederaufbau zu partizipieren und Milliarden an Doller umzuverteilen.

Auch der derzeit in der Ukraine tobende Krieg kennt einige Profiteure. Schon liefert Deutschland Panzer der Marke Leopard in die Ukraine, nachdem diese Anfang des Jahres zugesagt worden waren. Schon zuvor hatte Deutschland Gepard-Panzer und anderes Kriegsgerät in die Ukraine geschickt. Dieses Gerät wird von der deutschen Rüstungsindustrie bereitgestellt, unter Anderem von der Firma Rheinmetall. Einer der größten Aktionäre dieser Firma ist der US-amerikanische Finanzverwalter Blackrock (2). Blackrock profitiert also von der Zerstörung der Ukraine und der Vernichtung der Rüstungsgüter, die mit einem Krieg zwangsweise einhergeht. Gleichzeitig ist Blackrock aber auch jener Konzern, der den Wiederaufbau der Ukraine übernehmen soll (3). So profitiert Blackrock gleich doppelt, einmal durch die Zerstörung, und einmal durch den Wiederaufbau des Landes. Ein Mordsgeschäft.

Doch hat der totalitäre Faschismus nicht mit dem Ukrainekrieg angefangen, sondern geht auf den Anfang des Jahres 2020 zurück. Kurz zuvor, im Herbst des Jahrs 2019 ist das Finanzsystem faktisch zusammengebrochen (4). Nur durch einen massiven Eingriff der Zentralbanken konnte das System noch einmal gestützt werden. In der kurzen Zeit von 2020 bis 2022 wurde so viel Geld gedruckt, wie noch nie zuvor in der modernen Finanzgeschichte. Da dies jedoch die Krise nicht wirklich abwenden konnte, da die massiven Geldschwemme schnell zu einer Inflation führten, musste das Wirtschaftsleben lahmgelegt werden und so wurden Lockdowns, Geschäftsschließungen und all die anderen Maßnahmen verhängt. Nun gab es die Möglichkeit für das internationale Kapital, das gegenwärtige System abzureißen. Vorübergehende Betriebsschließungen sind im Mittelstand keine Option. Jeder Tag bringt horrende Verluste, die letztlich viele Betriebe in die Knie gezwungen haben. Profitiert haben davon die großen Konzerne, welche nun die Möglichkeit hatten, ihre Monopolstellungen auszubauen.

Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Der andere ist, dass mit allen Mitteln des Zwangs neue Absatzmärkte in Form von Masken, den sogenannten Coronatests und schließlich den Impfungen geschaffen wurden. Per staatlicher Verordnung wurde der Kauf und Verbrauch all dieser Dinge zur Pflicht, der Absatzmarkt für all diese Dinge also mit staatlicher Gewalt erzwungen. Maskenzwang, Testzwang, und schließlich der Impfzwang haben eine gewaltige Umverteilungsmaschinerie in Gang gesetzt, die dazu führte, dass Milliarden an Steuergeldern und privaten Geldern in die Rachen der produzierenden Konzerne geworfen wurden. Am Eindrücklichsten ist das am Beispiel der Covid-Giftspritzen zu erkennen. Hier wurde die Forschung und Entwicklung von Staaten mit Steuergeldern finanziert, die den Konzernen zur Verfügung gestellt wurden. Anschließend musste das Produkt jedoch mit weiteren Milliarden an Steuergeldern den Konzernen abgekauft werden. Die Konzerne wurden also zweifach mit Steuergeldern beglückt.  Das bescherte den Konzernen allein im Jahr 2022 einen Umsatz von 100 Milliarden Dollar (5). So wurde eine riesige Umverteilungsorgie in Gang gesetzt, die Geld von unten nach oben pumpte.

Dass diese Umverteilung aufrechterhalten wurde, dafür sorgten die staatlichen Zwangsmaßnahmen. Die Maske wurde den Menschen aufgezwungen, das Teststäbchen ebenso, und sogar die Spritze, die sich mittlerweile als genozidale Biowaffe erwiesen hat, mit allen verfügbaren Mitteln der Propaganda, Indoktrination und des Zwangs in die Menschen hineingezwungen. Es handelt sich um ein Terrorregime, das selbst die folgsamen Unterstützer der Giftspritze und dem Maskenzwang auslieferte. Nun, nachdem die Pharmaindustrie zu genüge profitiert hat, ist die Rüstungsindustrie an der Reihe, die auch ihren Teil vom Kuchen haben möchte. Wieder werden Steuergelder in Milliardenhöhe in diesen Industriezweig gepumpt, wird ein 100 Milliarden Euro Sondervermögen aufgelegt, angeblich, um die Bundeswehr einsatzbereit zu schustern, wobei es eigentlich darum geht, die Umverteilung in die Taschen der Rüstungsindustrie zu ermöglichen. Dafür müssen zunächst die bestehenden Bestände an Waffen und Munition in der Ukraine dezimiert werden, um sie dann mit neuen Waren aufzufüllen. Daher erschallt jetzt auch überall die Warnung, dass die Bundeswehr angeblich nicht einsatzbereit sei, dass der britischen oder der US-amerikanischen Armee die Munition ausginge. Wahrscheinlich entspricht nichts davon der Wahrheit, doch es wird der propagandistische Boden bereitet für den Großeinkauf bei der Rüstungsindustrie.

Von all dem profitieren Konzerne wie Blackrock, die ihre Finger so ziemlich überall mit im Spiel haben, aber es profitieren auch Oligarchen wie Bill Gates, die nicht nur die WHO zu einem großen Teil finanzieren, sodass sie über diese eine Pandemie ausrufen lassen können, sondern auch die Genspritzenhersteller, die dann die angebliche Antwort auf die Pseuodopandemie bereitstellen, die dann Milliardenfach in den Menschen endgelagert werden soll. Das transnationale Kapital schafft sich gewaltsam seine Märkte, um weiteren Profit zu ermöglichen und reißt das System vollkommen ein, um ein neues zu erschaffen, das nun, nach dem Wunsch der Oligarchenversammlung beim WEF und in den diversen Regierungen vollkommen digital sein soll. Digitale Zentralbankenwährungen, digitale Identität, digitale Impfausweise, digitales Sozialkreditsystem, hier besteht nicht nur ein unvorstellbares Potenzial für Absatzmärkte, sondern auch die lückenlose Überwachung der Menschen, und damit die Endstufe eines totalitären Faschismus.

All dies ist richtig, doch all dies ist für den Faschismus noch nicht hinreichend. Natürlich, wenn man den Faschismus mit Benito Mussolini als Korporatismus versteht, in dem die Konzernmacht mit der Regierungsmacht zusammengeht, dann wäre damit alles geklärt. Die Regierungsmacht vereint sich mit der Konzernmacht, um irgendwelche Interessen durchzusetzen. Mussolini zielte damit allerdings darauf ab, dass sich die Regierung die Konzerne zunutze macht, um ihre Interessen durchzusetzen. Im heutigen Korporatismus ist es aber genau umgekehrt. Längst sind die Regierungen vieler Länder durchsetzt mit Konzernmitarbeitern, und auch Klaus Schwab, Gründer des WEF brüstet sich damit, dass seine Organisation die Kabinette der Welt “penetriert“ habe. Beispiele dafür finden sich in Kanada, wo Justin Trudeau dem WEF nahesteht, aber auch in den Niederlanden, wo Mark Rutte die Regierung führt, der ebenfalls ein Absolvent des WEF-Programmes Young Global Leader ist. Hierzulande findet sich diese Penetration in Gestalt von beispielsweise Annalena Baerbock, die das Programm ebenso hinter sich gebracht hat, und deren Besetzung als Außenministerin anders auch überhaupt nicht zu erklären ist.

Auch Blackrock ist längst in der deutschen Politik vertreten. Nicht allein durch Friedrich Merz, der als nächster Kanzlerkandidat der CDU aufgebaut wird, sondern auch in Gestalt von Elga Bartsch, die seit Herbst letzten Jahres im Wirtschaftsministerium als Chefökonomin tätig ist (6). Auch die ganz normalen Bundestagsabgeordneten lassen sich immer wieder von Konzernen bezahlen, wechseln nach ihren Amtszeiten in Aufsichtsratsposten, was als Belohnung für geleistete Arbeit zu verstehen ist. Umgekehrt wechseln immer wieder Vertreter der Industrie in die Ministerien, sei es die Pharmaindustrie, die sich in den entsprechenden Behörden einnistet, seien es Vertreter der Mobilfunklobby, die im Bundesministerium für Strahlenschutz tätig sind und dort erklären, Mobilfunkstrahlung sei überhaupt nicht schädlich. Dieser Drehtüreffekt ist nicht nur in den USA bekannt, wo man als Präsidentschaftskandidat ohnehin Milliarden an Dollar benötigt, welche die Spender aus der Wirtschaft natürlich nie ohne Hintergedanken locker machen, sondern es gibt ihn überall, wo es Regierungen gibt. Korruption ist der politische Alltag.

Nichtsdestotrotz hat die Dimension in den vergangenen Jahren extrem zugenommen. Immer mehr wird die nationale Politik bestimmt von internationalen Organisationen wie der WHO, die derzeit an einem neuen Pandemievertrag und der Reform der internationalen Gesundheitsvorschriften bastelt, welche gemeinsam dieser Organisation quasi diktatorische Befugnisse verleihen würde. Auch das Treiben des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank ist seit Jahren darauf ausgelegt, Länder zu zerstören um den internationalen Neoliberalismus global zu etablieren und eine Zwangsglobalisierung durchzusetzen. Stiftungen wie die Rockefeller Stiftung, die Open Society Foundation, der Wellcome Trust oder die Bill and Melinda Gates Foundation, die von international agierenden Oligarchen gegründet wurden, kaufen sich mehr und mehr in die Politik ein, üben ihren Einfluss allein durch die immensen Summen aus, die sie zur Verfügung haben, und finanzieren damit internationale Organisationen um dadurch wiederum ihre Interessen international durchsetzen zu können (7).

Auch personelle Überschneidungen zwischen internationalen Organisationen und den Stiftungen oder Konzernen sind haufenweise vorzufinden. So gibt es Personal bei der Bill and Melinda Gates Foundation, das auch bei der UN gearbeitet hat (8). Mit Emer Cooke ist zudem zu Beginn der Genspritzenkampagne eine ehemalige Pharmalobbyistin an die Spitze der EMA befördert worden. Dasselbe hat in den USA stattgefunden. Ein Zusammengehen der Konzernmacht mit der Staatsmacht, auch transnational, ist also durchaus zu beobachten. Dieser Prozess ging jedoch schleichend vonstatten. Durch die zunehmende Privatisierung seit den 80er Jahren, die Verlagerung von Verantwortung in die Hände privater Milliardäre und ihrer Stiftungen, den Drehtüreffekt sind Regierungen und transnationale Organisationen zu Sachwaltern des globalistischen Kapitals geworden. Staaten sind den Oligarchen und Finanzverwaltern höchstens noch Filialen, über die sie Profite einstreichen können, und deren Staatsmacht sie sich bedienen, um Märkte mit Gewalt zu erschließen.

Gesellschaft im Gleichschritt

Doch all das erklärt noch nicht, wie mit 2020 ein so plötzlicher Gleichschritt der Gesellschaft erfolgen konnte. Denn hier handelte es sich lediglich um Gewalt, die von oben ausging, von Staaten und internationalen Organisationen, und letztlich von den Oligarchen. Dies aber ist nicht notwendigerweise ein Bestandteil des Faschismus. Tatsächlich handelt es sich dabei eher um eine Komponente des Totalitarismus, wie Hannah Arendt ihn beschrieb. Obwohl beide auch Gemeinsamkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich doch in so mancherlei Hinsicht. So schreibt Hannah Arendt in ihrem Werk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“, dass totalitäre Systeme den Faschismus verachten, weil dieser nur darauf abzielt, die Machtmittel in die Hand zu nehmen und die Menschen von außen zu beherrschen, und sich damit begnügt, die Freiheit einzuschränken. Totalitäre Systeme hingegen zielen darauf ab, die Menschen von innen heraus zu beherrschen und schaffen die Freiheit vollständig ab.

An dem Coronaregime wird deutlich, dass es tatsächlich nicht um die Beherrschung von außen geht, dass es nicht darum geht, politische Positionen zu erlangen. Denn das Personal, das die Coronaerzählung mit all seinen Konsequenzen durchprügelte, war ja bereits vor 2020 an den Schalthebeln der Macht. Angela Merkel war schon seit eineinhalb Dekaden Bundeskanzlerin, und auch Jens Spahn nicht gerade neu auf dem Posten des Gesundheitsministers, als die Pseudopandemie losbrach und das System in den Zustand der Destruktivität verfiel. Es ging vielmehr darum, die totalitäre Erzählung, die Propaganda zu installieren, um die Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Diese Beherrschung von innen heraus lässt sich seit 2020 sehr gut beobachten. Die Menschen mussten nicht gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, die Maske zu tragen, sich testen und gentherapieren zu lassen Sie taten es aus einer eigenen, inneren Überzeugung heraus. Sie  wurden getrieben von der Angst vor einem bösen Virus, das das Potenzial hat, die ganze Weltbevölkerung auszulöschen, was ja von Anfang an eine absurde Erzählung war. Das totalitäre System appellierte an ihre Solidarität, daran, dass die Menschen das Richtige, das Gute tun, und alle Empfehlungen und Anweisungen befolgen sollten. Die überwiegende Mehrheit hat sich die staatliche Propaganda zueigen gemacht und das eigene Weltbild um diese herum errichtet. Sie trat voller Überzeugung für dieses staatliche Narrativ ein und attackierte jene, die sich dem widersetzten, hetzte gegen diejenigen, die sich nicht die Genspritze geben lassen, sich nicht die Maske aufsetzen wollten, und schloss sie aus der Gesellschaft, aus ihren Freundes- und Familienkreisen aus, isolierte sie von der als gut und richtig empfundenen Gesellschaft derjenigen, die mitmachten.

Die totalitären Ambitionen des Systems müssen also einen gewissen fruchtbaren Boden vorgefunden haben, denn mit schlichter Gewalt von oben wäre eine Gleichschaltung der Gesellschaft in diesem Ausmaß überhaupt nicht möglich gewesen. Und dieser fruchtbare Boden war vorhanden. Er entstand durch die letzte Phase des Kapitalismus vor dem Beginn des Totalitarismus, die eine massive Umverteilung von unten nach oben bewirkt, die früher einmal gegebene ökonomische Sicherheit zerstört, und Menschen in die Armut getrieben hat. Die Reallöhne sind immer weiter gesunken, während die Preise gestiegen sind. War es früher einmal möglich, mit einem Einkommen eine Familie zu ernähren und auch einigermaßen erträgliche Lebensbedingungen zu schaffen, zu denen auch regelmäßiger Urlaub und ein Hauch von Luxus gehörten, so hat sich das in den vergangenen Jahrzehnten schrittweise geändert. Immer mehr Menschen müssen um ihre Existenz bangen, schwimmen in ständiger Unsicherheit durch ihr Leben.

Repräsentanz finden sie in keiner Partei mehr, da alle Parteien ökonomisch dasselbe vertreten, und maximal in Fragen der Identitätspolitik oder des Nationalismus bestehende Unsicherheiten auf Themen wie Zuwanderung oder Genderideologien lenkten, oder durch beständige Empörung eine Ventilfunktion offenbarten. Auch ein Verlust von Sinn im Leben, von echten Verbindungen zu anderen Menschen bereitet der Akzeptanz des Totalitarismus den Boden. Wie Mattias Desmet, Psychologe an der Universität Gent in Belgien erklärt, erlebte in den Jahren vor 2020 ein großer Teil der Menschen sein Leben und vor Allem seine Arbeit als vollkommen sinnlos. Ein großer Teil gab zudem an, dass er über keine echten Kontakte verfügte, keine guten Freunde habe, mit denen ein Gefühl der Verbindung möglich sei. Die Menschen fühlten sich sozial isoliert. All das führte zu einer frei schwebenden Angst, die kein Bezugsobjekt mehr hatte, wie auch zu einer freischwebenden Aggression, die ebenfalls kein Ziel hatte.

Hannah Arendt beschreibt ähnliche Erscheinungen als eine „Vermassung“ der Gesellschaft. Sie beobachtete, dass nach dem Zusammenbruch der Klassengesellschaft nach dem ersten Weltkrieg die Menschen über keinerlei Organisation mehr verfügten. Die Parteien, die früher beispielsweise die Arbeiter repräsentierten, verfügten über keine echte Arbeiterklasse mehr, die sie repräsentieren konnten. Dasselbe galt für die christlichen Parteien und auch Kirchen. Die Gesellschaft verfiel in die Organisationslosigkeit, und wurde damit zur Masse. Diese Masse hegt eine unbändige Verachtung gegenüber den Zuständen, in denen sie lebt, und strebt danach, sie zu zerstören.

Hier setzt die totalitäre Bewegung an, die nicht einfach nur verspricht, die gegenwärtigen Verhältnisse zu reformieren. Stattdessen schafft sie diese vollkommen ab, und etabliert eine Herrschaft eines vollkommen neuen Typs. Dafür etabliert sie ein Propagandanarrativ, das der freischwebenden Angst und der freischwebenden Aggression ein Ziel bietet. Dieses Narrativ war das Virus. Plötzlich konnte die ganze Angst auf die vermeintliche Gefahr durch ein Virus projiziert werden. Alle hatten Angst vor einer Erkrankung und flüchteten sich in den Schutz der totalitären Bewegung, die diesmal von der Regierung selbst ausging. Da ein Virus jedoch kein gutes Ziel für die Aggression ist, wurde diese auf Menschen projiziert. Plötzlich war der Skitourist, die Partyszene, der Maßnahmenverweigerer, der Impfgegner, der Verschwörungstheoretiker legitimes Ziel für Hass und Hetze und auch körperliche Gewalt. Denn hier konnte die vorher freischwebende Angst endlich ein Ziel finden, noch dazu eines, das von den Führern der totalitären Bewegung als legitim benannt wurde.

Dass dies nicht verordnet wurde erkennt man daran, dass die Massen in ihrer Behandlung der vorgeblichen Feinde und in ihren Forderungen in ihrer Radikalität weit über die Führer der Bewegung hinaus gingen, ein Phänomen, das auch aus dem dritten Reich bekannt ist. Sie verlangten die Aussonderung, sie verlangten Arbeitsverbot, sie verlangten, dass die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen möge, und sie verglichen sie mit einem Blinddarm, der vom Volkskörper abgetrennt werden müsse. Diese Beherrschung von innen heraus ist eines der Wesensmerkmale des Totalitarismus. Zugleich bot die Erfahrung, sich einer fremden Gefahr von außen ausgesetzt zu sehen, ein historisches Erlebnis der nationalen, ja internationalen Einheit. Plötzlich erlebten die Menschen sich wieder als miteinander verbunden, in einem gemeinsamen Kampf gegen eine Pandemie oder gegen die aussätzigen Kritiker. Es war keine große Kommunikation für ein gemeinsames Verständnis mehr vonnöten. Plötzlich wussten alle, worum es gerade ging, was wichtig und notwendig, und was eben verboten war. Dieses Gemeinschaftserlebnis hob die Menschen aus ihrer Vereinzelung heraus und schweißte sie zu einem Einheitskörper zusammen.

Auf diese Weise fand die Masse wieder in eine Organisation, eine totalitäre Organisation, und erfuhr wieder ein Stück weit Struktur. Exponent dieser totalitären Struktur ist der Führer der totalitären Bewegung. Doch im Coronatotalitarismus gab es nicht den einen Führer. Stattdessen wurden eine Reihe von Führungsfiguren etabliert, deren Verkündungen zum Inbegriff der Wahrheit verklärt wurden, auch, wenn sie sich beständig widersprachen. Auch Institutionen wie dem Robert Koch Institut wurde eine Autorität zuerkannt, die über dem Gesetz zu stehen schien. An ihrer aller Lippen hingen die Menschen der Masse, und fürchteten jedes Wort, und sogen es doch zugleich auf. Es war ein Gefühl der Einigkeit in der gemeinsamen Angst vor dem Virus. Auch die Umsetzung der Maßnahmen begründete ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl, dazuzugehören zu einer Sache, die sich etwas Größerem verschrieben hat. Wie die Erbringung des Nachweises arischer Abstammung im Dritten Reich hat der beständige Testwahn nicht nur ein Gefühl der Zugehörigkeit etabliert, sondern auch stets von dem Verdacht reingewaschen, zu den Opfern, den Schädlingen zu gehören, die potenziell die Volksgemeinschaft gefährdeten. Der Gipfel der Zugehörigkeit bildete die sogenannte Impfung, mit der die Masse sich Absolution abholen konnte, und gleichzeitig die Aussicht auf finale Zugehörigkeit zur Gesellschaft der absolut Guten. Dass diese Aussicht getrübt wurde durch die zeitige Verordnung weiterer Spritzen, tat dem keinen Abbruch. Denn allein die Zelebrierung der Impfung an sich, ebenso, wie die Erbringung des beständigen Nachweises einer solchen oder zumindest eines negativen Tests hat das Gefühl der Zugehörigkeit und der Einheit begründet, und für dieses ist die Masse bereit, jede Logik, jede Kritik vollkommen zu ignorieren. Es ist eine Einigkeit, die sonst nur in religiösen Kontexten erfahrbar ist, und so ist es auch wenig überraschend, dass die ganze Atmosphäre bis hinein in die Sprache religiös aufgeladen war.

Aus dieser Religiosität der Propaganda und des Narrativs spricht die von Umberto Eco festgestellte Ablehnung der Moderne mit ihrer Rationalität, ihrem kritischen, freien Denken. Dieses hat ja die Zustände der Vermassung, der Isolierung und der Angst erst herbeigeführt. Durch ihren technischen Fortschritt, ihre Veränderungen in der Gesellschaft, die Auflösung traditioneller Strukturen, der Ablösung des Glaubens und der Werte durch die reine Reduktion auf die Wirtschaft und das Geld, hat die Moderne die Grundlage gelegt für alles, was die Masse zutiefst verachtet. Dies in einem Rundumschlag zu zerstören tritt die totalitäre Bewegung an, und wird dabei von der Masse unterstützt. Geschäftsschließungen bis hin zu massenhafter Insolvenz, schwere, gesundheitliche Eingriffe durch Masken, Tests und die Giftspritzen, die Millionen von Menschen getötet und schwer geschädigt haben, und vor allem die Ablehnung des kritischen, eigenständigen Denkens, die Ablehnung jeder Form der Wissenschaft, paradoxerweise durch die beständige Fixierung auf angebliche Wissenschaft, die jedoch nichts weiter war als eine begrenzte Auswahl von Dogmen, die nie hinterfragt wurden und die nicht einmal Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung waren. Im Gegenteil, wurden alle Erkenntnisse der Virologie und Epidemiologie mit dem Beginn der Massenhysterie mit einem Mal über den Haufen geworfen und durch ein festes Set an Dogmen ersetzt, die den vorherigen Erkenntnissen vollkommen widersprachen.

Es stellt sich die Frage, wie eine Gesellschaft wie die Deutsche, die mit dem Faschismus und dem Totalitarismus bereits Erfahrungen gemacht und immer wieder von sich behauptet hat, daraus gelernt zu haben, erneut in eine solche Falle tappen konnte. Wie konnten vor Allem jene, die sich selbst als Antifaschisten bezeichnen, so schnell in den Gleichschritt des Faschismus verfallen, und sich zu Sturmtruppen von Staat und Kapital, die gemeinschaftlich die totalitäre Bewegung anführten, gegen jede Kritik und Opposition aufschwingen?

Zunächst aus demselben Grund, aus dem die Masse in den Faschismus verfallen ist. Auch die deutsche Gesellschaft war vollkommen orientierungslos, isoliert und entbehrte jedweder Repräsentanz. Unsicherheit, fehlende Planbarkeit des eigenen Lebens, beständige Angst um die Existenz waren und sind auch hier vorherrschend. Doch hinzu kommt, dass Deutschland nicht trotz der intensiven Aufarbeitung des Nationalsozialismus wieder in die Falle des totalitären Faschismus getappt ist, sondern möglicherweise gerade wegen ihr. Denn was durch diese Aufarbeitung gelehrt wurde ist, dass Faschismus lediglich unter dem Hakenkreuzbanner Einzug in die Gesellschaft halten könne. Faschismus wurde stets mit Nationalsozialismus gleichgesetzt, und so konnte die Gefahr des Faschismus nur von Nazis kommen. Dadurch wurde es den meisten Menschen unmöglich den totalitären Faschismus zu erkennen, sobald er unter einem anderen Vorwand, aus einer anderen Richtung kam.

Zugleich fand in den letzten Jahrzehnten ein intellektueller Verfall, gerade innerhalb der sogenannten Linken statt. Faktisch wissen auch die Antifaschisten überhaupt nicht mehr, was Faschismus eigentlich ist, und damit nicht, wogegen sie sich eigentlich positionieren. Faschismus war dann nur noch alles, was irgendwie als rechts gewertet wurde, und rechts war irgendwie alles, was nicht mit den eigenen Positionen übereinstimmte. So konnte es auch kommen, dass vorgebliche Antifaschisten die Kritiker an dem Coronafaschismus als Faschisten bezeichnen konnte. Die Begriffe Faschismus und Nazi wurden in den vergangenen Jahrzehnten zu reinen Worthülsen entleert, mit denen jeder politische Gegner überzogen und mundtot gemacht werden sollte, bildete aber zugleich das machtvollste Totaschlagargument, um jede Diskussion und Debatte zu beenden. Diese Tendenz wurde unter den Vorzeichen des Coronafaschismus ins Extreme übersteigert, sodass die angeblichen Antifaschisten in faschistischer Weise auftraten, und totalitär versuchten, das Regierungsnarrativ nicht nur zu verteidigen, sondern es allen anderen einzuprügeln. Ausdruck dessen war der auf Demonstrationen gern genutzt Slogan „Wir impfen euch alle!“ Die heutige Linke ist schlichtweg zu dumm, um zu verstehen, was Faschismus ist, und, dass sie selbst sich faschistisch verhält. Sie ist zum Spiegelbild dessen geworden, was zu bekämpfen sie vorgibt. Damit hat sie sich auch schützend vor Staat und Kapital gestellt, die sie gleichzeitig zu bekämpfen vorgibt.

Die unter Corona begründeten, totalitären und faschistischen Tendenzen sind jedoch mit dem Ende der angeblichen Pandemie nicht vorüber. Die geschaffene Organisation der Masse, die Zensur der Medien, die Verfolgung der Opposition wird unter einem neuen Deckmantel weiter vorangetrieben. Die Ideologie des Totalitarismus wird ausgewechselt und durch einen Hass auf Russland und Kriegstreiberei ersetzt. Das erkennt man daran, dass die Feindgruppe der Coronaleugner nahtlos in jene der Lumpenpazifisten oder Putinfreunde überführt wird. Weiterhin gibt es einen zu bekämpfenden Feind, zusätzlich zu dem Inneren, nämlich die aussätzige Opposition, nun auch noch einen äußeren, nämlich den bösen Russen. Dies ist eine Entwicklung, die aus dem Dritten Reich hinlänglich bekannt ist. Sogar der äußere Feind ist mehr oder weniger derselbe. Nun will die Rüstungsindustrie ihren Teil vom Kuchen haben, und bekommt diesen auch. Gleichzeitig wird die digitale Herrschaft vorbereitet, die weitere Profitmöglichkeiten für die Digitalindustrie ermöglicht. Auch die Ideologie vom Klimawandel wird schon eingesetzt, um die weitere, totalitäre Herrschaft zu ermöglichen und digital zu vervollkommnen.

Totalitarismus und Faschismus sind also Ausdruck eines aus dem Ruder gelaufenen Kapitalismus. Dieser schafft durch sein regelmäßiges Scheitern die Notwendigkeit, mit Gewalt neue Märkte zu schaffen und jede Gegenwehr zum Schweigen zu bringen, und bildet auch den Nährboden für den Faschismus der Gesellschaft, die sich unterhakt und im Gleichschritt in die gewünschte Richtung marschiert. Ziel eines Antifaschismus muss daher der Kapitalismus sein. Dieser muss unter allen Umständen überwunden werden, wollen wir den Totalitarismus überwinden und den Faschismus in Zukunft verhindern. Er ist zudem der Grund für Krieg, Armut und die Zerstörung der Umwelt. Er verschafft wenigen Menschen so viel Geld, dass sie internationale und nationale Institutionen beherrschen und für ihre Zwecke einsetzen können.

Überwinden wir den Kapitalismus nicht, werden der Totalitarismus und der Faschismus kein Ende nehmen. Denn diesmal wird kein Retter von Außen kommen, wie beim letzten Mal. Dieses Außen gibt es schlicht nicht mehr, da der Totalitarismus global agiert. Wir können ihn also nur von innen heraus zerstören. Dazu muss die totalitäre Bewegung gebremst werden. Denn sie bedarf beständiger Bewegung, um machtvoll zu bleiben. Das bedeutet, dass ständig im Außen etwas geschehen muss, Maßnahmen umgesetzt werden, Kriege geführt werden müssen. Gerät die Bewegung ins Stocken, bricht sie in sich zusammen. Bringen wir sie also ins Stolpern.

 

Quellen und Anmerkungen

(1) https://staging.apolut.net/es-ist-faschismus-beginn-einer-aufarbeitung-von-felix-feistel/

(2) https://www.nachdenkseiten.de/?p=81874#more-81874

(3) https://www.nachdenkseiten.de/?p=92625

(4) https://finanzmarktwelt.de/crash-am-us-repo-markt-neue-rekordintervention-der-fed-144694/

(5) https://sciencefiles.org/2023/02/09/gewinn-mit-nebenwirkungen-mehr-als-100-milliarden-us-dollar-umsatz-mit-covid-19-impfstoffen-im-jahr-2022/

(6) https://www.spiegel.de/wirtschaft/elga-bartsch-ehemalige-blackrock-oekonomin-wechselt-ins-wirtschaftsministerium-a-8e0e5c8e-a291-4551-ab68-f0d17d36b907

(7) https://www.swr.de/swr2/wissen/who-am-bettelstab-was-gesund-ist-bestimmt-bill-gates-100.html

(8) https://www.gatesfoundation.org/about/leadership/mark-suzman

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Kommentare (42)

42 Kommentare zu: “Die Wurzel des Faschismus | Von Felix Feistel

  1. Quintessenz sagt:

    Der Artikel fasst vieles sehr gut und umfassend zusammen, was wir in den letzten 3 Jahren erleben mussten. Bei einigen Definitionen ist er detailliert, z.B. beim Faschismus, bei anderen eher schwammig: was meint der Autor konkret mit Kapitalismus? Welche genauen Aspekte des Kapitalismus werden als schädlich ausgemacht?

    Denn hier wird häufig durch die – vermutlich bewusst – schwammige Definition häufig das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Nichts auszusetzen haben sollte man eigentlich an:

    – dem Eigentum; es ist m.E.n. Bedingungen für einen wirklich freien Menschen. Dafür dass der Bürger überhaupt die Mittel hat, sich einem übergriffigen Staat zu widersetzen. Eine Gesellschaft, die keinen Mittelstand mehr hat, sondern nur noch mittellose Unterschicht und – mehr oder weniger heimlich – eine vermögende Elite fördert totalitäre Systeme.

    – der freien Marktwirtschaft; diese ist m.E.n. Bedingung für Leistungsanreize und ein Wirtschaften orientiert an der Realität.

    Worin besteht also das eigentlich Problem, wenn man vom „Kapitalismus“ redet? Ganz offensichtlich in dem Geldsystem. Dieses ist vielfach nicht mehr an reale Werte gebunden, seine Entstehung mit der fortwährenden Generierung von Schuld(en) verbunden, und das Zinseszins-System verschärft dieses Problem noch durch ein exponentielles, unnatürliches Wachstum. Quasi ein Pyramiden-System, das nicht aufgehen kann und immer wieder zu einem zyklischen Reset gezwungen ist. Hinzu kommt u.a. noch das fraktionale Bankensystem etc. Leider differenzieren die Anhänger des Sozialismus hier meist nur unzureichend.

    Was meint der Autor konkret mit der Formel „den Kapitalismus überwinden”? Es ist zu befürchten, dass hier als vermeintliche Lösung wieder der Sozialismus gemeint ist. Dieser stellt aber m.E.n. auch keine Lösung dar, sondern eine weitere Irreführung und Falle der Eliten.

    Die vom System vorgegebene Skala, die sich lediglich zwischen links und rechts auffächert, ist ohnehin bewusst betriebene Irreführung. Beide Pole können in ihren extremsten Ausprägungen zum Totalitarismus führen. Wie man im letzten Jahrhundert sehen konnte, überspitzt formuliert standen sich dann die beiden „Gegenpole” nationaler Sozialismus und internationaler Sozialismus (Kommunismus) gegenüber. Wie es Alice Weidel in ihrem sehr guten Artikel mit dem Titel „Demokratie verlangt Antitotalitarismus statt Antifaschismus” zum Ausdruck brachte:

    „Es war den sowjetischen International-Sozialisten schlicht unangenehm, daß sich ihre ideologischen Hauptfeinde nicht nur ebenfalls „Sozialisten“ nannten, sondern auch welche waren: Sie schöpften aus den gleichen trüben ideologischen Quellen des Kollektivismus, der Staatsvergottung, der Verachtung von Freiheit und Würde des Individuums.”

    Oder wie ich vor Kurzem in einer kleine Grafik perfekt auf den Punkt gebracht sah:

    „Der Liberalismus beinhaltet den Begriff Freiheit, jedoch nicht die Gleichheit der Menschen. Der Sozialismus hingegen definiert die Gleichheit der Menschen, nicht jedoch ihre Freiheit.”

    Die korrekte Frage sollte nicht lauten, ob wir lieber einen linken oder einen rechten Staat haben wollen. Sondern wie viel Staat wir tatsächlich brauchen. Weiter wie zentralistisch und global er sein und wie weit er trotzdem in unsere kleinsten Lebensbereiche hinein regieren darf. Eine akkurate Skala zur Beurteilung der gegenwärtigen politischen Lage würde sich gemäß Gary Allen tatsächlich zwischen Totalitarismus und Anarchie bewegen.

    Siehe ggf. etwas detaillierter ausgeführt im Kapitel „Sozialismus — Der sichere Weg zur Macht der Superreichen” im Buch „Die Insider” von Gary Allen.

    Hinzu kommt noch, dass wir mittlerweile auch gar kein rein kapitalistisches System mehr haben. Wir sehen zwar den immensen Einfluss von Großunternehmen auf Politik und Gesellschaft, das ist richtig. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch immer mehr sozialistische Auswüchse bzw. Gedankenspiele: planwirtschaftliche Klimazielvorgaben bis zum Jahre xxxx, immer mehr Preisbremsen, Rettungsaktionen und andere sozialistische Umverteilungsmechanismen, Bürgergeld und ggf. sogar ein Social-Credit-System wie in China. Mittlerweile drohen auch de-facto Enteignungen über Heizverordnung sowie ggf. Lastenausgleich für Impfgeschädigte. Diese Verschmelzung von These und Antithese zur gewünschten Synthese ist vermutlich von den Eliten immer so geplant gewesen. Es verbindet das „Beste” bzw. Schlechteste aus beiden Systemen, aber immer in Richtung Totalitarismus zu Ungunsten des einfachen Bürgers. Und das kann niemand wollen.

  2. Sehr geschätzter Felix Feistel,
    für mich eine, wenn nicht die beste Analyse von Faschismus, insbesondere der heute, eigentlich seit März 2020 für jeden Menschen offensichtlich sich präsentierenden Variante von Faschismus!
    Die Kooperation vom Großkapital/der Großkonzerne mit der herrschenden (neoliberalen) Politik (wobei letztere in meinen Augen eher dem Großkapital hörige, charakterlose, egoistische und geldgierige Helferlein darstellen) gibt sich große Mühe ihr zusammenbrechendes, ausbeuterisches Herrschafts-/Geldsystemsystem in ein noch Unterdrückenderes umzugestalten.
    Zuvor wird jedoch – wie es sich für hörige neoliberale (profitorientierte) Politikdarsteller gehört – noch brav das niedergehende Herrschaftssystem in einer "modernen" Form von Wegelagerei geplündert, indem aber Milliarden von Euros (insb. Steuergelder) in die Konzerntaschen geschaufelt – also umverteilt werden. Die da z.B. wären: Pharmaindustrie, Energiekonzerne, militärisch-industrieller Komplex und alle anderen davon profitierenden Großunternehmen!
    Herzliche Ostergrüße

  3. Schramm sagt:

    User »Wuselelch« sagt: „Aber ewig gestrige Altlinke vermochten noch nie mit ihrer marxistischen Ideologie die Wurzeln des Faschismusmus zu erklären, weil sie davor zurückschrecken, den Menschen als etwas anderes zu begreifen, als ein durch die kapitalistische Produktionsweise determiniertes Subjekt. Banaler geht es nicht.“

    ►Faschismus: In der ersten Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus /entstandene reaktionäre politische Bewegung und ideologische Strömung, die den Klasseninteressen der reaktionärsten Gruppen der Monopolbourgeoisie entsprach und in einigen Ländern, z. B. Italien, Deutschland, Spanien, Japan, zur Herrschaft gelangte. Als Erscheinungsform des besonders aggressiven staatsmonopolistischen Kapitalismus ist der Faschismus die „offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ (Dimitroff). Er ist Ausdruck des Unvermögens des Finanzkapitals, die Volksmassen, insbesondere die revolutionäre Arbeiterbewegung, mit den bisherigen Mitteln der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie seinen Klasseninteressen unterzuordnen und seine Macht weiter aufrechtzuerhalten. Der Faschismus ist Ausdruck eines bestimmten Grades der Verschmelzung von Monopol- und Staatsmacht, der Tendenz des staatsmonopolistischen Kapitalismus, alle Sphären der Gesellschaft der staatsmonopolistischen Formierung zu unterwerfen und damit die maximale Konzentration aller ökonomischen und politischen Kräfte zu erreichen. Im Klasseninteresse der Monopolbourgeoisie hat der Faschismus die Aufgabe, vor allem die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Kampfpartei sowie alle anderen demokratischen Kräfte und deren Organisationen mit blutigem Terror zu unterdrücken, die bürgerlich-parlamentarische Demokratie auszuschalten und durch eine beispiellose soziale und nationale Demagogie für das Monopolkapital eine Massenbasis zu organisieren. Die Ideologie des Faschismus, deren Kern der Antikommunismus ist, stellt ein Konglomerat, extrem chauvinistischer, rassistischer, irrationaler, mystizistischer und sozialdemagogischer „Theorien“ dar. Die reaktionärsten Gruppen der Monopolbourgeoisie der verschiedenen Länder konnten für die Errichtung der faschistischen Diktatur die Tatsache ausnutzen, dass die demokratischen Kräfte zersplittert und uneinig waren und insbesondere die Arbeiterklasse infolge der antikommunistischen, die Aktionseinheit verhindernden Politik rechter sozialdemokratischer Führer gespalten war. In Deutschland wurde der Faschismus vom deutschen Monopolkapital am 30.1.1933 an die Macht geschoben. Der deutsche Faschismus war die reaktionärste Form des Faschismus. Er brachte dem deutschen Volk die grausamste Unterdrückung, der es jemals in seiner Geschichte unterworfen war (z. B. Konzentrationslager). Im Interesse der Realisierung der maßlosen imperialistischen Expansionsziele des deutschen Finanzkapitals löste der deutsche Faschismus 1939 den zweiten Weltkrieg aus und überfiel 1941 die Sowjetunion, um den mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution eingeleiteten weltweiten Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und Kommunismus gewaltsam rückgängig zu machen, die Sowjetmacht zu beseitigen und die ungeteilte Herrschaft desWeltimperialismus wiederherzustellen. Durch den Kampf der Sowjetunion und der anderen Staaten der Antihitlerkoalition wurden der deutsche Faschismus sowie der Faschismus in Italien und Japan als Herrschaftsform zerschlagen und als politische Strömung weitgehend ausgeschaltet. {…}
    Die staatsmonopolistische Entwicklung führt in der Tendenz zu autoritären Regierungsformen, deren Extrem der Faschismus ist. Der Grat der Verwirklichung dieser Tendenz ist abhängig vom jeweiligen nationalen und internationalen Klassenkräfteverhältnis.
    Antidemokratische, reaktionäre und profaschistische Tendenzen in der Politik des Monopolkapitals finden ihre Gegenkraft in einer breiten antiimperialistischen Front aller Werktätigen. Kern der Bewegung kann nur die Arbeiterklasse unter Führung ihrer marxistisch-leninistischen Partei sein.«
    Vgl. Kleines Politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin 1973.

    Lese-Empfehlung: Studie von Kurt Pätzold.
    Faschismus, Rassenwahn, Judenverfolgung. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975. Eine Studie zur politischen Strategie und Taktik des faschistischen deutschen Imperialismus (1933 – 1935). Kapitel I. Zwischen Machtübergabe und Reichstagswahl: Die antikommunistische Hauptstoßrichtung und die Vertagung antijüdischer Pogrome. 1. Imperialistisches Wesen und kleinbürgerliche Massenbasis des Faschismus.

    Kurt Pätzold / Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920 bis 1945. PapyRossa Verlag.
    Hier: 5. Aufstieg zur wählerstärksten Partei des Kapitals. 10. Partei und Staat, SA und Wehrmacht. 11. Terror, Demagogie und Organisationen. 14. Auf dem Kreuzzug gegen den »jüdischen Bolschewismus« 15. »Aktivierung« für den totalen Krieg.

    Sebastian Haffner: Der Verrat 1918/1919 – als Deutschland wurde, wie es ist. Verlag 1900 Berlin.
    Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus. Fischer Verlag. Ungekürzte Ausgabe.

    06.04.2023, R.S.

  4. Wuselelch sagt:

    Nachtrag: Ahrendt hat das kapitalistische System natürlich kritisiert. Das ist Feistl immerhin aufgefallen. Aber ewig gestrige Altlinke vermochten noch nie mit ihrer marxistischen Ideologie die Wurzeln des Faschismusmus zu erklären, weil sie davor zurückschrecken, den Menschen als etwas anderes zu begreifen, als ein durch die kapitalistische Produktionsweise determiniertes Subjekt. Banaler geht es nicht.

  5. Querdenker sagt:

    "Anschläge" waren ein Witz.

    @Norbert: Da frag' ich mich, warum Sie das nicht gleich erkannt haben ;-)

  6. Zivilist sagt:

    Tja, Kollegen, lest doch einfach Larry Romanoff, die Demokratie ist der Weg zur Diktatur, die Griechen wußten das. Wenn man dann noch die großen Unternehmen dazu nimmt, ist es Faschismus, ich bin gerade bei part 9

    https://www.bluemoonofshanghai.com/politics/9212/

  7. cumbb sagt:

    ;-)
    Faschismus und Zivilisation (civis: "Bürger") schließen einander aus;-)

  8. Irwish sagt:

    WIRKLICH DIE WURZEL?

    Aus meiner Sicht ist das, was man möglicherweise als »Wurzel des Faschismus« bezeichnen könnte, viel tiefer in der Verfaßtheit der menschlichen Natur zu verorten. Die im Artikel genannten Ursachen stellen für mich daher lediglich Symptome einer grundsätzlichen Problematik dar, welcher der heutige, modern(d)e Mensch konsequent auszuweichen sucht. Diese Problematik wird durch das bildhafte Gleichnis der Vertreibung aus dem Paradies versinnbildlicht. (Nein, ich bin kein gläubiger Mensch im Sinne einer der Weltrelgionen, sondern verwende dieses Beispiel deshalb, weil das jeder kennt.) Dieser Vertreibung entspricht die Entwicklung des menschlichen Verstandes, der Ratio des Menschen, seiner Denk- und Kombinationsfähigkeit, seiner rationalen Urteilskraft, kurz: seiner Fähigkeit, die Dinge seiner Umwelt mit Symbolen zu versehen, die zusammengenommen eine Landkarte der Welt des Menschen ergeben.

    Die Landkarte ist nicht das Gelände

    Häufig wird dabei vergessen, übersehen oder erst gar nicht realisiert, daß die Landkarte nicht dasselbe ist wie das Gelände. Jede Landkarte bedient ein ganz bestimmtes Interesse: Ich will vielleicht eine Karte, auf der alle Autobahnen verzeichnet sind, oder alle Städte, oder viellicht auch nur die Anhöhen oder der Grad der Industriealisierung, womöglich auch eine Karte, auf der alle Kraftwerke zu finden sind usw. Man kann nicht alles auf so einer Landkarte unterbringen, nicht einmal die Landkarte selbst, die ja ebenfalls als Ding in der Realität existiert.

    Die Speisekarte ist also nicht dasselbe wie die Mahlzeit. Der Zettel, den man einem Ding zur Identifizierung anhängt, ist nicht das Ding, sondern enthält lediglich ein Symbol. Der Faschismusbegriff ist nicht das, was zu dem führt, was wir Faschismus zu nennen gelernt haben. Jeder Begriff führt in seiner Definition immer weitere Begriffe mit sich, für die dasselbe gilt. Begriffe sind Gedankengebäude, in denen sich die meisten, die diese Begriffe verwenden, nicht wirklich auskennen.

    Man kann auch nicht wirklich alle existierenden Gedankengebäude kennen. Dennoch sollte man nach meiner Überzeugung danach streben, wenigstens diejenigen zu erkunden, mit denen man selbst arbeitet, vor allem jene, die man ungeprüft einfach übernommen hat. Richten Sie Ihr Augenmerkt daher vor allem auf jene Begriffe, die Ihnen trotz häufiger Verwendung weiterhin diffus und nebelhaft erscheinen, denn gerade dort warten Fallen darauf, daß Sie hineintreten und darin befangen bleiben.

    Nun kenne ich seit langem die landläufigen Gegenargumente, z.B.: »Was erzählen Sie uns da? Das wissen wir doch alle schon längst!« Ja, entgegne ich dann meist, Sie wissen es, aber Sie handeln nicht danach. Allein schon, wenn Sie sich so gebärden, als sei das, was Sie über die Welt aussagen, die einzige Wahrheit, zeigen Sie damit, daß Sie alle anderen Landkarten für falsch halten. Doch auch auf Ihrer Landkarte ist nicht alles verzeichnet, was für die jeweilige Frage von Interesse sein könnte. Auch Ihre Landkart weist Lücken auf, die Sie nicht füllen oder die Sie vielleicht auch gar nicht zu füllen beabsichtigen. Ihr Interesse scheint vielleicht dem Interesse vieler anderer ähnlich zu sein, gleich kann es niemals sein, und daher auch nicht Ihre ganz persönliche Landkarte. Überprüfen Sie doch einmal, welche Symbole auf Ihrer Landkarte gar nicht von Ihnen überprüft wurden, entweder weil Sie keinen Zugang zu der symbolisierten Realität haben, weil Sie z.B. nicht in den Donbass oder nach Südamerika reisen können, um dort selber nachzuschauen, oder vielleicht auch, weil Sie diese Lücken erst gar nicht erkennen oder nicht erkennen wollen.

    Am schwersten ist es, so meine Lebenserfahrung, Fehler und Lücken in der Beschreibung der eigenen Person zu erkennen. Diese Personenbeschreibung sollte, so die Vorgabe, mit dem eigenen Ego identisch sein. Person bedeutet eigentlich »Maske« und stammt von der Theatermaske her, die sich Schauspieler im antiken Griechenland vor ihr Gesicht hielten, um anzuzeigen, welche Rolle sie im jeweiligen Theaterstück gerade spielen.

    Im Gegensatz zur Person, zum Ego, zum erlernten Rollenverhalten steht das ursprüngliche Selbst, das die meisten heute lebenden Menschen erst gar nicht entwickeln konnten, weil man ihnen bereits von frühester Kindheit an alle unerwünschten Regungen nachhaltig ausgetrieben hat. Das Ego ist, psychologisch gesehen, eine Ersatz-Struktur, die ein Kind entwickelt, um überhaupt eine Orientierung zu haben. Das Ego orientiert sich nicht, wie das Selbst, an der tatsächlichen Realität, sondern lediglich an der sozialen Wirklichkeit: Ein Kind kann es sich einfach nicht leisten, auf die Zuwendung der Eltern zu verzichten, denn es ist auf die Eltern angewiesen und müßte ohne deren Unterstützung sterben. Die Abspaltung der unerwünschten Selbstanteile geschieht daher unter Todesangst, und diese Angst zwingt die späteren Erwachsenen dann auch dazu, sich weiterhin den gegebenen Autoritäten zu unterwerfen.

    Gehorsam ist die Unterwerfung unter den Willen eines anderen Menschen oder eines durch Autoritäten repräsentierten gesellschaftlichen Systems. Die damalige Todesangst ist nämlich nicht verschwunden, sondern schwelt sozusagen im Untergrund der menschlichen Psyche – im Unbewußten bzw. im Unterbewußtsein – weiter vor sich hin. Sie wird schon durch den Gedanken an Ungehorsam getriggert und läßt seither entwickelte Ängste vor den Folgen des Ungehorsams wieder aufsteigen. In unserer heutigen kapitalistischen Gesellschaftsordnung sind das durchaus nachvollziehbare Befürchtungen wie z.B. Jobverlust, soziale Ausgrenzung, Verlust materieller Güter usw.

    Die allgemeine Gehorsamsneigung der Menschen führt direkt zum autoritären Charakter, wie er von Erich Fromm und vielen anderen anschaulich erläutert wurde. Der autoritäre Charakter stellt eine Person dar, die aus Angst vor den Mitmenschen das starke Bedürfnis entwickelt hat, andere kontrollieren zu müssen. Gleichzeitig fühlen sich autoritäre Charaktere durch ihre innere Struktur dazu gedrängt, sich Menschen zu unterwerfen, die sie wegen deren Macht, die die eigene Machtfülle übersteigt, nicht kontrollieren können. Beide Verhaltensweisen dienen der Gefahrenabwehr: die einen macht man sich gefügig, um sie an Übergriffen zu hindern, und den anderen unterwirft man sich, um Übergriffe überflüssig erscheinen zu lassen.

    Da der autoritäre Charakter fest daran glaubt, alle Dinge im richtigen Zusammenhang zu interpretieren und damit über die einzig richtige Weltanschauung zu verfügen, kann er es nicht ertragen, wenn andere Menschen andere Einstellungen zeigen. Genau wie seine Eltern damals versucht er daher, alle anderen Weltanschauungen als Blödsinn, Dummschwätzerei, Verschwörungstheorie usw. darzustellen. Er hat eigentlich gar keine Gegenargumente, die er anderen Anschauungen, anderen Aspekten, anderen Darstellungen entgegenhalten könnte und bleibt daher darauf angewiesen, diese Anderen mit Etiketten zu versehen, auf die er seine abwertenden Begriffe geschrieben hat. Je nach Einfluß des jeweiligen Autoritären glauben ihm andere Autoritäre – gehorsame und damit unterwerfungsbereite Menschen –, was da auf diesen angehefteten Zetteln geschrieben steht.

    Daß Faschismus nicht erst, wie im Artikel angedeutet, mit der Entwicklung totalitärer Systeme beginnt, sollte nun klargeworden sein. Der eigentliche Ursprung liegt in der Entfremdung des Menschen von seinen ureigenen Interessen, umgesetzt durch Gehorsamserziehung, durch den Einfluß der Schule, des Ausbildungsplatzes und weiterhin aufrechterhalten durch die totalitäre Struktur in den allermeisten Unternehmen. Zuckerbrot und Peitsche. Ohne diese bereits im frühesten Kindesalter beginnende Dressur zum gehorsamen Untertan – Sklave und Konsument – wären die Menschen erst gar nicht empfänglich für entsprechende Propaganda. Mittels Propaganda wird den Menschen nicht nur eingeredet, ihre Lebensenergie für den Profit privater Unternehmer zu opfern, indem sie arbeiten gehen und sich mit einem Minimum an Entlohnung (Zuckerbrot) begnügen, nein, man erzeugt in ihnen auch künstliche Bedürfnisse nach Produkten, die sie eigentlich gar nicht benötigen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Die Menschen machen sich dadurch abhängig von den Interessen der Reichen, die sofort mit der Peitsche (Entlassung, Ausgrenzung etc.) winken, wenn der Gehorsam nachläßt.

    DAS ist die Wirklichkeit, in der die allermeisten Menschen heute leben, und das ist auch der wahre Ursprung des Faschismus.

    • Kiristal sagt:

      Blödsinn 'Untertan'. Die Opfer sollen mal wieder schuld sein weil sie sich für Manipulation empfänglich gezeigt haben. Faschismus ist ein Werkzeug der Macht. Und die Macht gehört den Mächtigen. Und wie wir von Giulio Andreotti wissen, schadet sie nur dem der sie nicht hat.

      Oh und natürlich, langer Text ist lang.

    • cumbb sagt:

      ;-)
      Alles geht den Weg des geringsten Widerstands;-)-:
      Soziale, psychische, emotionale Mechanismen "machen" "Faschismus"-)

    • G.Nau sagt:

      Der autoritäre Charakter hat moralische Grundsätze und ein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft, in der er lebt. Der Antiautoritäre Charakter hängt sein Mäntelchen nach dem Wind und fühlt sich nur sich selbst verpflichtet.
      Machtmissbrauch ist daher typisch für den antiautoritären Charakter!

    • Andreas I. sagt:

      Hallo in die Runde,
      falls sich jemand für die innere Verfasstheit interessiert, die für Totalitarismus nötig ist:
      https://www.alice-miller.com/de/die-kindheit-adolf-hitlers/

      (Nicht Faschismus, sondern Totalitarismus, weil die Kindheit eines gewissen Josef Stalin ähnlich war, vgl. "Der gemiedene Schlüssel", aber naja Faschismus ist auch immer Totalitarismus.)

  9. triple-delta sagt:

    Leider fehlt dem Autor das, was wir in der DDR marxistische Bildung nannten oder er traut sich nicht, diese zu zeigen. Der Text ist im Großen und Ganzen korrekt, aber er greift zu kurz.
    Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Dieser Satz erklärt alles. Ludwig XIV. wusste das auch schon, denn er sagte korrekt: "Der Staat bin ich." Faschismus und faschistische Strukturen sind dem Kapitalimus systemimmanent und wer nach 1990 aufgepasst hat, konnte das sehen. Lesetipp: "Hitlers zweimal getötete Opfer – Westdeutsche Endlösung des Antifaschismus auf dem Gebiet der DDR" von Monika Zorn. Es geht im Faschismus nicht primär um Zerstörung oder Profit, es geht ganz simpel um Macht. Leider fehlt der westdeutschen Bevölkerung schon immer und der in "Ostdeutschland" seit 1990 jegliche politische Bildung, um die Entwicklung erkennen und verstehen zu können. Aber auch das ist nicht schicksalhaft oder Gott gegeben, sondern sorgsam geplant. Das Kapital hat seine Hausaufgaben gemacht und die Gesellschaft nach seinen Bedürfnissen geformt. Die Menschen spüren zwar die Negativentwicklung, aber sie kann ihnen nicht bewusst werden. Heute geht es ja nur noch um Gefühle, Wissen ist lästig. Wer an dieser Stelle Hannah Arendt zitiert, hat deren wahres Wesen ebenfalls nicht verstanden und ist ihrer Demagogie auf den Lein gegangen. Letztendlich gehört dieser Text damit zum Problem und nicht zu Lösung. Warum kommt das Wort Sozialismus nur in der Kombination als Nationalsozialismus im Text vor? Warum ignoriert der Autor die starken internatinalen antifaschistischen Kräft, allen voran Russland und China?

    • Dian C. sagt:

      Felix Feistels Text zeigt zusammen mit seinen vorangegangenen, wie sehr er sich in seiner Faschismus- hin zu einer Kapitalismuskritik entwickelt hat. Und sein mir vorangegangener Kritiker t-d verkennt dessen weitere Potenzen.
      Für mich ist folgender Satz Dreh- und Angelpunkt: "Denn diesmal wird kein Retter von Außen kommen, wie beim letzten Mal." Tatsächlich? "Diesmal" gibt es kein "Außen" mehr, "GloboCap" regiert die Welt bereits oder steht kurz vor der Erlangung der nahezu unanfechtbaren totalen Macht!?
      Wenn, dann ist diese absolute Macht die Negation des kapitalistischen Wolfsgesetzes, mithin des Kapitalismus selbst, und also sein Niedergang – ökonomisch.
      Das es ganz so nicht ist, beweist die gegenwärtige Abkehr von der Uni- zur Multipolarität, womit nicht etwa China, Russland oder sonstwem sozialistische Tendenzen nachgesagt werden sollen. Nur eben ein Neofeudalismus o. ä. ist bloße Worthülse, letztlich die Negation jeglicher Entwicklung, dialektischer.
      Und ja, uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun. Aber die theoretischen Grundlagen dazu werden auch von hiesigem Felix Feistel immer besser erkannt und – beschrieben. Ich danke ihm und seinen Kritikern dafür.

    • Schramm sagt:

      Zur objektiven Wahrheit und ungeschminkten, gesellschaftlichen Wirklichkeit gehört auch:

      ►Eine sozial- und gesellschaftspolitische Bildung hat es für die Bevölkerung in der DDR gegeben. Insbesondere auch eine umfassende Aufklärung der Arbeiterklasse und ganzen Bevölkerung über den Kapitalismus und Imperialismus. Trotz alledem, die große Mehrheit der Wähler hatte sich am 18. März 1990 für die kapitalistische Gesellschaftsordnung und für das (psychologische) erwünschte Konsumparadies und die daran persönliche Teilhabe entschieden. So auch die große Mehrheit der (vormals) 2,4 Millionen Mitglieder der SED und deren 40 000 hauptamtlichen Mitarbeiter'innen, ebenso die mehr als 80 000 Mitarbeiter+innen des (zeitweilig) antikapitalistischen MfS, wie auch die mehr als 12 Millionen im FDGB und dessen 50 000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen.

      Zugleich wurde für die Teilhabe am (westlichen) Schlaraffenland und Konsumparadies und persönliche Unterwerfung, unter die westdeutschen Kapitalinteressen, auch die internationale Solidarität – für antiimperialistische und nationale Befreiungsbewegungen – von der großen Mehrheit der ostdeutschen Arbeiterklasse über Bord geworfen.

      PS: Nicht zuletzt, infolge, strebt auch heute die große Mehrheit der Welt-Jugend in sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländern nach einer persönlichen Teilhabe, entsprechend der medialen Werbung, nach ihrer Zukunft und dem Verkauf ihrer Arbeitskraft nach Nordamerika und Westeuropa. Zugleich auch im Interesse der heimischen Oligarchien und korrupten politischen Eliten, bei deren profitablen Zusammenarbeit mit internationalen Konzernen, wird der sozialrevolutionäre Jugendwiderstand über Bord geworfen. **

      ** Auch hierbei betätigen sich die deutschen Gutmenschen, so auch die vormaligen Kinder der DDR, als heutige Polizeibeamtinnen und Bundeswehrsoldatinnen, Schlepper und Seenotretterinnen, für die Entsorgung eines (damit verunmöglichten) Jugendwiderstands und dessen Neutralisierung und Integration in die kapitalistisch-imperialistische Gesellschaftsordnung EU-Deutschlands.

    • cumbb sagt:

      ;-)
      … um "Organisation" von "Macht"-)

    • Kiristal sagt:

      Naja, auch das muss man im größeren Kontext sehen. Die Entscheidung nach Westen rüberzumachen war geostrategisch geschickt von den Eliten West vorbereitet. Es wurde (via Kapitalismus) ein gewaltuiges Strohfeuer entzündet mit Wirtschaftswunder und Massenkonsum, was einen gewaltigen Druck auf den Osten ausüben sollte.

      Das hat funktioniert und zusammen mit der kompletten und geradezu lächerlichen Unfähigkeit insb der KPDSU zum Zusammenbruch Ost geführt.

      Zu erwarten und eigetreten ist wenige Jahre später der Kollaps des Wirtschafts- Finanzsystems West (spätestens 2008 war es aus). Ende Wirtschaftswunderland. Es fängt an der Krieg und die Totspritzungen weil man die Bevöklkerung die man hinzugewonnen hat nicht versorgen kann.

    • Schramm sagt:

      "ein gewaltiges Strohfeuer entzündet mit Wirtschaftswunder und Massenkonsum"

      Es stellt sich schon im Rückblick die berechtigte Frage: Warum haben die antifaschistischen Bemühungen einer kleinen Minderheit von Kommunisten, Sozialisten und Christen, die am antifaschistischen Kampf vor Kriegsende 1945 aktiv beteiligt waren, nicht massenwirksam gefruchtet?

      An einer Aufklärung über den Faschismus und über die aktuellen Quellen des Wohlstands in der kapitalistischen BRD hat es nicht gefehlt. Auch nicht an der Aufklärung über die aktive Beteiligung westdeutscher Wirtschaftsmonopole und Konzerne, an der (versuchten) imperialistischen Niederschlagung von sozialrevolutionären und nationalen Befreiungsbewegungen, in Asien, Lateinamerika, Nahost und Afrika. Insbesondere auch 1973 in Chile (bspw. die I.G.-Farbenwerke Höchst, der BDI und Funktionäre der CDU). Auch an der Beteiligung der Deutschen Industrie, bei Waffenlieferungen und Ausrüstungen für das Rassistenregime Südafrikas und der westdeutschen Beteiligung für die militärische Ausrüstung, während des Krieges zwischen dem Iran und Irak. {…}

      Die Bevölkerung der DDR hatte ausnahmslos einen umfassenden Einblick in die weltweite Wirkungsweise der westdeutschen Industrie und Konzerne und die aktive Beteiligung Bonner Regierungen und BND-Ministerien.

      PS: Das gilt so auch für alle ostdeutschen Bürger bewegten, einschließlich Joachim Gauck, dem späteren Namensgeber der „Gauck-Kommission“ für Berufsverbote.

    • Kiristal sagt:

      >>Warum haben die antifaschistischen Bemühungen einer kleinen Minderheit von Kommunisten, Sozialisten und Christen, die am antifaschistischen Kampf vor Kriegsende 1945 aktiv beteiligt waren, nicht massenwirksam gefruchtet?

      Weil sie ein falsches Bild von der Wirklichkeit haben. Hitler war von USA/GB/FR/andere finanziert und an die Macht geputscht worden um möglichst viele Kommunisten (alles was sie dafür halten) umzubringen. Dieser Plan wurde nach '45 und bis heute nahtlos fortgesetzt – Korea, Vietnam, Laos, Indonesien, Argentinien, .., .., Ukraine.

    • Schramm sagt:

      "Kiristal", auch mein verstorbener kommunistischer Tischler-Kollege hatte kein falsches Bild vom Faschismus.
      Er verbrachte nach 1933 auch mehrere Jahre im deutschen "Zuchthaus".
      Er führte bereits in der Weimarer Republik mit seinen Genossen einen antikapitalistischen Kampf, nicht nur in Worten; – bis zum Lebensende.

      Sie sollten sich über die in der DDR für die Bevölkerung zugängliche und vorhandene Literatur und praktische weltweite Aufklärungsarbeit – auch des MfS – informieren; auch bezüglich der USA, GB, FR, BRD …

    • Kiristal sagt:

      Das kann gut sein. Hier im Westen haben die meisten ein falsches Bild von der Welt. Der Sieger schreibt die Geschichte ..ist kein Spruch fürs Poesiealbum sondern wird Bierernst genommen: der Sieger darf in die Geschichtsbücher schreiben was er will.

      Und was das auch nicht klärt ist: warum hat die KPDSU so versagt? Seit Chruschtschows Tingeltour zu Koks und Nutten wollten sie nicht mehr arbeiten und verbessern, sondern lieber da hingehen wo die Lichter glitzern?

  10. Reinhardas sagt:

    Die Probleme liegen viel tiefer als in irgendwelchen Ismen. Erinnert sich noch jemand an die ursprüngliche Losung der bürgerlichen Revolution in Frankreich aus ferner Vergangenheit? Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit! Diese Werte wurden offiziell abgeschafft durch angeblichen Wettbewerb, soziale Marktwirtschaft, Globalisierung oder sonst noch etwas. Möglich war das vor allem durch das unselige Schulsystem, mit welchem man die Kinder beliebig indoktrinieren konnte. Meinen Großvater zum Kaisertreuen, meinen Vater und meine Mutter zu Jungnazis und mich zum Jungkommunisten. Jetzt kommen wahrscheinlich Klimaretter aus den Schulen und Universitäten. Abiturienten und Akademiker, die zwar die Prozentrechnung beherrschen, aber auf die 0,04 Prozent Kohlendioxid in der Erdatmosphäre nicht anwenden können.
    Schon die Kleinkinder sollen alle in Kinderkrippen und Kindergärten, wo dann die Formatierung zum Gehorsam und zum betreuten Denken beginnt.
    Nach 15 Jahren und mehr in solchen Systemen geht das betreute Denken ins Unterbewusstsein über und wird daher von den Betroffenen nicht mehr bemerkt. Besonders nicht von Akademikern und Menschen in irgendwelchen Aufsichts-Positionen in der Gesellschaft, die materiell gut abgesichert sind. Allerdings erfolgen über 90 Prozent unserer täglichen Handlungen aus dem Unterbewusstsein heraus.
    Yuval Harari sagt, der Mensch sei ein hackbares Tier. Das mag ja sein. Vor allem aber ist der Mensch programmierbar. Ein "Gewohnheitstier" sagte mein Vater. Die einzelnen Menschen sind es gewohnt, dass man gegen die da oben nichts machen kann und dass die Welt sowieso ungerecht ist und vom Geld regiert wird. Wenn diese Ideen die Massen erfasst haben, dann wird sie nach Lenin auch zur materiellen Gewalt. Besonders auch kluge Menschen können sich mit ihren Gehirnen in sinnlosen Begriffen, Theorien und Diskussionen belustigen. Hilft aber nicht viel.

  11. Zivilist sagt:

    Faschismus hin, Faschismus her, der Streit um Begriffe ist letztlich müßig, um somehr, asl es darum geht, aktuelle Entwicklungen in alte Begriffe zu packen. Ich fand diese Beschreibung des aktuellen Absturzes sehr erhellend:

    https://pressefreiheit.rtde.live/international/166991-michael-hudson-in-europa-inszenierten/

    "Die Vereinigten Staaten und Europa sagen: unsere Rolle ist es, euch nicht zu bombardieren. . . . , wie wir Libyen, den Irak und Syrien behandelt haben. Wir können euch anbieten, euch nicht zu bombardieren, . . . das ist alles, was wir bieten können."

  12. _hog sagt:

    G. Dimitrov erkannte, dass der Faschismus die terroristische Form der Herrschaft des Kapitals ist.
    Nun muss nicht, wie F. Feistel richtig anmerkt, der heutige Faschismus genau dem entsprechen. Es gab in der juengeren Vergangenheit mehrer Staaten mit faschistischer Herrschaft. Chile, Portugal, Spanien, Griechenland und nun auch die Ukraine.
    Faschismus, als Unterdrueckungsstaat von Minderheiten (Juden, Russen, Religionsgemeinschaften) schafft sich hierfuer die Möglichkeit, von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken und auf die unterdrueckten Teile der Gesellschaft zu projezieren.
    Wenn man nun sieht, wie der deutsche Nachkriegsstaat von den US-Imperialisten wieder aufgebaut wurde, wird klar, warum es zu dieser Entwicklung kommen musste.
    Sicher spielten die Coronazwangsmassnahmen eine wichtige Rolle, aber bei weitem nicht die wichtigste.
    In strategischen Entscheidungen war der US-Imperialismus (leider) immer gut.
    Schon 1956 wurde die KPD verboten, die als schärfste Kritikerin des Kapitalismus galt und daraus resultierend als schärfste Kritikerin des Faschismus.
    Wenn man sich heute anschaut, welche Organisationen uebrig geblieben sind nach dem Verbot der KPD, dann sind diese leider nur ein Abklatsch dieser.
    Wenn heute also Sozialdemokraten oder Gruene sich mit den Ukro-Faschisten zusammentun, dann liegen die Gruende auch in der schrittweisen Faschisierung Nachkriegsdeutschlands.
    Der Vietnamkrieg war z.B. Katalysator fuer die studentische und jugendliche Arbeiterschaft sich in linken Diskussionsgruppen zu organisieren, aber auch den Weg in den Terrorismus zu gehen (Meinhoff u.a.).
    Leider waren diese Gruppen nicht in der Lage sich in der Arbeiterschaft zu verankern (mit Ausnahme des KB, der ca. 800 Betriebskader anleitete.) Zu gross war der Einfluss der Kleinbuergerlichkeit. Quasi als Sargnagel schwappte dann noch der Feminismus aus den USA herueber.
    Völlig orientierungslos folgte dann der Run auf die Gruene Partei, wo man dann auf solche Figuren wie Baldur Springmann oder August Haussleiter traf, die von der äussersten Rechten kamen.
    Wohin das ganze fuehrte, sieht man z.B. an dem Thinktank „Zentrum Liberale Moderne“, das von Fuecks (eh. KBW) und Gemahlin Beck gefuehrt wird und sich zur russophoben Hochburg in DE entwickelt hat.
    Noch ein Satz zu den Medien. Nicht erst seit Corona wird ausgesiebt, wer kommen darf, um in Talkshows sein (Un)Wissen zu verbreiten. Nur seit Corona ist es so, dass es noch offensichtlicher wurde. Auch die Vergabe von Rollen in TV-Produktionen orientiert sich an der Haltung der Schauspieler.
    Und so wundert es nicht, dass z.B. ein Lesch seine Klima-Sicht gefuehlt täglich zum besten geben darf.

    • Schramm sagt:

      Auch aus der deutschen Geschichte:
      Von der "Volksgemeinschaft" der deutschen Eliten der NSDAP, zur "Sozialpartnerschaft" von SPD, CDU/CSU, FDP, AfD und NATO-Olivgrün, zwischen der eigentumslosen Reinigungskraft und BMW-Multimilliardärin Klatten (Quandt).

  13. Rainerli sagt:

    Kapitalismus, Totalitarismus, Faschismus … diese Abstracta zu bemühen hört sich wie intellektuelle Geisterbeschwörung an. Die Wurzel von allem liegt im Menschen, nirgendwo sonst. Der Geschichte lässt sich entnehmen, das Reiche daran zugrunde gehen, wenn es ihnen nicht gelingt Psycho- / Soziopathen von einflussreichen Positionen fernzuhalten. Demokratische Strukturen bieten dahingehend Vorsorge. Doch man sieht, das sie auch nur soweit greifen könnnen, wie sie auch in der Lage sind, das korrumpieren und Installieren von Amtsträgern abzuwehren. Heute rühmt sich der WEF öffentlich damit, das sie ihre "Global Leader" in den Regierungen platzieren. Und "Washington" übt sich fleißig darin überall Regime-Changes anzustrengen, wo es an "westlichen Werten" fehlt. Und Psycho- / Soziopathen, die an die Spitze wollen finden sich stets überall. Sie haben heuer Hochkonjunktur. Und darum wird es wieder krachen. Ganz unzweifelhaft.

    • vizero 13 sagt:

      Zit.: "Die Wurzel von allem liegt im Menschen, nirgendwo sonst. "
      Das stimmt so nicht. Wie u.A. Gehirnforscher festgestellt haben, ist mensch ursprünglich sozial, empathisch, hilfsbereit. Nur unser (kapitalistisches) Gesellschaftssystem begünstigt asoziales Verhalten und belohnt es mit Erfolg und Macht. Trotzdem ist die große Masse immer noch sozial eingestellt, wie sich in Krisensituationen immer wieder zeigt.
      Die Ausnahmen sind psychisch gestörte, weil in Kindheit traumatisierte Menschen, die grade wieder dabei sind, uns Richtung Abgrund zu treiben.
      Die Traumatisierungen sind im übrigen auch Folge dieses Gesellschaftssystems.

    • Zivilist sagt:

      Ja, Vizero, da haben Sie recht, wäre der Mensch nicht ein soziales Wesen, das lieber gibt als nimmt, gäbe es ihn längst nicht mehr. Es sind die Ökonomie- Priester, die im Auftrag der Soziopathen das Gegenteil lehren.

  14. Kiristal sagt:

    >>>Dass dies nicht verordnet wurde erkennt man daran, dass die Massen in ihrer Behandlung der vorgeblichen Feinde und in ihren Forderungen in ihrer Radikalität weit über die Führer der Bewegung hinaus gingen, ein Phänomen, das auch aus dem dritten Reich bekannt ist.

    Das ist natürlich vollkommrnen falsch, wie auch Hannah Ahrendt leicht als Propagandistin der Dienste zu identifizieren ist. Diese 'Masse' zu formen braucht es enormen Aufwand und große Resourcen über die nur Militärs und Superoligachen verfügen. Die Idee, dass die Masse sich irgendwie aus sich selbst heraus finden und organisieren würde ist nur ein Trick der Täter um von sich abziulenken und den Opfern die Schuld zu geben am Übel das ihnen zugefügt wird.

    • vizero 13 sagt:

      Genau das sehe ich auch so. Die Leute, die hier angeblich über das Ziel hinausschossen, waren nicht aus der asse heraus sondern als Agenten des faschistoiden Systems tätig. Es waren ja alles Leutre aus Politik, Medien, Militär und Wirtschaft.
      Da diese z. T. Vorbildfunktionen haben oder hatten, ist es natürlich kein Wunder, wenn die von Propaganda und Konsumterror benebelten Massen da zu großen Teilen nachgeplappert und/oder mitgemacht haben.
      Eigentlich ein Wunder, dass es so viele gab, die da quergeschossen sind.

    • Kiristal sagt:

      Es wurde ja nicht nur mit Propaganda gearbeitet. Die Todeslisten wurden gleich nach dem Regimewechsel abgearbeitet und massivster Terror gegen die Bevölkerung ausgeübt, damit die (wie heute die Ukrainer) in die Züge an die Front steigen.

      Vollkommen absurde Thesen die H.Arendt und ähnliche Leute dazu aufgestellt haben. Rechtfertigungsstrategien von Tätern, mehr ist das Geschreibsel nicht.

  15. KaraHasan sagt:

    Diese Plattform scheint in einigen Punkten falsch zu sein, denn den Corona-Demonstranten geht es nicht um Impfung oder Entfremdung durch Einwanderung per se, dies ist nur ein Mittel, um gegen etwas zu rebellieren, das sie nicht verstehen können. Das Problem begann mit der Regierung Gerhard Schröder, die die Psychoanalyse für alle zugänglich machen wollte. Angela Merkel verschärfte diese Angelegenheit dann und schuf damit ein totalitäres System, das die Bevölkerung als Geisel nahm, ähnlich wie es die Gestapo tat. Die Bevölkerung selbst ist sich dessen nicht bewusst und versteht daher nicht, wogegen sie sich auflehnen soll.

    • Querdenker sagt:

      Ha, ha, ha, danke, dass Sie _uns_ ein Nichtverstehen per se attestieren, selten so gelacht :-)

  16. Querdenker sagt:

    Hach, heute gleich noch ein zweiter fundierter Artikel, der Klartext spricht. Wenngleich jetzt @G.Nau wieder sagen wird, dass es sich nur um Phrasendrescherei handelt, sei's drum. Vielen Dank Herr Feistel!

    • G.Nau sagt:

      Ja, da haben Sie Recht!
      Faschismus leitet sich vom Wort fasces für Rutenbündel ab und bezeichnet die Zusammenfassung aller gesellschaftlichen Gruppierungen unter einem Führer. Genau das haben wir heute nicht, sondern eine Spaltung der Gesellschaft!
      Richtig ist, dass wir einen starken Totalitarismus erleben, der allerdings nicht das Geringste mit Faschismus zu tun hat.

    • Norbert sagt:

      Fascio ist das Rutenbüdel, ein Synonym für Bündelung, wie Sie GENAU richtig schreiben. Dass dieses Bündel, die Bündelung der sogenannten NGOs z.B. oder des Geldes in der Hand sehr weniger Ultrareicher, einen Führer braucht, ist nicht überliefert und auch Sie bleiben den Beweis schuldig. Faschismus ist eine Variante des Totalitaris. Aber jetzt: Genug der Theoretisiererei – gehen wir auf die Straße!

    • vizero 13 sagt:

      Danke Norbert, hat mir ein paar Anschläge erspart.

    • Norbert sagt:

      vizero 13, Sie wollten Anschläge starten? Anschläge auf die Menschheitsfamilie, den (gesunden Menschen)Verstand, die Fakten, die Zukunft, machen doch schon "Genau" et al !

    • Querdenker sagt:

      @Norbert: Wahrscheinlich waren es nur ein paar Anschläge auf seine(r) Tastatur, die Sie @vizero 13 ersparten ;-)

    • Norbert sagt:

      @Querdenker, um das zu erkennen, hätten Sie nicht mal querdenken müssen – geradeausdenken hätte gereicht! ("Anschläge" waren ein Witz.)

    • vizero 13 sagt:

      @Norbert: Ich habe natürlich Anschläge auf der Tastatur gemeint. War vielleicht etwas doppeldeutig. Ich bin ein friedlicher Mensch, um das mal klarzustellen.

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